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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/43 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 43. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. November 1987 Inhalt: Wahl der Abg. Frau Dempwolf zur Schriftführerin als Nachfolgerin der Abg. Frau Hoffmann (Soltau) 2923 A Tagesordnungspunkt I: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1988 (Haushaltsgesetz 1988) (Drucksachen 11/700, 11/969) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen 11/1061, 11/1081) Sieler (Amberg) SPD 2923 C Strube CDU/CSU 2926 B Hoss GRÜNE 2930 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 2931D Dreßler SPD 2934 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 2937 B Frau Unruh GRÜNE 2942 A Egert SPD 2943 A Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (Drucksachen 11/1065, 11/1081) Waltemathe SPD 2945 D Rossmanith CDU/CSU . . 2948 B Frau Wilms-Kegel GRÜNE 2951 C Zywietz FDP 2954 A Jaunich SPD 2956 D Link (Diepholz) CDU/CSU 2958 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 2960 B Eimer (Fürth) FDP 2962 C Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 2963 B Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 11/1066, 11/1081) Waltemathe SPD 2967 A Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 2970 A Dr. Knabe GRÜNE 2973 D Baum FDP 2975 C Dr. Hauff SPD 2976 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 2979 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 2980D, 2985 B Schäfer (Offenburg) SPD 2984 A Frau Vennegerts GRÜNE 2985 D Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksachen 11/1057, 11/1081) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 43. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1987 in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 11/1067, 11/1081) Bachmaier SPD 2986 C Marschewski CDU/CSU 2988 B Häfner GRÜNE 2992 A Kleinert (Hannover) FDP 2993 C Wiefelspütz SPD 2994 D Engelhard, Bundesminister BMJ 2996 B Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 11/1070, 11/1081) Nehm SPD 2998 A Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 2999 D Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 3001D Grünbeck FDP 3003 A Scherrer SPD 3005 A Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . . 3006 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 31 GO) 3008 B Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksachen 11/1062, 11/1081) Purps SPD 3009 C Windelen CDU/CSU 3013 A Weiss (München) GRÜNE 3015B Zywietz FDP 3017 A Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 3019B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 11/1063) Börnsen (Ritterhude) SPD 3021 A Deres CDU/CSU 3025 B Dr. Briefs GRÜNE 3026 C Funke FDP 3028 C Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 3030 C Haushaltsgesetz 1988 (Drucksachen 11/1079, 11/1080) Kühbacher SPD 3032 C Frau Vennegerts GRÜNE 3032 D Carstens (Emstek) CDU/CSU 3033 A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 3033 B Tagesordnungspunkt II: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Der Finanzplan des Bundes 1987 bis 1991 (Drucksachen 11/701, 11/970, 11/1183) Nächste Sitzung 3033 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3034* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 43. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1987 2923 43. Sitzung Bonn, den 26. November 1987 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 27. 11. Frau Beck-Oberdorf 27. 11. Dr. Biedenkopf 26. 11. Böhm (Melsungen) * 27. 11. Büchner (Speyer) * 27. 11. Bühler (Bruchsal) * 26. 11. Dr. Dollinger 27. 11. Duve 27. 11. Ehrbar 27. 11. Dr. Feldmann * 27. 11. Frau Fuchs (Verl) 27. 11. Dr. Geißler 27. 11. Dr. Glotz 26. 11. Dr. Haack 27. 11. Frau Dr. Hartenstein 26. 11. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 27. 11. Frau Dr. Hellwig 27. 11. Heyenn 27. 11. Hiller (Lübeck) 27. 11. Hörster 26. 11. Frau Kelly 26. 11. Kiechle 26. 11. Dr. Klejdzinski * 26. 11. Klose 27. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Knabe 26. 11. Kreuzeder 27. 11. Lemmrich * 26. 11. Lenzer * 27. 11. Frau Luuk * 27. 11. Mischnick 27. 11. Dr. Möller 27. 11. Dr. Müller * 27. 11. Dr. Neuling 27. 11. Niegel 26. 11. Frau Pack 27. 11. Paintner 27. 11. Petersen 27. 11. Pfeifer 27. 11. Reddemann * 26. 11. Schäfer (Mainz) 26. 11. Schmidbauer 26. 11. Schmidt (München) * 27. 11. von Schmude 27. 11. Dr. Spöri 26. 11. Spranger 26. 11. Dr. Todenhöfer 27. 11. Frau Dr. Vollmer 26. 11. Dr. Waigel 27. 11. Graf von Waldburg-Zeil 27. 11. Wieczorek (Duisburg) 27. 11. Wischnewski 27. 11. Würtz 27. 11. Zierer * 26. 11. Dr. Zimmermann 26. 11.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hildegard Hamm-Brücher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Zu meinem Bedauern sehe ich mich außerstande, dem Kap. 0602, hier insbesondere den Titelgruppen 03 und 04 — Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und Deutsches Historisches Museum Berlin — zuzustimmen, und möchte dies auch für weitere Kollegen meiner Fraktion wie folgt begründen:
    Erstens. Für beide Vorhaben liegen weder verbindliche Beschlüsse des Bundestages vor noch genaue Kostenvoranschläge für das Gesamtvorhaben.

    (Zurufe von der SPD: Richtig!)

    Auch hat sich der Deutsche Bundestag für beide Museen bisher nicht mit verbindlichen Konzepten und inhaltlichen Vorstellungen befaßt. Zwar wurde ein Antrag der Koalitionsfraktionen, Drucksache 10/6268, am 4. Dezember 1986 im Rahmen eines anderen Tagesordnungspunktes zur Kulturpolitik mit aufgerufen und an die zuständigen Ausschüsse überwiesen, er wurde aber nicht mehr beraten und verfiel mit dem Ende der 10. Legislaturperiode. Er wurde bisher nicht wieder eingebracht.
    Das gleiche Schicksal erlitt ein Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Errichtung eines Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, der gar erst am 13. Dezember 1986, also bereits nach Beendigung der Sitzungen der 10. Legislaturperiode, dem Bundestag zugeleitet wurde, der gleichfalls verfiel und bisher nicht wieder eingebracht wurde.
    Für die Errichtung des Deutschen Historischen Museums in Berlin gab es bisher überhaupt noch keine Vorlage der Regierung an den Deutschen Bundestag.

    (Zuruf von der SPD: Unglaublich!)

    Diesbezügliche Erklärungen des Bundeskanzlers, u. a. in seinem Bericht zur Lage der Nation am 27. Februar 1985 und am 14. März 1986, können doch keinesfalls eine geordnete parlamentarische Beratung und Beschlußfassung ersetzen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Zweitens. Angesichts dieser eindeutigen Rechtslage sehe ich mich außerstande, den Haushaltsansätzen für beide Museumsplanungen in Höhe von 11,6 Millionen DM zuzustimmen, die bis Ende des Finanzplanungszeitraums auf fast 20 Millionen DM ansteigen werden. Das gleiche gilt für die geschätzten Baukosten, die schon heute bis Ende des Finanzplanungszeitraumes 66 Millionen DM betragen werden.
    Meine Damen und Herren, die Vermutung liegt nahe, daß mit den diesjährigen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten Haushaltsansätzen vollendete, weiter wirkende und nicht mehr zu korrigierende Tatsachen geschaffen werden sollen, bevor noch klare Vorstellungen über die Gesamtkosten vorliegen. Fachleute schätzen diese Gesamtkosten für das Deutsche Historische Museum bereits auf über 500 Millionen DM und für das Bonner Museum auf weit über 100 Millionen DM. — Herr Kollege Nehm, wenn sie mit dem Petersberg fertig sind, bitte ich Sie sehr, sich dieser fünffachen Dimension des Petersberges einmal anzunehmen. — Insgesamt dürften sich beide Projekte auf etwa dreiviertel Milliarden DM belaufen, und das in einer äußerst angespannten Haushaltslage.



    Frau Dr. Hamm-Brücher
    In der Regel bedarf jede noch so geringfügige Baumaßnahme im öffentlichen Bereich vor ihrer Genehmigung einer detaillierten Planung und eines Kostenvoranschlages. Um wieviel nachdrücklicher ist dies für Projekte von solchen gigantischen finanziellen Dimensionen zu fordern! Nach Durchsicht der Beratungsprotokolle des Haushaltsausschusses muß ich zu meinem Bedauern feststellen, daß den Mitgliedern des Ausschusses dieser Sachverhalt entweder entgangen ist oder daß sie mit diesem Verfahren einfach einverstanden sind. Ich bedaure das.
    Obgleich mir bewußt ist, daß diese Schlußabstimmung im Plenum nur eine Formalität ist, möchte ich mit dieser Erklärung zur Abstimmung meinen Protest gegen das beschriebene Verfahren zu Protokoll geben; einer muß das einmal machen, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Mit der Zustimmung zum Haushalt übt das Parlament sein höchstes und wichtigstes Kontrollrecht aus. Wo kommen wir hin, wenn wir zulassen, daß Projekte, die mit horrenden Kosten verbunden sind, ohne ordnungsgemäße Beschlußfassung in unseren Etat eingeschleust werden? Der Deutsche Bundestag hätte als erste Gewalt im Staat abgedankt. Das aber dürfen wir nicht widerspruchslos hinnehmen.
    Danke schön.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren! Wir kommen jetzt zu den Abstimmungen, und zwar zuerst über die Änderungsanträge der Fraktion DIE GRÜNEN auf den Drucksachen 11/1282 bis 11/1284. Ich rufe diese Änderungsanträge nach der Reihenfolge der Drucksachennummern zur Abstimmung auf.
Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 11/1282? — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Änderungsantrag ist abgelehnt.
Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 11/1283? — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Änderungsantrag ist abgelehnt.
Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 11/1284? — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Änderungsantrag ist abgelehnt.
Meine Damen und Herren, wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Einzelplan 25. Wer dem Einzelplan 25 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — in der Ausschußfassung zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Einzelplan ist angenommen.
Meine Damen und Herren, ich rufe den Einzelplan 12 auf:
Einzelplan 12
Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr
— Drucksachen 11/1062, 11/1081 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Purps Frau Simonis
Windelen
Zywietz
Frau Vennegerts
Hierzu liegen Änderungsanträge der Fraktion DIE GRÜNEN auf den Drucksachen 11/1244 bis 11/1252 vor.
Nach einer Vereinbarung im Ältestenrat ist für die Beratung eine Stunde vorgesehen. Ich sehe, Sie sind damit einverstanden.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat Herr Abgeordneter Purps.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Purps


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist mittlerweile, ich würde sagen: schlechte Tradition, daß der Verkehrshaushalt kurz vor Ende der Beratungen hier im Plenum behandelt wird. Man muß sich fragen, ob der viertgrößte Haushalt des Bundes, der größte Investitionshaushalt, eine solche Behandlung verdient; denn insbesondere im investiven Teil dieses Haushaltes wird mindestens. eine Million an Arbeitsplätzen tangiert und gesichert. Die Antwort kann nur nein lauten.
    Bei dem, was hier vorgelegt wird, kann man nur sagen: Dieser Haushalt hat das Licht des Tages zu scheuen. Denn bei anhaltender Dauerarbeitslosigkeit von mehr als 2 Millionen Menschen pro Jahr und bei der absehbaren Steigerung dieser Beschäftigungslosenrate, bei der absinkenden Konjunktur, bei den weltwirtschaftlichen Risiken ist es schlichtweg unbegreiflich, wie in diesem Jahre der größte Investitionshaushalt des Bundes — hier wird ständig von Investitionen und den Notwendigkeiten von Investitionen gesprochen — mit sinkender Investitionsquote vorgelegt werden kann.
    Hier kurz die Fakten: Der Bundeshaushalt steigt um 2,4 %. Der Verkehrshaushalt bringt es auf magere 1 %. Schauen wir uns die Investitionsquote an: Während noch in diesem Jahr der Investitionsanteil am Gesamtvolumen 51 % beträgt, sinkt er im nächsten Jahr auf 49,8 %. Betrachtet man den Investitionsanteil für sich, so zeigt sich, daß er sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen nach unten führt: Die Veränderung beträgt minus 1,5 %.
    Meine Damen und Herren, diese Zahlen allein machen deutlich, daß auch im fünften Jahr der anhaltenden Massenarbeitslosigkeit diese Bundesregierung nicht im geringsten daran denkt, mit den ihr zur Verfügung stehenden Instrumenten den schwachbrüstig gewordenen Investitionen auf die Beine zu helfen, um Arbeit und damit Arbeitsplätze zu schaffen.

    (Tillmann [CDU/CSU]: Wie macht das denn Herr Zöpel in Nordrhein-Westfalen?)

    — Wir reden hier über Sie und über sonst gar nichts.
    Ganz im Gegenteil: Investitionen werden gekürzt, und damit wird weitere Arbeitslosigkeit provoziert. Ein solches Verhalten ist nicht zu entschuldigen und kann auch nicht mit der allgemein beschworenen Finanzknappheit bemäntelt werden, sondern beweist nur, daß aktive Verkehrspolitik bei uns nicht mehr stattfindet, und beweist, daß der neue Verkehrsminister Dr. Warnke genauso unter der Fuchtel und dem



    Purps
    Diktat von Herrn Stoltenberg steht wie sein Vorgänger. Es gibt auch keine Notwendigkeit des Verweises auf die angeblich leeren Kassen. Dies zieht nicht! Diese leeren Kassen haben Sie sich selbst geschaffen. Sie sind munter dabei, mit einer in ihrer Zielrichtung völlig verfehlten Steuerreform dieses Desaster zu vergrößern.
    Nicht erst seit gestern spricht die finanz- und wirtschaftspolitische Fachwelt von der Notwendigkeit, die Investitionen zu verstärken — nicht nur, aber auch beim Staat.

    (Walther [SPD]: Richtig!)

    Angesichts der weltwirtschaftlich drohenden Niedergänge wird die Binnenkaufkraft, die Binnenkonjunktur beschworen. Das ist richtig. Aber dann frage ich mich: Was ist davon zu halten, wenn sowohl im Verkehrshaushalt wie im Gesamthaushalt zwei wesentliche Punkte nicht angepackt werden: erstens die energische Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit, zweitens die Erhöhung der Investitionsanteile an den Staatsausgaben?
    Der Verkehrshaushalt macht deutlich: Zwischen den Sonntagsreden und den Tatsachen klafft ein himmelweiter Unterschied.

    (Tillmann [CDU/CSU]: Wie in NordrheinWestfalen!)

    Lassen Sie mich einige Schwerpunkte dieses Verkehrshaushalts ansprechen, um zu verdeutlichen, wo Defizite und Risiken, aber auch Chancen liegen.
    Bei den Finanzbeiträgen der pauschalierten Zinsbeihilfe an die Seeschiffahrt hat die Änderung der Richtlinien sicher eine Entlastung gebracht. Möglicherweise kann die Ausflaggung teilweise gestoppt werden. Die Tatsache, daß die Schiffbaumittel nun in den Einzelplan 09 umgeschichtet wurden und künftig als reine Werfthilfe gewährt werden, führt dazu, daß die Finanzbeiträge im Einzelplan 12 zum tragenden Instrument der Schiffahrtsförderung werden. Sie können diesem Anspruch allerdings nur dann gerecht werden, wenn nach dem Wegfall der Schiffbauzuschüsse an die Reeder entsprechend aufgestockt wird. Wir haben Ihnen vorgeschlagen, um 60 Millionen aufzustocken. Wir halten dies aus den Gründen, die allgemein bekannt sind — Dollarverfall, sinkendes Ladungsaufkommen, steigende Kosten und Überkapazitäten weltweit — , für richtig. Sie konnten uns nur mit 20 Millionen folgen. Wir halten dies für falsch. Sie werden — davon können wir ausgehen — die Belastungen, die daraus entstehen, zu tragen und zu verantworten haben.
    Wir wissen, daß dem Verkehrssystem Straße mittlerweile der Infarkt droht.

    (Walther [SPD]: Und wie!)

    Wir brauchen ja nur zu vergleichen, wie die Anzahl der Meldungen im Verkehrsfunk über Stau vor zehn Jahren war und wie sie heute ist. Wenn das so weitergeht, haben wir in ein paar Jahren Staumeldungen mit Unterbrechungen durch kurze Musikeinschiebungen.
    Abhilfe kann hier nicht durch den verstärkten Zubau von Straßen geschaffen werden. Darüber ist man sich mittlerweile einig. Abhilfe schafft nur ein verstärkter attraktiver und preiswerter öffentlicher Personennahverkehr in den Ballungszentren und auch auf dem Lande, was den Bürger veranlaßt, umzusteigen. Aber mit dem, was Sie vorlegen, können Sie dieses Ziel nicht erreichen. Was tut die Bundesregierung nämlich? Sie kürzt gerade die Mittel für kommunalen Straßenbau und ÖPNV und friert sie bei 2,6 Milliarden ein. Ich werde darauf zurückkommen.
    Es wäre auch eine Verbesserung des Lärmschutzes angesagt, um damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Zum einen geht es um den Schutz des Bürgers vor unzumutbarer Belästigung durch Verkehrslärm, zum anderen um arbeitsintensive Investitionen. Es wäre ein Sonderprogramm Lärmschutz aufzulegen. Es wären diese Mittel zu verstärken. Und es wäre höchste Zeit, aus den Urteilen des Bundesverwaltungsgerichts Herr Minister, Konsequenzen zu ziehen.

    (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Eine Änderung der Richtlinien, eine Zweckbindung der Lärmschutzmittel und eine nachhaltige Senkung der Dezibel-Werte sind angesagt. Ich bin gespannt, ob Sie aus dem Urteil im nächsten Jahr Konsequenzen ziehen und dafür sorgen werden, daß nicht ausgeschöpfte Lärmschutzmittel nicht mehr in den Straßenbau fließen, sondern dem Lärmschutz und damit dem Bürgerschutz zugute kommen.
    1992 soll ja der EG-Verkehrsmarkt liberalisiert sein. Nicht nur, daß damit weitere Belastungen auf unser Verkehrsnetz zukommen und daß die Verkehrsdichte besonders durch zunehmenden Schwerverkehr aus unseren europäischen Nachbarländern steigen wird, auch die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Güterverkehrs — sprich Schiene, sprich Straße — wird einer harten Probe ausgesetzt.
    Sehr geehrter Herr Minister, ich sage in aller Deutlichkeit, daß wir vom deutschen Verkehrsminister in der EG erwarten, daß die so beschlossene Liberalisierung nicht ohne Harmonisierung stattfindet. Ich habe den Verdacht, daß die Bekenntnisse zu der Verbindung im Bereich der Harmonisierung zum Teil Lippenbekenntnisse sind und daß dahinter nicht die Absicht steht, steuerliche und rechtliche wie auch sozial flankierende Harmonisierungsmaßnahmen bis 1992 rechtsverbindlich zu vereinbaren. Wenn dies nicht geschieht, Herr Minister, wird die Ausflaggung bei der Seeschiffahrt ein laues Lüftchen im Vergleich mit dem sein, was durch die Ausflaggung ganzer Transportunternehmen und Lkw-Flotten im europäischen Verkehrsmarkt stattfinden wird, mit all den für mich noch unübersehbaren Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt; denn im Verkehrsbereich werden sicherlich ca. 1 Million Arbeitsplätze betroffen sein.
    Zur Verkehrserziehung auch ein Wort: Herr Verkehrsminister, es ist angesichts steigender Unfallzahlen nicht zu bestreiten, daß auch das Ihnen vom Haushaltsausschuß zugebilligte Sonderprogramm einen Sinn machen wird. Wir wissen, daß auf unseren Straßen — leider mit zunehmender Tendenz — zu schnell, risikoreich und den Verkehrs- und Witterungsverhältnissen unangepaßt gefahren wird — Stichwort: Nebelraser — , Verhaltensweisen, die zu diesen bekla-



    Purps
    genswerten Häufungen schwerer und schwerster Unfälle und Massenkarambolagen führen.
    Ein Grund für die immer weiter steigende Zahl dieser Unfälle ist sicherlich auch die aggressive Werbung, wie wir sie in den Anzeigen der Automobilbranche leider noch allzu häufig erleben. Diese Sachen müßten abgestellt werden. Es ist nicht richtig, damit zu werben, daß das neue Modell noch mehr PS unter der Haube hat, im Anzug noch spritziger ist, noch besser durchstartet, in der Höchst- und Dauergeschwindigkeit neue Weltrekordmaßstäbe setzt. Eine solche Werbung ist unverantwortlich. Denn die Aggressivität, die sich in der Werbung niederschlägt, setzt sich auf unseren Straßen fort. Sie sollten, Herr Minister, dieses Verkehrssicherheitsprogramm, das unter Ihrer Federführung entstehen wird, dazu benutzen, dieser Tendenz entgegenzuwirken, wie Sie es auch im Haushaltsausschuß zugesagt haben, und nicht zu einer privaten PR-Kampagne ausarten lassen. Bedienen Sie sich dabei des Sachverstandes der Verkehrswacht und des Verkehrssicherheitsrates!
    Auch im Bereich der Luftfahrt kommen große Probleme auf die Bundesrepublik zu. Die Zunahme der Flugbewegungen im Luftraum der BRD in den letzten Jahren, die Zunahme von Starts und Landungen auf den in ihrer Kapazität begrenzten bundesdeutschen Flughäfen — —

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: „BRD"? Das ist ja nicht zu fassen!)

    — Ich glaube, diese Diskussion hatten wir schon einmal, die können wir langsam ad acta legen.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Ich noch nicht mit Ihnen!)

    — Na ja, Herr Bötsch, Sie können's ja sowieso mit keinem.

    (Erneuter Zuruf des Abg. Dr. Bötsch [CDU/ CSU])

    — Danke schön, ich mach' jetzt weiter. — Die Zunahme von Starts und Landungen auf den in ihrer Kapazität begrenzten deutschen Flughäfen hat in den letzten Jahren ein Maß erreicht,

    (Tillmann [CDU/CSU]: Durch die hervorragende Wirtschaftspolitik!)

    das sicher auch von Experten nicht vorhersehbar war. Wenn wir den in der Welt anerkannten Standard unserer Flugsicherung und Flugleitung weiter behalten wollen — und dies ist unumgänglich nötig — , dann muß der Flugverkehr entzerrt werden. Es muß die Einheitlichkeit der Flugüberwachung konzeptionell entwickelt werden, um dem im Jahr 2000 wahrscheinlich mindestens um 50 % höheren Flugverkehr überhaupt noch Rechnung tragen zu können. Eine Bemerkung am Rande: Dies ist, Herr Minister, sicherlich auch irgendwie mit Besoldungshöhe und Besoldungsstruktur zu vereinbaren. Denn wenn man qualifizierten Nachwuchs will — und den braucht man auf diesem Gebiet — , muß man etwas tun.
    Sehr geehrter Herr Minister, ich empfehle Ihnen, das Kapitel 12 18 des Einzelplans 12 umzutaufen. Es heißt: Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden. Ich empfehle, das Wort „Verbesserung" zu streichen und es durch das Wort „Verschlechterung" zu ersetzen.

    (Zuruf von der SPD: Das ist wahr!)

    Denn das, was Sie mit der Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes und der Begrenzung seiner Mittel auf 2,6 Milliarden DM für das nächste Jahr und die Zukunft angerichtet haben, kann man nur noch als ein Stück aus dem investitionspolitischen Tollhaus dieser Bundesregierung bezeichnen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Mein Kollege Klaus Daubertshäuser hat in seiner Rede hierzu schon auf die Konsequenzen hingewiesen, die diese erneute Verschlechterung der Investitionsmittel der Gemeinden haben wird. Es nützt auch gar nichts, wenn einzelne Punkte dieses Förderungskatalogs, an sich durchaus bedenkenswert, möglicherweise sogar vernünftig sind. Dieses Gesetz krankt einfach daran, daß es für die nächsten Jahre — einschließlich der Komplementärmittel — zu einem Ausfall von rund 2 Milliarden DM vollinvestiver Mittel führt. Was dieser Ausfall für die mittelständische Wirtschaft, für die mittelständische Bauindustrie bedeutet, können Sie sich ausrechnen. Denn in Ihrem Bericht über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz 1986 schreiben Sie ja selbst — und ich nehme die Zahlen zusammen —, daß bei einem Volumen von insgesamt 4,5 Milliarden DM 86 000 Arbeitsplätze gesichert bzw. gebunden wurden. Nun, dann können Sie sich bitte auch ausrechnen, wie viele Arbeitsplätze Sie vernichten, wenn — nur für die nächsten vier Jahre gerechnet — gegenüber der geltenden Gesetzeslage rund 2 Millarden DM weggeschlagen werden. Es gab und es gibt keinen Spitzenverband — ob Städtetag, ob Gemeindebund oder wen auch immer —, der Ihre Maßnahmen insgesamt auch nur hat verstehen oder loben können.
    Womit wollen Sie denn die von Ihnen ständig propagierte Offensive für den öffentlichen Personennahverkehr in der Fläche betreiben, wenn Sie das Geld nicht haben, Herr Minister? Mit schönen Reden? Mit viel Papier? Ich gehe davon aus, daß es im Endeffekt wieder auf die Devise hinausläuft: Es gibt viel zu tun — nichts wie weg.

    (Zustimmung bei der SPD)

    In den letzten Wochen und Monaten ist die Finanzsituation der Deutschen Bundesbahn immer stärker ins Rampenlicht der öffentlichen Verlautbarungen geraten. Die Bundesbahner haben auf dem Münsterplatz in Bonn nicht deswegen demonstriert, weil es ihnen gut geht, weil sie für die Bahn und ihre Arbeitsplätze rosarote Zeiten sehen, sondern deshalb, weil sie sich Sorgen machen, Sorgen um ihre Arbeitsplätze und um die Bahn, um ihre Bahn; denn Eisenbahner sein, das ist auch heute noch mehr als ein Job oder eine Beschäftigung, und das ist gut so.
    Herr Minister, Sie wissen so gut wie ich, daß die Vorgaben des Bundesbahnplans „DB 90" schon jetzt nicht mehr einzuhalten sind, und Sie wissen auch, daß sich in der mittelfristigen Finanz- und Wirtschaftsplanung für die Deutsche Bundesbahn größere Risiken, als sie bisher zugegeben werden, auftun. Wann endlich, Herr Minister, wird die Lösung der Problematik



    Purps
    der Deutschen Bundesbahn angepackt? Wann endlich werden Konsequenzen aus dem Abs-Gutachten gezogen?
    Und wann endlich wird Wettbewerbsgleichheit zwischen Straße und Schiene hergestellt? Zur Zeit ist es doch wohl noch so, daß die beiden Wettbewerber Straße und Schiene auftreten wie zwei Langstreckenläufer, denen man sagt: Nun habt ihr Chancengleichheit bis zum Ziel; aber dem Langstreckenläufer Bahn hängt man zwei Sträflingskugeln an die Beine. Daß man da nicht von Wettbewerbsgleichheit sprechen kann, liegt wohl auf der Hand. Die Bahn trägt die Kosten für ihren Fahrweg, und die Bahn trägt die Kosten für ihre Altschulden. Wann gedenkt die Regierung in diesen Punkten tätig zu werden?
    Vielleicht denken Sie und die Bundesregierung, auch der Bundeskanzler, darüber demnächst einmal nach, wenn Sie in dem neuen drucksicheren Luxussalonwagen, den die Bahn, wie man hört, für die Bundesregierung anzuschaffen gedenkt, über die Nebenstrecken fahren und sich davon überzeugen können, wie gut die in Ordnung sind und wie herrlich das dort eingesetzte Wagenmaterial ist. Beides sind nämlich Dinge, die nicht dazu einladen, in der Fläche vom Auto auf den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen.
    Wenn der Bahn nicht geholfen wird, wenn ihr nicht Chancengleichheit — auch im Hinblick auf den liberalisierten europäischen Verkehrsmarkt — geboten wird, wird die Deutsche Bundesbahn — sie ist mit 13,6 Milliarden ja immerhin ein guter Kostgänger am Haushaltskuchen — in Zukunft zu einem unkalkulierbaren Haushaltsrisiko werden. Ich sehe dann den Tag nicht mehr fern — und ich male nicht schwarz — , an dem entweder Sie zusätzlich Milliardenzuschüsse geben müssen, um die Bahn vor dem Kollaps zu retten, oder aber sich die Bahn endgültig aus der Fläche verabschiedet und nur noch die neuen Hochgeschwindigkeitszüge betreibt.

    (Dr. Struck [SPD]: Das ist wahr!)

    Wir werden in der übernächsten Woche noch Gelegenheit haben, darüber im Haushaltsausschuß zu diskutieren.
    Eine Anmerkung noch zum Schnellfahrnetz: Ich bin der Meinung, daß es in Verbindung mit dem Schnellfahrnetz der Bundesbahn unabdingbar ist, Nordrhein-Westfalen so schnell wie möglich an die Hochgeschwindigkeitsverbindungen anzuschließen.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Es kann nicht sein, daß ein Bundesland mit 17 Millionen Einwohnern bis zum Jahr 2000 von diesem Hochgeschwindigkeitsnetz abgeschnitten sein wird.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage ganz deutlich, daß ich damit die Strecke Dortmund—Kassel anspreche.

    (Tillmann [CDU/CSU]: Da unterstützen wir Sie, Herr Kollege!)

    Es ist eine einmalige Situation, daß die Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen, von Hessen und von Bayern, sprich: von SPD, CDU und CSU, einmütig für den kompletten und sofortigen Ausbau dieser Strecke
    eintreten. Dies sollte Sie, sollte auch einen bayerischen Bundesverkehrsminister veranlassen, mit hoher Priorität dieses Problem anzugehen und für den Bau zu stimmen.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Darüber hinaus ein Wort zum Transrapid: Von dieser deutschen Hochtechnologie möchte ich gerne wissen, wie schnell und wo Sie sie ins deutsche Verkehrsnetz einbauen. Es wird nämlich niemand — das ist die Erfahrung auch der Verkehrshaushälter — ein solches Spitzenprodukt der Hochtechnologie kaufen — Stichwort: Amerika und andere Länder —, wenn es nicht irgendwo besichtigbar und vorzeigbar im Streckennetz verankert ist.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich erwarte von Ihnen, Herr Minister, daß Sie auch in diesem Punkt mit Priorität die Planungen vorantreiben.
    Was, Herr Bundesminister, wird aus dem kombinierten Ladeverkehr? Meine Damen und Herren von der Koalition, ich habe im Haushaltsausschuß ja etwas lachen müssen, als Sie, eine Woche nachdem Sie unseren Antrag, 100 Millionen DM einzusetzen, abgelehnt hatten, mit dem gleichen Antrag — nur mit 80 Millionen — kamen. Dem haben wir zugestimmt. Machen Sie daraus eine Methode, stimmen Sie allen guten Vorlagen der SPD eine Woche später mit leichter Veränderung zu. Dann bekommen wir endlich einen Bundeshaushalt, der sich sehen lassen kann.

    (Beifall bei der SPD und des Abg. Carstens [Emstek] [CDU/CSU])

    In diesem Zusammenhang frage ich Sie: Hat man denn aus den fürchterlichen Unglücken, insbesondere Herborn, und den vielen anderen Unfällen nichts gelernt? Ist der Schutz der Menschen, der Verkehrsteilnehmer, nicht die höhere Priorität? Gefährliche Güter, meine Damen und Herren, Herr Minister, gehören auf die Bahn.

    (Beifall bei der SPD)

    Und wenn es nicht anders geht, müssen hier auch rechtliche und ordnungspolitische Maßnahmen erwogen und ergriffen werden.
    Ihrem Vorgänger, Herr Minister, habe ich einmal gesagt: Wir haben Ihren Haushalt gezählt, wir haben ihn gewogen, wir haben ihn zu leicht befunden, wir lehnen ihn ab. Das machen wir auch mit Ihrem Haushalt, denn der ist insgesamt noch schlechter als das, was der Herr Kollege Dollinger in den vergangenen vier Jahren vorgelegt hat.
    Wenn Sie die Verkehrspolitik weiterhin so treiben lassen, wie sie treibt, dann empfehle ich Ihnen noch etwas. Wenn Sie das neue Gebäude des Verkehrsministeriums beziehen und wenn als letzte große Handlung das blank glänzende Messingschild angeschraubt wird, auf dem steht „Bundesminister für Verkehr", tun Sie das nur, wenn Sie bis dahin eine andere Verkehrspolitik betreiben! Sonst schreiben Sie doch



    Purps
    bitte drauf: „Ministerium für Mängelverwaltung in der Verkehrspolitik. "
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD)