Rede:
ID1107018500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Dr.: 1
    7. Miltner.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/70 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 70. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Vorschlägen der Sachverständigen beim Bundesminister der Finanzen zur Neuordnung des Gemeinnützigkeitswesens Büchner (Speyer) SPD 4716B Dr. Miltner CDU/CSU 4717 B Hüser GRÜNE 4718C, 4723 D Mischnick FDP 4719 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . . 4720 B Dr. Mertens (Bottrop) SPD 4721 C Glos CDU/CSU 4722 D Rind FDP 4724 C Andres SPD 4725 C Tillmann CDU/CSU 4726 C Frau Will-Feld CDU/CSU 4727 C Schmidt (Salzgitter) SPD 4728 C Fischer (Hamburg) CDU/CSU 4730 A Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/2093 vom 8. April 1988 — Bedeutung sexueller Orientierung des Bewerbers um eine Pflegeerlaubnis für das Wohl des zu betreuenden Kindes MdlAnfr 4, 5 08.04.88 Drs 11/2093 Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ . . 4697B, 4697 D ZusFr Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 4697B, 4698A Freigabe der Mittel zur Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten MdlAnfr 11 08.04.88 Drs 11/2093 Frau Odendahl SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW . 4698 D ZusFr Frau Odendahl SPD 4698 D ZusFr Kastning SPD 4698 D Sicherung des Ausbildungs- und Ausstattungsstandards der überbetrieblichen Ausbildungsstätten und deren Nutzung nach Erreichen des Ausbauziels MdlAnfr 14, 15 08.04.88 Drs 11/2093 Kastning SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW 4699A, 4699 C ZusFr Kastning SPD 4699B, 4699 D Hemmung der Investitionstätigkeit bei mit Bundesmitteln geförderten Projekten für überbetriebliche Ausbildungsstätten durch zögerndes Verhalten der Bundesregierung MdlAnfr 16, 17 08.04.88 Drs 11/2093 Rixe SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW 4700A, 4700 B ZusFr Rixe SPD 4700 B ZusFr Frau Odendahl SPD 4700 D ZusFr Kastning SPD 4700 D Vorlage einer Konzeption für die Berufsausbildung durch die Bundesregierung sowie deren finanzielle Absicherung MdlAnfr 18, 19 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Böhme (Unna) SPD II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW 4701A, 4701B ZusFr Dr. Böhme (Unna) SPD 4701 B ZusFr Frau Odendahl SPD 4701 C Personalsituation bei Bundesbehörden in Ballungsräumen in den kommenden, von geburtenschwachen Jahrgängen gekennzeichneten Jahren; Dezentralisierung von öffentlichen Aufgaben in den ländlichen Raum und in das Zonenrandgebiet MdlAnfr 20 08.04.88 Drs 11/2093 Stiegler SPD Antw PStSekr Spranger BMI 4701 D ZusFr Stiegler SPD 4701D Privatisierung der Bundespost MdlAnfr 27 08.04.88 Drs 11/2093 Börnsen (Ritterhude) SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi 4702C ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 4702 D Kriterien für die Genehmigung privater Windenergieanlagen in den Bundesländern und Strompreise MdlAnfr 28, 29 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 4703A, 4704 B ZusFr Dr. Emmerlich SPD . . . . 4703B, 4704 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 4703D, 4704 D ZusFr Frau Garbe GRÜNE 4703 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD . . . 4704A, 4705B ZusFr Ruf CDU/CSU 4705 C Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes, der Bundestarifordnung Elektrizität und/oder anderer Gesetze im Bereich des Energierechtes MdlAnfr 30 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 4705D ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 4705D Voraussichtliche Zahl der nicht gestellten Anträge auf Lohnsteuer-Jahresausgleich 1988 und nach der Steuerreform MdlAnfr 23 08.04.88 Drs 11/2093 Huonker SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 4706 B ZusFr Huonker SPD 4706 C ZusFr Kastning SPD 4706 D Haltung der Bundesregierung zu Kostenschätzungen im Zusammenhang mit der Quellensteuer auf Bausparguthaben MdlAnfr 24 08.04.88 Drs 11/2093 Huonker SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 4707 B ZusFr Huonker SPD 4707 B Umsatzsteuerpflicht für Gebrauchtwagen bei handelsmäßigem Verkauf MdlAnfr 25, 26 08.04.88 Drs 11/2093 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 4707 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 4708A ZusFr Dr. Emmerlich SPD 4708 D ZusFr Andres SPD 4709 A Besetzung der offenen Stellen in der Fremdenverkehrswirtschaft in Calw und Freudenstadt MdlAnfr 31, 32 08.04.88 Drs 11/2093 Fuchtel CDU/CSU Antw PStSekr Vogt BMA 4709 B ZusFr Fuchtel CDU/CSU 4709 D ZusFr Andres SPD 4710 C ZusFr Stiegler SPD 4710 D Kostenentwicklung der Bundesanstalt für Arbeit bis 1991 für die Leistungen nach dem Vorruhestandsgesetz; Entlastung des Arbeitsmarktes durch die Vorruhestandsregelung sowie Alternativen nach Auslauf dieser Regelung MdlAnfr 33, 34 08.04.88 Drs 11/2093 Andres SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4711A ZusFr Andres SPD 4711 B ZusFr Stiegler SPD 4711 B ZusFr Toetemeyer SPD 4712 C ZusFr Frau Weyel SPD 4712 D ZusFr Schmidt (Salzgitter) SPD 4713 A Ausbau der Bundesbahnstrecke Nürnberg—Weiden; Verbesserung des Streckenausbaus und der Verkehrsbedienung der Bundesbahn MdlAnfr 47 08.04.88 Drs 11/2093 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4713 B ZusFr Stiegler SPD 4713 C ZusFr Schmidt (Salzgitter) SPD 4713D Planungen der Bundesbahn bezüglich neuer Standorte für den Güter- und Personenverkehr; Aufgabe von Hagen als Standort für den Güterverkehr MdlAnfr 48, 49 08.04.88 Drs 11/2093 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4714A, 4714 C ZusFr Toetemeyer SPD 4713B, 4714 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 III Nichtweitergabe von Informationen beim ZZF und FTZ im Rahmen der Zulassungsverfahren für Endgeräte der Telekommunikation; Dauer dieser Verfahren MdlAnfr 53, 54 08.04.88 Drs 11/2093 Kleinert (Hannover) FDP Antw PStSekr Dr. Florian BMP 4715B ZusFr Kleinert (Hannover) FDP 4715D Nächste Sitzung 4731 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 4733 * A Anlage 2 Sonderprogramm zur Gerätemodernisierung im Bereich der Max-Planck-Gesellschaft für 1989 MdlAnfr 1 08.04.88 Drs 11/2093 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 4733 * B Anlage 3 Verwirklichung der von Bundeskanzler Kohl angekündigten „großen Kabinettsreform" MdlAnfr 2, 3 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Sperling SPD SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen BK . . 4733 * C Anlage 4 Nitratbelastung von Gemüse und Salat durch Überdüngung MdlAnfr 6 08.04.88 Drs 11/2093 Müller (Schweinfurt) SPD SchrAntw PStSekr Gallus BML 4733 * D Anlage 5 Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Nitratbelastung bei Gemüse und Salat MdlAnfr 7 08.04.88 Drs 11/2093 Müller (Schweinfurt) SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 4734 * A Anlage 6 Finanzierung der Abdeckelung der B 51 in Münster MdlAnfr 50 08.04.88 Drs 11/2093 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 4734 * C Anlage 7 Verlängerung der Lagerfrist für Päckchen und Pakete, insbesondere in der Ferien- und Weihnachtszeit MdlAnfr 51, 52 08.04.88 Drs 11/2093 Frau Dr. Dobberthien SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP 4734 * D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 4697 70. Sitzung Bonn, den 13. April 1988 Beginn: 13.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 14. 4. Dr. Ahrens * 15. 4. Böhm (Melsungen) * 15. 4. Brandt 15. 4. Dr. Briefs 13. 4. Büchner (Speyer) * 13. 4. Bühler (Bruchsal) 15. 4. Buschbom 15. 4. Ebermann ** 15. 4. Erler **' 15. 4. Frau Fischer ** 15. 4. Frau Geiger ** 15. 4. Graf 13. 4. Frau Dr. Hartenstein ** 15. 4. Höpfinger 15. 4. Hörster 15. 4. Dr. Holtz ** 15. 4. Irmer ** 15. 4. Jansen 15. 4. Jung (Limburg) 15. 4. Kittelmann * 14. 4. Dr. Klejdzinski 15. 4. Dr.-Ing. Laermann 15. 4. Frau Dr. Martiny-Glotz 13. 4. Dr. Müller * 15. 4. Nelle 13. 4. Niegel 15. 4. Niggemeier 14. 4. Porzner 13. 4. Reddemann * 15. 4. Frau Schilling 15. 4. Schulhoff 15. 4. Dr. Soell * 14. 4. Spilker 15. 4. Dr. Stercken ** 15. 4. Dr. Stoltenberg 15. 4. Frau Trenz 14. 4. Wischnewski 15. 4. Zeitler 14. 4. Dr. Zimmermann 14. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an der 79. Interparlamentarischen Konferenz Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 1) : Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen, um entsprechend einer Bitte der Ministerpräsidenten der Bundesländer, ein Sonderprogramm zur Gerätemodemisierung im Bereich der Max-Planck-Gesellschaft vorzubereiten, und kann die Bundesregierung schon jetzt zusagen, daß ein solches Sonderprogramm in Höhe von ca. 60 Millionen DM im Bundeshaushalt für das Jahr 1989 etatisiert werden wird? Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Max-Planck-Gesellschaft beantragt ein Geräteerneuerungsprogramm in Höhe von 60 Mio. DM, jedoch nicht für den Haushalt 1989, sondern auf die Jahre 1989 bis 1991 verteilt. Sie beantragt das Programm auch nicht als eine 100%ige Sonderfinanzierung des Bundes, sondern mit dem üblichen Bund-Länder-Schlüssel von 50 : 50. Die Bundesregierung hat den Entwurf des Bundeshaushaltsplans für 1989 noch nicht beschlossen; dies ist - wie üblich - für den Sommer 1988 vorgesehen. Bund und Länder tragen im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung nach Artikel 91 b Grundgesetz die für die Grundausstattung der MPG erforderlichen Aufwendungen gemeinsam. Die Bundesregierung wird die Frage der Geräteerneuerung in die bevorstehenden Beratungen zum Haushalt 1989 einbeziehen. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 11/2093 Fragen 2 und 3): Kann die Bundesregierung nunmehr Auskunft darüber geben, welche Bereiche die von Bundeskanzler Kohl (Tagesschau vom 11. März 1987) angekündigte „große Kabinettsreform" berühren wird? Wann ist mit dieser Kabinettsreform zu rechnen? Es gilt weiterhin, was ich Ihnen auf nahezu gleichlautende Fragen bereits am 21. Oktober 1987 mitgeteilt habe. Der Bundeskanzler beabsichtigt nicht, die von ihm für die Mitte der Legislaturperiode angekündigte Kabinettsreform zu einem früheren Zeitpunkt vorzunehmen. Dies hat er am 11. April 1988 im Gespräch mit Journalisten noch einmal nachdrücklich bekräftigt. Er hat auch nicht die Absicht, sich über Einzelheiten dieser Reform vorher öffentlich zu äußern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Frage des Abgeordneten Müller (Schweinfurt) (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 6): Kann die Bundesregierung bestätigen, daß die Überdüngung vieler landwirtschaftlich genutzter Böden nicht nur nachteilige Auswirkungen auf die Qualität des Grund- und Trinkwassers hat, sondern auch zu erhöhten Nitratbelastungen von auf solchen Böden angebautem Gemüse und Salat führt, und liegen der Bundesregierung Meßergebnisse über die Höhe dieser Nitratbelastung vor? Die Bundesregierung kann bestätigen, daß die Überdüngung landwirtschaftlich genutzter Flächen grundsätzlich zu einer erhöhten Grundwassergefähr- 4734" Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 dung durch Nitrat führt. Eine einfache kausale Beziehung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Überdüngung sowie dem Nitrateintrag in das Grundwasser besteht allerdings nicht. Der Nitrateintrag hängt vielmehr von einer Vielzahl von Standortfaktoren und Bewirtschaftungsbedingungen ab. Bei Gemüse kann es durch Überdüngung, aber auch durch andere Faktoren, wie Witterungseinflüsse, zu erhöhten Nitratgehalten in Einzelfällen kommen. Durch geeignete pflanzenbauliche Maßnahmen kann dem entgegengewirkt werden. Meßergebnisse über die Höhe der Nitratgehalte im Gemüse liegen der Bundesregierung bei der Zentralen Bewertungs- und Erfassungsstelle für Umweltdaten (ZEBS) des Bundesgesundheitsamtes vor. Diese Daten zeigen starke Unterschiede zwischen den verschiedenen Gemüsearten und eine starke Streuung innerhalb der einzelnen Gemüsearten. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Müller (Schweinfurt) (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 7): Denkt die Bundesregierung daran, durch Maßnahmen, wie z. B. die Bestimmung einer zulässigen Höchstbelastung bei Gemüse und Salat, durch Einführung einer Kennzeichnungspflicht bezüglich der Nitratbelastung oder durch vergleichbare Regelungen dem Verbraucher die Möglichkeit einzuräumen, sich über den Nitratgehalt solcher Produkte informieren zu können? Nitrat kommt als natürlicher Bestandteil in mehr oder weniger großen Mengen in allen pflanzlichen Lebensmitteln vor. Die Höhe des Nitratgehaltes hängt von einer Reihe von Faktoren, insbesondere Anbaubedingungen (Freiland oder unter Glas), Art und Sorte, Standort, klimatischen Faktoren, wie z. B. Temperatur, Sonnenscheindauer und Feuchtigkeit sowie vom Erntezeitpunkt ab. Eine Angabe des Nitratgehaltes würde auf erhebliche praktische Schwierigkeiten stoßen, weil aus den vorgenannten Gründen die Verteilung des Nitratgehaltes innerhalb einer Gemüsepartie sehr unterschiedlich sein kann. Ferner ist nicht auszuschließen, daß auf Grund der analysebedingten zeitlichen Verzögerungen nachteilige Auswirkungen auf den Frischezustand des Gemüses eintreten könnten. Die Bundesregierung beabsichtigt daher nicht, die Verpflichtung zur Angabe des Nitratgehalts bei Gemüse und Salat einzuführen. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, daß die Etikettierungs-Richtlinie die obligatorische Kennzeichnung des Nitratgehalts nicht vorsieht und daher eine solche Regelung nur getroffen werden könnte, wenn sie in einem gemeinschaftsrechtlichen Entscheidungsverfahren unter Beteiligung der Kommission und der Mitgliedstaaten Zustimmung fände. Angesichts der erheblichen praktischen Probleme, die mit der Kennzeichnung des Nitratgehalts verbunden wären, wären die Aussichten, eine solche Regelung auf Gemeinschaftsebene durchzusetzen, als sehr gering einzuschätzen. Im übrigen sieht die Bundesregierung die Kennzeichnung des Nitratgehalts nicht als geeigneten Ansatz zur angestrebten Minimierung der Nitratbelastung an. Es muß vielmehr das Bestreben sein, durch geeignete Maßnahmen im Bereich der landwirtschaftlichen Erzeugung wie z. B. eine bedarfsangepaßte Düngung, Ernteempfehlungen oder Züchtung nitratarmer Sorten den Nitratgehalt zu beeinflussen. Diesem Ziel dienen auch die vom Bundesgesundheitsamt herausgegebenen Richtwerte 1986 in Gemüse, die der Lebensmittelüberwachung und anderen Untersuchungsstellen aufzeigen sollen, bei welchen Konzentrationen unerwünscht hohe Nitratgehalte vorliegen. Diese Richtwerte werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen überprüft und ggf. durch Hinzufügung weiterer Lebensmittel ergänzt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 50): Zu welchen Ergebnissen sind die Untersuchungen, die Kosten für eine Abdeckelung der B 51 (Umgehungsstraße) in Münster in der Ortslage Mauritz zu senken, gekommen, und wird der Bund auf Grund dieser Ergebnisse eine Abdeckelung der B 51 in diesem Bereich in Zusammenhang mit der geplanten Ausbaumaßnahme finanzieren? Die Untersuchung mit dem Ziel, die Kosten für eine eventuelle Abdeckelung der B 51 — Umgehungsstraße Münster in der Ortslage St. Mauritz zu senken, kann frühestens im Herbst 1988 abgeschlossen werden. Erst danach wird über das weitere Vorgehen entschieden. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Dobberthien (SPD) (Drucksache 11/2093 Fragen 51 und 52): Ist der Bundesregierung bekannt, wie hoch die Zahl der zurückgesendeten Päckchen und Pakete durch die Deutsche Bundespost ist, weil die Lagerfrist überschritten war? Stellt die Bundesregierung Überlegungen an, die Lagerfristen nicht zugestellter Päckchen und Pakete, insbesondere in den Ferienzeiten und zu Weihnachten, zu verlängern, um erhöhte Kosten für Postkundinnen und -kunden zu vermeiden? Zu Frage 51: Die Zahl der wegen Überschreitens der Lagerfrist zurückgesandten Pakete und Päckchen ist nicht bekannt; entspechende Daten können nicht erhoben werden, weil besondere Aufzeichnungen über derartige Sendungen generell nicht geführt werden. Zu Frage 52: Der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen sieht derzeit keine Möglichkeit, die Lagerfrist für Pakete und Päckchen zu verlängern. Es bestehen erhebliche Bedenken, die Lagerfristen allgemein zu Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 4735 verlängern. Gerade bei Paketen und Päckchen, in denen häufig Waren versandt werden, rechnet der Absender binnen angemessener Zeit entweder mit der Rückkunft der Sendung oder mit dem Eingang der entsprechenden Kaufpreiszahlung. Andernfalls muß er das Mahnverfahren in Gang setzen. Diese berechtigten Absenderinteressen darf die Deutsche Bundespost nicht übersehen. Rechtsbeziehungen geht die Deutsche Bundespost allein mit dem Absender ein. Nur nach Maßgabe dieser Rechtsbeziehungen bestimmt sich die benutzungsrechtliche Stellung des Empfängers zur Deutschen Bundespost.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Büchner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die SPD-Bundestagsfraktion hat diese Aktuelle Stunde vor allen Dingen aus drei Gründen beantragt:
    Erstens. Das Gutachten der sogenannten unabhängigen Sachverständigenkommission zur Prüfung des Gemeinnützigkeitsrechts hat bei den 250 000 gemeinnützigen Vereinen und Verbänden in der Bundesrepublik Deutschland Befürchtungen und Verunsicherungen ausgelöst, ja sogar Entsetzen hervorgerufen. Dafür trägt die Bundesregierung die Verantwortung. Sie hat diese Kommission eingesetzt, und sie hat diese Mitglieder berufen, entgegen allen Warnungen gerade solche Mitglieder, die sich durch sportfeindliche, vorurteilsbeladene Äußerungen schon vorher hervorgetan haben.
    Zweitens. Das Ergebnis der langjährigen Beratungen ist weitgehend verheerend und stellt eine ernste Gefahr für das dem Gemeinwohl dienende Wirken der 64 000 Sportvereine und ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter dar.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Verwirklichung dieser Ratschläge würde den Niedergang des deutschen Sportvereinswesens bedeuten,

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    dessen Bürgerengagement weltweit als beispielhaft anerkannt wird. Die Empörung und die Proteste gegen dieses Machwerk sind nur allzu berechtigt und werden von der SPD nachdrücklich unterstützt.
    Die Vereine und Verbände vermissen allerdings diese Unterstützung bei den Kolleginnen und Kollegen der CDU/CSU und der FDP, besonders bei denen, die im Sport Verantwortung tragen, auch die Unterstützung des CDU-Präsidiumsmitglieds und hessischen Ministerpräsidenten Wallmann, der als Präsident des Deutschen Turnerbundes figuriert.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Guter Mann!)

    Ich kann nur sagen: Raus aus den Büschen, meine
    Damen und Herren, und hier klar Stellung bezogen!
    Drittens. Wir fordern die Bundesregierung auf, durch eindeutige Zusagen heute eine Bestands- und Förderungsgarantie für das gemeinnützige Vereinswesen in unserer Gesellschaft zu geben.

    (Beifall bei der SPD)

    Die bisherige widersprüchliche und vertrauensschädigende Politik der Regierung trifft besonders den Sport als die größte gesellschaftliche Organisation der Bundesrepublik. Es ist bezeichnend, daß bei der Beratung dieses Gutachtens in dieser Aktuellen Stunde der für den Sport verantwortliche Minister überhaupt nicht anwesend ist.

    (Glos [CDU/CSU]: Na, na, na!)

    Wann wollen denn Sie, Herr Staatssekretär im Finanzministerium, eigentlich den vollständigen Text des Gutachtens endlich dem Parlament zuleiten? Wir warten nun schon drei Wochen darauf, nachdem Sie die Veröffentlichung aus wahltaktischen Gründen schon über die baden-württembergische Landtagswahl hinweg verzögert hatten.

    (Schwarz [CDU/CSU]: Als ob das etwas damit zu tun hätte!)

    In dieser Taktik sehen wir leider Vorboten für weitere Verschleppungen der dringend notwendigen Verbesserungen für den Sport. Für die SPD-Bundestagsfraktion erkläre ich: Die Tendenz und die wesentlichen Empfehlungen des Gutachtens, die bisher be-
    Deutscher Bundestag — 1 L Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 4717
    Büchner (Speyer)

    kannt wurden, sind mit den gesellschaftspolitischen Überzeugungen der SPD unvereinbar.

    (Beifall bei der SPD)

    Wer den Sportvereinen und -verbänden bis auf die sozialen Bereiche die Gemeinnützigkeitsanerkennung und -förderung entziehen will, fordert den entschiedenen Widerstand der Sozialdemokraten heraus.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir wollen auch mit dem Instrument der Gemeinnützigkeit die gesellschaftliche Eigenverantwortung und Gestaltungsfreiheit der Vereine und der ehrenamtlichen Helfer fördern. Dies lassen wir nicht als Privatvergnügen herabwürdigen, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU: Wir auch nicht!)

    Wir fordern die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen auf: Unterlassen Sie alle weiteren Verzögerungsversuche! Lösen Sie endlich Ihre zahlreichen Versprechungen gegenüber dem Deutschen Sportbund und den 64 000 Sportvereinen ein! Tragen Sie dazu bei, daß schnellstens umfassende Steuererleichterungen und -vereinfachungen insbesondere für den gemeinnützigen Sport beschlossen werden! Mit einer Inaussichtstellung eventueller Beschlüsse für die Zeit um 1990 ist die SPD nicht einverstanden. Wir bestehen auf einer zügigen Beratung und auf einer positiven Beschlußfassung über unseren Antrag vom April 1987 auf Drucksache 11/124.
    Die Bundesregierung muß übrigens auch erklären, wie sie die Zusage des Bundeskanzlers in der Regierungserklärung vom 18. März 1987 mit den Empfehlungen des Gutachtens in Einklang bringen will. Der Bundeskanzler sagte damals:
    Wir wollen das ehrenamtliche Engagement stärken. Deshalb werden wir bestehende Diskriminierungen ehrenamtlich Tätiger auf der Grundlage der Ergebnisse der beim Bundesfinanzminister eingerichteten Sachverständigenkommission zum Gemeinnützigkeitsrecht beseitigen.

    (Lambinus [SPD]: Das Gegenteil ist eingetreten!)

    Ich sage Ihnen zum Schluß: Die Taktik, die Sie einschlagen, wird nicht aufgehen: daß Sie sich von sportfeindlichen Pseudoexperten ein Gutachten besorgen, das dann bei den Betroffenen Angst und Schrecken verbreitet, und Sie sich dann unter dem Motto „So schlimm wird das alles nicht" als der große Retter des deutschen Sports aufspielen. Distanzieren Sie sich von dem Gutachten! Hören Sie auf zu taktieren, und machen Sie endlich eine ordentliche Sportpolitik, damit dem erheblichen Schaden, den Sie in den letzten Jahren angerichtet haben, nicht noch weiterer hinzugefügt wird!

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Miltner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Miltner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! An die Adresse der Kollegen von der
    SPD gerichtet: Wir haben uns auch schon in früheren Jahren mit diesen Fragen befaßt, und auf dem Tisch des Hauses lagen einmal Vorschläge aus dem Jahre 1979. Aber wir sind jetzt in diesem Jahr, und wir werden schauen, daß wir — vielleicht gemeinsam — den Stellenwert des Sports und der Vereine in Deutschland richtig bewerten und daraus die Konsequenzen ziehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Vereine und insbesondere die gemeinnützigen Vereine sind ja tragende Pfeiler des gesellschaftlichen Lebens in der Bundesrepublik Deutschland. Wir wissen, daß sich Millionen Frauen und Männer in den Vereinen engagieren; sie verkörpern im besten Sinne des Wortes Bürgersinn. Neben den Kirchen, neben den Familien und Wohlfahrtsverbänden sind es gerade auch Vereine, die sich vielfach ideellen Zwecken zuwenden und füreinander da sind, für die Menschen da sind, also auch der Gemeinschaft dienen.

    (Lambinus [SPD]: Das liest sich im Gutachten alles ganz anders!)

    Die ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen ist für unser gesellschaftliches Leben von unschätzbarem Wert.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sportvereine, Gesangs- und Musikvereine, Vereine zur Bewahrung von Kultur und Kunst und zur Heimatpflege

    (Glos [CDU/CSU]: Richtig!)

    prägen eine Vielfalt unseres gesellschaftlichen Lebens. Die Aufgaben, die Vereine, ihre vielen aktiven Mitglieder und ihre Verantwortlichen erfüllen, sind in der Regel auch öffentliche Aufgaben, deren Wahrnehmung nicht nur den Mitgliedern, sondern auch der gesamten Gesellschaft, also der Gemeinschaft, zukommt.
    Die Dienste, die unsere Vereine den Bürgern anbieten, könnten von der öffentlichen Hand gar nicht geleistet werden. Müßte man die ehrenamtliche Tätigkeit entlohnen, wäre sie überhaupt nicht zu bezahlen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Büchner [Speyer] [SPD]: Also distanzieren Sie sich jetzt von dem Gutachten?)

    Tausend Gründe sprechen dafür, daß der Staat ein reichhaltiges Vereinsleben ermöglicht und fördert. Dies haben Bund, Länder und Gemeinden bisher auch getan — und das in einem nicht zu knappen Umfange.
    Es würde den Zielen unseres gesellschaftlichen Lebens und der erfolgreich praktizierten Vereinsförderung zuwiderlaufen, wenn der Staat die Vereine in ihren Aufgaben und Aktivitäten durch seine Steuergesetzgebung behinderte. CDU und CSU setzen sich daher mit Nachdruck dafür ein, daß der Freiraum der Vereine in unserer Gesellschaft erhalten und ausgebaut wird. Das Eintreten für eine breite Entfaltung des Vereinslebens in unserer Gesellschaft entspricht ja dem Selbstverständnis der Unionsparteien. CDU und CSU wissen sich dem Subsidiaritätsprinzip verpflichtet: Wir wollen Staat nur dort, wo andere die gleichen



    Dr. Miltner
    Aufgaben nicht mindestens ebensogut oder gar besser lösen können. Wer sich also in Vereinen engagiert, offenbart damit auch Verantwortungsbewußtsein für die Gemeinschaft.

    (Dr. Penner [SPD]: Übungsleiterpauschale!)

    Aufgabe des Gesetzgebers ist es, die nötigen Rahmenbedingungen zu erhalten und sie, soweit nicht vorhanden, zu schaffen,

    (Lambinus [SPD]: Sehr wahr!)

    um ein Höchstmaß an freier Entfaltung der Vereine zu gewährleisten. Dazu gehört natürlich auch die finanzielle Ausstattung unserer Vereine.

    (Bohl [CDU/CSU] und Lambinus [SPD]: Sehr gut!)

    Es kommt darauf an, insbesondere durch eine sachgerechte Ausgestaltung des Steuerrechts dazu beizutragen, daß Vereine — insbesondere kleine Vereine — ihre finanziellen Angelegenheiten in eigener Verantwortung auch ohne Zuhilfenahme eines Steuerberaters erfüllen können.
    Mittlerweile liegt das seit langer Zeit erwartete Gutachten zur Neugestaltung des Gemeinnützigkeitsund Spendenrechts vor.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Wo liegt es?)

    Das Gutachten ist auch für uns verspätet gekommen.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Wo liegt es denn eigentlich? — Weitere Zurufe von der SPD)

    Wir haben darauf gedrängt; Sie kennen die Gründe, weshalb es nicht früher vorgelegt worden ist. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird das Gutachten auch kritisch durchleuchten.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Wenn wir es haben!)

    Wir werden strikt darauf achten, daß der finanzielle Spielraum unserer Vereine nicht eingeengt wird. Vorschläge, die die Arbeit der Vereine nicht erleichtern, sondern erschweren, können nicht mit der Zustimmung unserer Fraktion rechnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Penner [SPD]: Wie ist es mit der Übungsleiterpauschale?)

    Das ändert nichts daran, daß die Fragen der Gemeinnützigkeit und der Vereinsbesteuerung einer grundlegenden Klärung zugeführt werden müssen.

    (Zuruf von der SPD: Wieder eine Sonntagsrede!)

    Ich fasse zusammen: Erstens. Für uns steht die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für solche Vereine außer Frage,

    (Dr. Penner [SPD]: Übungsleiterpauschale!)

    die öffentliche Aufgaben wahrnehmen, sich als freie Träger auch am Gemeinwohl orientieren.
    Zweitens. Wir werden das geltende Steuerrecht so ändern, daß es ehrenamtliche Arbeit nicht behindert, sondern fördert.
    Drittens. Wir werden die Steuervorschriften für Vereine so vereinfachen, daß sie auch für kleinere Vereine handhabbar sind.
    Viertens. Wir werden die notwendigen Korrekturen zusammen mit der Steuerreform 1990 in Kraft setzen.

    (Glos [CDU/CSU]: Richtig!)

    Vereine und Verbände sollen wissen, daß sie in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen festen Verbündeten und Anwalt ihrer Interessen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Lachen bei der SPD — Lambinus [SPD]: Das war eine Sonntagsrede am Mittwoch! — Weitere Zurufe von der SPD)