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ID1100710300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/7 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 7. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Genscher 297 A Verzicht des Abg. Strauß auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 297 A Eintritt der Abg. Frau Hasselfeldt in den Deutschen Bundestag 297 B Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde für die Sitzungswoche ab 4. Mai 1987 297 B Abwicklung der Tagesordnung 297 B Festlegung der Zahl und Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission — Drucksachen 11/105, 11/112, 11/114 — Kleinert (Marburg) GRÜNE 298 A Becker (Nienberge) SPD 298 D Bohl CDU/CSU 299 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 300 A Namentliche Abstimmung 300 D Ergebnis der namentlichen Abstimmung 307 A Ergebnis der Wahl 341 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung von Ausschüssen — Drucksache 11/68 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung eines Ausschusses für Frauenpolitik — Drucksache 11/101 — Frau Vennegerts GRÜNE 301A Wolfgramm (Göttingen) FDP 302 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 302 C Dr. Knabe GRÜNE 303 B Bohl CDU/CSU 304 A Büchler (Hof) SPD 304 C Wahl der Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses nach Artikel 53 a des Grundgesetzes — Drucksache 11/107 — 305A Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) — Drucksache 11/108 — 305B Wahl der Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses — Drucksache 11/109 — 305 B Gremium gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) — Drucksachen 11/103, 11/106 — Bohl CDU/CSU 305 C Kleinert (Marburg) GRÜNE 306 A Becker (Nienberge) SPD 306 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 Ergebnis der Wahl 307 A Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 11/113 (neu) — . . . . 308D Ergebnis 341* B Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes — Drucksache 11/115 — 308D Ergebnis 341* C Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats — Drucksache 11/110 — 309 C Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrates der Filmförderungsanstalt — Drucksache 11/111 309 C Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur angeblichen Äußerung des Bundesministers für Wirtschaft, nach der die Industriezweige Kohle und Stahl nicht mehr gerettet werden können Roth SPD 310 D Wissmann CDU/CSU 311 C Stratmann GRÜNE 312B, 333D Beckmann FDP 313 C Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 314C Jahn (Marburg) SPD (zur GO) 318 D Hoffmann, Minister des Saarlandes . . 319A Müller (Wadern) CDU/CSU 323 A Schanz SPD 324 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 326 C Frau Brahmst-Rock GRÜNE 329 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 330 B Sieler (Amberg) SPD 333 A Dr. Jobst CDU/CSU 335 D Reuschenbach SPD 337 A Dr. Lammert CDU/CSU 338 C Urbaniak SPD 339 C Nächste Sitzung 340D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 341* A Anlage 2 Gewählte Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission 341*B Anlage 3 Nach § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht gewählte Wahlmänner 341*B Anlage 4 Nach § 5 des Richterwahlgesetzes gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses . 341*C Anlage 5 Liste der Abgeordneten, die a) an der Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission b) an der Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht c) an der Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes d) an der Wahl des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) teilgenommen haben 341* D Anlage 6 Amtliche Mitteilungen 343* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 297 7. Sitzung Bonn, den 1. April 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Böhm (Melsungen) * 2. 4. Büchner (Speyer) * 1.4. Frau Dr. Däubler-Gmelin 1. 4. Dr. Dollinger 2. 4. Duve 2. 4. Dr. Götz 2. 4. Grünbeck 2. 4. Dr. Häfele 1. 4. Frau Hensel 1. 4. Höffkes 1.4. Kittelmann ** 1. 4. Lenzer ** 2. 4. Dr. Müller ** 2. 4. Dr. Pfennig ** 2. 4. Ronneburger 2. 4. Dr. Scheer ** 1. 4. Schmidt (München) ** 2. 4. Schröer (Mülheim) 2. 4. Seehofer 2. 4. Dr. Soell ** 1. 4. Voigt (Frankfurt) *** 2. 4. Frau Wollny 2. 4. Würtz 2. 4. Frau Zutt 2. 4. **r die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates **r die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Gewählte Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission CDU/CSU und FDP Abg. Dr. Waigel Abg. Dr. Miltner Abg. Dr. Olderog Abg. Mischnick Abg. Dr. Hirsch SPD Abg. Dr. Emmerlich Abg. Jahn (Marburg) Abg. Dr. Penner Anlage 3 Nach § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht gewählte Wahlmänner CDU/CSU und FDP Abg. Dr. Waigel Abg. Dr. Miltner Abg. Helmrich Abg. Vogel (Ennepetal) Abg. Kleinert (Hannover) Abg. Dr. Stark (Nürtingen) Abg. Buschbom Ersatzwahlmänner Abg. Dr. Bötsch Abg. Dr. Olderog Abg. Dr. Kronenberg Abg. Dr. Langner Abg. Funke Abg. Dr. Hüsch Abg. Bohl Anlagen zum Stenographischen Bericht SPD Abg. Dr. Vogel Abg. Jahn (Marburg) Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin Abg. Frau Fuchs (Köln) Abg. Dr. Schmude Ersatzwahlmänner Abg. Dr. de With Abg. Rappe (Hildesheim) Abg. Stiegler Anlage 4 Nach § 5 des Richterwahlgesetzes gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses CDU/CSU und FDP Abg. Erhard (Bad Schwalbach) Abg. Marschewski Abg. Helmrich Abg. Sauter (Ichenhausen) Abg. Kleinert (Hannover) Abg. Dr. Stark (Nürtingen) Abg. Zink Stellvertreter Abg. Dr. Schroeder (Freiburg) Abg. Dr. Olderog Abg. Dr. Bötsch Abg. Beckmann Abg. Buschbom Abg. Dr. Miltner Abg. Dr. Langner SPD Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin Abg. Dr. de With Abg. Stiegler Abg. Singer Stellvertreter Abg. Frau Matthäus-Maier Abg. Lambinus Abg. Klein (Dieburg) Abg. Kirschner Anlage 5 Liste der Abgeordneten, die a) an der Wahl der Mitglieder der parlamentarischen Kontrollkommission b) an der Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht c) an der Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes d) an der Wahl des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) teilgenommen haben: Dr. Abelein Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Adler Dr. Ahrens Amling Andres Antretter Dr. Apel Austermann Bachmaier Bahr Bamberg Bauer Baum Bayha Dr. Becker (Frankfurt) Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Beckmann Frau Beer Frau Berger (Berlin) Bernrath Biehle Bindig Dr. Blank Dr. Blens Dr, Blüm Frau Blunck 342* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 Dr. Böhme (Unna) Börnsen (Bönstrup) Börnsen (Ritterhude) Dr. Bötsch Bohl Bohlsen Borchert Brandt Brauer Breuer Brück Büchler (Hof) Bühler (Bruchsal) Dr. von Bülow Frau Bulmahn Buschbom Buschfort Carstens (Emstek) Carstensen (Nordstrand) Catenhusen Clemens Frau Conrad Conradi Cronenberg (Arnsberg) Dr. Czaja Dr. Daniels (Bonn) Dr. Daniels (Regensburg) Daubertshäuser Daweke Deres Diller Dörflinger Dr. Dollinger Doss Dreßler Ebermann Echternach Egert Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Ehrenberg Eigen Eimer (Fürth) Dr. Emmerlich Engelhard Engelsberger Erler Esters Ewen Eylmann Dr. Faltlhauser Frau Faße Feilcke Dr. Feldmann Dr. Fell Fellner Frau Fischer Fischer (Hamburg) Fischer (Homburg) Frau Flinner Frau Folz-Steinacker Francke (Hamburg) Dr. Friedmann Dr. Friedrich Frau Fuchs (Köln) Frau Fuchs (Verl) Fuchtel Funke Gallus Frau Ganseforth Gansel Ganz (St. Wendel) Frau Garbe Gattermann Dr. Gautier Frau Geiger Geis Dr. Geißler Dr. von Geldern Genscher Gerstein Gerster (Mainz) Gerster (Worms) Gilges Glos Dr. Göhner Frau Dr. Götte Graf Gries Gröbl Großmann Grüner Dr. Grünewald Grunenberg Günther Haack (Extertal) Haar Dr. Häfele Häfner Frau Hämmerle Frau Dr. Hamm-Brücher Harries Frau Dr. Hartenstein Hasenfratz Frau Hasselfeldt Dr. Hauchler Dr. Hauff Haungs Hauser (Esslingen) Hauser (Krefeld) Dr. Haussmann Hedrich Freiherr Heereman von Zuydtwyck Heimann Heinrich Heistermann Frau Dr. Hellwig Helmrich Dr. Hennig Herkenrath Heyenn Hiller (Lübeck) Frau Hillerich Hinrichs Hinsken Dr. Hirsch Höffkes Höpfinger Hörster Dr. Hoffacker Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Hoss Dr. Hoyer Frau Hürland-Büning Dr. Hüsch Hüser Huonker Ibrügger Irmer Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jobst Jung (Düsseldorf) Jung (Limburg) Jung (Lörrach) Jungmann Kalb Kalisch Dr.-Ing. Kansy Dr. Kappes Frau Karwatzki Kastning Kiechle Kiehm Kirschner Kißlinger Kittelmann Klein (Dieburg) Klein (München) Kleinert (Hannover) Kleinert (Marburg) Dr. Klejdzinski Klose Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Kohl Kohn Kolb Kolbow Koltzsch Koschnick Kossendey Kraus Kretkowski Krey Kroll-Schlüter Dr. Kronenberg Kühbacher Kuhlwein Dr. Kunz (Weiden) Dr.-Ing. Laermann Lambinus Dr. Graf Lambsdorff Lamers Dr. Lammert Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Leidinger Lemmrich Lennartz Lenzer Leonhart Frau Limbach Link (Diepholz) Link (Frankfurt) Linsmeier Lintner Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Lippold (Offenbach) Lohmann (Witten) Dr. h. c. Lorenz Louven Lowack Lüder Lummer Lutz Frau Luuk Maaß Frau Männle Magin Marschewski Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Matthäus-Maier Dr. Mechtersheimer Menzel Dr. Mertens (Bottrop) Meyer Dr. Meyer zu Bentrup Michels Dr. Miltner Mischnick Dr. Mitzscherling Möllemann Dr. Möller Müller (Düsseldorf) Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Müller (Wadern) Müller (Wesseling) Müntefering Nagel Nehm Nelle Neuhausen Dr. Neuling Neumann (Bremen) Frau Nickels Niegel Frau Dr. Niehuis Dr. Niese Niggemeier Dr. Nöbel Nolting Frau Odendahl Oesinghaus Frau Oesterle-Schwerin Dr. Olderog Oostergetelo Oswald Frau Pack Paintner Paterna Pauli Dr. Penner Pesch Peter (Kassel) Petersen Pfeffermann Pfeifer Dr. Pfennig Pfuhl Dr. Pick Dr. Pinger Dr. Pohlmeier Porzner Poß Dr. Probst Purps Rappe (Hildesheim) Rauen Rawe Reddemann Regenspurger Reimann Frau Renger Repnik Reschke Reuschenbach Reuter Richter Dr. Riesenhuber Rind Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose Rossmanith Roth Roth (Gießen) Rühe Dr. Rüttgers Ruf Dr. Rumpf Frau Saibold Sauer (Salzgitter) Sauer (Stuttgart) Sauter (Epfendorf) Sauter (Ichenhausen) Schäfer (Offenburg) Dr. Schäuble Schanz Scharrenbroich Schartz (Trier) Dr. Scheer Schemken Scherrer Scheu Frau Schilling Schily Schluckebier Schmidbauer Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter) Frau Schmidt-Bott Schmitz (Baesweiler) von Schmude Dr. Schneider (Nürnberg) Dr. Schöfberger Freiherr von Schorlemer Schreiber Schreiner Dr. Schroeder (Freiburg) Schütz Schulhoff Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 343* Schulze (Berlin) Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwörer Seesing Frau Dr. Segall Seidenthal Frau Seiler-Albring Seiters Sellin Frau Seuster Sielaff Sieler (Amberg) Frau Simonis Singer Frau Dr. Skarpelis-Sperl Dr. Soell Dr. Solms Dr. Sperling Spilker Dr. Spöri Spranger Dr. Sprung Stahl (Kempen) Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Stavenhagen Steiner Frau Steinhauer Dr. Stercken Stiegler Stobbe Dr. Stoltenberg Straßmeir Strube Dr. Struck Stücklen Frau Dr. Süssmuth Susset Frau Terborg Frau Teubner Dr. Thomae Tietjen Tillmann Frau Dr. Timm Timm Dr. Todenhöfer Toetemeyer Frau Traupe Frau Trenz Dr. Uelhoff Uldall Dr. Unland Frau Unruh Urbaniak Vahlberg Frau Vennegerts Verheugen Frau Verhülsdonk Dr. Vogel Vogel (Ennepetal) Vogt (Duren) Voigt (Frankfurt) Dr. Voigt (Northeim) Frau Dr. Vollmer Dr. Vondran Vosen Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel Graf von Waldburg-Zeil Dr. Wallmann Waltemathe Walther Dr. Warnke Dr. Warrikoff Dr. von Wartenberg Wartenberg (Berlin) Weiermann Frau Weiler Weiß (Kaiserslautern) Weiss (München) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Weng (Gerlingen) Werner (Ulm) Dr. Wernitz Westphal Wetzel Frau Weyel Dr. Wieczorek Wieczorek (Duisburg) Frau Wieczorek-Zeul Wiefelspütz Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms Frau Wilms-Kegel Wilz Wimmer (Neuötting) Wimmer (Neuss) Windelen Wischnewski Frau Dr. Wisniewski Wissmann Dr. de With Wittich Dr. Wittmann Dr. Wörner Wolfgramm (Göttingen) Wüppesahl Frau Würfel Würzbach Dr. Wulff Zander Zeitler Zeitlmann Zierer Dr. Zimmermann Zink Zumkley Anlage 6 Amtliche Mitteilungen Der Präsident des Bundesrates hat mit Schreiben vom 20. März 1987 mitgeteilt, daß die Regierungen der Länder folgende Mitglieder und stellvertretende Mitglieder für den Ausschuß nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) bestellt haben: Mitglied Baden-Württemberg Bayern Berlin Bremen Hamburg Hessen Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Schleswig-Holstein Ministerpräsident Dr. h. c. Späth Staatsminister Schmidhuber Senator Prof. Dr. Scholz Senator Grobecker Zweiter Bürgermeister Pawelczyk Ministerpräsident Börner Ministerpräsident Dr. Albrecht Minister Dr. Posser Staatsminister Martin Ministerpräsident Lafontaine Ministerpräsident Dr. Dr. Barschel Vertreter Minister Dr. Eyrich Staatssekretär Dr. Vorndran Senator Dr. Rexrodt Senator Kahrs Senator Gobrecht Staatsminister Dr. Günther Minister Jürgens Minister Einert Ministerpräsident Dr. Vogel Minister Hoffmann Minister Dr. Schwarz Der Bundeskanzler hat mit Schreiben vom 30. März 1987 gemäß § 30 Abs. 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Nachtrag zum Wirtschaftsplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1986 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Nachtrag liegt im Parlamentsarchiv zur Einsicht aus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Stratmann, wir können jetzt gern noch eine Steuerdebatte führen. Ich will Sie darauf hinweisen, daß wir den unteren und mittleren Einkommensschichten mehr Entlastung bieten, als das in jeder Steuerreform vorher geschehen ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Lachen und Zurufe von den GRÜNEN)

    Aber wir sollten uns heute — ich wiederhole es — auf die Interessen der Malocher, der Stahlkocher und der Bergleute, konzentrieren. Darüber, daß ihre Sorgen ernst zu nehmen sind, sollten wir uns doch einig sein. Wir sollten hier nicht ein parteipolitisches Hickhack veranstalten und ständig Schuldzuweisungen vornehmen. Es geht darum, die Sorgen ernst zu nehmen.

    (Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Es gibt inzwischen das Winterhilfswerk!)

    Ich könnte zur Vergangenheit viel sagen, aber unsere Anstrengung muß den Sorgen der Arbeitnehmer um ihre Zukunft gelten. Und da können Sie ganz sicher sein: Wir werden weder die Stahlkocher noch die Kumpels im Stich lassen, und wir haben sie auch nicht im Stich gelassen: 5 Milliarden DM haben wir von 1983 bis heute für Stahl ausgegeben. Es kann doch niemand sagen, wir würden auf den Zuschauerbänken sitzen und nichts machen. Mehr als 6 Milliarden DM werden wir allein 1987 für den Bergbau ausgeben. Also laßt uns hier jetzt nicht in einer Schwarzweißmanier arbeiten: Die einen sind die Heiligen — die, die für die Arbeitnehmer sind — , und die anderen



    Bundesminister Dr. Blüm
    sind die Teufel. Laßt uns eine gemeinsame Anstrengung für die Ruhr, für die Saar, für Salzgitter,

    (Dr. Jobst [CDU/CSU]: Für die Maxhütte!)

    — für die Maxhütte und für all die unternehmen, die jetzt in Sorge sind.
    Meine Damen und Herren, ich glaube auch, daß hier zwei ganz unterschiedliche Ansatzpunkte gegeben sind: Das, was die Stahlarbeiter brauchen, ist etwas ganz anderes als das, was die Bergleute brauchen. Die Stahlarbeiter brauchen — wir haben mit die modernsten Stahlwerke in Europa — eine faire Wettbewerbschance. Deshalb halte ich es für einen Fortschritt, daß Martin Bangemann einen neuen Subventionskodex durchgesetzt hat. Wir brauchen keine Almosen für die Stahlarbeiter, sondern es muß gewährleistet sein, daß sie nicht durch Wettbewerbsverzerrungen um die Früchte ihres Fleißes gebracht werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Man kann keinen Wettbewerb akzeptieren, in dem der eine mit Turnschuhen und der andere mit Bleistiefeln läuft. Sie können da ganz sicher sein: Diese Bundesregierung, Martin Bangemann, wir werden in Brüssel und überall dort, wo der Wettbewerb verzerrt wird, auftreten. Da sind wir die beiden besten Wachhunde, die es dafür überhaupt gibt.

    (Roth [SPD]: Sie kläffen, aber Sie beißen nicht! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Ich fordere Sie doch geradezu zur Zusammenarbeit auf. Laßt uns immer dann, wenn sich Anhaltspunkte für Wettbewerbsverzerrungen ergeben, diese gemeinsam vortragen. Sie können sicher sein, daß wir die berechtigten Interessen der deutschen Stahlkocher auch morgen in dem Gespräch mit der EG-Kommission auf den Tisch legen.

    (Beifall des Abg. Roth [SPD])

    Macht jetzt nicht SPD-Politik, FDP-Politik oder CDUPolitik, sondern eine Politik für eine faire Wettbewerbschance. Je mehr mitmachen, je weniger wir uns darüber streiten, desto nachdrücklicher ist unser Einsatz.

    (Urbaniak [SPD]: Unsere Unterstützung haben Sie immer gekriegt! — Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Einverstanden! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Gut.
    Meine Damen und Herren, freilich, auch die Sozialpolitik muß ihren Beitrag leisten. Dabei sage ich allerdings einschränkend: Macht die Sozialpolitik nicht zum Lastesel aller Fragen.

    (Reuschenbach [SPD]: Sehr richtig!)

    Versucht nicht, betriebswirtschaftliches Versagen auf die Sozialpolitik umzulenken.

    (Zuruf des Abg. Urbaniak [SPD])

    — Nein, ich bleibe dabei: Die beste Sozialpolitik ist Arbeit.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Richtig!)

    Arbeit ist besser als Abfindung.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Und deshalb, meine Damen und Herren: Abbau von Arbeitsplätzen verhindern und dann, wenn er sich nicht verhindern läßt, Ersatzarbeitsplätze schaffen — das ist unsere gemeinsame Aufgabe.

    (Zuruf von der SPD: Wo sind die denn, die Ersatzarbeitsplätze? — Weitere Zurufe von der SPD)

    Ich bleibe auch dabei: Die Sozialpolitik kann nicht die Betriebswirtschaft ersetzen. Den Unternehmern an Rhein und Ruhr und anderswo möchte ich dies sagen. Diese Arbeitsteilung kann man natürlich nicht akzeptieren: erst betriebswirtschaftliche Tatsachen zu setzen, mit deren Konsequenzen sich dann anschließend die Sozialpolitik herumschlagen soll.

    (Beifall des Abg. Vogt [Düren] [CDU/CSU])

    Zu meinem Verständnis vom Unternehmer gehört nicht nur die Betriebswirtschaft, sondern auch die sozialpolitische Verantwortung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich habe die Soziale Marktwirtschaft nie so verstanden: erst Wirtschaft, und dann fährt die Sozialpolitik als Rettungswagen hinterher. Mein Verständnis ist das nicht. Die soziale Verantwortung muß in den wirtschaftspolitischen Ansatz integriert sein. Anders ist es nicht nur teurer, sondern auch unmenschlicher. Deshalb wäre es eindrucksvoller gewesen, die Unternehmen an der Ruhr hätten nicht nur betriebswirtschaftliche Abbaupläne vorgelegt, sondern gleichgewichtig und gleichzeitig auch die soziale Flankierung. Das hätte sehr viel zur Beruhigung beitragen können.
    Meine Damen und Herren, auch Bund und Land müssen zur Seite stehen, freilich nicht in dem Sinne: Für die Gewinne sind die Unternehmer zuständig, für die Verluste sind Bund und Land aufgerufen.

    (Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Ist doch bei Thyssen korrekt so!)

    — Nein.
    Deshalb bleibe ich dabei: Die Hauptverantwortung in der Marktwirtschaft haben die Unternehmungen, und die werden aus dieser Verantwortung auch nicht entlassen. Deshalb kann staatliche Politik auch nicht sozusagen die Fluchtburg sein, ein Alibi für unternehmerisches Versagen. Freilich, in einer montanmitbestimmten Industrie — ich bin, wie jeder weiß, für Montanmitbestimmung — tragen Gewerkschaften und Arbeitnehmer eine besondere, auch unternehmerische Verantwortung.
    Wenn ich von öffentlicher Flankierung spreche, dann meine ich nicht nur den Bund, sondern auch das Land. Wenn hier gesagt wurde, das Land sei besonders aktiv, so kann ich das an Rhein und Ruhr nicht feststellen. Das scheinen noch Geheimpläne zu sein. Ich sehe nicht, wie neue Initiativen, kreativ und einfallsreich, zur Neuansiedlung moderner Industrien an Rhein und Ruhr entwickelt werden. Einen Teil der Zeit haben wir auch verpaßt.
    Ich füge hinzu: Ich werbe mit Ihnen gemeinsam für Nordrhein-Westfalen, für die Saar, für Maxhütte, für



    Bundesminister Dr. Blüm
    Georgsmarienhütte. Da gibt es einen Stamm von hochqualifizierten Arbeitnehmern. Das sind keine Aussteiger, sondern hochqualifizierte Arbeitnehmer. Es lohnt, sich gerade in jenen bedrängten und bedrohten traditionellen Arbeitnehmergegenden anzusiedeln.
    Ich bleibe auch dabei, daß die Sozialpolitik flankierend Hilfe leisten muß. Was die Stahlarbeiter betrifft
    — jetzt kündige ich nicht an, sondern das machen wir — : Mit dem heutigen Tag tritt die Verordnung in Kraft, wonach die Zahlung des Kurzarbeitergeldes allgemein auf zwei Jahre verlängert wird. Sie sehen, wir haben nicht geredet und diskutiert, wir handeln.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Durch das Reden wird ja nichts verändert. Ich verstehe, daß die Kollegen demonstrieren. Das ist nicht nur ihr gutes Recht, sie machen damit auf ihre Sorgen aufmerksam, und wenn sie das unvermumrnt tun, wie sie es tun, ist es noch eindrucksvoller. Das ist eine klassische Demonstration.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Nur, demonstrieren allein genügt nicht; es muß gehandelt werden.
    Zweiter Punkt: In der vorgesehenen AFG-Novelle werden wir die Zahlung des Kurzarbeitergeldes für die Stahlarbeiter auf drei Jahre verlängern. Und jetzt fordere ich auch dieses Parlament auf, keinen Tag zu verlieren, damit wir diese Regelung zum 1. Juli in Kraft setzen können. Da müssen wir über alle Geschäftsordnungsschwierigkeiten hinwegspringen, um diese Regelung rechtzeitig in Kraft zu setzen.
    Wir verlängern die Zahlung des Arbeitslosengeldes.
    — Bitte schön, Herr Kollege.


Rede von Prof. Dr. Uwe Jens
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Minister, können Sie hier auch zusagen, daß Sie § 128 AFG so novellieren wollen, daß angrenzende Wirtschaftszweige wie Röhrenproduktion oder Gießereien auch in den Genuß dieser Hilfen kommen, wenn deren Arbeitnehmer mit 50 ausscheiden?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege, der Balanceakt, den wir vorzunehmen haben, liegt darin, § 128 so zu regeln, daß die Betriebe ihre Sozialpläne nicht auf Kosten der Bundesanstalt, also aller Beitragszahler, abwickeln, daß wir aber bei denen, die Sozialpläne nicht vorlegen können, die in Schwierigkeiten sind, über alle Schatten springen, damit dieser Streit nicht auf dem Buckel der Kollegen ausgetragen wird.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Gemeinsam sprechen!)

    — Gemeinsam.
    Ich will die Verlängerung der Zahlung des Arbeitslosengeldes auch deshalb als eine Hilfe für die Stahlarbeiter hinstellen, weil sie den Unternehmern Erleichterung bei den Kosten der Sozialpläne verschafft und weil gerade die bedrängten Kommunen
    — Oberhausen, Duisburg, Dortmund — von Sozialhilfekosten entlastet werden und dies, wie ich hoffe,
    auch einen Beitrag dazu leistet, daß diese Kommunen Spielraum für Investitionen erhalten.
    Wir wollen im Zusammenhang mit den Montanhilfen ebenso das Wartegeld entsprechend der Verlängerung des Arbeitslosengeldes verlängern, wir wollen die Umschulungsbeihilfen erhöhen, und zwar von 60 DM für Ledige und 75 DM für Verheiratete auf 200 DM, weil Qualifizierung auch ein Beitrag dazu ist, mit unserer Sozialpolitik eine Perspektive zu verbinden und nicht einfach einen Zustand zu verwalten, und wir wollen bei den Übergangshilfen den Einkommenshöchstbetrag erhöhen.
    Meine Damen und Herren, ich füge hinzu: Solche Hilfen können auch gebündelt werden, wenn Land, Bund, Arbeitgeber und Gewerkschaften nach neuen Wegen Ausschau halten. Laßt uns nicht in einen dogmatischen Streit über Stahlstiftung oder Beschäftigungsgesellschaft eintreten; laßt uns ohne Prestigedenken zusammen an einem Tisch sitzen, laßt uns klären, welche neuen Wege beschritten werden können! Da müssen sich alle etwas bewegen.
    Zu den Bergleuten nur soviel: Graf Lambsdorff hat es gesagt, und ich denke auch, daß das Thema „Bergbau" ein anderes Thema als das Thema „Stahl" ist. Hier geht es darum, unsere energiepolitische Unabhängigkeit zu sichern, und das muß dieser Nation auch etwas wert sein. Das ist nicht mit den Kategorien des Wettbewerbs zu schaffen, sondern ist ein Stück unserer energiepolitischen Sicherheit. Wir wollen doch keineswegs von den Wellenbewegungen und manchmal auch Zufällen des Ölpreises abhängig sein. Insofern ist in Sachen Kohle die ganze Nation gefordert, und deshalb muß es — bei allen Weiterentwicklungen — bei dem Jahrhundertvertrag als einem Akt der Solidarität bleiben.
    Ich füge etwas hinzu, was in der Politik ja auch eine Rolle spielen muß: Treue für Treue! Die Kumpels, wo immer sie Kohle aus der Erde geholt haben, haben im Nachkriegsdeutschland ein ganzes Volk davor bewahrt, daß es verhungert oder erfriert.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)

    Wer damals geholfen hat, dem muß heute auch geholfen werden. Laßt uns auch hier bei allem Streit, zu dem wir fähig sind und der notwendig ist, den energiepolitischen Konsens suchen!
    Dabei muß ich allerdings sagen, daß dazu auch die Kernenergie gehört. Zum energiepolitischen Konsens gehört eine gemischte Energieversorgung.

    (Zurufe von den GRÜNEN: Nein!)

    Wir wollen unsere energiepolitische Sicherheit nicht auf ein Bein stellen, denn ein Bein — das merken Sie bei jedem Stuhl — reicht nicht zur Balance. Deshalb, meine Damen und Herren, lassen Sie uns die Debatte heute dazu nutzen, zu versuchen, über Fraktionsgrenzen hinaus den Stahlkochern und den Kumpels zu helfen!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)