Rede:
ID1105121200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 62
    1. und: 4
    2. das: 3
    3. Das: 2
    4. Herr: 2
    5. Minister,: 2
    6. Redner: 2
    7. die: 2
    8. den: 2
    9. Wort: 1
    10. hat: 1
    11. der: 1
    12. Bundesminister: 1
    13. für: 1
    14. Umwelt,: 1
    15. Naturschutz: 1
    16. Reaktorsicherheit.Bevor: 1
    17. Sie,: 1
    18. anfangen,: 1
    19. möchte: 1
    20. ich: 1
    21. Haus: 1
    22. noch: 1
    23. einmal: 1
    24. sehr: 1
    25. eindringlich: 1
    26. bitten,: 1
    27. dem: 1
    28. gegenüber: 1
    29. notwendige: 1
    30. Höflichkeit: 1
    31. zu: 1
    32. praktizieren.: 1
    33. Wer: 1
    34. sich: 1
    35. unterhalten: 1
    36. will: 1
    37. —: 1
    38. niemandem: 1
    39. kann: 1
    40. verboten: 1
    41. werden: 1
    42. —,: 1
    43. möge: 1
    44. Saal: 1
    45. doch: 1
    46. bitte: 1
    47. verlassen: 1
    48. diejenigen,: 1
    49. zuhören: 1
    50. wollen,: 1
    51. nicht: 1
    52. stören.: 1
    53. ist: 1
    54. eine: 1
    55. ernstgemeinte: 1
    56. Aufforderung,: 1
    57. meine: 1
    58. Damen: 1
    59. Herren.\n: 1
    60. Sie: 1
    61. haben: 1
    62. Wort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/51 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 51. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Brandt und Gerstein . . . . 3597 C Erweiterung der Tagesordnung . 3597C, 3618 A Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Bewerbung der Bundesrepublik Deutschland für das Europäische Markenamt mit Standort MünchenHaidhausen — Drucksache 11/1011 — an den Auswärtigen Ausschuß 3597 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Die Behandlung schwach- und mittelaktiver Abfallstoffe aus Kernkraftwerken im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Firma Transnuklear GmbH in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 11/1566 [neu]) Dr. Töpfer BMU 3598A, 3615D Dr. Hauff SPD 3601 C Dr. Laufs CDU/CSU 3603 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 3606 B Seiters CDU/CSU (zur GO) 3606 D Becker (Nienberge) SPD (zur GO) . . . 3607 A Frau Wollny GRÜNE 3607 B Baum FDP 3609 A Reuter SPD 3611A Fellner CDU/CSU 3612 B Schäfer (Offenburg) SPD 3613 C Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 3617B Namentliche Abstimmung 3618A Ergebnis 3618B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksachen 11/1619 vom 8. Januar 1988 und 11/1627 vom 12. Januar 1988 — Einstellung des Ermittlungsverfahrens der OFD Kiel gegen die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und das Ingenieurkontor Lübeck wegen des illegalen Exports von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika; Einflußnahme des Bundesministers Dr. Stoltenberg auf diese Entscheidung DringlAnfr 1, 2 12.01.88 Drs 11/1627 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Dr. Voss BMF 3581 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 3581B, 3583 D ZusFr Bohl CDU/CSU 3581D, 3585 C ZusFr Frau Beer GRÜNE . . . 3582A, 3585 D ZusFr Eigen CDU/CSU 3582 B ZusFr Frau Hensel GRÜNE . . . 3582C, 3584 D ZusFr Volmer GRÜNE 3582D, 3585 B ZusFr Sellin GRÜNE 3582D, 3585 C ZusFr Dr. Struck SPD 3583A, 3584 C ZusFr Gansel SPD 3583B, 3585 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 3583C, 3586 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 3583D, 3586 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Wettbewerbsverzerrungen für die deutschen Kalb- und Schweinefleischerzeuger durch die Subventionen in Frankreich MdlAnfr 1, 2 08.01.88 Drs 11/1619 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 3586, 3587 B ZusFr Eigen CDU/CSU 3587 A, 3587 C Unterbindung des „Verkaufs" von Frauen, insbesondere aus Asien, durch Vermittlungsagenturen MdlAnfr 3, 4 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Dr. Dobberthien SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 3588A, 3588 D ZusFr Frau Dr. Dobberthien SPD 3588B, 3589 A ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3588 C Widerspruch gegen den Wegfall der Zonenrandrichtlinien bei der Koordinierung der EG-Richtlinie über die Vergabe öffentlicher Aufträge MdlAnfr 10, 11 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3589 D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 3590 A Verquickung von Staats- und Familieninteressen bei der Reise des Bundeswirtschaftsministers nach Ägypten MdlAnfr 12 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3590 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 3591 A Ermächtigung der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Kiel zur Verfolgung von Straftätern im Zusammenhang mit dem Verkauf von U-Boot-Konstruktionsunterlagen an Südafrika MdlAnfr 14, 15 08.01.88 Drs 11/1619 Gansel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3591D, 3592 A ZusFr Gansel SPD 3591D, 3592 B ZusFr Bohl CDU/CSU 3592 A Schadenersatzregelung bei Beschädigung von Gebäuden durch Tiefflüge von Militärmaschinen MdlAnfr 13 08.01.88 Drs 11/1619 Börnsen (Ritterhude) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3592 C ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3592 D Mindestflughöhe für Militärmaschinen über Naturparks MdlAnfr 17 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3593 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 3593 C ZusFr Büchner (Speyer) SPD 3593 D Beseitigung der Unpünktlichkeiten im Intercity-Verkehr und der Überbelastung des Zugpersonals MdlAnfr 18, 19 08.01.88 Drs 11/1619 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 3594B, 3594 C ZusFr Toetemeyer SPD 3594 B, 3594 D Aufgaben, Organisationsform und Standort der Nationalen Agentur im Rahmen der Weltraumaktivitäten MdlAnfr 25, 26 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . 3595B, 3595 D ZusFr Frau Ganseforth SPD . . . 3595C, 3596A Bau einer Magnetschwebebahn zwischen Essen und Mannheim MdlAnfr 27, 28 08.01.88 Drs 11/1619 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 3596 B ZusFr Urbaniak SPD 3596 C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . . 3597 B Nächste Sitzung 3619D Berichtigungen 3620 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3621* A Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. 12. 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages 3621* B Anlage 3 Unterstützung einer friedlichen Entwicklung in Angola durch Rückzug der ausländischen Truppen und Wiederbelebung des AlvorAbkommens MdlAnfr 7 08.01.88 Drs 11/1619 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3621* C Anlage 4 Verhinderung der Einsparung von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften, z. B. durch Abbau von Überstunden und Nachtarbeit MdlAnfr 8 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3621* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 III Anlage 5 Veränderung der Wirtschaftsdaten seit der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 MdlAnfr 9 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3622* A Anlage 6 Benachteiligung der Ferienfluggesellschaften bei der Vergabe von Start- und Landezeiten im Luftverkehr MdlAnfr 16 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 3622* B Anlage 7 Konsequenzen aus der Battelle-Studie „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" MdlAnfr 20 08.01.88 Drs 11/1619 Vahlberg SPD SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* C Anlage 8 Höchstwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln MdlAnfr 22, 23 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Wollny GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* D Anlage 9 Durchführung des Transports abgebrannter Brennelemente am 12./13. Januar 1988 von Kahl nach Lübeck nach Entzug der Transportgenehmigung für die Transnuklear MdlAnfr 24 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3623* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3581 51. Sitzung Bonn, den 13. Januar 1988 Beginn: 13.01 Uhr
  • folderAnlagen
    3620 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Berichtigungen 47. Sitzung, Seite 3301 D: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Achten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/789, 11/1404, 11/1405) sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 345 durch die Zahl 348 und bei den Nein-Stimmen die Zahl 124 durch die Zahl 127 zu ersetzen. Seite 3302 C: In der rechten Spalte der Nein-Stimmen ist vor dem Namen „Erler" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. Seite 3304 A: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/1425 sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 360 durch die Zahl 362 und bei den Ja-Stimmen die Zahl 149 durch die Zahl 151 zu ersetzen. Ferner ist bei den Ja-Stimmen vor dem Namen „Dr. Emmerlich" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. (Siehe hierzu auch die Berichtigungen im Stenographischen Bericht über die 48. Sitzung Seite 3390) 48. Sitzung, Seite 3335 A, 9. Zeile: Statt „eine" ist „keine" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 15.1. Dr. Ahrens * 15.1. Antretter * 13.1. Dr. Bötsch 13. 1. Büchner (Speyer) * 14. 1. Bühler (Bruchsal) * 13.1. Dr. Ehrenberg 15. 1. Dr. Feldmann * 13.1. Frau Fischer * 13. 1. Dr. Götz 14. 1. Grünbeck 15. 1. Grüner 15.1. Freiherr Heeremann v. Zuydtwyck 13. 1. Heimann 14. 1. Frau Dr. Hellwig 15. 1. Frau Hoffmann (Soltau) 15.1. Kastning 13.1. Kreuzeder 15.1. Lemmrich * 15.1. Dr. Mahlo 15.1. Menzel 15.1. Dr. Mertens (Bottrop) 13.1. Dr. Müller * 13.1. Nelle 15.1. Dr. Neuling 13. 1. Niegel * 14. 1. Petersen 15. 1. Reddemann * 14.1. Schmidt (München) * 13.1. Frau Schmidt-Bott 15.1. Seehofer 13.1. Dr. Soell * 13. 1. Stahl (Kempen) 15.1. Stiegler 14. 1. Stobbe 15. 1. Dr. Todenhöfer 13.1. Dr. Uelhoff 13.1. Frau Vennegerts 13.1. Dr. Vondran 15.1. Dr. Waigel 13.1. Zierer * 15.1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. Dezember 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages Betr.: Namentliche Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 24 am 4. Dezember in der 47. Sitzung Sehr geehrter Herr Präsident, hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich irrtümlich in der Abstimmung am 4. Dezember 1987 zum Thema Anlagen zum Stenographischen Bericht „Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern" mit Ja gestimmt habe. Ich wollte - wie meine gesamte Fraktion - selbstverständlich die Finanzreform ablehnen. Ich bitte um Kenntnisnahme. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/1619 Frage 7): Ist die Bundesregierung bereit, eine friedliche Entwicklung in Angola dadurch zu unterstützen, daß sie auf dem Rückzug aller ausländischer Truppen und einer Wiederbelebung des AlvorAbkommens besteht, soweit es Verhandlungen zwischen der MPLA und der Unita betrifft? In Angola sind ausländische Truppen mit und ohne Einwilligung der dortigen Regierung stationiert. Südafrikanische Streitkräfte sind im Oktober 1987 unter Verletzung des Völkerrechts und bilateraler vertraglicher Abmachung in Angola einmarschiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem die Bundesrepublik Deutschland vertreten ist, hat mit Resolution 602 vom 25. November 1987 den unverzüglichen Rückzug aller südafrikanischen Soldaten von angolanischem Territorium gefordert. In gleicher Weise haben sich die Außenminister der Zwölf am 23. November 1987 mit einer Erklärung geäußert. Darüber hinaus ist die Bundesregierung der Auffassung, daß Stabilität in der Region den Abzug raumfremder Streitkräfte voraussetzt. Aus dieser Erwägung und im Interesse einer baldigen Unabhängigkeit Namibias wünscht sie einen Erfolg der amerikanischangolanischen Gespräche und fördert sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Unbeschadet ihrer Grundüberzeugung, daß politische Konflikte nicht mit Waffengewalt sondern friedlich beigelegt werden müssen, sieht sich die Bundesregierung nicht in der Lage, Verhandlungen zu fordern, die die Beteiligung bestimmter politischer Gruppierungen an einer Regierung zum Ziel haben, mit der die Bundesregierung politische Beziehungen unterhält. Sie würde sich sonst dem Vorwurf einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates aussetzen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 8): Wie beurteilt die Bundesregierung nach Verabschiedung des US-Haushalts die Chancen, den beabsichtigten Abbau von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften zu verhindern und statt dessen zum Beispiel Überstunden und Nachtarbeit abzubauen? 3622* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Diese Chancen beurteilt die Bundesregierung als gering. Die US-Streitkräfte haben bereits im vergangenen Jahr in einigen Bereichen untersuchen lassen, inwieweit Personalkosten durch Überstunden, Nachtarbeit sowie durch Arbeitszeiten an Sonn- und Feiertagen entstehen. Dabei hat sich gezeigt, daß der Umfang dieser Arbeiten verhältnismäßig gering ist. Das Hauptquartier der US-Armee hat die örtlichen Kommandeure inzwischen angewiesen, Mehrarbeit sowie Nachtarbeit und Arbeit an Sonn- und Feiertagen nur in dem unbedingt erforderlichen Umfang anzuordnen. Die hierdurch möglichen Einsparungen dürften aber — auch im Hinblick auf den militärischen Auftrag der Streitkräfte — so gering sein, daß sie angesichts der jetzt nach dem Haushaltsgesetz bei den Personalmitteln festgelegten Einsparungen kaum ins Gewicht fallen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 9): Welche der bei der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 zugrunde gelegten Wirtschaftsdaten gelten nach den neuesten Erkenntnissen der Bundesregierung jetzt, also rund vier Wochen später, nicht mehr, und wie haben sie sich verändert? In den letzten Wochen des vergangenen Jahres haben sich für den Bundeshaushalt 1988 durch die kurzfristig eingetretene starke Abwertung der amerikanischen Währung Verschlechterungen auf der Einnahmeseite ergeben. Durch die notwendige Neubewertung der bei der Deutschen Bundesbank gehaltenen Dollarbestände tendiert die im Bundeshaushalt 1988 mit 6 Milliarden DM eingeplante Bundesbankablieferung gegen Null. Demgegenüber zeichnet sich aus heutiger Sicht auf der Ausgabenseite des Bundeshaushalts kein erhebliches Risiko ab. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 16): Trifft es zu, daß die zunehmenden Verspätungen im Luftverkehr den Reiseveranstaltern erhebliche Kosten verursachen, und was wird die Bundesregierung unternehmen, uni sicherzustellen, daß die Start- und Landezeiten auch an Ferienfluggesellschaften so vergeben werden, daß sie ihre vertraglichen Pflichten erfüllen können? Der Bundesregierung ist das Ausmaß der Kosten, die den deutschen Reiseveranstaltern durch Verspätungen im Luftverkehr entstanden sind, nicht bekannt. Auch in einer Besprechung im Bundesministerium für Verkehr am 17. Dezember 1987, in der Maßnahmen zur Beseitigung der Verspätungen an den Flughäfen Frankfurt und München mit allen Beteiligten erörtert wurden, hat der Deutsche Reisebüro-Verband e. V. keine Zahlen vorgetragen. Start- und Landezeiten werden vom Flugplankoordinator der Bundesrepublik Deutschland nach international abgestimmten Prioritätenregeln vergeben. Dabei werden Linien- und planmäßiger Charterflugverkehr grundsätzlich gleich behandelt. Die Luftverkehrsgesellschaften sind so in der Lage, ihre Planungen auf die zugeteilten Zeiten abzustellen und ggf. auch auf weniger belastete Flughäfen auszuweichen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 20) : Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung aus der Battelle-Studie Nr. SR 58 von 1978 über „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" gezogen, die im Auftrag des Bundesministers des Innern erstellt wurde, und aus welchen Gründen wurde diese Studie nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Der Bundesminister des Innern hatte 1980 die Battelle-Studie ausgewählten Fachberatern zur Kommentierung überlassen. Nach Meinung der Fachleute enthält die oben genannte Studie eine Reihe von Fehlern und unzutreffenden Annahmen und ist daher für die fachliche Diskussion der Sicherheit der Transporte radioaktiver Stoffe ungeeignet. Aus diesem Grund hatte der BMI von einer Veröffentlichung der Studie Abstand genommen. Im Rahmen des Projektes „Sicherheitsstudien der Entsorgung (PSE)" wurden für die Verkehrsträger Schiene und Straße Sicherheitsanalysen für Transporte von radioaktiven Materialien erstellt und 1985 abschließend veröffentlicht, die auf dem heutigen Stand der Sicherheitstechnik basieren. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Wollny (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Fragen 22 und 23): Welche Grenzwerte fur Radioaktivität gelten zur Zeit für Nahrungsmittel, fur Wildfleisch etc., welches in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet wird? Gilt die Regelung der EG über radioaktive Grenzwerte vom Dezember 1987 nur für Produkte aus Drittländern, und hat die Verordnung vorn Oktober 1987 nach Strahlenschutzvorsorgegesetze über Höchstwerte von Radioaktivität in Lebensmitteln heute Gültigkeit, oder ist sie mit der Einigung der EG vom Dezember 1987 außer Kraft getreten? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3623* Zu Frage 22: Es gibt zur Zeit keine rechtsverbindliche Regelung für Strahlengrenzwerte für Nahrungsmittel, für Wildbret etc., die in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet werden. Zu Frage 23: Die Verordnung (EWG) Nr. 3955/87 des Rates vom 22. Dezember 1987 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl gilt ab ihrem Inkrafttreten am 30. Dezember 1987 für zwei Jahre. Ihr Regelungsgehalt ist identisch mit der zum 31. Oktober 1987 ausgelaufenen EG-Ratsverordnung Nr. 1707/86. Dies bedeutet, daß landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Drittländern, die eine höhere Cäsium-Kontamination als 370 Bq/l bzw. kg bei Milch und Milchprodukten (wobei der Wert bei konzentrierten und Trockenerzeugnissen für das rekonstituierte Produkt zu ermitteln ist) bzw. als 600 Bq/kg bei sonstigen Erzeugnissen aufweisen, nicht in die EG importiert werden dürfen. Die Einhaltung des Verbots wird wie unter der Geltung der Ratsverordnung Nr. 1707/86 durch die Zollstellen und die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder überwacht. Mit Inkrafttreten dieser EG-Verordnung am 30. Dezember 1987 ist die nationale Anschlußregelung vom 30. Oktober 1987 gemäß ihrem § 4 Abs. 2 außer Kraft getreten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Frage 24): Wer ist, nachdem der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Firma Transnuklear die Transportgenehmigung entzogen hat, mit dem für die Nacht vom 12. auf 13. Januar 1988 anstehenden Transport von abgebrannten Brennelementen von Kahl nach Lübeck — zur Verschiffung nach Oskarshamn — beauftragt worden, oder wurde der Transport jetzt abgesagt? Nach Auskunft der zuständigen Genehmigungsbehörde ist bisher keine andere Beförderungsgenehmigung für den Transport von Kahl nach Lübeck erteilt worden. Dementsprechend findet der beabsichtigte Transport nicht statt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein, ich gestatte keine.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Herr Schäfer, eine Gemeinheit! — Große Unruhe — Glocke des Präsidenten)

    Es ist längst an der Zeit, meine Damen und Herren, verantwortlich zu handeln, die Notbremse zu ziehen. Deshalb: Keine neuen Atomkraftwerke in Betrieb nehmen und bauen. Die bestehenden müssen in einem überschaubaren Zeitrahmen abgeschaltet, der Energiebedarf muß durch bessere Energienutzung und breitere Förderung und Anwendung alternativer Energien gedeckt werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Das ist die einzig mögliche und letztlich verantwortbare Folgerung aus dem aktuellen Atommüllskandal, meine Damen und Herren.



    Schäfer (Offenburg)

    Die zweite Frage, die ich nur noch andeuten kann, ist die Frage: Ist Kernenergie wirklich nur oder in erster Linie eine Frage der technischen Machbarkeit? Schon 1979 hat Carl Friedrich von Weizsäcker formuliert, daß man sich bezüglich der Erzeugung von Gefahren vor dem menschlichen Wirken oder Willen mehr zu fürchten habe als vor den rein technischen Zufällen. Es darf nicht geleugnet werden, meine Damen und Herren, daß das so ist. Die Frage des Umgangs mit der Atomenergie ist von daher, Herr Töpfer, also nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine Frage der Moral, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir verheben uns nämlich als Menschen, wenn wir Technologien mit hohem Gefahrenpotential weiter fördern und auf Dauer nutzen wollen,

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Was ist Ihre Alternative?)

    die den fehlerfreien Menschen voraussetzen. Es gibt ihn nicht, den fehlerfreien, unfehlbaren Menschen. Schon den Anspruch zu erheben, so etwas sei möglich, ist unmenschlich, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, meine Fraktion hat ohne Gegenstimme beschlossen, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Wieviel wart ihr denn?)

    Wir werden unseren Antrag mit dem genau umrissenen Untersuchungsgegenstand in der nächsten Woche im Deutschen Bundestag vorlegen. Dieser Untersuchungsausschuß wird sich nicht nur, nicht ausschließlich mit dem Atommüllskandal um Transnuklear zu befassen haben. Die gesamte Entsorgung, das ganze Problem der Kontrolle des Plutoniumkreislaufs, die Fragen, wie der Mensch das Risikopotential durch fehlerhaftes Verhalten vergrößern kann, muß mit auf den politisch-parlamentarischen Prüfstand eines Untersuchungsausschusses.

    (Beifall bei der SPD und des Abg. Kleinert [Marburg] [GRÜNE] — Dr. Laufs [CDU/ CSU]: Wenn Sie das wollen, dann machen Sie doch eine Enquete-Kommission!)

    Jetzt haben wir bereits heute, meine Damen und Herren, einen Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN. Genauer gesagt: Bis gestern hatten wir zwei Anträge, innerhalb weniger Tage zwei Anträge mit unterschiedlicher Fragestellung zu einem wichtigen Problem von der gleichen Fraktion.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Na, na, der erste ist vom 21. Dezember 1987!)

    Schon die Art und Weise, wie Sie von den GRÜNEN mit dem Problem umgehen, zeigt: Dies ist keine seriöse, keine angemessene Vorgehensweise, die diesem Problem gerecht wird.

    (Beifall bei der SPD — Widerspruch bei den GRÜNEN)

    Hinzu kommt noch, meine Damen und Herren, daß weder Ihr Antrag vom 21. Dezember 1987 noch Ihr Antrag von gestern, 17.55 Uhr, tatsächlich die Fragen enthält — jedenfalls in der Gesamtheit — , die notwendig sind, um dem Problem über den Untersuchungsausschuß auf die Spur zu kommen.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Dann sagen Sie doch, welche Fragen noch hinzukommen sollen! Sagen Sie es doch jetzt! Sie wissen es gar nicht!)

    Sie tun sich keinen Gefallen, lieber Herr Kleinert, wenn Sie Ihren unvollständigen und schlechten Antrag heute zur Abstimmung stellen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Sie würden sich einen Gefallen tun, wenn Sie den Antrag zurückzögen, neu überdächten und ihn gut formulierten, wie es der Fragestellung auch angemessen wäre, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn Sie freilich, meine Damen und Herren von den GRÜNEN, auf der Abstimmung heute bestehen, werden wir Sozialdemokraten Ihren Antrag ablehnen, weil er ungenügend, nicht ausreichend ist und den Ansprüchen an einen soliden Untersuchungsauftrag in keiner Weise entsprechen kann.
    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Bevor Sie, Herr Minister, anfangen, möchte ich das Haus noch einmal sehr eindringlich bitten, dem Redner gegenüber die notwendige Höflichkeit zu praktizieren. Wer sich unterhalten will — niemandem kann das verboten werden —, möge den Saal doch bitte verlassen und den Redner und diejenigen, die zuhören wollen, nicht stören. Das ist eine ernstgemeinte Aufforderung, meine Damen und Herren.

(Beifall)

Herr Minister, Sie haben das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Am Ende dieser Debatte steht es dem Umweltminister gut an, sich zunächst dafür zu bedanken, daß er in seiner Entscheidung von den Koalitionsfraktionen mit getragen worden ist. Ich habe auch festzustellen, daß der Abgeordnete Hauff in seinem Beitrag zunächst einmal nicht das kritisiert hat, was ich gesagt habe, und daraus leite ich ab, daß auch die SPD-Fraktion die von mir getroffene Entscheidung mit trägt, denn ich habe dort das Konzept vorgestellt, das wir für notwendig halten, um darauf zu reagieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich halte zweitens fest, daß Herr Abgeordneter Hauff kritisiert hat, was ich nicht gesagt habe. Ich will das hier nicht alles wiederholen, weil auch dieses sicherlich den Zeitrahmen übersteigt. Wichtig ist aber, daß es offenbar eine gute Arbeitsteilung zwischen



    Bundesminister Dr. Töpfer
    dem gibt, was wir im Plenum auszutauschen haben, und dem, was wir im Ausschuß beraten. Wenn, Herr Abgeordneter Hauff, Sie z. B. heute im Umweltausschuß anwesend gewesen wären,

    (Fellner [CDU/CSU]: Das ist der Skandal!)

    dann hätten Sie mitbekommen, daß ich einen Großteil der Fragen mit beantwortet habe, die Sie hier gestellt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich habe nicht zu kritisieren, daß Sie nicht anwesend waren — dies ist nicht mein Thema — , sondern ich habe nur darauf hinzuweisen, daß ich diesen Fragen nicht ausweiche, sondern daß ich sie in aller Klarheit dort beantworte und daß wir eine Viertelstunde nach Abschluß dieser Debatte offenbar weiter im Ausschuß arbeiten, um in den Details und Fakten weiter voranzukommen.
    Meine Damen und Herren, ich habe ferner festzustellen, daß wir im Ausschuß bereits im Sommer dieses Jahres über diese Bestechungsaffäre Transnuklear berichtet haben, einmal auf Antrag der Fraktion, einmal aus unserer eigenen Entscheidung heraus. Wir haben vorgetragen, was wir wußten, und wir sind von keinem in dem kritisiert worden, was wir getan haben. Auch dies habe ich nicht zu kritisieren, sondern nur festzuhalten, daß wir jeweils dieselben Informationen hatten und offenbar auch im Ausschuß die Meinung bestand: Das, was von der Regierung in dieser Situation veranlaßt wurde, war sachgerecht. — Wenn wir im nachhinein mehr wissen und gemeinsam feststellen, daß es nicht hinreichend war, so bekenne ich mich dazu, aber ich bitte ganz herzlich, dann auch die gleichen Waffen für alle gelten zu lassen; denn die Informationslage war in der Situation für alle gleich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ein Drittes: Meine Damen und Herren, wir haben in dieser Situation weder etwas verdrängt noch etwas verharmlost. Herr Abgeordneter Schäfer, offenbar lesen Sie oder auch andere die richtigen Bücher immer nur in der Zeit, wenn Sie in der Opposition sind. Das Buch, das Sie zitiert haben, ist 1979 erschienen.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Aber Herr Töpfer, es ist von 1987!)

    Ich bin auf die Antwort zu der Frage gespannt, warum Sie das, was Carl Friedrich von Weizsäcker damals geschrieben hat, nicht in Ihr damaliges Regierungshandeln hineingenommen haben und damals zu dieser Überzeugung gekommen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch dies möchte ich unterstreichen: In den vier Wochen, in denen wir diese Arbeit zu tun hatten, haben wir Probleme und Schwierigkeiten, bis hin zu der Entsorgung, nicht verdrängt. Ich habe hier heute nicht gesagt: Wir haben die Entsorgung gesichert, sondern ich habe nachhaltig gesagt: Es gibt erhebliche Schwierigkeiten. Nur, Herr Abgeordneter Schäfer, wenn Sie einmal das, was Sie heute hier gesagt haben, in Ruhe nachlesen und wenn Sie wirklich glauben, daß wir alle wegen der langen Halbwertszeiten nicht in der Lage sind, diese Verantwortung zu übernehmen, dann ist doch all das, was schon da ist, nicht verantwortbar.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)

    Ich bitte alle in diesem Hohen Hause, daß wir diese Aufgabe nicht dadurch zusätzlich belasten, eine derartige Handlung generell als moralisch unmöglich anzusehen.

    (Dr. Vogel [SPD]: Man muß doch fragen dürfen! — Zurufe von den GRÜNEN)

    Deswegen ein Weiteres — lassen Sie mich das auch zu Ende bringen — : Ich habe heute gerade nicht den Anspruch erhoben, als würden wir bei der Behandlung dieser Themen den moralisch fehlerfreien Menschen unterstellen. Ich habe sehr bewußt gesagt, daß ich davon ausgehe, daß wir nicht den neuen Menschen haben. Das ist für mich immer ein Ausweis von Staatsutopien gewesen — von Platon bis zu Marx — : Sie sind nur dann gut, wenn sie den neuen Menschen haben. Genau dies unterstellen wir nicht. Ich habe gesagt, daß wir in dieser Situation die Notwendigkeit sehen, unter Kontrolle und auch unter eigener Verantwortung zu handeln. Ich bitte Sie, auch das zu berücksichtigen.
    Wir haben nicht falsche Sicherheit verbreitet. Man kann mir eher vorwerfen, daß wir an manchen Stellen zu offen und zu vorbehaltlos gesagt haben, es gebe Risiken, und daß wir vielleicht ein gut Stück dazu beigetragen haben, daß hier mehr an Emotionen da ist. Herr Abgeordneter Hauff, vielleicht unterscheiden wir uns darin; ich glaube es aber nicht. Ich bin nicht der Meinung, daß es etwas Schlechtes ist, wenn wir sagen: Hier gibt es Emotionales; hier gibt es Empörung.

    (Dr. Hauff [SPD]: Sie haben davor gewarnt!)

    — Nein. Nicht die Empörung und nicht die Emotionalität sind das Problem; sie werden aber dann zum Problem, wenn sie zum Maßstab politischer Entscheidungen gemacht werden, und das alleine müssen wir sehr deutlich aufgreifen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ein Letztes, meine Damen und Herren: Für die Zukunft unserer Industriegesellschaft wäre es wirklich eine Katastrophe — ich gebrauche das Wort nicht inflationär, sondern ich meine das sehr genau — , wenn das, was der Abgeordnete Schäfer hier zuletzt gesagt hat, wirklich zum Tragen käme, daß wir nämlich aus der Erkenntnis moralischer Begrenztheit menschlichen Verhaltens heraus sagen würden: Dies ist in technologischer Qualität nicht mehr leistbar. Wir müssen dazu kommen, daß wir moderne neue Technologien auch weiterhin für erfindbar halten und dafür sorgen, daß wir die moralische Qualität mitliefern können.
    Ich halte sehr viel davon, meine Damen und Herren, was die deutschen Bischöfe in ihrem Hirtenwort zu Energie und Umwelt gesagt haben. Die ersten beiden Sätze dieses Hirtenwortes, das schon 1980 erschienen



    Bundesminister Dr. Töpfer
    ist, heißen wie folgt: „Der Mensch darf nicht alles, was er kann" — —

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Abschalten! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    — Lassen Sie mich bitte ausreden. Wenn ich zwei Sätze ankündige, sollte man den zweiten Satz mit hinzunehmen.
    Ich wiederhole: „Der Mensch darf nicht alles, was er kann. Aber je mehr er kann, um so größer wird seine Verantwortung. " Dies heute aufzugreifen, Herr Abgeordneter Hauff, ist deswegen so wichtig, weil sich von diesem Bischofswort aus dem Jahre 1980 bis zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Hans Jonas im letzten Jahr in der Verantwortung der Bogen spannt.
    Sie haben mit einem Zitat von Hans Jonas geschlossen. Lassen Sie mich das heute aufgreifen. Ich zitiere aus der Rede, die Hans Jonas in Frankfurt gehalten hat. Er hat gesagt:
    Nie darf apokalyptische Panik uns vergessen machen, daß die Technik ein Werk der uns Menschen eigenen Freiheit ist. Taten dieser Freiheit haben uns zum gegenwärtigen Punkt gebracht. Taten derselben Freiheit, die sie bleibt trotz der selbstgeschaffenen Zwänge zum Fortfahren auf der eingeschlagenen Bahn, werden über die globale Zukunft entscheiden, die zum erstenmal in ihren Händen liegt.
    Diese Verantwortung brauchen wir, wenn wir Zukunft mit Technik gestalten wollen.
    Recht herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)