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    Plenarprotokoll 11/63 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 63. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 2. März 1988 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/1899 vom 26. Februar 1988 — Bedenken des Bundesumweltministers zu den bei Handelsgeschäften mit Uran üblichen Manipulationen bei den Herkunftsangaben im Gegensatz zum Bundesforschungsminister MdlAnfr 1, 2 26.02.88 Drs 11/1899 Wetzel GRÜNE Antw PStSekr Gröbl BMU . . 4311B, 4312A ZusFr Wetzel GRÜNE 4311B, 4312C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD . . 4312A, 4312B ZusFr Weiss (München) GRÜNE 4312A, 4313A ZusFr Stiegler SPD 4312B, 4312D ZusFr Frau Simonis SPD 4313 A ZusFr Jungmann SPD 4313 B ZusFr Frau Traupe SPD 4313 C Verträge mit Pakistan, Indien, Ägypten, Brasilien und Argentinien auf dem Gebiet der Kerntechnik MdlAnfr 3, 4 26.02.88 Drs 11/1899 Vahlberg SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 4313D, 4314D ZusFr Vahlberg SPD 4314B, 4315A ZusFr Bindig SPD 4314 C ZusFr Weiss (München) GRÜNE . 4314 C, 4315B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 4315 B ZusFr Pfuhl SPD 4315 C Deutsche Zustimmung zu Entwicklungshilfeleistungen innerhalb der EG für Nicaragua MdlAnfr 5 26.02.88 Drs 11/1899 Bindig SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 4315D ZusFr Bindig SPD 4316A Landwirtschaftliche Flächenstillegungen in allen EG-Mitgliedsländern MdlAnfr 8 26.02.88 Drs 11/1899 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 4316C ZusFr Eigen CDU/CSU 4316D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 4317 B ZusFr Stiegler SPD 4317 C Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die Bundesrepublik Deutschland zur Unterbindung der Förderung des Flachsanbaus MdlAnfr 9 26.02.88 Drs 11/1899 Pfuhl SPD Antw PStSekr Gallus BML 4317 D ZusFr Pfuhl SPD 4318A ZusFr Eigen CDU/CSU 4318 B Halbierung des Arbeitslosengeldes für vorher ganztägig Beschäftigte bei Suche nach einer Halbtagsbeschäftigung MdlAnfr 10, 11 26.02.88 Drs 11/1899 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA . 4318C, 4319B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 2. März 1988 ZusFr Dr. Klejdzinski SPD . . . 4318D, 4319B ZusFr Frau Simonis SPD 4319A ZusFr Jungmann SPD 4319 C ZusFr Frau Unruh GRÜNE 4319 D Maßnahmen der Landesregierung NRW zur Regelung der Verkehrsverhältnisse im Ruhrgebiet in West-Ost-Richtung, insbesondere hinsichtlich des Ausbaus der A 44 bei Essen MdlAnfr 19, 20 26.02.88 Drs 11/1899 Schemken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4320 A ZusFr Schemken CDU/CSU 4320 B Stand der Gespräche mit der CSSR über die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen/Eger MdlAnfr 21, 22 26.02.88 Drs 11/1899 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4320B, 4320 D Stiegler SPD 4320C, 4320D Streckenführung der Magnetschwebebahn und Auswirkungen auf Bundesbahn und Lufthansa, insbesondere im Hinblick auf Flughafenanbindungen MdlAnfr 23, 24 26.02.88 Drs 11/1899 Frau Faße SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4321A, 4321D ZusFr Frau Faße SPD 4321A, 4321 D ZusFr Andres SPD 4321B, 4322A ZusFr Jungmann SPD 4321B, 4322A ZusFr Frau Simonis SPD 4321 C ZusFr Gansel SPD 4322 B ZusFr Kastning SPD 4322 B ZusFr Weiss (München) GRÜNE 4322 C Entwicklung der Zahl der Oberbaumaschinen privater Unternehmen im Vergleich zu den DB-Gleisbauzügen seit 1980; Anschaffung weiterer Umbaumaschinen MdlAnfr 25, 26 26.02.88 Drs 11/1899 Kastning SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4322D, 4323 C ZusFr Kastning SPD 4323A, 4323 C ZusFr Andres SPD 4323A, 4323 D ZusFr Kiehm SPD 4323B, 4324 A ZusFr Weiss (München) GRÜNE 4324 A Entwicklung der Beschäftigungszahl der Bundesbahndirektionen im Bereich Überbau in den letzten fünf Jahren MdlAnfr 27 26.02.88 Drs 11/1899 Andres SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4324 B ZusFr Andres SPD 4324 C Neuorganisation der Gleisbauhöfe der Bundesbahn MdlAnfr 28 26.02.88 Drs 11/1899 Andres SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4325 A ZusFr Kastning SPD 4325 B Stillegung der Bundesbahnstrecke zwischen Wuppertal-Elberfeld und Cronenberg MdlAnfr 29 26.02.88 Drs 11/1899 Weiss (München) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4325 B ZusFr Weiss (München) GRÜNE 4325 C ZusFr Frau Unruh GRÜNE 4326 A Anschaffung neuer Umbaumaschinen für die Gleisbauhöfe der Bundesbahn MdlAnfr 30, 31 26.02.88 Drs 11/1899 Kiehm SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4326B, 4326 D ZusFr Kiehm SPD 4326B, 4326 D ZusFr Andres SPD 4326C, 4327 A Eheschließungen zwischen deutschen und ausländischen Partnern seit 1983; Nationalitäten der ausländischen Partner MdlAnfr 37, 38 26.02.88 Drs 11/1899 Müller (Wesseling) CDU/CSU Antw PStSekr Spranger BMI . . 4327B, 4327 C ZusFr Müller (Wesseling) CDU/CSU 4327B, 4327 D ZusFr Frau Olms GRÜNE 4328 A Regelung der Wahrnehmung ministerieller Aufgaben durch Beamte und Mitarbeiter im Verhältnis zur Arbeit der politischen Parteien MdlAnfr 43 26.02.88 Drs 11/1899 Gansel SPD Antw PStSekr Spranger BMI 4328 B ZusFr Gansel SPD 4328 C Zur Geschäftsordnung Frau Garbe GRÜNE 4328 D Aktuelle Stunde betr. Ausstellung falscher Herkunftsbescheinigungen für australisches und südafrikanisches Uran durch die Firma Nukem mit Wissen der Euratom Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 2. März 1988 III Wetzel GRÜNE 4329A, 4332D, 4334 B Lenzer CDU/CSU 4330 A Reuter SPD 4330 D Dr. Probst, Parl. Staatssekretär BMFT . 4331D Bohl CDU/CSU 4332 D Frau Weyel SPD (zur GO) 4334 A Frau Simonis SPD 4334 C Dr. Laufs CDU/CSU 4335 B Weiss (München) GRÜNE 4336 C Baum FDP 4337 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 4337 C Dr. Soell SPD 4338 C Irmer FDP 4339 B Schäfer (Offenburg) SPD 4340 C Schmidbauer CDU/CSU 4341D Nächste Sitzung 4342 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 4343* A Anlage 2 Wegen Einhaltung der Sorgfaltspflicht nicht gedeckte Schadensfälle in Gemeinden; Abschluß von Zusatzversicherungen MdlAnfr 39, 40 26.02.88 Drs 11/1899 Stahl (Kempen) SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 4343* B Anlage 3 Anzahl der nach der Geheimschutzordnung bei Bundesbehörden als „VS-vertraulich", „VS-geheim" und „VS-streng geheim" eingestuften Vorgänge und der damit befaßten Mitarbeiter MdlAnfr 41, 42 26.02.88 Drs 11/1899 Dr. Penner SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 4343* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 2. März 1988 4311 63. Sitzung Bonn, den 2. März 1988 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Adler 3. 3. Dr. Ahrens * * 2. 3. Antretter * * 2. 3. Frau Beck-Oberdorf 4. 3. Frau Beer * * 2. 3. Frau Eid 4. 3. Fellner 3. 3. Francke (Hamburg) * * * 4. 3. Frau Geiger 3. 3. Genscher 3. 3. Dr. Götz 2. 3. Dr. Hauchler 4. 3. Frau Hensel 4. 3. Dr. Hitschler * * 2. 3. Klein (Dieburg) 4. 3. Klein (München) 4. 3. Lamers 3. 3. Lowack 4. 3. Frau Dr. Martiny-Glotz 4. 3. Dr. Mitzscherling 2. 3. Dr. Müller * * 2. 3. Neumann (Bremen) 2. 3. Niegel * * 2. 3. Paintner 4. 3. Rauen 3. 3. Reddemann * * 2. 3. Reuschenbach 2. 3. Ronneburger * * * 4. 3. Sauer (Salzgitter) * * * 4. 3. Dr. Scheer * * 2. 3. Frau Schilling 4. 3. von Schmude 4. 3. Schreiner * * * 3. 3. Dr. Spöri 2. 3. Dr. Unland * * 2. 3. Dr. Wernitz 4. 3. Wilz 4. 3. Wittich 3. 3. Zierer * 4. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Stahl (Kempen) (SPD) (Drucksache 11/1899 Fragen 39 und 40): Wie beurteilt die Bundesregierung die an Häufigkeit zunehmenden Streitigkeiten zwischen Bürgern einerseits und Städten und Gemeinden andererseits bezüglich nicht von den Bürgern zu vertretenden Schäden und Schadensfällen - z. B. durch herabfallende Aste von Bäumen auf Autos oder Personen - auf Grundstücken der öffentlichen Hand, z. B. Straßen, Parkplätze, die nicht von den Versicherungen der Gemeinden übernommen Anlagen zum Stenographischen Bericht werden, da sie durch Nachweis ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen sind; wie teuer würde eine Haftung der öffentlichen Hand für derartige Fälle pro Jahr und Steuerzahler kommen? Wird die Bundesregierung den Städten und Gemeinden empfehlen, derartige Forderungen von Bürgern für nicht von ihnen zu vertretende Schäden auf öffentlichem Gelände durch mehr Kulanz von seiten der Versicherungen der Städte und Gemeinden zu regeln, bzw. wird die Bundesregierung Städten und Gemeinden den Abschluß von Zusatzversicherungen für derartige Fälle empfehlen? Zu Frage 39: Zur Häufigkeit der von Ihnen genannten Schadensfälle und zu den etwaigen Kosten einer Versicherung der Kommunen gegen Zufallsschäden liegen der Bundesregierung keine Unterlagen vor. Zu Frage 40: Artikel 28 Absatz 2 GG gewährleistet den Gemeinden das Recht, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln. Die Bundesregierung hat nicht die Absicht, den Kommunen in diesem Bereich Empfehlungen zu geben. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Penner (SPD) (Drucksache 11/1899 Fragen 41 und 42): Wie viele Vorgänge bei den Bundesbehörden sind nach der Geheimschutzordnung als „VS-vertraulich", „VS-geheim", „VS-streng geheim" eingestuft? Wie viele Mitarbeiter im Dienst von Bundesbehörden sind mit Vorgängen befaßt, die in der angesprochenen Weise eingestuft sind? Zu Frage 41: Die Zahl der bei den Bundesbehörden vorhandenen VS-eingestuften Vorgänge ist der Bundesregierung nicht bekannt. Sie ließe sich auch nur mit einem nicht vertretbaren Verwaltungsaufwand ermitteln. Zu Frage 42: Auch die Zahl der mit Verschlußsachen insgesamt oder lediglich hinsichtlich bestimmter VS-Grade befaßten Mitarbeiter im Dienst von Bundesbehörden wurde bisher nicht festgestellt. Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur Durchführung der neuen Sicherheitsrichtlinien werden zur Zeit allerdings - unabhängig von Ihrer Frage - Feststellungen darüber getroffen, wie viele Bundesbedienstete nach den derzeitigen und nach den neuen Richtlinien aus Gründen des Geheimschutzes einer Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen sind. Diese Feststellungen sind noch nicht abgeschlossen; deshalb sind nähere Angaben derzeit noch nicht möglich. Die aus einzelnen Bereichen vorliegenden Angaben zeigen jedoch bereits jetzt, daß das Ziel der Bundesregierung, die Zahl der Sicherheitsüberprüfungen erheblich zu verringern, erreicht wird.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


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    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Da ich erst etwas verspätet hier sein konnte, was ich zu entschuldigen bitte, kann ich nur das aufgreifen, was der Abgeordnete Baum zuletzt gesagt hat: Diese Polemik und Verunsicherung kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Das, was Herr Staatssekretär Gröbl in meiner Vertretung hier geantwortet hat, gibt den Sachverhalt exakt so wieder, wie er zu bewerten ist.
    Wir sind immer und an vielen Stellen gefragt, ob etwas, was durchaus rechtmäßig ist, in seiner Wirkung in der Öffentlichkeit nicht dazu beitragen kann, daß Vertrauen dort in Frage gestellt wird, wo Vertrauen dringend notwendig ist. Dies war eine Entwicklung, die in einer Situation, in der Kernenergie Vertrauen verloren hatte, dieses Vertrauen mangels vorhandener Transparenz in diesem Moment erneut in Frage stellt. Dies habe ich mir tatsächlich erlaubt auch festzustellen.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Was folgt daraus? — Zuruf von der SPD: „Schieberei" !)

    — Ich habe das Wort Schieberei nicht genannt. Aber es geht hier nicht um die Frage, ob ich das eine oder andere Wort verwendet habe. — Es geht um die Tatsache, daß ich gesagt habe: In dieser Situation ist alles das dem Vertrauen abträglich, was wiederum die Besorgnis bringt, hier würde nicht transparent gehandelt. Dies habe ich gesagt. Ich habe es sehr nachhaltig gesagt, völlig unbeschadet der rechtlichen Wertung. Das konnte ich an dieser Stelle auch gar nicht anders tun, denn zwei Gründe haben mich dazu gebracht, dies nicht anders vorzunehmen: erstens, weil ich die Aufgabenverteilung in der Bundesregierung kenne und weiß, daß für die Beurteilung der Spaltflußkontrolle der Kollege Riesenhuber, das Bundesforschungsministerium, und ergänzend das Umweltministerium verantwortlich ist, und zweitens, weil ich, zuständig für die Frage der Zuverlässigkeit eines Unternehmens und deren Überprüfung, gesagt habe: Wir müssen unmittelbar und direkt vor Ort klären, ob aus diesem Vorgang Hinweise auf die fehlende Zuverlässigkeit eines Unternehmens abzuleiten sind. Deswegen habe ich einen Mitarbeiter von mir zur Versorgungsagentur nach Brüssel geschickt, der diese Information noch einmal vor Ort herbeigeführt hat und mit dem Hinweis zurückgekommen ist, daß



    Bundesminister Dr. Töpfer
    daraus ein Mangel an Zuverlässigkeit nicht abgeleitet werden kann. Das ist der Sachzusammenhang.
    Dann frage ich mich: Warum müssen wir an dieser Stelle diese gewaltige Diskussion haben? Ich kann es mir wieder nur so erklären — das sage ich völlig ohne Polemik, nur muß man sich ja einen Reim aus irgend etwas machen — : Der eine Reim könnte sein, daß man sich bemüht, zwischen dem Kollegen Riesenhuber und dem Bundesumweltminister eine Trennlinie zu ziehen. Ich kann nachhaltig und nicht nur aus der Aktualität heraus sagen, daß diese Trennlinie nicht besteht. Eine zweite Möglichkeit könnte darin bestehen, die bisherigen Erkenntnisse und Entwicklungen im Untersuchungsausschuß etwas zu relativieren, denn bis zur Stunde ist eines ganz deutlich geworden:

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Umflaggen war noch gar kein Thema im Ausschuß!)

    daß es nicht den Schimmer eines Hinweises darauf gibt, daß von Deutschland oder von deutschen Firmen eine Verletzung des Nonproliferationsvertrages vorgenommen worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich zitiere hierbei einen, ich glaube, von der SPD hinzugezogenen Zeugen, den Herrn Fisher, der deutlich gesagt hat: „Germany is one of the most safeguarded countries of the world. "

    (Dr. Langner [CDU/CSU]: Nicht „one of the most , sondern „the most" !)

    — the most; ich bin gerne bereit, mich zu korrigieren. Dies sollten wir der deutschen Öffentlichkeit immer wieder mitteilen: Germany is the most safeguarded country, ist das die Fragen der Nonproliferation am stärksten überwachende und kontrollierende Land der Welt. Dies ist die Botschaft, die ich in diesem Zusammenhang gern noch einmal festhalten will.
    Dies ist völlig unabhängig davon, daß solche Entwicklungen in einer sehr kritischen und schwierigen Zeit das Vertrauen in die Kernenergie in Deutschland weiter gefährden könnten. Gleichzeitig weise ich darauf hin, daß rechtliche Probleme damit nicht verbunden sind und die Bundesrepublik Deutschland die Nichtverbreitung von spaltbarem Material in gleicher Weise ernstnimmt. Diese drei Konsequenzen ziehe ich aus dieser Aktuellen Stunde.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Haben Sie auch gehört, was Fisher zu deutschen Nuklearexporten zu sagen hat?)

    In diesem Sinne bin ich sehr dankbar dafür, das an dieser Stelle im Deutschen Bundestag noch einmal sagen zu können.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Soell.

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    Rede von Dr. Hartmut Soell


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich versuche so nüchtern wie möglich auf das Problem hinzuweisen,

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Das ist von Ihrer Seite auch einmal nötig!)

    das heute durch die Antworten oder auch Nicht-Antworten des Staatssekretärs entstanden ist.

    (Dr. Langner [CDU/CSU]: Wäre schön: einmal nüchtern!)

    Denn, Herr Kollege Probst: Die Verwirrungsveranstaltung ist durch die Bundesregierung verursacht worden,

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    und zwar dadurch, daß zwei Minister in der öffentlichen Wirkung — hier nehme ich das auf, was der Kollege Töpfer gesagt hat — zwei unterschiedliche Auffassungen erzeugt haben. Davon können Sie nicht herunter.
    Ganz eindeutig ist — das ist meine erste Bemerkung — : Die Umflaggung ist nur dann möglich, wenn die Lieferländer ausdrücklich zugestimmt haben. Wie ist sonst zu erklären, daß die Botschafter der betroffenen Länder inzwischen Recherchen anstellen?

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Hört! Hört!)

    Wie ist es möglich, frage ich Sie, daß im Schreiben der Versorgungsagentur vom Euratom vom 19. November 1987 — ich zitiere aus dem Spiegel vom 22. Februar 1988 —

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Das sollte man nicht!)

    gesagt worden ist: „Die Legalität eines solchen Austausches ist zuweilen in Frage gestellt worden" und auch in weiteren Passagen dieses Briefes diese Frage zusätzlich vertieft worden ist?

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Das ist eine schlechte Literaturstelle, Herr Professor!)

    — Was heißt „schlechte Literaturstelle"? Wir werden im Untersuchungsausschuß sicher noch bessere, originale Zitate bekommen.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Das wäre gut, ja! Das wäre empfehlenswert! — Schäfer [Offenburg] [SPD]: Laß dich vom Probst nicht ablenken!)

    Aber ich bin jetzt bei dieser Gelegenheit darauf verwiesen.
    Jedenfalls ist Australien eines der Länder gewesen, das seinen Botschafter beauftragt hat, nachzufragen, wie es mit dieser Umflaggungsaktion steht und was die rechtliche Grundlage dafür ist.
    Im übrigen muß man ganz klar sehen — nun komme ich auch auf die Probleme, die einfach durch die Weltmarktsituation gegeben sind — : Der Markt an Natururan ist gegenwärtig ein Käufermarkt. Die Abnehmerländer bestimmen die Bedingungen. Auch das macht die Reaktion der Länder sehr verhalten, die Lieferländer sind. Auch deswegen haben sie bisher noch nicht aufgeschrieen.

    (Dr. Langner [CDU/CSU]: Warum sollten sie aufschreien?)




    Dr. Soell
    Im übrigen ist in dem ganzen Bereich der Nukleartechnologie, auch der Hochtechnologie — hier sind wir als eines der Hauptlieferländer betroffen — ein Käufermarkt. Auch das ist eines der Themen des Untersuchungsausschusses.
    Herr Kollege Töpfer, Sie haben David Fisher aus einer der ersten Anhörungen der letzten Woche zitiert. Er hat gesagt: Sicherlich ist die Bundesrepublik ein ganz wichtiges Land für das Funktionieren des Kontrollregimes des Nichtverbreitungsvertrags. Aber die Bundesrepublik war und ist teilweise noch höchst unsensibel,

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Na, na, na! Das hat er nicht gesagt!)

    was die Bedeutung des Exports

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Herr Soell, das stimmt nicht!)

    von Hochtechnologie im Bereich der Anreicherung und der Wiederaufarbeitung angeht. Das hat Herr Fisher gesagt. Er hat sich nicht nur auf die 70er oder gar auf die 60er Jahre bezogen, wo unter Ihrer Regierungsverantwortung auch noch an Südafrika geliefert worden ist, sondern er hat sich auch auf das Verhalten der Bundesregierung auf der 3. Überprüfungskonferenz von 1985 bezogen, wo sich die Bundesregierung geweigert hat, der australischen Bedingung zuzustimmen, daß alle Anlagen in einem Land, in das Hochtechnologie im Bereich der Anreicherung geliefert wird, unter die volle Überwachung der Wiener Behörde gestellt werden. Das sind die Fakten.
    Mein letzter Punkt. Herr Kollege Laufs, Sie sagen, man dürfe nicht am Ast der modernen Industrie sägen, und man müsse in Generationen denken. Ich sage Ihnen etwas als Historiker, der weiß, daß die schriftlich überlieferte Geschichte etwa 5 000 Jahre, also knapp 200 Generationen gedauert hat. Ich bin in diesem Punkt — ich war sonst ein Kernkraftdulder, wenn Sie so wollen — immer am betroffensten gewesen. Das bringt mich nach vielen Jahren der Überlegung dazu zu sagen: Wenn wir hier mit Materialien umgehen, mit denen wir bei der Entsorgung, wie sie auch immer aussehen mag, Tausende von Generationen binden, wirft sich vor dem Hintergrund einer Geschichte voller Krisen, Konflikte, Brüche — ich meine es jetzt nicht im geologischen Sinne, sondern ich meine Brüche innerhalb der Menschheitsgeschichte — wirklich die Frage auf, ob man dieser Technologie mit allen ihren Risiken noch weiter vertrauen darf.
    Schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Probst [CDU/ CSU]: Sie sollten sich erst einmal damit beschäftigen!)