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    Plenarprotokoll 11/30 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 30. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 Inhalt: Würdigung der Proklamation des GermanAmerican-Day durch Präsident Reagan 1929 A Erweiterung der Tagesordnung 1929 D Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Atomwaffenverzicht ins Grundgesetz (Drucksache 11/757) — an den Auswärtigen Ausschuß und den Verteidigungsausschuß 1930 C Begrüßung des Präsidenten des argentinischen Abgeordnetenhauses, Herrn Dr. Juan Carlos Pugliese, und seiner Delegation . 1957 C Tagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Dr. Wieczorek, Frau Matthäus-Maier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schuldenkrise der Dritten Welt (Drucksache 11/826) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Bundesdeutsche Beiträge zu Lösungsansätzen für die internationale Verschuldungskrise (Drucksache 11/893) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Pinger, Wissmann, Dr. Stercken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Überwindung der Verschuldungskrise der Entwicklungsländer (Drucksache 11/905) Dr. Hauchler SPD 1931 A Feilcke CDU/CSU 1934 B Volmer GRÜNE 1935 C Dr. Solms FDP 1938B Klein, Bundesminister BMZ 1940 B Dr. Wieczorek SPD 1943 A Höffkes CDU/CSU 1947 A Frau Folz-Steinacker FDP 1948 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 1949A Dr. Faltlhauser CDU/CSU 1950 C Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Abschaffung der Sicherheitsüberprüfung für politisch Verfolgte aus Chile (Drucksache 11/659) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Hilfe für bedrohte Chilenen (Drucksache 11/817 [neu]) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sanktionen gegen die Militärdiktatur in Chile (Drucksache 11/894) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerster (Mainz), Frau Geiger, Dr. Miltner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Beitrag der Bundesrepublik Deutschland für die Verwirklichung der Menschen- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 rechte in der Völkergemeinschaft (Drucksache 11/900) Volmer GRÜNE 1952D, 1966A Gerster (Mainz) CDU/CSU 1954 C Duve SPD 1957D Dr. Hirsch FDP 1962 B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 1964 B Fellner CDU/CSU 1966D Graf SPD 1968 D Irmer FDP 1970 B Dr. Blüm CDU/CSU 1971D Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 1973 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 1975B Vogel (Ennepetal) CDU/CSU 1976A Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 1977 C Seiters CDU/CSU (zur GO) 1978 C Jahn (Marburg) SPD (zur GO) 1978D Wolfgramm (Göttingen) FDP (zur GO) . 1979A Namentliche Abstimmungen 1979C,D Ergebnisse 1997 D, 1999 A Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau steuerlicher Härten für die Landwirtschaft (Drucksache 11/676) 1980 A Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzabkommen vom 2. Oktober 1986 zum Abkommen vom 7. Januar 1976 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika über Soziale Sicherheit und zu der Zusatzvereinbarung vom 2. Oktober 1986 zur Vereinbarung vom 21. Juni 1978 zur Durchführung des Abkommens (Drucksache 11/588) . . 1980A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksache 11/890) . . . 1980B Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Verwaltungsproblemen im Weinwirtschaftsjahr 1983/84, zur Herstellung von Kunstwein, einschließlich methanolhaltigem Wein, und zu den Folgen einer Marktentnahme von Kunstwein für den EAGFL — Abteilung Garantie (Drucksache 11/596) 1980B Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Einfügung eines Artikels 20a) (Drucksache 11/885) . . . . 1980 B Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Übersicht 3 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/557) . 1980 C Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Sammelübersichten 16 bis 22 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/770, 11/771, 11/772, 11/773, 11/774, 11/808, 11/809) . . 1980C Tagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erneute Überweisung von Vorlagen (Unterrichtungen) aus früheren Wahlperioden (Drucksache 11/883) 1981 A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlungen des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksachen 11/846, 11/847, 11/848, 11/849, 11/850) 1981A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz: Neunter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (Drucksache 10/6816) Dr. Blens CDU/CSU 2000 D Wartenberg (Berlin) SPD 2003 A Dr. Hirsch FDP 2007 A Wüppesahl GRÜNE 2008 D Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 2010A Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg), Weiss (München), Frau Rust, Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Baustopp für die Wiederaufarbeitungsanlage bei Wackersdorf (Drucksache 11/260) Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 2011 B Fellner CDU/CSU 2013 A Stiegler SPD 2015 A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 III Dr.-Ing. Laermann FDP 2017 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 2019B Tagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Vorschlag einer Verordnung (Euratom) des Rates zur Festlegung von Höchstgrenzen der Radioaktivität in Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Trinkwasser im Falle anomaler Radioaktivitätswerte oder eines nuklearen Unfalls (Drucksache 11/768) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Schäfer (Offenburg), Dr. Hauff, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Vorschlag einer Verordnung (Euratom) des Rates zur Festlegung von Höchstgrenzen der Radioaktivität in Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Trinkwasser im Falle anormaler Radioaktivitätswerte oder eines nuklearen Unfalls (Drucksache 11/906) Frau Wollny GRÜNE 2022 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 2023 B Reuter SPD 2025 A Dr. Friedrich CDU/CSU 2026 B Frau Dr. Segall FDP 2028 A Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches und des Gesetzes über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften (Drucksache 11/638) Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU 2029 C Singer SPD 2031A Eimer (Fürth) FDP 2032 B Häfner GRÜNE 2034 D Sauer (Stuttgart) CDU/CSU 2036 B Schmidt (Salzgitter) SPD 2038A Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 2040A Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN Errichtung einer Gedenkstätte für alle vom NS-Regime verfolgten und ermordeten Menschen auf dem Synagogenplatz in Bonn (Drucksache 11/825) Frau Dr. Vollmer GRÜNE 2041 A Dr. Daniels (Bonn) CDU/CSU 2042 B Conradi SPD 2043 D Beckmann FDP 2045 D Dr. Knabe GRÜNE (zur GO) 2047 B Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur finanziellen Sicherung der Künstlersozialversicherung (Drucksache 11/862) Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 2048 B Lutz SPD 2049A Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 2049D Frau Dr. Vollmer GRÜNE 2050 C Heinrich FDP 2051 B Zusatztagesordnungspunkt 7: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Menschenrechtsverletzungen in Tibet Frau Kelly GRÜNE 2052 C Repnik CDU/CSU 2053 C Duve SPD 2054 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2055 A Schäfer, Staatsminister AA 2055 D Frau Eid GRÜNE 2057 B Höffkes CDU/CSU 2057 D Bindig SPD 2058 C Dr. Stavenhagen, Staatsminister BK . . 2059 B Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . . 2060B Schütz SPD 2060 D Dr. Abelein CDU/CSU 2061 D Dr. Hitschler FDP 2062 C Bernrath SPD 2062 D Dr. Pohlmeier CDU/CSU 2063 B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/880 vom 2. Oktober 1987 — Haltung von Bundesministerin Dr. Süssmuth zur Frage „Frauen in der Bundeswehr" MdlAnfr 24, 25 02.10.87 Drs 11/880 Frau Dr. Niehuis SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG . 1981 C, 1981 D ZusFr Frau Niehuis SPD . . . . 1981 C, 1982 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 1982 C ZusFr Frau Bulmahn SPD 1982D ZusFr Urbaniak SPD 1983 A ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1983 B Schutz der Verbraucher vor italienischem widerrechtlich hergestellten Federweißen MdlAnfr 26, 27 02.10.87 Drs 11/880 Heinrich FDP Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG . 1983 B, 1983 C ZusFr Heinrich FDP 1983 C ZusFr Eigen CDU/CSU 1984 A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 Einschränkung des Rauchens in öffentlichen Räumen MdlAnfr 32 02.10.87 Drs 11/880 Dr. Abelein CDU/CSU Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 1984 B ZusFr Dr. Abelein CDU/CSU 1984 C ZusFr Gilges SPD 1984 D Verkauf ausländischer Konserven durch deutsche Firmen ohne entsprechende Deklaration MdlAnfr 33 02.10.87 Drs 11/880 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 1984 D ZusFr Eigen CDU/CSU 1985A ZusFr Oostergetelo SPD 1985 C Vorschriftswidriger Betrieb von Lastwagenanhängern mit Einleitungsbremsanlagen MdlAnfr 34, 35 02.10.87 Drs 11/880 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . 1985D, 1986 C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . . 1985D, 1986 C Aussparung Nordrhein-Westfalens beim geplanten Hochgeschwindigkeitsverkehr der Bundesbahn ab 1991 MdlAnfr 36, 37 02.10.87 Drs 11/880 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 1986D, 1987D ZusFr Urbaniak SPD 1987 A, 1987 D ZusFr Oostergetelo SPD 1987 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 1987 C Streichung der Kurswagen von Hamburg nach Bad Kissingen ab Sommer 1988 und Ersatzangebot für Kurgäste MdlAnfr 40, 41 02.10.87 Drs 11/880 Weiss (München) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . 1988C, 1989A ZusFr Weiss (München) GRÜNE . 1988C, 1989A Störungen in der Flugabfertigung in Frankfurt am 18. September 1987 MdlAnfr 42 02.10.87 Drs 11/880 Dr. Abelein CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 1989 C ZusFr Dr. Abelein CDU/CSU 1989D ZusFr Oostergetelo SPD 1990 B Zerstörung der Ozonschicht durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe MdlAnfr 43, 44 02.10.87 Drs 11/880 Müller (Pleisweiler) SPD Antw BMin Dr. Töpfer BMU . . 1990B, 1990 C ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1990C, 1990 D ZusFr Dr. Knabe GRÜNE . . . . . . . . 1991 A Ausschluß von Politikern der SPD von der Information über die Entseuchung der radioaktiven Molke im Kernkraftwerk II in Lingen MdlAnfr 45, 46 02.10.87 Drs 11/880 Oostergetelo SPD Antw BMin Dr. Töpfer BMU . . 1991 B, 1992 D ZusFr Oostergetelo SPD . . . . 1991 C, 1993 A ZusFr Gilges SPD 1992 A ZusFr Dr. Knabe GRÜNE 1992 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1992 C ZusFr Graf SPD 1992 C ZusFr Conradi SPD 1993 C Arbeitsplatzbeschaffung im Rahmen des Umweltschutzes MdlAnfr 47, 48 02.10.87 Drs 11/880 Graf SPD Antw BMin Dr. Töpfer BMU . . 1993C, 1993 D ZusFr Graf SPD 1994 A Rechtsgrundlage und Zahl der Fälle einer Auskunftserteilung des Bundesamtes für Verfassungsschutz bei Anfragen aus der Wirtschaft über Bewerber und Aufklärung der Betroffenen MdlAnfr 60, 61 02.10.87 Drs 11/880 Conradi SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 1994B, 1995 A ZusFr Conradi SPD 1994C, 1995 B ZusFr Dr. Knabe GRÜNE . . . 1994D, 1995 C ZusFr Wüppesahl GRÜNE 1995 D Teilnahme der durch die Änderung des Bundeswahlgesetzes stimmberechtigten Deutschen im Ausland an der Bundestagswahl; Wahlbeteiligung von in die DDR übergesiedelten Bundesbürgern MdlAnfr 63, 64 02.10.87 Drs 11/880 Klein (Dieburg) SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . 1996A, 1996C ZusFr Klein (Dieburg) SPD . . . 1996B, 1996 C ZusFr Verheugen SPD 1996D Anpassung der Sprachenzulage für die Beschäftigten des Auswärtigen Dienstes MdlAnfr 65 02.10.87 Drs 11/880 Verheugen SPD Antw PStSekr Spranger BMI 1997 A ZusFr Verheugen SPD 1997 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 V Nächste Sitzung 2064 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2065 *A Anlage 2 Anträge auf Projektförderung an das Bundesministerium für Forschung und Technologie 1985 und 1986 MdlAnfr 2 02.10.87 Drs 11/880 Frau Bulmahn SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 2065*C Anlage 3 Fehlerquellen bei der Ermittlung von EG- Milchproduktionszahlen und Auswirkung auf die nationalen Milchquoten MdlAnfr 10 02.10.87 Drs 11/880 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. von Geldern BML . 2065 *D Anlage 4 Multilaterale Zusammenrechnung von Versicherungszeiten in der Rentenversicherung MdlAnfr 17, 18 02.10.87 Drs 11/880 Reimann SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 2066* B Anlage 5 Erlaß einer Verordnung nach § 34 des Arbeitssicherstellungsgesetzes MdlAnfr 19 02.10.87 Drs 11/880 Schreiner SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 2067* A Anlage 6 Kürzung der Aufwandszuschüsse für Zivildienstleistende bei den freien Wohlfahrtsverbänden MdlAnfr 28, 29 02.10.87 Drs 11/880 Dr. Emmerlich SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 2067*B Anlage 7 Schädigungen von Babys während der Geburt durch ärztliche Kunstfehler MdlAnfr 30, 31 02.10.87 Drs 11/880 Schemken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 2067* D Anlage 8 Widmung von Bundesfernstraßen als Bundesstraßen trotz vorliegender Voraussetzungen einer Einstufung als Bundesautobahnen MdlAnfr 38, 39 02.10.87 Drs 11/880 Bindig SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 2068*A Anlage 9 Unterstützung von Informationsblättern in Namibia durch die deutsche Botschaft und das Generalkonsulat in Südafrika MdlAnfr 55 02.10.87 Drs 11/880 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer BK 2068' B Anlage 10 Bemühungen des Dalai-Lama um ein Gespräch mit der Bundesregierung und sein Treffen mit Dr. Blüm anläßlich seines Besuches MdlAnfr 56, 57 02.10.87 Drs 11/880 Dr. Penner SPD SchrAntw StMin Schäfer BK 2068* C Anlage 11 Menschenrechtssituation und Unterstützung des Friedensplanes für Tibet MdlAnfr 58, 59 02.10.87 Drs 11/880 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP SchrAntw StMin Schäfer BK 2068*D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 1929 30. Sitzung Bonn, den 8. Oktober 1987 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 9. 10. Antretter * 9. 10. Frau Beck-Oberdorf 9. 10. Frau Blunck * 8. 10. Böhm (Melsungen) * 9. 10. Büchner (Speyer) * 8. 10. Bühler (Bruchsal) * 9. 10. Daweke 8. 10. Dr. Dollinger 9. 10. Egert 9. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 9. 10. Frau Fischer * * 9. 10. Gerstein 9. 10. Dr. Glotz 9. 10. Dr. Götz 9. 10. Grüner 9. 10. Haar 9. 10. Hauser (Krefeld) 9. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 9. 10. Hiller (Lübeck) 9. 10. Dr. Holtz ** 9. 10. Jansen 9. 10. Dr. Klejdzinski 9. 10. Frau Krieger 9. 10. Lemmrich * 8. 10. Lummer 9. 10. Frau Matthäus-Maier 9. 10. Dr. Müller * 8. 10. Frau Oesterle-Schwerin 8. 10. Frau Pack * 9. 10. Petersen 9. 10. Pfuhl 9. 10. Rawe 9. 10. Reuschenbach 9. 10. Ronneburger 9. 10. Rühe 8. 10. Dr. Scheer * 9. 10. Schmidt (München) * 9. 10. von Schmude 9. 10. Freiherr von Schorlemer ** 9. 10. Schwarz 8. 10. Dr. Soell * 8. 10. Dr. Sperling 9. 10. Steiner * 8. 10. Dr. Stercken ** 9. 10. Stobbe 9. 10. Dr. Stoltenberg 8. 10. Stücklen 9. 10. Tietjen 9. 10. Frau Trenz 9. 10. Uldall 8. 10. Dr. Vondran 9. 10. Dr. Warnke 8. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 78. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Frage der Abgeordneten Frau Bulmahn (SPD) (Drucksache 11/880 Frage 2) : Wie viele Anträge auf Projektförderung erhielt das Bundesministerium für Forschung und Technologie (gegliedert nach Förderbereichen) aus den einzelnen Bundesländern in den Jahren 1985 und 1986, und wie vielen dieser Anträge konnte jeweils entsprochen werden? Wie bereits in meiner Antwort auf eine Frage des Abgeordneten Würtz nach regionaler Verteilung der Mittel des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (Drucksache 10/4407, S. 33) darf ich auf folgendes hinweisen: Der Einsatz von Datenbanksystemen ermöglicht eine Analyse der Forschungs- und Entwicklungsförderung und -finanzierung durch den Bundesminister für Forschung und Technologie nach verschiedenen Kriterien, u. a. auch nach regionalen Gesichtspunkten. Regionalauszüge sollten jedoch nicht isoliert benutzt werden. Sie sind im Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen, unter denen die Förderung bzw. Finanzierung zustande kommen, und anderen Daten der Region zu sehen. Eine regionale Verteilung der Fördermittel ist kein eigenständiges Ziel der FuTPolitik, die an der wissenschaftlich-technischen Qualifikation ausgerichtet ist; regionale Gesichtspunkte können für die Förderungswürdigkeit, insbesondere von FuE-Vorhaben, nur eine untergeordnete Rolle spielen. Zur Beurteilung der gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Bundesrepublik Deutschland müssen auch die Förderungen der übrigen Bundesressorts und Länder sowie Eigenaufwendungen der Wirtschaft berücksichtigt werden. In der Antragsdatenbank des BMFT sind nur formelle, komplette Anträge erfaßt; Vorgespräche zwischen Antragstellern und Fachreferaten bzw. Projektträgern über beabsichtigte FuE-Vorhaben haben aus verschiedenen Gründen oft zur Folge, daß ein formeller Förderungsantrag nicht mehr gestellt wird. Insoweit sind die ermittelten Zahlen nur mit Einschränkungen benutzbar. Aus der Zusammenstellung der 1985 und 1986 eingereichten Anträge im Rahmen der direkten Projektförderung aus 11 Bundesländern in 19 Förderbereichen sind im Vergleich zu den ausgesprochenen Bewilligungen keine besonderen statistischen Auffälligkeiten zu ersehen. Wegen des Umfangs der Tabellen erlaube ich mir, diese hier nicht vorzulegen, sondern sie Ihnen gesondert zu übersenden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. von Geldern auf die Frage des Abgeordneten Dr. Kunz (Weiden) (CDU/ CSU) (Drucksache 11/880 Frage 10): 2066* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 Wie genau sind die Ermittlungen von Produktionszahlen in den übrigen EG-Ländern, insbesondere bei Milch, und wie groß sind die Fehlerquellen und deren Auswirkungen auf die Einhaltung der nationalen Milchquoten? EG-Vorschriften über die Vorgehensweise bei der Ermittlung von Produktionszahlen für die einzelnen landwirtschaftlichen Erzeugnisse gibt es nicht. Durch EG-Rechtsgrundlagen wird lediglich geregelt, welche Produktionszahlen an die Dienststellen der EG zu übermitteln sind. Informationen über die Größe der Fehlerquellen bei den Produktionszahlen liegen nicht vor. Die Ermittlung, inwieweit die nationalen Garantiemengen für Milch eingehalten werden, basiert nicht auf Produktionszahlen, sondern in erster Linie auf der Anlieferung von Kuhmilch an Molkereien und auf der Direktvermarktung. Nach der Richtlinie des Rates 72/280/EWG vom 31. Juli 1972 werden die Anlieferungsmengen in allen EG-Ländern bei sämtlichen Molkereien erhoben. Die Mitgliedstaaten sind aufgrund dieser Rechtsgrundlage verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, um zu vollständigen und ausreichend genauen Ergebnissen zu gelangen. Da es sich hierbei um Vollerhebungen handelt und die Ergebnisse laufend von den Dienststellen der EG- Kommission auf Plausibilität überprüft werden, dürften die Fehlerquellen nur sehr gering sein. Bei der Ermittlung der Einhaltung der nationalen Direktvermarktungsmengen werden nicht die amtlichen Statistiken, sondern die Abgabeerklärungen der einzelnen Milcherzeuger herangezogen. Negative Auswirkungen durch falsche Statistiken auf die Einhaltung der nationalen Anlieferungsgarantiemengen sowie der Direktvermarktungsmengen sind daher nicht anzunehmen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Fragen des Abgeordneten Reimann (SPD) (Drucksache 11/880 Fragen 17 und 18): Wie beurteilt die Bundesregierung die Tatsache, daß einer Bürgerin der Bundesrepublik Deutschland (Jahrgang 1925), die 105 Monate Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung in der Schweiz und 26 Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung in Schweden geleistet hat und die einen Teil ihres Arbeitslebens in der Bundesrepublik Deutschland verbracht hat und hier Beiträge entrichtete, eine Zusammenrechnung der schweizerischen und der schwedischen Pflichtversicherungszeit nicht gewährt wird, obwohl die sozialgerichtliche Rechtsprechung in ähnlichen Fällen eine solche Zusammenrechnung befürwortet? Ist die Bundesregierung bereit, sich im Falle einer noch ausstehenden Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zugunsten einer multilateralen Zusammenrechnung von Versicherungszeiten in der Rentenversicherung diesem Urteil anzuschließen? Regelungen über eine multilaterale Zusammenrechnung bestehen innerhalb der Europäischen Gemeinschaften wegen der besonderen Verhältnisse für die Rheinschiffer und wegen der ausgeprägten Fluktuation von Arbeitskräften. Wegen der großen Fluktuation von Arbeitskräften bestehen außerdem zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den deutschsprachigen Nachbarn Österreich, Schweiz und Liechtenstein Möglichkeiten der multilateralen Zusammenrechnung. Bei den von der Bundesrepublik Deutschland mit Schweden und der Schweiz abgeschlossenen bilateralen Abkommen über Soziale Sicherheit hingegen ist eine sogenannte multilaterale Zusammenrechnung — hier von deutschen, schwedischen und schweizerischen Versicherungszeiten — ausgeschlossen. Das Bundessozialgericht hat demgegenüber in verschiedenen Entscheidungen, u. a. im Beschluß des Großen Senats vom 29. Mai 1984 (GS 1-3/82) eine multilaterale Zusammenrechnung von Versicherungszeiten bejaht. Zu diesem Ergebnis kam es — entgegen der Auffassung der Bundesregierung und der Träger der Rentenversicherung — aufgrund einer Auslegung der damals insoweit auslegungsfähigen Abkommen. Die neueren Abkommen schließen aber die multilaterale Zusammenrechnung zweifelsfrei aus. Dies gilt auch für die Abkommen mit Schweden und der Schweiz. Hierfür sind folgende Gründe maßgebend: 1. Es fehlt an der Gegenseitigkeit. Die zweiseitigen Abkommen sehen nur die Zusammenrechnung von Versicherungszeiten zwischen den beiden Vertragsstaaten vor, nicht aber die Zusammenrechnung mit Versicherungszeiten weiterer Staaten, weil die weiteren Staaten durch ein zweiseitiges Abkommen nicht zu entsprechendem gegenseitigem Handeln verpflichtet werden können. Nur durch mulitlaterale Vereinbarungen wäre Interessenausgleich zwischen allen in Betracht kommenden Staaten zu ermöglichen. 2. Eine multilaterale Zusammenrechnung aufgrund zweiseitiger Abkommen hat bei der Berechnung der Rente Schwierigkeiten zur Folge. Dies gilt insbesondere für die Anrechnung der von der Versicherungdauer unabhängigen Leistungsbestandteile, z. B. des Kinderzuschusses und der Zurechnungszeit. Ob und in welchem Umfang die in Betracht kommenden Staaten hierfür einzustehen haben, läßt sich nur über multilaterale Vereinbarungen klären. Das Problem des extrem kleinen Kreises der Betroffenen hat im übrigen dadurch erheblich an Gewicht verloren, daß im Haushaltsbegleitgesetz 1984 die Wartezeit für das Altersruhegeld von 15 Jahren auf 5 Jahre herabgesetzt worden ist. Im EG-Bereich werden ohnehin die in allen Mitgliedstaaten zurückgelegten Versicherungszeiten zusammengerechnet. Beim Europäischen Gerichtshof ist derzeit ein Fall anhängig, bei dem es um die multilaterale Zusammenrechnung von Versicherungszeiten geht, die in zwei EG-Staaten und in Polen zurückgelegt worden sind. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen worden. Selbstverständlich wird das Urteil des europäischen Gerichtshofs, da es Rechtskraft besitzt, in dem konkreten Einzelfall vom zuständigen Rentenversicherungsträger befolgt werden. Generell ist es Sache Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 2067* der Versicherungsträger, die Sozialversicherungsgesetze und Abkommen auszulegen; die Bundesregierung kann hier keinerlei Weisungen erteilen. Bei dieser Auslegung ist die Rechtsprechung der Gerichte, insbesondere auch diejenige des Europäischen Gerichtshofes, ein wichtiger Faktor. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Schreiner (SPD) (Drucksache 11/880 Frage 19): Wie ist der Sachstand bei der Verordnungsgebung nach § 34 Arbeitssicherstellungsgesetz durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, und welche Maßnahmen durch die Arbeitsverwaltung sind in dieser Hinsicht bereits erfolgt bzw. in Planung? Der Referentenentwurf der Verordnung nach § 34 Arbeitssicherstellungsgesetz ist mit den Beteiligten einschließlich der Länder abgestimmt. Es finden aber noch Gespräche auf politischer Ebene statt. Maßnahmen der Arbeitsverwaltung für eine Umsetzung der Verordnung nach deren Erlaß sind noch nicht ergriffen, es gibt auch insoweit keine Planungen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emmerlich (SPD) (Drucksache 11/880 Fragen 28 und 29): In welchem Umfang werden bei den freien Wohlfahrtsverbänden die Aufwandszuschüsse für Unterkunft, Verpflegung und Bekleidung für Zivildienstleistende gekürzt? Wie erklärt sich die Bundesregierung zu der Befürchtung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, daß ihre Hilfsangebote mit Zivildienstleistenden infolgedessen vor allem im offenen und stationären Bereich gekürzt werden müssen? Zu Frage 28: Die Aufwandszuschüsse, die die Kosten der Beschäftigungsstellen für Unterkunft, Essen und Arbeitskleidung der Zivildienstleistenden ausgleichen sollen, sind ab 1. September 1987 um die Hälfte gekürzt worden. Für Zivildienstleistende, die vor diesem Zeitpunkt den Dienst angetreten haben, erhalten die Beschäftigungsstellen den vollen Zuschußbetrag für die gesamte Dienstzeit. Von der Kürzung nicht betroffen sind Zivildienstplätze in den Mobilen Sozialen Hilfsdiensten und der Individuellen Schwerstbehindertenbetreuung. Zu Frage 29: Mit Vertretern der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege wurde die beabsichtigte Kürzung am 16. Juli 1987 besprochen. Sie nahmen die Maßnahme mit Bedauern zur Kenntnis und schlossen nicht aus, daß einzelne Beschäftigungsstellen wegen der kurzfristigen Inkraftsetzung auf die Zuweisung von Zivildienstleistenden verzichten müßten. In einer schriftlichen Stellungnahme vom 25. August 1987 wurde als Konsequenz geschildert, „daß vor allem im offenen und stationären Bereich das erreichte Niveau an Hilfsangeboten mit Zivildienstleistenden nicht weiter ausgebaut, unter Umständen nicht einmal gehalten werden kann". Die Bundesregierung geht davon aus, daß ein nennenswerter Abbau von Plätzen weder insgesamt noch in bestimmten Tätigkeitsbereichen erfolgen wird. Sie stützt sich dabei auf Erfahrungen aus dem Jahr 1981, als die Zuschüsse für die Bereitstellung neuer Plätze schon einmal weggefallen sind, und darauf, daß die Wohlfahrtsverbände und die ihnen angeschlossenen Einrichtungen stets gewußt haben, daß es sich bei den Aufwandszuschüssen nur um eine zeitlich begrenzte Leistung zur Schaffung neuer Zivildienstplätze handelt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Schemken (CDU/CSU) (Drucksache 11/880 Fragen 30 und 31): Trifft es zu, daß jährlich in der Bundesrepublik Deutschland bis zu 15 000 Babys während der Geburt durch Kunstfehler von Ärzten geschädigt werden? Gibt es Erkenntnisse über die Ursachen solcher Schädigungen, wenn ja, was gedenkt die Bundesregierung dagegen zu unternehmen? Zu Frage 30: Der Bundesregierung liegen auch nach Rückfragen bei den einschlägigen Fachgesellschaften keine verläßlichen Zahlen über „Schäden bei Säuglingen durch geburtshilfliche Mängel und Fehler" vor. Besonders auch Gesprächen mit dem Arbeitskreis Kunstfehler in der Geburtshilfe e. V. ist sie jedoch über solche Schadensmöglichkeiten und Vorkommnisse informiert. Im Zusammenhang mit der Frage der Mütter- und Säuglingssterblichkeit, mit der Bund und Länder immer wieder befaßt sind, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Geburt nebst Vorfeld und Nachsorge so zu gestalten, daß soweit möglich gesunde Kinder geboren werden. Dazu gehören Aufklärungsmaßnahmen, Vorsorgeangebote und ihre Wahrnehmung, Unterstützung der perinatalen Medizin, Förderung zugehöriger Studien, optimale Organisation der Geburtshilfe und Säuglingsversorgung in den Krankenhäusern, Ausbildung der Geburtshelfer, deren fachinterne Qualifikationskontrolle und anderes mehr in unterschiedlichster Kompetenz von Bund, Ländern und Gemeinden. Zu Frage 31: Der Arbeitskreis Kunstfehler in der Geburtshilfe hat sich in der Vergangenheit bemüht, die Ursachen für Kunstfehler in der Geburtshilfe aufzudecken und da- 2068* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 mit dazu beizutragen, daß solche Kunstfehler in Zukunft vermieden werden können. Einen wichtigen Beitrag bei Verbesserungen in der Geburtshilfe leisten die in allen Bundesländern zunehmend flächendeckend durchgeführten PerinatalStudien. Diese Erhebungen dienen der Qualitätssicherung in der Geburtshilfe. Durch die fortlaufend gewonnenen Erkenntnisse ist die Möglichkeit gegeben, geburtshilfliche Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit, Notwendigkeit, Effizienz und Effektivität zu überprüfen. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Bindig (SPD) (Drucksache 11/880 Fragen 38 und 39): Kann die Bundesregierung angeben, wieviel Kilometer Bundesfernstraßen mit getrennten Fahrbahnen für den Richtungsverkehr es im gesamten Bundesgebiet und den einzelnen Bundesländern gibt, die entgegen der gesetzlichen Regelung des § 2 Abs. 3 a FStrG als Bundesstraße gewidmet sind, obwohl sie die Voraussetzungen des § 1 Abs. 3 FStrG erfüllen, wonach sie als Bundesautobahnen eingestuft werden müßten? Welche Absicht verfolgt die Bundesregierung damit, etliche Bundesfernstraßen unter dem falschen Namen „Bundesstraße" zu bauen, obwohl sie gesetzlich (§ 2 Abs. 3 a FStrG) als Bundesautobahn anzusehen sind, und hat die Bundesregierung die Absicht, sich künftig entweder in der Praxis an das Gesetz zu halten oder will sie das Gesetz an die bestehende Praxis anpassen? Zu Frage 38: Die Bundesfernstraßen werden gemäß Artikel 90 Grundgesetz von den Ländern im Auftrag des Bundes verwaltet; dazu gehört neben Planung und Bau auch die Einstufung der Straßen. Die Bundesregierung geht davon aus, daß die zu Bundesstraßen gewidmeten zweibahnigen Bundesfernstraßen den Kriterien einer Bundesautobahn nach § 1 Abs. 3 Fernstraßengesetz nicht voll entsprechen; das heißt, sie dienen nicht nur dem Schnellverkehr und weisen geringere Entwurfsstandards auf. Mit dieser Zielsetzung hat auch der Deutsche Bundestag bei seinen Entscheidungen zum Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in einigen Fällen Planungen von Bundesautobahnen zu zweibahnigen Bundesstraßen zurückgenommen. Zu Frage 39: Für eine Änderung der Praxis oder eine Gesetzesänderung sieht die Bundesregierung keinen Anlaß. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Lowak (CDU/CSU) (Drucksache 11/880 Frage 55) : Mit welcher Begründung werden die „Namibia Nachrichten" von der deutschen Botschaft in Südafrika und dem Generalkonsulat in Kapstadt mit Informationsmaterial und — zur Verbreitung des Blattes — durch Mundpropaganda unterstützt, und ist die Bundesregierung bereit, dafür Sorge zu tragen, daß auch andere Informationsblätter in Namibia unterstützt werden? Im Rahmen der politischen Öffentlichkeitsarbeit Ausland gehört es zu den Aufgaben unserer Auslandsvertretungen, mit den Medien des Gastlandes zusammenzuarbeiten und ihnen Informationsmaterial zur Verfügung zu stellen. Dieses Informationsmaterial wird auf Wunsch jedem Presse- und Medienorgan des Gastlandes zur Verfügung gestellt. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Penner (SPD) (Drucksache 11/880 Fragen 56 und 57): Trifft es zu, daß es vor dem Besuch des Dalai-Lama in der Bundesrepublik Deutschland Bemühungen um ein Gespräch mit der Bundesregierung gegeben hat, und aus welchen Gründen ist das erbetene Gespräch nicht zustande gekommen? Hat der Bundestagsabgeordnete Dr. Blüm das Gespräch mit dem Dalai-Lama in Düsseldorf in seiner Eigenschaft als Mitglied der Bundesregierung oder als Landesvorsitzender der CDU in Nordrhein-Westfalen geführt, und hat er, falls er als Regierungsmitglied handelte, dem Dalai-Lama bei dieser Gelegenheit die Haltung der Bundesregierung zum Recht der Tibeter auf Selbstbestimmung erläutert? Zu Frage 56: Es trifft zu, daß es vor dem kürzlichen Besuch des Dalai-Lama Bemühungen um ein Gespräch mit der Bundesregierung gegeben hat. Das Gespräch ist nicht zustande gekommen. Die Haltung der Bundesregierung zur tibetischen Exilregierung unter Führung des Dalai-Lama ist bekannt. Ich verweise dazu auf die Antwort zu der Frage 18b der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN, Drs. 10/6127 vom 8. 10.1986. Der Dalai-Lama bezeichnet sich als Chef einer Exilregierung. Die Bundesrepublik Deutschland unterhält Beziehungen nur zur Regierung der VR China. Zu Frage 57: Der Bundestagsabgeordnete Norbert Blüm hat das Gespräch mit dem Dalai-Lama am 16. 9. 1987 in Düsseldorf in seiner Eigenschaft als Landesvorsitzender der CDU in Nordrhein-Westfalen geführt. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Hamm-Brücher (FDP) (Drucksache 11/880 Fragen 58 und 59) : Wie beurteilt die Bundesregierung die menschenrechtliche Situation nach den Ereignissen am 27. September 1987 in Tibet, in dessen Hauptstadt Lhasa laut Presseberichten 10 000 Tibeter gegen die am 24. und 25. September 1987 in Massenveranstal- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Oktober 1987 2069* tungen stattgefundenen öffentlichen Verurteilungen und Hinrichtungen demonstrierten und 26 Personen verhaftet wurden, denen nun das gleiche Schicksal droht? Ist die Bundesregierung bereit, den Friedensplan für Tibet zu unterstützen, der am 21. September 1987 vom Dalai-Lama dem Menschenrechtsausschuß des Amerikanischen Kongresses vorgelegt wurde? Zu Frage 58: a) Infolge der Reformpolitik der chinesischen Regierung haben sich die Lebensverhältnisse der tibetischen Bevölkerung in politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht in den letzten Jahren spürbar verbessert. Die jüngsten Ereignisse in Lhasa lassen erkennen, daß trotz dieser Verbesserungen erhebliche Probleme fortbestehen. Die Bundesregierung geht davon aus, daß die Regierung der VR China ihre Bemühungen zur Bewältigung dieser Probleme im Rahmen ihrer Reformpolitik fortsetzen und dabei den Interessen der Tibeter Rechnung tragen wird. b) Zu den Ereignissen in Lhasa sind der Bundesregierung keine über die Medienberichterstattung hinausgehenden Tatsachen bekannt. Zu Frage 59: Das Verhältnis zwischen Han-Chinesen und Tibetern ist seit Jahrhunderten wechselhaft. Es kann nur durch eine einvernehmliche Lösung geregelt werden. Die Bundesregierung ist davon überzeugt, daß die chinesische Regierung auch weiterhin eine solche einvernehmliche Regelung anstreben wird. Dabei werden Vorstellungen des Dalai Lama, der mittelbare Kontakte zur chinesischen Regierung unterhalten hat, sicherlich eine Rolle spielen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hermann Fellner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zu dem Kollegen Daniels nur drei kurze Sätze. Herr Daniels, der Zaun, der Ihnen den Durchblick versperrt, ist dazu da, die Bauleute vor dem zu schützen, was Sie ständig inszenieren wollen.
    Zweitens. Die rechtlichen Voraussetzungen für den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage liegen vor. All das, was Sie hier inszenieren, ist in keiner Weise geeignet, diese in Zweifel zu ziehen.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Abwarten!)

    Sie haben drittens in der Sache weder in der Vergangenheit noch jetzt irgend etwas vorgetragen, was die Entscheidungsgrundlage für den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage zerstören könnte.

    (Zurufe von der CDU/CSU: So ist es!)

    Was Sie zur Demonstration sagen: Jeder Oberpfälzer kann hingehen. Wir werden nächste Woche sehen, bei welchen üblen Aktionen Sie sich selber wohl wieder beteiligt haben werden. Das ist der eigentliche Skandal. Demonstrieren dürfen die Leute; das können sie gern machen.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Wir haben Demonstrationsfreiheit!)

    Wir wollen Ihren Antrag eigentlich nur zum Anlaß nehmen, vor diesem Hause noch einmal unseren Standpunkt eindeutig zu formulieren. Wir sagen es in aller Klarheit: Die Wiederaufarbeitung ist der heute gebotene und unverzichtbare Schritt zur Verwirklichung des integrierten Entsorgungskonzepts. Wir sehen überhaupt keinen Anlaß, auf den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf zu verzichten.
    Die Regierungskoalition geht bei ihrem Festhalten an der Entscheidung für den Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage von dem geltenden Atomgesetz aus dem Jahre 1976 aus, das das integrierte Entsorgungskonzept, also den geschlossenen Kernbrennstoffkreislauf mit Wiederaufarbeitung und Verwertung der wieder aufgearbeiteten Kernbrennstoffe, in den Vordergrund stellt. Dieses integrierte Entsorgungskonzept wurde 1979 von den Regierungschefs von Bund und Ländern über die Parteigrenzen hinweg — auch mit Zustimmung der SPD-geführten Länder — noch einmal einvernehmlich bestätigt.
    Die Gründe, die damals für diese Entscheidung sprachen, haben sich bis heute nicht geändert und besitzen daher nach wie vor Gültigkeit.
    Als wesentlicher Teil des Entsorgungskreislaufs stellt die Wiederaufarbeitungsanlage die konsequente und verantwortungsbewußte Umsetzung dieses integrierten Entsorgungskonzepts dar. Ihre Inbetriebnahme ist zur Sicherstellung der Entsorgung der bundesdeutschen Kernkraftwerke erforderlich. Ein Verzicht auf ihren Bau würde bedeuten, daß sich die Menge ausgedienter Brennelemente um jährlich 400 bis 600 Tonnen erhöhen würde. Das ist nicht zu vertreten. Nicht verantwortbar wäre es auch, sich auf den Export radioaktiver Abfälle zu beschränken und damit die Probleme anderen Ländern aufzubürden, wie das die inzwischen abgelöste rot-grüne Koalition in Hessen mit ihrer Abfallpolitik par excellence vorgeführt hat.
    Die Gegner der Wiederaufarbeitung, lieber Kollege Schäfer, vergessen, daß nur die Technik der Wiederaufarbeitung eine wirkungsvolle Schonung natürlicher Rohstoffquellen erlaubt.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Darüber muß er selbst lachen!)

    Die durch Wiederaufarbeitung zu gewinnenden Wertstoffe Uran und Plutonium ermöglichen bereits heute eine 30- bis 40%ige Verringerung des Uranbedarfs. Allein die Wiederaufarbeitung mit Rückführung des unverbrauchten bzw. neu entstandenen spaltbaren Materials in den Brennstoffkreislauf erfüllt auch die notwendigen abfalltechnischen Anforderungen. Durch die Wiederaufarbeitung wird das für die radioaktiven Abfälle benötigte Endlagervolumen wesentlich reduziert.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Wo wollen Sie es denn endlagern? — Frau Unruh [GRÜNE]: Es gibt doch keine Endlagerung!)

    Meine Damen und Herren, wir reden heute überall von Recycling, um einerseits die Rohstoffe zu schonen und andererseits weniger Abfall entstehen zu lassen. Wir wären schlecht beraten, ausgerechnet bei der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen auf ein Recycling zu verzichten.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Es ist ja kein Recycling!)

    Die Wiederaufarbeitung ist nach unserer Überzeugung auch unter sicherheitstechnischen Gesichtspunkten die richtige Lösung. Wenn Kernkraftgegner die geplante Anlage in Wackersdorf mit denen von La Hague und Sellafield gleichsetzen, täuschen sie damit die Öffentlichkeit.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Sie verschweigen, daß die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf im Vergleich zu der französischen und der britischen Anlage wesentliche Verbesserungen aufweist. Ich sage nur die Stichworte FEMO-
    Technik und ein völlig anderes Abwasserkonzept.
    In das Baukonzept der Anlage wurden alle bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse für eine optimale Betriebssicherheit eingearbeitet. Auch Befürchtungen einer möglichen Verseuchung des Grundwasserareals in der Bodenwöhrer Senke, wie sie von Ihnen, von den Gegnern, wiederholt vorgetragen wurde, haben sich als grundlos erwiesen und werden auch grundlos bleiben.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Das stimmt nicht! — Frau Garbe [GRÜNE]: Sind Sie unter die Propheten gegangen?)




    Fellner
    Die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf wird über eine Reihe wirksamer technischer Maßnahmen verfügen, die eine Gefährdung des Grundwassers auch bei etwaigen Störfällen nach menschlichem Ermessen ausschließen.
    Das integrierte Entsorgungskonzept der Bundesrepublik Deutschland ist zukunftsorientiert, da es weitere technologische Optionen der friedlichen Kernenergienutzung, wie z. B. die Brütertechnik, für den Fall offenhält, daß die Solarenergienutzung oder die Fusionsenergie die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann. Es ist dabei aber festzuhalten, daß der Bau der Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf von der Frage des Schnellen Brüters unabhängig und in sich begründet ist,

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Die SPD kommt dran, und dann haben wir es!)

    da die Entsorgung der bereits im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke auf jeden Fall in verantwortungsbewußter Art und Weise und im Hinblick auf die bestmögliche Umweltvorsorge gesichert werden muß.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Ihr seid unerträglich!)

    Um mit dieser Feststellung nicht mißverstanden zu werden, lassen Sie mich klar und deutlich sagen: Wir setzen uns auch mit Nachdruck dafür ein, die Verfahren zur Genehmigung des Schnellen Brüters weiter voranzutreiben.
    In den letzten Tagen haben wir das vom Bundesforschungsminister in Auftrag gegebene Gutachten zum forschungspolitischen Nutzen der Brütertechnologie erhalten. Danach sollte der Schnelle Brüter aus forschungspolitischer Sicht zügig in Betrieb genommen werden.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Die letzte Karte, die Sie spielen!)

    Die Gutachter sehen in der Brütertechnik die Chance eines erheblichen Beitrags zur Deckung des wachsenden Energiebedarfs über Jahrhunderte. Mit der Brütertechnologie kann nach ihrer Meinung auch ein erheblicher Beitrag zur Verminderung der klimatologisch gefährlichen Verbrennung fossiler Bodenschätze geleistet werden. In beeindruckender Weise verweisen die Gutachter darüber hinaus darauf, daß kein technisches Gerät während seiner Bauzeit so umfassend geprüft worden ist wie der Schnelle Brüter und daß es auch kein vergleichbares Projekt gibt, das einen, international gesehen, so hohen Sicherheitsstandard aufweist.
    Diese Feststellungen bestärken uns in der Ansicht, daß die derzeit im Rahmen des Genehmigungsverfahrens noch laufenden Sicherheitsüberprüfungen weiter vorangetrieben und in angemessener Zeit beendet werden müssen. Am Ende der sicherheitstechnischen Überprüfungen muß eine Entscheidung nach Recht und Gesetz erfolgen. Dies haben wir immer wieder betont. Wir werden es nicht hinnehmen, daß die nordrhein-westfälische Landesregierung das geltende Recht mißachtet. Wenn, lieber Herr Kollege Hauff, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident heute bereits erklärt, der Schnelle Brüter werde nicht genehmigt, erklärt er ganz offen seine Absicht zum Rechtsbruch.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Was hat das mit dem Antrag zu tun?)

    Alle sicherheitstechnischen Überprüfungen des Schnellen Brüters sind bislang positiv verlaufen. Das Mindeste, was man vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten hätte erwarten können, wäre gewesen, daß er den Ausgang der derzeit laufenden sicherheitstechnischen Überprüfungen abwartet. Wenn er sich heute bereits zur Genehmigungsfähigkeit des Brüters negativ äußert, wird deutlich, daß der Ausgang der Überprüfungen für ihn belanglos ist, da er sich in jedem Fall über das geltende Recht hinwegsetzen will.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Endlich was Gutes vom Johannes!)

    Meine Damen und Herren, der von der SPD proklamierte sofortige Ausstieg aus der Kernenergie ist sicherlich nicht das Ergebnis rationaler Überlegungen, Herr Kollege Stiegler.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Was Sie sagen, ist das nicht!)

    Der Ausstiegsgedanke der SPD ist das Produkt einer hemmungslosen Anbiederung an Positionen, die die GRÜNEN vertreten, und der Anbiederung an den vermeintlichen Zeitgeist. Die Tatsache, daß Sie sich jetzt gelegentlich etwas vernünftiger zu dieser Ausstiegsdiskussion äußern, zeigt nur, daß Sie lernfähig sind und damals nur einem unanständigen Triebe nachgegeben haben, was Sie besser nicht getan hätten.
    Die SPD übersieht, daß gegenwärtig alle Voraussetzungen für einen sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie fehlen. Es ist auch schlicht unwahr, daß ein Ausstieg aus der Kernenergie der deutschen Kohle nutzen würde. Das genaue Gegenteil wäre der Fall: Ohne den Einsatz der billigen Kernenergie wäre der Einsatz der weit über dem Weltmarktpreis liegenden deutschen Steinkohle für unsere Wirtschaft nicht mehr verkraftbar.

    (Wartenberg [Berlin] [SPD]: Das glaubst du doch selbst nicht!)

    Ein Ausstieg aus der Kernenergie zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde auch eine Katastrophe für unsere Umwelt bedeuten. Wir haben nachrechnen lassen, was es bedeuten würde, wenn entsprechend dieser Ausstiegsstudie des Deutschen Gewerkschaftsbundes die öffentliche Stromversorgung und all die dort erzeugte Energie im Jahre 1986 auf Grund fossiler Energien gesichert werden müßte: Dann müßten wir trotz modernster Luftreinhaltetechnik Jahr für Jahr etwa 130 000 Tonnen Schwefeldioxid und 80 000 Tonnen Stickoxide mehr in die Luft lassen und damit die Luft noch mehr belasten.

    (Dr. Hauff [SPD]: Grober Unfug!)

    Was das für die Reinhaltung der Luft und für die Diskussion um die Umweltschäden bedeutet, liegt auf der Hand.

    (Frau Weyel [SPD]: Wer hat das denn ausgerechnet?)




    Fellner
    Wenigstens eines haben Sie richtig erkannt, meine Kollegen von der SPD: Der wider alle Vernunft vorgenommene sofortige Ausstieg aus der Kernenergie wäre nur zu bewerkstelligen, wenn Sie die parlamentarischen Mehrheiten zur Änderung der bestehenden Gesetze besäßen. Im Interesse unserer Umwelt, im Interesse der Menschen, der Arbeitsplätze, der Unternehmen und unserer Wirtschaft kann man nur hoffen, daß diese Mehrheiten für Sie so lange unerreichbar bleiben, bis Sie wieder zur Vernunft zurückgekehrt sind.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Es ist doch genau umgekehrt! )

    Den Antrag kann man an die Ausschüsse überweisen, man kann ihn aber auch gleich ablehnen. Er wird dort jedenfalls kein gnädigeres Schicksal erfahren, als ich ihm hier leider zubilligen mußte.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Unruh [GRÜNE]: Arrogant!)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Stiegler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ludwig Stiegler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das integrierte Entsorgungskonzept, dem der Kollege Fellner die Zukunft bescheinigt, ist in Wirklichkeit schon tot; toter geht es gar nicht. Es ist gescheitert, und es wird höchste Zeit, daß daraus die Konsequenzen gezogen werden.
    Nur nebenbei gesagt: Wir haben nie gefordert, sofort auszusteigen. Offensichtlich hat derjenige, der diese Äußerungen veranlaßt hat, irgendwelche Fraktionen verwechselt.
    Wir haben schon im Frühjahr dieses Jahres als eines der ersten Gesetze unser Kernenergieabwicklungsgesetz eingebracht. Das sage ich jetzt auch den Kollegen von den GRÜNEN: In diesem Kernenergieabwicklungsgesetz gibt es einen § 9 a, und das ist die einzige Möglichkeit, wie man wirklich von der Wiederaufarbeitung wegkommt. Ich verstehe, daß man, zeitgeschichtlich bedingt und im Hinblick auf bestimmte Ereignisse, gewisse Anträge braucht, um noch einmal ein Thema zu debattieren. Mit Seriosität hat das aber nur begrenzt etwas zu tun. Wer hier etwas erreichen will, muß uns in den Ausschüssen helfen, daß das Kernenergieabwicklungsgesetz eine entsprechende Mehrheit findet.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn der § 9 a unseres Antrages durchgeht, ist die Wiederaufarbeitung zu Ende. Es hat keinen Sinn, den Bund zu etwas aufzufordern, was er in Wirklichkeit rechtlich nicht kann, und draußen Erwartungen in die Bonner Politik zu wecken, die sie nicht erfüllen kann.

    (Zuruf von der FDP: Nürnberg!)

    — Nein, auch Nürnberg nicht. Wir haben immer deutlich gemacht, wo die Kompetenzen liegen: Sie liegen beim Bund. Wer den Ausstieg aus der Kernkraft will, muß Bundesrecht ändern — das ist das Entscheidende — und braucht dafür Mehrheiten. Er darf nicht den Leuten draußen vorgaukeln, man könne hier sozusagen Verwaltungsentscheidungen voluntaristisch beeinflussen. Das kann man nicht; das ist nicht seriös. Die Leute sind dann enttäuscht und sagen: Die reden bloß, aber es kommt nichts dabei heraus.

    (Fellner [CDU/CSU]: Ist das eine neue Erkenntnis für euch?)

    — Nein, das ist nicht neu. Aber im Bayernkurier steht es noch nicht drin, deshalb habt ihr es noch nicht festgestellt. Es ist immer so, daß der Bayernkurier so sehr mit dem unionsinternen Streit, mit der Kernspaltung in der Union, befaßt ist, daß er euch die Wirklichkeit nicht mehr beibringen kann. Das ist doch die Situation.

    (Beifall bei der SPD — Fellner [CDU/CSU]: Es ist ja schön, daß du ihn liest!)

    — Ich lese ihn regelmäßig, damit ich immer über die Gefechtslage der Nation Bescheid weiß und damit ich weiß, warum ihr wie Maulwürfe woanders Löcher aufgraben müßt, um von euren Blößen abzulenken. Das ist nun einmal so auf dieser Welt.
    Meine Damen und Herren, es kommt darauf an, daß wir das Kernenergieabwicklungsgesetz beraten und daß wir in dem Zusammenhang die Entsorgung ohne Wiederaufarbeitung als den einzig vertretbaren Weg durchsetzen.
    Ich möchte jedoch die Gelegenheit nutzen, nicht nur auf die technischen Fragen, über die sehr viel gestritten wird und die man sehr ernst nimmt, zu sprechen zu kommen. Insofern ist durchaus wichtig, was der Kollege Daniels in die Debatte eingebracht hat. Wir müssen die WAA in der Oberpfalz als ein Symbol des Machtmißbrauchs und der Friedlosigkeit begreifen und auch als solches ansprechen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich empfehle auch Ihnen, Herr Beckmann: Fahren Sie einmal dorthin.

    (Beckmann [FDP]: Ich war schon dort!)

    Wenn Sie nicht gerade eine schwarze Brille aufhaben, werden Sie sehen, daß diese WAA wie ein Pfahl im Fleisch der Oberpfalz steckt und daß gröblich verletzt worden ist, was hier einmal gemeinsame energiepolitische Leitlinie war, nämlich daß Energieversorgungssysteme sozialverträglich sein müssen. Das ist in der Schäferschen Enquete-Kommission gemeinsam so festgelegt worden. Heute ist die WAA der Inbegriff der sozialen Unverträglichkeit. Das ist das Entscheidende.

    (Fellner [CDU/CSU]: Ihr seid sozial unverträglich! Ihre Haltung ist nicht sozialverträglich!)

    Verwechseln Sie bei dieser WAA bitte nicht Aktion und Reaktion! Wer hat denn versucht, der Oberpfälzer Bevölkerung das aufzudrängen? Da darf man Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Die bayerische Staatsregierung trägt ganz eindeutig die Hauptschuld an der Vergiftung des Klimas in der Oberpfalz und an dem Unfrieden, der dort entstanden ist.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Frau Unruh [GRÜNE]: Und an der Kriminalisierung der Leute!)




    Stiegler
    Ich möchte im Hinblick auf das aktuelle Wochenende sehr deutlich machen: Wir Sozialdemokraten lehnen Gewalt in der politischen Auseinandersetzung kompromißlos, ohne Wenn und Aber ab. Wir befürworten weder Gewalt gegen Personen noch gegen Sachen. Wer Gewalt erzeugt, verursacht Gegengewalt. Gewalt schadet auch der Glaubwürdigkeit des Widerstandes, und Gewalt zieht die Polizei sozusagen magnetisch ins Land und behindert damit viele Leute bei der Ausübung ihrer Meinungsfreiheit. Ich sage: Gewalttäter sind die nützlichen Idioten der Atomlobby.

    (Zustimmung der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])

    Wenn ich den alten römischen Grundsatz cui bono anlege, fällt es mir manchmal schwer, nicht an Celle zu denken, wenn ich manche Anschläge hier in dem Bereich sehe. Ich frage mich: Wem nützt das eigentlich?

    (Dr. Penner [SPD]: Gehen Sie noch etwas nördlicher: nach Schleswig-Holstein!)

    — Oder Schleswig-Holstein, meinetwegen. — Wir sagen sehr deutlich: Gewalt hat in dieser Auseinandersetzung keinen Platz. Ich sage aber auch deutlich: Die öffentliche Gewalt hat in Bayern massenhaft Recht gebrochen. Wackersdorf ist kein Ruhmesblatt für das Gewaltmonopol des Staates. Ich erinnere daran, daß die Staatsregierung wegen des Einsatzes von CS-Gas verurteilt worden ist. Diese Urteile im Sinne der Kläger sind repräsentativ für Zehntausende, die eigentlich hätten klagen können

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    und die alle recht bekommen hätten, wenn sie geklagt hätten. Hier ist massiv in die Meinungsfreiheit eingegriffen worden. Hier ist das Demonstrationsrecht von Leuten ganz massiv beeinträchtigt worden.
    Unsere Jusos machen zur Zeit eine Filmserie über Spaltprozesse. Sie werden pausenlos von der Polizei überwacht. Es gibt in fast jeder Versammlung Beobachter, die berichten. Dies hat mit einem Rechtsstaat nichts mehr zu tun, meine Damen und Herren. Hier wird bei den jungen Leuten eine Staatsferne erzeugt, die wir alle nicht wünschen können. Wenn jetzt versucht wird, den Widerstand in die Nähe der RAF oder anderer zu rücken, dann paßt das in dieselbe Linie, daß Menschen, die anderer Meinung sind, einfach niedergemacht werden sollen. Das ist das eigentlich Verwerfliche.

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    Ein weiteres Beispiel ist etwa die Einschränkung der kommunalen Selbstverwaltung. Die Lex Schuierer ist hier oft angesprochen worden. Das Gewaltmonopol schreckt vor nichts zurück, um die WAA durchzusetzen; es schreckt selbst nicht vor einem Angriff auf die kommunale Selbstverwaltung zurück. Oder lassen Sie mich darauf hinweisen — das wird man vielleicht nächste Woche in den Medien lesen — , daß der bayerische Innenminister die Gemeinde Wackersdorf mehr oder weniger zwingt, den Bebauungsplan zu ändern, damit die DWK bauen kann, wie sie will. Das heißt: Nicht der Bebauungsplan bestimmt das Recht, sondern die Gemeinde muß ihren Bebauungsplan auf politischen Druck hin abändern. So kann man mit der kommunalen Selbstverwaltung nicht umgehen. Daß der Innenminister der DWK sagt: Macht ihr es nur so, wie ihr es wollt, wir werden schon dafür sorgen, daß der Bebauungsplan angepaßt wird, das ist kein Stil, eine so schwierige Anlage sozialverträglich zu betreiben und durchzusetzen.
    Meine Damen und Herren, wir als Sozialdemokraten sagen klipp und klar, daß sich die DWK nach dem Bebauungsplan zu richten hat und sich die Gemeinde Wackersdorf nicht nach den Wünschen der DWK zu richten hat und daß die Rechtsordnung hier gewahrt bleibt.
    Wir sagen in unseren Nürnberger Beschlüssen, mit dem Kernenergieabwicklungsgesetz: Wir wollen keinen Schnellen Brüter. Schauen Sie sich einmal die Helden in der Bundesregierung an: Da kann zwar unser großer Zirkusdirektor am Ort des Schnellen Brüters einige Sprüche loswerden, der Umweltminister aber hat in der Auseinandersetzung längst kalte Füße bekommen. Sie tun hier so, als ob Sie quasi schon sicher wären, daß der Schnelle Brüter genehmigungsfähig sei. In Wirklichkeit werden intern wesentlich kleinere Brötchen gebacken. Sie wissen in Wahrheit, daß die nordrhein-westfälische Landesregierung im Einklang mit Recht und Gesetz den Schutz der Bevölkerung im Auge hat und nicht die Ziele der Atomlobby, meine Damen und Herren. Darum werden Sie mit einer Anweisungsregelung auch nicht vorankommen.
    Wir werden sehen, daß Sie mit Ihrem Entsorgungsbericht scheitern werden. Seit Monaten schieben Sie ihn vor sich her und bringen keine Klarheit. Wir erleben jetzt erfreulicherweise, daß selbst die Franzosen, die ja mindestens so kernenergiewütig sind wie die CSU, kapiert haben, daß sie damit nicht weiterkommen. Wenn selbst die Franzosen kapieren, daß man diesen Weg nicht weitergehen kann, dann müßte schon auf Grund der traditionell guten Beziehungen zwischen Frankreich und Bayern allmählich auch denen in München ein Licht aufgehen.
    Ich sage ein letztes: Gerade die Arbeiter der Maxhütte müßten sich veralbert vorkommen, wenn dort Milliardenbeträge verschwendet werden, für sie aber nur Almosen verfügbar sind und die Mittel nicht so eingesetzt werden,

    (Fellner [CDU/CSU]: Das sagen die von der Kohle auch!)

    daß sie unseren Kollegen helfen. Das ist die Situation, vor der wir stehen.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir werden deshalb für eine Mehrheit für unser Kernenergieabwicklungsgesetz kämpfen und werden dafür sorgen, daß diese wahnsinnige Anlage nie in Betrieb genommen wird. Sie können dazu helfen. Jede Mark, die weniger verbaut wird, nützt vernünftigen Zwecken.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD)