Rede:
ID1109401000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 111
    1. und: 14
    2. für: 12
    3. der: 7
    4. die: 6
    5. des: 5
    6. Post-: 5
    7. ist: 4
    8. das: 4
    9. —: 3
    10. Beratung: 3
    11. Damen: 2
    12. Herren,: 2
    13. Aussprache: 2
    14. zu: 2
    15. in: 2
    16. Tagesordnung: 2
    17. Dann: 2
    18. so: 2
    19. beschlossen.Ich: 2
    20. Bundesregierung: 2
    21. Fernmeldewesens: 2
    22. Drucksache: 2
    23. —Überweisungsvorschlag: 2
    24. Ältestenrates:Ausschuß: 2
    25. Fernmeldewesen: 2
    26. InnenausschußRechtsausschußFinanzausschußAusschuß: 2
    27. WirtschaftAusschuß: 2
    28. Raumordnung,: 2
    29. Bauwesen: 2
    30. Städtebau: 2
    31. Ausschuß: 2
    32. innerdeutsche: 2
    33. BeziehungenAusschuß: 2
    34. Forschung: 2
    35. Meine: 1
    36. ich: 1
    37. schließe: 1
    38. diesem: 1
    39. Tagesordnungspunkt.: 1
    40. Der: 1
    41. Ältestenrat: 1
    42. schlägt: 1
    43. vor,: 1
    44. den: 1
    45. Gesetzentwurf: 1
    46. an: 1
    47. aufgeführten: 1
    48. Ausschüsse: 1
    49. überweisen.: 1
    50. Gibt: 1
    51. es: 1
    52. anderweitige: 1
    53. Vorschläge?: 1
    54. Das: 1
    55. nicht: 1
    56. Fall.: 1
    57. Überweisung: 1
    58. rufe: 1
    59. Punkt: 1
    60. 3: 1
    61. auf:a): 1
    62. Erste: 1
    63. von: 1
    64. eingebrachten: 1
    65. Entwurfs: 1
    66. eines: 1
    67. Gesetzes: 1
    68. zur: 1
    69. Neustrukturierung: 1
    70. Deutschen: 1
    71. Bundespost: 1
    72. 11/2854: 1
    73. TechnologieHaushaltsausschuß: 1
    74. mitberatend: 1
    75. gem.: 1
    76. §: 1
    77. 96: 1
    78. GO\n: 1
    79. Präsident: 1
    80. Dr.: 1
    81. Jenningerb): 1
    82. Unterrichtung: 1
    83. durch: 1
    84. Die: 1
    85. Reform: 1
    86. Bundesrepublik: 1
    87. Deutschland—: 1
    88. 11/2855: 1
    89. Technologie: 1
    90. HaushaltsausschußIm: 1
    91. Ältestenrat,: 1
    92. meine: 1
    93. vereinbart: 1
    94. worden,: 1
    95. gemeinsame: 1
    96. dieser: 1
    97. Tagesordnungspunkte: 1
    98. drei: 1
    99. Stunden: 1
    100. vorzusehen.: 1
    101. Ich: 1
    102. sehe: 1
    103. keinen: 1
    104. Widerspruch.: 1
    105. eröffne: 1
    106. erteile: 1
    107. Wort: 1
    108. dem: 1
    109. Herrn: 1
    110. Bundesminister: 1
    111. Fernmeldewesen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/94 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 94. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Inhalt: Worte zur Freilassung von Rudolf Cordes aus der Geiselhaft 6369 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Becker (Frankfurt) und Frau Dr. Hartenstein 6369 B Bestimmung des Abg. Dr. Kreile zum ordentlichen Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Sauter (Ichenhausen) 6369 C Wahl des Abg. Geis als ordentliches Mitglied des Wahlprüfungsausschusses an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Sauter (Ichenhausen) 6369 C Wahl des Abg. Pfuhl als stellvertretendes Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Glotz 6369 D Erweiterung der Tagesordnung 6369 D Absetzung der Tagesordnungspunkte 20 a bis 20e 6370 A Abwicklung der Tagesordnung 6370 A Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Zeugnisverweigerungsrecht der Mitarbeiter/innen von Presse, Rundfunk und Film (Drucksache 11/2000) Häfner GRÜNE 6370 A Dr. Langner CDU/CSU 6371 D Schmidt (München) SPD 6373 A Funke FDP 6374 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . 6375 C Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung des Post-und Fernmeldewesens und der Deutschen Bundespost (Poststrukturgesetz) (Drucksache 11/2854) in Verbindung mit b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Die Reform des Post-und Fernmeldewesens in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/ 2855) Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 6377 A Börnsen (Ritterhude) SPD 6381 C Pfeffermann CDU/CSU 6384 D Dr. Briefs GRÜNE 6388 C Funke FDP 6392 C Paterna SPD 6395 B Linsmeier CDU/CSU 6398 C Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 6400 C Bernrath SPD 6402 D Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 6404 B Frau Faße SPD 6405 C Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzvertrag vom 21. Oktober 1986 zum Auslieferungsvertrag vom 20. Juni 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Amerika (Drucksachen 11/1610, 11/ 2289) 6406 D Tagesordnungspunkt 5: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. Mai 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Östlich des Uruguay zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksachen 11/1831, 11/2777) 6407 A Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 29. Oktober 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Marokko über die Rechtshilfe und Rechtsauskunft in Zivil- und Handelssachen (Drucksachen 11/ 2026, 11/2896) 6407 B Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung von Anhang I der Verordnung (EWG) Nr. 426/86 über die gemeinsame Marktorganisation für Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse (Drucksachen 11/2089 Nr. 15, 11/ 2281) 6407 C Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates für eine spezifische Hilfe zur Entwicklung der Landwirtschaftsstatistik in Irland (Drucksachen 11/2350 Nr. 2.9, 11/ 2574) 6407 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/2906) 6407 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersichten 77, 78, 79, 80, 81 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/ 2883, 11/2884, 11/2885, 11/2886, 11/ 2887) 6407 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Kuwait zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehungen (Drucksache 11/2553) 6408 A Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Neuorganisation der Marktordnungsstellen (Drucksache 11/2675) . . 6408B Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Agrarstatistiken (Agrarstatistikgesetz) (Drucksache 11/2851) . . . 6408B Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fischwirtschaftsgesetzes (Drucksache 11/2852) 6408 C Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erhebung von Meldungen in der Mineralölwirtschaft (Mineralöldatengesetz) (Drucksache 11/2043) . . . 6408 C Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rock, Frau Teubner, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erhöhung der Sicherheit von Lkw-Transporten, insbesondere beim Transport von Sonderabfällen und Gefahrgut (Drucksache 11/2878) 6408 C Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur weiteren Finanzierung des Projekts „Schneller Brüter" in Kalkar Schäfer (Offenburg) SPD 6415 A Dr. Laufs CDU/CSU 6416 A Wetzel GRÜNE 6416 D Dr.-Ing. Laermann FDP 6418A, 6429B Stahl (Kempen) SPD 6419 A Gerstein CDU/CSU 6420 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 6421 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 III Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 6423 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6425 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 6427 A Dr. Göhner CDU/CSU 6427 C Vosen SPD 6428 C Vahlberg SPD 6430 B Seesing CDU/CSU 6431 C Fellner CDU/CSU 6432 B Vizepräsident Stücklen 6433 C Tagesordnungspunkt 17: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 22. März 1985 zum Schutz der Ozonschicht (Drucksachen 11/2271, 11/2946, 11/2947) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen (Drucksache 11/2676) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht durch Verbot des Einsatzes von Fluorchlorkohlenwasserstoffen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Briefs, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Garbe, Dr. Knabe, Wetzel und der Fraktion DIE GRÜNEN: Klimaschutzprogramm: Sofortmaßnahmen gegen den Abbau der Ozonschicht und die Auswirkungen des Treibhauseffekts (Drucksachen 11/678, 11/788, 11/2472) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Schäfer (Offenburg), Ganseforth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht (Drucksache 11/2939) Schmidbauer CDU/CSU 6434 B Müller (Düsseldorf) SPD 6437 A Frau Dr. Segall FDP 6439 D Dr. Knabe GRÜNE 6441D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6443 D Frau Ganseforth SPD 6446 A Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 6448 A Frau Dr. Hartenstein SPD 6450 B Tagesordnungspunkt 18: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Wieczorek-Zeul, Daubertshäuser, Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Stationierung von Flugzeugen der US-Streitkräfte auf dem Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim (Drucksache 11/2868 [neu]) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Mechtersheimer, Frau Schilling, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Stationierung von US-Kampfhubschraubern auf dem Flughafen Wiesbaden-Erbenheim (Drucksache 11/2890) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Mechtersheimer, Frau Schilling, Schily und der Fraktion DIE GRÜNEN: Rücknahme der Einverständniserklärung der Bundesregierung zur Stationierung von amerikanischen Kampfhubschraubern auf dem Militärflughafen Wiesbaden-Erbenheim (Drucksache 11/ 2891) Frau Wieczorek-Zeul SPD 6453 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 6455 C Frau Schilling GRÜNE 6456 D Gries FDP 6458 A Dr. Scholz, Bundesminister BMVg . . . 6459 B Tagesordnungspunkt 20: Beratung der Sammelübersichten 74, 75, 76 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/2546, 11/ 2547, 11/2548) Ibrügger SPD 6460 B Kossendey CDU/CSU 6461 A Frau Garbe GRÜNE 6461 D Frau Dr. Segall FDP 6463A, 6468 A Peter (Kassel) SPD 6464 A Dr. Grünewald CDU/CSU 6465 A Dr. Briefs GRÜNE 6466 C Peter (Kassel) SPD (Erklärung nach § 30 GO) 6468D Tagesordnungspunkt 19: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Luftverunreinigungen in Innenräumen Sondergutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen vom Mai 1987 (Drucksache 11/613) Schmidbauer CDU/CSU 6469 B Weiermann SPD 6470 D Frau Dr. Segall FDP 6472 C Frau Garbe GRÜNE 6473 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6475 A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksachen 11/2924 vom 16. September 1988 und 2943 vom 21. September 1988 — Erkenntnisse der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Attentat auf Staatssekretär Dr. Tietmeyer DringlAnfr 1 21.09.88 Drs 11/2943 Wüppesahl fraktionslos DringlAnfr 2 21.09.88 Drs 11/2943 Wüppesahl fraktionslos Antw StSekr Neusel BMI . . . . 6409A, 6409 C ZusFr Wüppesahl fraktionslos . . 6409A, 6409 C Begnadigung der RAF-Terroristen Speitel und Boock und der ehemaligen RAF-Mitglieder Wackernagel und Jänschke MdlAnfr 7, 8 16.09.88 Drs 11/2924 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Frau Berger BK 6409 D ZusFr Niegel CDU/CSU 6410 A ZusFr Wüppesahl fraktionslos 6410 C Erschwerung der Gründung deutscher Vereinigungen in Polen MdlAnfr 13, 14 16.09.88 Drs 11/2924 Werner (Ulm) CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA . . . . 6410D, 6411B ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU . 6410D, 6411B ZusFr Jäger CDU/CSU 6411 D Verhinderung negativer Auswirkungen der amerikanischen Steuerrechtsänderungen auf deutsche Stipendiaten und Wissenschaftler MdlAnfr 15, 16 16.09.88 Drs 11/2924 Kastning SPD Antw StMin Schäfer AA . . . 6412A, 6412 C ZusFr Kastning SPD 6412A, 6412D Auswirkungen der Einführung eines Tempolimits in der Schweiz und in Italien auf die Zahlen der Verkehrsunfälle und auf die Schadstoffemissionen MdlAnfr 62, 63 16.09.88 Drs 11/2924 Antretter SPD Antw StSekr Dr. Knittel BMV . . 6413B, 6414 C ZusFr Antretter SPD 6413 D, 6414 C ZusFr Jäger CDU/CSU 6414 D Nächste Sitzung 6477 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6478' A Anlage 2 Erklärung gemäß § 31 Abs. 1 GO der Abgeordneten Nolting (FDP) und Dr. Göhner (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag des Petitionsausschusses zu der in der Sammelübersicht 74 aufgeführten Petition (Drucksache 11/2546) 6478* C Anlage 3 Gültigkeit der Feindstaatenklauseln der UN-Charta (Art. 53 und 107) MdlAnfr 17, 18 16.09.88 Drs 11/2924 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 6479* A Anlage 4 Erweiterung der Übungskapazität der Bundesluftwaffe in Goose Bay (Labrador); Verbesserung der sozialen Lage der von der Auslandstätigkeit betroffenen Piloten und Techniker MdlAnfr 50, 51 16.09.88 Drs 11/2924 Steiner SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . . 6479* B Anlage 5 Privatisierung der Bundesbahn-Tochter Schenker und Co. GmbH MdlAnfr 59 16.09.88 Drs 11/2924 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw StSekr Dr. Knittel BMV . . . . 6479* D Anlage 6 Erhaltung des Grenzrangierbahnhofs Passau MdlAnfr 60, 61 16.09.88 Drs 11/2924 Dr. Rose CDU/CSU SchrAntw StSekr Dr. Knittel BMV . . . . 6480* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 6369 94. Sitzung Bonn, den 22. September 1988 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 22. 9. Bindig* * 23. 9. Böhm (Melsungen) 22. 9. Brauer 23. 9. Clemens 23. 9. Frau Dr. Däubler-Gmelin 23. 9. Dr. Dollinger 23. 9. Eylmann 22. 9. Frau Fischer* * 23. 9. Frau Geiger* * 23. 9. Dr. Glotz 23. 9. Graf 22. 9. Gröbl 22. 9. Dr. Haack 23. 9. Dr. Hauff 23. 9. Frhr. Heereman von Zuydtwyck 23. 9. Frau Hensel 23. 9. Frau Hoffmann (Soltau) 23. 9. Dr. Holtz* * 23. 9. Hüser 23. 9. Irmer* * 23. 9. Frau Kelly 23. 9. Kiechle 22. 9. Dr. Köhler (Wolfsburg) 23. 9. Dr. Kreile 23. 9. Magin 23. 9. Dr. Müller 22. 9. Frau Olms 23. 9. Opel 23. 9. Frau Pack 23. 9. Pfeifer 23. 9. Dr. Pohlmeier* * 23. 9. Reuschenbach 23. 9. Dr. Scheer* 23. 9. Frau Schmidt (Nürnberg) 23. 9. Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 23. 9. Schwarz 23. 9. Spilker 23. 9. Spranger 23. 9. Dr. Stavenhagen 23. 9. Steiner 22. 9. Dr. Stercken* * 23. 9. Dr. Stoltenberg 23. 9. Frau Teubner 23. 9. Tietjen 23. 9. Frau Dr. Timm* * 23. 9. Frau Trenz* * 23. 9. Westphal 23. 9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 80. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Erklärung gemäß § 31 Abs. 1 GO der Abgeordneten Nolting (FDP) und Dr. Göhner (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag des Petitionsausschusses zu der in der Sammelübersicht 74 aufgeführten Petiion (Drucksache 11/2546): Die Prüfung dieser Petition mußte sich auf die in die Bundeszuständigkeit fallenden Fragen beschränken. Ich teile zwar die Auffassung, daß eine andere Trassenführung bei wohlwollender Haltung aller Beteiligten, insbesondere der Westfälischen Ferngas AG, möglich gewesen wäre. Im Rahmen der Prüfung der Petition des Bundestages war jedoch nur über die Rechtsfrage zu entscheiden, ob eine Genehmigung gemäß § 31 des Bundeswasserstraßengesetzes versagt werden kann. Alle anderen Fragen hinsichtlich der Trassenführung liegen außerhalb der Bundeszuständigkeit. Deshalb hat auch der Petitionsausschuß des Landtages im Rahmen seiner Zuständigkeit auf Grund einer entsprechenden Petition der gleichen Petentin diese Fragen umfassend geprüft. Der Petitionsausschuß hat - entgegen anderslautenden Behauptungen - keine Möglichkeit gesehen, die Landesregierung zu einer anderen Trassenführung zu veranlassen. Der Petitionsausschuß des Landtages hat zwar bedauert, „daß die Landesregierung (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie) endgültig bei ihrer ablehnenden Entscheidung verbleibt" . Aber mit diesem Bedauern hat der Petitionsausschuß des Landtages diese Trassenführung akzeptiert. Es ist daher nicht redlich, die Stellungnahme des Petitionsausschusses des Landtages gegen die Beschlußfassung des Petitionsausschusses des Bundestages anzuführen, wo es allein um die genannte Rechtsfrage gehen kann. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hätte die Möglichkeit gehabt, eine andere Trassenführung durchzusetzen. Die Bundesregierung hat diese Möglichkeit nicht. Sie könnte - theoretisch - allenfalls die Genehmigung nach § 31 des Bundeswasserstraßengesetzes versagen. Nach den uns im Petitionsausschuß vorgetragenen Standpunkten wäre eine solche Versagung jedoch rechtswidrig. Ich halte es in hohem Maße für unredlich, die Bundesregierung zu einem rechtswidrigen Verhalten aufzufordern, ohne daß auch nur eine in sich schlüssige Begründung für eine etwaige Versagung der Genehmigung vorgetragen wird. Argumente für eine andere Trassenführung, die die Landesregierung-NW leider ignoriert hat, könne nicht die begrenzte Rechtsfrage, die der Bund zu entscheiden hat, beeinflussen. Hier ging es nur um die Frage, ob ein Rechtsanspruch auf Genehmigung besteht oder nicht. Aus diesen Gründen gibt es keine andere Möglichkeit, als der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zuzustimmen. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 6479* Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/2924 Fragen 17 und 18) : Ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die sogenannten Feindstaatenklauseln der UN-Charta (Artikel 53 und 107) rechtsunwirksam geworden sind, und gibt es entsprechende eindeutige Hinweise und Festlegungen seitens der Vereinten Nationen bzw. ihren Mitgliedern? Warum wurde die Streichung der Feindstaatenklauseln nicht als Voraussetzung für den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur UNO geltend gemacht? Zu Frage 17: Die genannten Klauseln gelten formal fort. Ihre Streichung ist auf absehbare Zeit nicht zu erreichen, weil gemäß Art. 108 der VN-Charta eine Änderung der Charta von zwei Dritteln der Mitglieder der Vereinten Nationen in der Generalversammlung angenommen und dann von zwei Dritteln der Mitglieder einschließlich aller ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates ratifiziert werden muß. Falsch wäre es, aus der formalen Fortgeltung der genannten Klauseln eine mindere Stellung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber anderen VN-Mitgliedstaaten und insbesondere gegenüber den Siegermächten des 2. Weltkrieges abzuleiten. Zu Frage 18: Angesicht der in meiner vorigen Antwort umrissenen Lage hielt es die Bundesrepublik Deutschland im Zeitpunkt ihres Beitritts zu den Vereinten Nationen nicht für angebracht, die Frage der beiden Klauseln in den VN zu erörtern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Steiner (SPD) (Drucksache 11/2924 Fragen 50 und 51): Was bedeutet konkret die Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung, wonach die Erweiterung der Übungskapazität der Luftwaffe in Goose Bay mit Nachdruck vorangetrieben werden soll? Welche Maßnahmen sind vorgesehen, damit sich die soziale Lage der Piloten und Techniker, die bereits heute wegen der Tiefflugausbildung im Ausland drei Monate von ihren Familien getrennt sind, nicht noch weiter verschärft? Zu Frage 50: Wir werden die Übungskapazitäten in Goose Bay von derzeit ca. 4 000 Tiefflugstunden um weitere 2 000 Stunden auf ca. 6 000 Stunden erhöhen. Dazu ist Vorbedingung, daß eine Flugzeughalle fertiggestellt wird. Diese Infrastrukturmaßnahmen werden wir in Anbetracht der klimatischen Bedingungen in Labrador quasi in Rekordzeit bis Mitte 1990 abgeschlossen haben. Gleichzeitig werden wir ein Betreuungskonzept verwirklichen, welches deutliche Verbesserungen für das dort befindliche Personal beinhaltet wie z. B. modernere Unterkünfte, erweiterte Sportmöglichkeiten, eigener Zollshop und vieles andere mehr. Dies wird es uns ermöglichen, den Ausbildungsbetrieb in Goose Bay von 54 Ausbildungswochen auf 68 Ausbildungswochen zu steigern, denn wir werden mehr Flugzeuge und mehr Personal für eine längere Verweildauer in Goose Bay halten können. Zu Frage 51: Es wird anerkannt, daß sich die insgesamt hohen Trennungszeiten auf die Soldaten und ihre Familien belastend auswirken. Das fliegende und technische Personal der Luftwaffe wird zur Zeit durch Flugdienst, Aus- und Weiterbildung sowie aus anderen Gründen jährlich für etwa drei Monate von ihren Familien getrennt. Davon werden allerdings im Durchschnitt nur ca. drei Wochen durch die Tiefflugausbildung im Ausland verursacht. Möglichkeiten, die Trennungszeiten zu reduzieren, werden nicht in nennenswertem Umfang gesehen. Für diese Dauer des Übungsplatzaufenthaltes in Goose Bay/Kanada erhalten sie zur Abgeltung des dienstlich bedingten finanziellen Mehraufwandes eine für alle Dienstgrade einheitliche tägliche Aufwandsvergütung. Diese wird von den betroffenen Soldaten als unzureichend bewertet. Wir bemühen uns daher, eine zusätzliche Erschwerniszulage zu verwirklichen. Änderungen im Reisekostengesetz werden zur Zeit ebenfalls auf Realisierbarkeit untersucht. Auch wollen wir den Familienangehörigen bessere Mitflugmöglichkeiten an Bord von Luftfahrzeugen der Bundeswehr ermöglichen. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Knittel auf die Frage des Abgeordneten Dr. Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 11/2924 Frage 59): Verfolgt die Bundesregierung die zugesagte Privatisierung der Bundesbahn-Tochter, Spedition Schenker, weiter, und welches ist der augenblickliche Stand des Verfahrens? Die Deutsche Bundesbahn verfolgt die der Bundesregierung zugesagte Teilprivatisierung der Fa. Schenker & Co GmbH weiter. Die hierzu erforderlichen Wirtschaftsprüfer-Gutachten liegen inzwischen vor. Mit einer Entscheidung ist noch 1988 zu rechnen. Die Realisierung ist für 1989 vorgesehen. 6480* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. September 1988 Anlage 6 Antwort des Staatssekretärs Dr. Knittel auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Rose (CDU/CSU) (Drucksache 11/2924 Fragen 60 und 61) Wie beurteilt die Bundesregierung die Absicht der Deutschen Bundesbahn, im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr zwischen Deutschland und Österreich den Grenzrangierbahnhof Passau zugunsten des neuen Rangierbahnhofs Regensburg-Ost „auszutrocknen"? Ist sich die Bundesregierung bewußt, daß sie durch diese Absicht zahlreiche Arbeitsplätze bei Speditionen und bei der Deutschen Bundesbahn selbst gefährdet, zumal in einer Arbeitsmarktregion mit hoher Dauerarbeitslosigkeit? Zu Frage 60: Mit dem Ziel, den internationalen Güterverkehr zwischen Österreich und der Bundesrepublik Deutschland zu beschleunigen, untersucht die Deutsche Bundesbahn zur Zeit zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen den Grenzübergang Passau. Erst nach Abschluß dieser Untersuchung, mit dem die Deutsche Bundesbahn Mitte 1989 rechnet, lassen sich Aussagen über etwaige Aufgabenverlagerungen von Passau zu einem anderen Rangierbahnhof machen. Die Bundesregierung begrüßt angesichts der zunehmenden Bedeutung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs alle Bemühungen, die dem Ziel dienen, diese Verkehre zu beschleunigen. Zu Frage 61: Erst nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse am Grenzübergang Passau sind Aussagen über Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation im Passauer Raum möglich. Zwischen den Eisenbahnverwaltungen Österreichs und der Bundesrepublik Deutschland besteht Einverständnis, die Leistungsqualität in diesem grenzüberschreitenden Verkehr nachhaltig zu verbessern.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren. Der Gesetzentwurf der Fraktion DIE GRÜNEN ist, wie man zu einer behutsamen Änderung des gegenwärtigen Rechts auch immer stehen mag, in seinem Ziel und, ich möchte hinzufügen, auch in seinen Dimensionen überzogen.
    Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Beschluß vom 1. Oktober 1987, Herr Kollege Häfner, in dem es die Verfassungsbeschwerde des Zweiten Deutschen Fernsehens gegen die Beschlagnahme von Filmaufzeichnungen anläßlich einer Demonstration zurückgewiesen hat, einerseits erneut bestätigt, daß die Pressefreiheit, die Freiheit der Meinungsäußerung und die Informationsfreiheit schlechthin konstituierend für die freiheitliche demokratische Grundordnung sind. Und das ist gut. Das Bundesverfassungsgericht hat aber gleichzeitig darauf hingewiesen, daß diese Freiheiten nicht unbeschränkt gewährleistet sind. Diese Freiheiten finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, also auch der Strafprozeßordnung mit ihrer prinzipiellen Verpflichtung für jeden Staatsbürger, zur Wahrheitsermittlung im Strafverfahren beizutragen und die gesetzlich vorgesehenen Ermittlungshandlungen zu dulden.
    Es gilt, diese widerstreitenden Interessen angemessen zu gewichten. Pressefreiheit bezweckt unter anderem den Schutz des Vertrauensverhältnisses zwischen der Presse und privaten Informanten. Das hat das Bundesverfassungsgericht in ständiger Rechtsprechung, nicht zuletzt 1982, entschieden. Dies ist der Hintergrund auch der strafprozessualen Regelung in § 53 der Strafprozeßordnung. Sie dient geradezu der Gewährleistung der Pressefreiheit.



    Parl. Staatssekretär Dr. Jahn
    Wie Sie alle wissen, meine Damen und Herren: Journalisten dürfen auch schon nach geltendem Recht das Zeugnis über alle Informationen verweigern, die sie von Dritten erhalten. Sie können außerdem das Zeugnis über die Person des Informanten verweigern. Aus diesem Zeugnisverweigerungsrecht folgt auch das Beschlagnahmeverbot. Die Verfassungsmäßigkeit dieser Rechtslage steht nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts fest.
    Ein verfassungsrechtlich zu begründender Handlungsbedarf, ein darüber hinausgehendes Zeugnisverweigerungsrecht und Beschlagnahmeverbot für selbstrecherchiertes Material zu schaffen, besteht nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nicht; ja, das Gericht hat nicht einmal ein Tätigwerden des Gesetzgebers angeregt. Eher läßt sich fragen, ob das Urteil nicht sogar Grenzen gesetzt hat. Herr Kollege Schmidt, ich zitiere aus diesem Urteil folgende Sätze:
    Der Gesetzgeber ist weder gehalten, noch steht es ihm frei, der Presse- und Rundfunkfreiheit absoluten Vorrang vor anderen wichtigen Gemeinschaftsgütern einzuräumen. Er hat insbesondere auch den Erfordernissen einer an rechtsstaatlichen Garantien ausgerichteten Rechtspflege Rechnung zu tragen. Die Entscheidung des Gesetzgebers, die Beschlagnahme selbst erarbeiteter Unterlagen grundsätzlich zuzulassen, ist durch überwiegende Belange der im Rechtsstaatsprinzip wurzelnden Pflicht zur Erforschung der Wahrheit im Strafprozeß gerechtfertigt.
    Hiervon ausgehend, meine sehr verehrten Damen und Herren, erscheint es nicht gerechtfertigt, Zeugnisverweigerungsrechte und Beschlagnahmefreiheit generell — ich betone: generell — auf selbstrecherchiertes Material auszudehnen. Bei einer generellen Beschlagnahmefreiheit könnten die Belange der Wahrheitsfindung im Strafprozeß in verfassungsrechtlich bedenklicher Weise beeinträchtigt werden. Ob es sich bei dem Material um, wie es in dem Gesetzentwurf heißt, Beiträge, Unterlagen und Mitteilungen für den redaktionellen Teil handelt, hinge von der objektiv kaum nachweisbaren und nachprüfbaren Publikationsabsicht ab.
    Damit stünde Journalisten — jedenfalls im Ergebnis — ein über die Rechte der anderen geschützten Berufsgruppen weit hinausgehendes allgemeines persönliches Recht zu, die Mitwirkung im Strafverfahren zu verweigern.
    Außerdem würde durch die generelle Beschlagnahmefreiheit für selbstrecherchiertes Material die Funktionstüchtigkeit der Strafrechtspflege beeinträchtigt. Das Bundesverfassungsgericht hat die Aufklärung und Verfolgung insbesondere bei schweren Straftaten als wesentlichen Auftrag eines rechtsstaatlichen Gemeinwesens bezeichnet. Dieses Anliegen kann durch verfahrensrechtliche Vorschriften, die der Ermittlung der Wahrheit und damit einem gerechten Urteil entgegenstehen, empfindlich berührt werden.
    Dasselbe gilt für die im Rechtsstaatsprinzip begründeten Ansprüche des Beschuldigten auf ein faires rechtsstaatliches Strafverfahren; denn Gegenstände, auf die sich das Zeugnisverweigerungsrecht oder Beschlagnahmeverbote beziehen, sind grundsätzlich zwar der Anklage, ebenso aber auch der Verteidigung entzogen.

    (Schmidt [München] [SPD]: Wie stehen Sie denn zu dem früheren Regierungsentwurf mit seinen Einschränkungen, Herr Kollege?)

    — Darüber läßt sich debattieren.
    Das Bundesjustizministerium hat ein rechtsvergleichendes Gutachten erstellen lassen. Es kommt zu der Schlußfolgerung, daß sich aus der Untersuchung der Rechtslage in sechs europäischen Ländern, deren Rechtssysteme mit dem der Bundesrepublik vergleichbar sind, keinerlei rechtsvergleichender Impuls für eine Reform des geltenden Rechts auf eine Beschlagnahmefreiheit von selbstrecherchiertem Material hin ergibt.
    Darüber hinaus folgt aus den bisher vorliegenden Stellungnahmen der Strafverfolgungsbehörden und der Länder, daß jedenfalls ein generelles Beschlagnahmeverbot, wie es der Entwurf der Fraktion der GRÜNEN vorsieht, zu Recht für inakzeptabel gehalten wird.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich halte als Ergebnis fest: Aus strafprozessualer Sicht scheint es nicht ratsam und aus verfassungsrechtlicher Sicht ist es nicht geboten, der Presse ein derart weitgehendes gesetzliches Zeugnisverweigerungsrecht und eine generelle Beschlagnahmefreiheit hinsichtlich selbst erarbeiteten Materials, wie es der Entwurf vorsieht, einzuräumen. Dies sage ich bei voller Wahrung und voller Anerkennung der Pressefreiheit, die ein kostbares Gut unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, ich schließe die Aussprache zu diesem Tagesordnungspunkt. Der Ältestenrat schlägt vor, den Gesetzentwurf an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu überweisen. Gibt es anderweitige Vorschläge? — Das ist nicht der Fall. Dann ist die Überweisung so beschlossen.
Ich rufe Punkt 3 der Tagesordnung auf:
a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung des Post- und Fernmeldewesens und der Deutschen Bundespost (Poststrukturgesetz — PostStruktG)

— Drucksache 11/2854 —
Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
Ausschuß für das Post- und Fernmeldewesen (federführend)

Innenausschuß
Rechtsausschuß
Finanzausschuß
Ausschuß für Wirtschaft
Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Ausschuß für innerdeutsche Beziehungen
Ausschuß für Forschung und Technologie
Haushaltsausschuß mitberatend und gem. § 96 GO



Präsident Dr. Jenninger
b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Die Reform des Post- und Fernmeldewesens in der Bundesrepublik Deutschland
— Drucksache 11/2855 —
Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
Ausschuß für das Post- und Fernmeldewesen (federführend)

Innenausschuß
Rechtsausschuß
Finanzausschuß
Ausschuß für Wirtschaft
Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Ausschuß für innerdeutsche Beziehungen
Ausschuß für Forschung und Technologie Haushaltsausschuß
Im Ältestenrat, meine Damen und Herren, ist vereinbart worden, für die gemeinsame Beratung dieser Tagesordnungspunkte drei Stunden vorzusehen. — Ich sehe keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.
Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem Herrn Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Schwarz-Schilling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung legt Ihnen heute den Gesetzentwurf zur Neustrukturierung des Post- und Fernmeldewesens und der Deutschen Bundespost, das Poststrukturgesetz, vor. Es ist ein sorgfältig ausgearbeitetes Konzept.

    (Zuruf von der SPD: Na, na!)

    Die Grundlagen, auf denen dieser Entwurf beruht, sind — erstens selbstverständlich — : die Beachtung der Bestimmungen des Grundgesetzes, des Art. 87; der Bericht der Regierungskommission, den Professor Witte der Bundesregierung am 16. September 1987 übergeben hat; das Grünbuch der Europäischen Gemeinschaft, dessen Orientierung und Grundlinien von allen Postministern der Europäischen Gemeinschaft am 30. Juni 1988 in Luxemburg gebilligt worden sind; die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden, und zwar der Privatkunden in gleicher Weise wie der geschäftlichen Kunden, die im Zuge der technischen Entwicklung Vielfalt und Modernisierung der Dienstleistungen auf dem Gebiet der Telekommunikation auch in der Bundesrepublik Deutschland erwarten; die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und der Deutschen Bundespost im Hinblick auf Modernisierung, damit mehr Wettbewerbsfähigkeit im Gemeinsamen Markt erreicht wird; die Flexibilität und Leistungsfähigkeit, die insbesondere auch für die Mitarbeiter erforderlich sind, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein.
    Es ist keine Minireform, wie manche Kreise aus der Wirtschaft erklären: daß es nicht weit genug geht und wir gegenüber anderen Ländern weit zurückbleiben. Wer die historischen Bedingungen und die Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland mit in Betracht zieht, der weiß, daß es ein großer Schritt ist, weil es immerhin die Grundlagen unseres Fernmeldemonopols sehr stark berührt — Gesetze, die am Ende des vergangenen Jahrhunderts und zu Beginn dieses Jahrhunderts erlassen worden sind und die die Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland bis heute bestimmen.
    Es ist aber auch kein Schritt in eine Revolution, in eine völlige Veränderung unserer Landschaft, wie es wiederum von anderer Seite dargestellt wird, die von der Zerschlagung spricht und mit ähnlichen Termini Angst und Schrecken verbreiten will, sondern es ist eine Reform mit Augenmaß, eine Reform, die sich den Entwicklungen, die weltweit eingetreten sind, anpaßt.
    Und wir müssen hier eines ganz klar konstatieren: Es ist eine Reform, die heute nicht als Pionierleistung gefeiert werden kann; dafür ist die Zeit schon viel zu weit fortgeschritten. Wir springen noch gerade auf einen Zug auf, der längst in Bewegung ist und der in anderen Ländern heute bereits mit einer ganz anderen Geschwindigkeit durch die Landschaft fährt. Die Konsequenz dessen ist im übrigen, daß die Wachstumsraten auf dem Gebiet der Telekommunikation in diesen Ländern die unsrigen in der Bundesrepublik Deutschland übertreffen, und zwar teilweise weit übertreffen.
    Es handelt sich um einen ganz gewaltigen Strukturwandel, da die Telekommunikation sozusagen die Infrastruktur an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert ist, so wie die Eisenbahn die wichtigste Infrastruktur des Verkehrswesens im 19. Jahrhundert war und wie es auch für das Straßennetz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt. Gleichzeitig haben sich globale Verschiebungen in dem Dreieck Vereinigte Staaten, Nordamerika auf der einen Seite, Europa auf der anderen Seite und zum dritten Ostasien mit dem Zentrum Japan abgespielt.
    Wenn Sie heute den Weltmarkt betrachten, insbesondere im Hinblick auf die Telekommunikationseinrichtungen, so haben wir einen Markt von 190 Milliarden DM, von denen Europa 37 Milliarden DM bestreitet. Wenn Sie das einmal in Bezug zu der Bedeutung Europas, zu seiner Bevölkerungszahl setzen, dann sehen Sie bereits, wo die Schwergewichte hingelangt sind: Sie sind nicht in Europa.
    Die Telekommunikation macht heute etwa 2 % unseres Sozialprodukts aus. Die weltweiten Forschungen auf diesem Gebiet sagen aus, daß wir im Jahre 2000 etwa 7 % bis 8 % des Bruttosozialprodukts auf dem Gebiet der Telekommunikation erwirtschaften werden. Da ist es noch eine weite Strecke, bis wir in der Bundesrepublik oder gar in ganz Europa diese Wachstumsraten erreichen werden. Diese Wachstumsraten sind erforderlich, wenn wir die Arbeitsplätze von morgen im Visier haben. Es ist immer leicht, darüber zu sprechen, wie heute Arbeitsplätze zu schaffen sind. Die wirkliche Kunst besteht darin, bereits zu einem frühen Zeitpunkt strukturelle Anpassungen vorzunehmen, damit diese Arbeitsplätze auf weite Sicht gesichert sind, und nicht erst dann daran zu denken, wenn die Krisen in verschiedenen Branchen sichtbar zu werden beginnen.
    Das haben wir z. B. im Falle der Mikroelektronik deutlich erlebt, wo Europa ein gigantischer Importkontinent geworden ist und die weit überwiegende Zahl der Produktionen in anderen Kontinenten, vorwiegend in den Vereinigten Staaten und in Japan vorgenommen werden, insbesondere in Japan, so daß wir unsere eigene Produktion an Geräten aus Bestandtei-



    Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling
    len der Mikroelektronik aus diesen Kontinenten beziehen müssen.
    Das hat im übrigen die Konsequenz, die jetzt immer deutlicher wird, daß wir neben der optischen Industrie die Unterhaltungselektronik verloren haben und jetzt die Gefahr besteht, daß wir auch die Produktion von geschäftlich-professionellen Bürokommunikationseinrichtungen verlieren. Denken Sie einmal an Geräte wie Telefax, wo ein großer Markt hier aufzubrechen beginnt, aber bei uns jetzt gerade 150 000 Benutzer zu verzeichnen sind, während in Japan 1,6 Millionen Telefax-Geräte pro Jahr hergestellt werden. Daß wir heute nicht mehr in der Lage sind, hier zu konkurrieren, auch die größten deutschen Firmen nicht, ergibt sich allein aus dieser Proportion. Da die Unterhaltungselektronik ebenfalls in Japan angesiedelt ist, ist dort auch die Mikroelektronik mit entsprechend kostengünstiger Produktion möglich und nicht mehr in Europa.

    (Roth [SPD]: Ja!)

    Wir haben auf der Grundlage der Mikroelektronik das Zusammenwachsen einer Technik festzustellen, die die Fernmeldetechnik, die Bürokommunikation und die Datenverarbeitung zu einer einheitlichen Technik integriert. Da kann man natürlich nicht mehr eine Wettbewerbs- und Monopolordnung haben, bei der ein Teil eines Gerätes noch dem Monopol unterliegt, weil es nämlich die Kommunikation von einem Büro ins andere über Telefonleitungen betreibt, ein anderer Teil der Datenverarbeitung dient und ein dritter Teil zur Büromaschinentechnik gehört.
    Sie können keinem Unternehmen klarmachen, daß sie hier eine Zulassung brauchen, dort eine Lizenz und hier freier Wettbewerb gilt — und das ganze soll sich in einem Gerät abspielen. Es ist kein Wunder, daß sich bei uns entsprechende Innovationsentwicklungen nicht in diesem Tempo abspielen können, wie das in denjenigen Ländern der Fall ist, wo die Schnittstellen zwischen Wettbewerb und Monopol auf den neuen Zustand der Technik hin klar definiert, für jeden berechenbar und damit auch für die Investoren, die entsprechende neue Anwendungen auf die Märkte bringen, klar kalkulierbar sind. Es gibt bei uns also einen riesigen Nachholbedarf an entsprechenden Entwicklungen.
    Meine Damen und Herren, wenn wir uns einmal fragen, wie es denn mit unserem Monopol aussieht, müssen wir natürlich feststellen, daß wir längst ein durchlöchertes Monopol haben. Sie wissen ganz genau, wie viele schnurlose Telefone aus dem Ausland an uns geliefert werden. Es ist mühsam, diese Dinge überhaupt in den Griff zu bekommen. Wir bekommen sie dadurch immer mehr in den Griff, daß wir nun auch eigene Geräte dieser Art auf den Markt gebracht haben. Das war eine schwierige Entwicklung, weil auch da vorwiegend japanische Technik erst nach Deutschland übertragen werden mußte.
    Nun, wir haben hier eine neue Differenzierung. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß unsere Hauptpartner im weltwirtschaftlichen Wettbewerb sowohl auf den Märkten, in den Wettbewerbsordnungen, als auch in der Organisation der Unternehmen, die auf diesen Märkten handeln, bereits Konsequenzen gezogen und praktische Maßnahmen getroffen haben. Das ist in den Vereinigten Staaten und in Kanada so, wo diese Dinge vor fünf bis sieben Jahren abgeschlossen worden sind, es ist in Japan, in Australien und in Neuseeland so, aber auch in Europa, z. B. in Schweden. Ich bedaure, daß bei der SPD-Delegation, die nach Schweden gefahren ist, nicht auch einige Kollegen aus dem Bereich Post- und Fernmeldewesen dabeiwaren, um sich einmal danach zu erkundigen, wie dort mit einer Unternehmensorganisation — Televerket — völlig getrennt vom Postwesen seit Jahren gearbeitet wird und wie man sich dort überhaupt nicht mehr vorstellen kann, daß marktgerechtes Verhalten unter gemeinsamer Agide überhaupt möglich ist. Aber dahin geht man ja nur dann, wenn man sich eigene Meinungen bestätigen lassen will. Am schwedischen Beispiel erkennt man nun langsam auch, daß Markt- und Angebotspolitik offensichtlich doch etwas ist, was man nicht ganz zur Seite schieben kann.
    Wir sind einen eigenen Weg gegangen. Leider ist unser deutscher Weg in diesem Punkt in der Vergangenheit von sehr vielen Fehlschlägen gekennzeichnet gewesen. Wir stellen ja fest, daß die Reformüberlegungen der 60er und 70er Jahre durchweg im Sande verlaufen sind. Insofern möchte ich doch sagen, daß man sich sehr genau das anschauen soll, was diese Regierung macht; denn man war ja in den 60er und 70er Jahren selber nicht in der Lage, ein eigenes Konzept voranzubringen.

    (Bohl [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Man muß sich schon fragen: Wie sieht es denn heute mit dem eigenen SPD-Konzept aus?
    Meine Damen und Herren, die damaligen Kommissionen haben Mitte der 60er und Anfang der 70er Jahre ihre Arbeit gemacht, sowohl unter Willy Brandt wie unter Helmut Schmidt. Gesetzentwürfe sind eingebracht worden, sind aber von der damaligen Koalition beerdigt worden, obwohl alle Seiten anerkannt haben, daß es erforderlich ist, eine Modernisierung und Neuordnung der Post vorzunehmen. Jetzt sind wir im Jahre 1988, also 17, 18 Jahre später, und manchen geht es jetzt noch zu schnell; sie sagen, das dürfe man nur ganz langsam machen, und man sollte jetzt im Moment keine solchen wichtigen Entscheidungen treffen, weil das alles noch gar nicht richtig beraten sei. Da fragt man sich natürlich: Wer hat eigentlich einmal einen Blick in die Welt getan, und wer weiß überhaupt, wie wir uns noch an den letzten Wagen ankoppeln können.
    Die Aufgabenstellung ist heute noch schwieriger geworden, da die Welt in der Zwischenzeit ein Stück weiter ist. Ich möchte die Eckpunkte der Reform, die wir Ihnen heute vorlegen, darstellen:
    Erstens. Die Erhaltung des Netzes im Monopol der Deutschen Bundespost ist ein wichtiger Bestandteil dieser Reform, obwohl ständig davon geredet wird, daß die Post zerschlagen würde. Weiterhin wird das Monopol des Telefondienstes in diesem Reformwerk voll erhalten. Es wird sogar in seiner Bedeutung so gefaßt, daß es nicht unterlaufen werden kann.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU)




    Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling
    Wir haben ferner den Briefdienst voll im Monopol erhalten. Das heißt, die Säulen, auf denen die Ertragskraft der Deutschen Bundespost beruhen, sind voll weiter im Monopol.
    Ich muß Ihnen sagen: Ich habe heute mehr Verständnis für meine Partner in der Europäischen Gemeinschaft oder in Übersee, die mich lächelnd fragen: Sagen Sie, wie kriegen Sie es eigentlich fertig, das als eine große Reform zu bezeichnen? In vielen Ländern, wo es bisher Reformen gegeben hat, gibt es weder ein Netzmonopol noch ein Telefondienstmonopol. Was ist denn dann noch Reform in unserem Land? — Nur, daß dann im eigenen Land davon gesprochen wird, daß hier alles zerschlagen wird, das ist wirklich eine Übertreibung, wie sie nicht größer sein kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der zweite Punkt: Wir haben unsere Märkte für die Endgeräte nach diesem Gesetz geöffnet, denn das gibt es fast in keinem Land der Gemeinschaft, daß Endgeräte auf diesem Gebiet irgendeinem Monopol unterstehen sollen. Im Grünbuch ist sogar festgelegt, daß Mitte der 90er Jahre sämtliche Endgeräte im Wettbewerb sein müssen. Wir erreichen dieses Ziel gerade noch einige Monate vor der deadline, dem Endpunkt, bis zu dem dieses überall in Europa zu geschehen hat. Wir sind im übrigen auch eines der allerletzten Länder, die diese Regelung treffen.
    Meine Damen und Herren, wir haben Randwettbewerb im Bereich der Satelliten- und Mobilfunkkommunikation vorgesehen, denn wir haben Wert darauf gelegt, daß wir seriös und sachverständig argumentieren können. Sie können kein Netzmonopol auf einem Gebiet konstruieren, wo es keine Infrastrukturaufgaben gibt. Eine Satellitenschüssel können Sie in eine Großstadt genauso wie auf ein Landhaus stellen; die können Sie in ein Forsthaus stellen. Da haben Sie nicht die Begründung, die wir immer für ein Monopol anführen, daß Sie das flache Land nicht bedienen können, wenn Sie nicht auch das Monopol im städtischen Bereich haben und damit also im ganzen Land. Wie Sie begründen wollen, daß dort, wo Sie nur irgendein Gerät hinzustellen brauchen, dies im Monopol geschehen muß, das bleibt denjenigen überlassen, die diese Begründung haben wollen.
    Nun, der dritte Punkt: Wir haben selbstverständlich auch den Infrastrukturauftrag der Deutschen Bundespost in der Daseinsvorsorge für Stadt und Land voll erhalten, indem wir neben diesen Modellen — die ich bereits benannt habe — die Pflichtleistungen haben, also diejenigen Leistungen, die die Bundespost weiterhin in Stadt und Land zu gleichen Bedingungen, anzubieten hat.

    (Börnsen [Ritterhude] [SPD]: Das ist gar nicht wahr!)

    Wir haben weiterhin die Trennung von den hoheitlich-politischen Aufgaben und den betrieblich-unternehmerischen Aufgaben vorgenommen. In dem Bereich der betrieblich-unternehmerischen Aufgaben ist es allerdings auch Ziel dieser Bundesregierung, politische Einflüsse zugunsten der wirtschaftlichen Möglichkeiten der Deutschen Bundespost zurückzudrängen. Da möchte ich ganz klar sagen, daß wir eine klare Trennung und Zuordnung von Verantwortung, wie sie bisher nicht gegeben war, vornehmen.
    Wir haben dann, um die Deutsche Bundespost auf diese neue Landschaft vorzubereiten, in der Regierungsvorlage die Entscheidung getroffen, die nunmehr dem Bundestag vorliegt, daß wir dieses Unternehmen in drei öffentliche Unternehmen in der Managementverantwortung aufteilen, damit sich jedes dieser Unternehmen seinen Aufgaben mit entsprechender Langfristigkeit, entsprechender Kompetenz und Schnelligkeit widmen kann. Es handelt sich um absolut verschiedenartige Märkte. Ein Bankgeschäft hat nichts damit zu tun, wie Briefe verteilt oder wie Satellitenchips in die richtige Entwicklung gebracht werden.
    Aus diesem Grunde müssen sich die einzelnen Vorstände auf die Aufgaben wirklich konzentrieren, bei denen sie alle Hände voll zu tun haben werden, den entsprechenden Marktentwicklungen zu folgen. Die Aufgaben sind sowieso außerordentlich komplex und von sehr verschiedener Struktur der Märkte, der Nachfrage und auch der Aufgaben, die im einzelnen dort zu lösen sind. Während bei der Telekom eine moderne Entwicklung etwa dazu führt, daß sie alle fünf Jahre Geräte mit einem neuen Innovationszyklus haben, ist es Aufgabe der gelben Post, d. h. der Postdienste, vielmehr die Infrastrukturaufgabe weiterhin gut zu erfüllen, zu rationalisieren und kostengünstig anzubieten, damit die Bundesrepublik Deutschland auch auf diesem Sektor einen leistungsfähigen Standard behält.
    Meine Damen und Herren, es wird weiterhin dafür gesorgt, daß wir in den Finanzbeziehungen zum Bund im Wettbewerb gleichgestellt werden mit den anderen Telekommunikations- oder Postunternehmen in der Europäischen Gemeinschaft. Wir haben immer gesehen, daß bei der sozialliberalen Koalition die Abgaben an den Bund unglaublich erhöht worden sind. Ich erinnere nur an die letzte Erhöhung von 6 % aller Einnahmen auf 10 %, noch unter der Ägide des Finanzministers Matthöfer, der leider Gottes einige Monate zu spät Postminister geworden ist; sonst hätte er diese Maßnahme sicherlich nicht getroffen. Dann hat er gesehen, welche Konsequenzen dies für die Deutsche Bundespost hat.

    (Paterna [SPD]: Sie haben das auch flugs korrigiert, kaum daß Sie an der Regierung waren!)

    — Wenn Sie so etwas erst einmal einrichten und das in mittelfristigen Finanzplanungen dem Finanzminister zur Verfügung steht und nachdem er einen Scherbenhaufen von Ihnen übernommen hat, können Sie nicht erwarten, daß er seine Einnahmen reduziert.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Da kann ich also nur sagen: Wir haben hier mit dem Finanzminister Abmachungen getroffen, daß wir ab Mitte der 90er Jahre voll die Besteuerung, wie sie in der Europäischen Gemeinschaft vorgesehen ist, übernehmen, und das bedeutet für den Finanzminister allerdings eine Einbuße bei seinen Einnahmen. Nach altem Recht hätten wir Mitte der 90er Jahre etwa 6 Milliarden DM im Jahr abgeliefert. Wir liegen jetzt bei 5 Milliarden DM, und wir werden im Jahre 1993



    Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling
    als erste Tranche 300 Millionen DM weniger abliefern, im Jahr 1994 nur noch 70 % der Ablieferung des Jahres 1993 und im Jahre 1995 nur noch 50 % haben. Sie wissen selber, daß das keine einfache Prozedur ist. Sie haben zwar jetzt in dieser Zeit unserer Koalition immer Anträge gestellt, das sollte endlich mal gemacht werden. Wir haben es jetzt im Gesetz festgelegt, haben uns auch nicht auf Aussagen des Finanzministers verlassen, während bei Ihnen zu der Zeit, als Sie regiert haben, die Abgaben nach oben gingen und während der Oppositionszeit nur entsprechende Forderungen gestellt worden sind. Wir haben nicht nur geredet, sondern wir haben hier gehandelt, und das ist zum Wohle der Deutschen Bundespost

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dann wurde weiterhin gesagt: Wir müssen auch hier klar sehen, daß wir im personellen Bereich sehr viel mehr Handlungsspielraum brauchen. Sie wissen, daß auch in diesen Fragen sehr schwierige Gespräche mit dem Innenminister und dem Finanzminister zu führen waren. Wir haben hier im personellen Bereich Sonderregelungen im Bereich der Laufbahnen in dem Gesetz festgelegt, und so etwas hat es, wie Sie selber wissen, bisher nicht gegeben, daß wir selbständige Ausgestaltung vornehmen können. Wir haben besoldungsrechtliche Regelungen vornehmen können, daß die zulässigen Obergrenzen für Beförderungsämter nach Maßgabe sachgerechter Bewertung überschritten werden können, und zwar um ganz gehörige Prozentsätze, um bis zu 20%, in den Fragen, wo es um Durchführung technischer, betrieblicher und organisatorischer Maßnahmen geht, die in der Frage der Rationalisierung möglich sind, oder in einer Verbesserung des Verhältnisses von Leistung zu Kosten, und daß wir auch 10 % Spielraum in den anderen Bereichen haben, wenn es um Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, Förderung des technischen Fortschritts geht. Damit eröffnen wir erstmals eine Leistungsbezogenheit in dem großen Unternehmen Deutsche Bundespost, und zwar erstmals spezifisch für die Anforderungen dieses Unternehmens.
    Ich sage weiterhin, daß wir auch im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Post und Telekommunikation Richtlinien zur Gewährung von Belohnungen für besondere Leistungen und Erfolge sowie von widerruflichen Vergütungen für Tätigkeiten auf besonders schwierigen Arbeitsplätzen erlassen können und daß wir auf diese Weise ein neues Kapitel aufgeschlagen haben. Ich denke daran, daß wir in der Lage sind, in mehreren Stufen eine Vergütung bis zum Differenzbetrag zur übernächsten Besoldungsstufe vorzunehmen, und das ist natürlich ein großer Schritt auch in der Frage der Wettbewerbsfähigkeit des Personals gegenüber anderen Unternehmen, der dringend erforderlich ist, wenn die Deutsche Bundespost nicht ausgehungert werden soll.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Diese Dinge haben wir auch mit dem Innenminister und dem Finanzminister in einer bereits abgehakten Rechtsverordnung ganz klar festgelegt, die unmittelbar nach Verabschiedung dieses Gesetzes in Kraft gesetzt wird, so daß also nicht etwa gemeint werden kann, wir hätten die Katze im Sack gekauft und nachher würde sich alles als Versprechungen herausstellen, die dann durch das Veto des Innen- oder des Finanzministers ausgehebelt würden. Wir haben damit also erstmals auch die Verankerung solcher Leistungsgrundsätze.
    Wir haben auch — das möchte ich ganz klar sagen — in § 4 dieses Gesetzes erstmals die Infrastrukturverantwortung der Deutschen Bundespost überhaupt niedergelegt. Es wird immer so getan, als hätten alle Angst, daß wir in der Fläche jetzt weniger Leistungen anbieten würden.

    (Zuruf von der SPD: Ist doch wahr!)

    In keinem Gesetz ist diese Frage bisher in solcher Eindeutigkeit festgelegt worden: daß genau das eine der Aufgaben der drei öffentlichen Unternehmen der Deutschen Bundespost ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Insofern ist das, was Sie sagen, vielleicht Ihr Wunsch. Sie wünschen, daß wir das schlecht machen, damit Sie sagen können, das sei eine Fehlentscheidung gewesen. Aber das wird nicht eintreffen.

    (Paterna [SPD]: Das ist nicht nur eindeutig, das ist zweideutig!)

    Wir haben auch dafür gesorgt, daß das, was der Bundesrat angemahnt hat, gesetzlich festgelegt wird. Wir haben den Ländern eingeräumt, bei der Verabschiedung von Pflichtleistungen über den Bundesrat beteiligt zu sein, so daß die Infrastrukturaufgaben den Ländern direkt im Gesetzgebungsverfahren, d. h. über die Verordnungen geöffnet sind, was es bisher ebenfalls nicht gegeben hat. Denn Sie können ja wohl nicht die Vertretung von fünf Ländern im Postverwaltungsrat gleichsetzen mit der Möglichkeit, im Bundesrat eine Verordnung zu verabschieden. Dort ist ja eine entsprechend absolute Einwirkung der Länder möglich, was in dieser Weise im Verwaltungsrat gar nicht der Fall ist.
    Wir haben im Zusammenhang mit diesen Infrastrukturfragen weiterhin auch die Klarheit geschaffen, daß die Bundespost und die Unternehmen keine Einschränkungen in ihren Leistungen gegenüber dem heutigen Standard vornehmen werden, bis nicht diese Pflichtleistungen erlassen worden sind. Auch damit ist eine Klarheit gegeben worden, die von den Ländern gewünscht wird.
    Meine Damen und Herren, es ist — wie ich sage — eine Reform, die einen deutschen Weg zeichnet, indem wir neben dem Wettbewerb die Daseinsvorsorge und die Infrastrukturaufgabe in gleicher Ranghöhe einbezogen haben, was es in keinem Gesetz irgendeines anderen Landes gibt, das wir bisher kennengelernt haben. Nur, daß wir auch den Wettbewerb haben müssen, ergibt schon die Neuregelung des europäischen Marktes, an der wir ja nicht vorbeigehen können. Wir leben ja nicht auf einer glückseligen Insel, wo wir uns um nichts kümmern müssen. Wir müssen auch diesen Anforderungen gewachsen sein.
    Das, was die SPD auf ihrem Parteitag gerade verabschiedet hat, ist wirklich ein unglaublich „interessanter" Vorschlag. Da wird in Einzelpunkten all das gefordert, was wir im Gesetz stehen haben. Es müsse



    Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling
    einen Finanzausgleich geben — als hätten wir den nicht in § 9 — —

    (Lachen bei der SPD)

    — Natürlich, das wird hier ganz groß geschrieben: Ein interner Finanzausgleich würde durch verfahrenstechnische Regelungen erschwert. Meine Damen und Herren, wie heißt es in § 29 Abs. 3?
    Zwischen den Unternehmen ist ein Finanzausgleich vorzunehmen, wenn eines der Unternehmen nicht in der Lage ist, die Aufwendungen aus eigenen Erträgen zu decken. Der Finanzausgleich ist auch unter Berücksichtigung von Gewinn- oder Verlustvorträgen erfolgswirksam in die Wirtschaftspläne aufzunehmen . . .
    Wie können Sie dann sagen, das seien Ihre großen Forderungen? Das steht ja im Gesetz.
    Sie sagen, daß man auch die Daseinsvorsorge brauche. Auch das steht im Gesetz drin.

    (Paterna [SPD]: Lesen Sie doch einmal Abs. 4 vor, Sir!)

    Wenn Sie dann schreiben, der Bundesparteitag fordert die SPD-Bundestagsfraktion auf, die Verabschiedung dieses Gesetzentwurfs mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu verhindern, dann erinnert mich das an die Aufforderung Ihres Parteitages, die Deutsche Bundespost mit allen Ihnen zu Gebote stehenden Mitteln an der Verkabelung zu hindern.

    (Paterna [SPD]: Wenn uns das gelungen wäre, hätte uns das 10 Milliarden DM erspart!)

    Heute wollen Sie das nicht mehr gern hören. Es wäre gut, wenn Sie das in Ihren Parteitagsbeschlüssen einmal korrigieren würden.
    Meine Damen und Herren, ich betone: Wir haben in diesem Gesetzentwurf keine Privatisierung, keine Vernachlässigung des ländlichen Raumes, keine Ausblutung eines Unternehmens — der Ausgleich ist obligatorisch — vorgesehen. Wir haben eine sinnvolle Neuordnung von Monopol und Wettbewerb, neue Dienste im offenen Wettbewerb für alle inklusive der Bundespost. Ich möchte einmal daran erinnern, welch große Kontroverse in den letzten Jahrzehnten darüber bestand, ob die Post außerhalb ihres Fernmeldemonopols überhaupt tätig werden darf. Wir haben dies alles jetzt in Ordnung gebracht. Wir haben den Finanzausgleich festgelegt, und wir haben eine Reform mit Augenmaß gemacht.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum Schluß kommen. Die Bundesregierung bringt mit dem vorliegenden Entwurf des Poststrukturgesetzes nach meiner Überzeugung eine ausgewogene Lösung in die parlamentarischen Beratungen ein. Sie dient den Privatkunden und den Geschäftskunden. Sie ist eine Herausforderung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Hinblick auf die neue Zeit, für die wir uns mit dem gemeinsamen Markt einrichten müssen.
    Ich darf Sie bitten, diese Regierungsvorlage so zügig zu beraten, daß die dringend notwendige Reform der Bundespost im Laufe des nächsten Jahres in die Realisierungsphase eintreten kann. Wir haben nur noch sehr wenig Zeit bis zum Jahre 1992. Was wir uns vorgenommen haben, ist kein leichtes, aber ein notwendiges Unterfangen, ein Unterfangen, das der Zukunft unseres Landes und seiner Bürger dient. Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, diesem Wunsche nachzukommen, denn es ist zu unserem Besten. Die Deutsche Bundespost braucht diese Modernisierung dringend.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)