Rede:
ID1105120600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Fellner.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/51 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 51. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Brandt und Gerstein . . . . 3597 C Erweiterung der Tagesordnung . 3597C, 3618 A Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Bewerbung der Bundesrepublik Deutschland für das Europäische Markenamt mit Standort MünchenHaidhausen — Drucksache 11/1011 — an den Auswärtigen Ausschuß 3597 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Die Behandlung schwach- und mittelaktiver Abfallstoffe aus Kernkraftwerken im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Firma Transnuklear GmbH in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 11/1566 [neu]) Dr. Töpfer BMU 3598A, 3615D Dr. Hauff SPD 3601 C Dr. Laufs CDU/CSU 3603 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 3606 B Seiters CDU/CSU (zur GO) 3606 D Becker (Nienberge) SPD (zur GO) . . . 3607 A Frau Wollny GRÜNE 3607 B Baum FDP 3609 A Reuter SPD 3611A Fellner CDU/CSU 3612 B Schäfer (Offenburg) SPD 3613 C Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 3617B Namentliche Abstimmung 3618A Ergebnis 3618B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksachen 11/1619 vom 8. Januar 1988 und 11/1627 vom 12. Januar 1988 — Einstellung des Ermittlungsverfahrens der OFD Kiel gegen die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und das Ingenieurkontor Lübeck wegen des illegalen Exports von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika; Einflußnahme des Bundesministers Dr. Stoltenberg auf diese Entscheidung DringlAnfr 1, 2 12.01.88 Drs 11/1627 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Dr. Voss BMF 3581 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 3581B, 3583 D ZusFr Bohl CDU/CSU 3581D, 3585 C ZusFr Frau Beer GRÜNE . . . 3582A, 3585 D ZusFr Eigen CDU/CSU 3582 B ZusFr Frau Hensel GRÜNE . . . 3582C, 3584 D ZusFr Volmer GRÜNE 3582D, 3585 B ZusFr Sellin GRÜNE 3582D, 3585 C ZusFr Dr. Struck SPD 3583A, 3584 C ZusFr Gansel SPD 3583B, 3585 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 3583C, 3586 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . . 3583D, 3586 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Wettbewerbsverzerrungen für die deutschen Kalb- und Schweinefleischerzeuger durch die Subventionen in Frankreich MdlAnfr 1, 2 08.01.88 Drs 11/1619 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 3586, 3587 B ZusFr Eigen CDU/CSU 3587 A, 3587 C Unterbindung des „Verkaufs" von Frauen, insbesondere aus Asien, durch Vermittlungsagenturen MdlAnfr 3, 4 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Dr. Dobberthien SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 3588A, 3588 D ZusFr Frau Dr. Dobberthien SPD 3588B, 3589 A ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3588 C Widerspruch gegen den Wegfall der Zonenrandrichtlinien bei der Koordinierung der EG-Richtlinie über die Vergabe öffentlicher Aufträge MdlAnfr 10, 11 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3589 D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU 3590 A Verquickung von Staats- und Familieninteressen bei der Reise des Bundeswirtschaftsministers nach Ägypten MdlAnfr 12 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 3590 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 3591 A Ermächtigung der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Kiel zur Verfolgung von Straftätern im Zusammenhang mit dem Verkauf von U-Boot-Konstruktionsunterlagen an Südafrika MdlAnfr 14, 15 08.01.88 Drs 11/1619 Gansel SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3591D, 3592 A ZusFr Gansel SPD 3591D, 3592 B ZusFr Bohl CDU/CSU 3592 A Schadenersatzregelung bei Beschädigung von Gebäuden durch Tiefflüge von Militärmaschinen MdlAnfr 13 08.01.88 Drs 11/1619 Börnsen (Ritterhude) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3592 C ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 3592 D Mindestflughöhe für Militärmaschinen über Naturparks MdlAnfr 17 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 3593 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 3593 C ZusFr Büchner (Speyer) SPD 3593 D Beseitigung der Unpünktlichkeiten im Intercity-Verkehr und der Überbelastung des Zugpersonals MdlAnfr 18, 19 08.01.88 Drs 11/1619 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 3594B, 3594 C ZusFr Toetemeyer SPD 3594 B, 3594 D Aufgaben, Organisationsform und Standort der Nationalen Agentur im Rahmen der Weltraumaktivitäten MdlAnfr 25, 26 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . 3595B, 3595 D ZusFr Frau Ganseforth SPD . . . 3595C, 3596A Bau einer Magnetschwebebahn zwischen Essen und Mannheim MdlAnfr 27, 28 08.01.88 Drs 11/1619 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 3596 B ZusFr Urbaniak SPD 3596 C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . . 3597 B Nächste Sitzung 3619D Berichtigungen 3620 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3621* A Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. 12. 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages 3621* B Anlage 3 Unterstützung einer friedlichen Entwicklung in Angola durch Rückzug der ausländischen Truppen und Wiederbelebung des AlvorAbkommens MdlAnfr 7 08.01.88 Drs 11/1619 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3621* C Anlage 4 Verhinderung der Einsparung von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften, z. B. durch Abbau von Überstunden und Nachtarbeit MdlAnfr 8 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3621* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 III Anlage 5 Veränderung der Wirtschaftsdaten seit der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 MdlAnfr 9 08.01.88 Drs 11/1619 Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . . 3622* A Anlage 6 Benachteiligung der Ferienfluggesellschaften bei der Vergabe von Start- und Landezeiten im Luftverkehr MdlAnfr 16 08.01.88 Drs 11/1619 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 3622* B Anlage 7 Konsequenzen aus der Battelle-Studie „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" MdlAnfr 20 08.01.88 Drs 11/1619 Vahlberg SPD SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* C Anlage 8 Höchstwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln MdlAnfr 22, 23 08.01.88 Drs 11/1619 Frau Wollny GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3622* D Anlage 9 Durchführung des Transports abgebrannter Brennelemente am 12./13. Januar 1988 von Kahl nach Lübeck nach Entzug der Transportgenehmigung für die Transnuklear MdlAnfr 24 08.01.88 Drs 11/1619 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3623* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3581 51. Sitzung Bonn, den 13. Januar 1988 Beginn: 13.01 Uhr
  • folderAnlagen
    3620 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Berichtigungen 47. Sitzung, Seite 3301 D: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Achten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/789, 11/1404, 11/1405) sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 345 durch die Zahl 348 und bei den Nein-Stimmen die Zahl 124 durch die Zahl 127 zu ersetzen. Seite 3302 C: In der rechten Spalte der Nein-Stimmen ist vor dem Namen „Erler" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. Seite 3304 A: Im endgültigen Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/1425 sind bei den abgegebenen Stimmen die Zahl 360 durch die Zahl 362 und bei den Ja-Stimmen die Zahl 149 durch die Zahl 151 zu ersetzen. Ferner ist bei den Ja-Stimmen vor dem Namen „Dr. Emmerlich" der Name „Dr. Ehrenberg" einzufügen. (Siehe hierzu auch die Berichtigungen im Stenographischen Bericht über die 48. Sitzung Seite 3390) 48. Sitzung, Seite 3335 A, 9. Zeile: Statt „eine" ist „keine" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 15.1. Dr. Ahrens * 15.1. Antretter * 13.1. Dr. Bötsch 13. 1. Büchner (Speyer) * 14. 1. Bühler (Bruchsal) * 13.1. Dr. Ehrenberg 15. 1. Dr. Feldmann * 13.1. Frau Fischer * 13. 1. Dr. Götz 14. 1. Grünbeck 15. 1. Grüner 15.1. Freiherr Heeremann v. Zuydtwyck 13. 1. Heimann 14. 1. Frau Dr. Hellwig 15. 1. Frau Hoffmann (Soltau) 15.1. Kastning 13.1. Kreuzeder 15.1. Lemmrich * 15.1. Dr. Mahlo 15.1. Menzel 15.1. Dr. Mertens (Bottrop) 13.1. Dr. Müller * 13.1. Nelle 15.1. Dr. Neuling 13. 1. Niegel * 14. 1. Petersen 15. 1. Reddemann * 14.1. Schmidt (München) * 13.1. Frau Schmidt-Bott 15.1. Seehofer 13.1. Dr. Soell * 13. 1. Stahl (Kempen) 15.1. Stiegler 14. 1. Stobbe 15. 1. Dr. Todenhöfer 13.1. Dr. Uelhoff 13.1. Frau Vennegerts 13.1. Dr. Vondran 15.1. Dr. Waigel 13.1. Zierer * 15.1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Schreiben des Abg. Dr. Jens (SPD) vom 10. Dezember 1987 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages Betr.: Namentliche Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 24 am 4. Dezember in der 47. Sitzung Sehr geehrter Herr Präsident, hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich irrtümlich in der Abstimmung am 4. Dezember 1987 zum Thema Anlagen zum Stenographischen Bericht „Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern" mit Ja gestimmt habe. Ich wollte - wie meine gesamte Fraktion - selbstverständlich die Finanzreform ablehnen. Ich bitte um Kenntnisnahme. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/1619 Frage 7): Ist die Bundesregierung bereit, eine friedliche Entwicklung in Angola dadurch zu unterstützen, daß sie auf dem Rückzug aller ausländischer Truppen und einer Wiederbelebung des AlvorAbkommens besteht, soweit es Verhandlungen zwischen der MPLA und der Unita betrifft? In Angola sind ausländische Truppen mit und ohne Einwilligung der dortigen Regierung stationiert. Südafrikanische Streitkräfte sind im Oktober 1987 unter Verletzung des Völkerrechts und bilateraler vertraglicher Abmachung in Angola einmarschiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem die Bundesrepublik Deutschland vertreten ist, hat mit Resolution 602 vom 25. November 1987 den unverzüglichen Rückzug aller südafrikanischen Soldaten von angolanischem Territorium gefordert. In gleicher Weise haben sich die Außenminister der Zwölf am 23. November 1987 mit einer Erklärung geäußert. Darüber hinaus ist die Bundesregierung der Auffassung, daß Stabilität in der Region den Abzug raumfremder Streitkräfte voraussetzt. Aus dieser Erwägung und im Interesse einer baldigen Unabhängigkeit Namibias wünscht sie einen Erfolg der amerikanischangolanischen Gespräche und fördert sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Unbeschadet ihrer Grundüberzeugung, daß politische Konflikte nicht mit Waffengewalt sondern friedlich beigelegt werden müssen, sieht sich die Bundesregierung nicht in der Lage, Verhandlungen zu fordern, die die Beteiligung bestimmter politischer Gruppierungen an einer Regierung zum Ziel haben, mit der die Bundesregierung politische Beziehungen unterhält. Sie würde sich sonst dem Vorwurf einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates aussetzen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 8): Wie beurteilt die Bundesregierung nach Verabschiedung des US-Haushalts die Chancen, den beabsichtigten Abbau von Arbeitsplätzen für deutsche Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften zu verhindern und statt dessen zum Beispiel Überstunden und Nachtarbeit abzubauen? 3622* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 Diese Chancen beurteilt die Bundesregierung als gering. Die US-Streitkräfte haben bereits im vergangenen Jahr in einigen Bereichen untersuchen lassen, inwieweit Personalkosten durch Überstunden, Nachtarbeit sowie durch Arbeitszeiten an Sonn- und Feiertagen entstehen. Dabei hat sich gezeigt, daß der Umfang dieser Arbeiten verhältnismäßig gering ist. Das Hauptquartier der US-Armee hat die örtlichen Kommandeure inzwischen angewiesen, Mehrarbeit sowie Nachtarbeit und Arbeit an Sonn- und Feiertagen nur in dem unbedingt erforderlichen Umfang anzuordnen. Die hierdurch möglichen Einsparungen dürften aber — auch im Hinblick auf den militärischen Auftrag der Streitkräfte — so gering sein, daß sie angesichts der jetzt nach dem Haushaltsgesetz bei den Personalmitteln festgelegten Einsparungen kaum ins Gewicht fallen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 9): Welche der bei der Haushaltsverabschiedung im Dezember 1987 zugrunde gelegten Wirtschaftsdaten gelten nach den neuesten Erkenntnissen der Bundesregierung jetzt, also rund vier Wochen später, nicht mehr, und wie haben sie sich verändert? In den letzten Wochen des vergangenen Jahres haben sich für den Bundeshaushalt 1988 durch die kurzfristig eingetretene starke Abwertung der amerikanischen Währung Verschlechterungen auf der Einnahmeseite ergeben. Durch die notwendige Neubewertung der bei der Deutschen Bundesbank gehaltenen Dollarbestände tendiert die im Bundeshaushalt 1988 mit 6 Milliarden DM eingeplante Bundesbankablieferung gegen Null. Demgegenüber zeichnet sich aus heutiger Sicht auf der Ausgabenseite des Bundeshaushalts kein erhebliches Risiko ab. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 16): Trifft es zu, daß die zunehmenden Verspätungen im Luftverkehr den Reiseveranstaltern erhebliche Kosten verursachen, und was wird die Bundesregierung unternehmen, uni sicherzustellen, daß die Start- und Landezeiten auch an Ferienfluggesellschaften so vergeben werden, daß sie ihre vertraglichen Pflichten erfüllen können? Der Bundesregierung ist das Ausmaß der Kosten, die den deutschen Reiseveranstaltern durch Verspätungen im Luftverkehr entstanden sind, nicht bekannt. Auch in einer Besprechung im Bundesministerium für Verkehr am 17. Dezember 1987, in der Maßnahmen zur Beseitigung der Verspätungen an den Flughäfen Frankfurt und München mit allen Beteiligten erörtert wurden, hat der Deutsche Reisebüro-Verband e. V. keine Zahlen vorgetragen. Start- und Landezeiten werden vom Flugplankoordinator der Bundesrepublik Deutschland nach international abgestimmten Prioritätenregeln vergeben. Dabei werden Linien- und planmäßiger Charterflugverkehr grundsätzlich gleich behandelt. Die Luftverkehrsgesellschaften sind so in der Lage, ihre Planungen auf die zugeteilten Zeiten abzustellen und ggf. auch auf weniger belastete Flughäfen auszuweichen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/1619 Frage 20) : Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung aus der Battelle-Studie Nr. SR 58 von 1978 über „Schwachstellen der Risikoeinschätzung beim Transport radioaktiver Materialien" gezogen, die im Auftrag des Bundesministers des Innern erstellt wurde, und aus welchen Gründen wurde diese Studie nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Der Bundesminister des Innern hatte 1980 die Battelle-Studie ausgewählten Fachberatern zur Kommentierung überlassen. Nach Meinung der Fachleute enthält die oben genannte Studie eine Reihe von Fehlern und unzutreffenden Annahmen und ist daher für die fachliche Diskussion der Sicherheit der Transporte radioaktiver Stoffe ungeeignet. Aus diesem Grund hatte der BMI von einer Veröffentlichung der Studie Abstand genommen. Im Rahmen des Projektes „Sicherheitsstudien der Entsorgung (PSE)" wurden für die Verkehrsträger Schiene und Straße Sicherheitsanalysen für Transporte von radioaktiven Materialien erstellt und 1985 abschließend veröffentlicht, die auf dem heutigen Stand der Sicherheitstechnik basieren. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Wollny (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Fragen 22 und 23): Welche Grenzwerte fur Radioaktivität gelten zur Zeit für Nahrungsmittel, fur Wildfleisch etc., welches in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet wird? Gilt die Regelung der EG über radioaktive Grenzwerte vom Dezember 1987 nur für Produkte aus Drittländern, und hat die Verordnung vorn Oktober 1987 nach Strahlenschutzvorsorgegesetze über Höchstwerte von Radioaktivität in Lebensmitteln heute Gültigkeit, oder ist sie mit der Einigung der EG vom Dezember 1987 außer Kraft getreten? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 51. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Januar 1988 3623* Zu Frage 22: Es gibt zur Zeit keine rechtsverbindliche Regelung für Strahlengrenzwerte für Nahrungsmittel, für Wildbret etc., die in der Bundesrepublik Deutschland produziert und vermarktet werden. Zu Frage 23: Die Verordnung (EWG) Nr. 3955/87 des Rates vom 22. Dezember 1987 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl gilt ab ihrem Inkrafttreten am 30. Dezember 1987 für zwei Jahre. Ihr Regelungsgehalt ist identisch mit der zum 31. Oktober 1987 ausgelaufenen EG-Ratsverordnung Nr. 1707/86. Dies bedeutet, daß landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Drittländern, die eine höhere Cäsium-Kontamination als 370 Bq/l bzw. kg bei Milch und Milchprodukten (wobei der Wert bei konzentrierten und Trockenerzeugnissen für das rekonstituierte Produkt zu ermitteln ist) bzw. als 600 Bq/kg bei sonstigen Erzeugnissen aufweisen, nicht in die EG importiert werden dürfen. Die Einhaltung des Verbots wird wie unter der Geltung der Ratsverordnung Nr. 1707/86 durch die Zollstellen und die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder überwacht. Mit Inkrafttreten dieser EG-Verordnung am 30. Dezember 1987 ist die nationale Anschlußregelung vom 30. Oktober 1987 gemäß ihrem § 4 Abs. 2 außer Kraft getreten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (GRÜNE) (Drucksache 11/1619 Frage 24): Wer ist, nachdem der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Firma Transnuklear die Transportgenehmigung entzogen hat, mit dem für die Nacht vom 12. auf 13. Januar 1988 anstehenden Transport von abgebrannten Brennelementen von Kahl nach Lübeck — zur Verschiffung nach Oskarshamn — beauftragt worden, oder wurde der Transport jetzt abgesagt? Nach Auskunft der zuständigen Genehmigungsbehörde ist bisher keine andere Beförderungsgenehmigung für den Transport von Kahl nach Lübeck erteilt worden. Dementsprechend findet der beabsichtigte Transport nicht statt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Reuter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn ich die Ausführungen des Herrn Dr. Laufs oder auch des Ministers für Umwelt hier einer kritischen Würdigung unterziehe, dann komme ich zu dem Ergebnis, daß eigentlich das, was hier im Deutschen Bundestag ausgeführt wird, den Sorgen der Menschen im Umfeld der Hanauer Betriebe nicht gerecht wird.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Also Ihre Stimmungsmache nicht, das stimmt!)

    — Sie reden von Stimmungsmache, Herr Kollege Dr. Laufs. Sie sind für mich ein Phänomen.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Diese unglaublichen Äußerungen! — Zuruf von der SPD: Sonst fällt dem doch nichts ein!)

    Bis zum Heiligen Abend wußten Sie noch nicht, um wie viele Fässer es sich handelte, und heute wissen Sie schon, wieviel Milligramm Spuren in den Fässern sind, obwohl keiner hineingesehen hat. Sie sind ein Held!

    (Beifall bei der SPD — Dr. Laufs [CDU/CSU]: Ich habe immer einschränkend gesagt: Nach den jetzigen Erkenntnissen und nach den vorliegenden Meldungen aus Belgien!)

    Meine Damen und Herren, seit Mitte 1987 ist der Öffentlichkeit und somit auch der Bundesregierung bekannt, daß es bei der Firma Transnuklear eine Schmiergeld-Affäre gibt. Viele haben heute mittag schon darauf hingewiesen, daß niemand so recht weiß, warum und für was eigentlich diese Schmiergelder gezahlt wurden. Diese Firma transportiert so ziemlich jeden Stoff, der im nuklearen Kreislauf vorkommt, und hat in der Bundesrepublik fast eine Monopolstellung.
    Transnuklear ist wiederum an neun weiteren Firmen beteiligt. Die Verflechtungen sind weltweit. Insider sind der Meinung, daß diese Firma keine selbständige Firma darstellt, sondern mehr als eine Hauptabteilung der Firma Nukem geführt wird. Wenn also 21 Millionen DM Schmiergelder gezahlt worden sind, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Firma Nukem als Mutter von Transnuklear von der ganzen Dimension nichts gewußt haben soll.
    Meine Damen und Herren, das ganze Ausmaß dieses Skandals aber wird deutlich, wenn man weiß, daß das Transportunternehmen mit fast allen deutschen Kernkraftwerken in Geschäftsverbindungen steht, und als jetzt auch bekannt wurde, daß Schmiergelder nach Frankreich zu dem Kernkraftwerk Super-Phoenix und nach Italien zum Kernkraftwerk Caorsa geflossen sein sollen.
    Der Anfang dieses Jahres entlassene Geschäftsführer von Nukem, der für Transnuklear zuständig war, soll laut „Spiegel" schon seit fünf Jahren gewußt haben, was da lief. Schon damals mußte die Zuverlässigkeit der handelnden Personen nach dem Atomgesetz in Zweifel gezogen werden. Das volle Ausmaß des Skandals kam jedoch erst im Dezember des vorigen Jahres zu Tage, als falsch deklarierte Fässer mit Atommüll auftauchten. Wieder ist hierfür die Firma Transnuklear verantwortlich.
    Meine Damen und Herren, der eigentliche Skandal besteht darin, daß hier mit einem so hochgefährlichen Material wie Plutonium umgegangen wird, als wäre es Puderzucker.

    (Dr. Laufs [CDU/CSU]: Das ist auch wieder Unsinn!)

    Meine Damen und Herren, bei der Giftigkeit dieses Stoffes mit einer Halbwertszeit von 24 000 Jahren dürfen keine Personen Verantwortung tragen, die bestechlich sind und die Geld für diese Dinge nehmen.
    Wenn Sie sagen, das ist alles gar kein Problem

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Das hat doch keiner gesagt!)

    — doch, es wurde der Eindruck vermittelt, als wäre das alles zu vernachlässigen und es wären nur ganz geringe Mengen Plutonium — , dann frage ich Sie einmal allen Ernstes: Bei wieviel Millionen DM fängt eigentlich die Summe an, wo man Plutonium möglicherweise auch für militärische Zwecke abzweigt?

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich bin der Meinung, daß alle Nuklearfirmen und die Kernkraftwerke auf den Prüfstand müssen und daß intensiv untersucht werden muß, was hier eigentlich vorgekommen ist.
    Gestern gab es bei der Firma Alkem wieder einen Vorfall, bei dem ein Mitarbeiter einer höheren Strahlendosis ausgesetzt war, weil ein Handschuh kaputtging. Bei der Firma Reaktor-Brennelement Union flossen über längere Zeit radioaktiv verseuchte Abwässer in die Kanalisation der Stadt Hanau. Bei Nukem wurde versehentlich Plutonium verarbeitet, obwohl die Firma hierfür keine Genehmigung hat, und es erst entdeckt wurde, als die Verarbeitung schon stattgefunden hatte. Wer einmal das Urteil des Alkem-Prozesses liest, wird feststellen, daß auch hier von schwerwiegenden Verstößen und rechtswidrigen Zuständen gesprochen wird.
    Die Bevölkerung hat die ständigen Beschwichtigungen satt und verlangt zu Recht eine volle Aufklärung aller Vorkommnisse. Der Magistrat der Stadt Hanau spricht von einem gestörten Vertrauensverhältnis zu den Firmen und macht in einem Schreiben deutlich, daß er keinesfalls bereit ist, eine Gefährdung der Sicherheit und des Lebens seiner Bürger hinzunehmen.
    Jetzt will ich Ihnen einmal ein Zitat vortragen:
    Die Nutzung der Kernenergie ist verantwortbar,
    weil unsere Sicherheitsvorkehrungen höchsten
    Ansprüchen genügen. Die Bundesregierung wird



    Reuter
    weiterhin streng darauf achten, daß alle Vorschriften genauestens eingehalten werden.
    So der heute nicht anwesende Bundeskanzler Helmut Kohl bei seiner Regierungserklärung am 18. März 1987. Ich frage die Bundesregierung, was sie nach dem Bekanntwerden der Schmiergeldaffäre unternommen hat. Wo hat sie denn streng darauf geachtet, daß alle Vorschriften eingehalten werden?
    Wir erleben immer wieder eine Verharmlosung der Risiken und Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung der Kernenergie. In derselben Regierungserklärung ist zu lesen:
    Unser Wissen um eine sichere Nutzung der Kernenergie wollen wir weiterentwickeln, und wir streben nach möglichst breiter internationaler Übereinstimmung über ein Höchstmaß an Sicherheit.
    Sieht so das Höchstmaß an Sicherheit aus, daß erst 350 Fässer mit Atommüll hier aufgefunden werden, dann 1 084, jetzt 1 942? Meine Damen und Herren, vielleicht wird hier noch im Rahmen einer kleinen Feierstunde dann das Auffinden des zweitausendsten Fasses gefeiert.
    Am 18. Dezember war in der Zeitung zu lesen, daß der Firma Transnuklear die Genehmigungen für den Transport entzogen seien. Minister Töpfer hat auch vorhin wieder erklärt: Die Genehmigung wurde suspendiert, wurde beurlaubt. Ich frage deshalb heute hier: Wie kann es eigentlich sein, daß der Pressesprecher der Firma noch drei Tage danach nichts schriftlich vorliegen hat und daß am 21. Dezember, also einige Tage nach der Ankündigung, der Regierungspräsident von Darmstadt bei dem Landrat des MainKinzig-Kreises in Hanau nachfragt und ihn bittet, die Genehmigungen bei Transnuklear zu entziehen. Was ist hier eigentlich von dem Minister nun gemacht worden, damit Transnuklear nicht weiter transportieren kann?
    Ich komme zum Schluß. Durch diesen Skandal ist viel Vertrauen verloren gegangen, Vertrauen der Bevölkerung in die Fähigkeit der Politik, die anstehenden Probleme zu meistern. Ob wir dieses Vertrauen wieder zurückgewinnen können, hängt im wesentlichen auch davon ab, ob wir hier aus dem Skandal die notwendigen politischen Konsequenzen ziehen. Eine Technologie, die den unfehlbaren, unbestechlichen Menschen voraussetzt, den es nach unserem Wissen nicht gibt, muß nach meiner Meinung baldmöglichst abgelöst werden.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Fellner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hermann Fellner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Worin liegt der Skandal? hat die SPD gefragt. — Wir haben keinerlei Verständnis für kriminelles Verhalten im Zusammenhang mit Transnuklear. Die Zuverlässigkeit der Betreiber ist Voraussetzung für den Umgang mit Radioaktivität.
    Unabhängig davon zählt natürlich die Bestechung ohnehin nicht zu den erlaubten Geschäftspraktiken.

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    Wir haben auch keinerlei Verständnis für eine lasche und oberflächliche Einhaltung bzw. Nichteinhaltung der gesetzlichen Vorschriften im Bereich des Atomrechts. Ich meine, das, was geschehen ist, ist Skandal genug. Man braucht dem nicht noch weitere, wie ich meine, unsinnige Verdächtigungen hinzuzufügen, wie Sie, Herr Kollege Reuter, es soeben getan haben.
    Wir wissen, daß viele Verantwortliche in der Atomindustrie meinen, die Vorschriften des Gesetzgebers seien unangemessen vorsichtig. Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir sagen, daß die schwachradioaktiven Abfälle ja nicht gerade das Thema waren, dem wir, quer durch die Parteien, das Hauptaugenmerk geschenkt haben. Aber dies ermächtigt niemanden, in eigener Vollmacht über Sinn und Unsinn von Vorschriften zu entscheiden. Die Vorschriften sind so „pingelig", weil aus kleinen Fehlern großer Schaden entstehen kann. Und der Schaden ist entstanden, zwar nicht in der Form der Gefährdung der Gesundheit und des Lebens unserer Mitbürger, aber es ist Vertrauensschaden entstanden, der schwer wiegt. Und die Atomindustrie täte gut daran, zu begreifen, daß sie diesen Schaden nur mit größter Anstrengung wiedergutmachen kann.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Ich will aber auch die andere Seite der Medaille ansprechen: Kriminelles Verhalten einzelner rechtfertigt es nicht, eine ganze Branche der deutschen Industrie in eine Gesamthaftung zu nehmen und insgesamt zu diskriminieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Was die SPD hier veranstaltet, ist äußerst durchsichtig. Es ist bekannt, daß Sie die Kernenergie in Deutschland totmachen wollen; Sie wollen Ihre Ausstiegsbeschlüsse vom Nürnberger Parteitag durchsetzen,

    (Dr. Vogel [SPD]: Stell dir mal vor! Das unterscheidet uns!)

    — Beschlüsse, die Ihre Geschäftsführerin Anke Fuchs, Herr Vorsitzender Vogel, selber als unehrlich bezeichnet hat.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Wenn Sie nur den „Bayernkurier" lesen!)

    — Wenn Sie öfter den „Bayernkurier" lesen würden, würden Sie hier nicht so abwegige Zwischenrufe machen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Vogel [SPD])

    Sie tun alles, Herr Kollege Vogel, um die Entsorgung in Deutschland durch die Dämonisierung jedes einzelnen Entsorgungsschrittes zu erschweren. Wir sind bei diesen Fragen nicht unter Zeitdruck. Die Panik, die Sie predigen, darf nicht zu einer Vernachlässigung der Sicherheit führen. Hinter Ihrer Taktik steht die Absicht Ihrer Strategen, den Entsorgungsnachweis bei jeder Gelegenheit in Zweifel zu ziehen, um



    Fellner
    damit die Stillegung, d. h. die gerichtlich verfügte Stillegung der Kernkraftwerke in Deutschland betreiben zu können. Diese Strategie ist sicherlich längst durchschaut. Wir setzen auf rationales Handeln. Erforderlich ist jetzt, die eigenen Anstrengungen bei allen Entsorgungsschritten zu verstärken, damit die Kernenergiepolitik verantwortbar bleibt.
    Herr Vogel, wie billig ihre Strategie ist, wird deutlich, wenn Sie aus dem Skandal von Transnuklear jetzt für Ihren Kampf gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf Honig saugen wollen, so, wie es die bayerische SPD tut. Weil die Energiewirtschaft, die hinter Nukem und Transnuklear steht, auch für den Bau von Wackersdorf verantwortlich ist, zu unterstellen, auch in Wackersdorf sei Fehlverhalten sozusagen vorprogrammiert, ist wirklich aberwitzig. Ich bin überzeugt, daß dieser Skandal genügt, um die verantwortlichen Manager nachhaltig an ihre Pflichten zu erinnern.
    Ein Wort zu Ihrer Forderung nach einem Untersuchungsausschuß: Es bleibt Ihnen selbstverständlich unbenommen, eine Untersuchung von Fragen zu fordern, die anderweitig leichter aufgeklärt werden könnten oder schon geklärt sind. Es bleibt Ihnen auch unbenommen, diese Untersuchung vor einem Forum zu fordern, das sicherlich am wenigsten dafür zuständig ist. Der Sache dient dieses Vorgehen nicht. Ich meine, es dient auch nicht den Interessen der SPD; denn Sie können selbstverständlich die Untersuchung nicht auf unsere Regierungszeit hier in Bonn oder in Hessen beschränken.

    (Zuruf des Abg. Duve [SPD])

    Herr Hauff, wir werden Sie selbstverständlich fragen: Was ist in den 125 000 Fässern, mit denen Sie die Asse zugekippt haben? Das haben Sie zu verantworten. Selbstverständlich werden wir das auch fragen. Und wir werden uns mit Interesse darauf konzentrieren, wie es um die Tätigkeit der hessischen Genehmigungsbehörden zu der Zeit stand, als Sie dort die Regierungsverantwortung getragen haben. Herr Kollege Schäfer, wenn ich auf gemeinsame Schlachtfelder, wo wir uns in Untersuchungsausschüssen getummelt haben, zurückblicke, stelle ich fest, daß es natürlich bedauernswerte Opfer gegeben hat. Ich erinnere Sie daran, sie stammten aus Ihren Reihen. Das ist nur ein freundschaftlich gemeinter Rat. Ich will Ihnen keineswegs drohen.
    Ein letztes Wort zur Bundesaufsicht. Es ist richtig, daß die Bundesaufsicht verantwortbar ausgeübt werden muß. Das kann nur geschehen, wenn auch die notwendigen personellen und sachlichen Ausstattungen dafür zur Verfügung stehen. Es geht ja auch um eine vorsorgende Bundesaufsicht und nicht darum, daß erst nach dem Bund gerufen wird, wenn etwas passiert ist. Ich meine, wir sollten uns mit den Bundesländern auf die Errichtung eines Bundesamtes für Strahlenschutz einigen. München mit den in der Nähe gelegenen Instituten des Bundes wäre sicherlich der geeignete Standort dafür.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Husum auch!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)