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    Plenarprotokoll 11/51 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 51. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Brandt und Gerstein . . . . 3597 C Erweiterung der Tagesordnung . 3597C, 3618 A Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Bewerbung der Bundesrepublik Deutschland für das Europäische Markenamt mit Standort MünchenHaidhausen — Drucksache 11/1011 — an den Auswärtigen Ausschuß 3597 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Die Behandlung schwach- und mittelaktiver Abfallstoffe aus Kernkraftwerken im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Firma Transnuklear GmbH in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 11/1566 [neu]) Dr. Töpfer BMU 3598A, 3615D Dr. Hauff SPD 3601 C Dr. Laufs CDU/CSU 3603 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 3606 B Seiters CDU/CSU (zur GO) 3606 D Becker (Nienberge) SPD (zur GO) . . . 3607 A Frau Wollny GRÜNE 3607 B Baum FDP 3609 A Reuter SPD 3611A Fellner CDU/CSU 3612 B Schäfer (Offenburg) SPD 3613 C Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 3617B Namentliche Abstimmung 3618A Ergebnis 3618B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksachen 11/1619 vom 8. Januar 1988 und 11/1627 vom 12. Januar 1988 — Einstellung des Ermittlungsverfahrens der OFD Kiel gegen die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und das Ingenieurkontor Lübeck wegen des illegalen Exports von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika; Einflußnahme des Bundesministers Dr. Stoltenberg auf diese Entscheidung DringlAnfr 1, 2 12.01.88 Drs 11/1627 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Dr. Voss BMF 3581 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 3581B, 3583 D ZusFr Bohl CDU/CSU 3581D, 3585 C ZusFr Frau Beer GRÜNE . . . 3582A, 3585 D ZusFr Eigen CDU/CSU 3582 B ZusFr Frau Hensel GRÜNE . . . 3582C, 3584 D ZusFr Volmer GRÜNE 3582D, 3585 B ZusFr Sellin GRÜNE 3582D, 3585 C ZusFr Dr. Struck SPD 3583A, 3584 C ZusFr Gansel SPD 3583B, 3585 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 3583C, 3586 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 3583D, 3586 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Wettbewerbsverzerrungen für die deutschen Kalb- und Schweinefleischerzeuger durch die Subventionen in Frankreich MdlAnfr 1, 2 08.01.88 Drs 11/1619 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 3586, 3587 B ZusFr Eigen CDU/CSU 3587 A, 3587 C Unterbindung des „Verkaufs" von Frauen, insbesondere aus Asien, durch Vermittlungsagenturen MdlAnfr 3, 4 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Dr. Dobberthien SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 3588A, 3588 D ZusFr Frau Dr. Dobberthien SPD 3588B, 3589 A ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3588 C Widerspruch gegen den Wegfall der Zonenrandrichtlinien bei der Koordinierung der EG-Richtlinie über die Vergabe öffentlicher Aufträge MdlAnfr 10, 11 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3589 D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 3590 A Verquickung von Staats- und Familieninteressen bei der Reise des Bundeswirtschaftsministers nach Ägypten MdlAnfr 12 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3590 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 3591 A Ermächtigung der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Kiel zur Verfolgung von Straftätern im Zusammenhang mit dem Verkauf von U-Boot-Konstruktionsunterlagen an Südafrika MdlAnfr 14, 15 08.01.88 Drs 11/1619 Gansel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3591D, 3592 A ZusFr Gansel SPD 3591D, 3592 B ZusFr Bohl CDU/CSU 3592 A Schadenersatzregelung bei Beschädigung von Gebäuden durch Tiefflüge von Militärmaschinen MdlAnfr 13 08.01.88 Drs 11/1619 Börnsen (Ritterhude) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3592 C ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3592 D Mindestflughöhe für Militärmaschinen über Naturparks MdlAnfr 17 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3593 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 3593 C ZusFr Büchner (Speyer) SPD 3593 D Beseitigung der Unpünktlichkeiten im Intercity-Verkehr und der Überbelastung des Zugpersonals MdlAnfr 18, 19 08.01.88 Drs 11/1619 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 3594B, 3594 C ZusFr Toetemeyer SPD 3594 B, 3594 D Aufgaben, Organisationsform und Standort der Nationalen Agentur im Rahmen der Weltraumaktivitäten MdlAnfr 25, 26 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . 3595B, 3595 D ZusFr Frau Ganseforth SPD . . . 3595C, 3596A Bau einer Magnetschwebebahn zwischen Essen und Mannheim MdlAnfr 27, 28 08.01.88 Drs 11/1619 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 3596 B ZusFr Urbaniak SPD 3596 C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . . 3597 B Nächste Sitzung 3619D Berichtigungen 3620 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3621* A Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. 12. 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages 3621* B Anlage 3 Unterstützung einer friedlichen Entwicklung in Angola durch Rückzug der ausländischen Truppen und Wiederbelebung des AlvorAbkommens MdlAnfr 7 08.01.88 Drs 11/1619 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3621* C Anlage 4 Verhinderung der Einsparung von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften, z. B. durch Abbau von Überstunden und Nachtarbeit MdlAnfr 8 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3621* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 III Anlage 5 Veränderung der Wirtschaftsdaten seit der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 MdlAnfr 9 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3622* A Anlage 6 Benachteiligung der Ferienfluggesellschaften bei der Vergabe von Start- und Landezeiten im Luftverkehr MdlAnfr 16 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 3622* B Anlage 7 Konsequenzen aus der Battelle-Studie „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" MdlAnfr 20 08.01.88 Drs 11/1619 Vahlberg SPD SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* C Anlage 8 Höchstwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln MdlAnfr 22, 23 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Wollny GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* D Anlage 9 Durchführung des Transports abgebrannter Brennelemente am 12./13. Januar 1988 von Kahl nach Lübeck nach Entzug der Transportgenehmigung für die Transnuklear MdlAnfr 24 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3623* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3581 51. Sitzung Bonn, den 13. Januar 1988 Beginn: 13.01 Uhr
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    3620 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Berichtigungen 47. Sitzung, Seite 3301 D: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Achten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/789, 11/1404, 11/1405) sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 345 durch die Zahl 348 und bei den Nein-Stimmen die Zahl 124 durch die Zahl 127 zu ersetzen. Seite 3302 C: In der rechten Spalte der Nein-Stimmen ist vor dem Namen „Erler" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. Seite 3304 A: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/1425 sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 360 durch die Zahl 362 und bei den Ja-Stimmen die Zahl 149 durch die Zahl 151 zu ersetzen. Ferner ist bei den Ja-Stimmen vor dem Namen „Dr. Emmerlich" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. (Siehe hierzu auch die Berichtigungen im Stenographischen Bericht über die 48. Sitzung Seite 3390) 48. Sitzung, Seite 3335 A, 9. Zeile: Statt „eine" ist „keine" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 15.1. Dr. Ahrens * 15.1. Antretter * 13.1. Dr. Bötsch 13. 1. Büchner (Speyer) * 14. 1. Bühler (Bruchsal) * 13.1. Dr. Ehrenberg 15. 1. Dr. Feldmann * 13.1. Frau Fischer * 13. 1. Dr. Götz 14. 1. Grünbeck 15. 1. Grüner 15.1. Freiherr Heeremann v. Zuydtwyck 13. 1. Heimann 14. 1. Frau Dr. Hellwig 15. 1. Frau Hoffmann (Soltau) 15.1. Kastning 13.1. Kreuzeder 15.1. Lemmrich * 15.1. Dr. Mahlo 15.1. Menzel 15.1. Dr. Mertens (Bottrop) 13.1. Dr. Müller * 13.1. Nelle 15.1. Dr. Neuling 13. 1. Niegel * 14. 1. Petersen 15. 1. Reddemann * 14.1. Schmidt (München) * 13.1. Frau Schmidt-Bott 15.1. Seehofer 13.1. Dr. Soell * 13. 1. Stahl (Kempen) 15.1. Stiegler 14. 1. Stobbe 15. 1. Dr. Todenhöfer 13.1. Dr. Uelhoff 13.1. Frau Vennegerts 13.1. Dr. Vondran 15.1. Dr. Waigel 13.1. Zierer * 15.1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. Dezember 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages Betr.: Namentliche Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 24 am 4. Dezember in der 47. Sitzung Sehr geehrter Herr Präsident, hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich irrtümlich in der Abstimmung am 4. Dezember 1987 zum Thema Anlagen zum Stenographischen Bericht „Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern" mit Ja gestimmt habe. Ich wollte - wie meine gesamte Fraktion - selbstverständlich die Finanzreform ablehnen. Ich bitte um Kenntnisnahme. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/1619 Frage 7): Ist die Bundesregierung bereit, eine friedliche Entwicklung in Angola dadurch zu unterstützen, daß sie auf dem Rückzug aller ausländischer Truppen und einer Wiederbelebung des AlvorAbkommens besteht, soweit es Verhandlungen zwischen der MPLA und der Unita betrifft? In Angola sind ausländische Truppen mit und ohne Einwilligung der dortigen Regierung stationiert. Südafrikanische Streitkräfte sind im Oktober 1987 unter Verletzung des Völkerrechts und bilateraler vertraglicher Abmachung in Angola einmarschiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem die Bundesrepublik Deutschland vertreten ist, hat mit Resolution 602 vom 25. November 1987 den unverzüglichen Rückzug aller südafrikanischen Soldaten von angolanischem Territorium gefordert. In gleicher Weise haben sich die Außenminister der Zwölf am 23. November 1987 mit einer Erklärung geäußert. Darüber hinaus ist die Bundesregierung der Auffassung, daß Stabilität in der Region den Abzug raumfremder Streitkräfte voraussetzt. Aus dieser Erwägung und im Interesse einer baldigen Unabhängigkeit Namibias wünscht sie einen Erfolg der amerikanischangolanischen Gespräche und fördert sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Unbeschadet ihrer Grundüberzeugung, daß politische Konflikte nicht mit Waffengewalt sondern friedlich beigelegt werden müssen, sieht sich die Bundesregierung nicht in der Lage, Verhandlungen zu fordern, die die Beteiligung bestimmter politischer Gruppierungen an einer Regierung zum Ziel haben, mit der die Bundesregierung politische Beziehungen unterhält. Sie würde sich sonst dem Vorwurf einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates aussetzen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 8): Wie beurteilt die Bundesregierung nach Verabschiedung des US-Haushalts die Chancen, den beabsichtigten Abbau von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften zu verhindern und statt dessen zum Beispiel Überstunden und Nachtarbeit abzubauen? 3622* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Diese Chancen beurteilt die Bundesregierung als gering. Die US-Streitkräfte haben bereits im vergangenen Jahr in einigen Bereichen untersuchen lassen, inwieweit Personalkosten durch Überstunden, Nachtarbeit sowie durch Arbeitszeiten an Sonn- und Feiertagen entstehen. Dabei hat sich gezeigt, daß der Umfang dieser Arbeiten verhältnismäßig gering ist. Das Hauptquartier der US-Armee hat die örtlichen Kommandeure inzwischen angewiesen, Mehrarbeit sowie Nachtarbeit und Arbeit an Sonn- und Feiertagen nur in dem unbedingt erforderlichen Umfang anzuordnen. Die hierdurch möglichen Einsparungen dürften aber — auch im Hinblick auf den militärischen Auftrag der Streitkräfte — so gering sein, daß sie angesichts der jetzt nach dem Haushaltsgesetz bei den Personalmitteln festgelegten Einsparungen kaum ins Gewicht fallen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 9): Welche der bei der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 zugrunde gelegten Wirtschaftsdaten gelten nach den neuesten Erkenntnissen der Bundesregierung jetzt, also rund vier Wochen später, nicht mehr, und wie haben sie sich verändert? In den letzten Wochen des vergangenen Jahres haben sich für den Bundeshaushalt 1988 durch die kurzfristig eingetretene starke Abwertung der amerikanischen Währung Verschlechterungen auf der Einnahmeseite ergeben. Durch die notwendige Neubewertung der bei der Deutschen Bundesbank gehaltenen Dollarbestände tendiert die im Bundeshaushalt 1988 mit 6 Milliarden DM eingeplante Bundesbankablieferung gegen Null. Demgegenüber zeichnet sich aus heutiger Sicht auf der Ausgabenseite des Bundeshaushalts kein erhebliches Risiko ab. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 16): Trifft es zu, daß die zunehmenden Verspätungen im Luftverkehr den Reiseveranstaltern erhebliche Kosten verursachen, und was wird die Bundesregierung unternehmen, uni sicherzustellen, daß die Start- und Landezeiten auch an Ferienfluggesellschaften so vergeben werden, daß sie ihre vertraglichen Pflichten erfüllen können? Der Bundesregierung ist das Ausmaß der Kosten, die den deutschen Reiseveranstaltern durch Verspätungen im Luftverkehr entstanden sind, nicht bekannt. Auch in einer Besprechung im Bundesministerium für Verkehr am 17. Dezember 1987, in der Maßnahmen zur Beseitigung der Verspätungen an den Flughäfen Frankfurt und München mit allen Beteiligten erörtert wurden, hat der Deutsche Reisebüro-Verband e. V. keine Zahlen vorgetragen. Start- und Landezeiten werden vom Flugplankoordinator der Bundesrepublik Deutschland nach international abgestimmten Prioritätenregeln vergeben. Dabei werden Linien- und planmäßiger Charterflugverkehr grundsätzlich gleich behandelt. Die Luftverkehrsgesellschaften sind so in der Lage, ihre Planungen auf die zugeteilten Zeiten abzustellen und ggf. auch auf weniger belastete Flughäfen auszuweichen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 20) : Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung aus der Battelle-Studie Nr. SR 58 von 1978 über „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" gezogen, die im Auftrag des Bundesministers des Innern erstellt wurde, und aus welchen Gründen wurde diese Studie nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Der Bundesminister des Innern hatte 1980 die Battelle-Studie ausgewählten Fachberatern zur Kommentierung überlassen. Nach Meinung der Fachleute enthält die oben genannte Studie eine Reihe von Fehlern und unzutreffenden Annahmen und ist daher für die fachliche Diskussion der Sicherheit der Transporte radioaktiver Stoffe ungeeignet. Aus diesem Grund hatte der BMI von einer Veröffentlichung der Studie Abstand genommen. Im Rahmen des Projektes „Sicherheitsstudien der Entsorgung (PSE)" wurden für die Verkehrsträger Schiene und Straße Sicherheitsanalysen für Transporte von radioaktiven Materialien erstellt und 1985 abschließend veröffentlicht, die auf dem heutigen Stand der Sicherheitstechnik basieren. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Wollny (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Fragen 22 und 23): Welche Grenzwerte fur Radioaktivität gelten zur Zeit für Nahrungsmittel, fur Wildfleisch etc., welches in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet wird? Gilt die Regelung der EG über radioaktive Grenzwerte vom Dezember 1987 nur für Produkte aus Drittländern, und hat die Verordnung vorn Oktober 1987 nach Strahlenschutzvorsorgegesetze über Höchstwerte von Radioaktivität in Lebensmitteln heute Gültigkeit, oder ist sie mit der Einigung der EG vom Dezember 1987 außer Kraft getreten? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3623* Zu Frage 22: Es gibt zur Zeit keine rechtsverbindliche Regelung für Strahlengrenzwerte für Nahrungsmittel, für Wildbret etc., die in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet werden. Zu Frage 23: Die Verordnung (EWG) Nr. 3955/87 des Rates vom 22. Dezember 1987 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl gilt ab ihrem Inkrafttreten am 30. Dezember 1987 für zwei Jahre. Ihr Regelungsgehalt ist identisch mit der zum 31. Oktober 1987 ausgelaufenen EG-Ratsverordnung Nr. 1707/86. Dies bedeutet, daß landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Drittländern, die eine höhere Cäsium-Kontamination als 370 Bq/l bzw. kg bei Milch und Milchprodukten (wobei der Wert bei konzentrierten und Trockenerzeugnissen für das rekonstituierte Produkt zu ermitteln ist) bzw. als 600 Bq/kg bei sonstigen Erzeugnissen aufweisen, nicht in die EG importiert werden dürfen. Die Einhaltung des Verbots wird wie unter der Geltung der Ratsverordnung Nr. 1707/86 durch die Zollstellen und die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder überwacht. Mit Inkrafttreten dieser EG-Verordnung am 30. Dezember 1987 ist die nationale Anschlußregelung vom 30. Oktober 1987 gemäß ihrem § 4 Abs. 2 außer Kraft getreten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Frage 24): Wer ist, nachdem der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Firma Transnuklear die Transportgenehmigung entzogen hat, mit dem für die Nacht vom 12. auf 13. Januar 1988 anstehenden Transport von abgebrannten Brennelementen von Kahl nach Lübeck — zur Verschiffung nach Oskarshamn — beauftragt worden, oder wurde der Transport jetzt abgesagt? Nach Auskunft der zuständigen Genehmigungsbehörde ist bisher keine andere Beförderungsgenehmigung für den Transport von Kahl nach Lübeck erteilt worden. Dementsprechend findet der beabsichtigte Transport nicht statt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dieter-Julius Cronenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Nein, das war nicht der Fall. — Bitte begründen Sie Ihr Abstimmungsverhalten, und dann ist die Sache erledigt.


Rede von Hubert Kleinert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)
Herr Präsident, ich bin auch sofort am Ende.
Wir geben die Hoffnung nicht auf. Das alles wird uns nicht daran hindern, den Versuch zu machen — auch wenn Sie das jetzt ablehnen; uns geht es um die Sache — , hier einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, in dessen Untersuchungsauftrag auch wirklich all die Dinge aufgeführt sind, die dringend geklärt werden müssen. Dazu gehört nicht nur die Klärung



Kleinert (Marburg)

der Kriminalitätsvorwürfe, sondern dazu gehören in allererster Linie in der Tat die Frage der Entsorgung und die Frage der Zukunft der Energiepolitik.
Danke schön.

(Beifall bei den GRÜNEN)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dieter-Julius Cronenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Bevor wir nun zur Abstimmung kommen, möchte ich einen Glückwunsch von heute Mittag wiederholen. Da der Abgeordnete Willy Brandt nun anwesend ist, möchte ich ihm im Namen des Hauses zu seinem 74. Geburtstag, den er am 18. Dezember letzten Jahres gefeiert hat, herzlich gratulieren.

    (Beifall)

    Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Zur Annahme eines solchen Antrags, der nicht von einem Viertel der Mitglieder des Deutschen Bundestages unterzeichnet wurde, ist die Mehrheit der anwesenden Mitglieder erforderlich. Die Fraktion DIE GRÜNEN hat namentliche Abstimmung beantragt. Wir stimmen nach dem bekannten Verfahren ab. Bevor ich die Abstimmung eröffne, muß ich mich vergewissern, ob die Schriftführer an den Urnen bereit stehen. — Das ist offensichtlich der Fall.
    Ich eröffne die Abstimmung.
    Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das noch nicht abgestimmt hat? — Das ist offensichtlich nicht der Fall. Dann schließe ich die Abstimmung und bitte die Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen.
    Meine Damen und Herren, ich gebe dem Haus das von den Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Antrag der GRÜNEN auf Drucksache 11/1566 (neu) bekannt. Abgegebene Stimmen: 384; davon ungültig: keine. Mit Ja haben 35 Abgeordnete gestimmt, mit Nein haben 348 Abgeordnete gestimmt; es gab eine Enthaltung.
    Endgültiges Ergebnis
    Abgegebene Stimmen 382; davon
    ja: 34
    nein: 347
    enthalten: 1
    Ja
    DIE GRÜNEN
    Brauer
    Dr. Briefs
    Dr. Daniels (Regensburg) Ebermann
    Frau Flinner Frau Garbe Häfner
    Frau Hillerich
    Hoss
    Hüser
    Frau Kelly Kleinert (Marburg)

    Dr. Knabe
    Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Mechtersheimer Frau Nickels
    Frau Oesterle-Schwerin Frau Olms
    Frau Rust
    Frau Saibold Frau Schilling Schily
    Frau Schoppe Sellin
    Stratmann
    Frau Teubner Frau Trenz
    Frau Unruh
    Frau Dr. Vollmer Volmer
    Weiss (München) Frau Wilms-Kegel Frau Wollny
    Wüppesahl
    Nein
    CDU/CSU
    Bauer
    Bayha
    Dr. Becker (Frankfurt) Biehle
    Dr. Blank
    Dr. Blens
    Dr. Blüm Bohlsen Breuer Buschbom
    Carstensen (Nordstrand) Clemens
    Dr. Czaja
    Dr. Daniels (Bonn) Daweke
    Dörflinger
    Dr. Dollinger
    Doss
    Dr. Dregger
    Echternach
    Ehrbar Eigen
    Engelsberger
    Dr. Faltlhauser
    Feilcke Dr. Fell Fellner Frau Fischer
    Fischer (Hamburg) Francke (Hamburg)
    Dr. Friedrich
    Fuchtel
    Ganz (St. Wendel)

    Frau Geiger
    Geis
    Dr. von Geldern Gerstein
    Dr. Göhner
    Gröbl
    Dr. Grünewald
    Günther Dr. Häfele
    Harries
    Frau Hasselfeldt Haungs
    Hauser (Esslingen) Hedrich
    Helmrich Herkenrath
    Hinrichs Hinsken Höpfinger
    Hörster
    Dr. Hoffacker
    Dr. Hornhues
    Frau Hürland-Büning Dr. Hüsch
    Dr. Jahn (Münster)

    Dr. Jenninger
    Dr. Jobst Kalb
    Kalisch Dr.-Ing. Kansy
    Dr. Kappes
    Kiechle
    Klein (München)

    Dr. Köhler (Wolfsburg) Kolb
    Kossendey
    Kraus
    Kroll-Schlüter Dr. Kronenberg
    Dr. Kunz (Weiden) Lamers
    Dr. Lammert Dr. Langner Lattmann
    Dr. Laufs
    Lemmrich
    Lenzer
    Frau Limbach Link (Diepholz) Link (Frankfurt) Linsmeier
    Lintner
    Dr. Lippold (Offenbach) Louven
    Lummer
    Maaß
    Frau Männle Magin
    Marschewski
    Dr. Meyer zu Bentrup Michels
    Dr. Miltner Dr. Möller
    Müller (Wesseling) Neumann (Bremen) Niegel
    Dr. Olderog Oswald
    Frau Pack
    Pfeifer
    Dr. Pinger
    Dr. Pohlmeier Dr. Probst
    Rauen
    Rawe
    Regenspurger Repnik
    Dr. Riesenhuber
    Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Roitzsch (Quickborn) Rühe
    Dr. Rüttgers Ruf
    Sauer (Salzgitter)

    Sauer (Stuttgart)

    Sauter (Epfendorf)

    Sauter (Ichenhausen) Scharrenbroich Schartz (Trier) Schemken
    Schmidbauer
    Freiherr von Schorlemer Schreiber
    Schulhoff
    Dr. Schulte

    (Schwäbisch Gmünd) Schulze (Berlin) Schwarz

    Dr. Schwörer Seesing
    Seiters
    Spilker
    Spranger
    Dr. Sprung
    Dr. Stark (Nürtingen)

    Dr. Stercken Dr. Stoltenberg Straßmeir
    Frau Dr. Süssmuth
    Susset
    Tillmann
    Uldall
    Dr. Unland
    Frau Verhülsdonk
    Vogel (Ennepetal)

    Vogt (Duren)

    Dr. Voigt (Northeim)

    Graf von Waldburg-Zeil Dr. Warrikoff



    Vizepräsident Cronenberg Weirich
    Weiß (Kaiserslautern) Werner (Ulm)
    Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms Wimmer (Neuss)

    Frau Dr. Wisniewski Dr. Wittmann
    Dr. Wörner
    Dr. Wulff
    Zeitlmann
    Zierer
    Dr. Zimmermann Zink
    SPD
    Frau Adler
    Amling
    Andres
    Antretter
    Dr. Apel
    Bachmaier
    Bamberg
    Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Bindig
    Frau Blunck
    Dr. Böhme (Unna) Börnsen (Ritterhude) Brandt
    Brück
    Büchler (Hof)

    Dr. von Billow
    Frau Bulmahn
    Buschfort
    Catenhusen
    Conradi
    Frau Dr. Däubler-Gmelin Daubertshäuser
    Frau Dr. Dobberthien Dreßler
    Duve
    Dr. Emmerlich
    Erler
    Ewen
    Frau Faße
    Fischer (Homburg) Frau Fuchs (Köln) Frau Fuchs (Verl) Frau Ganseforth Dr. Gautier
    Gerster (Worms) Gilges
    Dr. Glotz
    Graf
    Großmann
    Grunenberg
    Dr. Haack
    Haack (Extertal)

    Frau Hämmerle
    Frau Dr. Hartenstein Hasenfratz
    Dr. Hauchler
    Dr. Hauff Heistermann
    Heyenn
    Hiller (Lübeck)

    Dr. Holtz thorn
    Huonker Ibrügger
    Jahn (Marburg) Jansen
    Jaunich
    Jung (Düsseldorf) Kiehm
    Kirschner
    Klein (Dieburg)

    Dr. Klejdzinski
    Kolbow Koltzsch Koschnick
    Kretkowski
    Kuhlwein
    Lambinus Leidinger Lennartz Leonhart
    Lohmann (Witten) Lutz
    Frau Luuk
    Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Matthäus-Maier Menzel
    Meyer
    Müller (Düsseldorf) Müller (PleisweilerOberhofen)
    Müller (Schweinfurt) Müntefering
    Nagel
    Frau Dr. Nichols
    Dr. Niese
    Niggemeier
    Dr. Nöbel
    Frau Odendahl Paterna
    Dr. Penner
    Peter (Kassel)

    Pfuhl
    Dr. Pick Porzner Reimann Frau Renger
    Reschke Reuter Rixe
    Schäfer (Offenburg) Schanz
    Dr. Scheer
    Schluckebier
    Schmidt (München)

    Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter)
    Dr. Schmude
    Schreiner
    Schröer (Mülheim)

    Schütz
    Seidenthal Frau Seuster
    Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Soell
    Dr. Sperling
    Stahl (Kempen)

    Steiner
    Frau Steinhauer
    Frau Terborg
    Frau Dr. Timm
    Toetemeyer Urbaniak Vahlberg Verheugen Dr. Vogel Voigt (Frankfurt)

    Vosen
    Wartenberg (Berlin) Weiermann
    Frau Weiler
    Dr. Wernitz
    Westphal Frau Weyel
    Dr. Wieczorek
    Frau Wieczorek-Zeul Wiefelspütz
    von der Wiesche
    Dr. de With
    Wittich
    Zeitler
    Zumkley
    FDP
    Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Bangemann
    Baum
    Beckmann Bredehorn
    Cronenberg (Arnsberg) Eimer (Fürth)
    Engelhard
    Dr. Feldmann
    Frau Folz-Steinacker Funke
    Gallus
    Gattermann Gries
    Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Haussmann Heinrich
    Dr. Hirsch Dr. Hitschler Dr. Hoyer Irmer
    Kleinert (Hannover) Kohn
    Dr.-Ing. Laermann
    Dr. Graf Lambsdorff Lüder
    Mischnick Neuhausen Nolting
    Paintner
    Richter
    Rind
    Ronneburger
    Schäfer (Mainz)

    Frau Dr. Segall
    Dr. Solms Dr. Thomae Timm
    Wolfgramm (Göttingen) Frau Würfel
    Enthalten
    SPD
    Frau Dr. Götte
    Damit sind wir am Schluß der heutigen Tagesordnung.
    Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundestages auf morgen, Donnerstag, den 14. Januar 1988, 9 Uhr ein.
    Die Sitzung ist geschlossen.