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    Plenarprotokoll 11/94 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 94. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Inhalt: Worte zur Freilassung von Rudolf Cordes aus der Geiselhaft 6369 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Becker (Frankfurt) und Frau Dr. Hartenstein 6369 B Bestimmung des Abg. Dr. Kreile zum ordentlichen Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Sauter (Ichenhausen) 6369 C Wahl des Abg. Geis als ordentliches Mitglied des Wahlprüfungsausschusses an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Sauter (Ichenhausen) 6369 C Wahl des Abg. Pfuhl als stellvertretendes Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Glotz 6369 D Erweiterung der Tagesordnung 6369 D Absetzung der Tagesordnungspunkte 20 a bis 20e 6370 A Abwicklung der Tagesordnung 6370 A Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Zeugnisverweigerungsrecht der Mitarbeiter/innen von Presse, Rundfunk und Film (Drucksache 11/2000) Häfner GRÜNE 6370 A Dr. Langner CDU/CSU 6371 D Schmidt (München) SPD 6373 A Funke FDP 6374 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . 6375 C Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung des Post-und Fernmeldewesens und der Deutschen Bundespost (Poststrukturgesetz) (Drucksache 11/2854) in Verbindung mit b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Die Reform des Post-und Fernmeldewesens in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/ 2855) Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 6377 A Börnsen (Ritterhude) SPD 6381 C Pfeffermann CDU/CSU 6384 D Dr. Briefs GRÜNE 6388 C Funke FDP 6392 C Paterna SPD 6395 B Linsmeier CDU/CSU 6398 C Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 6400 C Bernrath SPD 6402 D Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 6404 B Frau Faße SPD 6405 C Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzvertrag vom 21. Oktober 1986 zum Auslieferungsvertrag vom 20. Juni 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Amerika (Drucksachen 11/1610, 11/ 2289) 6406 D Tagesordnungspunkt 5: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. Mai 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Östlich des Uruguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksachen 11/1831, 11/2777) 6407 A Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 29. Oktober 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Marokko über die Rechtshilfe und Rechtsauskunft in Zivil- und Handelssachen (Drucksachen 11/ 2026, 11/2896) 6407 B Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung von Anhang I der Verordnung (EWG) Nr. 426/86 über die gemeinsame Marktorganisation für Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse (Drucksachen 11/2089 Nr. 15, 11/ 2281) 6407 C Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates für eine spezifische Hilfe zur Entwicklung der Landwirtschaftsstatistik in Irland (Drucksachen 11/2350 Nr. 2.9, 11/ 2574) 6407 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/2906) 6407 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersichten 77, 78, 79, 80, 81 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/ 2883, 11/2884, 11/2885, 11/2886, 11/ 2887) 6407 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Kuwait zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehungen (Drucksache 11/2553) 6408 A Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Neuorganisation der Marktordnungsstellen (Drucksache 11/2675) . . 6408B Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Agrarstatistiken (Agrarstatistikgesetz) (Drucksache 11/2851) . . . 6408B Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fischwirtschaftsgesetzes (Drucksache 11/2852) 6408 C Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erhebung von Meldungen in der Mineralölwirtschaft (Mineralöldatengesetz) (Drucksache 11/2043) . . . 6408 C Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rock, Frau Teubner, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erhöhung der Sicherheit von Lkw-Transporten, insbesondere beim Transport von Sonderabfällen und Gefahrgut (Drucksache 11/2878) 6408 C Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur weiteren Finanzierung des Projekts „Schneller Brüter" in Kalkar Schäfer (Offenburg) SPD 6415 A Dr. Laufs CDU/CSU 6416 A Wetzel GRÜNE 6416 D Dr.-Ing. Laermann FDP 6418A, 6429B Stahl (Kempen) SPD 6419 A Gerstein CDU/CSU 6420 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 6421 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 III Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 6423 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6425 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 6427 A Dr. Göhner CDU/CSU 6427 C Vosen SPD 6428 C Vahlberg SPD 6430 B Seesing CDU/CSU 6431 C Fellner CDU/CSU 6432 B Vizepräsident Stücklen 6433 C Tagesordnungspunkt 17: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 22. März 1985 zum Schutz der Ozonschicht (Drucksachen 11/2271, 11/2946, 11/2947) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen (Drucksache 11/2676) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht durch Verbot des Einsatzes von Fluorchlorkohlenwasserstoffen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Briefs, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Garbe, Dr. Knabe, Wetzel und der Fraktion DIE GRÜNEN: Klimaschutzprogramm: Sofortmaßnahmen gegen den Abbau der Ozonschicht und die Auswirkungen des Treibhauseffekts (Drucksachen 11/678, 11/788, 11/2472) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Schäfer (Offenburg), Ganseforth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht (Drucksache 11/2939) Schmidbauer CDU/CSU 6434 B Müller (Düsseldorf) SPD 6437 A Frau Dr. Segall FDP 6439 D Dr. Knabe GRÜNE 6441D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6443 D Frau Ganseforth SPD 6446 A Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 6448 A Frau Dr. Hartenstein SPD 6450 B Tagesordnungspunkt 18: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Wieczorek-Zeul, Daubertshäuser, Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Stationierung von Flugzeugen der US-Streitkräfte auf dem Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim (Drucksache 11/2868 [neu]) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Mechtersheimer, Frau Schilling, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Stationierung von US-Kampfhubschraubern auf dem Flughafen Wiesbaden-Erbenheim (Drucksache 11/2890) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Mechtersheimer, Frau Schilling, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN: Rücknahme der Einverständniserklärung der Bundesregierung zur Stationierung von amerikanischen Kampfhubschraubern auf dem Militärflughafen Wiesbaden-Erbenheim (Drucksache 11/ 2891) Frau Wieczorek-Zeul SPD 6453 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 6455 C Frau Schilling GRÜNE 6456 D Gries FDP 6458 A Dr. Scholz, Bundesminister BMVg . . . 6459 B Tagesordnungspunkt 20: Beratung der Sammelübersichten 74, 75, 76 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/2546, 11/ 2547, 11/2548) Ibrügger SPD 6460 B Kossendey CDU/CSU 6461 A Frau Garbe GRÜNE 6461 D Frau Dr. Segall FDP 6463A, 6468 A Peter (Kassel) SPD 6464 A Dr. Grünewald CDU/CSU 6465 A Dr. Briefs GRÜNE 6466 C Peter (Kassel) SPD (Erklärung nach § 30 GO) 6468D Tagesordnungspunkt 19: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Luftverunreinigungen in Innenräumen Sondergutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen vom Mai 1987 (Drucksache 11/613) Schmidbauer CDU/CSU 6469 B Weiermann SPD 6470 D Frau Dr. Segall FDP 6472 C Frau Garbe GRÜNE 6473 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6475 A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksachen 11/2924 vom 16. September 1988 und 2943 vom 21. September 1988 — Erkenntnisse der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Attentat auf Staatssekretär Dr. Tietmeyer DringlAnfr 1 21.09.88 Drs 11/2943 Wüppesahl fraktionslos DringlAnfr 2 21.09.88 Drs 11/2943 Wüppesahl fraktionslos Antw StSekr Neusel BMI . . . . 6409A, 6409 C ZusFr Wüppesahl fraktionslos . . 6409A, 6409 C Begnadigung der RAF-Terroristen Speitel und Boock und der ehemaligen RAF-Mitglieder Wackernagel und Jänschke MdlAnfr 7, 8 16.09.88 Drs 11/2924 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Frau Berger BK 6409 D ZusFr Niegel CDU/CSU 6410 A ZusFr Wüppesahl fraktionslos 6410 C Erschwerung der Gründung deutscher Vereinigungen in Polen MdlAnfr 13, 14 16.09.88 Drs 11/2924 Werner (Ulm) CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA . . . . 6410D, 6411B ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU . 6410D, 6411B ZusFr Jäger CDU/CSU 6411 D Verhinderung negativer Auswirkungen der amerikanischen Steuerrechtsänderungen auf deutsche Stipendiaten und Wissenschaftler MdlAnfr 15, 16 16.09.88 Drs 11/2924 Kastning SPD Antw StMin Schäfer AA . . . 6412A, 6412 C ZusFr Kastning SPD 6412A, 6412D Auswirkungen der Einführung eines Tempolimits in der Schweiz und in Italien auf die Zahlen der Verkehrsunfälle und auf die Schadstoffemissionen MdlAnfr 62, 63 16.09.88 Drs 11/2924 Antretter SPD Antw StSekr Dr. Knittel BMV . . 6413B, 6414 C ZusFr Antretter SPD 6413 D, 6414 C ZusFr Jäger CDU/CSU 6414 D Nächste Sitzung 6477 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6478' A Anlage 2 Erklärung gemäß § 31 Abs. 1 GO der Abgeordneten Nolting (FDP) und Dr. Göhner (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag des Petitionsausschusses zu der in der Sammelübersicht 74 aufgeführten Petition (Drucksache 11/2546) 6478* C Anlage 3 Gültigkeit der Feindstaatenklauseln der UN-Charta (Art. 53 und 107) MdlAnfr 17, 18 16.09.88 Drs 11/2924 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 6479* A Anlage 4 Erweiterung der Übungskapazität der Bundesluftwaffe in Goose Bay (Labrador); Verbesserung der sozialen Lage der von der Auslandstätigkeit betroffenen Piloten und Techniker MdlAnfr 50, 51 16.09.88 Drs 11/2924 Steiner SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6479* B Anlage 5 Privatisierung der Bundesbahn-Tochter Schenker und Co. GmbH MdlAnfr 59 16.09.88 Drs 11/2924 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw StSekr Dr. Knittel BMV . . . . 6479* D Anlage 6 Erhaltung des Grenzrangierbahnhofs Passau MdlAnfr 60, 61 16.09.88 Drs 11/2924 Dr. Rose CDU/CSU SchrAntw StSekr Dr. Knittel BMV . . . . 6480* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 6369 94. Sitzung Bonn, den 22. September 1988 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 22. 9. Bindig* * 23. 9. Böhm (Melsungen) 22. 9. Brauer 23. 9. Clemens 23. 9. Frau Dr. Däubler-Gmelin 23. 9. Dr. Dollinger 23. 9. Eylmann 22. 9. Frau Fischer* * 23. 9. Frau Geiger* * 23. 9. Dr. Glotz 23. 9. Graf 22. 9. Gröbl 22. 9. Dr. Haack 23. 9. Dr. Hauff 23. 9. Frhr. Heereman von Zuydtwyck 23. 9. Frau Hensel 23. 9. Frau Hoffmann (Soltau) 23. 9. Dr. Holtz* * 23. 9. Hüser 23. 9. Irmer* * 23. 9. Frau Kelly 23. 9. Kiechle 22. 9. Dr. Köhler (Wolfsburg) 23. 9. Dr. Kreile 23. 9. Magin 23. 9. Dr. Müller 22. 9. Frau Olms 23. 9. Opel 23. 9. Frau Pack 23. 9. Pfeifer 23. 9. Dr. Pohlmeier* * 23. 9. Reuschenbach 23. 9. Dr. Scheer* 23. 9. Frau Schmidt (Nürnberg) 23. 9. Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 23. 9. Schwarz 23. 9. Spilker 23. 9. Spranger 23. 9. Dr. Stavenhagen 23. 9. Steiner 22. 9. Dr. Stercken* * 23. 9. Dr. Stoltenberg 23. 9. Frau Teubner 23. 9. Tietjen 23. 9. Frau Dr. Timm* * 23. 9. Frau Trenz* * 23. 9. Westphal 23. 9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 80. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Erklärung gemäß § 31 Abs. 1 GO der Abgeordneten Nolting (FDP) und Dr. Göhner (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag des Petitionsausschusses zu der in der Sammelübersicht 74 aufgeführten Petiion (Drucksache 11/2546): Die Prüfung dieser Petition mußte sich auf die in die Bundeszuständigkeit fallenden Fragen beschränken. Ich teile zwar die Auffassung, daß eine andere Trassenführung bei wohlwollender Haltung aller Beteiligten, insbesondere der Westfälischen Ferngas AG, möglich gewesen wäre. Im Rahmen der Prüfung der Petition des Bundestages war jedoch nur über die Rechtsfrage zu entscheiden, ob eine Genehmigung gemäß § 31 des Bundeswasserstraßengesetzes versagt werden kann. Alle anderen Fragen hinsichtlich der Trassenführung liegen außerhalb der Bundeszuständigkeit. Deshalb hat auch der Petitionsausschuß des Landtages im Rahmen seiner Zuständigkeit auf Grund einer entsprechenden Petition der gleichen Petentin diese Fragen umfassend geprüft. Der Petitionsausschuß hat - entgegen anderslautenden Behauptungen - keine Möglichkeit gesehen, die Landesregierung zu einer anderen Trassenführung zu veranlassen. Der Petitionsausschuß des Landtages hat zwar bedauert, „daß die Landesregierung (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie) endgültig bei ihrer ablehnenden Entscheidung verbleibt" . Aber mit diesem Bedauern hat der Petitionsausschuß des Landtages diese Trassenführung akzeptiert. Es ist daher nicht redlich, die Stellungnahme des Petitionsausschusses des Landtages gegen die Beschlußfassung des Petitionsausschusses des Bundestages anzuführen, wo es allein um die genannte Rechtsfrage gehen kann. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hätte die Möglichkeit gehabt, eine andere Trassenführung durchzusetzen. Die Bundesregierung hat diese Möglichkeit nicht. Sie könnte - theoretisch - allenfalls die Genehmigung nach § 31 des Bundeswasserstraßengesetzes versagen. Nach den uns im Petitionsausschuß vorgetragenen Standpunkten wäre eine solche Versagung jedoch rechtswidrig. Ich halte es in hohem Maße für unredlich, die Bundesregierung zu einem rechtswidrigen Verhalten aufzufordern, ohne daß auch nur eine in sich schlüssige Begründung für eine etwaige Versagung der Genehmigung vorgetragen wird. Argumente für eine andere Trassenführung, die die Landesregierung-NW leider ignoriert hat, könne nicht die begrenzte Rechtsfrage, die der Bund zu entscheiden hat, beeinflussen. Hier ging es nur um die Frage, ob ein Rechtsanspruch auf Genehmigung besteht oder nicht. Aus diesen Gründen gibt es keine andere Möglichkeit, als der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zuzustimmen. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 6479* Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/2924 Fragen 17 und 18) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die sogenannten Feindstaatenklauseln der UN-Charta (Artikel 53 und 107) rechtsunwirksam geworden sind, und gibt es entsprechende eindeutige Hinweise und Festlegungen seitens der Vereinten Nationen bzw. ihren Mitgliedern? Warum wurde die Streichung der Feindstaatenklauseln nicht als Voraussetzung für den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur UNO geltend gemacht? Zu Frage 17: Die genannten Klauseln gelten formal fort. Ihre Streichung ist auf absehbare Zeit nicht zu erreichen, weil gemäß Art. 108 der VN-Charta eine Änderung der Charta von zwei Dritteln der Mitglieder der Vereinten Nationen in der Generalversammlung angenommen und dann von zwei Dritteln der Mitglieder einschließlich aller ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates ratifiziert werden muß. Falsch wäre es, aus der formalen Fortgeltung der genannten Klauseln eine mindere Stellung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber anderen VN-Mitgliedstaaten und insbesondere gegenüber den Siegermächten des 2. Weltkrieges abzuleiten. Zu Frage 18: Angesicht der in meiner vorigen Antwort umrissenen Lage hielt es die Bundesrepublik Deutschland im Zeitpunkt ihres Beitritts zu den Vereinten Nationen nicht für angebracht, die Frage der beiden Klauseln in den VN zu erörtern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Steiner (SPD) (Drucksache 11/2924 Fragen 50 und 51): Was bedeutet konkret die Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung, wonach die Erweiterung der Übungskapazität der Luftwaffe in Goose Bay mit Nachdruck vorangetrieben werden soll? Welche Maßnahmen sind vorgesehen, damit sich die soziale Lage der Piloten und Techniker, die bereits heute wegen der Tiefflugausbildung im Ausland drei Monate von ihren Familien getrennt sind, nicht noch weiter verschärft? Zu Frage 50: Wir werden die Übungskapazitäten in Goose Bay von derzeit ca. 4 000 Tiefflugstunden um weitere 2 000 Stunden auf ca. 6 000 Stunden erhöhen. Dazu ist Vorbedingung, daß eine Flugzeughalle fertiggestellt wird. Diese Infrastrukturmaßnahmen werden wir in Anbetracht der klimatischen Bedingungen in Labrador quasi in Rekordzeit bis Mitte 1990 abgeschlossen haben. Gleichzeitig werden wir ein Betreuungskonzept verwirklichen, welches deutliche Verbesserungen für das dort befindliche Personal beinhaltet wie z. B. modernere Unterkünfte, erweiterte Sportmöglichkeiten, eigener Zollshop und vieles andere mehr. Dies wird es uns ermöglichen, den Ausbildungsbetrieb in Goose Bay von 54 Ausbildungswochen auf 68 Ausbildungswochen zu steigern, denn wir werden mehr Flugzeuge und mehr Personal für eine längere Verweildauer in Goose Bay halten können. Zu Frage 51: Es wird anerkannt, daß sich die insgesamt hohen Trennungszeiten auf die Soldaten und ihre Familien belastend auswirken. Das fliegende und technische Personal der Luftwaffe wird zur Zeit durch Flugdienst, Aus- und Weiterbildung sowie aus anderen Gründen jährlich für etwa drei Monate von ihren Familien getrennt. Davon werden allerdings im Durchschnitt nur ca. drei Wochen durch die Tiefflugausbildung im Ausland verursacht. Möglichkeiten, die Trennungszeiten zu reduzieren, werden nicht in nennenswertem Umfang gesehen. Für diese Dauer des Übungsplatzaufenthaltes in Goose Bay/Kanada erhalten sie zur Abgeltung des dienstlich bedingten finanziellen Mehraufwandes eine für alle Dienstgrade einheitliche tägliche Aufwandsvergütung. Diese wird von den betroffenen Soldaten als unzureichend bewertet. Wir bemühen uns daher, eine zusätzliche Erschwerniszulage zu verwirklichen. Änderungen im Reisekostengesetz werden zur Zeit ebenfalls auf Realisierbarkeit untersucht. Auch wollen wir den Familienangehörigen bessere Mitflugmöglichkeiten an Bord von Luftfahrzeugen der Bundeswehr ermöglichen. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Knittel auf die Frage des Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 11/2924 Frage 59): Verfolgt die Bundesregierung die zugesagte Privatisierung der Bundesbahn-Tochter, Spedition Schenker, weiter, und welches ist der augenblickliche Stand des Verfahrens? Die Deutsche Bundesbahn verfolgt die der Bundesregierung zugesagte Teilprivatisierung der Fa. Schenker & Co GmbH weiter. Die hierzu erforderlichen Wirtschaftsprüfer-Gutachten liegen inzwischen vor. Mit einer Entscheidung ist noch 1988 zu rechnen. Die Realisierung ist für 1989 vorgesehen. 6480* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Anlage 6 Antwort des Staatssekretärs Dr. Knittel auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Rose (CDU/CSU) (Drucksache 11/2924 Fragen 60 und 61) Wie beurteilt die Bundesregierung die Absicht der Deutschen Bundesbahn, im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr zwischen Deutschland und Österreich den Grenzrangierbahnhof Passau zugunsten des neuen Rangierbahnhofs Regensburg-Ost „auszutrocknen"? Ist sich die Bundesregierung bewußt, daß sie durch diese Absicht zahlreiche Arbeitsplätze bei Speditionen und bei der Deutschen Bundesbahn selbst gefährdet, zumal in einer Arbeitsmarktregion mit hoher Dauerarbeitslosigkeit? Zu Frage 60: Mit dem Ziel, den internationalen Güterverkehr zwischen Österreich und der Bundesrepublik Deutschland zu beschleunigen, untersucht die Deutsche Bundesbahn zur Zeit zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen den Grenzübergang Passau. Erst nach Abschluß dieser Untersuchung, mit dem die Deutsche Bundesbahn Mitte 1989 rechnet, lassen sich Aussagen über etwaige Aufgabenverlagerungen von Passau zu einem anderen Rangierbahnhof machen. Die Bundesregierung begrüßt angesichts der zunehmenden Bedeutung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs alle Bemühungen, die dem Ziel dienen, diese Verkehre zu beschleunigen. Zu Frage 61: Erst nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse am Grenzübergang Passau sind Aussagen über Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation im Passauer Raum möglich. Zwischen den Eisenbahnverwaltungen Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland besteht Einverständnis, die Leistungsqualität in diesem grenzüberschreitenden Verkehr nachhaltig zu verbessern.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Monika Ganseforth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Jeder wissenschaftliche Klimakongreß bestätigt, daß wir auf eine Klimakatastrophe zutreiben. Ich möchte das doch noch einmal etwas zuspitzen. Der Zusammenhang zwischen dem Abbau des Ozons in der Stratosphäre und den Fluorchlorkohlenwasserstoffen und Halonen ist eindeutig. Durch den Abbau des Ozons können die harten ultravioletten Strahlen ungehindert bis zum Erdboden durchdringen. Sie rufen beim Menschen Hautkrebs und Augenleiden hervor und haben auf das Pflanzenwachstum und Planktonwachstum negative Einflüsse. Auch zum Treibhauseffekt tragen die FCKW mit etwa 20 % bei. Der Ausdruck Klimakatastrophe beschreibt also das, was durch menschliches Handeln auf uns und vor allen Dingen auf die kommenden Generationen weltweit zukommt, genau. — Soweit noch einmal zum Einstieg der Beschreibung zur Klimakatastrophe.
    Mein Eindruck ist aber, daß, je drastischer wir das beschreiben, was auf uns zukommt, desto weniger gehandelt wird. Hier war heute auch sehr viel von Einvernehmen die Rede, es schien so, als stünde alles zum Besten. Ganz deutlich ist das eben noch einmal beim Minister Töpfer geworden, der hier als Erfolg aufgeführt hat, daß wir Mitteilungen über die Angaben der Herstellung von FCKW bekommen werden. Er hat auch feste Überzeugungen über das, was vielleicht erreichbar sein wird, von sich gegeben. Ich muß sagen, daß mir das nicht nur zu langsam geht, sondern ich teile nach gewissen Erfahrungen — ich erinnere nur an die Vereinbarungen über die PET-Flasche — diese festen Überzeugungen nicht. Das ist mir entschieden zu wenig.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir reden, und Sie reden, wir warnen, Sie reden, und die Zeit verstreicht. Auch was wir heute an Lob dieser Regierung und darüber, was alles getan werde, gehört haben, ist nur ein Ablenken davon, daß im Grunde nichts getan wird; denn bei den FCKW handelt es sich ja — und das ist auch heute deutlich geworden — um Stoffe, die wir erst seit wenigen Jahrzehnten haben, ohne die wir noch vor wenigen Jahrzehnten ausgekommen sind. Zugegeben, sie haben gute Eigenschaften, sie sind nicht giftig, nicht brennbar, nicht explosiv, wärmeisolierend und vor allen Dingen wirtschaftlich. Daher haben sie schnell viele Anwendungsgebiete gefunden, vom Einsatz in Spraydosen
    über die Verschäumung von Kunststoffen, im Kühlmittelsektor und als Präzisionsreiniger.
    Nun weiß man aber schon seit vielen Jahren — und das hat sich zunehmend erhärtet — , welche verheerende Wirkung auf das Klima, d. h. auf den Ozonabbau und den Treibhauseffekt, die FCKW haben. Daß es trotz dieses jahrelangen Wissens nicht zu einem sofortigen Verbot der FCKW von seiten der Regierung bzw. zur Einstellung der Produktion von seiten der Industrie — die will ich hier durchaus miteinbeziehen — gekommen ist, kann man nur kriminell nennen.
    Zwei Firmen sind es in der Bundesrepublik, die Firmen Hoechst und Kali-Chemie. Das Wissen ist da, es wird aber weiter produziert.
    Sicher, die Bundesrepublik bringt einen Entwurf über ein Gesetz zum Montrealer Protokoll vom 16. September 1987, also von vor einem Jahr, über Stoffe ein, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen. Das Montrealer Protokoll, haben hier heute alle gesagt, ist als erster Schritt zu begrüßen. Auch wir tun das, vor allem weil es eine internationale Abmachung ist; denn der Schutz des Klimas erfordert nicht nur nationales, sondern auch internationales Handeln.
    Wir sind uns auch alle einig, daß das, was in diesem Protokoll vereinbart wird, bei weitem nicht ausreicht. Hier sind viele Beispiele über die Schlupflöcher genannt worden. Ich möchte noch eines erwähnen, das ich für sehr typisch halte. Nach dem Montrealer Protokoll kann die Produktion der FCKW und Halone zunächst sogar noch gesteigert werden. Man muß sich das so vorstellen, daß jemand, der eine Entziehungskur macht, vorher noch einen ordentlichen Schluck aus der Pulle nimmt. Das steht in diesem Protokoll. Das ist natürlich ein Unding, wenn man weiß, wie die Zusammenhänge sind.
    Wenn wir uns aber darüber klar sind, daß wir weitergehende Maßnahmen dringend brauchen, dann ist es nicht zu verstehen, warum die Regierungskoalition nicht unserem, dem SPD-Antrag zustimmt, der nationale und internationale Maßnahmen vorsieht, um Produktion und Verbrauch von FCKW um 95 To zu reduzieren. Vorhin wurde angedeutet, daß Sie das eventuell doch positiv sehen. Wenn das so ist, dann muß ich daran erinnern, daß wir im August letzten Jahres einen Antrag eingebracht haben, der das Verbot von FCKW forderte. Dieser Antrag ist in den entsprechenden Ausschüssen abgelehnt worden.
    Die Beschlußempfehlung, die der Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit den Stimmen der Koalaition eingebracht hat — auf Drucksache 11/2472 — bestätigt nur das Montrealer Protokoll und das Bemühen, das zu beschleunigen. Dann heißt es in der Beschlußempfehlung — das möchte ich zitieren, weil es für meine Begriffe ziemlich schlimm ist — , daß „die Selbstverpflichtung der Industriegemeinschaft Aerosole ... gegenüber dem Bundesminister . . ., bis Ende 1989 die Verwendung von FCKW in Spraydosen um mindestens 90 % zu reduzieren", geeignet ist, „das Vertragsziel des Protokolls von Montreal früher ... und ohne rechtsetzende Maßnahmen zu erreichen". Minister Töpfer hat eben auf diese Zusage hingewiesen. Im Spraybereich soll um 90 % re-



    Frau Ganseforth
    duziert werden. Angeblich wird damit das Montrealer Protokoll beschleunigt. Sie wissen aber doch — Sie haben es eben angedeutet —, daß das, was im Spraybereich reduziert wird, im Reinigungsmittelbereich bei weitem zugelegt wird, daß also unter dem Strich überhaupt keine Reduzierung herauskommt.

    (Beifall bei der SPD — Frau Blunck [SPD]: Der Schluck aus der Pulle bei der Entziehungskur!)

    Diese FCKW werden in dem Vorschlag des Ausschusses überhaupt nicht mehr erwähnt.
    Über den Einsatz bei der Kunststoffverschäumung und im Kühlmittelbereich heißt es in Ihrer Beschlußempfehlung, daß „baldmöglichst" eine „Regelung über die Rücknahme und Wiedervermittlung gebrauchter Kühlmittel ... mit der Industrie abzuschließen" ist. Es heißt weiter: „Soweit es nicht zu entsprechenden Vereinbarungen kommt, wird die Bundesregierung aufgefordert, den Einsatz dieser Stoffe nach angemessener Umstellungszeit" — was immer das sein mag — „zu verbieten, wenn eine Substitution durch geeignete andere Stoffe" — was immer das sein mag — „möglich oder das Recycling nicht gesichert ist". Diese windelweiche Formulierung ist geradezu ein Freibrief für die Industrie, weiterzumachen und uns mit den Zahlen weiter an der Nase herumzuführen. Sie haben angedeutet, welche Schwierigkeiten wir oder vor allen Dingen Sie hatten.

    (V o r sitz : Vizepräsident Frau Renger)

    Meine Damen und Herren, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes und darüber hinaus, wie es vorhin hieß, in der Dritten Welt, in Südamerika, und die nachfolgenden Generationen erwarten etwas anderes von uns als solche Formulierungen.

    (Beifall bei der SPD)

    Im Antrag der SPD, den wir heute auf der Drucksache 11/2939 einbringen, sind Maßnahmen im nationalen und internationalen Rahmen gefordert. Maßnahmen im nationalen Rahmen machen deshalb Sinn, weil die Bundesrepublik immerhin zu etwa 10 % an der FCKW-Produktion der Welt beteiligt ist, wenn wir richtige Zahlen haben. Wir haben das Problem ja angedeutet.
    Wir fordern das Verbot der Anwendung der FCKW in Spraydosen sowie in Verpackungsmaterial und Wegwerfgeschirr. Wir wollen keine freiwillige Vereinbarung, sondern das Verbot. Für die Kältemittelindustrie fordern wir ein Recycling bzw. den Ersatz durch Stoffe, die die Ozonschicht nicht schädigen. Im Bereich der Lösemittel, zur Verschäumung und als Präzisionsreiniger — das ist sicher das schwierigste Gebiet — sollen nach unserem Verlangen die Verwendung der FCKW zeitlich begrenzt werden.
    Dazu kommt das Thema Halone, die in Feuerlöschgeräten eingesetzt werden. Sie sind von der Menge her nicht soviel wie die FCKW, aber von der Ozonschädlichkeit her wesentlich dramatischer zu sehen. Wir fordern, daß diese Halone nur noch im Brandfall, aber nicht für Übungen eingesetzt werden. Und — Herr Müller hat das vorhin angedeutet — auf die Produktion und den Import von FCKW ist eine marktwirtschaftlich wirkende Abgabe einzuführen. Diese
    Abgabe soll dazu führen, daß Ersatzstoffe und Ersatzverfahren wirtschaftlich interessanter sind als der Verbrauch von FCKW. Unsere Überlegungen gehen dahin, nicht Stoff durch Stoff zu ersetzen, sondern alternative Verfahren zu entwickeln oder auf manches schlicht zu verzichten.

    (Beifall bei der SPD)

    Lassen Sie mich noch auf einen Aspekt zu sprechen kommen, der hier ebenfalls eine Rolle gespielt hat und den ich sehr ärgerlich finde. Wir brauchen eine gezielte und effiziente Klimaforschung. Der Bundesforschungsminister legt hier immer wieder wortreiche selbstlobende Papiere vor, die aber nur notdürftig verdecken, was für Forschungslücken bestehen.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Heute ist er auch nicht da!)

    — Auch ich finde das sehr bedauerlich. Wir haben gestern über den Haushalt gesprochen. Es wäre sehr sinnvoll, wenn der Herr Forschungsminister einmal zur Kenntnis nähme, was für Erwartungen in der Wissenschaft vorhanden sind.
    Was die Erforschung der chemischen und der dynamischen Vorgänge beim Ozonabbau und Klimamodelle anlangt, haben unsere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bisher wichtige Beiträge geleistet. Aber das internationale Bild wird von der amerikanischen Wissenschaft bestimmt, weil sie durch ihre durchweg bessere finanzielle Ausstattung ganz andere Möglichkeiten hat, vor allem was die Messungen betrifft. Es ist dringend erforderlich, daß auf nationaler und europäischer Ebene Meß- und Forschungsprogramme initiiert werden. Dazu habe ich die Aussagen von Herrn Schmidbauer vorhin sehr erfreut zur Kenntnis genommen. Denn erst der Wettbewerb der Wissenschaft wird schnell zu optimalen Ergebnissen führen.
    Auch die Wirkungsforschung — zum Beispiel darüber, wie sich die ultravioletten Strahlungen auf Ökosysteme und Menschen auswirken — steckt noch in den Kinderschuhen. Hier gibt es große Unbekannte und Unsicherheiten. Die Verärgerung und Enttäuschung der Wissenschaft über zu geringe Förderung und — Herr Probst, da bitte ich Sie zuzuhören — über unnötige bürokratische Hindernisse bei der Forschungsförderung durch den Forschungsminister gehen sehr weit. Sie haben ihren Grund aber auch darin, daß die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht in Handeln umgesetzt werden. Das ist mehr eine Aussage, die den Herrn Minister Töpfer betrifft. Die Verärgerung, die man auf wissenschaftlichen Kongressen von den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen hört, geht sehr weit. Es ist sehr wichtig, daß die Regierung das aufnimmt und in Handeln umsetzt.
    Wir fordern — und da sind wir uns wieder einig — internationale Anschlußverhandlungen, um das Montrealer Protokoll zu verschärfen. Für die Länder der Dritten Welt fordern wir den Technologietransfer von ozonverträglichen Ersatzstoffen und Ersatzverfahren sowie die technische Beratung. Wir fordern, daß dem Parlament jährlich ein Bericht über die nationalen und die internationalen Fortschritte bei der Verringerung des Einsatzes von FCKW und Halonen vorgelegt wird.



    Frau Ganseforth
    Aber — um auf den Anfang zurückzukommen — ich fürchte, es wird geredet und nicht gehandelt. Dieser Eindruck hat sich heute bei mir nicht verwischen können. Aber Sie können ja unseren Antrag noch unterstützen und mittragen. Dann kann ich vielleicht das nächste Mal einen anderen Schluß meiner Rede finden.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Lippold

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus W. Lippold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Wissenschaftler machen uns die drängenden komplexen Probleme bewußt, die unser Überleben belasten: die Bedrohung der Ozonschicht der Erde, die Erwärmung des Globus, die Verwüstung der landwirtschaftlichen Böden. Wir reagieren darauf, indem wir mehr Einzelheiten fordern und indem wir die Probleme an Institutionen weiterleiten, die schlecht mit ihnen fertigwerden können.
    Ich habe diese Eingangssätze aus dem Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft" zitiert, dem BrundtlandBericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Ich finde, diese Aussage macht nachdenklich, macht betroffen, macht aber auch unabweisbar klar, daß schnelles, entschiedenes, konsequentes Handeln zwingendes Gebot ist.

    (Beifall der Abg. Frau Blunck [SPD])

    Es gibt keine Ausrede für Zögern. Deshalb verstehe ich unsere heutige Entscheidung als einen ersten Schritt, den ich ausdrücklich begrüße, als einen ersten Schritt allerdings auf einem langen und schwierigen Weg. Wir werden deutlich im Tempo zulegen und die Gangart wesentlich verschärfen müssen, wenn wir nicht zu spät ans Ziel gelangen wollen.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Ja!)

    Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind unendlich groß. Wir kennen zur Zeit die Größe dieser Aufgabe nur in Umrissen. Aber sie stellt sich klar genug, um mit dem Handeln zu beginnen.
    Hier darf ich eines einflechten: Ich glaube, wenn wir die Bundesrepublik im internationalen Maßstab vergleichen, dann wird deutlich, daß wir dank der Aktivität der Bundesregierung und insbesondere des Umweltministers wesentlich weiter sind als viele andere in der Welt. Wir sind insbesondere weiter als die anderen in Europa. Dafür danke ich auf der einen Seite dem Umweltminister. Aber ich danke auch dem angesprochenen Forschungsminister Riesenhuber dafür, daß er im Klimaforschungsprogramm Akzente gesetzt hat, daß er die europäische Entwicklung vorangetrieben hat, daß er die internationale Kooperation gefördert hat.
    Ich möchte darauf hinweisen, daß sein Staatssekretär hier anwesend ist und deshalb Kritik am Ministerium nicht angebracht ist. Der Minister stand und steht in der Enquete-Kommission zur Verfügung. Ich finde, wir sollten dieses kleinliche Parteiengezänk weglassen. Es geht um eine Sache mit ganz anderen
    Perspektiven und nicht um Profilierung in diesem Bereich.
    Mit der Ratifikation des Abkommens bekräftigt die Bundesrepublik Deutschland auch international sichtbar ihren Willen, an einem weltumspannenden Programm zum Schutz der atmosphärischen Ozonschicht mitzuwirken. Sie schafft damit gleichzeitig eine der Voraussetzungen für die Ratifikation des Protokolls von Montreal, das nach dem Wunsch aller Beteiligten zum 1. Januar 1989 völkerrechtlich in Kraft treten soll. Dieses Protokoll ergänzt die Rahmenvereinbarungen von Wien um erste konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Emission von FCKW und Halonen.
    Das Ozonproblem ist — ich sage es noch einmal — weltweit und nicht national zu lösen. Inzwischen haben über 30 UNEP-Mitgliedstaaten eine Rahmenregelung zum Schutz der Ozonschicht unterzeichnet, darunter die Bundesrepublik Deutschland und weitere acht EG-Mitgliedstaaten sowie die Europäische Gemeinschaft. Dieses Übereinkommen tritt drei Monate nach Hinterlegung der zwanzigsten Ratifikations- oder Beitrittsurkunde in Kraft. Zur Zeit haben 26 Staaten entsprechende Urkunden unterzeichnet. Damit kann das Abkommen in Kraft treten. Ich begrüße dies ganz nachdrücklich. Vor wenigen Monaten waren es nur 16 Staaten. Wir haben also die kritische Schwelle übersprungen.
    Wir werden mit aller Kraft darauf hinarbeiten, daß auch die Länder beitreten, die noch fernstehen, die aber wegen ihres industriellen Potentials wesentliche Beiträge zur Problemlösung leisten könnten.
    Ich unterstreiche noch einmal: Dies ist nur ein erster Schritt. Erkannte Lücken müssen gestopft werden, gesteckte Ziele müssen schneller als jetzt vorgegeben realisiert werden.
    Das ist auch Ziel der Arbeit der Enquete-Kommission, die sich mit der langfristigen Klimaproblematik beschäftigt. Wir haben analysiert und können feststellen, daß wir insbesondere im Ozonbereich wesentlich verschärfte Situationen haben gegenüber dem, was wir erwartet haben. Das Ozon-Trends-Panel besagt eine Abnahme der Gesamtozonkonzentration der nördlichen Hemisphäre um im Durchschnitt 1,7 bis 3 %. Die damit verbundenen Auswirkungen entziehen sich bislang noch einer Abschätzung. Das Ozonloch im antarktischen Frühling mit einer erheblichen Abnahme des stratosphärischen Ozons um bis 95% macht aber deutlich, wie weit diese Dinge gehen und treiben können. Die beobachteten Änderungen werden ganz oder teileise auf den Anstieg der Spurengase zurückgeführt.
    Selbst wenn wissenschaftlich nicht alles exakt bewiesen wäre — die Handlungsnotwendigkeit ist gegeben. Da die Ozonschicht einen Teil der Sonnenstrahlung, der UV-B-Strahlung, absorbiert, werden für den Fall eines Ozonabbaus erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und die Lebensbedingungen von Fauna und Flora erwartet. Bei einer Zunahme der UV-B-Strahlung um 10 % — das ist, meine Damen und Herren, kein utopischer Wert — könnte der weltweite Ernteertrag spürbar zurückgehen. Verheerende Hungerkatastrophen könnten die Folge sein. Fachleute schätzen diese Entwicklung zu-



    Dr. Lippold (Offenbach)

    nehmend dramatischer ein als z. B. die mögliche Zunahme von Hautkrebserkrankungen.
    Was wir auch in diesem Zusammenhang vermeiden müssen, ist eine vorschnelle Beruhigung nach der Art, das sei ja nur ein Problem der Antarktis. Das stößt völlig ins Leere. Das ist ein Problem sowohl der nördlichen als auch der südlichen Hemisphäre.
    Die möglichst schnelle Reduktion der FCKW hilft auch bei der Beseitigung der Treibhausproblematik; denn zusätzlich zu dem erwarteten Einfluß der FCKW auf das stratosphärische Ozon wird ihr Beitrag zum Klimaproblem auf 20 % geschätzt. Das ist ein ganz erheblicher Anteil. Die Reduktion der FCKW-Emission hilft also auch bei der Bewältigung der Treibhausproblematik.
    Lassen Sie mich hier zur Einschätzung der Situation beim Treibhauseffekt etwas sagen. In den nächsten 50 Jahren wird sich die globale Mitteltemperatur durch den Treibhauseffekt um 1,5 bis 4,5 Grad erhöhen, wenn die Emission der Treibgase unvermindert weitergeht. Wir haben bereits in der Vergangenheit eine Erwärmung um 0,5 bis 0,7 Grad. Auch wenn es hier keine klaren Ursache-Wirkung-Beziehungen und naturwissenschaftlichen Beweise für den Zusammenhang zwischen Spurengas, CO2-Emission sowie Wasserdampf einerseits und Klimaerwärmung andererseits gibt, ist es doch so, daß nach Meinung der Wissenschaftler ausreichende Indizien für Wirkungsbeziehungen vorliegen, die in der Wissenschaft einen so breiten Konsens finden, daß kein Grund besteht, dringend erforderliches Handeln aufzuschieben.
    Die Klimaänderung kann eine polorientierte Verschiebung von Klima und Vegetationsbedingungen zur Folge haben: Fruchtbare Zonen können versteppen, versteppte Zonen fruchtbar werden. Auch dies kann auf die Ernährungssituation der Welt ganz erheblich Einfluß haben. Desgleichen: Wenn sich — was sein könnte — die Voraussage bestätigt, daß der Meeresspiegel um 1,5 Meter ansteigt, dann könnten große Flächen der Welt überflutet werden.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Wissenschaft erwartet, daß sich der Einfluß der Treibhausgase möglicherweise noch erhöht, als deren wichtigste Quelle u. a. die Verbrennung fossiler Energieträger im Verkehr und in den Kraftwerken sowie in der Landwirtschaft anzusehen ist. Wir müssen also in erster Linie hier ansetzen. Die zunehmende Energienachfrage als Folge der Industrialisierung, der Bevölkerungsexplosion, der Verstädterung und des gesellschaftlichen Reichtums hat zu einer extrem ungleichen globalen Verteilung des Primärenergieverbrauchs geführt. 1980 betrug der Weltenergieverbrauch umgerechnet 10 Milliarden Tonnen Steinkohle. Wenn man den Pro-Kopf-Verbrauch auf dem heutigen Stand stehenlassen würde, würde eine Weltbevölkerung von 8,2 Milliarden Menschen eine Zunahme von 40 % der Schadstoffemissionen bewirken. Wenn allerdings der Energieverbrauch pro Kopf auf den Verbrauch der westlichen Industrienationen ansteigen würde, würde dies eine Zunahme um 550% zur Folge haben. Daraus wird deutlich, daß Handlungsbedarf besteht, Handlungsbedarf dergestalt, daß wir den Zuwachs nicht nur stoppen, sondern daß wir den Zuwachs am Verbrauch der fossilen Stoffe reduzieren.
    Und da müssen wir alles in Betracht ziehen: Da müssen wir einsparen, da müssen wir Energieverbrauch effizienter gestalten, da müssen wir aber auch — ich sage das ganz deutlich — die Bewertung der Kernenergie vor dem Hintergrund des Klimaproblems neu vornehmen — Kernenergie, die in dieser Beziehung schadstofffrei ist.

    (Abg. Dr. Daniels [Regensburg] [GRÜNE] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Keine Zwischenfrage. — Ich sage das vor allen Dingen deshalb — und das auch in Richtung auf die SPD-Fraktion —, weil es natürlich schlecht angeht, daß der Kollege Stahl im Wirtschaftsausschuß die Zunahme des Kohleverbrauchs und Mehrverbrennung fordert, eine Zunahme des Strombedarfs mit Kohle sicherstellen will, und Sie auf der anderen Seite hier — gleich wie wir — die zunehmende Bedeutung dieses Problems für das Weltklima erkennen. Das sind Widersprüche, die Sie bei sich ausräumen müssen.

    (Zuruf des Abg. Stahl [Kempen] [SPD])

    Das sind Widersprüche, bezüglich der Sie auch deutlich machen müssen, daß hier Handlungsbedarf ist.
    Ich darf sagen, was getan wurde: Die Bundesregierung hat die Klimaforschung national vorangetrieben, auf europäischer Ebene das EUREKA-Projekt EUROTRAC initiiert und zum Laufen gebracht. Die Emissionswerte der TA Luft werden die Emissionen bei den sogenannten Weichschaumstoffen um etwa 90 % mindern. Für die Verwendung von FCKW als Kältemittel wird intensiv nach geeigneten Ersatzstoffen gesucht. Und wir haben mit den Herstellern über die Beschleunigung dieses Prozesses gesprochen. Da wird etwas getan, und wir sind dabei, hier etwas zu tun. Allerdings muß ich auch deutlich sagen: Wenn wir dann Ersatzstoffe haben, müssen wir administrative Hemmnisse beiseite schieben, die ihrer schnellen Einführung im Wege stehen.
    Meine Damen und Herren, wir sind damit auf dem richtigen Weg, auch wenn wir das Montreal-Abkommen schneller realisieren müssen, was wir ja alle gemeinsam anstreben. Wir wollen Lücken schließen und dies durch globale Abkommen sichern sowie Ersatzstofforschung beschleunigen. Wir müssen insbesondere die Forschung im biologischen Bereich intensivieren; das ist unabweisbar.
    Aber auch hinsichtlich des Treibhausproblems ist schnelles Handeln angesagt. Die Verbrennung fossiler Stoffe, Kohle, Öl, Erdgas, muß drastisch reduziert werden. Die Wissenschaftler verlangen eine Reduktion von 50 bis 80 % in den nächsten Jahren. Das erfordert unwahrscheinliche Eingriffe. Ich sage noch einmal: Das kann nicht allein in der Bundesrepublik geleistet werden. Wir haben nur einen Weltmarktanteil an der Schadstoffemission von gut 3,7 %. Die weltweite Problematik erfordert ein weltweites Klimaschutzprogramm; das bedingt weltweite Energieabkommen. Das ist Sache der Regierungschefs, das muß auf Weltwirtschaftsgipfeln und Weltenergiekonferenzen angegangen werden — und nicht erst übermorgen.



    Dr. Lippold (Offenbach)

    Vor diesem Hintergrund danken wir dem Bundeskanzler, daß er in seinen Gesprächen auf der internationalen Ebene sowohl beim Weltwirtschaftsgipfel als auch bei anderen Treffen diese Problematik deutlich anspricht, diese Problematik nachhaltig in das Bewußtsein der anderen Regierungschefs bringt und so dafür sorgt, daß die Basis für das notwendige internationale Tun geschaffen wird. Ich mache noch einmal deutlich, daß eine Neubewertung des Kernenergieeinsatzes geboten ist.
    Aber wir müssen auch sagen, daß die Entwicklungs- und Schwellenländer selber gefordert sind. Das bezieht sich auf die steigenden Bevölkerungszahlen und ihre Bedeutung fur den Energieverbrauch, der berücksichtigt werden muß. Hier stellt sich die Frage der Geburten- und Familienplanung, die nicht ausgeklammert werden dürfen. In diesem Zusammenhang müssen wir auch fragen, wie sich die Religionen zu dieser Frage stellen.
    Wir müssen auch an das Problem des tropischen Regenwaldes herangehen, das sich in dieser Dimension für uns vorher gar nicht gestellt hat. Wir alle haben uns nicht deutlich gemacht, daß allein am Amazonas 250 000 km2 an tropischem Urwald — das entspricht in etwa der Größe der Bundesrepublik Deutschland — durch Brandrodung vernichtet worden sind. Das entspricht einer CO2-Emission, umgerechnet auf die Weltrate, von 20 %. Auch dies ist kein Problem, das vernachlässigt werden darf.
    Sicher sind in erster Linie die Industrieländer gefordert. Aber auch die Entwicklungs- und Schwellenländer müssen einen Beitrag leisten: durch Bewußtseinsänderung auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber auch dadurch, daß sie Mechanismen abschaffen, die die Brandrodung von Urwald durch Subventionen prämieren, durch Steuererleichterungen fördern. Daß wir dabei Hilfestellung leisten müssen, ist für mich klar. Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Wege, dieses hier zu initiieren, wie der Vorstoß des Entwicklungshilfeministers deutlich gemacht hat.
    Auch hier haben wir das Problem erkannt. Aber es geht nur in Partnerschaft mit den Entwicklungsländern. Es ist nicht ausreichend, daß die Industrieländer allein Geld zur Verfügung stellen. Auch die Schwellenländer müssen handeln. Ich glaube, daß sich dieses Bewußtsein langsam durchsetzt. Wir werben dafür, nicht nur bei uns, sondern auch international.
    Lassen Sie mich abschließend sagen: Ich glaube, es ist gut, daß wir heute einen vernünftigen ersten Schritt getan haben. Wir tun aber gut daran, weltweit zügig und konsequent weiter voranzuschreiten; denn diese Katastrophe duldet nichts anderes.
    Danke.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)