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ID1102727000

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    Plenarprotokoll 11/27 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 27. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. September 1987 Inhalt: Erweiterung, Abwicklung und Änderung der Tagesordnung 1796 B Begrüßung des Präsidenten der Volksversammlung der Demokratischen Republik Somalia 1745 A Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksache 11/800) Schemken CDU/CSU 1740 A Heyenn SPD 1742A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 1743 D Frau Unruh GRÜNE 1745 B Frau Würfel FDP 1746 C Reimann SPD 1747 C Möllemann, Bundesminister BMBW . . 1749 C Frau Dr. Götte SPD 1749 D Tagesordnungspunkt 3: Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Thorium-Hochtemperaturreaktor THTR 300 und die Hochtemperaturreaktorlinie (Drucksache 11/728) Stratmann GRÜNE 1751 D Gerstein CDU/CSU 1753 D Vosen SPD 1755 A Dr.-Ing. Laermann FDP 1757 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 1759 B Namentliche Abstimmung 1761 A Ergebnis 1763 C Tagesordnungspunkt 4 a: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Laufs, Schmidbauer, Fellner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Baum, Frau Dr. Segall, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" (Drucksache 11/533) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Knabe, Wetzel und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Langfristiger Klimaschutz" (Drucksache 11/787) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 4 b: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht durch Verbot des Einsatzes von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) (Drucksache 11/678) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Briefs, Dr. Daniels (Regensburg), Frau II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. September 1987 Garbe, Dr. Knabe, Wetzel und der Fraktion DIE GRÜNEN: Klimaschutzprogramm: Sofortmaßnahmen gegen den Abbau der Ozonschicht und die Auswirkungen des Treibhauseffekts (Drucksache 11/788) Schmidbauer CDU/CSU 1762 A Frau Dr. Hartenstein SPD 1765 A Frau Dr. Segall FDP 1767 A Wetzel GRÜNE 1768 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 1770 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik — Bildung 2000" (Drucksache 11/711) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hillerich und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission (Drucksache 11/801) Kuhlwein SPD 1772 D Daweke CDU/CSU 1775 B Frau Hillerich GRÜNE 1777 D Neuhausen FDP 1779 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung : Bericht der Bundesregierung zur Ausbildungsfinanzierung in Familien mit mittlerem Einkommen (Drucksache 11/610) Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 1781 B Frau Odendahl SPD 1781 D Neuhausen FDP 1782 C Wetzel GRÜNE 1783 D Möllemann, Bundesminister BMBW . . 1785 A Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. März 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Belgien über die Berichtigung der deutsch-belgischen Grenze im Bereich der regulierten Grenzgewässer Breitenbach und Schwarzbach, Kreise Aachen und Malmedy (Drucksache 11/476) 1796 C Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 19. Dezember 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über den Verlauf der gemeinsamen Staatsgrenze (Drucksache 11/477) 1796 C Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Pflichtversicherungsgesetzes (Drucksache 11/677) 1796 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Erdölbevorratungsgesetzes (Drucksache 11/605) 1796 D Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Kakao-Übereinkommen von 1986 (Drucksache 11/630) . . . 1796 D Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. September 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Argentinien über die Wehrpflicht von Doppelstaatern (Drucksache 11/356) 1796 D Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Oktober 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über die Wehrpflicht deutsch-dänischer Doppelstaater (Drucksache 11/357) 1797 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben für die Durchführung des AIDS-Sofortprogramms 1987 bei Kapitel 15 02 Titel 685 05 (Gesundheitliche Modellaktionen) Kapitel 15 03 Titel 685 06 (Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Erkennung und Bekämpfung des Erworbenen Immundefektsyndroms — AIDS) Kapitel 15 04 Titel 531 06 (Gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung) (Drucksachen 11/205, 11/553) 1797 A Tagesordnungspunkt 16: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll Nr. 6 vom 28. April 1983 zur Konvention des Europarates zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Abschaffung der Todesstrafe (Drucksache 11/458) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. September 1987 III b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Klein (Dieburg), Frau Dr. Däubler-Gmelin, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD: Weltweite Abschaffung der Todesstrafe (Drucksache 11/459) Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . 1797D, 1805 C Seesing CDU/CSU 1800A Frau Eid GRÜNE 1801 B Irmer FDP 1802 C Engelhard, Bundesminister BMJ 1803 D Schäfer, Staatsminister AA 1804 C Tagesordnungspunkt 17: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Schutz der Topographien von mikroelektronischen Halbleitererzeugnissen (Halbleiterschutzgesetz) (Drucksachen 11/454, 11/497, 11/754, 11/811) Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU 1806 C Stiegler SPD 1807 B Dr. Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi . . 1808 B Funke FDP 1808 B Frau Nickels GRÜNE 1809 A Engelhard, Bundesminister BMJ 1809 D Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Haftpflichtgesetzes (Drucksache 11/432) Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU 1810 C Klein (Dieburg) SPD 1811B Kleinert (Hannover) FDP 1812 B Häfner GRÜNE 1813 C Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur verfassungsrechtlichen Verankerung des Umweltschutzes als Grundrecht und als Staatsziel (Drucksache 11/663) Häfner GRÜNE 1814 D Eylmann CDU/CSU 1815 D Bachmaier SPD 1816 C Baum FDP 1817 C Engelhard, Bundesminister BMJ 1818 A Tagesordnungspunkt 20: Beratung des Antrags der Abgeordneten Westphal, Amling, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Eindämmung der Spielhallenflut (Drucksache 11/586) Westphal SPD 1819 B Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 1821 A Frau Teubner GRÜNE 1822 D Grünbeck FDP 1824 B Reschke SPD 1825 D Dr. Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi . . 1827 C Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sicherung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz) (Drucksache 11/498) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die zentrale Archivierung von Unterlagen aus dem Bereich des Kriegsfolgenrechts (Drucksache 11/642) Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 1830 D Frau Hämmerle SPD 1831 C Dr. Hirsch FDP 1832 B Frau Schmidt-Bott GRÜNE 1833 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 1834 C Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes (Drucksache 11/496) Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 1835 C Heistermann SPD 1836 A Breuer CDU/CSU 1836 D Nolting FDP 1837 C Frau Beer GRÜNE 1838 A Tagesordnungspunkt 22: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schöfberger, Schmidt (München) und weiterer Abgeordneter: Rangierbahnhof München (Drucksache 11/570) Dr. Schöfberger SPD 1839B Dr. Faltlhauser CDU/CSU 1840 A Weiss (München) GRÜNE 1841 B Grünbeck FDP 1842 C Tagesordnungspunkt 24: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. September 1987 Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung bundeseigener Grundstücke in München gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksachen 11/190, 11/430) Roth (Gießen) CDU/CSU 1843 D Schmidt (München) SPD 1844 D Zywietz FDP 1845 D Weiss (München) GRÜNE 1846 C Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . 1847 C Fragestunde — Drucksache 11/781 vom 11. September 1987 — Verwendung der FDP-Parteifarben auf Info-Blättern des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft MdlAnfr 39, 40 11.09.87 Drs 11/781 Wetzel GRÜNE Antw BMin Möllemann BMBW 1786 C ZusFr Wetzel GRÜNE 1786C, 1787D ZusFr Kuhlwein SPD 1787A, 1788B ZusFr Frau Odendahl SPD . . 1787B, 1788A ZusFr Dr. Rose CDU/CSU 1787 C Gestaltung der Pressemitteilungen des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft in den Farben der FDP MdlAnfr 41 11.09.87 Drs 11/781 Frau Odendahl SPD Antw BMin Möllemann BMBW • 1788 C ZusFr Frau Odendahl SPD 1789A ZusFr Irmer FDP 1789B ZusFr Kuhlwein SPD 1789 B „Veto" der deutschen Auslandsvertretungen gemäß § 4 Abs. 7 RV MdlAnfr 42 11.09.87 Drs 11/781 Dr. Rose CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 1789 C ZusFr Dr. Rose CDU/CSU 1789D Rechtsgrundlagen für Einreisevisa mit dem Zusatz „Erlischt bei gesundheitlichen Bedenken" MdlAnfr 43, 44 11.09.87 Drs 11/781 Wartenberg (Berlin) SPD Antw StMin Schäfer AA 1790 A ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD . 1790D, 1791A Reaktion bei Einführung des Zusatzes „Erlischt bei gesundheitlichen Bedenken" bei der Visaerteilung an Bundesbürger MdlAnfr 47 11.09.87 Drs 11/781 Frau Hämmerle SPD Antw StMin Schäfer AA 1791 B Zusammenhang des Visumzusatzes „Erlischt bei gesundheitlichen Bedenken" mit der AIDS-Bekämpfung MdlAnfr 48 11.09.87 Drs 11/781 Frau Hämmerle SPD Antw StMin Schäfer AA 1791 C Beteiligung des Bundesministers des Innern bei der Einführung von Einreisevisa mit dem Zusatz „Erlischt bei gesundheitlichen Bedenken" MdlAnfr 49, 50 11.09.87 Drs 11/781 Dr. Nöbel SPD Antw StMin Schäfer AA 1791 C ZusFr Dr. Nöbel SPD 1791 C, 1792 A Anzahl der im letzten halben Jahr mit dem Zusatz „Erlischt bei gesundheitlichen Bedenken" ausgegebenen und erloschenen Visa MdlAnfr 51, 52 11.09.87 Drs 11/781 Graf SPD Antw StMin Schäfer AA 1792B ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD 1792 B Ausreiseerlaubnis für die in Saudi-Arabien festgehaltenen deutschen Staatsbürger Uwe Hensel und Hartmut Krause MdlAnfr 53 11.09.87 Drs 11/781 Dr. Soell SPD Antw StMin Schäfer AA 1792 D ZusFr Dr. Soell SPD 1792 D Durchführung einer Sondertagung „Südafrika 1987" durch die Vereinigung der Großkraftwerkbetreiber (VGB) in Johannesburg MdlAnfr 57, 58 11.09.87 Drs 11/781 Verheugen SPD Antw StMin Schäfer AA 1793 B ZusFr Verheugen SPD 1793B, 1793 D Ausweisung der Mandatsausübung der Bundestagsabgeordneten als „Teilzeitbeschäftigung" in einer Broschüre MdlAnfr 59 11.09.87 Drs 11/781 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 1794 B ZusFr Fischer (Homburg) SPD 1794 C Weigerung des Hamburger Senats, den Kostenanteil für die Erfassungsstelle Salzgitter ab 1988 zu zahlen MdlAnfr 62, 63 11.09.87 Drs 11/781 von Schmude CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ 1795A ZusFr von Schmude CDU/CSU 1795 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. September 1987 V Ratifizierung des Fakultativprotokolls zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte durch die Bundesregierung MdlAnfr 64 11.09.87 Drs 11/781 Bindig SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ 1795 C ZusFr Bindig SPD 1795 D Nächste Sitzung 1848 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 1849* A Anlage 2 Vollstreckung des Todesurteils an dem sowjetischen Studenten K. Ryskulbekow; Bemühungen der Bundesregierung MdlAnfr 54, 55 11.09.87 Drs 11/781 Böhm (Melsungen) CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 1849* B Anlage 3 Wiedereröffnung der Grenzübergänge Waldsassen und Mähring MdlAnfr 56 11.09.87 Drs 11/781 Stiegler SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 1849* D Anlage 4 Kosten der neuen Personalausweise für Gemeinden; Erfassung der Daten MdlAnfr 60, 61 11.09.87 Drs 11/781 Börnsen (Ritterhude) SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 1850* A Anlage 5 Liberalisierung des Mietrechts MdlAnfr 65 11.09.87 Drs 11/781 Müntefering SPD SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMJ . . . . 1850*C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. September 1987 1739 27. Sitzung Bonn, den 17. September 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 18. 9. Frau Beck-Oberdorf 18. 9. Frau Brahmst-Rock 18. 9. Catenhusen 18. 9. Dr. Dollinger 18. 9. Feilcke 18. 9. Frau Fischer * 18. 9. Fuchtel 18. 9. Ganz 17. 9. Gröbl 17. 9. Haar 17. 9. Hauser (Esslingen) 18. 9. Frau Dr. Hellwig 18. 9. Hiller (Lübeck) 18. 9. Ibrügger *** 18. 9. Irmer ** 18. 9. Dr. Jahn (Münster) 18. 9. Kiechle 17. 9. Kittelmann** 18. 9. Dr. Klejdzinski * * 18. 9. Dr. Langner 18. 9. Lemmrich * * 18. 9. Dr. Lippold (Offenbach) 17. 9. Magin 17. 9. Dr. Müller* 18. 9. Frau Pack * 18. 9. Paterna 17. 9. Pesch 18. 9. Rawe 18. 9. Frau Renger 18. 9. Frau Roitzsch (Quickborn) 18. 9. Frau Saibold 18. 9. Schreiner 18. 9. Dr. Sperling 18. 9. Dr. Stoltenberg 17. 9. Tietjen 18. 9. Toetemeyer 18. 9. Werner (Ulm) 18. 9. Dr. Wieczorek 18. 9. Frau Wollny 17. 9. *für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates **für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ***für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) (Drucksache 11/781 Fragen 54 und 55): Warum lagen der Bundesregierung bei ihrer Antwort vom 14. August 1987 auf meine schriftliche Anfrage vom 7. August 1987 im Hinblick auf den in der Sowjetunion wegen seiner aktiven Teilnahme an „gesellschaftsfeindlichen Handlungen" in Alma Ata zum Tode verurteilten 18jährigen sowjetischen Architekturstudenten Kajrat Ryskulbekow keine Erkenntnisse dar- Anlagen zum Stenographischen Bericht über vor, daß das am 19. Juni 1987 ausgesprochene Todesurteil bereits wenige Tage später vollstreckt worden ist, wie in Meldungen der sowjetischen Regierungszeitung Iswestija, der amtlichen DDR-Nachrichtenagentur ADN und aus „Neues Deutschland" vom 24. bzw. 25. Juni 1987 erklärt wird, oder gibt es Grund zu der Annahme, daß es sich bei den erwähnten Presseberichten um bewußte Falschmeldungen handelt? Welche konkreten Schritte sind überhaupt von seiten der Bundesregierung bei der Regierung der Sowjetunion unternommen worden, die eine Anteilnahme am Schicksal Ryskulbekows erkennen lassen und dem menschenrechtlichen Engagement in anderen Staaten entsprechen? Zu Frage 54: Nach den Informationen, die dem Auswärtigen Amt vorliegen, ist das Todesurteil gegen Herrn Ryskulbekow bislang nicht vollstreckt worden. Danach ist die von Ihnen erwähnte ADN-Meldung, abgedruckt im Neuen Deutschland vom 25. Juni 1987, über die Vollstreckung der Todesstrafe falsch (die Iswestija enthielt in ihrem Prozeßbericht vom 23. Juni 1987 eine solche Nachricht nicht). Das Auswärtige Amt kennt den Grund für die offensichtliche Falschmeldung nicht und kann ihn nicht kennen. Zu Frage 55: Die Bundesregierung hat Anteil an dem Schicksal Ryskulbekows genommen. Die deutsche Botschaft in Moskau ist beim sowjetischen Außenministerium vorstellig geworden und hat unter Hinweis auf die Initiative der Bundesregierung in den Vereinten Nationen um Nichtvollstreckung des Todesurteils gebeten. Außerdem hat sie die Reise des Vertreters einer internationalen Organisation nach Alma-Ata zur Sammlung von Informationen angeregt. Das sowjetische Außenministerium hat Weiterleitung der Bitten zugesagt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/781 Frage 56): Welche Initiativen gegenüber der Regierung der CSSR hat die Bundesregierung bisher offiziell und inoffiziell unternommen mit dem Ziel, die Grenzübergänge Waldsassen und Mähring wieder zu öffnen, und gibt es dazu bereits eine offizielle, mit den amtlichen Mitteln der Diplomatie gegebene Stellungnahme der Regierung der CSSR? Die Bundesregierung begrüßt grundsätzlich, wenn die Grenze zur Tschechoslowakei durch die Eröffnung neuer Grenzübergänge durchlässiger würde. Sie hat daher gegenüber der tschechoslowakischen Regierung die Frage der Öffnung weiterer Grenzübergänge immer wieder angesprochen; zuletzt in diesem Jahr u. a. bei Expertengesprächen über grenzüberschreitenden Straßenverkehr vom 21.-23. April in Prag und beim Treffen des deutschen mit dem tschechoslowakischen Grenzbevollmächtigten am 12./13. Mai in Bamberg. Bei beiden Gelegenheiten war die tschechoslowakische Seite nicht in der Lage, eine Stellungnahme abzugeben. 1850* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. September 1987 Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Börnsen (Ritterhude) (SPD) (Drucksache 11/781 Fragen 60 und 61): Welche Kosten pro ausgestelltem neuen Personalausweis entstehen Gemeinden und Städten? Ist der Bundesregierung bekannt, daß ein Großteil der Daten für die maschinenlesbaren Personalausweise bei der Bundesdruckerei in Berlin von Hand eingegeben werden und daß somit Fehler verursacht werden, z. B. dergestalt, daß für zwei Antragsteller je Ausweis die gleiche Seriennummer verwendet wird? Zu Frage 60: Nach Angaben von Länderseite entstehen den Personalausweisbehörden der Länder für die Ausgabe eines neuen Personalausweises Kosten in Höhe von rd. 23, — DM. Demgegenüber betrugen die Kosten für den bis zum 31. März 1987 — gebührenfrei — auszustellenden alten Personalausweis rd. 13, — DM. Im Hinblick auf die Mehrkosten des am 1. April 1987 eingeführten fälschungssicheren Personalausweises in Höhe von 10, — DM hat der Bundesgesetzgeber in § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über Personalausweise vom 21. April 1986 bestimmt, daß für die Ausgabe des neuen Personalausweises grundsätzlich eine Gebühr von 10, — DM zu erheben ist. Zu Frage 61: Bei der Herstellung des neuen Personalausweises in der Bundesdruckerei werden etwa 50 To aller von den Personalausweisbehörden der Länder ausgefüllten Anträge auf Ausstellung von Personalausweisen automatisch gelesen und 50 % der Daten manuell erfaßt. Eine manuelle Erfassung ist insbesondere deshalb erforderlich, weil etwa die Hälfte der von den Personalausweisbehörden der Bundesdruckerei übermittelten Daten dort nicht automatisch verarbeitet werden kann. Dies beruht darauf, daß die Ausweisbehörden die Anträge teils handschriftlich ausfüllen, z. B. die Freie und Hansestadt Hamburg, teils derzeit noch Schreibmaschinenschriften benutzen, die nicht automatisch lesbar sind. Das Verfahren der Datenerfassung in der Bundesdruckerei, insbesondere auch das manuelle Verfahren, führt jedoch in keinem Falle zu einer Doppelvergabe der Seriennummer an mehrere Personalausweisinhaber: Die Seriennummer des Personalausweises wird ausschließlich von der zuständigen Landes-Personalausweisbehörde vergeben. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Müntefering (SPD) (Drucksache 11/781 Frage 65): Plant die Bundesregierung eine Liberalisierung des Mietrechts, wenn ja, in welchen Punkten? Die Frage ist mit „Nein" zu beantworten. Im gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine konkreten gesetzgeberischen Schritte beabsichtigt.
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    Rede von Heinz Westphal


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Spielen ist ein feine Sache.

    (Beifall eines Abgeordneten der FDP)

    Ich freue mich über den Beifall. — Spielen bereitet Kindern und auch Erwachsenen Freude.
    Spielen mit und um Geld war immer problematisch. Schon die Weltliteratur hat sich damit beschäftigt. Es ist nicht meine Absicht, hier darüber zu philosophieren, zumal wir alle kürzlich Gelegenheit hatten, leicht zu erkennen, wie so etwas schiefgehen kann: Im Mai dieses Jahres hatte uns die Informationsgemeinschaft Münzspiel zu einer Abendrunde in ihr neues Bonner Kommunikationszentrum eingeladen. Um uns Abgeordneten mögliche moralische Zweifel zu nehmen, tröstete uns der Verband mit einem Wort von Schiller — nicht Karl Schiller, sondern Friedrich von Schiller. In seinen Betrachtungen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen" hat dieser einmal geschrieben:
    Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
    Friedrich von Schillers Betrachtung über das Spielen in einen Zusammenhang mit einer möglicherweise am Anfang reizvollen, aber doch recht bald stupiden Betätigung von mechanischen Geldspielautomaten zu bringen ist eine Mißinterpretation, der wohl
    alle diejenigen mit mir gemeinsam widersprechen, die nicht als Kulturbanausen bezeichnet werden wollen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Daß die Gesellschaft mit verschiedenen Betätigungen, die auch unter dem Begriff Spielen eingeordnet werden, schon seit längerem ihre Schwierigkeiten hat, wird daraus deutlich, daß der Gesetzgeber Jugendschutzbestimmungen beschlossen hat. Aber auch dies ist nicht mein Ansatz, jedenfalls nicht mein vorrangiger Ansatz, Sie alle für eine Initiative des Deutschen Bundestags zur Eindämmung der Spielhallenflut gewinnen zu wollen, unter der insbesondere unsere Städte, aber auch schon unsere kleineren Gemeinden zu leiden haben.
    Wir Sozialdemokraten haben Ihnen dazu einen Antrag vorgelegt, dessen Besonderheit schon daraus zu erkennen ist, daß bei der Nennung des Antragstellers vor der abschließenden Formel „Dr. Vogel und der Fraktion der SPD" nicht weniger als 90 Namen von Mitgliedern unserer Fraktion stehen. Ich bitte noch nachträglich die Verwaltung des Hauses um Entschuldigung. Der Grund ist schnell erzählt: Ich hatte bei meinen Kollegen in einem Rundschreiben nachgefragt, ob jemand daran interessiert sei, mit zu unterschreiben. Ich erlebte dann eine Welle von dringenden Wünschen, zu den Unterzeichnern zu gehören. Dieses Problem steht vor uns allen in all unseren Städten und Orten.
    Ich bin sicher, daß es auch unter den Abgeordneten der anderen Fraktionen, die einen engen Kontakt zu der Bevölkerung in den Städten ihrer Walhkreise haben, viele Kollegen geben wird, die meiner Initiative ihre Zustimmung geben. Es handelt sich nicht etwa — auch das kann man aus der Liste der Namen der Antragsteller entnehmen — um ein Problem von Nordrhein-Westfalen und Hamburg, wie es unzutreffenderweise der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, der aus Bayern kommt, in einer Fernsehsendung gesagt hat.
    Es ist ein Thema, das überall die Kommunalpolitiker auf Grund des Drängens der Bevölkerung bewegt. Die Bürgermeister und die Verwaltungen stehen nach vielen eigenen Bemühungen vor der Tatsache, sich gegen eine Überflutung durch die Errichtung von Spielhallen nicht mehr wehren zu können.
    Spielhallen nehmen überall im Kernbereich von Groß- und Kleinstädten in der Bundesrepublik überhand. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren ständig angestiegen und wächst weiter. So gab es z. B. im Regierungsbezirk Darmstadt 1981 104 Spielhallen; 1986 waren es bereits 538. Im mehr ländlichen Regierungsbezirk Gießen gab es 1981 31 Spielhallen; 1985 waren es 57, also nahezu das Doppelte. In vielen Teilen unseres Landes gibt es ähnliche Zahlen. Presse und Fernsehen haben darüber berichtet.
    Bis zum Herbst 1984 konnten sich die Gemeinden gegen die Errichtung der Spielhallen mit Hilfe von § 33i der Gewerbeordnung wehren. Nach dieser Vorschrift sind Spielhallen unter anderem unzulässig, wenn sie den Tatbestand der übermäßigen Ausnutzung des Spieltriebs befürchten lassen. Einige örtliche Gerichte sahen diese Voraussetzung immer dann als



    Westphal
    erfüllt an, wenn mehrere Spielhallen in einem Gebäude oder in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander eingerichtet werden sollten. Diese Rechtsauffassung hat jedoch das Bundesverwaltungsgericht nicht bestätigt. Die Reaktion auf dieses Urteil war eine Flut von Spielhallenanträgen. Dann mußte sich der Bundesminister für Wirtschaft mit dem Thema befassen. Er ist verantwortlich für die Spielverordnung. Er hat sie mit Datum vom 11. Dezember 1985 geändert.

    (Conradi [SPD]: Aber wie!)

    Nach meinem Eindruck geschah dies ziemlich halbherzig und ohne Vorausschau auf die zu erwartenden Konsequenzen,

    (Zustimmung bei der SPD — Conradi [SPD]: Inkompetent!)

    denn einerseits enthält diese neue Verordnung eine Bestandsschutzklausel für die bestehenden Betriebe bis zum 31. Dezember 1995, also über zehn lange Jahre;

    (Conradi [SPD]: Typisch FDP!)

    andererseits soll bei neu eingerichteten Betrieben eine Begrenzung eingeführt werden, so daß nur ein Geldspielgerät auf 15m2 Fläche gestellt werden darf und nicht mehr als zehn solcher Geräte je Spielhalle erlaubt sind. Diese Regelung hat sich inzwischen nicht nur als wirkungslos zur Eindämmung der Spielhallenflut erwiesen, sondern — im Gegenteil — bewirkt, daß die Zahl der Anträge auf Einrichtung neuer Spielhallen neben den vorhandenen sprunghaft angestiegen ist. Die Regelung ist also ein echter Flop. So wurden z. B. in Duisburg seit Änderung der Spielverordnung zusätzlich zu dem Bestand von 194 Spielhallen innerhalb kürzester Zeit 101 neue Antragsverfahren in Gang gesetzt. Aus allen Ecken unserer Republik ließen sich leider ähnlich problematische Zahlen nennen.

    (Conradi [SPD]: Das ist Bangemanns Wachstum!)

    Nun könnte der Wirtschaftsminister kommen — ich fürchte, er wird es tun — und behaupten, daß dieser Vorstoß gegen die Spielhallenflut, wenn er denn schon nicht vorrangig mit dem Argument des Jugendschutzes begründet wird, ein Verstoß gegen die Gewerbefreiheit sein würde. Nein, meine Damen und Herren, eigentlich könnte man sagen: Im Gegenteil, wir wollen die Freiheit des alteingesessenen Gewerbes in den Zentren unserer Städte schützen.

    (Beifall bei der SPD)

    Die rapide Ausbreitung von Spielhallen und auch der von uns mit genannten Sexshops verdrängt die dort vorhandenen Geschäfte des Einzelhandels, die nicht in der Lage sind, die hohen Mieten zu bezahlen, die die Betreiber der Spielhallen den Vermietern ohne weiteres zu bieten in der Lage sind.
    Selbst wenn die Betreiber von Spielhallen heute die Absicht haben, ihre Etablissements „aufzumotzen" und benutzerfreundlich zu gestalten, bleibt die Bewertung durch die Bürger unserer Gemeinden, daß die überhandnehmende Zahl solcher Einrichtungen das Niveau der Innenstädte und Ortskerne senkt. Sowohl die dortige Wohnqualität als auch die Funktion als Versorgungsbereich für den gehobenen und spezialisierten Bedarf werden negativ verändert.
    Im übrigen war ja die Spielverordnung schon immer als eine von der Gesellschaft als notwendig angesehene Korrektur der Gewerbefreiheit anzusehen, um die Freiheit anderer zu schützen. Nichts anderes, aber eben etwas Wirkungsvolleres, verlangen wir mit unserem Antrag von der Bundesregierung auf dem Gebiet des Gewerberechts und der Spielverordnung.
    Die Gemeinden haben inzwischen alles versucht, um mit den sich ihnen stellenden Problemen fertig zu werden. Es ging bis hin zu der Abwehr von Niederlassungsanträgen der Betreiber von Spielhallen mit dem Argument, daß diese Betriebe dort, wo sie sich etablieren wollen, nicht die genügende Anzahl von Stellplätzen für parkende Fahrzeuge nachweisen können. Wir brauchen also auch verbesserte planungsrechtliche Möglichkeiten für die Kommunen, und wir brauchen einen wirksamen Mieterschutz für die kleinen und mittleren Betriebe in Einzelhandel, Handwerk und anderen Gewerben. Mein Kollege Reschke wird hierzu nähere Ausführungen machen.
    Ich will Ihnen am Schluß dieses Beitrages noch erzählen, was hinter unserem Vorschlag steckt, die Bundesregierung zu bewegen in ihrem eigenen Einflußbereich, also z. B. dort, wo es um Bundesbahngrundstücke geht, auf die Ansiedlung von Spielhallen zu verzichten. Auf die Frage, die mein Fraktionskollege Eckart Kuhlwein kürzlich in der Fragestunde vorbrachte, ob die Bundesregierung die Auffassung der Bundesbahndirektion Hamburg teile, daß Spielhallen mit Geldspielautomaten zu einem modernen Serviceangebot der Deutschen Bundesbahn zur Überbrükkung von Wartezeiten ihrer Reisenden gehörten und deshalb auch in Bahnhöfen eingerichtet werden sollten, hat die Bundesregierung zwar mit gewundenen und schönen Worten, aber im Grunde mit Ja geantwortet.

    (Koschnick [SPD]: Unerhört!)

    Mit anderen Maßstäben mißt der Bundesverkehrsminister offensichtlich in München. Nachdem der Bayerische Ministerpräsident den Verkehrsminister darauf hingewiesen hatte, daß u. a. das Erzbischöfliche Vikariat der Meinung ist,

    (Kuhlwein [SPD]: Hört! Hört!)

    der Hauptbahnhof von München müsse wegen der zu befürchtenden negativen Auswirkungen von der Errichtung eines Spielhallenkomplexes ausgenommen werden, hat der zur gleichen Partei gehörende Bundesverkehrsminster — es war der vorige — ziemlich schnell, nämlich umgehend mitgeteilt, die Deutsche Bundesbahn werde sich darum bemühen, die Grundstücksflächen im Münchener Hauptbahnhof einer anderen Nutzungsmöglichkeit zuzuführen.

    (Kuhlwein [SPD]: Hört! Hört! Das ist ja fast Filz!)

    Ich habe also den Eindruck, daß die Bundesbahn uns im Norden, nördlich der Mainlinie, im Hinblick auf die Gefahren der Spielsucht eher zutraut, daß wir sie abzuwehren in der Lage sind, als denen dort im Süden. Insofern meine ich, es wäre mit Spannung zu verfolgen, ob sich z. B. der Mainzer Regierungschef, Herr



    Westphal
    Bernhard Vogel, der sich auch über die Spielhalle im Mainzer Hauptbahnhof beschwert hat, durchsetzt oder nicht. Besser wäre es, wenn wir überall gleiches Recht gelten ließen und wenn die Bundesbahn überhaupt keine solchen Spielhallen einrichten würde.
    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Börnsen (Bönstrup).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Börnsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn wir uns über die vermeintlichen Widersprüche, die eben aufgedeckt worden sind, weiterhin amüsieren wollen, möchte ich dazu gern beitragen. Ich denke, daß die hier von Ihnen, Herr Westphal, vorgetragenen sachlichen — und vertretbaren — Argumente von Ihren eigenen Kollegen in der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen anders gesehen werden. Sie wissen sicher darum, daß Ihre Kollegen in Nordrhein-Westfalen auf eine Anfrage des Abgeordneten Dr. Pohl vom 21. Juni 1987 gesagt haben, sie seien nicht der Ansicht, daß Automaten süchtig machen; sie seien der Ansicht, daß es keine nennenswerten Verstöße gegen den Jugendschutz gebe und daß eine Existenzgefährdung durch Spielhallen generell nicht vorliege.

    (Westphal [SPD]: Das sind auch nicht meine Argumente gewesen!)

    Die nordrhein-westfälische Landesregierung sagt auch, daß mögliche Versagungsgründe — die Sie eben auch angesprochen haben — wie übermäßige Ausnutzung des Spieltriebes, Gefährdung der Jugend und schädliche Umwelteinflüsse von Spielhallen von ihr in sachlicher und rechtlicher Hinsicht nicht gesehen werden.

    (Westphal [SPD]: Das war gar nicht meine Argumentation!)

    Ich denke, daß ich darauf und vielleicht auf einen zweiten Sachverhalt aufmerksam machen sollte:
    Hätte man nicht in diesem Hause 1976, angeregt auch von Ihnen, die Spielhallenverordnung auf ein neues Fundament gestellt, wäre es vermutlich gar nicht zu einer solchen lukrativen gewerblichen Ausnutzung der Lage durch Spielhallen gekommen. Ich denke, wer den Sündenfall zu verantworten hat, sollte auch fair, konsequent und konstruktiv zur Schadensbegrenzung beitragen.
    Wer sich hemdsärmlig und rigoros in den Innenstädten unseres Landes breitmacht, wie die Spielhallen es tun, muß mit Reaktionen rechnen.

    (Beifall bei der SPD)

    Die zunehmende Konzentration von Spielhallen

    (Duve [SPD]: Was sagt denn Herr Doss dazu?)

    bringt — das ist ganz klar — Bürger von Flensburg bis Passau auf die Barrikaden, und das wohl auch mit Recht.

    (Zuruf von der FDP: Aber nicht gleichermaßen!)

    Besorgte Eltern sehen in den Automatenhallen eine gefährliche neue Freizeitverlockung für die junge Generation. Erzieher warnen vor Verarmung von Gespräch und Gestaltungsvielfalt durch die moderne Spieltechnologie. Verantwortliche Stadtväter befürchten, wie wir laufend lesen können, eine Verödung ihrer Stadtkerne, eine Beeinträchtigung des Stadtbildes und den Qualitätsverlust der Daseinsvorsorge. Spielstätten, die in manchen Städten wie Pilze aus dem Boden schießen, werden mit Lärm und Last in Verbindung gebracht, weniger mit Vergnügen, Freude oder gar Frohsinn. Seit alters her hängt diesen Tempeln des scheinbaren Glücks die Sündhaftigkeit an; so manche Spielgeräte sind vom Teufel inspirierte Wunderwerke. Dies sind Urteile, die sich verfestigt haben, Meinungen, die die Gemüter erhitzen.
    Man muß deutlich machen, daß Gefühle die Diskussion begleiten, und es gibt wegen der Menge der Geldspielautomaten auch Ängste, und die sollten wir ernst nehmen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Zieht der Automat nicht so manchen unwiderruflich in seine Arme? Wird nicht zur Abhängigkeit angehalten? Wird nicht aus der Spielfreiheit oft ein Spielzwang? Das ist die eine Seite, und die ist ernst zu nehmen. Deshalb teilen wir auch in weiten Bereichen die Lagebeurteilung des hier vorliegenden Antrags.
    Nur, verketzern wollen wir Vergnügungsstätten nicht. Hunderttausende finden hier Ablenkung und Abwechslung, Reiz und Risiko, erfahren Hoffnung und Hochstimmung, doch auch Verlust und Verärgerung, Spannung und Entspannung. Für sie ist der Automat ein selbstverständliches Freizeitmedium, eine Freizeitfaszination, die durch die ganze Gesellschaft geht. Automaten haben nicht nur einen für viele von uns sicher fragwürdigen Unterhaltungswert, sie dienen auch manchem zur Abreaktion seines Alltagsärgers.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Sie bieten ja auch nichts Besseres!)

    Besser, der Frustrierte schlägt hier die Faust auf die Frontscheibe. Spiele erfüllen die Aufgabe der Wunschbefriedigung, dienen dem Konfliktabbau, lassen Spaß und Spontaneität und individuelle Freiheit erleben. Das gilt zu einem Teil auch für Glücks- und Geschicklichkeitsspiele.
    Doch wenn der Eindruck entsteht, daß Vergnügungsstätten mehr ausnutzen und weniger nützen, Atmosphäre und Charakter traditionsreicher Kommunen verändern, Belastung für den Bürger bringen, ist der Gesetzgeber zur Korrektur aufgefordert. Die Novellierung der Spielhallenverordnung vor knapp zwei Jahren geschah mit der Absicht, Fehlentwicklungen zu verändern. Die Anzahl von Geldautomaten wurde auf zehn begrenzt, die Quadratmeterlösung eingeführt, Sonderspiele wurden beschnitten, bestehende Hallen, die teilweise Bestandsschutz haben, wurden auf eine zehnjährige Anpassungsfrist gesetzt. Mit diesen Maßnahmen soll eine Reduzierung der Geldspielgeräte um mehr als ein Drittel erreicht werden. Statt einer Verringerung — das muß man deutlich sehen — hat es zu einer Vermehrung der Spielhallen geführt. Tausende von Anträgen nach altem Recht kurz vor der



    Börnsen (Bönstrup)

    Novellierung haben die Änderung der Spielverordnung ebenso fragwürdig werden lassen wie die Umwandlung alter Hallen nach neuem Recht. Die Novellierung ist unterlaufen worden. Die Gewinnerwartung dieser Branche, die mehr als 6 Milliarden DM umsetzt, ist ungebrochen geblieben.
    Da es sich um ein Gewerbe handelt, unterliegen auch die Spielhallen der Gewerbefreiheit. Sie speziell auszugrenzen, was manche Ordnungsämter gewünscht haben, hat das Bundesverfassungsgericht untersagt.

    (Conradi [SPD]: Vor allem werden sie pauschal besteuert, damit es sich auch lohnt!)

    — Ich komme gleich darauf.
    Wer den Boom bremsen will, sollte vor einer möglichen Gesetzesverschärfung, vor Verbot die Branche zur Selbstbeschränkung auffordern. Rita Süssmuth hat das in aller Klarheit getan. Betreiber und Hersteller müssen wissen, es ist für sie fünf vor zwölf. Wer den Boom bremsen will, sollte das vorhandene rechtliche Instrumentarium überprüfen, bevor die Regelungsdichte verstärkt wird.

    (Conradi [SPD]: Das wird der Einzelhandel gerne hören!)

    Auch für Spielhallenbetreiber gilt Art. 12 des Grundgesetzes, die Berufsfreiheit. Man muß wissen, auf die Einhaltung der gewerberechtlichen Vorschriften besteht ein Rechtsanspruch, und auch der Spielhallenbetreiber hat ihn.

    (Conradi [SPD]: Nächstens kommt ihr noch mit der Gewerbefreiheit für Heroinhändler!)

    Diese Einschätzung wird auch von seiten des Landes Nordrhein-Westfalen unterstrichen.

    (Conradi [SPD]: Auch der Rauschgifthandel unterliegt der Gewerbefreiheit!)

    Auch in der Mitteilung vom 21. Juni 1987 wird ganz deutlich

    (Conradi [SPD]: Das ist eine christliche Partei!)

    dieser Rechts- und sachliche Anspruch unterstrichen.