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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/246 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 246. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Paintner 18973 D Erweiterung der Tagesordnung 18973 D Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 18974 A Abwicklung der Tagesordnung 18974 B Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde für die Sitzungswoche ab 24. November 1986 19057 C Aktuelle Stunde betr. Amtsführung des Bundeskanzlers im Zusammenhang mit seinem „Newsweek"-Interview Dr. Schmude SPD 18959B Dr. Dregger CDU/CSU 18960 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE . . 18961A, 18967 A Dr. Schäuble, Bundesminister BK . . . 18962A Frau Simonis SPD 18964 D Klein (München) CDU/CSU 18966 A Mischnick FDP 18967 C Verheugen SPD 18969 A Dr. Vogel SPD 18969 D Seiters CDU/CSU 18972 C Vizepräsident Frau Renger . . . 18971C, 18973C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einheitlichen Europäischen Akte — Drucksachen 10/6392, 10/6418 — in Verbindung mit Beratung des Elften Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament — Drucksache 10/1423 — Entwurf eines Vertrages zur Gründung der Europäischen Union — Drucksache 10/5271 — in Verbindung mit Beratung des Zwölften Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Ratifizierung der Einheitlichen Europäischen Akte — Drucksache 10/6226 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Europäischen Union und der Einheitlichen Akte — Drucksache 10/5436 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Einheitliche Europäische Akte — Drucksache 10/6414 — Genscher, Bundesminister AA 18974 C Brück SPD 18976 A Dr. Pfennig CDU/CSU 18977 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 Schmidhuber, Staatsminister des Freistaa tes Bayern 18979 B Auhagen GRÜNE 18982 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 18983 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Entscheidungen und Maßnahmen von Bund und Ländern nach dem Großbrand bei der Firma Sandoz/Basel und daraus resultierende Konsequenzen Dr. Wallmann. Bundesminister BMU . . 18985 C Matthiesen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 18988A, 18994 C Baum FDP 18990 A Frau Hönes GRÜNE 18991 C Dr. Laufs CDU/CSU 18992 D Schäfer (Offenburg) SPD 18995 B Schmidbauer CDU/CSU 18996 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Asylverfahren — Drucksache 10/1164 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6416 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/3678 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6416 — Dr. Olderog CDU/CSU 18998A Wartenberg (Berlin) SPD 19000 B Dr. Hirsch FDP 19002 C Ströbele GRÜNE 19004 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 19005 D Namentliche Abstimmungen 19007 B Ergebnisse 19009D, 19011 B Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gerster (Mainz), Doss, Frau Rönsch, Dr. Geißler, Dr. Dregger, Dr. Waigel und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Schäfer (Mainz), Mischnick und der Fraktion der FDP, der Abgeordneten Tatge, Frau Hönes und der Fraktion DIE GRÜNEN sowie der Abgeordneten Delorme, Fischer (Osthofen) und Genossen eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 29 Abs. 7) — Drucksache 10/4264 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6398 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gerster (Mainz), Doss, Frau Rönsch, Dr. Geißler, Dr. Dregger, Dr. Waigel und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Schäfer (Mainz), Mischnick und der Fraktion der FDP, der Abgeordneten Tatge, Frau Hönes und der Fraktion DIE GRÜNEN sowie der Abgeordneten Delorme, Fischer (Osthofen) und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Verfahren bei sonstigen Änderungen des Gebietsbestandes der Länder nach Artikel 29 Abs. 7 des Grundgesetzes — Drucksache 10/4265 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6398 — Gerster (Mainz) CDU/CSU 19008 B Dr. Emmerlich SPD 19012C Schäfer (Mainz) FDP 19014A Tatge GRÜNE 19016 B Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . 19017 D Delorme SPD 19018 D Suhr GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 19020A Dr. Schierholz GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 19020 D Namentliche Abstimmung 19020 C Ergebnis 19021 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes und des Häftlingshilfegesetzes — Drucksache 10/6240 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6370 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6371 — 19023A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 III Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen im Verkehr mit ausländischen Staaten (Auslandsunterhaltsgesetz) — Drucksache 10/3662 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6351 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6359 — 19023 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 1. Juni 1972 zur Erhaltung der antarktischen Robben — Drucksache 10/5986 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/6362 — 19023 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Futtermittelgesetzes — Drucksache 10/5959 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/6399 — 19024 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 8. Juli 1985 zu dem Übereinkommen von 1979 über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung betreffend die Verringerung von Schwefelemissionen oder ihres grenzüberschreitenden Flusses um mindestens 30 vom Hundert — Drucksache 10/5387 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit — Drucksache 10/6364 — 19024 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 2. November 1983 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Panama über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/5408 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/6255 — 19024 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. März 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Lucia über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/5407 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/6256 — 19024 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 28. November 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen — Drucksache 10/5534 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6269 — 19024 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes nach Artikel 104a Abs. 4 des Grundgesetzes an die Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Freie Hansestadt Bremen sowie Freie und Hansestadt Hamburg — Drucksache 10/6393 — 19025A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Artikels 2 des Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung und zur Änderung der Bundesärzteordnung, des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde und der Reichsversicherungsordnung — Drucksache 10/6394 — 19025A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 1986 Außerplanmäßige Ausgabe bei Kap. 0615 apl. Tit. 68106 — Erfüllung von Ausgleichsansprüchen nach § 38 Abs. 2 Atomgesetz infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl — Drucksachen 10/5585, 10/6200 — in Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe bei Kap. 0615 apl. Tit. 68101 — Erfüllung von Ausgleichsansprüchen nach § 38 Abs. 2 des Atomgesetzes infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl — im Haushaltsjahr 1986 — Drucksachen 10/5946, 10/6201 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 1602 Tit. 681 12 — 2/3 Bundesanteil der Entschädigungen nach der Allgemeinen Billigkeitsrichtlinie aufgrund der Verwaltungsvereinbarung vom 18. Juli 1986 über eine Entschädigungsregelung unter Billigkeitsgesichtspunkten für Schäden infolge des Unfalls im Kernkraftwerk in Tschernobyl — Drucksachen 10/5969, 10/6245 — . . . 19025 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksachen 10/4349, 10/5696 — . . . 19025 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 78/1015/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den zulässigen Geräuschpegel und die Auspuffanlagen von Krafträdern — Drucksachen 10/2076 Nr. 7, 10/6263 — 19026A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung eines außerordentlichen autonomen Zollkontingents für die Einfuhr von frischem, gekühltem oder gefrorenem hochwertigem Rindfleisch der Tarifstellen 02.01 A II a) und 02.01 A II B) des Gemeinsamen Zolltarifs für das Jahr 1986 — Drucksachen 10/6001 Nr. 2.2, 10/6214 — 19026 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über ein Programm zur Liberalisierung des Kapitalverkehrs in der Gemeinschaft Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur dritten Änderung der ersten Richtlinie zur Durchführung des Artikels 67 des EWG-Vertrags (Liberalisierung des Kapitalverkehrs) — Drucksachen 10/5980 Nr. 2.38, 2.40; 10/6360 — 19026 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Sechsundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung —— Drucksachen 10/6031, 10/6257 — . . . 19026 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Neunundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/6032, 10/6258 — . . . 19026 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Delegation der Gruppe der Bundesrepublik Deutschland in der Interparlamentarischen Union über die 75. Interparlamentarische Konferenz vom 7. bis 12. April 1986 in Mexiko Stadt — Drucksachen 10/5544, 10/6273 — . . . 19026 D Beratung der Sammelübersicht 181 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6352 — 19027 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Soell, Frau Matthäus-Maier, Neumann (Bramsche), Bindig, Dr. Holtz, Frau Luuk, Sielaff, Lambinus, Kuhlwein, Immer (Altenkirchen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse in der Republik Südkorea — Drucksache 10/5218 — 19027 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Waschmittelgesetzes — Drucksache 10/5303 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 V Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit — Drucksache 10/6404 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6405 — Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 19038 C Kiehm SPD 19039 A Schmidbauer CDU/CSU 19040 B Frau Hönes GRÜNE 19041 B Baum FDP 19042 A Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des Umweltschutzes in der Raumordnung und im Fernstraßenbau — Drucksache 10/5347 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 10/6366 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Maßnahmenpaket zur Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel — Drucksache 10/5865 (neu) — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Entschließungsantrag des Abgeordneten Schulte (Menden) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Verhandlungen des EG-Umweltrats vom 27. Juni 1985 in Luxemburg zum umweltfreundlichen Auto zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Verhandlungen des EG-Umweltrats vom 27. Juni 1985 in Luxemburg zum umweltfreundlichen Auto — Drucksachen 10/3582, 10/3584, 10/6208 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Einführung umweltfreundlicher Kraftfahrzeuge — Drucksachen 10/1768, 10/4095 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Schulte (Menden), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel (I) hier: Einführung einer Lkw-Verkehrsabgabe — Drucksachen 10/3644, 10/5985 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Schulte (Menden), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel (II) hier: Maßnahmen gegen überhöhte Geschwindigkeiten durch Lastkraftwagen — Drucksachen 10/3645, 10/5779 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel (III) hier: Nutzung und Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Deutschen Bundesbahn — Drucksachen 10/4133, 10/5803 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Abgasverminderung bei Lastkraftwagen als Notmaßnahme gegen das Waldsterben — Drucksachen 10/2059, 10/6407 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 Zwölf autofreie Sonntage im Jahr — Drucksachen 10/2759, 10/6407 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Großversuch Tempo 100 — Drucksachen 10/5050 (neu), 10/6407 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Antretter, Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksachen 10/4387, 10/6407 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Bachmaier, Frau Blunck, Duve, Dr. Hauff, Kiehm, Lennartz, Müller (Düsseldorf), Müntefering, Reuter, Schäfer (Offenburg), Stahl (Kempen), Frau Weyel, Kißlinger, Jansen, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Volkswirtschaftliche Verluste durch Luftverschmutzung — Drucksachen 10/5165, 10/6407 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Hönes, Dr. Schierholz, Schulte (Menden) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Gerstein, Dr. Bugl, Boroffka, Carstensen (Nordstrand), Engelsberger, Keller, Maaß, Frau Dr. Neumeister, Schneider (Idar-Oberstein), Seesing, Dr. Warrikoff und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Neuhausen, Kohn, Dr. Rumpf, Frau Seiler-Albring, Dr. Hirsch, Baum, Beckmann und der Fraktion der FDP Forschungen zu Ursachen der Waldschäden — Drucksachen 10/4703, 10/6407 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Hönes, Dr. Schierholz, Schulte (Menden) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Gerstein, Dr. Bugl, Boroffka, Carstensen (Nordstrand), Engelsberger, Keller, Maaß, Frau Dr. Neumeister, Schneider (Idar-Oberstein), Seesing, Dr. Warrikoff und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Neuhausen, Kohn, Dr. Rumpf, Frau Seiler-Albring, Dr. Hirsch, Baum, Beckmann und der Fraktion der FDP Forschungen zu Ursachen der Waldschäden — Drucksachen 10/4702 (neu), 10/6448 — Schmidbauer CDU/CSU 19045 A Frau Dr. Hartenstein SPD 19046 B Frau Dr. Segall FDP 19048 B Senfft GRÜNE 19049 B Pesch CDU/CSU 19051A Antretter SPD 19052 B Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 19054A Beratung des Berichts der Enquete-Kommission „Einschätzung und Bewertung von Technikfolgen; Gestaltung von Rahmenbedingungen der technischen Entwicklung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 14. März 1985 — Drucksachen 10/2937, 10/3022 — Zur Institutionalisierung einer Beratungskapazität für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag — Drucksache 10/5844 — Dr. Bugl CDU/CSU 19057 D Vahlberg SPD 19059 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 19060 B Dr.-Ing. Laermann FDP 19061 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Ströbele, Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Gesetzentwurf zur Regelung einer angemessenen Versorgung für alle Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in der Zeit von 1933 bis 1945 — Drucksache 10/5796 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 VII in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Ströbele, Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Entschädigung für Zwangsarbeit während der Nazi-Zeit — Drucksache 10/5797 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Ströbele, Bueb, Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Anrechnung von Versicherungszeiten für Zwangsarbeiter — Drucksache 10/5260 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbesserung der Situation der Sinti und Roma — Drucksache 10/6242 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Wiedergutmachung und Entschädigung für nationalsozialistisches Unrecht sowie über die Lage der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksache 10/6287 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Unrecht" — Drucksache 10/6415 — Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . 19064 C Ströbele GRÜNE . . . 19065B, 19073B, 19074A Werner (Ulm) CDU/CSU 19066 D Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 19068 D Dr. Hirsch FDP 19070 D Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 19072 A Bohl CDU/CSU 19073 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet des Versorgungsausgleichs — Drucksache 10/5447 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6369 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung von Regelungen über den Versorgungsausgleich — Drucksache 10/5484 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6369 — Buschbom CDU/CSU 19074 B Stiegler SPD 19075 C Beckmann FDP 19076 D Mann GRÜNE 19077 C Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19078 B Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Unterstützung für die UNO-FDN-Contra in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/5816 — Volmer GRÜNE 19078 D Lamers CDU/CSU 19080 B Wischnewski SPD 19081 C Möllemann, Staatsminister AA 19082 C Namentliche Abstimmungen 19084 B Ergebnisse 19089A, 19090 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Fortgang der Verkehrserschließung des Zonenrandgebietes — Bericht 1984 des Bundesministers für Verkehr über die Jahre 1982 und 1983 —— Drucksachen 10/2624, 10/5254 — . . . 19084 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Bundesbahnpolitik im Zonenrandgebiet — Drucksachen 10/1222, 10/5253 — Stiegler SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19085A Namentliche Abstimmung 19085 B Ergebnis 19091 B VIII Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Kostengesetzen — Drucksache 10/5113 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6400 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6403 — Eylmann CDU/CSU 19085 C Lambinus SPD 19086 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 19087 B Mann GRÜNE 19087 C Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19088 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion der SPD Bekämpfung des erworbenen ImmunMangel-Syndroms (AIDS) zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Maßnahmen gegen AIDS — Drucksachen 10/4071, 10/4516, 10/6299 — Dolata CDU/CSU 19092 C Jaunich SPD 19093 D Eimer (Fürth) FDP 19094 D Rusche GRÜNE 19095 D Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Einsichtsrecht in Umweltakten (Akteneinsichtsrechtsgesetz) — Drucksache 10/5884 — Fritsch GRÜNE 19097 A Dr. Hirsch FDP 19098 A Wartenberg (Berlin) SPD 19099 B Regenspurger CDU/CSU 19100 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt — Drucksachen 10/5933, 10/6254 — . . . 19102 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Reform des Auswärtigen Dienstes — Drucksachen 10/4204, 10/6158 — Lowack CDU/CSU 19102 B Verheugen SPD 19103 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 19105 B Fischer (Bad-Hersfeld) GRÜNE 19106 D Genscher, Bundesminister AA 19107 D Fragestunde — Drucksache 10/6383 vom 7. November 1986 — Ausbauplanungen für die Forschungszentren Köln-Porz und Oberpfaffenhofen der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt auf dem Sektor Raumfahrt; finanzielle Beteiligung Nordrhein-Westfalens und Bayerns MdlAnfr 8, 9 07.11.86 Drs 10/6383 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 19027 C ZusFr Fischer (Homburg) SPD 19027 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 19028 A ZusFr Hansen (Hamburg) SPD 19028 B ZusFr Mann GRÜNE 19028 B ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . . 19028 C Aussage von Bundeskanzler Dr. Kohl vor dem Flick-Untersuchungsausschuß am 7. November 1986 zur Tätigkeit Dr. Barzels bei der Frankfurter Anwaltspraxis Dr. Dr. Paul MdlAnfr 20, 21 07.11.86 Drs 10/6383 Dr. Struck SPD Antw StMin Vogel BK 19029 D ZusFr Dr. Struck SPD 19030 A ZusFr Poß SPD 19030 B ZusFr Dr. Nöbel SPD 19030 B ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . . 19030 B ZusFr Lambinus SPD 19030 C ZusFr Mann GRÜNE 19030 D ZusFr Kuhlwein SPD 19030 D ZusFr Bachmaier SPD 19031A ZusFr Wartenberg (Berlin) SPD . . . . 19031 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 19032 D Weitergabe der deutschen Flüchtlingszahlen an die EG-Kommission Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 IX MdlAnfr 22 07.11.86 Drs 10/6383 Oostergetelo SPD Antw StMin Möllemann AA 19033A ZusFr Oostergetelo SPD 19033 B Wirtschaftssanktionen der EG gegen die Sowjetunion angesichts der Aktivitäten gegen die afghanische Zivilbevölkerung MdlAnfr 23 07.11.86 Drs 10/6383 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 19033 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 19033 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 19034 B ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 19034 B Tod des Solidarnosc-Aktivisten Edward Majko; Verfolgung von Mitgliedern der Solidarnosc durch polnische Behörden MdlAnfr 24 07.11.86 Drs 10/6383 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 19034 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 19034 D Humanitäre Hilfe für tibetische Flüchtlinge; unzureichende Beantwortung der Kleinen Anfrage zur menschen- und völkerrechtlichen Situation Tibets MdlAnfr 25, 26 07.11.86 Drs 10/6383 Rusche GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 19035 B ZusFr Rusche GRÜNE 19035 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 19035 C ZusFr Frau Eid GRÜNE 19035 D Aufnahme der Türkei in die EG angesichts der Menschenrechtsverletzungen an der kurdischen Minderheit; Forderung einer kurdischen Organisation, in der Bundesrepublik Deutschland Sprachunterricht, Rundfunksendungen und Aufklärungsschriften in kurdischer Sprache durchzuführen MdlAnfr 27, 28 07.11.86 Drs 10/6383 Immer (Altenkirchen) SPD Antw StMin Möllemann AA 19036 B ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . . 19036 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 19037 B Nächste Sitzung 19108 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19109*A Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) und Lambinus (beide SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung asylverfahrensrechtlicher arbeitserlaubnisrechtlicher und ausländerrechtlicher Vorschriften (Drucksache 10/6435) 19109*C Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 34 der Tagesordnung Antrag der Fraktion der SPD: Bekämpfung des erworbenen Immun-Mangel-Syndroms (AIDS) und Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Maßnahmen gegen AIDS (Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit) 19109* D Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 36 der Tagesordnung Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt (Linsmeier [CDU/CSU], Bernrath [SPD], Suhr [GRÜNE] und Kohn [FDP]) . . . 19110*D Anlage 5 Umsetzung der EG-Produkthaftungsrichtlinie vom 25. Juli 1985 MdlAnfr 10 07.11.86 Drs 10/6383 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . 19113* B Anlage 6 Herstellung und Finanzierung eines neuen Films „Von Weimar nach Bonn" MdlAnfr 19 07.11.86 Drs 10/6383 Frau Simonis SPD SchrAntw MD Dr. Liebrecht BPA . . . 19113* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 18959 246. Sitzung Bonn, den 13. November 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    Berichtigung 245. Sitzung, Seite III rechte Spalte: Bei Anlage 5 ist zu streichen Umsetzung der EG-Produkthaftungsrichtlinie vom 25. Juli 1985 MdlAnfr 10 07.11.86 Drs. 10/6383 Stiegler SPD Einzufügen ist Anerkennung der Familienangehörigen von Asylbewerbern als politische Flüchtlinge; Beurteilung solcher Fälle in anderen europäischen Ländern MdlAnfr 13, 14 07.11.86 Drs. 10/6383 Dr. Hirsch FDP Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein ** 14. 11. Borchert 13. 11. Bredehorn 14. 11. Dr. Corterier ** 14. 11. Frau Dann 14. 11. Frau Dr. Däubler-Gmelin 13. 11. Duve 14. 11. Eigen 14. 11. Ertl 14. 11. Francke (Hamburg) ** 14. 11. Gansel ** 14. 11. Gerstein 13. 11. Grünbeck 13. 11. Haar 14. 11. Haase (Fürth) 14. 11. Heyenn 13. 11. Hoffie 14. 11. Dr. Holtz 13. 11. Horn ** 14. 11. Frau Hürland 13. 11. Dr. Hupka ** 14. 11. Ibrügger ** 14. 11. Jung 13. 11. Jungmann ** 14. 11. Dr.-Ing. Kansy ** 14. 11. Kirschner 13. 11. Kittelmann * 14. 11. Kolbow ** 14. 11. Frau Krone-Appuhn 14. 11. Dr. Kunz (Weiden) ** 14. 11. Dr. Lammert 13. 11. Lange ** 14. 11. Lattmann ** 14. 11. Matthöfer 14. 11. Milz 14. 11. Paterna 13. 11. Petersen ** 14. 11. Rappe 13. 11. Ronneburger ** 14. 11. Dr. Rumpf 14. 11. Sauer (Salzgitter) ** 14. 11. Schluckebier 13. 11. Schmidt (Hamburg) 13. 11. Schreiber ** 14. 11. Schröer (Mülheim) 14. 11. Dr. Schulte 14. 11. Frau Simonis ** 14. 11. Dr. Spöri 13. 11. Steiner 14. 11. Stutzer 14. 11. Frau Traupe ** 14. 11. Dr. Waigel 14. 11. Dr. von Wartenberg ** 14. 11. Weiß ** 14. 11. Werner (Westerland) 14. 11. Dr. Wieczorek 13. 11. Frau Will-Feld 14. 11. Würtz ** 14. 11. Zierer ** 14. 11. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Zimmermann 14. 11. *für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) und Lambinus (beide SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung asylverfahrensrechtlicher, arbeitserlaubnisrechtlicher und ausländerrechtlicher Vorschriften (Drucksache 10/6435) Unsere Enthaltung zum oben bezeichneten Antrag erklärt sich daraus, daß die Intention des Antrags zwar richtig ist, die notwendige Ausformulierung des Verfahrens, vor allem eine Aussage darüber, wer entscheiden soll, aber vollständig fehlt. Die Intention des Antrags ist vor allem insoweit richtig, als z. B. Rumänien dazu übergeht, Ausreisevisa zu erteilen, und zwar vor dem Hintergrund des Wissens, daß keinerlei Einreisevisa zur Einreise in die Bundesrepublik erteilt werden. Die damit verbundenen Konsequenzen für die Betroffenen sind nicht mehr länger hinnehmbar. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 34 der Tagesordnung Antrag der Fraktion der SPD: Bekämpfung des erworbenen Immun-Mangel-Syndroms (AIDS) und Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Maßnahmen gegen AIDS Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit: Die Bundesregierung nimmt die Entwicklung des Krankheitsbildes AIDS sehr ernst. 715 Krankheitsfälle waren dem Bundesgesundheitsamt am 31. Oktober 1986 bekannt. 337 Erkrankte sind verstorben. Unter Einrechnung einer Dunkelziffer dürfte die Zahl über 1000 liegen. Zur Zeit verdoppelt sich diese Zahl in etwa acht Monaten. Man kann diese Zahl auf die kommenden Jahre hochrechnen und kommt zu beängstigenden Ergebnissen. Die Situation wird nach wie vor von den großen Risikogruppen geprägt: 77,2 % Homosexuelle Männer, 6,7 % Fixer und 6,4 % Bluterkranke. Inzwischen sind aber auch 39 Frauen und 10 Kinder an AIDS 19110e Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 erkrankt, die Abschätzung der testpositiven Schwangeren und Neugeborenen läßt auch hier eine ansteigende Entwicklung befürchten. Gerade in diesen Tagen haben wir den Dialog mit Kinderärzten und Frauenärzten wegen der medizinischen und sozialen Folgen verstärkt aufgenommen. Die Bundesregierung hat ihre Anstrengungen zur AIDS-Bekämpfung fortlaufend erhöht, in den laufenden Haushaltsberatungen stehen neue Ansätze für erweiterte Aufgaben an. Die Bundesregierung will ihre Aufklärungsarbeit weiterhin ausweiten, natürlich abgestimmt mit den in Frage kommenden Partnern. Die Bundesregierung führt ihr Forschungsprogramm intensiv fort. Im Vordergrund stehen epidemiologische Fragen, Probleme des Impfens und der Therapie, aber auch die Verbesserung der Teste. Inzwischen werden auch sozialwissenschaftliche Ansätze in Angriff genommen: Im Modellprogramm steht der Ausbau der psychosozialen Beratung, das Street-Worker-Modell an, hinzu kommen Schwerpunkte im Drogenbereich. Das Hauptproblem der seuchenhygienischen Situation ist das Fehlen von Impfung und Therapie, nach allem, was ich etwa in den letzten Wochen höre, muß man seine Hoffnungen auf baldige Lösung wohl arg zügeln. Das aber bedeutet: Alle Hoffnung und alle Verantwortung ruhen auf notwendigen Verhaltensänderungen, vor allem in den bedrohten Kreisen, wobei häufiger Partnerwechsel und ungeschützter Sexualverkehr im Mittelpunkt der Sorgen stehen. Die Sicherheit der Blutprodukte und Bluttransfusionen ist nach menschlichem Ermessen jetzt gegeben, neue Infekte sind hier nicht zu erwarten. Zur Erreichung der notwendigen Verhaltensänderung wollen wir alle Anstrengungen unternehmen und „die Dinge auch beim Namen nennen". Wir sind auf die Mitwirkung der Länder angewiesen. Hohe Bedeutung kommt hier der Selbsthilfe zu, der Hauptpartner ist die Deutsche AIDS-Hilfe, sie soll es auch bleiben. Wir werden uns auch über die Homosexuellen hinaus an jene jungen Leute aufklärend wenden, die häufig ihren Partner wechseln. Von Anfang an wurden wir von einem Kreis von Fachleuten beraten. An diesen bisher etwa halbjährlichen Zusammenkünften sind die Ärztekammer, erfahrene Virologen und Kliniker, Mitarbeiter aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, der Zentralen AIDS-Hilfe, der Kassen, der Bundesländer und verschiedener Bundesressorts beteiligt. Je nach Bedarf kamen weitere Fachleute dazu. Wir beabsichtigen nunmehr, diesen informellen Kreis förmlich mit Beratungsaufgaben in Sachen AIDS zu beauftragen, um damit den Aussagen und Ratschlägen mehr Gewicht zu verleihen und die Bedeutung dieses Kreises zu unterstreichen. Darüber hinaus haben wir vor, mit den zuständigen Ressorts regelmäßig und in kürzeren Abständen zusammenzukommen, um aie bekamptungsmaßnanmen noch besser abzustimmen. Im übrigen ist die AIDS-Problematik in einer Reihe von nationalen und internationalen Gremien kontinuierlicher Tagesordnungspunkt, wobei Forschungsabstimmungen eine besondere Rolle einnehmen. Ich denke an Bund-Länder-Gremien wie die Gesundheitsminister-Konferenz und die vorgeschaltete Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Medizinalbeamten der Länder, entsprechende Begegnungen der EG-Länder in Brüssel, der WHO für Europa in Kopenhagen und weltweit in Genf. Unsere Bevölkerung ruft gern und oft nach seuchenpolizeilichen Maßnahmen unter Verweis auf das Seuchenrecht, wobei die Meldepflicht einen ganz besonderen Stellenwert hat. Mit den Ländern und vielen maßgeblichen Wissenschaftlern sind wir nach wie vor der Meinung, daß die „scharfen Instrumente" des Seuchenrechts im Falle der AIDS-Erkrankung dem Bürger nicht den Schutz bringen, den er sich davon erwartet. Bei dieser Krankheit müssen wir mehr auf Freiwilligkeit, Überzeugungsarbeit und soziale Intervention setzen, nicht auf Razzien, Zwangsvorführungen und sonstiges. Dem Parlament, insbesondere seinen mit der AIDS-Problematik befaßten Ausschüssen, etwa dem Gesundheitsausschuß, dem Arbeits- und Sozialausschuß, dem Forschungsausschuß und nicht zuletzt dem Haushaltsausschuß möchte ich für seine wirkungsvolle Unterstützung danken. Ich habe den Eindruck, daß es sich bei AIDS um eine Herausforderung handelt, zu deren Lösung wir alle an einem Strang ziehen und ziehen müssen. Dafür möchte ich Ihnen danken und um weitere Unterstützung bitten. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 36 der Tagesordnung Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über die koordinierte Einführung des dienstintegrierenden digitalen Fernmeldenetzes (ISDN) in der Europäischen Gemeinschaft — auf dem Weg zu einem europaweiten Telematikmarkt Linsmeier (CDU/CSU): Wenn die GRÜNEN „ISDN" und zudem noch „europaweit" hören, schalten sie ihre Ampeln grundsätzlich auf rot. Obwohl sie in den Ausschußberatungen zu diesem Thema mit Ausnahme ihres kategorischen Neins nichts zu sagen hatten, wollten sie unbedingt diese Debatte. Denn wenn es um den technischen Fortschritt geht — und das ist beim künftigen ISDN zum Nutzen von Bürger und Wirtschaft der Fall —, dann ist ihnen jegliches Sandstreuen ins Getriebe oder jeder sonstige Aufbau einer neuen Hürde aus ihren grundsätzlichen Erwägungen nur recht. Worum geht es bei dieser Vorlage? Es soll der Weg für eine beschleunigte harmonisierte und koor- Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 19111* dinierte Einführung des dienstintegrierten digitalen Fernmeldenetzes festgelegt werden, d. h. für ein Netz, das alle möglichen Fernmeldedienste, sei es Sprach-, Text-, Bild- oder Datenkommunikation, umfaßt, quasi aus einer Steckdose europaweit anbieten kann. Hierzu ist eine grundsätzliche Standardisierung im technischen Bereich der anzubietenden Dienste und Endgeräte usw. und eine Harmonisierung der Tarife notwendig. Letzteres bedeutet aber nicht, daß die Tarife in allen Ländern gleich hoch sein müssen, sondern daß sie nach gleichen Prinzipien festgelegt werden, wie es auch schon jetzt der Fall ist (Entfernung, Zeitabhängigkeit usw.). Harmonisierung bedeutet also nicht Deregulierung wie z. B. „resale carrier", d. h. Untervermietung von Fernsprechkanälen. Dieses Wort finden Sie weder in der Vorlage, noch ist dies beabsichtigt. Bei der koordinierten Einführung des ISDN ist auch der Datenschutz sichergestellt. Denn für die künftigen Dienste wurden bereits in die neue TKO bereichsspezifische Datenschutzvorschriften aufgenommen. Diese wurden so umfassend ausgestaltet, daß sie auch die künftigen Verhältnisse im ISDN abdecken. Auch der Bundesbeauftragte für den Datenschutz hatte gegen die Datenvorschriften der TKO keine grundsätzlichen Einwände erhoben. Da der Datenschutz eine ständige Aufgabe ist, schließt dies natürlich nicht aus, daß einzelne Datenschutzfragen mit dem Bundesbeauftragten noch weiter beraten werden. Neben Harmonisierung, Normung oder Standardisierung ist die Koordination für eine europaweite Einführung ebenso wichtig, und zwar sowohl für die Kunden, die dann diese Dienste über die Grenze der Bundesrepublik hinaus benutzen können, als auch für die Unternehmen der Fernmeldeindustrie, die dadurch neue Impulse für ihre Produktion, die Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und damit für die Sicherung der Arbeitsplätze erhalten. Darüber hinaus werden damit der Wirtschaft — wie auch der DBP — Planungssicherheit gegeben, und es werden der DBP erhebliche Kosten erspart für Umstellungs- bzw. Anpassungseinrichtungen für den Telekommunikationsverkehr über die nationale Grenze hinaus. Nicht zuletzt ist dies ein weiteres Stück europäischer Integration und Stärkung des europäischen Marktes in der Welt gegenüber der Konkurrenz aus den USA und Fernost. Diese Empfehlung dient aber auch der Stärkung der Position unserer Deutschen Bundespost, die hier nicht nur in Europa, sondern weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt, und zwar sowohl bei der Digitalisierung als auch beim ISDN. Diesen Vorsprung gilt es zu erhalten. So wird die DBP ihr ISDN mit den ersten standardisierten Diensten und entsprechenden Tarifen bereits Ende 1988 anbieten. Bis 1993 soll ein bundesweit flächendeckendes ISDN-Angebot erstellt sein. Insofern liegt die DBP exakt in dem sehr ehrgeizigen Zeithorizont der EG-Kommission. Gleichzeitig ist aber auch sichergestellt, daß, sollten einige Partnerländer diese zeitlichen Vorstellungen nicht einhalten können, davon keine Bremswirkungen auf die Pläne der DBP ausgehen werden. Sicherlich wird es für einige Partnerländer Probleme geben, seien sie produktionstechnischer oder finanzieller Art. Produktionstechnisch wird aber die europäische Fernmeldeindustrie in der Lage sein, hier mit Rat und Tat einzuspringen. Dagegen ist die Finanzierung Sache der einzelnen nationalen Fernmeldeverwaltungen bzw. Länder. Abschließend darf ich feststellen: Wir freuen uns, daß die EG hier initiativ geworden ist, und wünschen uns, daß möglichst viele Partnerländer den gesetzten Zeitrahmen für eine koordinierte Einführung des ISDN einhalten können. Bernrath (SPD): Die koordinierte Einführung des ISDN in der Europäischen Gemeinschaft ist zweckmäßig und notwendig. Auf diese Weise erhalten wir in Europa einen nach einheitlichen technischen Kriterien funktionierenden Telematikmarkt. Das ist nicht zuletzt deshalb vorteilhaft, weil die EG-Länder damit einen anderen großen Wirtschaftsräumen vergleichbaren ,home-market` schaffen. Es wäre ganz und gar leichtfertig, im Zuge der Errichtung und des Ausbaus des ISDN in Europa auf Standardisierungen zu verzichten und damit inkompatible Netze zu errichten. Insofern sind gemeinsame Definitionen der Schnittstellen und auf einheitlichen Gebührenprinzipien basierende Dienste beim ISDN zwingend. Die Digitalisierung des Fernsprechnetzes ist bereits unter sozialdemokratischen Postministern eingeleitet und vorangetrieben worden. Ziel war, beginnend mit den überörtlichen Netzebenen die Digitalisierung des bestehenden Fernmeldenetzes im Ortsbereich flächendeckend durchzuführen. Diese technische Entsche ermöglicht es, die teilweise ohne Übergang nebeneinander bestehenden Fernmeldenetze zu einem dienstintegrierenden Digitalnetz zusammenzuführen. Damit waren frühzeitig gute Voraussetzungen für die Europäisierung fernmelde- und bürotechnischer Produktionen und Angebote geschaffen worden. Die SPD-Fraktion stimmt darum der Ausschußempfehlung zu, betont aber noch einmal einige noch zu klärende, zu vertiefende Fragen: Erstens. Die Digitalisierung der Telekommunikation erfordert schon im Inland sorgfältig erarbeitete datenschutzrechtliche Regelungen, nicht zuletzt weil durch diese neue Technik das Speichern von Verbindungs-, Abrechnungs- und Benutzungsfragen in bisher nicht gekanntem Umfang möglich ist. Die Deutsche Bundespost muß daher bei der Einführung dieser Dienste den Schutz personenbezogener Daten gewährleisten. Dies gilt um so mehr bei der Einführung grenzüberschreitender, internationaler Dienste in ISDN-Netzen. Die Bundesregierung wird daher gebeten, von sich aus dieser Aufgabe besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Sie sollte von sich aus dazu zu gegebener Zeit dem Deutschen Bundestag berichten. Zweitens. Die vom Rat der Europäischen Gemeinschaften vorgeschlagene Harmonisierung darf nach unserer Auffassung nicht zur Deregulierung und 19112* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 Privatisierung fernmeldetechnischer Dienste führen. Suhr (GRÜNE): Die vorliegende Beschlußempfehlung unterstützt den Vorschlag des Rates der EG, eine koordinierte Einführung des ISDN in der Gemeinschaft zu erreichen. Ziele einer solchen koordinierten Einführung: neue Impulse für Hersteller und Anwender, Marktöffnung, gleiche Normen und Schnittstellen, „offene Kommunikation", Stärkung der Stellung der europäischen Fernmeldeindustrie gegenüber den USA und Japan. Die europaweite Einführung von ISDN ist eine künstliche Stimulierung eines nicht vorhandenen privaten Bedarfs, um Geschäftskommunikation zu finanzieren. Eine derartige Automatisierung der Kommunikation dient lediglich Industrie-Interessen. Unter „Sicherung der offenen Kommunikation" — wie es in der Beschlußempfehlung heißt — ist nicht etwa ein offenes, ehrliches Gespräch von Mensch zu Mensch gemeint, sondern es soll in erster Linie multinationalen Unternehmen ermöglicht werden, Daten über die Grenzen hinweg auszutauschen, die grenzüberschreitende und nationale Informationsflut zu verdichten und sich durch Informationsvorsprünge Macht auf den internationalen Märkten zu sichern. Hier geht es wieder einmal um die Unterstützung von Großkonzernen, auf Kosten der Kleinen und der Dritten Welt. Wenn ich hier scherzhafterweise sagen würde, der Kollege Pfeffermann ist die letzte Pfeife, dann wäre das direkte Kommunikation. Wenn der Herr Bundeskanzler der Zeitschrift „Newsweek" Interviews gibt, ist das verdeckte Kommunikation. Dem kleinen galizischen Bauern nützt ISDN nichts — der kann seinen Bankrott der EG-Administration auch schriftlich mitteilen. Aber wenn der Bayer-Computer über ISDN mit dem Sandoz-Computer korrespondiert, um Pestizide zu ordern, dann soll dieser europäische EDV-Dialog via ISDN vom privaten Nutzer mitfinanziert werden. Aber nicht nur die Großindustrie, sondern auch die Große Politik sprich: eine große Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP verspricht sich Machtzuwachs von diesen elektronischen Autobahnen. Wie sonst wäre es zu erklären, daß sie alle miteinander bestrebt sind, für den Deutschen Bundestag in atemberaubendem Tempo eine ISDN-Nebenstellenanlage und drum herum ein umfassendes parlamentarisches Informations- und Kommunikationssystem (PARLAKOM) zu errichten. Die anderen Fraktionen scheinen unreflektiert dem technischen Fortschritt zu erliegen und glauben, mit Computern bessere Politik, vor allem besseren Wahlkampf „electronic campaign" machen zu können. Sie wollen den vorn Computer abhängigen Abgeordneten und eine verkabelte Volksvertretung. Die Mehrheit der Abgeordneten läßt sich bei PARLAKOM von einer technikbesoffenen Minderheit und einer entsprechenden Lobby der Elektronikindustrie — SIEMENS macht ein Millionengeschäft durch den Verkauf seiner ISDN-Anlage „HICOM" — zu Versuchskaninchen für eine unausgereifte und unbeherrschbare Technologie machen. Der Bundestag mit seinen hochsensiblen Daten wird zum Experimentierfeld für die Hersteller-Industrie. Bezeichnenderweise wird der Modellversuch PARLAKOM nun auch schon offiziell — auch von seiten der DBP —„ISDN-Modellversuch" genannt. Von Rückholbarkeit bei Mißerfolg war noch nie die Rede. Gerade die ISDN-Technologie jedoch, bei der der gesamte Kommunikationsfluß des Bundestages — nicht nur jedes Telefongespräch, sondern auch jede Datenbankabfrage und jeder elektronisch versandte „Brief" — über einen zentralen Vermittlungsrechner laufen muß, bietet noch ungeahnte Mißbrauchs- und Anzapfmöglichkeiten. Ich bezweifele, daß jedem von Ihnen, die Sie hier sitzen, dieses Risiko bekannt ist. Ich brauche Ihnen nicht zu erzählen, was ein politischer Gegner mit Informationen über Ihr Kommunikationsverhalten anfangen kann. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß jeder von Ihnen eine solch riskante Technologie im eigenen Büro haben möchte. Leider wurde die Einrichtung der ISDN-Nebenstellenanlage bereits im Ältestenrat beschlossen, übrigens ohne die Interessen der Mitarbeiter/innen zu beachten; besonders die SPD legte darauf keinen Wert. DIE GRÜNEN haben daher auf ihrer Fraktionssitzung am Dienstag beschlossen, sich nicht an PARLAKOM mit dem ISDN-Modellversuch zu beteiligen. Wir lehnen ISDN nicht nur im Bundestag ab, sondern sind gegen diese, das informationelle Selbstbestimmungsrecht verhöhnende Rationalisierungsinfrastruktur auch auf nationaler und internationaler Ebene. Wir werden daher diese Beschlußempfehlung ablehnen. Kohn: (FDP): Ich begrüße das Vorhaben, die Einführung des ISDN in den Ländern der Gemeinschaft durch eine Empfehlung des Rates zu koordinieren. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gemeinsamen Markt auch im Bereich der Telekommunikation. Nach einer Reihe von Jahren der Stagnation ist durch den grundlegenden Beschluß des Rates vom Dezember 1984 einiges in Bewegung gekommen. Die im Sommer verabschiedete Richtlinie zur gegenseitigen Anerkennung der Zulassungen von Endgeräten und die ISDN-Empfehlung sind hier nur zwei Elemente. Ich möchte die Bundesregierung ausdrücklich ermuntern, ihre konstruktive Arbeit in diesen Fragen fortzusetzen und ihr technisches Wissen, das im wesentlichen bei der Deutschen Bundespost angesiedelt ist, auch weiterhin in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. So wichtig diese Aktivitäten sind, die im wesentlichen die technische Harmonisierung von Netzen, Diensten und Endgeräten zum Ziel haben, so können sie doch allein Binnenmarktverhältnisse im Bereich der Telekommunikation nicht herbeiführen. Zwei weitere Aktionsfelder sind zumindest von ebenso großer Bedeutung: Zum einen geht es darum, daß die Bestimmungen der Römischen Verträge auch auf dem Gebiet der Telekommunikation beachtet werden — und dies in allen Mitgliedstaaten gleichmäßig. Nach den Erfahrungen, die die Deutsche Bundespost mit dem schnurlosen Telefon und dem Modem hinter sich Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 246. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. November 1986 19113* gebracht hat, sollten weitere EG-rechtliche Stolpersteine tunlichst umgangen werden. Das heißt konkret: neue Post-Monopole für Endgeräte am ISDN, wie sie einmal im Sommer dieses Jahres in der Diskussion waren, sind mit dem EWG-Vertrag nicht vereinbar und können daher nicht in Frage kommen. Wer die ISDN-Empfehlung aufmerksam gelesen hat, wird festgestellt haben, daß für solche Monopole selbstverständlich auch dort kein Raum ist. Zum anderen geht es um die Organisationsstrukturen im Fernmeldewesen. Telekommunikation und Datenverarbeitung wachsen immer stärker zusammen und benötigen einen neuen organisatorischen Rahmen. Die Bundesregierung hat zu diesen Fragen die Regierungskommission berufen. In Großbritannien und den Niederlanden ist der Prozeß, eine neue Struktur zu finden, bereits abgeschlossen; Frankreich ist auf dem Wege. In den nächsten Jahren werden alle Mitgliedstaaten die ihnen angemessenen Lösungen finden müssen. Im Hinblick auf den gemeinsamen Markt der Telekommunikation wird es entscheidend darauf ankommen, daß gleichzeitig bisherige Marktzugangsbarrieren abgebaut und keine neuen Hindernisse errichtet werden — weder innerhalb der Gemeinschaft noch gegenüber Drittländern. Nur so wird sich der Nutzen z. B. des ISDN und der weiteren Aktivitäten zur technischen Harmonisierung in voller Breite entfalten können. Die Schaffung neuer Organisationsstrukturen ist auch die Aufgabe, der wir uns in der nächsten Legislaturperiode stellen müssen. Dabei geht es nicht um eine Privatisierung der Post, wie es die Deutsche Postgewerkschaft der erstaunten Offentlichkeit weismachen will. Einem solchen Vorhaben stehen schon verfassungsrechtliche Gründe entgegen. Es geht vielmehr um die Schaffung solcher Rahmenbedingungen, mit denen die künftig wachsenden Anforderungen eines modernen Industriestaates an die Telekommunikation erfüllt werden können. Und dieses sind mit Sicherheit nicht die Strukturen, wie sie seit den 20er Jahren im wesentlichen unverändert geblieben sind. Vielmehr muß das Ziel sein, staatliche Monopole und Regulierungen weitestgehend abzubauen und Markt und Wettbewerb dort zum Zuge kommen zu lassen, wo es sinnvoll und möglich ist. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Erhard auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/6383 Frage 10): Nach welchem „Fahrplan" wird die Bundesregierung die Umsetzung der EG-Produkthaftungsrichtlinie vom 25. Juli 1985 ins Werk setzen, und ist dabei sichergestellt, daß die Harmonisierung bis zum 30. Juli 1988 abgeschlossen ist? Nach entsprechenden Vorbereitungen, insbesondere auch nach Abstimmungen mit den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft, ist vorgesehen, Anfang nächsten Jahres einen Referentenentwurf vorzulegen. Die Bundesregierung rechnet aufgrund der langjährigen Vorerörterungen zu diesem Thema mit einer zügigen Beratung und demgemäß mit einer Umsetzung innerhalb der durch die Richtlinie eingeräumten Frist. Anlage 6 Antwort des Stellvertretenden Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, Dr. Liebrecht, auf die Frage der Abgeordneten Frau Simonis (SPD) (Drucksache 10/6383 Frage 19): Treffen Berichte (DER SPIEGEL vom 20. Oktober 1986) zu, daß die Bundesregierung einen neuen Film „Von Weimar nach Bonn" in Auftrag gegeben hat, weil „zuviel Sozialdemokraten, zuwenig Kohl" sowie „dem zumeist von den Goethe-Instituten im Ausland gezeigten Werk die Bedeutung der amerikanischen Care-Pakete für die hungernden Nachkriegsdeutschen nicht recht gewürdigt", und aus welchem genehmigten Titel ist der Betrag von 300 000 DM entnommen? Der in der Anfrage zitierte Bericht im „Spiegel" vom 20. Oktober 1986 trifft nicht zu. Richtig ist, daß im Auftrag des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung ein Film mit dem Titel „Von Weimar nach Bonn" für die Auslandsarbeit produziert worden ist. Dieser Film wird seit 1979 im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Ausland eingesetzt. Er stellt die Zeit vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Entstehung der Bundesrepublik Deutschland dar. Unabhängig von dem Film „Von Weimar nach Bonn" wird zwischen SAT 1 und dem Presse- und Informationsamt zur Zeit die Frage eines eventuellen Ankaufs von Nutzungsrechten an einer geplanten Fernsehserie erörtert.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir führen hier heute vormittag nicht eine Debatte über die deutsch-sowjetischen Beziehungen,

    (Ströbele [GRÜNE]: Sondern über einen Lügner!)

    sondern ganz offensichtlich über die innenpolitischen Absichten der Opposition.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Ströbele [GRÜNE]: Ein Lügner ist das!)

    Der Sachverhalt, meine Damen und Herren, ist klar.

    (Ströbele [GRÜNE]: Der Kanzler ist ein Lügner, wenn Sie es hören wollen! — Klein [München] [CDU/CSU]: Ströbele ist ein Gangster, wenn Sie es hören wollen!)

    Der Wortlaut dessen, was der Bundeskanzler — —

    (Unruhe bei der CDU/CSU und der FDP — Gegenrufe von der CDU/CSU und der FDP — Ströbele [GRÜNE]: Das wird man doch noch sagen dürfen! — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Der Terrorist sagt: Der Kanzler ist ein Lügner! — Vogel [München] [GRÜNE]: Herr Stark hat Herrn Ströbele als Terroristen bezeichnet! — Anhaltende allgemeine Unruhe — Dr. Vogel [SPD]: Lassen Sie den Redner sprechen!)

    — Vielen Dank, Herr Kollege Vogel.
    Der Wortlaut dessen, was der Bundeskanzler gesagt hat, ist bekannt, und der Wortlaut des Interviews, das daraus gefertigt wurde, auch.
    Der Bundeskanzler hat in der vergangenen Woche klargestellt, daß er den Vergleich, der ihm unterstellt wird, nicht ziehen wollte,

    (Ströbele [GRÜNE]: Der Wortlaut ist anders!)

    und daß es ihm fern lag, Generalsekretär Gorbatschow zu beleidigen. Er hat bedauert, daß ein anderer Eindruck entstehen konnte,

    (Verheugen [SPD]: Mußte!)

    und er hat sich davon distanziert. Das alles, meine Damen und Herren, ist bekannt, und es ist klar. Damit muß die Sache erledigt sein.
    Herr Vogel selbst hat in der vergangenen Woche gesagt, daß kein Anlaß bestehe, die außenpolitische Diskussion fortzusetzen.

    (Dr. Vogel [SPD]: Richtig!)

    Wenn Sie nun doch diese Debatte heute führen,
    dann kann es kaum Ihre angeblich so tiefe Sorge
    um die deutsch-sowjetischen Beziehungen sein, die Sie dazu veranlaßt.

    (Zuruf von der SPD: Die Sorge um die deutsche Geschichte!)

    Was es auch immer sein mag, weshalb Sie dennoch diese Aktuelle Stunde beantragt haben: Neu im Sinne von „aktuell" ist wenig, leider nicht einmal die Erkenntnis, daß Sie unbelehrbar sind und daß Sie Dementis und klarstellende Distanzierungen einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

    (Zurufe von der SPD)

    Leider ist auch die Erkenntnis nicht neu, daß Sie in der Wahrnehmung der sowjetischen Interessen so empfindsam sind,

    (Zuruf des Abgeordneten Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    daß manche schon fragen, Herr Kollege Ehmke, ob Sie damit nicht die Sowjetunion zwingen, nicht weniger empfindsam zu sein als die deutsche Sozialdemokratie.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, Sie sollten aufpassen, daß nicht der Eindruck entsteht, Sie wollten der Sowjetunion die Stichworte geben,

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Das macht doch der Kanzler! — Weitere Zurufe von der SPD)

    oder Sie wollten unsere östlichen Partner zu einem unseren deutschen Interessen nicht förderlichen Verhalten provozieren,

    (Dr. Vogel [SPD]: Von wem stammt denn eigentlich das Interview?)

    um damit, Herr Vogel, Ihr innenpolitisches Süppchen zu kochen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Lieber Herr Vogel, gerade haben Sie noch liebenswürdigerweise darum gebeten, daß man den Redner reden lasse. Wenn Sie diese Aufforderung auch an sich selber richteten, wäre es noch besser.

    (Dr. Vogel [SPD]: Sie sind gut zu verstehen!)

    — Vielen Dank! Das ist wahr, ich bin auch sehr klar.

    (Dr. Vogel [SPD]: Das ist auch bemerkenswert, daß Sie klar sind!)

    Aber die Sorge, daß Sie damit Ihr innenpolitisches Süppchen kochen, ist leider auch nicht neu. Ich will Ihnen vier Beispiele nennen: In der Diskussion um unsere Bedrohung durch sowjetische Mittelstrekkenraketen haben Sie die Gleichgewichtspolitik des westlichen Bündnisses damit konterkariert, daß Sie gegen eine Nachrüstung waren ohne gleichzeitig eine Verschrottung der sowjetischen Raketen zu fordern. Wir können heute beweisen, daß Sie sowjetische Interessen besser wahrnehmen als die Sowjetunion selbst. Das ist das Problem.

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Dies ist die Sprache der deutschen Rechtsradikalen seit dem vorigen Jahrhundert! Das ist Goebbels Sprache! — Weitere Zurufe von der SPD)




    Bundesminister Dr. Schäuble
    — Es ist schon sehr bemerkenswert, wie Sie reagieren. Wir werden das noch ein bißchen fortsetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich werde Ihnen, weil Sie so reagieren, alle vier Beispiele nicht ersparen. Wir können inzwischen beweisen, daß unsere Politik eine realistische Chance bietet, daß die sowjetischen Raketen, die uns bedrohen, verschrottet werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich nenne den zweiten Punkt: Sie haben das Bestreben der Bundesregierung, weltweit chemische Waffen zu ächten, dadurch konterkariert,

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: So ein Quatsch!)

    daß Sie mit den kommunistischen Parteien der DDR und der Tschechoslowakei vertragsähnliche Abschlüsse getätigt haben, die dazu dienen sollen, chemiewaffenfreie Zonen in Europa zu schaffen. Als ob es schon ausreichte, wenn bei uns keine chemischen Waffen gelagert wären,

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Ihr habt doch neue bestellt!)

    und als ob es nicht wichtig wäre, daß wir nicht von chemischen Waffen bedroht werden!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Drittens erwähne ich die Diskussion um menschliche Erleichterungen im geteilten Deutschland. Ist etwa Herr Lafontaine, SPD-Ministerpräsident an der Saar, den deutschen Interessen nicht dadurch in den Rücken gefallen, daß er in der DDR öffentlich gefordert hat, die Bundesrepublik Deutschland müsse in Grundsatzfragen der deutschen Teilung von ihrem Standpunkt abgehen, etwa in der Frage der einen deutschen Staatsangehörigkeit, damit es zu menschlichen Erleichterungen im geteilten Deutschland komme?

    (Dr. Vogel [SPD]: Das stimmt doch gar nicht!)

    — Aber dies hat er gesagt, Herr Kollege Vogel; wir haben es alle im deutschen Fernsehen gehört. Das heißt doch wohl, daß er in Wahrheit den Generalsekretär Honecker aufgefordert hat, so lange menschliche Erleichterungen nicht zu gewähren, wie wir in den Grundsatzfragen nicht den östlichen Standpunkt in der deutschen Frage übernehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Sie lügen wie der Kanzler!)

    Dazu passen dann viertens Berichte, Herr Kollege Ehmke, daß Herr Falin schon im Frühjahr dieses Jahres deutschen Gesprächspartnern gesagt hat, die deutsche Sozialdemokratie wolle nicht, daß Generalsekretär Honecker vor der Bundestagswahl einen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland mache.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Pfui! — Unerhört!)

    Volker Rühe hat Sie, Herr Kollege Ehmke, j a schon in der vergangenen Woche mit ihrer Äußerung zitiert,

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    daß ein Gipfel der Supermächte vor der Bundestagswahl der SPD nicht ins Konzept passe. Meine Damen und Herren von der SPD, deutschen Interessen dienen Sie mit diesem Verhalten nicht!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In der Demokratie ist der Wettstreit zwischen den politischen Parteien notwendig, aber auch der politische Wettkampf darf nicht schranken- und zügellos werden.

    (Zuruf von der SPD: Sagen Sie das einmal Herrn Kohl! — Bindig [SPD]: Fassen Sie sich einmal an die eigene Nase! — Frau Dr. Timm [SPD]: Ja, sagen Sie das Ihrem Kanzler!)

    Wir sollten darum wetteifern, wer die Interessen der Deutschen besser wahrnimmt, aber wir sollten nicht die Kugel unseres innenpolitischen Wettstreits über die sowjetischen Bande spielen,

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Von Billard versteht er auch nichts!)

    und Sie sollten auch nicht empfindlicher als die Sowjetunion selbst sein.

    (Bindig [SPD]: Solch ein Niveauverfall!)

    Ich habe eine Aufstellung verleumderischer Beleidigungen führender Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland durch offiziöse Organe der Sowjetunion. Da ich gegen Vergeltung und Aufrechnung bin, trage ich das alles nicht vor, zumal der Bundeskanzler auch nicht Gleiches mit Gleichem vergelten wollte.

    (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Aber Sie in der Opposition, die Sie so bewegt sind, müßten gelegentlich noch erklären, warum Sie gegen solche Anwürfe gegen führende Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland so lange geschwiegen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Als der frühere Bundeskanzler Schmidt aus Israel auf eine schwer erträgliche Weise angegriffen wurde, war es der damalige Oppositionsführer Helmut Kohl,

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    der vor dem Deutschen Bundestag den Bundeskanzler Schmidt gegen diese Angriffe in Schutz genommen hat.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Das war eben kein Vogel! — Gegenrufe von der SPD)

    Sie, meine Damen und Herren von der Opposition,

    (Dr. Vogél [SPD]: Von wem stammt denn das Interview?)




    Bundesminister Dr. Schäuble
    Sie, Herr Kollege Vogel, können nicht nur nicht regieren, sondern müssen auch erst noch lernen, was verantwortungsbewußte Opposition erfordert.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP)

    Aber vielleicht liegt Ihre mangelnde Unterscheidungs- und Urteilsfähigkeit auch darin begründet, daß Sie selbst beim Austeilen nicht so zimperlich sind.

    (Bindig [SPD]: Hochmut kommt vor dem Fall!)

    Sie haben ohne jede Hemmung führende Politiker der Union in die Nähe der Sozialdemokraten gerückt.

    (Lachen bei der SPD — Dr. Vogel [SPD]: Eine unerhörte Beleidigung!)

    — In die Nähe der Nationalsozialisten! (Unruhe bei der SPD)

    — Meine verehrten Damen und Herren, wie muß es um die SPD bestellt sein, wenn ein so harmloser Versprecher Ihnen schon eine so befreiende Freude bereitet.

    (Dr. Vogel [SPD]: Der harmlose Schäuble! — Verheugen [SPD]: Was Sie sagen wollten, war nicht harmlos!)

    Aber ich finde, daß es doch schön ist, wenn Sie wieder einmal Grund zur Freude haben, wo es Ihnen doch im Moment nicht so furchtbar gut geht.
    Ich sage es also noch einmal, und ich hoffe, daß ich mich nicht verspreche: Sie haben ohne jede Hemmung führende Politiker der Union in die Nähe der Nationalsozialisten gerückt.

    (Verheugen [SPD]: Ja, das ist es! Und das ist harmlos?)

    — Ja, das können wir stundenlang zitieren. Das ist in der Tat überhaupt nicht harmlos,

    (Dr. Soell [SPD]: Kohl hat sich doch mit Hitler verglichen! Er sagt, er habe mehr Wähler gehabt!)

    und Sie haben sich davon bis heute nicht distanziert. Ihre angebliche Betroffenheit über sowjetische Betroffenheit wird doch unglaubwürdig, wenn man sieht, wie Sie diese absichtsvollen Entgleisungen bis in die jüngste Zeit hinein fortsetzen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Bis ins Parlament hinein!)

    Sie werden damit allerdings nicht glaubwürdiger werden, wenn Sie nicht anfangen, die Maßstäbe, die Sie an andere anlegen, auch an sich selbst anzulegen.
    Herr Kollege Vogel, die Gewerkschaft der Polizei hat in diesen Tagen einen neuen Vorsitzenden gewählt

    (Dr. Vogel [SPD]: Ein guter Mann!)

    — ja, das ist wahr —, weil sie mit den unerträglichen Ausführungen ihres früheren Vorsitzend en
    auf einem großen Gewerkschaftskongreß nicht mehr identifiziert werden wollte.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Nehmen Sie sich daran einmal ein Beispiel!)

    Aber, Herr Kollege Vogel, es fehlt noch immer eine Erklärung des Distanzierens und des Bedauerns von Ihnen dazu, daß Sie zu diesem unsäglichen Vergleich auf diesem Gewerkschaftskongreß applaudiert haben sollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Da der Vorsitzende der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland diese Aktuelle Stunde begründet hat: Lieber Herr Schmude, ich will Ihnen doch zum Ende mit Matthäus 7 antworten. Da heißt es:
    1. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
    2. Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden,

    (Zurufe von der SPD)

    — Sie werden doch wenigstens diese Sätze in Ruhe anhören können —
    und nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden.
    3. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
    4. Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Laß mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! — und dabei steckt in deinem Auge ein Balken?
    5. Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, ich darf darauf aufmerksam machen, daß der Herr Bundesminister die zehn Minuten Redezeit überschritten hat.

(Seiters [CDU/CSU]: Das haben die schon so gemerkt, glaube ich!)

— Ich denke, ich sollte das mitteilen. Das weiß der, der zuhört, nicht ohne weiteres.

(Abg. Vogel [München] [GRÜNE] begibt sich zum Präsidium)

— Sie beantragen die Eröffnung der Aussprache.
Die Fraktion DIE GRÜNEN hat die Aussprache beantragt. Dann schließen wir die Aktuelle Stunde und beginnen mit der Aussprache.
Wir fahren in der Reihenfolge der Wortmeldungen fort. Das Wort hat Frau Abgeordnete Simonis.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heide Simonis


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Nachdem man Herrn Schäuble zugehört hat, kommt man auf ein deutsches Sprichwort: „Wie der Herr, so's Gescherr!"

    (Lachen bei der CDU/CSU)




    Frau Simonis
    Der Kanzler schwindelt, außerhalb des Plenums würde man sagen, er lügt, und der Kanzleramtsminister sagt auch nicht die Wahrheit,

    (Bohl [CDU/CSU]: Sie waren auch schon mal besser! — Zuruf von der CDU/CSU: Kennen Sie auch ein russisches Sprichwort?)

    weder die politische noch die, die eigentlich Anlaß dieser Diskussion war. Es geht nicht um die deutsch-russischen Beziehungen, es geht um ein Interview, das der Kanzler „Newsweek" gegeben hat und das in der Zwischenzeit weltweit Schlagzeile gemacht hat.
    Man ist es ja bis an die Schmerzgrenze gewohnt, daß der promovierte Historiker Helmut Kohl in schönster Stammtischmentalität seine Weltanschauung um sich verbreitet. Schwadronierend über Aussehen und Einkaufsgewohnheiten der Frau des Kremlführers, Parallelen ziehend, wo keine sind und keine gezogen werden dürfen, setzt der Bundeskanzler seine Duftmarken peinlichster geschichtlicher und politischer Entgleisungen fort.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der Moskau-Korrespondent der „Basler Zeitung" entsetzt sich über die „widerlichen" Äußerungen des Bundeskanzlers und konstatiert:
    Mit seinem mißglückten Versuch, große Politik zu machen, hat der deutsche Kanzler unmäßig viel politisches Kapital verspielt.
    Der Mann scheint den Kanzler nicht zu kennen. Ausgestattet mit der „Gnade der späten Geburt", die er ausgerechnet in Israel entdeckt, freut sich dieser Kanzler auch noch, daß er von mehr Deutschen gewählt wurde als Hitler, und ein Mann, der mehr Stimmen als Hitler bekommen hat, kann es sich auch leisten, seinen Gast Ronald Reagan, den Präsidenten der Vereinigten Staaten, ausgerechnet über SS-Gräber in Bitburg stolpern zu lassen.

    (Lebhafte Pfui-Rufe von der CDU/CSU — Klein [München] [CDU/CSU]: Schämen Sie sich!)

    Ein Bundeskanzler, dessen Intimus Bergsdorf, Abteilungsleiter im Bundespresseamt, zur Rettung seines Chefs den Vergleich zwischen Goebbels und Gorbatschow auch noch für ein Kompliment halten darf, kann natürlich bei Vertriebenenverbänden, die gerade wieder einmal Schlesien annektieren wollen, auftreten, ohne daß er die Gelegenheit nutzt, geradezurücken, zu widersprechen und Schaden zu begrenzen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: „Versöhnen statt spalten"!)

    Sie, Herr Bundeskanzler, hatten wirklich keinen Blackout, Sie glaubten sich in einer persönlichen Sternstunde zu befinden, Sie konnten sich das Lachen über Ihre gelungenen Vergleiche nicht verkneifen; man hört richtig, wie Sie sich selbst auf die Schulter klopfen. Ich bin kein Narr, so sagen Sie. Und weiter sagen Sie: Die Frau Gorbatschow — die Sprache allein schmerzt schon — ist eine attraktive Frau, die reist nach Paris und kauft sich natürlich
    Kleider in Paris. — Und wieder etwas weiter: Der — damit meinen Sie Gorbatschow — war nie in Kalifornien, nie in Hollywood, aber er versteht was von Public Relations. — Wie schön, schließe ich daraus, daß dann wenigstens Ronald Reagan in Hollywood und in Kalifornien war.
    Der innenpolitische Trümmerhaufen, den Sie mit Ihrer Laberei und Taktiererei angerichtet haben, ist schlimm.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Sie sind peinlich, Frau Kollegin!)

    Sie präsentieren sich als Schwadroneur, dessen politische Sensibilität und geistige Disziplin dem Kasino-Ton eines k. u. k. Offiziers um Mitternacht verflixt ähnelt. Der Regierungssprecher, der Erfinder der Pressezensur in der Bundesrepublik,

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Was sagen Sie da?)

    ist zwar imstande, aus der Zahl der Veröffentlichungen im Ausland den Eindruck herzuleiten, es habe sich um einen Erfolg gehandelt, dennoch wird auch er den verheerenden Eindruck, den die Flunkerei des Bundeskanzlers hier vor dem deutschen Parlament hervorgerufen hat, nicht aus der Welt schaffen.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Wie kann man nur einen anderen so hassen, wie Sie das jetzt tun?)

    Deutsche Staatsmänner, von Konrad Adenauer über Ludwig Erhard, von Brandt bis Schmidt, haben sich bemüht, das Ansehen Deutschlands von den Spuren seiner blutigen und grauenerregenden Geschichte zu befreien. Ihre Entgleisungen, die Sie sich permanent leisten, haben aber genau jene häßlichen Spuren wieder sichtbar gemacht.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Der simple Satz „Ein Mann, ein Wort" hat bei Ihnen wirklich keine Bedeutung, erstens weil Sie sowieso stets in Wortkaskaden antworten und zweitens weil der Satz „Ich entschuldige mich, ich habe geirrt", Ihnen wohl nie über die Lippen kommen wird.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Ich habe den Eindruck, Sie mögen Herrn Kohl nicht!)

    Schuld haben die anderen: die „Presseheinis" -- das ist dann ja wohl der Ost im Presse- und Informationsamt —, die Journalisten und überhaupt der Rest der Welt. Richtig ist, daß der Pressesprecher im vorauseilenden Gehorsam das Maß der Instinktlosigkeit noch erhöht hat; aber es wäre falsch, aus diesem Zauberlehrling etwa gar den Meister machen zu wollen.
    Angesehene Historiker wie Martin Broszat warnen vor der Geschichtsklitterei,

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Ein widerlicher Haß! So werden Sie die Ergebnisse von Hamburg nicht ändern! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)




    Frau Simonis
    die sich, losgetreten vom Fraktionsvorsitzenden der CDU, bis hin zum Bundeskanzler bei uns in der Bundesrepublik breitmacht. Sie warnen davor, den Bürgern in der Bundesrepublik den selbstkritischen Umgang mit ihrer Geschichte wegzuschwadronieren, der ihnen überhaupt erst die Stellung in den Staaten der westlichen Demokratie erlaubt.
    Herr Bundeskanzler, Sie haben 18 Semester lang Geschichte studiert. Das sind einige Semester mehr, als die konservativen Bildungspolitiker Ihrer Parteien heute als Regelstudium bis zur Promotion einem jungen Geschichtswissenschaftler zugestehen wollen.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Bei Ihnen hat man das Gefühl, es waren ein paar Semester zu wenig. Sie beteuern stets, die deutsche Geschichte gelernt zu haben. Gelernt haben Sie vielleicht, begriffen haben Sie nichts.

    (Beifall bei der SPD)