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    Plenarprotokoll 11/87 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 87. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 Inhalt: Verzicht der Abg. Frau Simonis und des Abg. Jansen auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 5829 A Eintritt der Abg. Frau Dr. Sonntag-Wolgast und des Abg. Opel in den Deutschen Bundestag 5829 A Erweiterung der Tagesordnung 5829 B Absetzung des Punktes 3 — Entwurf eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes — von der Tagesordnung 5829 D Zur Geschäftsordnung Kleinert (Marburg) GRÜNE 5829 D Seiters CDU/CSU 5830 B Tagesordnungspunkt 2: a) Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Steuerreformgesetzes 1990 (Drucksachen 11/2157, 11/2226, 11/2299, 11/2529, 11/2536, 11/2551) b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau steuerlicher Härten für die Landwirtschaft (Drucksachen 11/676, 11/2529, 11/2536, 11/2531) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag des Abgeordneten Sellin und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kürzung der Berlin-Förderung und Bildung eines Finanzfonds zur Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Situation der Stadt zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Apel, Roth, Dr. Spöri, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Beseitigung steuerlicher Benachteiligungen von kleinen und mittleren Unternehmen (Drucksachen 11/1187 [neu], 11/1335, 11/2529, 11/2536) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steuerlichen Begünstigung von Zuwendungen an unabhängige Wählervereinigungen (Drucksachen 11/1316, 11/2554, 11/2555) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Müntefering, Conradi, Amling, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Wohnungsgemeinnützigkeit erhalten und stärken (Drucksachen 11/1389, 11/2516) Dr. Dregger CDU/CSU 5831 D Dr. Apel SPD 5837 B Gattermann FDP 5842D, 5922 D Hüser GRÜNE 5847C, 5924 A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 5849 D Poß SPD 5856 B Glos CDU/CSU 5859 C Frau Vennegerts GRÜNE 5863 A Dr. Solms FDP 5865 C Huonker SPD 5868 A Dr. Faltlhauser CDU/CSU 5871 C Sellin GRÜNE 5873 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 Rind FDP 5874 B Dr. Mitzscherling SPD 5877 B Dr. Neuling CDU/CSU 5879 C Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 5881 D Dr. Daniels (Bonn) CDU/CSU 5883 A Dr. Wieczorek SPD 5884 B Dr. Grünewald CDU/CSU 5887 A Reschke SPD 5889 A Doss CDU/CSU 5890 D Kleinert (Marburg) GRÜNE 5892 A Frau Will-Feld CDU/CSU 5892 D Wüppesahl fraktionslos (zur GO) . . . 5894 B Wüppesahl fraktionslos 5895A, 5925 B Kastning SPD 5897 A Jung (Lörrach) CDU/CSU 5898 C Namentliche Abstimmungen in der zweiten Beratung . . . 5900A, B, C, D, 5901A, B, 5902B Ergebnisse . . . 5903B, 5905A, 5907A, 5908D, 5910D, 5912D, 5914C, 5916C Dr. Fell CDU/CSU 5918 C Dr. Struck SPD 5919 C Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 5926 B Dr. Vondran CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 5926 C Niegel CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 5927 A Rind FDP (Erklärung nach § 31 GO) . . 5927 B Namentliche Abstimmungen in der dritten Beratung 5928B, 5930 D Ergebnisse 5931A, 5941 D Zur Geschäftsordnung Kleinert (Marburg) GRÜNE 5928 C Bohl CDU/CSU 5929 A Jahn (Marburg) SPD 5929 B Seiters CDU/CSU 5930 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" (Drucksachen 11/2274, 11/2519, 11/2522) 5932 D Tagesordnungspunkt 4: Beratung der Sammelübersichten 67, 68 und 69 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/2435, 11/2509, 11/2510) 5933 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung der Sammelübersicht 72 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/2544) . . . . 5933 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Sammelübersicht 73 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/2545) . . . . 5933 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Unterstützung der Reformbemühungen der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (Drucksache 11/2543) 5933 C Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeskleingartengesetzes (Drucksache 11/200) 5933 D Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Gewerbeordnung (Drucksache 11/1867) 5933 D Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 26. März 1986 zur Änderung des Übereinkommens vom 4. Juni 1974 zur Verhütung der Meeresverschmutzung vom Lande aus (Drucksache 11/2272) 5933 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride (Drucksache 11/2273) . . . . 5933 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer und weiterer Abgeordneter: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages hier: §§ 20, 42, 56, 57, 61, 62, 68, 69, 75, 80, 100, 104, 106 a (neu), 122 a, Anlage 4 (Drucksache 11/2206) 5934 A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 III Tagesordnungspunkt 11: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer und weiterer Abgeordneter: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages hier: §§ 28, 35, 106 (Drucksache 11/2207) 5934 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer und weiterer Abgeordneter: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages hier: §§ 6, 13, 30, 32, 69, 78, 127 (Drucksache 11/2208) 5934 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer und weiterer Abgeordneter: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages hier: Umstellung der Kapitel I bis V und Änderung der Kapitel VI und VIII (Drucksache 11/2209) 5934 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Abgeordneten Adler, Jansen, Kißlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Rechtsverordnung für den Transport von Tieren (Drucksache 11/2441) 5935 A Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dreßler, Frau Fuchs (Köln), Egert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Reform des Gesundheitswesens (Drucksache 11/2500) 5935A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 1987 (Drucksachen 11/2034, 11/2528) Weiskirch, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages 5935 B Dr. Jenninger, Präsident des Deutschen Bundestages 5937 A Dr. Scholz, Bundesminister BMVg 5937D, 5950B Heistermann SPD 5938 C Breuer CDU/CSU 5943 C Dr. Mechtersheimer GRÜNE 5946 B Nolting FDP 5948 B Kolbow SPD 5951 A Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 11/2420, 11/2517, 11/2518) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verzicht auf Diätenerhöhung — statt dessen Förderung von Arbeitsloseninitiativen (Drucksachen 11/2439, 11/2517) Becker (Nienberge) SPD 5954 C Dr. Lammert CDU/CSU 5955 A Stratmann GRÜNE 5955 D Beckmann FDP 5956 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen 11/2357, 11/2556) Dr. Hoffacker CDU/CSU 5958B Jaunich SPD 5959 A Frau Würfel FDP 5960 B Frau Wilms-Kegel GRÜNE 5961 B Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . . 5962 A Tagesordnungspunkt 17: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Blunck, Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Eckpunkte für die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes (Drucksache 11/1447) in, Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Abgeordneten Brauer, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Flinner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Klare ökologische Schwerpunktsetzung im Bundesnaturschutzgesetz (Drucksache 11/2523) Frau Blunck SPD 5963 B Eylmann CDU/CSU 5964 A Brauer GRÜNE 5965 B Baum FDP 5966 A Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 5967 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg), Stratmann, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung eines einheitlichen linearen zeitvariablen Tarifs für alle Verbrauchergruppen und Stromanwendungsgebiete (Drucksache 11/2079) Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 5968 A Magin CDU/CSU 5968 D Jung (Düsseldorf) SPD 5970 A Beckmann FDP 5970 D Dr. Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi . . 5971D Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, über Sprecherausschüsse der leitenden Angestellten und zur Sicherung der MontanMitbestimmung (Drucksache 11/2503) Scharrenbroich CDU/CSU 5972 D Dreßler SPD 5975 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 5977 D Stratmann GRÜNE 5980 D Dr. Warrikoff CDU/CSU 5982 D Peter (Kassel) SPD 5985 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 5987 A Urbaniak SPD 5990 A Nächste Sitzung 5991 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5993* A Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Steuerreformgesetzes (Drucksache 11/2157) (Abg. Bauer, Dr. Blank, Bohlsen, Bühler [Bruchsal], Carstensen [Nordstrand], Ehrbar, Fuchtel, Funk [Gutenzell], Ganz [St. Wendel], Hauser [Krefeld], Hinsken, Jung [Limburg], Dr.-Ing. Kansy, Dr. Kappes, Kossendey, Kroll-Schlüter, Frau Limbach, Dr. Daniels [Bonn], Link [Diepholz], Louven, Sauer [Stuttgart], Haungs, Börnsen [Bönstrup], Marschewski, Müller [Wadern], Pfeffermann, Scharrenbroich, Schemken, von Schmude, Schreiber, Dr. Schroeder [Freiburg], Schulhoff, Dr. Todenhöfer, Dr. Uelhoff, Dr. Voigt [Northeim], Würzbach [alle CDU/CSU] und Abg. Frau Dr. Hamm-Brücher, Baum, Irmer, Dr. Hirsch, Frau Würfel und Lüder [alle FDP]) 5993* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 5829 87. Sitzung Bonn, den 23. Juni 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Biedenkopf 24. 6. Bohlsen 24. 6. Dr. Böhme (Unna) 24. 6. Frau Brahmst-Rock 24. 6. Büchner (Speyer)* 24. 6. Catenhusen 24. 6. Eimer (Fürth) 24. 6. Engelhard 24. 6. Feilcke 24. 6. Frau Dr. Hartenstein 24. 6. Dr. Hauff 24. 6. Hedrich 23. 6. Frau Kelly 24. 6. Dr. Klejdzinski 24. 6. Menzel 24. 6. Meyer 23. 6. Dr. Müller ' 24. 6. Sauer (Salzgitter) 24. 6. Frau Schilling 24. 6. Stahl (Kempen) 24. 6. Verheugen 24. 6. Wilz 23. 6. Frau Wollny 24. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Steuerreformgesetzes (Drucksache 11/2157) Abgeordneter Bauer (CDU/CSU): In der heutigen namentlichen Abstimmung werde ich für die Befreiung von der Flugbenzinsteuer stimmen, obwohl ich diese Entscheidung für falsch halte. Diese Entscheidung zerstört in den Augen der Öffentlichkeit die Glaubwürdigkeit der Steuerreform und ist sachlich nicht geboten. Lediglich wegen der Gefährdung der Steuerreform und der dann vorliegenden Handlungsunfähigkeit der Koalition und des drohenden Verlustes der Regierungsfähigkeit werde ich meine Zustimmung erteilen. Abgeordneter Dr. Blanck (CDU/CSU): Ich stimme der Steuerbefreiung von Flugbenzin in der namentlichen Abstimmung nur deshalb zu, damit Anlagen zum Stenographischen Bericht das gesamte Steuerreformgesetz nicht scheitert, sondern in Kraft treten kann. Eine einzelne Frage, in der Öffentlichkeit zu Recht kritisch diskutiert, darf die in ihrer Gesamtheit notwendige und richtige Steuerreform nicht gefährden. Die Koalition aus CDU/CSU und FDP, zu der es keine Alternative gibt, darf nicht durch diese wenn auch noch so kritisch zu beurteilende Einzelentscheidung in Frage gestellt werden. Abgeordneter Bohlsen (CDU/CSU): In der am 23. 6. 1988 stattfindenden namentlichen Abstimmung werde ich trotz erheblicher Bedenken für die Steuerbefreiung von Flugbenzin stimmen, obwohl ich diese Entscheidung für falsch halte. Wenn eine steuerliche Vergünstigung für die Sportflieger geschieht, hätten auch die Sportbootfahrer einbezogen werden müssen. Mit Rücksicht auf die erhebliche Zunahme im Luftverkehr halte ich eine vollständige Besteuerung des innerdeutschen Flugverkehrs, der gegenwärtig zu 96 % freigestellt ist, für verkehrspolitisch sinnvoller. Leider sind die bisherigen Versuche auf europäischer Ebene gescheitert. Meine Zustimmung erteilte ich nur, um die Steuerreform nicht als Ganzes zu gefährden. Ein Scheitern der Steuerreform, die ich unter vielen Gesichtspunkten für erforderlich halte, könnte die Handlungsunfähigkeit der Koalition bedeuten. Abgeordneter Bühler (Bruchsal) (CDU/CSU): Ich habe in der heutigen namentlichen Abstimmung für die Befreiung von der Flugbenzinsteuer gestimmt, obwohl ich die Entscheidung für falsch halte. Hierdurch wird die Glaubwürdigkeit des gesamten Steuerreformpakets in den Augen der Öffentlichkeit in Frage gestellt. Es hätte andere, gerechtere und für den Bürger einsichtige Möglichkeiten gegeben, dieses steuerrechtliche Randproblem zu lösen. Meine Zustimmung in der namentlichen Abstimmung zur Abschaffung der Besteuerung von Flugbenzin für Privatflieger ist einzig und allein darin begründet, daß ich die endgültige Verabschiedung der gesamten Steuerreform mit ihren ansonsten positiven Auswirkungen und damit die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung bzw. die dieser zugrunde liegenden Mehrheitsverhältnisse im Bundestag nicht gefährden möchte. Abgeordneter Carstensen (Nordstrand) (CDU/CSU): Die Steuerbefreiung für Flugbenzin bei privater Nutzung stößt bei mir auf erhebliche Vorbehalte. Ich halte sie für einen politischen Mißgriff bei dem insgesamt positiven Vorhaben der Steuerreform. Dennoch werde ich trotz meiner Bedenken heute zustimmen, um dem Gesamtwerk der Steuerreform mit seiner von mir unterstützten steuer- und finanzpo- 5994' Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 litischen Weichenstellung keine weiteren Hindernisse in den Weg zu legen. Abgeordneter Ehrbahr (CDU/CSU): Die Steuerbefreiung für Flugbenzin bei privater Nutzung halte ich für einen gravierenden politischen Fehler. Da ich jedoch die Steuerreform mit ihrer entlastenden Wirkung insbesondere im unteren Einkommensbereich und bei Familien mit Kindern in ihrer Realisierung nicht gefährden will, habe ich mit „Enthaltung" gestimmt. Abgeordneter Fuchtel (CDU/CSU): Ich stimme für die Steuerreform inklusive der Restbefreiung von der Flugbenzinsteuer. Das Gesamtwerk der bisher größten Steuerreform darf nicht wegen eines Teilaspekts gefährdet und die gefundene Kompromißlinie nicht mit unsicherer inhaltlicher und zeitlicher Perspektive wieder in Frage gestellt werden. In der Sache hätte ich mir eine differenzierte Behandlung von geschäftlichem Reise-Flugverkehr und Hobby-Flugverkehr gewünscht und halte deswegen das Gesetz in diesem Punkt für sachlich unrichtig, was aber nicht dazu führen kann, daß durch entsprechende Abstimmungen die Handlungsfähigkeit der Koalition aufs Spiel gesetzt wird. Abgeordneter Funk (Gutenzell) (CDU/CSU): Die Steuerbefreiung für Flugbenzin bei privater Nutzung stößt bei mir auf erhebliche Vorbehalte. Ich halte sie für einen politischen Mißgriff bei dem insgesamt positiven Vorhaben der Steuerreform. Dennoch werde ich trotz meiner Bedenken heute zustimmen, um dem Gesamtwerk der Steuerreform mit seiner von mir unterstützten steuer- und finanzpolitischen Weichenstellung keine weiteren Hindernisse in den Weg zu legen. Abgeordneter Ganz (St. Wendel) (CDU/CSU): Ich halte die in Artikel 24 des Steuerreformgesetzes 1990 vorgesehene Änderung des Mineralölsteuergesetzes für nicht vertretbar. Ich habe bei der namentlichen Abstimmung nur deshalb für die Beibehaltung des Artikel 24 votiert, weil ich das Gesamtvorhaben Steuerreform nicht in Gefahr bringen wollte. Abgeordneter Hauser (Krefeld) (CDU/CSU): Um das Gesamtvorhaben der Steuerreform mit seiner Wirkung der Entlastung kinderreicher Familien und niedriger und mittlerer Einkommen nicht zu gefährden, habe ich meine ursprüngliche Absicht, bei der Steuerbefreiung für Flugbenzin mit Nein zu stimmen, aufgegeben und stimme zu. Abgeordneter Hinsken (CDU/CSU): Obwohl ich mit der Streichung der Investitionszulage nicht einverstanden bin, werde ich, um das Steuergesamtpaket, das ich insgesamt gesehen für gut finde, nicht zu gefährden, für die Regierungsvorlage stimmen. Abgeordneter Jung (Limburg) (CDU/CSU): Ich werde in der heutigen namentlichen Abstimmung für die Befreiung von der Flugbenzinsteuer stimmen, obwohl ich diese Entscheidung für falsch halte. Sie zerstört in den Augen der Öffentlichkeit die Glaubwürdigkeit der Steuerreform und ist sachlich nicht geboten. Die in der Tat vorliegende steuerliche Ungleichbehandlung hätte anders beseitigt werden müssen. Nämlich mit der vollständigen Besteuerung des innerdeutschen Flugverkehrs, der momentan zu 96 % freigestellt ist. Lediglich wegen der Gefährdung der Steuerreform und der dann vorliegenden Handlungsunfähigkeit der Koalition und des drohenden Verlustes der Regierungsfähigkeit werde ich meine Zustimmung erteilen. Abgeordneter Dr.-Ing. Kansy (CDU/CSU): Zum Änderungsantrag der SPD-Fraktion bei der zweiten Lesung des Steuerreformgesetzes 1990, Flugbenzin für Geschäfts- und Sportflieger entgegen dem Beschluß des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages der Besteuerung zu unterziehen, erkläre ich: Ich halte die Entscheidung des Finanzausschusses für sachlich und politisch falsch. Da bei der Geschäftslage des Deutschen Bundestages die Annahme des SPD-Antrages — von der SPD auch so gewollt — nicht nur die Besteuerung des Flugbenzins, sondern auch das Scheitern der Verabschiedung der Steuerreform vor der Sommerpause und vielleicht sogar eine Krise der Koalition bedeuten würde, habe ich den SPD-Antrag abgelehnt. Die Verabschiedung dieser Reform und die Handlungsfähigkeit der Koalition hat nach ernsthafter Abwägung Vorrang vor der Durchsetzung der Besteuerung des Flugbenzins durch wechselnde Mehrheiten im Plenum. Abgeordneter Dr. Kappes (CDU/CSU): Zu meinem Abstimmungsverhalten in der Frage der Mineralölsteuerbefreiung zugunsten der Privat- und Sportflieger — Artikel 24 des Entwurfs eines Steuerreformgesetzes 1990 — erkläre ich: Grundsätzlich bin ich der Auffassung, daß es in unserem Staat keine unterschiedliche Besteuerung desselben Verbrauchsgutes je nach Verwendungsabsicht des Käufers geben sollte. Dies muß auch für den Kauf von Flugbenzin gelten. Entweder sollen alle Flieger oder aber keiner Mineralölsteuer bezahlen. Ich selbst trete aus sozial-, steuer-, verkehrs-, energie- und umweltpolitischen Gründen dafür ein, daß in Zukunft alle, d. h. sowohl die großen Fluggesellschaften als auch die kleinen Lufttaxiunternehmen, der Werkflugverkehr und die Sportflieger in gleicher Weise zur Mineralölsteuer herangezogen werden. Meiner Meinung nach lassen sich die hier bestehenden Schwierigkeiten — insbesondere im Zusammenhang mit internationalen Abkommen — bei gutem Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 5995 Willen ausräumen. Hierfür werde ich mich energisch einsetzen. Im Hinblick auf die unerwartet — vor allem wegen des Dollarverfalls und der Finanzsituation der Europäischen Gemeinschaft — bereits jetzt erforderlich gewordene Mineralölsteuererhöhung für Kraftfahrzeugbenzin hätte ich es für richtig gehalten, zunächst auf die grundsätzlich gebotene Änderung der bisher ungleichen Besteuerung des Flugbenzins bis zu einer möglichst baldigen Vereinheitlichung zu verzichten. Leider war dies nicht möglich. Insoweit habe ich volles Verständnis für die Verärgerung vieler Bürgerinnen und Bürger in meinem Wahlkreis. Dennoch kann ich heute einer Streichung von Artikel 24 des Entwurfs eines Steuerreformgesetzes 1990 — Flugbenzinregelung — nicht zustimmen, weil dies in der jetzigen Beratungsphase offenkundig das Scheitern des gesamten, außerordentlich wichtigen und im wesentlichen gelungenen Reformvorhabens bedeuten und damit die Weiterarbeit der Regierungskoalition gefährden würde. So weitreichende Folgen sind aus meiner Sicht nicht zu verantworten. Abgeordneter Kossendey (CDU/CSU): In der heutigen namentlichen Abstimmung zum Thema Befreiung von der Flugbenzinsteuer habe ich für diese Befreiung gestimmt, obwohl ich diese Entscheidung für sachlich ungerechtfertigt und politisch unklug halte. Diese Regelung bringt die Glaubwürdigkeit des gesamten Steuerreformpaketes in den Augen der Öffentlichkeit in Mißkredit. Meines Erachtens hätte es gerechtere und für den Bürger einsichtigere Möglichkeiten gegeben, dieses steuerrechtliche Randproblem zu lösen. Dabei wäre meiner Meinung nach einer generellen Besteuerung des Flugbenzins aus ökologischen wie auch aus Gründen der Gerechtigkeit der Vorzug zu geben gewesen, zumindest soweit es den innerdeutschen Flugbetrieb betrifft. Meine Zustimmung in einer namentlichen Abstimmung kann ich nur damit begründen, daß ich die ansonsten positive Wirkung der Steuerreform nicht gefährden und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung aufrechterhalten wollte. Abgeordneter Kroll-Schlüter (CDU/CSU): Die Steuerbefreiung für Flugbenzin bei privater Nutzung stößt bei mir auf erhebliche Vorbehalte. Ich halte sie für einen politischen Mißgriff bei dem insgesamt positiven Vorhaben der Steuerreform. Dennoch werde ich trotz meiner Bedenken heute zustimmen, um dem Gesamtwerk der Steuerreform mit seiner von mir unterstützten steuer- und finanzpolitischen Weichenstellung keine weiteren Hindernisse in den Weg zu legen. Abgeordnete Frau Limbach und Abgeordneter Dr. Daniels (Bonn) (beide CDU/CSU): Mein Verhalten in der heutigen Abstimmung richtet sich nach meiner Überzeugung, daß die Steuerreform richtig und notwendig ist. Ich kann es nicht verantworten, mit einer Einzelentscheidung die Steuerreform insgesamt zu gefährden mit der sich daraus möglicherweise ergebenden Einschränkung der Handlungsfähigkeit der Koalition und der Regierungsfähigkeit. Deshalb werde ich in der namentlichen Abstimmung für die Befreiung von der Flugbenzinsteuer stimmen, obwohl ich diese weder für sachlich geboten noch für politisch sinnvoll halte. Abgeordneter Link (Diepholz) (CDU/CSU): In der heutigen namentlichen Abstimmung zum Thema Befreiung von der Flugbenzinsteuer habe ich für diese Befreiung gestimmt, obwohl ich diese Entscheidung für sachlich ungerechtfertigt und politisch unklug halte. Diese Regelung bringt die Glaubwürdigkeit des gesamten Steuerreformpaketes in den Augen der Öffentlichkeit in Mißkredit. Meines Erachtens hätte es gerechtere und für den Bürger einsichtigere Möglichkeiten gegeben, dieses steuerrechtliche Randproblem zu lösen. Dabei wäre meiner Meinung nach einer generellen Besteuerung des Flugbenzins aus ökologischen wie auch aus Gründen der Gerechtigkeit der Vorzug zu geben gewesen, zumindest soweit es den innerdeutschen Flugbetrieb betrifft. Meine Zustimmung in einer namentlichen Abstimmung kann ich nur damit begründen, daß ich die ansonsten positive Wirkung der Steuerreform nicht gefährden und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung aufrechterhalten wollte. Abgeordnete Louven, Sauer (Stuttgart), Haungs und Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Um das Gesamtvorhaben der Steuerreform nicht zu gefährden, habe ich meine ursprüngliche Absicht, bei der Steuerbefreiung für Flugbenzin mit Nein zu stimmen, aufgegeben und mich der Stimme enthalten. Abgeordneter Marschewski (CDU/CSU): Ich habe bei der namentlichen Abstimmung nur deshalb für die Beibehaltung des Art. 24 votiert, weil ich das Gesamtvorhaben Steuerreform nicht in Gefahr bringen wollte. Ich halte die in Art. 24 des Steuerreformgesetzes 1990 vorgesehene Änderung des Mineralölsteuergesetzes in keiner Hinsicht für vertretbar. Abgeordneter Müller (Wadern) (CDU/CSU): Nach reiflicher Überlegung habe ich entschieden, bei der Abstimmung über die Frage Befreiung der Besteuerung von Flugbenzin der Bundesregierung nicht zuzustimmen. Die sachlichen Argumente zur Aufhebung dieser Steuer überzeugen mich nicht. Meine Fraktionsführung hat gebeten, aus übergeordneten Gründen dieser Vorlage zuzustimmen, und im Falle der Nichtannahme Konsequenzen für die Steuerreform insgesamt vorausgesagt. Auch diese Argumente vermag ich nicht zu teilen. 5996* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 Da ich als Abgeordneter einer strukturschwachen Region ständig der Unterstützung der Bundesregierung und meiner Fraktion für diese Region bedarf und ich den Erfolg der Opposition nicht will, habe ich mich bei dieser Vorlage der Stimme enthalten. Abgeordneter Pfeffermann (CDU/CSU): Nach § 31 (2) der Geschäftsordnung erkläre ich hiermit, daß ich an der namentlichen Abstimmung über Artikel 24 nicht teilnehme. Abgeordneter Scharrenbroich (CDU/CSU): Die heute zu verabschiedende Steuerreform ist Ergebnis einer Koalitionsvereinbarung. Die Diskussion der letzten Tage hat deutlich gemacht, daß die Steuerreform nur rechtzeitig verabschiedet werden kann, wenn gleichzeitig auch die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten erfüllt wird, die Steuer auf Flugbenzin abzuschaffen. Um die Koalitionsvereinbarung nicht zu gefährden, sehe ich mich verpflichtet, der Abschaffung der Flugbenzinsteuer zuzustimmen. Zu dieser Haltung sehe ich mich veranlaßt, um die Steuerreform mit ihren großen Entlastungen für kinderreiche Familien und Arbeitnehmer sowie mit ihrer bedeutsamen beschäftigungspolitischen Wirkung nicht zu gefährden. Abgeordneter Schemken (CDU/CSU): Um die Steuerreform nicht zu gefährden, stimme ich in der namentlichen Abstimmung gegen den SPDAntrag (Drucksache 11/2560), obwohl ich die Mineralölsteuerbefreiung für Flugbenzin für nicht gerechtfertigt halte. Mir ist dabei klar, daß in der öffentlichen Wirkung der Eindruck einer sozialen Unausgewogenheit nicht zu vermeiden ist. Das größere Ziel des Steuerreformwerkes mit seinen entscheidenden Entlastungen, aber insbesondere die notwendige Unterstützung bei der zukünftigen Aufgabenbewältigung dieser Koalition haben für mich Vorrang. Abgeordneter von Schmude (CDU/CSU): Mit der Abschaffung der Flugbenzinsteuer kann ich mich nicht einverstanden erklären. Die sachlichen Argumente zur Aufhebung dieser Steuer überzeugen mich nicht. Nur auf Grund der zweimal getroffenen Mehrheitsentscheidungen meiner Fraktion stimme ich aus Gründen der Fraktionssolidarität und um die Steuerreform nicht zu gefährden, den geplanten Maßnahmen zu. Abgeordneter Schreiber (CDU/CSU): Die heute zu verabschiedende Steuerreform ist Ergebnis einer Koalitionsvereinbarung. Ich habe bis in die letzte Stunde der Verabschiedung dieser Steuerreform beabsichtigt, wegen der Abschaffung der Flugbenzinsteuer, diesem Punkt der Steuerreform nicht zuzustimmen. Ich halte nach wie vor die Abschaffung der Flugbenzinsteuer für eine Provokation der Bürger unseres Landes. Auf der anderen Seite ist mir klar geworden, daß die Steuerreform nur rechtzeitig verabschiedet werden kann, wenn die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten erfüllt wird, die Steuer auf Flugbenzin abzuschaffen. Nachdem die Steuerreform große Entlastungen für kinderreiche Familien und Arbeitnehmer mit sich bringen wird, möchte ich diese wichtige Entscheidung nicht gefährden. Deshalb sehe ich mich gezwungen, um das Gesamtpaket nicht zu gefährden, mich der Stimme zu enthalten. Zu einer Zustimmung zu diesem Punkt der Steuerreform (Abschaffung der Flugbenzinsteuer) kann ich mich nicht durchringen. Abgeordneter Dr. Schröder (Freiburg) (CDU/CSU): Mit der ersatzlosen Aufhebung der Mineralölsteuer auf Flugbenzin kann ich mich nicht einverstanden erklären. Die Argumente zur Abschaffung dieser Flugbenzinsteuer können mich — zumindest soweit hier auch die Befreiung der Hobbyflieger eingeschlossen ist — nicht überzeugen. Meine Fraktion hat zweimal mit Mehrheit für eine generelle Flugbenzinbefreiung gestimmt. Für den Fall eines Scheiterns der Flugbenzinbefreiung in der Schlußabstimmung im Plenum des Deutschen Bundestages wurden von der Fraktionsführung ein allgemeines Scheitern der gesamten Steuerreform und schwerwiegende Konsequenzen für die Koalition vorgetragen. Da ich solche weitergehenden Konsequenzen nicht verantworten kann, stimme ich den geplanten Maßnahmen zu. Abgeordneter Schulhoff (CDU/CSU): Obwohl ich der Steuerbefreiung von Flugbenzin für Privatflieger aus verkehrspolitischen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Gründen ablehnend gegenüberstehe, werde ich dem zustimmen, um nicht die Steuerreform insgesamt zu gefährden. Diese Steuerreform ist auf Grund der unerträglichen Steuerbelastung breitester Bevölkerungsschichten nicht nur geboten, sondern sogar überfällig. Der gesenkte, linear progressive Tarif ist so wichtig, daß ich einer unverzüglichen Verabschiedung des Steuerreformgesetzes nicht im Wege stehen kann. Abgeordneter Dr. Todenhöfer (CDU/CSU): Ich kann dem Steuerreformgesetz aus zahlreichen Gründen nur als Gesamtpaket zustimmen und dies auch nur mit erheblichen Vorbehalten. Mein stärkster Vorbehalt betrifft die Besteuerung der Zuschläge für Schichtarbeit. Der jetzt zur Abstimmung anstehende Kompromiß über die Besteuerung der Schichtzuschläge ist für Schichtarbeiter und Schichtarbeiterinnen nicht akzeptabel. Durch ihn wird den besonderen Belastungen der Nachtarbeit und der Arbeit an Sonn- und Feiertagen in den unterschiedlichsten Berufen nicht ausreichend Rechnung getragen. Auch vor dem Hintergrund der Probleme des Industriestandorts Bundesrepublik Deutschland und der Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 87. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 5997' Notwendigkeit, die teuren Produktionsanlagen unseres Landes verstärkt auszulasten, hätte der Gesetzgeber dafür sorgen müssen, daß die Arbeit während der besonders belastenden Nacht- und Wochenendzeiten besonders attraktiv gestaltet wird. Der jetzige Kompromiß wird diesen Forderungen nicht gerecht und kann nicht als sozial bezeichnet werden. Ich lehne ihn daher ab. Abgeordneter Dr. Uelhoff (CDU/CSU): Die Steuerreform ist zur Entlastung kleinerer und mittlerer Einkommen ebenso wichtig wie für die Verbesserung des Eigenkapitals der Unternehmungen. Deshalb ist diese Reform notwendig, und sie darf nicht — wie von der Opposition beabsichtigt — durch eine Einzelentscheidung zur Steuerbefreiung von Flugbenzin gefährdet werden. Ich kann bei einem Entlastungsvolumen von ca. 50 Milliarden DM eine Subvention von ca. 25 Millionen DM nicht zur Grundlage meiner Entscheidung machen. Um die gesamte Steuerreform nicht zu gefährden, werde ich deshalb in der namentlichen Abstimmung der Steuerbefreiung beim Flugbenzin als Teilstück eines Kompromisses zustimmen, obwohl ich diese Einzelentscheidung weder für sachlich geboten noch für politisch sinnvoll halte. Abgeordneter Dr. Voigt (Northeim) (CDU/CSU): Ich stimme der Steuerbefreiung von Flugbenzin in der namentlichen Abstimmung nur deshalb zu, damit das gesamte Steuerreformgesetz nicht scheitert, sondern in Kraft treten kann. Eine einzelne Frage, in der Öffentlichkeit zu Recht kritisch diskutiert, darf die in ihrer Gesamtheit notwendige und richtige Steuerreform nicht gefährden. Die Koalition aus CDU/CSU und FDP, zu der es keine Alternative gibt, darf nicht durch diese wenn auch noch so kritisch zu beurteilende Einzelentscheidung in Frage gestellt werden. Abgeordneter Würzbach (CDU/CSU): Die jetzt geplante Steuerbefreiung für Flugbenzin bei privater Nutzung stößt wegen der gleichzeitig notwendig werdenden Steuererhöhung für Benzin, von der die Kraftfahrer betroffen sein werden, bei mir auf erhebliche Vorbehalte. Ich halte sie in der jetzigen Zeit — bei allem Verständnis für den sachlich gebotenen und überfälligen Regelungsbedarf in der Sache selbst — vor dem Hintergrund auch anderer vielfältiger anspruchsvoller gesetzlicher Reformvorhaben für eine politische Maßnahme, die das positive Vorhaben der Steuerreform in der politischen Umsetzung gleichermaßen unnötig wie schädlich belastet. Ich bedaure, daß die politisch parlamentarische Beratungsform so beschlossen wurde, daß keine Möglichkeit besteht, diesen Einzelpunkt abzulehnen und gleichzeitig das Gesetzesvorhaben insgesamt zu fördern. So werde ich trotz meiner Bedenken heute zustimmen, um das Gesamtwerk der Steuerreform mit seinen insgesamt positiven Auswirkungen zu unterstützen. Abgeordnete Frau Dr. Hamm-Brücher, Baum, Irmer, Dr. Hirsch, Frau Würfel und Lüder (alle FDP): Die Unterzeichner dieser persönlichen Erklärung sehen sich nach reiflicher Überlegung und gewissenhafter Güterabwägung aus folgenden Gründen außerstande, einer Steuerbefreiung für Benzin der Privatflieger zuzustimmen: — In einer Zeit wachsender Verschuldung der öffentlichen Haushalte, — in einer Zeit, in der Verbrauchsteuern, insbesondere für Benzin, drastisch erhöht und von den meisten Bürgern zusätzliche finanzielle Leistungen abverlangt werden müssen, sollte eine kleine Gruppe in unserer Bevölkerung nicht ungerechtfertigt privilegiert werden. Diese grundsätzlichen Einwände wiegen für uns stärker als alle vermeintlichen Sach- und Terminzwänge, die ein neuerliches Überdenken der Entscheidung und ihrer voraussehbaren Folgewirkungen angeblich nicht mehr möglich machen. Dem Gesamtpaket der Steuerreform werden wir aus übergeordneten Gründen zustimmen. Plenarprotokoll 11/87 (Berichtigung) Berichtigungen zum Stenographischen Bericht 87. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Juni 1988 Seite 5974 D achte Zeile von unten: Statt „1985" ist „1975" zu lesen. Seite 5994 B, vorletzte Erklärung: Statt „Abgeordneter Hauser (Krefeld) (CDU/CSU)" ist „Abgeordneter Hauser (Esslingen) (CDU/CSU) " zu lesen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rudolf Seiters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Dies ist eine wichtige Entscheidung. Es geht um die dritte Lesung. Ich bedaure, daß wir in diese Situation gekommen sind.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Ich bin schuld — wie immer!)

    Ich bitte, die Plenarberatungen für 30 Minuten zu unterbrechen und dann den Parlamentarischen Geschäftsführern Gelegenheit zu geben, sich mit Ihnen und dem Präsidium zu verständigen, wann die Abstimmung wiederholt wird.

    (Unruhe bei der SPD)

    Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, nun zu einer Fraktionssitzung zusammenzukommen.

    (Conradi [SPD]: Laienspielschar!)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, ich unterbreche die Sitzung eine halbe Stunde.

(Unterbrechung von 20.05 Uhr bis 20.46 Uhr)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Annemarie Renger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Wir setzen die unterbrochene Sitzung fort.
    Meine Damen und Herren, wir wiederholen nunmehr die Schlußabstimmung über den Entwurf eines Steuerreformgesetzes 1990 der Bundesregierung. Die Fraktion der SPD verlangt natürlich wiederum namentliche Abstimmung.
    Ich eröffne die namentliche Abstimmung und bitte, die Stimmkarten sehr genau einzuwerfen.
    Meine Damen und Herren, sind alle Stimmkarten abgegeben worden?

    (Zurufe: Nein!)

    Meine Damen und Herren, sind alle Stimmkarten abgegeben worden?

    (Zurufe: Nein!)

    — Wir müssen noch etwas warten.



    Vizepräsident Frau Renger
    Meine Damen und Herren, ich frage wiederholt: Sind jetzt alle Stimmkarten abgegeben? — Ich schließe die Abstimmung und bitte um Auszählung. * )

    (Unruhe)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie wieder Platz nehmen würden; dann können wir in den Beratungen fortfahren. Wir haben noch eine Reihe von Abstimmungen vorzunehmen. Es gibt einige Vorlagen, die ohne Debatte behandelt werden. Dann folgt der Bericht des Wehrbeauftragten. Ich bitte, Platz zu nehmen.
    Meine Damen und Herren, zuerst darf ich Ihnen das Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/2542 bekanntgeben. Abgegebene Stimmen 491, davon keine Stimme ungültig. Mit Ja haben 185 Mitglieder des Hauses gestimmt, mit Nein haben 306 Mitglieder des Hauses gestimmt.
    Endgültiges Ergebnis
    Abgegebene Stimmen 492 davon
    ja: 185
    nein: 307
    Ja
    SPD
    Frau Adler Dr. Ahrens Amling
    Andres
    Antretter Dr. Apel
    Bachmaier Bahr
    Bamberg
    Becker (Nienberge)

    Frau Becker-Inglau Bindig
    Frau Blunck
    Dr. Böhme (Unna) Brandt
    Brück
    Büchler (Hof) Büchner (Speyer)
    Dr. von Bülow
    Frau Bulmahn
    Buschfort Catenhusen Frau Conrad Conradi
    Frau Dr. Däubler-Gmelin Daubertshäuser
    Diller
    Frau Dr. Dobberthien Dreßler
    Duve
    Egert
    Dr. Ehmke (Bonn)

    *) Ergebnis Seite 5941D
    Dr. Ehrenberg
    Dr. Emmerlich
    Erler
    Esters
    Ewen
    Frau Faße
    Fischer (Homburg)

    Frau Fuchs (Köln)

    Frau Fuchs (Verl)

    Frau Ganseforth
    Gansel
    Dr. Gautier
    Gerster (Worms)

    Gilges
    Dr. Glotz
    Frau Dr. Götte
    Graf
    Großmann Grunenberg
    Dr. Haack Haack (Extertal)

    Haar
    Frau Hämmerle
    Hasenfratz Dr. Hauchler
    Heimann Heistermann
    Heyenn
    Hiller (Lübeck)

    Dr. Holtz Horn
    Huonker Ibrügger Jahn (Marburg)

    Jaunich Dr. Jens
    Jung (Düsseldorf) Jungmann Kastning
    Kiehm
    Kirschner Kißlinger Klein (Dieburg)

    Dr. Klejdzinski
    Klose
    Kolbow
    Koltzsch
    Koschnick Kretkowski Kühbacher Kuhlwein Lambinus Leidinger Lennartz
    Leonhart
    Lohmann (Witten)

    Lutz
    Frau Luuk
    Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Matthäus-Maier
    Dr. Mertens (Bottrop) Meyer
    Dr. Mitzscherling
    Müller (Düsseldorf) Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Müntefering
    Nagel
    Nehm
    Frau Dr. Niehuis
    Dr. Niese Niggemeier Dr. Nöbel
    Frau Odendahl Oesinghaus Oostergetelo Opel
    Dr. Osswald Paterna
    Pauli
    Dr. Penner Peter (Kassel)

    Pfuhl
    Dr. Pick
    Porzner
    Poß
    Purps
    Rappe (Hildesheim) Reimann
    Frau Renger Reschke
    Reuschenbach
    Reuter
    Rixe
    Schäfer (Offenburg) Schanz
    Dr. Scheer Scherrer
    Schluckebier Schmidt (München)

    Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter)
    Dr. Schmude Dr. Schöfberger Schreiner
    Schröer (Mülheim) Schütz
    Seidenthal Frau Seuster Sielaff
    Sieler (Amberg)

    Singer
    Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Soell
    Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Sperling
    Steiner
    Frau Steinhauer
    Stiegler
    Stobbe
    Dr. Struck
    Frau Terborg Tietjen
    Frau Dr. Timm Toetemeyer Frau Traupe Urbaniak
    Verheugen Dr. Vogel
    Voigt (Frankfurt)

    Vosen
    Waltemathe Walther
    Wartenberg (Berlin) Weiermann
    Frau Weiler Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Wernitz
    Westphal
    Frau Weyel Dr. Wieczorek
    Wieczorek (Duisburg) Frau Wieczorek-Zeul Wiefelspütz
    von der Wiesche Wimmer (Neuötting) Wischnewski
    Dr. de With Wittich
    Würtz
    Zander
    Zeitler
    Zumkley
    Nein
    CDU/CSU
    Austermann
    Bauer
    Bayha
    Dr. Becker (Frankfurt) Frau Berger (Berlin) Biehle
    Dr. Blank Dr. Blens Dr. Blüm
    Böhm (Melsungen) Börnsen (Bönstrup)
    Dr. Bötsch Bohl
    Bohlsen Borchert Breuer
    Bühler (Bruchsal) Buschbom Carstens (Emstek) Clemens
    Dr. Czaja
    Dr. Daniels (Bonn) Daweke
    Frau Dempwolf
    Deres
    Dörflinger
    Dr. Dollinger
    Doss
    Dr. Dregger
    Echternach Ehrbar
    Eigen
    Engelsberger
    Eylmann
    Dr. Faltlhauser
    Dr. Fell
    Fellner
    Frau Fischer



    Vizepräsident Frau Renger
    Fischer (Hamburg)

    Francke (Hamburg)

    Dr. Friedmann
    Dr. Friedrich
    Fuchtel
    Funk (Gutenzell)

    Ganz (St. Wendel)

    Frau Geiger
    Geis
    Dr. Geißler
    Gerstein Gerster (Mainz)

    Glos
    Dr. Göhner
    Dr. Götz Gröbl
    Dr. Grünewald
    Günther Dr. Häfele
    Harries
    Frau Hasselfeldt
    Haungs
    Hauser (Esslingen)

    Hauser (Krefeld)

    Hedrich
    Freiherr Heereman von Zuydtwyck
    Frau Dr. Hellwig
    Helmrich
    Dr. Hennig
    Herkenrath
    Hinrichs Hinsken Höffkes Höpfinger
    Hörster
    Dr. Hoffacker
    Dr. Hornhues
    Frau Hürland-Büning
    Dr. Hüsch
    Dr. Jahn (Münster)

    Dr. Jenninger
    Jung (Limburg)

    Jung (Lörrach)

    Kalb
    Kalisch Dr.-Ing. Kansy
    Dr. Kappes
    Frau Karwatzki
    Kiechle Kittelmann
    Klein (München)

    Dr. Köhler (Wolfsburg)

    Dr. Kohl Kolb
    Kossendey
    Kraus
    Krey
    Kroll-Schlüter
    Dr. Kronenberg
    Dr. Kunz (Weiden)

    Lamers
    Dr. Lammert
    Dr. Langner
    Lattmann
    Dr. Laufs Lemmrich
    Lenzer
    Frau Limbach
    Link (Diepholz)

    Link (Frankfurt)

    Linsmeier
    Lintner
    Dr. Lippold (Offenbach) Louven
    Lowack Lummer Maaß
    Frau Männle
    Magin
    Dr. Mahlo
    Marschewski
    Dr. Meyer zu Bentrup
    Michels Dr. Möller
    Müller (Wadern)

    Nelle
    Dr. Neuling
    Neumann (Bremen) Niegel
    Dr. Olderog
    Oswald Frau Pack
    Pesch Petersen
    Pfeifer
    Dr. Pfennig
    Dr. Pinger
    Dr. Pohlmeier
    Dr. Probst
    Rauen Rawe Reddemann
    Regenspurger
    Repnik
    Dr. Riedl (München)

    Dr. Riesenhuber
    Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose
    Rossmanith
    Roth (Gießen)

    Rühe
    Dr. Rüttgers
    Ruf
    Sauer (Salzgitter)

    Sauer (Stuttgart)

    Sauter (Epfendorf)

    Sauter (Ichenhausen)

    Dr. Schäuble Scharrenbroich
    Schartz (Trier)

    Schemken
    Scheu Schmidbauer
    Schmitz (Baesweiler)

    von Schmude
    Dr. Schneider (Nürnberg) Freiherr von Schorlemer Schreiber
    Dr. Schroeder (Freiburg) Schulhoff
    Schulze (Berlin)

    Dr. Schwarz-Schilling
    Dr. Schwörer
    Seehofer
    Seesing Seiters Spilker Spranger
    Dr. Sprung
    Dr. Stark (Nürtingen)

    Dr. Stavenhagen
    Dr. Stercken
    Dr. Stoltenberg
    Straßmeir
    Strube Stücklen
    Frau Dr. Süssmuth
    Susset Tillmann
    Dr. Todenhöfer
    Dr. Uelhoff
    Uldall
    Dr. Unland
    Frau Verhülsdonk
    Vogel (Ennepetal)

    Vogt (Düren)

    Dr. Voigt (Northeim)

    Dr. Voss
    Dr. Waffenschmidt
    Dr. Waigel
    Graf von Waldburg-Zeil Dr. Warnke
    Dr. Warrikoff
    Dr. von Wartenberg Weirich
    Weiß (Kaiserslautern) Werner (Ulm)
    Frau Will-Feld
    Frau Dr. Wilms
    Wilz
    Wimmer (Neuss)

    Windelen
    Frau Dr. Wisniewski Wissmann
    Dr. Wittmann
    Dr. Wörner Würzbach Dr. Wulff Zeitlmann Dr. Zimmermann
    Zink
    FDP
    Frau Dr. Adam-Schwaetzer Baum
    Beckmann Bredehorn
    Cronenberg (Arnsberg) Engelhard
    Dr. Feldmann
    Frau Folz-Steinacker Funke
    Gallus
    Gattermann Genscher Gries
    Grünbeck Grüner
    Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Haussmann
    Heinrich
    Dr. Hirsch Dr. Hitschler Hoppe
    Dr. Hoyer Irmer
    Kleinert (Hannover)

    Kohn
    Dr.-Ing. Laermann
    Dr. Graf Lambsdorff
    Lüder
    Mischnick Möllemann Neuhausen Nolting
    Paintner
    Richter
    Rind
    Ronneburger
    Schäfer (Mainz)

    Frau Dr. Segall
    Frau Seiler-Albring
    Dr. Solms Dr. Thomae Timm
    Dr. Weng (Gerlingen) Wolfgramm (Göttingen) Frau Würfel
    Zywietz
    DIE GRÜNEN
    Frau Beck-Oberdorf
    Frau Beer Brauer
    Dr. Briefs
    Dr. Daniels (Regensburg) Ebermann
    Frau Eid Frau Flinner Frau Garbe Häfner
    Frau Hensel Frau Hillerich
    Hoss
    Hüser
    Frau Kelly Kleinert (Marburg)

    Dr. Knabe Kreuzeder Frau Krieger
    Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Mechtersheimer
    Frau Nickels
    Frau Oesterle-Schwerin Frau Olms
    Frau Rust Frau Saibold Frau Schilling
    Schily
    Frau Schmidt-Bott
    Frau Schoppe
    Sellin
    Stratmann Frau Teubner
    Frau Trenz Frau Unruh Frau Vennegerts
    Frau Dr. Vollmer
    Weiss (München)

    Wetzel
    Frau Wilms-Kegel
    fraktionslos Wüppesahl
    Der Antrag ist abgelehnt.
    Ich rufe jetzt die Tagesordnungspunkte ohne Aussprache auf. Die Abstimmungen erfolgen, soweit erforderlich, getrennt.
    Ich rufe Zusatzpunkt 4 der Tagesordnung auf:
    Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder"
    — Drucksache 11/2274 —



    Vizepräsident Frau Renger
    a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (13. Ausschuß)

    — Drucksache 11/2519 —
    Berichterstatter:
    Abgeordneter Schmidt (Salzgitter)

    b) Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) gemäß § 96 der Geschäftsordnung
    — Drucksache 11/2522 —
    Berichterstatter: Abgeordnete Kalb Frau Conrad
    Zywietz
    Rust

    (Erste Beratung 80. Sitzung)

    Wir kommen zur Einzelberatung und Abstimmung in der zweiten Beratung. Ich rufe Art. 1 bis 3, Einleitung und Überschrift auf. Wer den aufgerufenen Vorschriften zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei einigen Enthaltungen angenommen.
    Wir treten in die
    dritte Beratung
    ein und kommen zur Schlußabstimmung. Wer dem Gesetz im ganzen zuzustimmen wünscht, den bitte ich, sich zu erheben. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei einer Reihe von Enthaltungen ist das Gesetz in dritter Lesung angenommen.
    Ich rufe Punkt 4 sowie die Zusatzpunkte 5 und 6 der Tagesordnung auf:
    4. a) Beratung der Sammelübersicht 67 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen
    — Drucksache 11/2435 —
    b) Beratung der Sammelübersicht 68 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen
    — Drucksache 11/2509 —
    c) Beratung der Sammelübersicht 69 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen
    — Drucksache 11/2510 —
    ZP5 Beratung der Sammelübersicht 72 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen
    — Drucksache 11/2544 —
    ZP6 Beratung der Sammelübersicht 73 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge zu Petitionen
    — Drucksache 11/2545 —
    Wir kommen zunächst zur Abstimmung über die Sammelübersicht 67 des Petitionsausschusses, und zwar zuerst über den Änderungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 11/2552. Wer dem Änderungsantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Antrag ist abgelehnt.
    Wer der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses auf Drucksache 11/2435 zuzustimmen wünscht — Tagesordnungspunkt 4 a — , den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei einigen Gegenstimmen und einigen Enthaltungen ist die Beschlußempfehlung angenommen.
    Wir stimmen jetzt über die Sammelübersichten 68 und 69 sowie 72 und 73 — Tagesordnungspunkt 4 b und c sowie Zusatzpunkte 5 und 6 — ab. Wer den Beschlußempfehlungen zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei einigen Enthaltungen sind die Beschlußempfehlungen angenommen.
    Ich rufe Punkt 5 der Tagesordnung auf:
    Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD und FDP
    Unterstützung der Reformbemühungen der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien
    — Drucksache 11/2543 —
    Wer diesem Antrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei einigen Enthaltungen ist der Antrag angenommen.
    Ich rufe die Punkte 6 bis 14 sowie Zusatzpunkt 7 der Tagesordnung auf:
    6. Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeskleingartengesetzes
    — Drucksache 11/200 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (federführend)

    Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ausschuß für Verkehr
    7. Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Gewerbeordnung
    — Drucksache 11/1867 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Wirtschaft
    8. Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 26. März 1986 zur Änderung des Übereinkommens vom 4. Juni 1974 zur Verhütung der Meeresverschmutzung vom Lande aus
    — Drucksache 11/2272 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
    9. Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum



    Vizepräsident Frau Renger
    Schutze des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride
    — Drucksache 11/2273 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
    10. Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer, Frau Adler, Dr. Ahrens, Bamberg, Bernrath, Bindig, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Eid, Frau Faße, Frau Fischer, Frau Flinner, Frau Folz-Steinacker, Frau Ganseforth, Dr. Glotz, Frau Dr. Götte, Graf, Gries, Großmann, Grünbeck, Dr. Grünewald, Häfner, Frau Hämmerle, Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Heyenn, Hiller (Lübeck), Dr. Hirsch, Hoss, Ibrügger, Irmer, Frau Kelly, Dr. Knabe, Kolbow, Koschnick, Krey, Kuhlwein, Lambinus, Leidinger, Lennartz, Dr. Lippelt (Hannover), Lutz, Dr. Mahlo, Frau Dr. Martiny, Dr. Mertens (Bottrop), Müller (Pleisweiler), Pauli, Peter (Kassel), Rauen, Rixe, Frau Rust, Frau Saibold, Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (Salzgitter), Dr. Schöfberger, Schröer (Mülheim), Frau Dr. Segall, Frau Simonis, Dr. Soell, Frau Terborg, Toetemeyer, Frau Unruh, Frau Dr. Vollmer, Graf von Waldburg-Zeil, Waltemathe, Frau Weiler, Weirich, Dr. Wieczorek, Frau Will-Feld, Frau Würfel
    Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages
    hier: §§ 20, 42, 56, 57, 61, 62, 68, 69, 75, 80, 100,
    104, 106 a (neu), 122 a (neu), Anlage 4
    — Drucksache 11/2206 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung
    11. Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer, Frau Adler, Dr. Ahrens, Bamberg, Bernrath, Bindig, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Eid, Frau Faße, Frau Fischer, Frau Flinner, Frau Folz-Steinacker, Frau Ganseforth, Dr. Glotz, Frau Dr. Götte, Graf, Gries, Großmann, Grünbeck, Dr. Grünewald, Häfner, Frau Hämmerle, Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Heyenn, Hiller (Lübeck), Dr. Hirsch, Hoss, Ibrügger, Irmer, Frau Kelly, Dr. Knabe, Kolbow, Koschnick, Krey, Kuhlwein, Lambinus, Leidinger, Lennartz, Dr. Lippelt (Hannover), Lüder, Lutz, Dr. Mahlo, Frau Dr. Martiny, Dr. Mertens (Bottrop), Müller (Pleisweiler), Dr. Niese, Pauli, Peter (Kassel), Rauen, Rixe, Frau Rust, Frau Saibold, Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (Salzgitter), Dr. Schöfberger, Schröer (Mülheim), Frau Dr. Segall, Frau Simonis, Dr. Soell, Frau Terborg, Toetemeyer, Frau Unruh, Frau Dr. Vollmer, Graf von Waldburg-Zeil, Waltemathe, Frau Weiler, Weirich, Dr. Wieczorek, Frau Will-Feld, Frau Würfel
    Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages
    hier: §§ 28, 35, 106
    — Drucksache 11/2207 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung
    12. Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer, Frau Adler, Dr. Ahrens, Bamberg, Bernrath, Bindig, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Eid, Frau Faße, Frau Fischer, Frau Flinner, Frau Folz-Steinacker, Frau Ganseforth, Dr. Glotz, Frau Dr. Götte, Graf, Gries, Großmann, Grünbeck, Dr. Grünewald, Häfner, Frau Hämmerle, Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Heyenn, Hiller (Lübeck), Dr. Hirsch, Hoss, Ibrügger, Irmer, Frau Kelly, Dr. Knabe, Kolbow, Koschnick, Kuhlwein, Lambinus, Leidinger, Lennartz, Dr. Lippelt (Hannover), Lüder, Lutz, Dr. Mahlo, Frau Dr. Martiny, Dr. Mertens (Bottrop), Müller (Pleisweiler), Pauli, Peter (Kassel), Rauen, Rixe, Frau Rust, Frau Saibold, Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (Salzgitter), Dr. Schöfberger, Schröer (Mülheim), Frau Dr. Segall, Frau Simonis, Dr. Soell, Dr. Solms, Frau Terborg, Toetemeyer, Frau Unruh, Frau Dr. Vollmer, Graf von Waldburg-Zeil, Waltemathe, Frau Weiler, Weirich, Dr. Wieczorek, Frau Will-Feld, Frau Würfel
    Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages
    hier: §§ 6, 13, 30, 32, 69, 78, 127 — Drucksache 11/2208 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung
    13. Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Biedenkopf, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Mechtersheimer, Frau Adler, Dr. Ahrens, Bamberg, Bernrath, Bindig, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Eid, Frau Faße, Frau Fischer, Frau Flinner, Frau Folz-Steinacker, Frau Ganseforth, Dr. Glotz, Frau Dr. Götte, Graf, Gries, Großmann, Grünbeck, Dr. Grünewald, Häfner, Frau Hämmerle, Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Heyenn, Hiller (Lübeck), Dr. Hirsch, Hoss, Ibrügger, Irmer, Frau Kelly, Dr. Knabe, Kolbow, Koschnick, Krey, Kuhlwein, Lambinus, Leidinger, Lennartz, Dr. Lippelt (Hannover), Lüder, Lutz, Dr. Mahlo, Frau Dr. Martiny, Dr. Mertens (Bottrop), Müller (Pleisweiler), Dr. Niese, Pauli, Peter (Kassel), Rauen, Rixe, Frau Rust, Frau Saibold, Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (Salzgitter), Dr. Schöfberger, Schröer (Mülheim), Frau Dr. Segall, Frau Simonis, Dr. Soell, Dr. Solms, Frau Terborg, Toetemeyer, Frau Unruh, Frau Dr. Vollmer, Graf von Waldburg-Zeil, Waltemathe, Frau Weiler, Weirich, Dr. Wieczorek, Frau Will-Feld, Frau Würfel
    Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages



    Vizepräsident Frau Renger
    hier: Umstellung der Kapitel I bis V und Änderung der Kapitel VI und VIII
    — Drucksache 11/2209 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung
    14. Beratung des Antrags der Abgeordneten Adler, Jansen, Kißlinger, Koltzsch, Müller (Schweinfurt), Blunck, Oostergetelo, Pfuhl, Sielaff, Wimmer (Neuötting), Wittich, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD
    Rechtsverordnung für den Transport von Tieren
    — Drucksache 11/2441 —
    Überweisungsvorschlag des Ältestenrates:
    Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (federführend)

    Ausschuß für Verkehr
    ZP7 Beratung des Antrags der Abgeordneten Dreßler, Fuchs (Köln), Egert, Haack (Extertal), Heyenn, Jaunich, Andres, Becker-Inglau, Dr. Dobberthien, Dr. Hauchler, Gilges, Hasenfratz, Ibrügger, Schanz, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schmidt (Salzgitter), Schreiner, Seuster, Steinhauer, Urbaniak, Weiler, von der Wiesche, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD
    Reform des Gesundheitswesens
    — Drucksache 11/2500 —
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Innenausschuß
    Rechtsausschuß
    Finanzausschuß
    Ausschuß für Wirtschaft
    Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Haushaltsausschuß
    Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlagen an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu überweisen. Es gibt keine anderen Vorschläge. — Dann ist das so beschlossen.
    Ich rufe Punkt 15 der Tagesordnung auf:
    Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses (12. Ausschuß) zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten
    Jahresbericht 1987
    — Drucksachen 11/2034, 11/2528 —
    Berichterstatter:
    Abgeordnete Breuer Heistermann
    Nach einer Vereinbarung im Ältestenrat sind für die Beratung 90 Minuten vorgesehen. Ist das Haus damit einverstanden, oder wird weniger Zeit gewünscht? —90 Minuten sind akzeptiert.
    Ich eröffne die Aussprache. Herr Wehrbeauftragter, ich erteile Ihnen das Wort.
    Weiskirch, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages: Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich will am Anfang zunächst einiges von dem wiederholen, was ich in der letzten Woche im
    Verteidigungsausschuß des Deutschen Bundestages gesagt habe; denn aus gegebenem Anlaß scheint es mir geboten, ein paar Bemerkungen zum Sinn des Jahresberichts zu machen, der offenbar mancherlei Mißdeutungen ausgesetzt ist.
    Was ist der Jahresbericht des Wehrbeauftragten? Er ist kein Zustandsbericht über die Bundeswehr, noch weniger eine Lobeshymne auf die Bundeswehr. „Generäle" — schreibt der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, Dr. Rudolf Strauch, in einem lesenswerten Kommentar der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" — „die sich darüber mokieren, daß das Positive in den Streitkräften zuwenig gewürdigt werde, übersehen, daß es sich bei den jährlichen Darlegungen um einen Mängelbericht handeln soll. Die Institution des Wehrbeauftragten hat ungefähr so zu funktionieren wie der TÜV: Angekreuzt wird, was nicht in Ordnung ist. Was nicht zu beanstanden ist, wird nicht erwähnt. "
    Weiter heißt es in diesem Artikel: „Im Vergleich zu früheren Jahresberichten zeichnet sich gerade der Jahresbericht 1987 dadurch aus, daß er kürzer und in der Schilderung von Mißständen, Übergriffen und Entgleisungen zurückhaltender ist."
    Damit, meine Damen und Herren, ist exakt beschrieben, was auch ich sagen möchte. Es hat wohl kaum je einen moderateren Jahresbericht gegeben als den, über den wir hier debattieren.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Ich will ausdrücklich betonen, daß in dem Bericht auch sehr viel Positives über die Streitkräfte selbst, über Vorgesetzte und über lobenswerte Aktivitäten in der Truppe zu lesen steht, wenngleich in dieser Mängelliste — um den Begriff des Journalisten Strauch noch einmal zu benutzen — natürlich in erster Linie Unzulänglichkeiten, Fehler und auch Fehlentwicklungen beim Namen genannt werden.
    Im vorliegenden Bericht 1987 habe ich mit besonderem Schwerpunkt der Menschenführung in der Bundeswehr gedacht und — was damit zusammenhängt — auch der Motivation der Soldaten. Nun kann man natürlich hergehen und sagen, das sei alles in bester Ordnung. Mit Selbsttäuschung wird man allerdings nicht weit kommen.

    (Kolbow [SPD]: Sehr wahr!)

    Oberst Schurig, der Leiter der Medienzentrale der Bundeswehr, hat mir vorgestern in einem Brief mitgeteilt, daß er sich im vergangenen halben Jahr vermehrt mit der Situation der jungen Soldaten in der Bundeswehr beschäftigt habe. Ich zitiere nun mit seiner Genehmigung die folgende Passage seines Briefes an mich:
    Meine Recherchen und Gespräche haben, was die Motivationslage und die Menschenführung in den Streitkräften betrifft, teilweise zu noch negativeren Darstellungen geführt, als sie zusammenfassend in Ihrem Bericht zum Ausdruck kommen. Ich bin der Auffassung, daß es in der Bundeswehr auch heute noch oder wieder viele Mängel in der Information, in der Motivation, in der Betreuung, in der Menschenführung und in anderen Bereichen gibt. Es ist gut, daß Ihr Bericht Jahr für Jahr



    Wehrbeauftragter Weiskirch
    immer wieder auf die vorhandenen Schwächen hinweist, da man Schwächen nur vermeiden kann, wenn man von ihnen Kenntnis erhält.

    (Zustimmung bei der SPD)

    So weit das Zitat aus dem Brief von Oberst Schurig.
    So ist es ja wohl auch, meine Damen und Herren. Dazu ist das Verfassungsorgan Wehrbeauftragter geschaffen worden, daß es, um Schwächen für die Zukunft zu vermeiden, die Schwächen hier und jetzt aufdeckt. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages — ich zitiere, was ich vor allem ausländischen Besuchern in meinem Amt zu sagen pflege — streut keinen Sand ins Getriebe der Streitkräfte, er holt den Sand heraus; nur merken es nicht immer alle.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)

    Allerdings zeigt mir eine Fülle von Zuschriften aus der Truppe selbst und aus der großen Öffentlichkeit, daß die Institution des Wehrbeauftragten in dieser wichtigen Funktion von einer sehr breiten Mehrheit begriffen und getragen wird.
    Ich komme nun zum Jahresbericht 1987 selbst. Zunächst ist festzuhalten, daß sich die schriftliche Stellungnahme des Bundesministers der Verteidigung nur in ganz wenigen Punkten — ich wiederhole: nur in ganz wenigen Punkten — auch für mich überraschend gegen Darstellungen im Jahresbericht wendet oder von meinem Urteil abweicht. Ich begrüße es vor allem, daß die Übereinstimmung auch mit meinen Ausführungen zur Menschenführung besteht. Dem schließt sich übrigens auch das Zentrum Innere Führung in Koblenz an. Es ist der Auffassung, daß unverändert eine Diskrepanz zwischen den Ansprüchen in der Menschenführung auf allen Führungsebenen und der Wirklichkeit im Alltag der Streitkräfte besteht.
    Wenn sich der Bundesminister der Verteidigung, was den Umgangston in den Steitkräften angeht, dagegen wendet, daß ich meine Mahnungen und die meiner Vorgänger als „in den Wind geredet" bezeichnet habe, so wünschte ich mir, daß es anders wäre, daß es also für mich keinen Grund gäbe, mich über die Wirkungslosigkeit meiner Anmahnungen zu beklagen. Ich muß mich allerdings fragen, warum die vielen Eingaben gerade zum Umgangston unverändert hoch sind. Wenn das aber so ist, dann muß es auch erlaubt sein, die Folgerungen, wie ich sie formuliert habe, daraus zu ziehen.

    (Bindig [SPD]: Sehr wahr!)

    Im übrigen findet sich die beanstandete Passage in meinen Vorbemerkungen zum Jahresbericht, die in besonderem Maße persönlich gehalten sind und mit den Darstellungen im Hauptteil des Berichts zusammen gesehen werden müssen.
    In seiner Stellungnahme weist der Bundesminister der Verteidigung zu Recht darauf hin, daß die in der Gesamtgesellschaft wirkenden Entwicklungen im Bereich der Menschenführung auch in den Streitkräften virulent sind; man verkenne die Schwierigkeiten nicht, die sich aus der Personalstruktur, der Aufgabenerfüllung, der Dienstzeitbelastung und dem starken Wechsel der Führer auf der Ebene der Bataillone und Einheiten ergäben. Für eine mildere Beurteilung der im Jahresbericht angesprochenen Fehlverhaltensweisen können diese Schwierigkeiten allerdings nicht oder nur sehr bedingt herangezogen werden.
    In den einzelnen Teilbeträgen zur Menschenführung geht es regelmäßig um Verhaltensweisen und Grundeinstellungen einzelner höherer Vorgesetzter, wobei es sich — ich sage das hier ausdrücklich — nicht um ein paar Ausnahmefälle handelt. Das gilt beispielsweise für die gestörten mitmenschlichen Beziehungen in Stäben, Ämtern und Dienststellen, für Verharmlosungen von verbalen Entgleisungen auf höherer Führungsebene sowie in der gleichen Weise für die Beachtung oder Nichtbeachtung des Freiwilligkeitsgebotes bei der Heranziehung von Soldaten zu Hilfsdiensten.

    (Zuruf von der SPD: So ist es! — Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Staatsbürger in Uniform sind nun einmal keine Verfügungsmasse.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Es hätte nahegelegen, hier in der Debatte über den Jahresbericht 1987 auf einige weitere unstrittige, aber auch strittige Punkte zu sprechen zu kommen. Ich denke etwa an das Thema Zusammenarbeit mit dem Vertrauensmann, an die Eingliederung ausscheidender Soldaten in das zivile Berufsleben, an die Probleme der Studienabbrecher an den Bundeswehr-Universitäten oder an die Beförderung Wehrpflichtiger — alles Themen, die der Jahresbericht in extenso behandelt.
    Wer sich allein aus Zeitungsartikeln über diesen Bericht informieren und sich aus eigener Sachkenntnis kein rechtes Urteil bilden konnte, mußte sich vielleicht die Frage stellen, ob die Darlegungen im Jahresbericht überhaupt vollständig und glaubwürdig sind. Ich habe Ihnen, meine Damen und Herren, die breite Palette der behandelten Themen nur andeutungsweise genannt, die von mir und meinen Mitarbeitern mit größter Sorgfalt recherchiert und bearbeitet worden sind. Ich verzichte hier darauf, diese Themen einzeln aufzugreifen, möchte aber betonen, daß ich die ganz wenigen Passagen in der Stellungnahme des BMVg, hinsichtlich deren noch Fragen offenbleiben, mit meinen Mitarbeitern sorgfältig überprüfen und, falls notwendig, im Ministerium oder auch im Verteidigungsausschuß des Deutschen Bundestages erneut zur Sprache bringen werde.
    Lassen Sie mich zusammenfassend sagen: Mein Jahresbericht geht von einer Bundeswehr aus, die alles in allem intakt ist und mit ihren Soldaten die Prinzipien der Inneren Führung nicht nur kennt, sondern auch lebt. Durch die Arbeit und auch den Bericht des Wehrbeauftragten ist die Gewähr dafür gegeben, daß Fälle, in denen dagegen verstoßen wird, nicht so einfachhin unter den Teppich gekehrt werden. Wer meinen Bericht richtig liest, wird unschwer die Zuneigung und Hinwendung zu den Soldaten der Bundeswehr als den roten Faden durch das Ganze erkennen, auch wenn das in dieser Mängelliste nicht auf jeder Seite ausdrücklich betont wird.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Sehr richtig!)




    Wehrbeauftragter Weiskirch
    Art. 45b unseres Grundgesetzes und das Gesetz über den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages bestimmen den Auftrag des parlamentarischen Kontrollorgans, den ich seit über drei Jahren wahrnehme. Ich bin hier vor dem Deutschen Bundestag auf meine Aufgabe vereidigt worden, und ich gedenke, sie — importune, opportune — so zu erfüllen, wie sie mir der Gesetzgeber auferlegt hat.

    (Heistermann [SPD]: Sehr gut!)

    Ich habe mich für das, was ich als Wehrbeauftrager geleistet habe und leiste, allein gegenüber meinem Auftraggeber, dem Deutschen Bundestag, zu verantworten.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Dazu stehe ich jederzeit bereit. Aber — daran möchte ich hier keinen Zweifel aufkommen lassen — ich werde den Bundestag unverzüglich in Kenntnis setzen, wenn mir Umstände bekannt werden sollten, die mein parlamentarisches Kontrollrecht schmälern oder sogar unmöglich machen könnten.
    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei allen Fraktionen)