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    Plenarprotokoll 10/251 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 251. Sitzung Bonn, Freitag, den 28. November 1986 Inhalt: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1987 (Haushaltsgesetz 1987) — Drucksachen 10/5900, 10/6209, 10/6301 bis 10/6331 — Brandt SPD 19561 B Dr. Riedl (München) CDU/CSU 19567 C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 19573 A Hoppe FDP 19576A Metz CDU/CSU 19579 D Walther SPD 19583 D Dr. Weng (Gerlingen) FDP (Erklärung nach § 30 GO) 19590 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 19590 C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 19596 D Namentliche Abstimmung 19598 A Nächste Sitzung 19599 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19601* A Anlage 2 Erklärung des Abg. Zander (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über die Entschließungsanträge des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksachen 10/6497 bis 10/6499) . 19601* C Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 19602* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 251. Sitzung. Bonn, Freitag, den 28. November 1986 19561 251. Sitzung Bonn, den 28. November 1986 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Augustin 28. 11. Frau Blunck 28. 11. Böhm (Melsungen) * 28. 11. Dr. Bugl 28. 11. Brück 28. 11. Dr. Dollinger 28. 11. Dr. Ehrenberg 28. 11. Dr. Enders * 28. 11. Feilcke 28. 11. Fischer (Homburg) 28. 11. Dr. Geißler 28. 11. Genscher 28. 11. Haase (Fürth) 28. 11. von Hammerstein 28. 11. Frau Dr. Hartenstein 28. 11. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 28. 11. Heyenn 28. 11. Hoffie 28. 11. Frau Hürland 28. 11. Huonker 28. 11. Ibrügger 28. 11. Jansen 28. 11. Jung (Düsseldorf) 28. 11. Kirschner 28. 11. Kleinert 28. 11. Kroll-Schlüter 28. 11. Dr. Müller * 28. 11. Frau Odendahl 28. 11. Pfeifer 28. 11. Regenspurger 28. 11. Reuschenbach 28. 11. Roth 28. 11. Rühe 28. 11. Sauer (Stuttgart) 28. 11. Schartz (Trier) 28. 11. Schmidbauer 28. 11. Schmidt (Hamburg) 28. 11. von Schmude 28. 11. Schreiner 28. 11. Frau Dr. Segall 28. 11. Dr. Solms 28. 11. von der Wiesche 28. 11. Frau Will-Feld 28. 11. Wischnewski 28. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Zander (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über die Entschließungsanträge des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksachen 10/6497 bis 10/6499): Zum ökologischen Umbau unserer Industriegesellschaft haben wir Sozialdemokraten wiederholt in den Ausschüssen und im Plenum des Bundestages Anträge gestellt, die an der Mehrheit der Wende-Koalition immer gescheitert sind. Bei den Beratungen des Einzelplans 30 haben wir im Haushaltsausschuß einen umfangreichen Antrag eingebracht, mit dem beabsichtigt war, die von der Regierung vorgesehenen Mittel für die Wiederaufarbeitung und die Weiterentwicklung neuer Reaktorlinien zu streichen. Auf gut deutsch: Kein Schneller Brüter und kein Wackersdorf. Wesentlich erhöhen aber möchten wir die Mittelansätze für die Themen Reaktorsicherheit und Endlagerung. Soweit im Regierungentwurf Mittel für Kernenergieforschung auf Grund geltender Gesetze und internationaler Verträge vorgesehen sind, müssen erst die zugrundeliegenden rechtlichen oder vertraglichen Bindungen geändert werden, bevor im Haushalt Konsequenzen zu ziehen sind. Den drei vorliegenden Anträgen können wir daher nicht zustimmen. Den Entschließungsantrag 6498 lehnen wir ab, weil wir nicht gegen sondern für eine eigenständige europäische Weltraumforschung sind. Wir kritisieren allerdings, daß die Finanzierung der zahlreichen Großvorhaben nicht gesichert ist. Die Entschließungsanträge 6497 und 6499 lehnen wir ebenfalls ab, und zwar: 1. aus politischen Gründen, weil wir angesichts der vielen in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke die Reaktorsicherheitsforschung nicht vernachlässigen dürfen und weil die sichere Endlagerung radioaktiver Rückstände keineswegs gesichert ist und daher an diesem Problem weitergearbeitet werden muß; 2. aus rechtlichen Gründen, weil Beiträge zu internationalen Organisationen, wie z. B. der Internationalen Atomenergieorganisation in Wien, auf Grund rechtlicher Verpflichtungen der Bundesrepublik gezahlt werden müssen, solange wir dort Mitglied sind; 19602* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 251. Sitzung. Bonn, Freitag, den 28. November 1986 3. aus wissenschaftspolitischen Gründen, weil die Förderung von Großforschungseinrichtungen ebenfalls nicht mit einem Federstrich und zu Lasten der dort Beschäftigten abgebrochen werden kann, sondern nur in einem Prozeß der Umstrukturierung — wie sie übrigens bei einigen Einrichtungen schon weit fortgeschritten ist. Die Anträge zeigen im übrigen, daß die ökologische Umgestaltung nicht mit dem großen Sprung nach vorn erreicht werden kann, sondern nur schrittweise; mit anderen Worten: nicht mit den GRÜNEN, sondern mit der SPD. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2742/75 hinsichtlich der in Spanien im Sektor Getreide anwendbaren Erzeugungserstattungen — KOM (85) 803 endg. — Rats-Dok. Nr. 11541/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Grundregeln für die Beitrittsausgleichsbeträge für Olivenöl — KOM (85) 827 endg. — Rats-Dok. Nr. 4093/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 14) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung von Zollkontingenten für die Einfuhr in Spanien von bestimmten Fischereierzeugnissen der Tarifnummern und Tarifstellen 03.01, 03.03, 16.04 und 23.01 B des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung auf den Kanarischen Inseln (1986) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte Fischereierzeugnisse der Tarifnummern 03.01, 03.03 und 16.04 des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung auf den Kanarischen Inseln (1986) — KOM (85) 726 endg. — Rats-Dok. Nr. 4010/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 15) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Grundregeln für die Anwendung von Beitrittsausgleichsbeträgen auf bestimmte Getreideverarbeitungserzeugnisse infolge des Beitritts Spaniens — KOM (85) 824 endg. — Rats-Dok. Nr. 4141/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 16) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über eine gemeinsame Maßnahme zur Beschleunigung der Agrarentwicklung in bestimmten auf die Zucht von Fleischrinderrassen ausgerichteten benachteiligten Gebieten Frankreichs und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über eine gemeinsame Maßnahme zur beschleunigten Agrarentwicklung in bestimmten benachteiligten Gebieten Norditaliens und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über eine gemeinsame Maßnahme zur Förderung der Landwirtschaft auf den Inseln vor der schottischen Nord- und Westküste mit Ausnahme der Western Isles — KOM (85) 759 endg. — RatsDok. Nr. 11646/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 17) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 1520/85, 1521/85 und 1522/ 85 zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte Weine der Tarifstelle ex 22.05 C des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Spanien (1985/86) aufgrund des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 741 endg. — Rats-Dok. Nr. 4070/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 18) Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Anpassung bestimmter Rechtsakte des Agrarsektors hinsichtlich des Funktionierens bestimmter Ausschüsse infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 786 endg. — Rats-Dok. Nr. 11485/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 19) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für Frühkartoffeln und Avocadofrüchte der Tarifstellen 07.01 A II und 08.01 D des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung auf den Kanarischen Inseln (1986) — KOM (85) 727 endg. — Rats-Dok. Nr. 11201/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 20) Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Anpassung der Verordnung (EWG) Nr. 1696/71 über die gemeinsame Marktorganisation für Hopfen wegen des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 737 endg. — Rats-Dok. Nr. 11280/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 21) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung eines Sonderprogramms zur Entwicklung der Landwirtschaft in Portugal — KOM (85) 732 endg. — Rats-Dok. Nr. 11307/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 22) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Anpassung bestimmter den Weinsektor betreffenden Verordnungen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 802 endg. — Rats-Dok. Nr. 11594/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 23) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Verlängerung der Anwendungsdauer der Verordnung (EWG) Nr. 486/85 über die Regelung für landwirtschaftliche Erzeugnisse und bestimmte aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen hergestellte Waren mit Ursprung in den Staaten in Afrika, im Karibischen Raum und im Pazifischen Ozean oder in den überseeischen Ländern und Gebieten — KOM (85) 725 endg. — Rats-Dok. Nr. 4220/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 24) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Anpassung infolge des Beitritts von Spanien und Portugal der Richtlinie 79/409/EWG über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten — KOM (85) 778 endg. — Rats-Dok. Nr. 4084/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 25) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der allgemeinen Vorschriften der Regelung der Beitrittsausgleichsbeträge für Rindfleisch — KOM (85) 823 endg. — RatsDok. Nr. 4140/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 26) Unterzeichnung des Europäischen Übereinkommens zum Schutz der zu Versuchen oder anderen wissenschaftlichen Zwecken verwendeten Wirbeltiere durch die Gemeinschaft und die Mitgliedstaaten und Vorschlag einer Richtlinie des Rates zum Schutz der für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere — KOM (85) 637 endg. — Rats-Dok. Nr. 4173/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 27) Geänderter Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Koordinierung und Förderung der Forschung in der Fischwirtschaft und Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung von gemeinsamen Forschungsprogrammen und Programmen zur Koordinierung der Forschung in der Fischwirtschaft für den Zeitraum 1985 bis 1989 — KOM (85) 590 endg. — Rats-Dok. Nr. 10509/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 28) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Anpassung der Verordnung (EWG) Nr. 1357/80 betreffend Rindfleisch wegen des Beitritts des Königreichs Spanien — KOM (85) 738 endg. — Rats-Dok. Nr. 11351/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 29) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (Nr. 1463/84) zur Durchführung von Erhebungen über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe für die Jahre 1985 und 1987 — KOM (85) 814 endg. — RatsDok. Nr. 4078/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 30) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 1598/85 und 1599/85 zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Zollkontingenten für Rinder bestimmter Höhenrassen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 768 endg. — Rats-Dok. Nr. 4137/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 31) Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 251. Sitzung. Bonn, Freitag, den 28. November 1986 19603* Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 infolge des Beitritts Spaniens — KOM (85) 817 endg. — Rats-Dok. Nr. 11548/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 32) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) 3103/76 bezüglich des Verzeichnisses der Hartweizen erzeugenden Gebiete in Spanien, in denen die Beihilfe für Hartweizen gewährt wird — KOM (85) 819 endg. — Rats-Dok. Nr. 11550/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 33) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über technische Maßnahmen zur Erhaltung der Fischbestände — KOM (85) 710 endg. — Rats-Dok. Nr. 11466/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 35) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2204/82 zur Festlegung der Grundregeln für die Gewährung einer Sonderübertragungsprämie für Sardinen und Sardellen aus dem Mittelmeer — KOM (85) 757 endg. — Rats-Dok. Nr. 11292/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 36) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anpassung der Verordnung (EWG) Nr. 1674/72 zur Festlegung der Grundregeln für die Gewährung und die Finanzierung der Beihilfen für Saatgut infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 796 endg. — Rats-Dok. Nr. 11543/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 37) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1883/78 über die allgemeinen Regeln für die Finanzierung der Interventionen durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abteilung Garantie — KOM (85) 703 endg. — Rats-Dok. Nr. 11672/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 38) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über den Transfer von 300 000 Tonnen Weichweizen aus Beständen der britischen Interventionsstelle nach Italien zur Verwendung in der Tierhaltung — KOM (85) 783 endg. — Rats-Dok. Nr. 11650/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 39) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über bestimmte mit dem Gemeinsamen Markt nicht zu vereinbarende einzelstaatliche Beihilfen, die das Königreich Spanien im Bereich der Landwirtschaft vorübergehend beibehalten kann — KOM (85) 780 endg. — Rats-Dok. Nr. 11673/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 40) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1678/85 über die in der Landwirtschaft anzuwendenden Umrechnungskurse — KOM (85) 779 endg. — Rats-Dok. Nr. 11465/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 41) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anpassung der Rechtsakte der Gemeinschaft im Bereich der Agrarstrukturen infolge des Beitritts Spaniens und Portugals — KOM (85) 730 endg. — Rats-Dok. Nr. 11210/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 42) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für frische Blumen der Tarifstelle 06.03 A des Gemeinsamen Zolltarifs, mit Ursprung auf den Kanarischen Inseln (1986) — KOM (85) 760 endg. — Rats-Dok. Nr. 11484/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 43) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über mit dem Gemeinsamen Markt nicht zu vereinbarende einzelstaatliche Beihilfen, die die Portugiesische Republik in der Landwirtschaft vorübergehend beibehalten kann — KOM (85) 833 endg. — Rats-Dok. Nr. 4056/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 44) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der Höhe der mengenmäßigen Beschränkungen für das Jahr 1986 bei der Einfuhr von bestimmtem Obst und Gemüse aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 nach Spanien — KOM (85) 818 endg. — Rats-Dok. Nr. 4038/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 45) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zu der durch den Beitritt Spaniens und Portugals bedingten Änderung der Richtlinie 72/280/EWG betreffend die von den Mitgliedstaaten durchzuführenden statistischen Erhebungen über Milch und Milcherzeugnisse — KOM (85) 811 endg. — Rats-Dok. Nr. 4039/86 (Drucksache 10/4983 Nr. 46) Vorschläge für die geschätzte Bilanz betreffend zum Mästen bestimmte männliche Jungrinder mit einem Gewicht von höchstens 300 kg für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1986 sowie geschätzte Bilanz betreffend das für die Verarbeitungsindustrie bestimmte Rindfleisch für die Zeit vom 1. Januor bis 31. Dezember 1986 und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung eines außerordentlichen und autonomen Kontingents für die Einfuhr von frischem, gekühltem oder gefrorenem hochwertigen Rindfleisch der Tarifstellen 02.01 A IIa) und 02.01 A IIb) des Gemeinsamen Zolltarifs für das Jahr 1986 — KOM (85) 841 endg. — Rats-Dok. Nr. 11651/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 47) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Heringe der Tarifstelle 03.01 B I a) 2 des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 299 endg. — Rats-Dok. Nr. 7451/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.8) Bericht der Kommission an den Rat über die Erzeugung und Vermarktung von Hopfen (Ernte 1985) und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der Beihilfe an Hopfenerzeuger für die Ernte 1985 — KOM (86) 351 endg. — Rats-Dok. Nr. 8004/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Absatzmaßnahmen für Zucker aus den französischen Überseedepartements und zur Schaffung gleicher Preisbedingungen wie für Präferenzrohrzucker — KOM (86) 244 endg. — RatsDok. Nr. 8005/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2262/84 über Sondermaßnahmen für Olivenöl — KOM (86) 357 endg. — Rats-Dok. Nr. 8285/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der für die Kanarischen Inseln geltenden soziostrukturellen Bestimmungen im Bereich der Landwirtschaft — KOM (86) 361 endg. — Rats-Dok. Nr. 8278/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.12) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der anfänglichen mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr von Hauskaninchen aus Drittländern nach Portugal — KOM (86) 62 endg. — Rats-Dok. Nr. 4874/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der allgemeinen Regeln für das System der Kontrolle der Preise und der in Portugal zum freien Verkehr abgefertigten Mengen bei bestimmten Erzeugnissen des Fettsektors — KOM (86) 66 endg. — Rats-Dok. Nr. 4881/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.14) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte Weine mit Ursprungsbezeichnung der Tarifstelle ex 22.05 C des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Marokko (1986/87) — KOM (86) 290 endg. — Rats-Dok. Nr. 7493/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.15) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Auberginen der Tarifstelle 07.01 T II des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern 1986 — KOM (86) 376 endg. — Rats-Dok. Nr. 8394/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.16) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 569/86 zur Festlegung der Grundregeln für die Anwendung des ergänzenden Handelsmechanismus — KOM (86) 268 endg. — Rats-Dok. Nr. 7496/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.17) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1578/72 zur Festlegung der Grundregeln für die Festsetzung der Referenzpreise und für die Aufstellung der Angebotspreise frei Grenze für Hybrid-mais zur Aussaat — KOM (86) 333 endg. — Rats-Dok. Nr. 7618/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.18) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Regeln zur Berechnung der Währungsausgleichsbeträge für die Sektoren Schweinefleisch sowie Eier und Geflügel — KOM (86) 322 endg. — Rats-Dok. Nr. 7649/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.19) 19604* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 251. Sitzung. Bonn, Freitag, den 28. November 1986 Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über Sondermaßnahmen für die Einfuhr von Olivenöl mit Ursprung in Tunesien — KOM (86) 350 endg. — Rats-Dok. Nr. 7767/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.21) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Revision des Höchstbetrags der Produktionsabgabe für B-Zucker und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1453/86 hinsichtlich des Mindestpreises für B-Zuckerrüben für das Wirtschaftsjahr 1986/87 — KOM (86) 356 endg. — Rats-Dok. Nr. 7778/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.22) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung des Anhangs VI der Verordnung (EWG) Nr. 3796/81 über die gemeinsame Marktorganisation für Fischereierzeugnisse — KOM (86) 345 endg. — Rats-Dok. Nr. 7820/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.23) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3721/85 zur Festlegung der zulässigen Gesamtfangmengen und bestimmter Fangbedingungen für bestimmte Fischbestände oder Bestandsgruppen für 1986 — KOM (86) 355 endg. — Rats-Dok. Nr. 7876/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.24) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1431/82 über besondere Maßnahmen für Erbsen, Puffbohnen, Ackerbohnen und Süßlupinen — KOM (86) 334 endg. — Rats-Dok. Nr. 7879/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.25) Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über eine finanzielle Maßnahme der Gemeinschaft zur Tilgung der afrikanischen Schweinepest in Spanien — KOM (86) 391 endg. — Rats-Dok. Nr. 8478/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.26) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1678/85 über die in der Landwirtschaft anzuwendenden Umrechnungskurse — KOM (86) 435 endg. — Rats-Dok. Nr. 8458/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.27) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse — KOM (86) 413 endg. — Rats-Dok. Nr. 8358/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.28) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte Weine mit Ursprungsbezeichnung der Tarifstelle ex 22.05 C des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Tunesien (1986/87) — KOM (86) 388 endg. — RatsDok. Nr. 8633/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.29) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 866/84 über Sondermaßnahmen betreffend den Ausschluß der Milcherzeugnisse vom aktiven Veredelungsverkehr und von üblichen Behandlungen — KOM (86) 429 endg. — Rats-Dok. Nr. 8465/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.30) Vorschlag für einen Beschluß des Rates über den Abschluß des Abkommens in Form eines Briefwechsels über die vorläufige Anwendung des Abkommens zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Regierung der Republik Guinea-Bissau zur zweiten Änderung des Abkommens über die Fischerei vor der Küste Guinea-Bissaus und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über den Abschluß des Abkommens zur zweiten Änderung des am 27. Februar 1980 in Brüssel unterzeichneten Abkommens zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Regierung der Republik Guinea-Bissau über die Fischerei vor der Küste Guinea-Bissaus — KOM (86) 409 endg. — RatsDok. Nr. 8614/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.31) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend das Gemeinschaftsverzeichnis der benachteiligten landwirtschaftlichen Gebiete im Sinne der Richtlinie 75/268/EWG (Spanien) — KOM (86) 284 endg. — Rats-Dok. Nr. 7125/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.32) Der Vorsitzende des Finanzausschusses (7. Ausschuß) hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 77/780/EWG hinsichtlich der Liste der ständigen Auskiammerungen bestimmter Kreditinstitute — KOM (86) 335 endg. — Rats-Dok. Nr. 8098/86 (Drucksache 10/5980 Nr. 2.39)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Stoltenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Also ich habe einen Satz in der „Bild"-Zeitung gelesen. Da findet sich nicht das Wort „Zustimmung".

    (Zurufe von der SPD: Doch!)

    Ich kann nur sagen, daß weder der Bundeskanzler noch Bundesminister

    (Dr. Vogel [SPD]: „Positive Antwort"!)

    jemals den Eindruck erweckt haben, daß hier eine Genehmigung zugrunde gelegt werden könnte.

    (Dr. Vogel [SPD]: „Positive Antwort" heißt es!)

    So viel kann ich zu Gesprächen sagen, an denen ich selbst nicht teilgenommen habe. Das sage ich gern zu Ihrer Zusatzfrage.

    (Dr. Vogel [SPD]: „Positive Antwort"!)

    Lassen Sie mich nun zu den Sachthemen der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik kommen. Ich bekräftige auch jetzt zum Schluß der Debatte noch einmal das, was ich in der zweiten Lesung gesagt habe. Mit Blick nicht nur auf die Beratungen dieses Jahres, sondern auch auf die vier Jahre enger Zusammenarbeit, danke ich dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, Herrn Kollegen Walther, und allen Kolleginnen und Kollegen herzlich für die sachkundige, kritische, aber im Ergebnis doch dem Wohl unseres Staates dienende Zusammenarbeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Natürlich haben wir Kontroversen, Herr Kollege Walther, auch im Hinblick auf Ihre heutige Rede. Aber wir wollen Sie weiter fair austragen.
    Was mich an den Beiträgen der Opposition heute interessiert hat, ist die neue Sprache der Opposition hier, auch der GRÜNEN. Bisher wurde gesagt, unsere Politik habe nur schlimme Folgen für die Menschen. Heute morgen hat der Kollege Müller gesagt, die Koalition habe Glück gehabt.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: „Schwein", unverdientes „Schwein"!)

    — Sie haben von „Glück" geredet.

    (Walther [SPD]: „Schwein" und „Glück" sind das gleiche!)

    Lassen Sie mich doch mal korrekt zitieren,

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Das war keine Beleidigung, Herr Stoltenberg!)




    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    ohne daß Sie gleich wieder dazwischenreden, ich verstehe überhaupt nicht, warum das nötig ist.

    (Walther [SPD]: So ging mir das auch, Herr Stoltenberg!)

    Bei diesem Wort „Glück" kamen mir zwei Assoziationen. Die eine: Auch DIE GRÜNEN, trotz aller ideologischen Verbissenheit, bestreiten nicht mehr, daß immer mehr Menschen die Wirkungen dieser neuen Politik positiv erfahren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: 2 Millionen Arbeitslose spüren das! 2 Millionen Arbeitslose spüren die Folgen Ihrer Politik!)

    — Aber nun schreien Sie doch nicht dauernd dazwischen. Lassen Sie mich doch einmal einen Gedankengang geordnet zu Ende führen. Mir scheint, daß Sie von Ihren letzten Fraktionssitzungen noch Erregungszustände haben, die Sie hier ständig ins Plenum transportieren müssen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich habe Sie ausnahmsweise einmal zustimmend zitiert, wenn auch jetzt nicht in den weitergehenden Folgen; auch das sollte Sie nicht beunruhigen. — Mir kam da, meine Damen und Herren, ein altes Sprichwort in den Sinn, das ich hier ohne Überheblichkeit zitiere: Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Minister, es gibt noch Wünsche nach Zwischenfragen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Stoltenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, ich möchte mit Blick auf die Uhr, Herr Präsident, versuchen, bis gegen halb eins zum Abschluß zu kommen. — Nein, meine Damen und Herren, Glück reicht als Kategorie allein nicht aus, um die positive Gesamtbilanz dieser vier Jahre zu erklären. Wir haben die Grundsätze einer sozial verpflichteten Marktwirtschaft wieder zur Geltung gebracht. Die Bürger haben die Entscheidungen, die Signale dieser neuen Politik verstanden

    (Walther [SPD]: Donnerwetter!)

    und als Verbraucher, als Investoren und in der Arbeitswelt produktiv aufgenommen. Das ist der entscheidende Punkt für die Trendwende zum Besseren, die wir verzeichnen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Kollege Walther, wie schlecht die Position der SPD ist, zeigt mir, daß Sie sogar amtliche Statistiken bezweifeln. Ich will hier über diese Debatte zum Thema Beschäftigtenzahl nicht mehr lange reden. Nach Ihren gestrigen Ausführungen habe ich mich aber noch einmal mit einer Originalunterlage des Statistischen Bundesamtes — Referat VIII C III — ausgestattet, in der die Entwicklung der Erwerbstätigkeit vom Januar 1981 bis zum September 1986 im Monatsdurchschnitt festgehalten ist. Nach der Lektüre kann ich nun nicht alles bestätigen, was Sie hier heute an Zahlen vorgetragen haben.

    (Walther [SPD]: Die 86er Zahlen sind geschätzt!)

    — Aber Herr Kollege Walther, wenn Sie das noch einmal vertiefen wollen, sage ich auch das noch. Ich will das Ihnen und auch der deutschen Offentlichkeit, die Sie hier ständig zu verwirren versuchen, jetzt gern einmal erklären: Es gibt eine erste, kurzfristige Schätzung

    (Walther [SPD]: Ja!)

    nach zwei Monaten, eine Schätzung auf der Grundlage des bisherigen Verfahrens nach der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Da werden die Bereichsstatistiken des Statistischen Bundesamtes, die Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit und, was sehr wichtig ist, die Statistik der Krankenkassen über die Beitragszahler herangezogen.

    (Walther [SPD]: Richtig, ja!)

    Denn sie enthalten die aktuellen Daten, weil man sich entsprechend der Pflicht zur Sozialversicherung natürlich anmeldet.
    Dann gibt es einen zweiten Wert. Das heißt: Einen Monat später wird der vorläufige Wert korrigiert. Wir können nun wirklich unterstellen, daß das Statistische Bundesamt, das über alle Regierungswechsel hinweg — in Ihrer Zeit und in unserer Zeit — eine Behörde mit großer fachlicher Autorität war und ist, diese Ergebnisse mit einer — wenn überhaupt — minimalen Marge nach oben oder unten nach drei Monaten zur Verfügung gestellt hat. Wenn diese Statistik ergibt, daß wir vom Oktober 1983 bis zum September 1986 eine Zunahme der Zahl der Beschäftigten um genau 600 000 haben, dann sollten Sie das nicht länger bestreiten. Wenn man so etwas tut, meine Damen und Herren, dann kann man das jedenfalls nicht länger ernst nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Bei allem polemischen Rankenwerk will ich noch einmal versuchen, den sachlichen Kern unserer Kontroverse über die Rolle des Staates in der Beschäftigungspolitik zu beschreiben. Ich will das hier in Erinnerung an Beiträge aus früheren Diskussionen tun. Der Herr Kollege Ehrenberg, der hier früher für Sie in diesem Zusammenhang gesprochen hat, und andere haben immer wieder gesagt — ich zitiere das einmal, wie ich hoffe, fair —: Auch wir haben nach den schweren Einbrüchen, etwa der Jahre 1973/75, mit unserer Politik wieder zunehmende Beschäftigung ab 1976/77 erreicht. — Das ist also die These, die uns entgegengehalten wird. Da würde ich sagen: Ja, das ist statistisch-politisch zwar richtig, aber es ist dann schon ab 1980, vor allem ab 1981 zu einem Abbruch dieser Entwicklung und zu einem geradezu dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit gekommen.
    Wir ziehen aus dieser Erfahrung eine bestimmte Konsequenz. Wir sagen: Dauerhafte, sichere Arbeitsplätze können nicht durch befristete, auf Pump oder durch höhere Steuern finanzierte Konjunktur-



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    programme geschaffen werden. Das ist unsere Folgerung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deswegen treten wir für eine grundlegende, verläßliche und dauerhafte Verbesserung der Rahmenbedingungen mit den Mitteln der Wirtschafts-, der Steuer-, der Abgaben- und der Arbeitsmarktpolitik ein. Damit haben wir begonnen. Die ersten Ergebnisse sind ermutigend. Große Aufgaben liegen noch vor uns. Wir sind in der Analyse einiger Sachverhalte auch nicht so weit auseinander, wie das in Ihren heftigen Attacken erscheint. Daß wir — beginnend bei den sektoralen Problemen des Schiffbaues, der Kohle, beginnend bei den regionalen Problemen einiger Bereiche in der Bundesrepublik, die wirklich in der Gefahr sind zurückzufallen, bis hin zu den großen Fragen der EG-Politik etwa auf dem Agrarmarkt — gewaltige Herausforderungen vor uns haben, ist doch in einer ernsthaften politischen Diskussion vollkommen unbestritten. Wir würden die deutschen Bürger nicht überzeugen, wenn in den kommenden Wochen bis zum 25. Januar die einen nur Erfolgs- und Jubelmeldungen machten und die anderen — wie wir das bei Ihnen erlebt haben — nur Schwarzmalerei und Pessimismus. Das nimmt uns doch keiner ab, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Vogel [SPD]: Das stimmt doch gar nicht!)

    Deswegen appelliere ich an Sie,

    (Dr. Vogel [SPD]: Ein Popanz! — Walther [SPD]: Sie sagen die Unwahrheit!)

    bei aller kritischen Sonde der Opposition nicht weiter zu bestreiten, daß wir in puncto Wachstum, Preisstabilität, Beschäftigung,

    (Vosen [SPD]: Arbeitslosigkeit!)

    in diesen vier Jahren unser Land erheblich vorangebracht haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Kontroverse ist auch in den Fragen der Steuerpolitik da. Hier in der Diskussion haben zwei Redner, einer Ihrer Kollegen und einer der GRÜNEN, noch einmal unsere Entscheidung aus dem Frühjahr 1985 kritisiert, die steuerlichen Abschreibungen für Wirtschaftsgebäude grundlegend zu verbessern. Ich habe vor einiger Zeit eine Statistik gelesen, in der sich folgendes widerspiegelt: Die Verbesserung der Lage in der Bauwirtschaft, die Verbesserung insbesondere auch für die Bauarbeiter, wo dieser dramatische Personalabbau gestoppt werden konnte, beruht zu einem erheblichen Teil darauf, daß die Aufträge für Wirtschaftsgebäude in diesem Jahr weit überdurchschnittlich angestiegen sind, in den ersten Monaten um gut 10%.

    (Walther [SPD]: Strohfeuerprogramm!) — Dies ist kein Strohfeuerprogramm,


    (Walther [SPD]: Aber sicher!)

    weil diese steuerliche Neuregelung unbefristet ist,
    dauerhaft ist und nicht ein kurzfristiges Konjunkturprogramm, das Strohfeuereffekte erzeugt, Herr Kollege Walther.

    (Beifall bei der CDU/CSU und FDP) Das ist der Punkt.

    Mein dringender Appell an Sie ist, aufzuhören, solche Entscheidungen zur Stärkung wichtiger Bereiche unserer Volkswirtschaft und damit auch ihrer Arbeitnehmer weiter als Umverteilung zugunsten der Reichen zu denunzieren.

    (Walther [SPD]: Haben Sie denn Ifo nicht gelesen, Herr Stoltenberg?)

    Ja, meine Damen und Herren, ich will das ausdrücklich sagen: Wir halten weitere Entlastungen auch bei den Unternehmenssteuern für notwendig. Ich will das begründen. Wir entschuldigen uns hier nicht; wir begründen das.
    Nehmen Sie die Körperschaftsteuer. Wir haben bei unseren wichtigsten Partnern einen nachhaltigen Rückgang der Körperschaftsteuer: in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Frankreich, in Großbritannien, in den Niederlanden. Ich möchte Sie darauf verweisen, daß der österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky, Spitzenkandidat der Sozialistischen Partei Österreichs, 14 Tage vor der Nationalratswahl am vergangenen Sonntag folgendes angekündigt hat: Zu den wichtigsten Aufgaben der Steuerpolitik in Österreich gehöre eine Senkung der Körperschaftsteuer — dort mit einer anderen Bemessensgrundlage als bei uns — von 55% auf etwa 40 %. — Warum ist das ein Programmpunkt des österreichischen sozialistischen Bundeskanzlers gewesen? — Weil er begriffen hat, daß im Wettbewerb der Steuersysteme um arbeitsplatzschaffende Investitionen Österreich dem allgemeinen Trend der westlichen Industrieländer folgen muß, sich anschließen muß, wenn das Sparkapital des eigenen Volkes nicht ins Ausland zu günstigeren Anlagen hinfließen soll. Das, was der österreichische sozialistische Bundeskanzler Vranitzky begriffen und vor der Wahl angekündigt hat, sollte endlich auch bei der deutschen Sozialdemokratie zur Nachdenklichkeit führen, anstatt daß mit den alten, verstaubten Sprüchen des Klassenkampfes Steuerpolitik betrieben wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir wollen die Einkommen- und Lohnsteuer grundlegend senken — mit einem durchgehenden linearen Tarif. Weil die Frau Kollegin Fuchs das hier in der sozialpolitischen Debatte nun wirklich irreführend dargestellt hat — ich bin ja ganz höflich zum Schluß, meine Damen und Herren —, möchte ich folgendes sagen: Wenn wir diesen linear-progressiven Tarif — und das ist die programmatische Aussage von CDU/CSU und FDP — verwirklichen, ergibt dies die stärkste Senkung der Grenzbelastung in der unteren Progressionszone, die schon bei Einkommen von 18 000 DM bei Ledigen und 36 000 DM bei Verheirateten beginnt. In der unteren Progressionszone werden wir die stärkste Absenkung der Grenzbelastung haben. Sehr geehrte Frau Kollegin Fuchs, streichen Sie doch die Behauptung, wir wollten in der Steuerpolitik nur



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    etwas für die Bezieher von Einkommen über 5 000 DM tun, aus Ihrem weiteren Wahlkampfrepertoire. Streichen Sie das, bitte ich, wirklich endgültig, wenn Sie noch ernstgenommen werden wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ich bekräftige noch einmal: Große Aufgaben liegen vor uns, erstens die Steuerreform, von der ich hier gesprochen habe. Sie zielt auf mehr Beschäftigung,

    (Walther [SPD]: Wie soll die finanziert werden?)

    bessere Anerkennung der beruflichen Leistung, Berufstätige mit Kindern und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft. Das sind vier vorrangige Aufgaben einer Steuerreform.

    (Walther [SPD]: Wie soll das finanziert werden?)

    Zweitens nenne ich die Kostenbegrenzung im Gesundheitswesen, Herr Kollege Walther, damit die für Arbeitnehmer und Betriebe ansteigenden Beiträge abgebremst werden können. Ständig steigende Lohnnebenkosten sind eine Gefährdung der Beschäftigungsentwicklung,

    (Walther [SPD]: Richtig!)

    und sie können auch, wenn wir dies nicht korrigieren — gemeinsam, wie ich hoffe —,

    (Walther [SPD]: Sie haben sie doch hochgetrieben!)

    in der Tat die arbeitenden Menschen zu einem Teil um die Erträge der Steuersenkung bringen.
    Die dritte Aufgabe, die in der sozialpolitischen Debatte schon behandelt wurde, ist, unser Rentensystem weiterzuentwickeln, damit es auch nach den schweren demographischen Veränderungen für zwei Generationen verläßlich bleibt.
    Als viertes will ich hier — auch nach der Rede von Herrn Kollegen Brandt — noch einmal die Europäisierung der Umweltschutzpolitik und der Standards nennen. Im Gegensatz zu Ihren negativen Urteilen über die Umweltschutzpolitik der Koalition, Ihren nicht qualifizierten Angriffen auf unseren Kollegen Walter Wallmann, sage ich Ihnen, Herr Kollege Brandt: Diese Regierung ist die erste, die erfolgreiche Schritte zur Europäisierung der Umweltschutzpolitik eingeleitet hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Aber es bleibt noch viel zu tun, um andere zu überzeugen.
    Wir aile sind tief bestürzt über die Serie schwerer Unfälle in der Chemieindustrie am Rhein, beginnend in der Schweiz, aber auch uns jetzt berührend. Diese Dinge sollten nicht in so vordergründiger Form für parteipolitische Polemik verwandt werden, wie Sie das hier versucht haben, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es ist eine Herausforderung für uns alle, die nationalen Standards zu verschärfen, die Kontrollen,
    Selbstkontrollen und, soweit wie nötig, öffentlichen
    Kontrollen für die Unternehmen wirksamer zu gestalten und die Europäisierung zu erreichen. Herr Kollege Brandt, es wäre eine große Aufgabe für die Sozialistische Internationale, die noch zögernden Partnerländer in Westeuropa zu überzeugen, daß sie endlich den Stand erreichen sollten, den wir in der Bundesrepublik Deutschland haben und im Interesse von Umweltschutz weiter ausbauen wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ich sage hier zum Schluß — ich wollte das an den genannten Feldern der Politik heute noch einmal deutlich machen —: Wir haben keinen Grund zur Selbstzufriedenheit.

    (Walther [SPD]: Das ist wohl wahr!)

    Wir wissen, wie groß die Aufgaben und die noch nicht gelösten Probleme sind. Wir laden Sie, meine Damen und Herren der SPD, zu einem Wettbewerb der Ideen ein. Wir sollten in den kommenden zwei Monaten in einen Wettbewerb der Ideen und Argumente, statt in einen Wettbewerb der Polemik und der Holzerei eintreten. Das ist meine Empfehlung hier.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Aber wir glauben, daß wir aus den Gründen, die wir in dieser Diskussion vorgetragen haben — Bilanzen, Fakten, programmatische Aussagen —, auf einem guten Weg sind. Deswegen werben wir um das Vertrauen einer Mehrheit der Bürger der Bundesrepublik Deutschland.
    Schönen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)