Rede:
ID1104615600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Bredehorn.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/46 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 46. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 3125A Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Lage der deutschen Stahlindustrie nach der Stillegungsentscheidung in Rheinhausen Wieczorek (Duisburg) SPD 3125D Günther CDU/CSU 3126D Frau Hillerich GRÜNE 3128A, 3136D Dr. Graf Lambsdorff FDP 3129B Rau, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen 3130 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 3131 C Weiermann SPD 3133 A Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 3134 B Dr. Lammert CDU/CSU 3135 D Beckmann FDP 3137 A Dr. Jens SPD 3138A Wissmann CDU/CSU 3138D Roth SPD 3139 C Scharrenbroich CDU/CSU 3140B Dr. Schwörer CDU/CSU 3141B Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Miltner, Gerster (Mainz), Regenspurger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundespersonalvertretungsgesetzes (Drucksache 11/1190) b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bildung von Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Betrieben (Drucksache 11/1134) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Ausbau und zur Sicherung der betrieblichen Mitbestimmung im öffentlichen Dienst in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Fortentwicklung des Bundespersonalvertretungsgesetzes (Drucksache 11/1412) Dr. Kappes CDU/CSU 3142 C Frau Hämmerle SPD 3143 B Richter FDP 3144 D Frau Krieger GRÜNE 3145 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 3146C Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Raumordnungsbericht 1986 (Drucksachen 10/6027, 11/1173) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Bauschäden (Drucksache 11/343) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr.-Ing. Kansy, Ruf, Dr. Vondran, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 Grünbeck, Nolting, Zywietz, Frau Dr. Segall, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP: Bauwerkschäden (Drucksache 11/798) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr.-Ing. Kansy, Frau Rönsch (Wiesbaden), Dr. Daniels (Bonn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Nolting, Zywietz, Frau Dr. Segall, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP: Probleme hochverdichteter Neubausiedlungen aus den 60er und 70er Jahren (Drucksache 11/813) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Situation der Mieterinnen und Mieter in den Großsiedlungen der 60er und 70er Jahre (Drucksache 11/1186) Pesch CDU/CSU 3148 B Großmann SPD 3150 A Grünbeck FDP 3151 D Frau Teubner GRÜNE 3153 B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 3154 C Müntefering SPD 3155 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 3157 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Reduzierung der gesundheitlichen Gefahren durch Tabakrauch (Drucksache 11/563) Frau Saibold GRÜNE 3160 A Sauer (Stuttgart) CDU/CSU 3161 C Gilges SPD 3163 B Frau Würfel FDP 3165 B Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . . 3166D Tagesordnungspunkt 8: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. September 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Argentinien über die Wehrpflicht von Doppelstaatern (Drucksachen 11/356, 11/1342) 3167 D Tagesordnungspunkt 9: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Oktober 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über die Wehrpflicht deutsch-dänischer Doppelstaater (Drucksachen 11/357, 11/1343) 3168A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 11 Titel 682 01 — Erstattung von Fahrgeldausfällen — (Drucksachen 10/6648, 11/1090) 3168B Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Änderung der Immunitätsvorschriften (§ 107 GOBT; Beschluß des Deutschen Bundestages betreffend Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Bundestages gemäß Anlage 6 GO-BT) (Drucksache 11/1207) . . . 3168 C Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Sammelübersicht 31 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/1145) 3168D Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags des Abgeordneten Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ehemaliges Columbia-Hotel in München-Neuhausen (Drucksache 11/1197) . . 3168D Tagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Abkoppelung Wiesbadens vom IC-Netz der Deutschen Bundesbahn (Drucksache 11/1124) . . . . 3168D Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schienenausbaustrecke Dortmund—Kassel (Drucksache 11/1154) . . . 3169A Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags des Abgeordneten Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Bewerbung der Bundesrepublik Deutschland für das Europäische Markenamt mit Standort in München-Haidhausen (Drucksache 11/1011) 3169A Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Urbaniak, Daubertshäuser, Amling, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schnellbahnverbindung Dortmund—Kassel (Drucksache 11/1414) 3169 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Unruh und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortprogramm für eine Alters-Grundsicherung (Drucksache 11/1401) 3169B Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Unruh, Frau Trenz, Hoss, Frau Beck- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 III Oberdorf, Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Aufhebung der Stufenregelung (Drucksache 11/1402) 3169B Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind — Schutz des ungeborenen Lebens" (Drucksachen 11/1136, 11/1434, 11/1435 neu) Frau Männle CDU/CSU 3169D Frau Dr. Götte SPD 3170D Eimer (Fürth) FDP 3172D Frau Schoppe GRÜNE 3174 B Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . . 3175 B Tagesordnungspunkt 19: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Scheer, Vosen, Dr. Hauff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forschungs- und Entwicklungsprogramm Solarenergie und Wasserstoff (Drucksache 11/1175) Jung (Düsseldorf) SPD 3176 C Lenzer CDU/CSU 3178A Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 3180 C Dr.-Ing. Laermann FDP 3181D Dr. Scheer SPD 3184 B Engelsberger CDU/CSU 3185 B Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (Drucksache 11/675) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" hier: Rahmenplan 1988 bis 1991 und nachträgliche Änderung des Rahmenplans 1986 bis 1989 (Drucksache 11/ 841) Herkenrath CDU/CSU 3188D Koltzsch SPD 3190A Bredehorn FDP 3191B Frau Flinner GRÜNE 3192 B Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Gesetzentwurf zur Regelung einer angemessenen Versorgung für alle Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in der Zeit von 1933 bis 1945 (Drucksachen 11/ 141, 11/1392, 11/1407) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Schily, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Entschädigung für Zwangsarbeit während der Nazi-Zeit (Drucksachen 11/142, 11/1392, 11/1407) c) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Unrecht" (Drucksachen 11/223, 11/1392, 11/1408) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verleihung einer kommunalen Ehrenbürgerschaft an Verfolgte des Nationalsozialismus (Drucksache 11/1395) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Richtlinien der Bundesregierung für die Vergabe von Mitteln an Opfer von NS-Unrecht (Drucksache 11/1413) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksache 11/1396) Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 3194 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 3197 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 3200 B Lüder FDP 3203 C Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 3205 C Schröer (Mülheim) SPD 3208 C Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . 3210 A Waltemathe SPD 3210 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 3212 D Namentliche Abstimmungen . . 3214B, 3214 C Ergebnisse 3214D, 3216A, 3217B Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Sammelübersicht 30 des Petitionsauschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/1085) Frau Seuster SPD 3219B Frau Limbach CDU/CSU 3220 D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 Frau Nickels GRÜNE 3221 C Frau Dr. Segall FDP 3222 B Tagesordnungspunkt 3: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sicherung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz) (Drucksachen 11/ 498, 11/1215) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die zentrale Archivierung von Unterlagen aus dem Bereich des Kriegsfolgenrechts (Drucksachen 11/642, 11/1214, 11/1306) Neumann (Bremen) CDU/CSU 3223 B Frau Hämmerle SPD 3224 C Dr. Hirsch FDP 3225 D Wüppesahl GRÜNE 3227 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 3228 B Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Benzinbleigesetzes (Drucksachen 11/1005, 11/1341) Schmidbauer CDU/CSU 3229 D Frau Dr. Hartenstein SPD 3230 D Frau Dr. Segall FDP 3231 D Dr. Knabe GRÜNE 3232 B Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 3233 A Tagesordnungspunkt 20: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Elften Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 11/1315) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht nach § 35 des Bundesausbildungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Abs. 2 (Drucksache 11/877) Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . . 3234 D Frau Odendahl SPD 3235 C Neuhausen FDP 3237 C Wetzel GRÜNE 3238 C Möllemann, Bundesminister BMBW . . . 3240 B Tagesordnungspunkt 22: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung eines 50%igen Beimischzwangs von Getreide für die Mischfutterindustrie (Drucksache 11/580) Frau Flinner GRÜNE 3241 D Michels CDU/CSU 3242 C Müller (Schweinfurt) SPD . . . . . . 3243 B Paintner FDP 3244 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML 3245 C Nächste Sitzung 3245 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3247* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frau Trenz, Frau Unruh und Hoss (DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Tagesordnungspunkte 17a, b und c 3247* C Anlage 3 Sicherheitsvorkehrungen für den Abtransport der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 3 27.11.87 Drs 11/1381 Jungmann SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . . 3248* A Anlage 4 Subventionierung der Breitbandverkabelung für Fernseh-Verteilnetze; Subventionierung der Paketpost MdlAnfr 4, 5 27.11.87 Drs 11/1381 Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP 3248* B Anlage 5 Sicherstellung der zweckgebundenen Verwendung der Entwicklungshilfe für Birma MdlAnfr 7 27.11.87 Drs 11/1381 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU SchrAntw StSekr Lengl BMZ 3248* C Anlage 6 Verbot der Verwendung von Stanniolkapseln für Sekt- und Weinflaschen zur Verringerung des Bleianteils im Hausmüll MdlAnfr 46, 47 27.11.87 Drs 11/1381 Frau Dr. Dobberthien SPD SchrAntw PStSekr Gröbl BMU 3249* A Anlage 7 Zerstörung der Kirche von Omulukila/Namibia durch die SWAPO; Äußerungen des Präsidenten der SWAPO über den Kommunismus als einzigen Weg für Namibia MdlAnfr 49, 50 27.11.87 Drs 11/1381 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3249* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 V Anlage 8 Versuche türkischer Generalkonsulate, ihre Landsleute (vor allem Gewerkschaftler) durch Paßentzug zu nachrichtendienstlicher Mitarbeit für den türkischen Geheimdienst MIT zu zwingen MdlAnfr 51 27.11.87 Drs 11/1381 Conradi SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 3249* D Anlage 9 Bewegungsfreiheit deutscher Diplomaten in Birma MdlAnfr 52 27.11.87 Drs 11/1381 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3250* A Anlage 10 Gewährung einer Zulage für die Verwaltungsleiter der diplomatischen Vertretungen im Ausland MdlAnfr 53 27.11.87 Drs 11/1381 Bernrath SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 3250* B Anlage 11 Vereinbarungen der Bundesregierung mit den USA über den Abzug der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland bis spätestens 1992 MdlAnfr 54, 55 27.11.87 Drs 11/1381 Bahr SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 3250* C Anlage 12 Zeitplan für den Abzug der amerikanischen C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 56, 57 27.11.87 Drs 11/1381 Koschnick SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 3250* D Anlage 13 Abzug der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland auch ohne Genfer Vereinbarung MdlAnfr 58 27.11.87 Drs 11/1381 Jungmann SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 3251* A Anlage 14 VETO-Recht der Bundesregierung gegenüber der Stationierung neuer binärer C-Waffen auf deutschem Boden MdlAnfr 59 27.11.87 Drs 11/1381 Gerster (Worms) SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 3251* B Anlage 15 Auswirkung des Verlustes von Parlamentssitzen der weißen Minderheit in Simbabwe auf die Südafrika-Politik der Bundesregierung MdlAnfr 60 27.11.87 Drs 11/1381 Hinsken CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 3251* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 3125 46. Sitzung Bonn, den 3. Dezember 1987 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * * 4. 12. Antretter * * 4. 12. Bahr 3. 12. Frau Beck-Oberdorf 4. 12. Frau Blunck * * 4. 12. Böhm (Melsungen) * * 4. 12. Frau Brahmst-Rock 4. 12. Büchner (Speyer) * * 4. 12. Bühler (Bruchsal) * * 4. 12. Frau Conrad 3. 12. Daweke 3. 12. Dr. Dregger 3. 12. Duve * * 4. 12. Ehrbar 4. 12. Dr. Emmerlich 3. 12. Dr. Feldmann * * 4, 12. Frau Fischer 4. 12. Dr. Geißler 3. 12. Glos 4. 12. Dr. Glotz 4. 12. Dr. Götz 4. 12. Haar 3. 12. Frau Dr. Hamm-Brücher 3. 12. Frau Dr. Hellwig 4. 12. Dr. Hitschler * * 3. 12. Höffkes 3. 12. Frau Hürland-Büning 4. 12. Dr. Hüsch 3. 12. Irmer ** 4. 12. Jaunich 4. 12. Dr. Jens 3. 12. Frau Karwatzki 4. 12. Kiechle 4. 12. Kittelmann * * 4. 12. Dr. Klejdzinski * 4. 12. Dr. Köhler (Wolfsburg) 4. 12. Kreuzeder 4. 12. Dr. Langner 3. 12. Lemmrich * * 4. 12. Lenzer * * 4. 12. Dr. Lippelt (Hannover) 4. 12. Frau Luuk * * 4. 12. Dr. Mechtersheimer * * 3. 12. Dr. Mertens (Bottrop) 3. 12. Dr. Möller 4. 12. Dr. Müller * 4. 12. Dr. Neuling 4. 12. Dr. Nöbel 3. 12. Frau Oesterle-Schwerin 3. 12. Frau Pack * * 4. 12. Petersen 4. 12. Reddemann * * 4. 12. Dr. Scheer * 4. 12. Schily 4. 12. Schmidt (München) * * 4. 12. Schmitz (Baesweiler) 4. 12. von Schmude * * 4. 12. Dr. Soell * * 4. 12. Steiner * * 3. 12. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stobbe 4. 12. Frau Vennegerts 4. 12. Dr. Warnke 4. 12. Frau Dr. Wilms 3. 12. Dr. Wulff * * 4. 12. Zierer * * 4. 12. Zywietz * * 4. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frau Trenz, Frau Unruh und Hoss (DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Tagesordnungspunkte 17 a, b und c: Die Unterzeichnenden erklären: Um den bislang von einer Anerkennung und Entschädigung ausgeschlossenen Verfolgten des NS-Regimes einen Rechtsanspruch auf Entschädigung im Sinne einer angemessenen Versorgung zu ermöglichen und gesetzlich zu verankern, haben DIE GRÜNEN den Gesetzentwurf auf Drucksache 11/141 in den Bundestag eingebracht. Für das ungelöste Problem der ehemaligen Zwangsarbeiter haben DIE GRÜNEN den Antrag auf Drucksache 11/142 eingebracht. Die GRÜNEN haben im Ausschuß unterstrichen, daß sie ihre Anträge aufrechterhalten wollen. Erst als für beide Anträge keine Mehrheit zu erhalten war und die Fraktion der SPD mitgeteilt hatte, daß sie einen Änderungsantrag für ihr eigenes Modell einer Stiftungslösung zur Schlußabstimmung im Plenum vorlegen werde, der die Kritik am bisherigen Stiftungsmodell aufnehme, haben DIE GRÜNEN im Ausschuß dem SPD-Antrag zugestimmt, was ein Unterstützungsvotum für die Einrichtung einer Stiftung darstellte. Die Unterzeichner haben in dem guten Glauben dem SPD-Antrag zugestimmt, daß dieser nicht nur die Kritikpunkte der GRÜNEN im Bundestag aufnimmt, sondern sich natürlich auch im Sinne einer Mehrheitsbildung im Interesse der Betroffenen jeder unsachgemäßen Bewertung der grünen Anträge enthält. Haben die Unterzeichner in der Eile und Hektik des Abstimmungsverfahrens übersehen, daß sich eine Passage des SPD-Antrages - wider Erwarten - ausdrücklich gegen die Gesetzesentwürfe der GRÜNEN wendet und die sachlich falsche Behauptung enthält, daß der grüne Antrag „nur bestimmte Gruppen von NS-Verfolgten erfasse"? Oder handelt es sich um einen Wiedergabefehler im Text der Stellungnahme? Wie auch immer, die Unterzeichner erklären hiermit in aller Deutlichkeit, daß sie erstens den von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Gesetzesentwurf auf Drucksache 11/141 und den Antrag auf Drucksache 11/142 für die weitestgehende und beste Lösung 3248* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 für die Betroffenen halten; zweitens, daß sie einer überarbeiteten „Stiftungskonzeption" im Plenum des Bundestages zustimmen werden, da sie dieses Modell als die zweitbeste Lösung ansehen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Jungmann (SPD) (Drucksache 11/1381 Frage 3): Welche Sicherheitsvorkehrungen sieht die Bundesregierung für den Abzug der in der Bundesrepublik Deutschland gelagerten C-Waffen vor, und welche Transportmittel werden dafür verwendet? Die Bundesregierung hat eine Kommission eingesetzt, um den Abtransport der in der Bundesrepublik Deutschland lagernden amerikanischen Bestände an chemischen Waffen zu organisieren. Diese Interministerielle Kommission (IMK) führt derzeit im Zusammenwirken mit den USA umfangreiche und zeitaufwendige Untersuchungen auch zu den verschiedenen Transportmöglichkeiten durch. Die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung hat bei allen Überlegungen zur Transportplanung höchste Priorität. Die IMK, in Zusammenarbeit mit den zuständigen amerikanischen Stellen, wird die Vorbereitungen für den Abtransport der in der Bundesrepublik Deutschland lagernden amerikanischen chemischen Waffen so abschließen, daß die CW vereinbarungsgemäß bis spätestens 1992 abgezogen sind. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Fragen des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/1381 Fragen 4 und 5): Mit welchem Betrag wird die Breitbandverkabelung für Fernseh-Verteilnetze zur Zeit insgesamt und pro Anschluß subventioniert? Mit welchem Betrag wird zur Zeit die Paketpost der Deutschen Bundespost subventioniert? Zu Frage 4: Es ist nicht daran gedacht, den Breitbandanschluß zu subventionieren. Vielmehr wird erwartet, daß der Dienst nach einer relativ langen Anlaufphase kostendeckend arbeiten wird. Um dieses Ziel einzuhalten, werden die Investitionen auf solche Ausbaugebiete konzentriert, die im Bundesdurchschnitt nicht mehr als 700 DM pro Wohneinheit Investitionen erfordern. Mit den seit 1980 bis einschließlich 1986 investierten 4,5 Milliarden DM wurden Anschlußmöglichkeiten für 6,75 Millionen Wohneinheiten geschaffen; dies entspricht einer Investition von 666 DM pro Wohneinheit. Es kann demnach davon ausgegangen werden, daß sich der Breitbandverteildienst innerhalb der Lebensdauer der Anlagen selbst tragen wird. Zu Frage 5: Für den Paketdienst der Deutschen Bundespost gibt es keine gesonderte Finanzbuchführung mit eigener Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung. Beides gibt es nur für die Deutsche Bundespost insgesamt. In der Leistungs- und Kostenrechnung dagegen wird die Kostenunter- bzw. -überdeckung des jeweiligen Dienstes gesondert ausgewiesen. Die Kostenunterdeckung des Paketdienstes betrug in 1986 1 186 Millionen DM (in 1985: 1 212 Millionen DM). In Höhe dieses Betrages kann von einem DBP-internen Ausgleich durch jene Dienste der Deutschen Bundespost gesprochen werden, die eine Kostenüberdeckung erzielt hatten. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Lengl auf die Frage der Abgeordneten Frau Hoffmann (Soltau) (CDU/CSU) (Drucksache 11/1381 Frage 7): Wie gedenkt die Bundesregierung dafür Sorge zu tragen, daß die von ihr für das Jahr 1987 neu zugesagte Entwicklungshilfe in Höhe von 64,781 Millionen DM an die richtigen Stellen weitergeleitet wird und den bedürftigen Menschen von Birma zugute kommt, welche so sehr unter der Unterdrückung der Minderheiten, den Verletzungen ihrer Menschenrechte und ihrer Pressefreiheit zu leiden haben? Birma ist mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 190 $ eines der ärmsten Länder Asiens und wird deshalb voraussichtlich noch in diesem Jahr als „Am wenigsten entwickeltes Land" (LLDC) anerkannt. Die Bundesregierung trägt dem in ihrer Entwicklungszusammenarbeit Rechnung. Sie hat dem Land kürzlich 67 Millionen DM neu zugesagt (64,781 Millionen DM wurden zusätzlich umgeplant). Entsprechend ihrer in den Grundlinien der Entwicklungspolitik der Bundesregierung niedergelegten allgemeinen Zielsetzung fördert die Bundesregierung auch in Birma vorrangig solche Projekte, die den Bedürfnissen der armen Bevölkerungsgruppen des Landes zugute kommen. Hierzu gehören neben der Förderung der Agrarwirtschaft und ländlichen Entwicklung sowie der praxisbezogenen beruflichen Ausbildung vor allem Vorhaben zur Stärkung der Infrastruktur und der Produktion für den Inlandsbedarf. Dies steht auch im Einklang mit den Prioritäten der birmanischen Regierung, die der Verbesserung der Lebensbedingungen der armen Bevölkerung, d. h. sozialen und sozialpolitischen Zielen — neben dem wirtschaftlichen Wachstum — einen eigenständigen Rang beimißt. Der Bundesregierung liegen Berichte vor, nach denen es, insbesondere im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Zentralregierung und ethnischen Minderheiten, zu Menschenrechtsverletzungen gekommen ist. Dies wurde zuletzt auch beim kürzlichen Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 3249* Staatsbesuch des birmanischen Staatspräsidenten von deutscher Seite angesprochen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gröbl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Dobberthien (SPD) (Drucksache 11/1381 Fragen 46 und 47): Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Staniolkapseln für Sekt- und Weinflaschen etwa ein Viertel des Bleis im Hausmüll ausmachen, und was unternimmt die Bundesregierung, um diese Belastung zu vermeiden? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung nach dem Abfallgesetz, die Verwendung dieser Staniolkapseln zu verbieten, und ist sie bereit, bei einem Verbot den betroffenen Firmen entsprechende Hilfen für eine Produktionsumstellung zu gewähren? Zu Frage 46: Die Bundesregierung hat schon im November 1986 in ihrer ersten Maßnahmenliste nach § 14 des neuen Abfallgesetzes die Verringerung des Bleieintrags durch Stanniolkapseln aufgegriffen. Dies führte zu einer Reihe von Gesprächen mit den betroffenen Wirtschaftskreisen, bei denen über die Höhe des Bleieintrags, über die Notwendigkeit der Kapseln und über die Möglichkeit der Substitution von Blei durch weniger umweltrelevante Materialien gesprochen wurde. Es ist davon auszugehen, daß über Stanniolkapseln ca. 1100 t/a Blei in den Hausmüll eingetragen werden; das entspricht rund einem Sechstel des gesamten Bleianteils im Hausmüll. Etwa 400 t/a stammen aus Importen. Die Kapseln sind für die Konservierung hochwertiger Weine oder Spirituosen nicht erforderlich, sondern besitzen vorwiegend Ausstattungscharakter. Die Höhe des Bleieintrags rechtfertigt grundsätzlich Maßnahmen nach § 14 Abs. 1 AbfG. Die Bundesregierung hat nach den bisher geführten Gesprächen mit den beteiligten Kreisen den Eindruck, daß ein Abbau des Bleieintrags über freiwillige Maßnahmen der Wirtschaft erreicht werden kann. Die deutsche Spirituosenindustrie und die deutschen Sektabfüller haben bereits ihre Bereitschaft zur Substitution der Bleikapseln durch andere Stoffe erklärt. Da Maßnahmen im Inland allein nicht zum Ziel führen, strebt die Bundesregierung auch bei der EG-Kommission gemeinschaftliche Lösungen an. Zu Frage 47: Die Höhe des jährlichen Bleieintrags rechtfertigt grundsätzlich ein Verbot der Stanniolkapseln durch Rechtsverordnung nach § 14 Abs. 1 Nr. 4 AbfG. Durch freiwillige Maßnahmen der Wirtschaft stehen Problemlösungen in Aussicht. So wird bei den Kapselherstellern geprüft, ob mit den vorhandenen Maschinen auch Ersatzmaterialien verarbeitet werden können oder ob hierzu neue Anlagen erforderlich sind. Soweit bei den Kapselherstellern Produktionsumstellungen und damit baurelevante Investitionen erforderlich werden, steht den betroffenen Unternehmen die Möglichkeit zinsverbilligter Darlehen aus dem ERP-Sondervermögen offen. Anlage 7 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/1381 Fragen 49 und 50): Wie bewertet die Bundesregierung die Zerstörung der katholischen Kirche von Omulukila/Namibia durch einen Bombenanschlag des bewaffneten Flügels der SWAPO? Wie bewertet die Bundesregierung die Äußerungen des Präsidenten der SWAPO, Sam Nujoma, in einem Interview mit der senegalesischen Zeitung LE SOLEIL: „Der Kommunismus ist der einzig gangbare Weg für Namibia"? Zu Frage 49: Die Bundesregierung kann nicht bestätigen, daß die katholische Kirche von Omulukila (Namibia) durch einen Bombenanschlag des bewaffneten Flügels der SWAPO zerstört wurde. Die SWAPO selbst beschuldigt die südafrikanischen Streitkräfte, Urheber des Anschlags gewesen zu sein, und bezeichnet die Beschuldigungen der SWAPO als südafrikanische Propaganda. Die katholische Kirche Namibias und der namibische Kirchenrat haben eine Beteiligung der SWAPO an dem Terrorakt als äußerst unwahrscheinlich bezeichnet. Die Bundesregierung lehnt im übrigen unverändert und ohne Rücksicht auf den jeweiligen Urheber Gewalt als Mittel der Politik ab. Die Zerstörung einer Kirche wird von ihr mit Nachdruck verurteilt. Zu Frage 50: Die Bundesregierung hat keinen Beleg für die Authentizität dieser angeblichen Äußerung des Präsidenten der SWAPO. Eine Bewertung ist daher nicht möglich. Konkrete Pläne der SWAPO für die künftige Wirtschaftsordnung Namibias sind der Bundesregierung nicht bekannt. Die Bestrebungen der Bundesregierung, ebenso wie die ihrer westlichen Partner und Verbündeten, sind im übrigen auf die Schaffung eines freiheitlichdemokratischen Namibia auf der Grundlage des VN-Lösungsplanes gemäß Res. 435 gerichtet. Die letzte Entscheidung über die politische und wirtschaftliche Ausgestaltung ihres Staates liegt bei den frei zu wählenden Vertretern des namibischen Volkes. Anlage 8 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Conradi (SPD) (Drucksache 11/1381 Frage 51) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß türkische Generalkonsulate versucht haben, türkische Landsleute in der Bundesrepublik Deutschland durch Paßentzug zur nachrichtendienstlichen Mitarbeit für den türkischen Geheimdienst MIT zu zwingen, und was unternimmt die Bundesregierung, die türkische Regierung zu veranlassen, derartige Praktiken einzustellen? Nein. Der Bundesregierung sind derartige Praktiken der türkischen Generalkonsulate in der Bundes- 3250 * Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 republik Deutschland nicht bekannt. Damit entfällt Beantwortung des zweiten Teils der Frage. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Hoffmann (Soltau) (CDU/CSU) (Drucksache 11/1381 Frage 52): Wie beurteilt die Bundesregierung die derzeitige Situation deutscher Diplomaten in Birma, welche sich nur in der Hauptstadt Rangun und in drei weiteren Städten frei und ohne Auflagen bewegen können? Die Bewegungsfreiheit der ausländischen Diplomaten — nicht nur der Angehörigen unserer Botschaft — ist seit langem auf einige wenige Orte des Landes sowie die Landverbindung von Rangun nach Mandalay beschränkt. Entsprechendes gilt prinzipiell für alle sich in Birma aufhaltenden Ausländer. Die birmanische Regierung begründet die Beschränkung der Bewegungsfreiheit mit der Sorge um die Sicherheit der Ausländer. Außerhalb der freigegebenen Gebiete ist es in der Vergangenheit wiederholt zu Entführungen von Ausländern gekommen. Unter diesen Umständen hält die Bundesregierung es für inopportun, der birmanischen Regierung gegenüber auf eine Änderung der gegenwärtigen Praxis hinzuwirken. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Bernrath (SPD) (Drucksache 11/1381 Frage 53) : Was unternimmt die Bundesregierung, um die eingetretenen Funktionsveränderungen im Amt des Verwaltungsleiters an unseren großen Auslandsvertretungen durch die Gewährung einer Amtszulage (Besoldungsgruppe A 13+Z) für die Zeit dieser herausgehobenen Verwendung im Ausland auszugleichen, nachdem die Funktion des Referenten des Inneren Dienstes (Kanzler) an unseren Vertretungen im Ausland sich stark gewandelt hat? Die Bundesregierung hat diese Problematik erkannt. Sie prüft derzeit, ob die Dienstposten der Kanzler an großen Botschaften (wie z. B. Washington), durch eine Funktionszulage gemäß Bundesbesoldungsgesetz oder auf andere Weise herausgehoben werden können. Das Anliegen ist im Zusammenhang mit dem dienstrechtlichen Strukturbericht der Bundesregierung auf der Grundlage der Entschließung des deutschen Bundestages vom 14. November 1985 zu sehen. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Bahr (SPD) (Drucksache 11/1381 Fragen 54 und 55): Welche konkreten Vereinbarungen hat die Bundesregierung mit den USA für den Abzug der in der Bundesrepublik Deutschland gelagerten C-Waffen getroffen? Gilt die vom Bundesminister des Auswärtigen am 15. Mai 1987 abgegebene Erklärung weiterhin, nach der der Abzug der CW-Bestände „nicht später als 1992 abgeschlossen sein soll"? Zu Frage 54: Ich verweise zur Beantwortung auf die Erklärung des Bundesministers der Verteidigung in der Plenardebatte am 15. 5. 1986. Er hat dort gesagt, daß „die chemischen Waffen in der Bundesrepublik Deutschland ersatzlos bis spätestens 1992 aus der Bundesrepublik Deutschland abgezogen werden, falls die Endfertigung binärer Waffen in Amerika im Dezember 1987 beginnen kann". Zu Frage 55: Die vom Bundesminister der Verteidigung abgegebene Erklärung gilt weiterhin. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Koschnick (SPD) (Drucksache 11/1381 Fragen 56 und 57): Welches ist der vereinbarte Zeitpunkt für den Beginn des Abzuges der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland, und in welchem Tempo soll abgezogen werden? Welche Vorbereitungen sind getroffen, um zeitgleich mit der Produktion der neuen C-Waffen in den USA die alten in der Bundesrepublik Deutschland gelagerten Kampfstoffe abzuziehen? Die mit den USA getroffene Vereinbarung über den Abzug der chemischen Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland besagt — wie der Bundesminister der Verteidigung in diesem hohen Hause in der Parlamentsdebatte am 15. Mai 1986 erklärt hat —, daß „die chemischen Waffen in der Bundesrepublik Deutschland ersatzlos bis spätestens 1992 aus der Bundesrepublik Deutschland abgezogen werden, falls die Endfertigung binärer Waffen in Amerika im Dezember 1987 beginnen kann". Die vorbereitenden Gespräche zwischen der Bundesregierung und den zuständigen amerikanischen Stellen sind in einem konkreten Stadium. Die Bundesregierung legt auf ihren zügigen Abschluß großen Wert. Sie hat die zuständigen Ausschüsse des Deutschen Bundestages bisher — soweit erforderlich vertraulich — über Einzelheiten im Zusammenhang mit dem Gesamtkomplex des Abzugs der CW-Altbestände unterrichtet. Sie wird diese bewährte Praxis fortsetzen. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 3251' Anlage 13 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Jungmann (SPD) (Drucksache 11/1381 Frage 58) : Bleibt die Bundesregierung zum einseitigen Abzug der C-Waffen auch dann bereit, wenn bei den Genfer Verhandlungen über ein weltweites C-Waffen-Verbot weiterhin keine Vereinbarung zustande kommt? Die Bundesregierung befürwortet mit allergrößtem Nachdruck den Abschluß eines weltweiten CW-Verbotsabkommens in Genf. Ich erinnere an die Erklärung, die der Bundesminister des Auswärtigen in dieser Frage am 24. November dieses Jahres vor dem Hohen Hause abgegeben hat. Ich erinnere auch an einen Artikel, den er wenige Tage zuvor am 17. November zu dieser Frage veröffentlicht hat. Er hat dort festgestellt, daß ein Abkommen über das vollständige Verbot chemischer Waffen in Reichweite ist und daß die Bundesregierung ihr ganzes Gewicht zur Geltung bringen wird, damit die noch verbleibende Arbeit zügig und kontinuierlich bewältigt und das Vertragswerk binnen kürzest möglicher Frist zum Abschluß gebracht wird. Zum zweiten Teil Ihrer Frage: Es bleibt bei der getroffenen Vereinbarung über den Abzug der Altbestände an amerikanischen chemischen Waffen. Er ist nicht vom Zeitpunkt des Zustandekommens eines Verbotsabkommens abhängig. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Gerster (Worms) (SPD) (Drucksache 11/1381 Frage 59): Hat das von der Bundesregierung nunmehr beanspruchte Veto-Recht gegenüber der Stationierung neuer binärer C-Waffen Gültigkeit auch für den Fall, daß die Verbündeten, insbesondere die Vereinigten Staaten von Amerika, in einem Eventualfall über die Verbringung von C-Waffen in die Bundesrepublik Deutschland entschieden haben? Was Sie als Veto bezeichnen, ist Ausdruck der allen Bündnispartnern zustehenden souveränen Entscheidung über die Verbringung militärischer Mittel eines anderen Bündnispartners auf das eigene Territorium. In bezug auf die Bundesrepublik Deutschland hat die vom Bundeskanzler mit dem amerikanischen Präsidenten getroffene Vereinbarung vom Mai 1986 insofern eine Verbesserung gebracht: Vorher, d. h. auch in der Zeit, als Ihre Fraktion Regierungsverantwortung trug, konnten sich die USA insoweit auf ihre Rechte aus dem Aufenthaltsvertrag von 1954 berufen. Dieses ist nunmehr nicht mehr möglich: Das Einvernehmen mit den USA beendet die Singularisierung unseres Landes. Es liegt in unseren Händen, ob es künftig zu einer Verbringung chemischer Waffen auf deutsches Gebiet kommen wird oder nicht, auch im Eventualfall. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 11/1381 Frage 60) : Wird die Tatsache, daß in Simbabwe kürzlich per Gesetz die Vertreter der weißen Minderheit im Parlament zum großen Teil ihren Sitz verloren haben, Auswirkungen auf die Südafrika-Politik der Bundesregierung haben, insbesondere im Hinblick auf die vielfach erhobene Forderung „one man — one vote"? Die Beseitigung der in der Lancaster-House-Verfassung für Weiße reservierten Parlamentssitze (20 im Abgeordnetenhaus, 10 im Senat) am 21. September 1987 beruhte auf einer einstimmig vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Verfassungsänderung. Diese war verfassungskonform, da die Sonderregelung der Vertretung der weißen Minderheit im Parlament in der Lancaster-House-Verfassung nur für sieben Jahre festgeschrieben worden war. Die freigewordenen Sitze hat das simbabwische Parlament inzwischen durch Kooptation wieder besetzt; 10 der 20 Abgeordnetenmandate und 4 der 10 Senatssitze gingen wieder an Weiße. Damit ist die Zahl der weißen Mandatsträger im Abgeordnetenhaus (10 %) immer noch etwa 8mal höher als der 1,2 % ausmachende weiße Bevölkerungsteil Simbabwes (100 000 von 8,4 Mio.). Die Verfassungsänderung in Simbabwe wird keine Auswirkungen auf die Südafrika-Politik der Bundesregierung haben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rolf Koltzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Seit langem ist eine grundsätzliche Aussprache über die Agrarstrukturpolitik und den ländlichen Raum überfällig. Angesichts des gravierenden Überschusses und der Finanzprobleme konzentriert sich die Agrardiskussion vorrangig auf die Preis- und Marktpolitik, nach meinem Dafürhalten zu Unrecht. Denn einige der Hauptursachen der Existenznot vieler deutscher Bauern ist die miserable Agrarstruktur in der Bundesrepublik. Die deutsche Landwirtschaft liegt am Ende der Strukturtabelle in der EG, die Mittelmeerländer ausgenommen. Wenn die deutsche Landwirtschaft im Konkurrenzkampf mit den Partnerländern überleben will, müssen große Anstrengungen zur Verbesserung ihrer Produktions- und Vermarktungsstruktur unternommen werden.
    Die Bundesregierung aber hat offenbar kein Interesse an der Diskussion dieses brisanten Themas. Der Bundeslandwirtschaftsminister verschleißt sich in seinem unsinnigen Abwehrkampf gegen die notwendige Sanierung der Agrarmärkte.

    (Sielaff [SPD]: Da hat er aber auch selbst schuld!)

    Die Strukturpolitik wird dabei zum Nachteil der deutschen Landwirtschaft stark vernachlässigt.

    (Vorsitz : Vizepräsident Stücklen)

    So haben Bundesregierung und Regierungsfraktionen nach unserem Dafürhalten grundlos die Chance einer Grundaussprache über die Strukturpolitik vertan, als sie ihre eigene Große Anfrage „Ländlicher Raum und Landwirtschaft" ohne Aussprache zum Ende der vorigen Legislaturperiode zu den Akten legten.
    Angesichts des dürftigen Inhalts der Regierungsantwort fürchtete man offensichtlich eine Blamage. Auch die Tatsache, daß für die breit angelegte Kampagne für den ländlichen Raum des Europarats der Bundeslandwirtschaftsminister die Zuständigkeit an den Bauminister abgegeben hat, zeigt, welchen Stellenwert er der Strukturpolitik beimißt.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Nicht anders sieht es bei der Gemeinschaftsaufgabe aus, Herr Eigen.

    (Eigen [CDU/CSU]: Das ist eine Fehleinschätzung Ihrerseits!)

    — Kann sein. Darauf werden wir in den Ausschüssen noch zurückkommen.
    Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, den Maßnahmenkatalog an die geänderten ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen anzupassen. Seit Jahren sind wir gescheitert,

    (Susset [CDU/CSU]: Ihr habt nie Mittel zur Verfügung gestellt!)

    weil Bundesregierung und Mehrheitsfraktionen das mit verfassungsrechtlichen Bedenken blockiert haben. Dies geschah, obwohl die FDP zuvor vergleichbare Forderungen gestellt hatte. Hier wurde falsch verstandener Koalitionsloyalität der Vorzug vor notwendigen Reformen gegeben.
    Mit der Gesetzesinitiative des Bundesrates — es ist bezeichnend, daß nicht die Bundesregierung initiativ geworden ist — soll nun die Gemeinschaftsaufgabe erweitert werden. Dabei stehen Vorhaben der betrieblichen Anpassung an die Marktentwicklung und zum Ausgleich natürlicher Standortnachteile sowie Maßnahmen zur Sicherung eines nachhaltig leistungsfähigen Naturhaushalts im Vordergrund.
    Der Gesetzentwurf ist grundsätzlich zu begrüßen. Es ist jedoch nur ein erster unvollständiger Schritt. Der entscheidende Mangel des Entwurfs liegt darin, daß noch immer Umwelterfordernisse nur am Rande berücksichtigt werden. Es ist daher zu bedauern, daß bei der Ausgleichszulage keine produktionsneutrale Ausgestaltung an die Stelle der Produktionsbezogenheit getreten ist. Der Umweltausschuß hat sich einmütig in dieser Richtung geäußert. Hier bedarf es in den Beratungen dringend einer Änderung.
    Zu fragen ist allerdings, wie die Finanzierung der zusätzlichen Förderungsmaßnahmen erfolgen soll. Ein Blick in die mittelfristige Finanzplanung zeigt nämlich, daß die Bundesregierung dieses bis 1991 drastisch zurückfahren will.
    Besondere Brisanz erhält der Gesetzentwurf durch das Problem der Finanzierung des EG-Extensivierungsprogramms. Durch dieses von den EG-Agrarministern im März dieses Jahres beschlossene Vorhaben soll die Produktion von Getreide, Rindfleisch und Wein innerhalb von fünf Jahren um 20 % gegen Ausgleichszahlungen vermindert werden. Dieses Programm muß spätestens bis April 1988 in den Mitgliedstaaten umgesetzt werden.
    Die Bundesregierung geht nun davon aus, daß Extensivierung und Flächenstillegung unter die Gemeinschaftsaufgabe fallen und damit entsprechend von den Ländern mit zu finanzieren sind. Alle Bundesländer verweigern strikt jede Beteiligung mit dem Hinweis, daß diese Maßnahmen allein der globalen Verringerung der Überschüsse dienten und damit vollständig von der EG bzw. dem Bund zu bezahlen
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987 3191
    Koltzsch
    seien. Die Regierungschefs der Bundesländer wollen in ihrem Gespräch beim Bundeskanzler am 17. Dezember eine endgültige Entscheidung herbeiführen.
    Wir wollen und können uns hier in diesen Grundsatzstreit nicht einmischen. Entscheidend für uns ist allein, daß die deutschen Landwirte fristgerecht die Chance der Beteiligung an einem derartigen Programm bekommen.

    (Beifall bei der SPD)

    Hier ist schon allzuviel Zeit vertan worden. Bei Getreide wäre ohne weiteres eine frühere Anwendung durchführbar gewesen, wenn die Bundesregierung ernsthaft gewollt hätte.

    (Eigen [CDU/CSU]: Nur europaweit!)

    Herr Kiechle hörte diesen Vorwurf zwar nicht gern, doch wäre nach den umfangreichen Erfahrungen mit dem Großversuch „Grünbrache" eine bundesweite Anwendung heute möglich gewesen.
    Eine Entscheidung über die Finanzierungszuständigkeit ist auch deshalb dringlich, weil sich bei den jüngsten Verhandlungen im EG-Ministerrat die Möglichkeit zu einer Verbesserung des ursprünglichen Extensivierungsprogramms, insbesondere im Hinblick auf eine Erhöhung der Ausgleichszahlungen, abzeichnete. Damit werden die Kosten aber entsprechend steigen.
    Bisher hat die Bundesregierung für 1989 250 Millionen DM veranschlagt; jetzt sind die Kosten von 1 Milliarde DM nicht ausgeschlossen. Angesichts dieser Unsicherheiten über Ausmaß und Finanzierung der Maßnahme zur Marktentlastung erscheint die Zahlungsverweigerung der Bundesländer verständlich, zumal sie am Brüsseler Entscheidungsverfahren praktisch nicht beteiligt sind.
    Es ist zu wünschen, daß zwischen Bund und Ländern noch rechtzeitig ein brauchbarer Kompromiß gefunden wird. Keinesfalls darf dieser Streit aber auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden. Bleiben nämlich Unsicherheiten bei der Durchführung der Extensivierung und Flächenstillegung bestehen, kann der Erfolg des ganzen Vorhabens gefährdet sein.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Bredehorn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günther Bredehorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bei den Haushaltsberatungen der letzten Woche haben wir bereits um den Finanzierungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe gerungen; denn es ist noch nicht sichergestellt, durch welche Umschichtungen beispielsweise das Ziel, die Ausgleichszulage innerhalb der Gemeinschaftsaufgabe erheblich aufzustocken, erreicht werden kann. Die Ausgleichszulage ist durch ihre großzügige finanzielle Ausstattung inzwischen in den Mittelpunkt der Maßnahmen der Gemeinschaftsaufgabe gerückt.
    Mittelfristig stehen über eine halbe Milliarde DM Bundes- und Landesmittel für die Ausgleichszulage zur Verfügung. Eine Summe dieser Größenordnung muß meines Erachtens sinnvoll und zielgerichtet ausgegeben werden. Ich habe allerdings erhebliche Zweifel, ob die Ausgleichszulage die optimale Maßnahme für die Unterstützung des Strukturwandels in den benachteiligten Gebieten und für die Verbesserung der schwierigen Situation in den Betrieben in diesen Gebieten ist. Davon spricht ja die Bundesregierung in der Zielsetzung der Gemeinschaftsaufgabe und Ausgleichszulage in der Drucksache 11/841.
    Der Planungsausschuß, der wohl in der nächsten Woche tagen wird, sollte sich wirklich einmal mit der Frage auseinandersetzen, ob die für die Ausgleichszulage verwendeten Mittel wirklich diesen Zielen entsprechen.
    Herr Koltzsch hat hier Produktneutralität gefordert. Ich meine, die Ausgleichszulage ist durchaus produktneutral. Nur müßte sie nach meinen Empfindungen viel zielgerichteter eingesetzt werden.
    Die FDP hat sich nicht immer gegen die Verteilung von Geldmitteln nach dem Gießkannenprinzip ausgesprochen. Ich glaube nicht, daß die Ausgleichszulage den Einkommensverlust der Landwirtschaft auf Grenzstandorten dauerhaft ausgleicht und einer Verödung benachteiligter Gebiete entgegenwirkt.

    (Beckmann [FDP]: Das ist die Wahrheit!)

    Von dem Ziel einer Unterstützung des Strukturwandels kann nun doch überhaupt nicht die Rede sein, da die Ausgleichszulage höchstens kontraproduktiv wirkt; denn sie bewirkt, daß notwendige betriebliche Entscheidungen hinausgezögert werden. Durch die starke finanzielle Aufstockung für die Ausgleichszulage wird natürlich der Handlungsspielraum für die Förderung in anderen Bereichen eingeschränkt, oder einzelne Förderungsmaßnahmen müssen ganz ausgesetzt werden.
    Mit großer Sorge sehe ich, daß angestrebt wird, Entwässerungsmaßnahmen und Meliorationen so weit wie möglich nicht mehr zu fördern. Es gibt nämlich in Norddeutschland noch genügend Gebiete, wo es zur Existenzsicherung der dort wirtschaftenden Landwirte notwendig ist, diese Maßnahmen fortzuführen. Das sind im übrigen diejenigen Landwirte, die seit 40 Jahren solidarisch ihre Beiträge zu Entwässerungs- und Meliorationsverbänden zahlen. Diese Landwirte haben jetzt, wie ich meine, auch einen Anspruch auf die Solidarität der Gemeinschaft und des Staates.
    Grundsätzlich befürwortet die FDP die Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe mit der neuen Ausrichtung auf Maßnahmen zur Verbesserung und nicht zur Ausweitung der Produktion, zur Förderung produktionsvermindernder Maßnahmen und eine stärkere Beachtung ökologischer Erfordernisse. Herr Koltzsch, nur so können die Märkte wieder in Ordnung gebracht werden, wie Sie das hier fordern. Nur so ist es möglich, eine Produktionsanpassung an den Markt zu bewirken.
    Beihilfen zur Förderung der Extensivierung der Erzeugung bei Getreide, Rindfleisch und Wein wollen wir ja zahlen. Hier wenden wir die sogenannte Extensivierungsrichtlinie der EG an, die es ermöglicht, daß EG, Bund und Länder diese Maßnahme gemeinschaftlich finanzieren.
    3192 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 46. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Dezember 1987
    Bredehorn
    Es ist mir nicht verständlich, daß sich die Bundesländer bis jetzt gegen diese Mitfinanzierung und damit gegen ihre Mitverantwortung wehren. Ich möchte hier an die Länder appellieren, nicht nur ständig neue Geldmittel und eine stärkere Regionalisierung der Agrarpolitik zu fordern, sondern den ihnen gerade in der Agrarstrukturpolitik gegebenen Gestaltungsrahmen zu nutzen, mitzufinanzieren und so ihren Landwirten zu helfen, die anhaltende Agrarkrise durchzustehen.
    Richtig sind auch die erweiterten Förderungsmaßnahmen für Junglandwirte. Gerade unsere gut ausgebildeten, leistungsbereiten und tüchtigen jungen Landwirte brauchen ein positives Signal. Hier müssen wir in Zukunft noch mehr tun.
    Im Bereich der Molkereistrukturverbesserung werden jetzt erstmalig wieder Mittel für die Stillegung von Molkereikapazitäten und für Arbeitnehmerabfindungen im Molkereibereich bereitgestellt. Hierdurch werden die negativen Auswirkungen der Milchkontingentierung für die Auslastung der Molkereien aufgefangen. Hierbei wäre allerdings eine etwas großzügigere Handhabung notwendig, damit auch Zweigbetriebe bzw. stillzulegende Betriebsteile von Molkereien mit in die Förderung einbezogen würden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ganz ausdrücklich begrüße ich die stärkere Berücksichtigung des Umweltschutzes und der ökologischen Belange im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe. Die Verbesserung der Förderung bei forstwirtschaftlichen Maßnahmen oder z. B. der Erwerb von Schutzstreifen zeigen, daß die Beachtung ökologischer Erfordernisse zunehmen wird und in den nächsten Jahren gerade in der Agrarpolitik zu einem zentralen Anliegen werden wird.
    Allerdings kann der Bund nicht die Maßnahmen des Naturschutzes mitfinanzieren; denn dies bleibt auch in Zukunft — das ist vom Grundgesetz so vorgeschrieben — Aufgabe der Bundesländer.
    Meine Damen und Herren, abschließend stelle ich fest, daß wir als Agrarpolitiker über alle politischen Einzelmaßnahmen hinaus, die die Gemeinschaftsaufgabe ausmachen, nie die Gesamtsituation des ländlichen Raumes aus dem Blickfeld verlieren sollten. Eine bessere Verzahnung zwischen Raumordnungspolitik, regionaler Wirtschaftspolitik und Agrarstrukturpolitik und mehr Wissen um die gesellschaftlichen Konsequenzen einer falschen politischen Weichenstellung für den ländlichen Raum sind notwendig.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)