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ID1105121000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/51 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 51. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Brandt und Gerstein . . . . 3597 C Erweiterung der Tagesordnung . 3597C, 3618 A Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Bewerbung der Bundesrepublik Deutschland für das Europäische Markenamt mit Standort MünchenHaidhausen — Drucksache 11/1011 — an den Auswärtigen Ausschuß 3597 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Die Behandlung schwach- und mittelaktiver Abfallstoffe aus Kernkraftwerken im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Firma Transnuklear GmbH in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 11/1566 [neu]) Dr. Töpfer BMU 3598A, 3615D Dr. Hauff SPD 3601 C Dr. Laufs CDU/CSU 3603 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 3606 B Seiters CDU/CSU (zur GO) 3606 D Becker (Nienberge) SPD (zur GO) . . . 3607 A Frau Wollny GRÜNE 3607 B Baum FDP 3609 A Reuter SPD 3611A Fellner CDU/CSU 3612 B Schäfer (Offenburg) SPD 3613 C Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 3617B Namentliche Abstimmung 3618A Ergebnis 3618B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksachen 11/1619 vom 8. Januar 1988 und 11/1627 vom 12. Januar 1988 — Einstellung des Ermittlungsverfahrens der OFD Kiel gegen die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und das Ingenieurkontor Lübeck wegen des illegalen Exports von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika; Einflußnahme des Bundesministers Dr. Stoltenberg auf diese Entscheidung DringlAnfr 1, 2 12.01.88 Drs 11/1627 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Dr. Voss BMF 3581 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 3581B, 3583 D ZusFr Bohl CDU/CSU 3581D, 3585 C ZusFr Frau Beer GRÜNE . . . 3582A, 3585 D ZusFr Eigen CDU/CSU 3582 B ZusFr Frau Hensel GRÜNE . . . 3582C, 3584 D ZusFr Volmer GRÜNE 3582D, 3585 B ZusFr Sellin GRÜNE 3582D, 3585 C ZusFr Dr. Struck SPD 3583A, 3584 C ZusFr Gansel SPD 3583B, 3585 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 3583C, 3586 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 3583D, 3586 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Wettbewerbsverzerrungen für die deutschen Kalb- und Schweinefleischerzeuger durch die Subventionen in Frankreich MdlAnfr 1, 2 08.01.88 Drs 11/1619 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 3586, 3587 B ZusFr Eigen CDU/CSU 3587 A, 3587 C Unterbindung des „Verkaufs" von Frauen, insbesondere aus Asien, durch Vermittlungsagenturen MdlAnfr 3, 4 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Dr. Dobberthien SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 3588A, 3588 D ZusFr Frau Dr. Dobberthien SPD 3588B, 3589 A ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3588 C Widerspruch gegen den Wegfall der Zonenrandrichtlinien bei der Koordinierung der EG-Richtlinie über die Vergabe öffentlicher Aufträge MdlAnfr 10, 11 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3589 D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 3590 A Verquickung von Staats- und Familieninteressen bei der Reise des Bundeswirtschaftsministers nach Ägypten MdlAnfr 12 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3590 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 3591 A Ermächtigung der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Kiel zur Verfolgung von Straftätern im Zusammenhang mit dem Verkauf von U-Boot-Konstruktionsunterlagen an Südafrika MdlAnfr 14, 15 08.01.88 Drs 11/1619 Gansel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3591D, 3592 A ZusFr Gansel SPD 3591D, 3592 B ZusFr Bohl CDU/CSU 3592 A Schadenersatzregelung bei Beschädigung von Gebäuden durch Tiefflüge von Militärmaschinen MdlAnfr 13 08.01.88 Drs 11/1619 Börnsen (Ritterhude) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3592 C ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3592 D Mindestflughöhe für Militärmaschinen über Naturparks MdlAnfr 17 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3593 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 3593 C ZusFr Büchner (Speyer) SPD 3593 D Beseitigung der Unpünktlichkeiten im Intercity-Verkehr und der Überbelastung des Zugpersonals MdlAnfr 18, 19 08.01.88 Drs 11/1619 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 3594B, 3594 C ZusFr Toetemeyer SPD 3594 B, 3594 D Aufgaben, Organisationsform und Standort der Nationalen Agentur im Rahmen der Weltraumaktivitäten MdlAnfr 25, 26 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . 3595B, 3595 D ZusFr Frau Ganseforth SPD . . . 3595C, 3596A Bau einer Magnetschwebebahn zwischen Essen und Mannheim MdlAnfr 27, 28 08.01.88 Drs 11/1619 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 3596 B ZusFr Urbaniak SPD 3596 C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . . 3597 B Nächste Sitzung 3619D Berichtigungen 3620 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3621* A Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. 12. 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages 3621* B Anlage 3 Unterstützung einer friedlichen Entwicklung in Angola durch Rückzug der ausländischen Truppen und Wiederbelebung des AlvorAbkommens MdlAnfr 7 08.01.88 Drs 11/1619 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3621* C Anlage 4 Verhinderung der Einsparung von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften, z. B. durch Abbau von Überstunden und Nachtarbeit MdlAnfr 8 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3621* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 III Anlage 5 Veränderung der Wirtschaftsdaten seit der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 MdlAnfr 9 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3622* A Anlage 6 Benachteiligung der Ferienfluggesellschaften bei der Vergabe von Start- und Landezeiten im Luftverkehr MdlAnfr 16 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 3622* B Anlage 7 Konsequenzen aus der Battelle-Studie „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" MdlAnfr 20 08.01.88 Drs 11/1619 Vahlberg SPD SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* C Anlage 8 Höchstwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln MdlAnfr 22, 23 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Wollny GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* D Anlage 9 Durchführung des Transports abgebrannter Brennelemente am 12./13. Januar 1988 von Kahl nach Lübeck nach Entzug der Transportgenehmigung für die Transnuklear MdlAnfr 24 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3623* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3581 51. Sitzung Bonn, den 13. Januar 1988 Beginn: 13.01 Uhr
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    3620 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Berichtigungen 47. Sitzung, Seite 3301 D: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Achten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/789, 11/1404, 11/1405) sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 345 durch die Zahl 348 und bei den Nein-Stimmen die Zahl 124 durch die Zahl 127 zu ersetzen. Seite 3302 C: In der rechten Spalte der Nein-Stimmen ist vor dem Namen „Erler" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. Seite 3304 A: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/1425 sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 360 durch die Zahl 362 und bei den Ja-Stimmen die Zahl 149 durch die Zahl 151 zu ersetzen. Ferner ist bei den Ja-Stimmen vor dem Namen „Dr. Emmerlich" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. (Siehe hierzu auch die Berichtigungen im Stenographischen Bericht über die 48. Sitzung Seite 3390) 48. Sitzung, Seite 3335 A, 9. Zeile: Statt „eine" ist „keine" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 15.1. Dr. Ahrens * 15.1. Antretter * 13.1. Dr. Bötsch 13. 1. Büchner (Speyer) * 14. 1. Bühler (Bruchsal) * 13.1. Dr. Ehrenberg 15. 1. Dr. Feldmann * 13.1. Frau Fischer * 13. 1. Dr. Götz 14. 1. Grünbeck 15. 1. Grüner 15.1. Freiherr Heeremann v. Zuydtwyck 13. 1. Heimann 14. 1. Frau Dr. Hellwig 15. 1. Frau Hoffmann (Soltau) 15.1. Kastning 13.1. Kreuzeder 15.1. Lemmrich * 15.1. Dr. Mahlo 15.1. Menzel 15.1. Dr. Mertens (Bottrop) 13.1. Dr. Müller * 13.1. Nelle 15.1. Dr. Neuling 13. 1. Niegel * 14. 1. Petersen 15. 1. Reddemann * 14.1. Schmidt (München) * 13.1. Frau Schmidt-Bott 15.1. Seehofer 13.1. Dr. Soell * 13. 1. Stahl (Kempen) 15.1. Stiegler 14. 1. Stobbe 15. 1. Dr. Todenhöfer 13.1. Dr. Uelhoff 13.1. Frau Vennegerts 13.1. Dr. Vondran 15.1. Dr. Waigel 13.1. Zierer * 15.1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. Dezember 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages Betr.: Namentliche Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 24 am 4. Dezember in der 47. Sitzung Sehr geehrter Herr Präsident, hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich irrtümlich in der Abstimmung am 4. Dezember 1987 zum Thema Anlagen zum Stenographischen Bericht „Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern" mit Ja gestimmt habe. Ich wollte - wie meine gesamte Fraktion - selbstverständlich die Finanzreform ablehnen. Ich bitte um Kenntnisnahme. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/1619 Frage 7): Ist die Bundesregierung bereit, eine friedliche Entwicklung in Angola dadurch zu unterstützen, daß sie auf dem Rückzug aller ausländischer Truppen und einer Wiederbelebung des AlvorAbkommens besteht, soweit es Verhandlungen zwischen der MPLA und der Unita betrifft? In Angola sind ausländische Truppen mit und ohne Einwilligung der dortigen Regierung stationiert. Südafrikanische Streitkräfte sind im Oktober 1987 unter Verletzung des Völkerrechts und bilateraler vertraglicher Abmachung in Angola einmarschiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem die Bundesrepublik Deutschland vertreten ist, hat mit Resolution 602 vom 25. November 1987 den unverzüglichen Rückzug aller südafrikanischen Soldaten von angolanischem Territorium gefordert. In gleicher Weise haben sich die Außenminister der Zwölf am 23. November 1987 mit einer Erklärung geäußert. Darüber hinaus ist die Bundesregierung der Auffassung, daß Stabilität in der Region den Abzug raumfremder Streitkräfte voraussetzt. Aus dieser Erwägung und im Interesse einer baldigen Unabhängigkeit Namibias wünscht sie einen Erfolg der amerikanischangolanischen Gespräche und fördert sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Unbeschadet ihrer Grundüberzeugung, daß politische Konflikte nicht mit Waffengewalt sondern friedlich beigelegt werden müssen, sieht sich die Bundesregierung nicht in der Lage, Verhandlungen zu fordern, die die Beteiligung bestimmter politischer Gruppierungen an einer Regierung zum Ziel haben, mit der die Bundesregierung politische Beziehungen unterhält. Sie würde sich sonst dem Vorwurf einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates aussetzen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 8): Wie beurteilt die Bundesregierung nach Verabschiedung des US-Haushalts die Chancen, den beabsichtigten Abbau von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften zu verhindern und statt dessen zum Beispiel Überstunden und Nachtarbeit abzubauen? 3622* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Diese Chancen beurteilt die Bundesregierung als gering. Die US-Streitkräfte haben bereits im vergangenen Jahr in einigen Bereichen untersuchen lassen, inwieweit Personalkosten durch Überstunden, Nachtarbeit sowie durch Arbeitszeiten an Sonn- und Feiertagen entstehen. Dabei hat sich gezeigt, daß der Umfang dieser Arbeiten verhältnismäßig gering ist. Das Hauptquartier der US-Armee hat die örtlichen Kommandeure inzwischen angewiesen, Mehrarbeit sowie Nachtarbeit und Arbeit an Sonn- und Feiertagen nur in dem unbedingt erforderlichen Umfang anzuordnen. Die hierdurch möglichen Einsparungen dürften aber — auch im Hinblick auf den militärischen Auftrag der Streitkräfte — so gering sein, daß sie angesichts der jetzt nach dem Haushaltsgesetz bei den Personalmitteln festgelegten Einsparungen kaum ins Gewicht fallen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 9): Welche der bei der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 zugrunde gelegten Wirtschaftsdaten gelten nach den neuesten Erkenntnissen der Bundesregierung jetzt, also rund vier Wochen später, nicht mehr, und wie haben sie sich verändert? In den letzten Wochen des vergangenen Jahres haben sich für den Bundeshaushalt 1988 durch die kurzfristig eingetretene starke Abwertung der amerikanischen Währung Verschlechterungen auf der Einnahmeseite ergeben. Durch die notwendige Neubewertung der bei der Deutschen Bundesbank gehaltenen Dollarbestände tendiert die im Bundeshaushalt 1988 mit 6 Milliarden DM eingeplante Bundesbankablieferung gegen Null. Demgegenüber zeichnet sich aus heutiger Sicht auf der Ausgabenseite des Bundeshaushalts kein erhebliches Risiko ab. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 16): Trifft es zu, daß die zunehmenden Verspätungen im Luftverkehr den Reiseveranstaltern erhebliche Kosten verursachen, und was wird die Bundesregierung unternehmen, uni sicherzustellen, daß die Start- und Landezeiten auch an Ferienfluggesellschaften so vergeben werden, daß sie ihre vertraglichen Pflichten erfüllen können? Der Bundesregierung ist das Ausmaß der Kosten, die den deutschen Reiseveranstaltern durch Verspätungen im Luftverkehr entstanden sind, nicht bekannt. Auch in einer Besprechung im Bundesministerium für Verkehr am 17. Dezember 1987, in der Maßnahmen zur Beseitigung der Verspätungen an den Flughäfen Frankfurt und München mit allen Beteiligten erörtert wurden, hat der Deutsche Reisebüro-Verband e. V. keine Zahlen vorgetragen. Start- und Landezeiten werden vom Flugplankoordinator der Bundesrepublik Deutschland nach international abgestimmten Prioritätenregeln vergeben. Dabei werden Linien- und planmäßiger Charterflugverkehr grundsätzlich gleich behandelt. Die Luftverkehrsgesellschaften sind so in der Lage, ihre Planungen auf die zugeteilten Zeiten abzustellen und ggf. auch auf weniger belastete Flughäfen auszuweichen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 20) : Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung aus der Battelle-Studie Nr. SR 58 von 1978 über „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" gezogen, die im Auftrag des Bundesministers des Innern erstellt wurde, und aus welchen Gründen wurde diese Studie nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Der Bundesminister des Innern hatte 1980 die Battelle-Studie ausgewählten Fachberatern zur Kommentierung überlassen. Nach Meinung der Fachleute enthält die oben genannte Studie eine Reihe von Fehlern und unzutreffenden Annahmen und ist daher für die fachliche Diskussion der Sicherheit der Transporte radioaktiver Stoffe ungeeignet. Aus diesem Grund hatte der BMI von einer Veröffentlichung der Studie Abstand genommen. Im Rahmen des Projektes „Sicherheitsstudien der Entsorgung (PSE)" wurden für die Verkehrsträger Schiene und Straße Sicherheitsanalysen für Transporte von radioaktiven Materialien erstellt und 1985 abschließend veröffentlicht, die auf dem heutigen Stand der Sicherheitstechnik basieren. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Wollny (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Fragen 22 und 23): Welche Grenzwerte fur Radioaktivität gelten zur Zeit für Nahrungsmittel, fur Wildfleisch etc., welches in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet wird? Gilt die Regelung der EG über radioaktive Grenzwerte vom Dezember 1987 nur für Produkte aus Drittländern, und hat die Verordnung vorn Oktober 1987 nach Strahlenschutzvorsorgegesetze über Höchstwerte von Radioaktivität in Lebensmitteln heute Gültigkeit, oder ist sie mit der Einigung der EG vom Dezember 1987 außer Kraft getreten? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3623* Zu Frage 22: Es gibt zur Zeit keine rechtsverbindliche Regelung für Strahlengrenzwerte für Nahrungsmittel, für Wildbret etc., die in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet werden. Zu Frage 23: Die Verordnung (EWG) Nr. 3955/87 des Rates vom 22. Dezember 1987 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl gilt ab ihrem Inkrafttreten am 30. Dezember 1987 für zwei Jahre. Ihr Regelungsgehalt ist identisch mit der zum 31. Oktober 1987 ausgelaufenen EG-Ratsverordnung Nr. 1707/86. Dies bedeutet, daß landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Drittländern, die eine höhere Cäsium-Kontamination als 370 Bq/l bzw. kg bei Milch und Milchprodukten (wobei der Wert bei konzentrierten und Trockenerzeugnissen für das rekonstituierte Produkt zu ermitteln ist) bzw. als 600 Bq/kg bei sonstigen Erzeugnissen aufweisen, nicht in die EG importiert werden dürfen. Die Einhaltung des Verbots wird wie unter der Geltung der Ratsverordnung Nr. 1707/86 durch die Zollstellen und die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder überwacht. Mit Inkrafttreten dieser EG-Verordnung am 30. Dezember 1987 ist die nationale Anschlußregelung vom 30. Oktober 1987 gemäß ihrem § 4 Abs. 2 außer Kraft getreten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Frage 24): Wer ist, nachdem der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Firma Transnuklear die Transportgenehmigung entzogen hat, mit dem für die Nacht vom 12. auf 13. Januar 1988 anstehenden Transport von abgebrannten Brennelementen von Kahl nach Lübeck — zur Verschiffung nach Oskarshamn — beauftragt worden, oder wurde der Transport jetzt abgesagt? Nach Auskunft der zuständigen Genehmigungsbehörde ist bisher keine andere Beförderungsgenehmigung für den Transport von Kahl nach Lübeck erteilt worden. Dementsprechend findet der beabsichtigte Transport nicht statt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen! Meine Herren! Wie Sie, Herr Töpfer und Ihre Kollegen von der CDU/CSU, Herr Laufs und eben Herr Fellner, den Atommüllskandal angehen, ihn bewerten und in aktionistischer Manier in den Griff zu bekommen meinen, erinnert in fataler Weise an das Vorgehen nach Tschernobyl. Zugegeben, damals hatten Sie es leichter. Sie verfuhren nach dem Motto: Russische Kernkraftwerke sind schlechte Reaktoren. Deutsche Reaktoren erhielten die Auszeichnung „sicherste Reaktoren der Welt" . Ganz so einfach ist das heute nicht. Transnuklear und die Firma Nukem liegen in Hanau, also mitten in der Bundesrepublik Deutschland. Gleichviel, meine Damen und Herren, die Art Ihrer Reaktion auf Skandale hat sich nicht geändert. Sie beurteilen den Atommüllskandal auch als schlimm, ohne Ansehen der Person müsse aufgeklärt werden, alles müsse ans Licht gebracht werden, aber gleichzeitig gilt für Sie unumstößlich: Unser Sicherheitssystem ist das beste der Welt und allenfalls in Kleinigkeiten zu ändern, eine Richtlinie da, eine Korrektur des Atomgesetzes dort. Ein energiepolitischer Kurswechsel ist bei Ihnen aber weiterhin nicht angesagt.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Der bisher bekanntgewordene Atommüllskandal ist nur die kleine Spitze eines noch unübersehbar großen Eisbergs. Nicht nur eine Transportfirma, die Creme der deutschen Energiewirtschaft, ist in den Skandal verwickelt. In nahezu allen Kernkraftwerken lagern illegal Atommüllfässer. Den Eisberg des Skandals abmessen, damit Aufklärung mit allen politischen und rechtlichen Mitteln stattfindet, ist eine Selbstverständlichkeit. Daß wir mit dem jetzt schon produzierten Atommüll so sorgsam wie möglich umgehen müssen, ist ebenso selbstverständlich. Aber wo, so frage ich Sie — und das ist das Erschreckende, meine Damen und Herren von der Regierungsbank — , bleiben Ihre nachhaltigen Überlegungen, wo bleiben die Konsequenzen, wo die politischen Planungen, die auch nur annähernd erkennen lassen, daß Sie Ihren Beitrag leisten und leisten wollen, das Verhältnis zur Atomindustrie, zur Atomwirtschaft und zur Entsorgungsproblematik neu zu überdenken und zu korrigieren?

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Ich sehe nur Fehlanzeigen.


    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Das haben wir doch sehr deutlich gesagt! Sie wollen das nicht hören!)

    Meine Damen und Herren, ich möchte in diesem Zusammenhang zwei Fragen nachgehen. Erstens: Kann staatliche Kontrolle, kann Kontrolle überhaupt mit menschlich vertretbarem Aufwand so perfektioniert werden, daß Mißbrauch jeglicher Art ausgeschlossen ist? Wir alle wissen, wir erfahren, wir sehen, wir erleben, mit welch ungeheurem, unverhältnismäßigem staatlichen Gewaltaufwand und Gewalteinsatz



    Schäfer (Offenburg)

    die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf geschützt wird. Der Staat läßt sich dabei auf ein Niveau herab, um jeden Preis eine überflüssige und unnötige Technik gegen die Menschen durchzusetzen. Welches Kontrollsystem ist eigentlich mit welchem Aufwand noch denkbar und notwendig, um das für den Menschen todbringende Gift Plutonium in all seinen Verwendungsprozessen für alle Zeiten — ich sage bewußt: für alle Zeiten — möglichst genau zu erfassen und unter Kontrolle zu halten?
    Warum verschweigen Sie, Herr Töpfer, daß Plutonium eines der gefährlichsten Gifte, vielleicht sogar das gefährlichste Gift für den Menschen ist? Plutonium, das ein unabweisbares Beiprodukt der Atomenergienutzung ist, Plutonium, von dem Bruchteile eines Gramms, wenn sie in die Blutkreislaufbahn geraten, ausreichen, um mit absoluter Sicherheit den Krebstod zu bringen.
    Seit Jahren gilt — zumindest auf dem Papier und in Reden — : Eine sichere Entsorgung ist Voraussetzung für den Betrieb und den Zubau von Kernkraftwerken. Wir alle wissen — Sie auch, und Herr Töpfer räumt es sogar ein — : Weltweit kann von einem tatsächlich vorhandenen Endlager, geschweige denn von einer gesicherten Entsorgung nicht die Rede sein.

    (Beifall bei der SPD)

    Trotzdem gehen Sie von einer ausreichenden „Entsorgungsvorsorge" aus. Trotzdem wollen Sie nicht nur die in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke weiter laufen lassen, sondern noch drei weitere einschließlich des Schnellen Brüters mit über 4 000 MW Leistung ans Netz gehen lassen. Das ist nicht zu verantworten.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Sie, Herr Töpfer, beschönigen die ungelösten Entsorgungsfragen in Ihrem heute verabschiedeten Entsorgungsbericht ebenso, wie es in der Broschüre des Forschungsministers „Nukleare Entsorgung" getan wird, die wenige Wochen vor dem Atommüllskandal veröffentlicht worden ist. Ich zitiere aus der Broschüre; man muß sich das Zitat auf der Zunge zergehen lassen. Da steht als Fazit am Ende der Broschüre:
    Nukleare Entsorgung ist praktischer Umweltschutz wie bei keiner anderen Abfallart: durch Erfassung aller Abfälle, gewissenhafte Behandlung, überwachte Lagerung, Endlagerung unter besonderer Berücksichtigung der langfristigen Sicherheit und genauer Kontrolle aller dieser Schritte.
    Das ist zwischenzeitlich Realsatire. Die Wirklichkeit hat Sie einmal mehr bei Ihrer Beschönigung eingeholt.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage Ihnen in allem Ernst und ohne Vorwurf: Sie verharmlosen grenzenlos. Kein Mensch kann über Jahrtausende von Jahren Sicherheit garantieren.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Plutonium hat — Sie wissen es alle — eine Halbwertszeit von 24 000 Jahren. In 24 000 Jahren ist die Hälfte von 1 g ungiftig. Über Tausende von Jahren hinweg muß absolut sicher sein, daß der hochradioaktive Müll nicht mit der Biosphäre, also nicht mit Wasser, nicht mit dem Boden, nicht mit der Luft in Berührung kommt. Indem wir bereits heute hochradioaktiven Müll Tausenden von Generationen nach uns als ungedeckte Hypothek aufladen, ist jegliche Garantieabgabe vermessen. Eine solche Garantie über Jahrtausende von Jahren hinweg zu geben ist unmenschlich. Sie widerspricht der menschlichen Natur, ja es ist menschlicher Größenwahnsinn. Genau darum geht es, meine Damen und Herren, und das sollten Sie überdenken.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Was ist denn Tatsache? Wie schwer tun wir uns bereits heute mit den sogenannten Altlasten, mit alten Industriestandorten, mit alten Mülldeponien? Dabei geht es hier nur um Folgen von Produktionsweisen, die 30 und 50 Jahre zurückreichen. Und Sie von der Regierung stellen sich hin und behaupten: Die Atommüllentsorgung ist gesichert bzw. sicher zu machen.
    Welche Gewißheit haben Sie, daß wir tausend Jahre Frieden haben? Welche Gewißheit haben Sie, daß das geplante Endlager tatsächlich funktioniert? Woher nehmen Sie denn die Gewißheit, daß die Generationen nach uns beispielsweise im Jahre 3020 noch wissen und wissen können, was wir unter welchen Bedingungen wo gelagert haben?

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Angesichts dieser Dimensionen ist es menschenverachtend, weitere Atomkraftwerke ans Netz gehen zu lassen, Wiederaufarbeitung durchzusetzen und weiterhin Atommüll ohne absehbares Ende zu produzieren, meine Damen und Herren.

    (Zustimmung bei der SPD)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter Schäfer, Sie gestatten eine Zwischenfrage des Abgeordneten Kleinert (Marburg)?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein, ich gestatte keine.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Herr Schäfer, eine Gemeinheit! — Große Unruhe — Glocke des Präsidenten)

    Es ist längst an der Zeit, meine Damen und Herren, verantwortlich zu handeln, die Notbremse zu ziehen. Deshalb: Keine neuen Atomkraftwerke in Betrieb nehmen und bauen. Die bestehenden müssen in einem überschaubaren Zeitrahmen abgeschaltet, der Energiebedarf muß durch bessere Energienutzung und breitere Förderung und Anwendung alternativer Energien gedeckt werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Das ist die einzig mögliche und letztlich verantwortbare Folgerung aus dem aktuellen Atommüllskandal, meine Damen und Herren.



    Schäfer (Offenburg)

    Die zweite Frage, die ich nur noch andeuten kann, ist die Frage: Ist Kernenergie wirklich nur oder in erster Linie eine Frage der technischen Machbarkeit? Schon 1979 hat Carl Friedrich von Weizsäcker formuliert, daß man sich bezüglich der Erzeugung von Gefahren vor dem menschlichen Wirken oder Willen mehr zu fürchten habe als vor den rein technischen Zufällen. Es darf nicht geleugnet werden, meine Damen und Herren, daß das so ist. Die Frage des Umgangs mit der Atomenergie ist von daher, Herr Töpfer, also nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine Frage der Moral, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir verheben uns nämlich als Menschen, wenn wir Technologien mit hohem Gefahrenpotential weiter fördern und auf Dauer nutzen wollen,

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Was ist Ihre Alternative?)

    die den fehlerfreien Menschen voraussetzen. Es gibt ihn nicht, den fehlerfreien, unfehlbaren Menschen. Schon den Anspruch zu erheben, so etwas sei möglich, ist unmenschlich, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, meine Fraktion hat ohne Gegenstimme beschlossen, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Wieviel wart ihr denn?)

    Wir werden unseren Antrag mit dem genau umrissenen Untersuchungsgegenstand in der nächsten Woche im Deutschen Bundestag vorlegen. Dieser Untersuchungsausschuß wird sich nicht nur, nicht ausschließlich mit dem Atommüllskandal um Transnuklear zu befassen haben. Die gesamte Entsorgung, das ganze Problem der Kontrolle des Plutoniumkreislaufs, die Fragen, wie der Mensch das Risikopotential durch fehlerhaftes Verhalten vergrößern kann, muß mit auf den politisch-parlamentarischen Prüfstand eines Untersuchungsausschusses.

    (Beifall bei der SPD und des Abg. Kleinert [Marburg] [GRÜNE] — Dr. Laufs [CDU/ CSU]: Wenn Sie das wollen, dann machen Sie doch eine Enquete-Kommission!)

    Jetzt haben wir bereits heute, meine Damen und Herren, einen Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN. Genauer gesagt: Bis gestern hatten wir zwei Anträge, innerhalb weniger Tage zwei Anträge mit unterschiedlicher Fragestellung zu einem wichtigen Problem von der gleichen Fraktion.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Na, na, der erste ist vom 21. Dezember 1987!)

    Schon die Art und Weise, wie Sie von den GRÜNEN mit dem Problem umgehen, zeigt: Dies ist keine seriöse, keine angemessene Vorgehensweise, die diesem Problem gerecht wird.

    (Beifall bei der SPD — Widerspruch bei den GRÜNEN)

    Hinzu kommt noch, meine Damen und Herren, daß weder Ihr Antrag vom 21. Dezember 1987 noch Ihr Antrag von gestern, 17.55 Uhr, tatsächlich die Fragen enthält — jedenfalls in der Gesamtheit — , die notwendig sind, um dem Problem über den Untersuchungsausschuß auf die Spur zu kommen.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Dann sagen Sie doch, welche Fragen noch hinzukommen sollen! Sagen Sie es doch jetzt! Sie wissen es gar nicht!)

    Sie tun sich keinen Gefallen, lieber Herr Kleinert, wenn Sie Ihren unvollständigen und schlechten Antrag heute zur Abstimmung stellen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Sie würden sich einen Gefallen tun, wenn Sie den Antrag zurückzögen, neu überdächten und ihn gut formulierten, wie es der Fragestellung auch angemessen wäre, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn Sie freilich, meine Damen und Herren von den GRÜNEN, auf der Abstimmung heute bestehen, werden wir Sozialdemokraten Ihren Antrag ablehnen, weil er ungenügend, nicht ausreichend ist und den Ansprüchen an einen soliden Untersuchungsauftrag in keiner Weise entsprechen kann.
    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD)