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ID1023807100

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    Plenarprotokoll 10/238 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 238. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 Inhalt: Gedenkworte für den durch ein Attentat ums Leben gekommenen Abteilungsleiter im Auswärtigen Amt Dr. Gerold von Braunmühl 18336 A Gedenkworte für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in El Salvador 18336 B Würdigung des vor 100 Jahren geborenen ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion 18336 C Änderung der Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/2866 (neu) (Notprogramm zur Schutzwaldsanierung der Alpenregion) an Ausschüsse 18336 D Nachträgliche Überweisung des Entwurfes eines Zweiten Vermögensbeteiligungsgesetzes — Drucksache 10/5981 — an den Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 18336 D Begrüßung des Vizepräsidenten des Sejm der Volksrepublik Polen und einer Delegation 18360 A Aktuelle Stunde betr. Ergebnisse der Gipfelbegegnung in Reykjavik Dr. Ehmke (Bonn) SPD 18321 B Dr. Dregger CDU/CSU 18322 B Frau Borgmann GRÜNE 18323A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 18324 B Genscher, Bundesminister AA 18325 C Voigt (Frankfurt) SPD 18327 B Klein (München) CDU/CSU 18328A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 18329A Frau Fuchs (Verl) SPD 18330 D Dr. Todenhöfer CDU/CSU 18332 A Dr. Soell SPD 18332 D Berger CDU/CSU 18334 A Petersen CDU/CSU 18335 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Jahrestagung 1986 des internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 18337 A Frau Matthäus-Maier SPD 18340 B Dr. von Wartenberg CDU/CSU 18344 B Volmer GRÜNE 18347 B Dr. Solms FDP 18350 B Dr. Wieczorek SPD 18352 C Dr. Rose CDU/CSU 18356 C Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 18358 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung — zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Schoppe und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Unterrichtung durch die Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 238. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 — zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zur Unterrichtung durch die Bundesregierung Verbesserung der Chancengleichheit von Mädchen in der Bundesrepublik Deutschland — Sechster Jugendbericht — Stellungnahme der Bundesregierung zum Sechsten Jugendbericht zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dr. Schmude, Frau Fuchs (Köln), Jaunich, Kuhlwein, Lutz, Schäfer (Offenburg), Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Odendahl, Bachmaier, Frau Blunck, Catenhusen, Dr. Diederich (Berlin), Egert, Frau Fuchs (Verl), Frau Dr. Hartenstein, Frau Huber, Immer (Altenkirchen), Dr. Kübler, Frau Dr. Lepsius, Frau Luuk, Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Peter (Kassel), Frau Renger, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Simonis, Dr. Soell, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Frau Weyel, Wolfram (Recklinghausen), Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Umsetzung der Empfehlungen der Sachverständigenkommission zum Sechsten Jugendbericht „Verbesserung der Chancengleichheit von Mädchen in der Bundesrepublik Deutschland" — Drucksachen 10/1007, 10/1269, 10/1304, 10/3385, 10/5624 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Jugendprotest im demokratischen Staat" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. Mai 1981 zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Stellungnahme der Bundesregierung zum Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksachen 9/2390, 10/2062, 10/5622 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Gilges, Frau Fuchs (Köln), Jaunich, Delorme, Fiebig, Hauck, Huonker, Lambinus, Frau Dr. Lepsius, Müller (Düsseldorf), Frau Schmidt (Nürnberg), Sielaff, Waltemathe, Witek, Wolfram (Recklinghausen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Situation der Jugend und der Jugendhilfe in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 10/4942, 10/6167 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Tischer, Frau Zeitler, Frau Wag-. ner und der Fraktion DIE GRÜNEN Situation der erwerbsarbeitslosen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 10/3612, 10/4120 — Dr. Götzer CDU/CSU 18360 D Gilges SPD 18363 A Frau Wagner GRÜNE 18365C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 18367 A Schreiner SPD 18368 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 18370 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 18371 D Frau Odendahl SPD 18373 B Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 18374 D Vizepräsident Frau Renger 18369 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind — Schutz des ungeborenen Lebens" — Drucksache 10/6040 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/6121 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6147 — Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 18377 A Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 18377 C Werner (Ulm) CDU/CSU 18378 C Frau Wagner GRÜNE 18379 C Eimer (Fürth) FDP 18380 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Geschmacksmustergesetzes — Drucksache 10/5346 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6149 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 238. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 III Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6150 — 18393 C Beratung der Sammelübersicht 168 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6101 — 18393 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 1. Juni 1972 zur Erhaltung der antarktischen Robben — Drucksache 10/5986 — 18394A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Fahrpreisnachlässe der Deutschen Bundesbahn im Berlin-Verkehr — Drucksache 10/5591 — 18394A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über eine allgemeine Regelung zur Anerkennung der Hochschuldiplome — Drucksachen 10/3909 Nr. 9, 10/5337 — 18394 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Keine Beteiligung am amerikanischen SDI-Programm — Drucksachen 10/4441, 10/5832 — Dr. Schierholz GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18394 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung über die Förderung der europäischen Erfinder — Drucksachen 10/1267, 10/5075 — . . . 18395 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Ewen, Amling, Büchner (Speyer), Buckpesch, Egert, Fischer (Osthofen), Frau Dr. Hartenstein, Heistermann, Heyenn, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kißlinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Kolbow, Dr. Kübler, Kühbacher, Lambinus, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Müller (Schweinfurt), Dr. Müller-Emmert, Dr. Penner, Dr. Nöbel, Purps, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Frau Steinhauer, Stiegler, Tietjen, Weinhofer, Wimmer (Neuötting), Wolfram (Recklinghausen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Fremdenverkehr — Drucksachen 10/4232, 10/5454 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Engelsberger, Dr. Olderog, Frau Hoffmann (Soltau), Frau Geiger, Bohlsen, Hinsken, Dr. Jobst, Kittelmann, Kolb, Magin, Pohlmann, Biehle, Rossmanith, Louven, Dörflinger, Kalisch, Feilcke, Bühler (Bruchsal), Carstensen (Nordstrand), Deres, Echternach, Saurin, von Schmude, Schulze (Berlin), Tillmann, Dr. Unland, Zierer, Daweke, Marschewski, Rode (Wietzen), Frau Rönsch, Dr. Lammert, Hedrich, Frau Verhülsdonk, Brunner, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Möller, Pesch, Dr. Becker (Frankfurt), Dr. Laufs, Wilz, Freiherr von Schorlemer, Schreiber, Ganz (St. Wendel), Dr.-Ing. Kansy, Hornung, Müller (Wadern), Keller, Hanz (Dahlen), Doss, Schneider (IdarOberstein), Hinrichs, Berger, Pöppl, Fischer (Hamburg), Straßmeir, Fellner, Dr. Faltlhauser, Seesing, Milz, Jagoda, Seehofer, Lowack, Graf von Waldburg-Zeil, Sauer (Stuttgart), Dr. Friedmann, Krey, Frau Krone-Appuhn, Schwarz, Kroll-Schlüter, Niegel, Ruf, Funk, Gerstein, Dr. Hoffacker, Susset, Wissmann und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Feldmann, Hoffie, Grünbeck, Dr. Solms, Dr. Rumpf, Frau Seiler-Albring, Dr. Weng (Gerlingen), Paintner, Bredehorn, Dr. Haussmann, Beckmann, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP Fremdenverkehrspolitik — Drucksachen 10/4590, 10/5455 — Müntefering SPD 18396 A Engelsberger CDU/CSU 18398 A Tatge GRÜNE 18399 D Dr. Feldmann FDP 18402 A Dr. Sprung, Parl. Staatssekretär BMWi 18404 A Weinhofer SPD 18406 D Dr. Olderog CDU/CSU 18408 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 18409 C Tietjen SPD 18410 D Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . 18412 C Dr. Kübler SPD 18413 C Schulze (Berlin) CDU/CSU 18415 C Hinsken CDU/CSU 18416 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 238. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur zukünftigen Entwicklung der Großforschungseinrichtungen in Verbindung mit Unterrichtung durch die Bundesregierung Ergänzende Stellungnahme zum Bericht der Bundesregierung zur zukünftigen Entwicklung der Großforschungseinrichtungen — Drucksachen 10/1327, 10/1771, 10/5178 — Dr. Bugl CDU/CSU 18418 B Fischer (Homburg) SPD 18419 C Dr.-Ing. Laermann FDP 18421 B Schmidt (Hamburg-Neustadt) GRÜNE 18423A Stahl (Kempen) SPD 18424A Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 18425 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Filmförderungsgesetzes — Drucksache 10/5448 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/6108 — Frau Geiger CDU/CSU 18428 C Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 18430 C Dr. Haussmann FDP 18432 A Suhr GRÜNE 18433 A Weirich CDU/CSU 18434 A Duve SPD 18435 B Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 18437 A Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Kassenarztrechtes — Drucksache 10/1329 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6099 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung des wirtschaftlichen Einsatzes von medizinisch-technischen Großgeräten in der kassenärztlichen Versorgung — Drucksache 10/1625 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/6099 — Urbaniak SPD 18438 D Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 18439 B Frau Wagner GRÜNE 18440 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 18441 B Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 18442 A Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Eingliederung der Übersiedler aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/5657 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Schierholz und der Fraktion DIE GRÜNEN Eingliederung der Übersiedlerinnen aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/6169 — Böhm (Melsungen) CDU/CSU 18443 A Hiller (Lübeck) SPD 18444 B Ronneburger FDP 18445 D Dr. Schierholz GRÜNE 18447 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 18448 B Rusche GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 18449 C Fragestunde — Drucksache 10/6139 vom 10. Oktober 1986 — Einbeziehung der Bausparbeiträge in den Entwurf des 2. Vermögensbeteiligungsgesetzes MdlAnfr 52, 53 10.10.86 Drs 10/6139 Huonker SPD Antw PStSekr Vogt BMA 18381 D ZusFr Huonker SPD 18382 A Finanzierung von Tarifsenkungen der Bundesbahn als Notmaßnahme gegen das Waldsterben analog der Schweizer Lösung; Vertretbarkeit des Rückgangs der Zahl der Bahnreisenden im Hinblick auf das Waldsterben Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 238. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 V MdlAnfr 9, 10 10.10.86 Drs 10/6139 Senfft GRÜNE Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18383 B ZusFr Senfft GRÜNE 18383 B ZusFr Oostergetelo SPD 18384 A Anbindung der A 61 an das niederländische Autobahnnetz; Beantwortung entsprechender Anfragen von Abgeordneten durch die Bundesregierung MdlAnfr 12, 13 10.10.86 Drs 10/6139 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18384A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 18384 B Rundfunkdurchsagen über Geisterfahrer auf Bundesautobahnen; Anteil der Geisterfahrer, die entweder die falsche Fahrbahn benutzt oder den Fahrbahnwechsel nach einer Baustelle übersehen haben MdlAnfr 14, 15 10.10.86 Drs 10/6139 Collet SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18385A ZusFr Collet SPD 18385A Berücksichtigung der Erkenntnisse des Umweltbundesamtes über Ablagerungsbedingungen für radioaktiven Abfall in der DDR durch Bundesminister Dr. Wallmann; Gefährdung des Lübecker Trinkwassers MdlAnfr 16, 17 10.10.86 Drs 10/6139 Hiller (Lübeck) SPD Antw StSekr Dr. Wagner BMU 18386 B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 18386 C ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 18387 A Schaffung einer Naturschutzzone entlang der Grenze zur DDR MdlAnfr 19 10.10.86 Drs 10/6139 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw StSekr Dr. Wagner BMU 18387 A ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 18387 B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 18387 C Verzicht auf Olympische Winterspiele im Raum Berchtesgaden aus ökologischen Gründen MdlAnfr 20 10.10.86 Drs 10/6139 Mann GRÜNE Antw StSekr Dr. Wagner BMU 18387 C ZusFr Mann GRÜNE 18387 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 18388 B ZusFr Senfft GRÜNE 18388 B Beurteilung der Haltung des Generalsekretärs des ANC zur Ermordung von Schwarzen mit der sogenannten Hals- krausenmethode; Beurteilung der Haltung des Generalsekretärs der ANC zur Ermordung von „Kollaborateuren" mit der sogenannten Halskrausenmethode MdlAnfr 22 10.10.86 Drs 10/6139 Lowack CDU/CSU MdlAnfr 23 10.10.86 Drs 10/6139 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 18388 D ZusFr Lowack CDU/CSU 18389A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 18389 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 18389 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 18390A ZusFr Oostergetelo SPD 18390 B ZusFr Mann GRÜNE 18390 D Auslandskreditgewährung durch Polen, insbesondere an Vietnam MdlAnfr 24 10.10.86 Drs 10/6139 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 18391 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 18391 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 18391 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 18392 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 18392 A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 18392 B ZusFr Oostergetelo SPD 18392 C ZusFr Mann GRÜNE 18392 C Intervention gegen das Schießen auf illegale Grenzgänger in der CSSR; Verhinderung von Grenzzwischenfällen MdlAnfr 25 10.10.86 Drs 10/6139 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 18393 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 18393 A Nächste Sitzung 18450 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 18451*A Anlage 2 Zeitpläne für die Digitalisierung des Fernsprechnetzes in Ostbayern MdlAnfr 1 10.10.86 Drs 10/6139 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 18451* B VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 238. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 Anlage 3 Verteilung der Mittel des EG-Esprit-Programms auf große, kleine und mittlere Unternehmen MdlAnfr 2, 3 10.10.86 Drs 10/6139 Dr. Solms FDP SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . 18451* C Anlage 4 Bündelung der geplanten DB-Schnellbahntrasse mit der B 36 (neu) im Raum Durmersheim-Bietigheim-Ötigheim und der Untertunnelung Rastatt MdlAnfr 11 10.10.86 Drs 10/6139 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 18452* A Anlage 5 Verbesserung der Entschädigungsregelung für Transportunternehmer im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Reaktorunfalls in Tschernobyl MdlAnfr 18 10.10.86 Drs 10/6139 Stiegler SPD SchrAntw StSekr Dr. Wagner BMU . . 18452* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 238. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 18321 238. Sitzung Bonn, den 16. Oktober 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 17. 10. Dr. Ahrens ** 16. 10. Büchner (Speyer) * 17. 10. Eickmeyer 17. 10. Ewen 17. 10. Fischer (Bad Hersfeld) 17. 10. Frau Fuchs (Köln) 17. 10. Dr. Geißler 16. 10. Haase (Fürth) 17. 10. Handlos 17. 10. Hanz (Dahlen) 17. 10. Frau Dr. Hartenstein 17. 10. Hauff 17. 10. Hettling 17. 10. Heyenn 16. 10. Dr. Jahn (Münster) 17. 10. Jansen 17. 10. Jaunich 17. 10. Junghans 17. 10. Frau Kelly ** 16. 10. Kiechle 17. 10. Klose 16. 10. Dr. Köhler (Duisburg) 17. 10. Dr. Köhler (Wolfsburg) 16. 10. Lohmann (Witten) 16. 10. Dr. Müller * 17. 10. Müller (Wadern) 17. 10. Nagel 17. 10. Nelle 17. 10. Reddemann ** 16. 10. Rühe 16. 10. Dr. Rumpf ** 16. 10. Sander 17. 10. Schartz (Trier) 17. 10. Dr. Scheer ** 17. 10. Schlatter 17. 10. Schmidt (Hamburg) 17. 10. Frhr. von Schorlemer 17. 10. Schröer (Mülheim) 16. 10. Schulte (Menden) 17. 10. Schulte (Unna) 17. 10. Dr. Frhr. Spies von Büllesheim 17. 10. Stücklen 17. 10. Dr. Voss 17. 10. Frau Will-Feld 17. 10. Frau Zeitler 17. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/6139 Frage 1): Anlagen zum Stenographischen Bericht Welche Zeitpläne verfolgt die Bundesregierung bei der Digitalisierung des Fernsprechortsnetzes in Ostbayern, und welche ostbayerischen Ortsnetze sind in den nächsten Jahren zur Digitalisierung vorgesehen? Die Maßnahmen zur Digitalisierung der Fernsprechortsnetze in Ostbayern sind in ihren zeitlichen Festlegungen eingebettet in die bundesweiten Planungen der Deutschen Bundespost zur Digitalisierung des Gesamtnetzes. Sie erfordern eine langfristig angelegte Einsatzstrategie für den Bereich der Deutschen Bundespost mit dem Ziel, bis spätetens zum Jahre 2020 die gesamte analoge Technik durch digitale Technik zu ersetzen. In den Fernvermittlungsstellen Regensburg, Deggendorf, Weiden, Landshut und Passau wird bis einschließlich 1990 digitale Fernvermittlungstechnik eingesetzt. Im gleichen Zeitraum wird in vier Ortsvermittlungsstellen des Ortsnetzes Regensburg und in je einer Ortsvermittlungsstelle der Ortsnetze Passau, Landshut und Weiden die vorhandene elektromechanische Technik gegen digitale Ortsvermittlungstechnik ausgewechselt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Solms (FDP) (Drucksache 10/6139 Fragen 2 und 3): Hat die Bundesregierung Informationen darüber, wie sich die Mittel der ersten Phase des EG-Esprit-Programms jeweils auf große, mittlere und kleine Unternehmen verteilt haben, und wie hoch jeweils der Eigenanteil war, den die Unternehmen aufgebracht haben? Hält die Bundesregierung die Programmstruktur von Esprit für angemessen, nachdem die Mittel im wesentlichen in Großunternehmen fließen, und wie hoch schätzt die Bundesregierung die Mitnahmeeffekte ein angesichts der Tatsache, daß die großen Unternehmen die Projekte ohne weiteres vollständig aus Eigenmitteln finanzieren könnten? Zu Frage 2: In den Jahren 1984 und 1985 wurden von der EG- Kommission aus Mitteln des Programms ESPRIT insgesamt 670 Millionen ECU (Europäische Währungseinheiten) für Forschungs- und Entwicklungsprojekte festgelegt. Davon entfallen 66 % auf Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten, 11 auf Klein- und Mittelunternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten. In allen Fällen beträgt die Förderquote und damit der Eigenanteil 50 % der zuwendungsfähigen Kosten. Zu Frage 3: Das Programm ESPRIT hat nach dem Willen des EG-Ministerrates das Ziel, zur Schaffung oder Konsolidierung eines spezifisch europäischen Industriepotentials auf dem Gebiet der Informationstechnologien beizutragen. 18452* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 238. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Oktober 1986 Die Bundesregierung hält eine Förderung durch die EG am ehesten bei Projekten von europäischer Dimension, mit beachtlichem Entwicklungsrisiko und von hoher wirtschaftlicher Bedeutung für angebracht. An solchen Großprojekten sind naturgemäß Großunternehmen stärker beteiligt, da sie eher über die erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen verfügen. Hinzu kommt, daß die Beteiligung an ESPRIT-Projekten, deren Konsortien international besetzt sind und die im Durchschnitt aus über fünf Partnern bestehen, einen hohen Ko-ordinations- und Verwaltungsaufwand erfordert. Dieser Zusatzaufwand fällt bei Großprojekten relativ weniger ins Gewicht. In Anbetracht insbesondere dieser Gesichtspunkte hält die Bundesregierung die Struktur der ESPRIT-Teilnehmer für durchaus hinnehmbar. Das große Unternehmen die ESPRIT-Projekte ohne weiteres vollständig aus Eigenmitteln finanzieren könnten, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Mitnahmeeffekte lassen sich allerdings bei keinem Förderprogramm vollständig ausschließen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 10/6139 Frage 11): Verbleibt es hinsichtlich der geplanten DB-Schnellbahntrasse bei der am 2. Juli 1986 mit allen Beteiligten besprochenen Regelung, nämlich der Bündelung mit der B 36 (neu) im Raum Durmersheim/Bietigheim/Ötigheim sowie bei der Untertunnelung Rastatt, und warum antwortet der DB-Vorstand nicht auf diesbezügliche schriftliche und fernschriftliche Anfragen? Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hat in den Entwurf zum Wirtschaftsplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1987 die Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe-Offenburg-Basel aufgenommen. In den hierzu ausgewiesenen Gesamtausgaben in Höhe von 2 320 Millionen DM ist der aktuelle Stand der Vorplanungen mit einer Trassenführung im Sinne Ihrer Fragestellung berücksichtigt. Hinsichtlich der Trassenführung im Bereich Durmersheim, Bietigheim und Ötigheim geht die Deutsche Bundesbahn davon aus, daß in diesem Abschnitt die vorhandene Strecke aufgelassen werden kann, für den Nahverkehr ein anderes Bedienungskonzept akzeptiert wird, und daß sich die Kreuzungspartner der Bahnübergänge an der aufzulassenden Strecke in Höhe der ersparten Aufwendungen für die nicht mehr zu beseitigenden Bahnübergänge finanziell an der Umfahrung beteiligen. Der Entwurf des Wirtschaftsplanes der Deutschen Bundesbahn bedarf noch der Genehmigung gemäß § 12 und § 14 Bundesbahngesetz. Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hat mich darüber informiert, er habe bisher noch nicht alle Anfragen beantwortet, da er über das weitere Vorgehen bei der Realisierung der Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe-Offenburg-Basel noch nicht abschließend entschieden hatte. Nach Abschluß des Entscheidungsprozesses kann nun davon ausgegangen werden, daß er alle diesbezüglichen Anfragen baldmöglichst beantworten wird. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wagner auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/6139 Frage 18): Wie ist der Ausgleich der Schäden für Transportunternehmer, z. B. Schulmilchtransporteure, wegen der Auswirkungen des Reaktorunfalles in Tschernobyl geregelt worden, und sieht die Bundesregierung eine Notwendigkeit, die bisherige Ausgleichsregelung noch einmal zu öffnen und für Transportunternehmen zu verbessern? Transportunternehmer, insbesondere die von Ihnen angesprochenen Schulmilchtransporteure, haben in der Regel keinen Ausgleichsanspruch nach der Ausgleichsrichtlinie vom 21. Mai 1986 zu § 38 Abs. 2 Atomgesetz, weil es schon am unmittelbaren und betriebsbezogenen Eingriff in ihren eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb fehlt. Sie können allenfalls — ohne daß hierfür ein Rechtsanspruch besteht — nach der Allgemeinen Billigkeitsrichtlinie einen Teil ihres Schadens ersetzt erhalten, wenn sie die dort festgelegten Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört insbesondere das Merkmal „Existenzgefährdung", das in Anlage 6 zu dieser Richtlinie näher definiert ist. Die Bundesregierung hält an diesem Merkmal zur Eingrenzung des Kreises der entschädigungsfähigen Schadensgruppen fest und sieht im übrigen keine Veranlassung, die Allgemeine Billigkeitsrichtlinie zu erweitern oder neu aufzulegen. Dazu wäre auch das Einvernehmen mit allen Bundesländern nötig. Die Bundesregierung hat wiederholt an die Bundesländer appelliert, im Bedarfsfalle eigene Billigkeitsregelungen zu treffen, um eventuell nicht erfaßte Härtefälle auffangen zu können.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe mit Interesse gehört, daß der Kollege von Wartenberg sagte: Hervorstechende Resultate waren in Washington nicht zu erwarten. — Die haben wir auch nicht bekommen. Nun habe ich vor mir noch eine Überschrift aus der „Bild"-Zeitung — das war allerdings am 29. September —: „Stoltenberg siegte". Sehr schön. „Währungsstreit mit Washington beigelegt". Sehr schön.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Und Sie siechen vor sich hin!)

    „Der Dollar soll bei etwas über 2 Mark bleiben". Sehr schön. Am 3. und 4. Oktober hieß es dann schon: „Warum stellt sich Minister Stoltenberg eigentlich so furchtbar stur an?", diesmal im „Handelsblatt". Die Amerikaner selber schreiben dann am 6. Oktober im „Business Week": „Baker starts playing chicken with Germany and Japan" — sehr schön — und dann am 13. — das ist auch noch nicht so lange her —: „A stand-off at the IMF".
    Wenn etwas so schief geht, dann kann man hinterher immer sagen: Wir haben nicht mehr erwartet. Mir scheint nur: Die Erwartung, die Sie geweckt haben, haben Sie nicht erfüllt.

    (Beifall bei der SPD)

    Das ist auch nicht so verwunderlich. Ich habe mit Interesse Ihrer Analyse der amerikanischen Politik zugehört, Kollege von Wartenberg. Dem konnte ich eigentlich nur zustimmen. Der Beifall kam aber auch nur von unserer Seite. Aber ich erinnere mich noch, wann wir vor dieser Politik gewarnt haben. Da haben Sie noch gesagt, die amerikanische Politik sei natürlich die Lösung; so sei es richtig.
    Wie sieht denn die Politik aus? Es ist wert, sich daran zu erinnern. Da haben wir eine Riesensteuersenkung gehabt. Dann haben wir sozialen Abbau gehabt, um das zum Teil zu finanzieren — alles sehr vertraute Maßnahmen. Dann gab es vor allen Dingen einen Riesenaufbau bei der Rüstung. Daß diese Rüstung inflationär und mit Defiziten finanziert wurde ist richtig. Nur habe ich selbst in der Debatte, die wir heute morgen hatten, von seiten der Koalition kein Wort dazu gehört, wie der Zusammenhang zwischen den Kosten für das verrückte SDI und dem ist, was in dem amerikanischen Budget an Löchern drin ist.

    (Beifall bei SPD)




    Dr. Wieczorek
    Da sind die Amerikaner im Kongreß schon weiter als die deutsche Regierungskoalition.
    Dann haben wir natürlich noch etwas anderes gesehen. Da die Amerikaner so fleißig sparen, haben sie Kapitalimporte betrieben. Inzwischen sind sie das größte Schuldnerland geworden. Das sind gar nicht mehr die Entwicklungsländer. Nur haben sie das über Zinssteigerungen betrieben und damit die eh und je bestehende Phase der weltweiten Rezession verlängert. Aber sie waren dabei clever. Sie haben sich nämlich in Dollar verschuldet. Dadurch haben sie den Dollarkurs raufgetrieben. Alle die, die Sie mit Steuersenkungen und ähnlichen Subventionen begünstigt haben — wir brauchen nur die Bundesbankstatistik anzusehen —, sind aus der D-Mark in den Dollar gegangen. Das hat den Dollarkurs hochgetrieben. Die Amerikaner haben ihre Verschuldung mit Dollars gemacht. Wenn sie jetzt den Dollar plumpsen lassen, ist für sie die Schuld real nicht mehr soviel wert.

    (Beifall bei der SPD — Frau MatthäusMaier [SPD]: Im Zweifel drücken die den rauf wie bei Vietnam!)

    Das ist ein eleganter Weg der Entschuldung, leider nur für ein Reservewährungsland möglich.
    Aber das zweite ist: Sie haben es nicht ganz geschafft. Jetzt kommt auch in den USA langsam das nüchterne Erwachen. Wir haben nicht nur eine internationale Verschuldungskrise, die die Banken gefährdet. Das läßt sich mit muddling through noch eine Weile hinziehen. Viel kritischer ist das, was in den USA selber passiert ist. Es ist nicht so, daß eine Bank of America oder die texanischen Banken an den Auslandskrediten in Schwierigkeiten gekommen seien, sondern mit dem, was sie in den USA gemacht haben. Ich finde es schon einigermaßen erschreckend, wenn ich sehe, daß bei den privaten Haushalten 20 % des Einkommens inzwischen für den Schuldendienst draufgehen. Das sollte sehr nachdenklich stimmen.
    Wozu ist das Geld verwendet? Doch nicht dafür, die Industrie in Ordnung zu bringen. Selbst die neue Steuergesetzgebung macht das nicht. Die läßt gerade die Industrie weiter außen vor. Es ist dazu ausgegeben worden, um Spekulationen zu machen, um eine verrückte Akquisitions- und Konzentrationswelle in Gang zu bringen, die einen geradezu erschrecken läßt.
    Dabei ist noch etwas anderes passiert. Das kommt zu uns zurück; deswegen führe ich es auf. Durch den hohen Dollarkus, der die Importe verursacht hat, der die großen Defizite in der Handelsbilanz gebracht hat, aber auch durch diese Art von Spekulationsmentalität hat man ganz systematisch den eigentlichen industriellen Kern der USA in den Teich fahren lassen,

    (Beifall bei SPD)

    ganz massiv in den Teich fahren lassen. Man hat groß über Dienstleistungen geredet. Auch bei uns gibt es Leute, die meinen, das Heil liege in den Dienstleistungen. Jedoch können die Dienstleistungen, die interessant sind — etwa High-tech-Dienstleistungen —, ohne industrielle Basis überhaupt nicht existieren.
    Weil das so ist, haben wir jetzt schon über drei bis vier Jahre ein Investitionsdefizit bei der amerikanischen Industrie, was natürlich deren Exportfähigkeit beeinträchtigt.

    (Dr. Spöri [SPD]: Niedrige Produktivität!)

    Die Amerikaner werden uns das sicher spüren lassen. Das ist der entscheidende Unterpunkt, wo wir mit nationaler Souveränität überhaupt nicht weiterkommen werden, Herr Stoltenberg.

    (Rapp [Göppingen] [SPD]: Miserable Produktivität!)

    Wir haben übrigens eine Umstrukturierung in den Verteidigungsbereich hinein festzustellen. Nur kann man Raketen so fürchterlich schlecht essen. Es wäre schön, wenn es anders wäre.
    Wir haben erlebt, daß ebenfalls durch den überhöhten Dollar — nicht nur durch die Exportsubventionen der EG — der Agrarmarkt für die USA zusammengebrochen ist.
    Allerdings muß man sagen, daß die amerikanische Regierung, seit Baker das Schatzamt übernommen hat, auf einen realistischeren Kurs gegangen ist. Wir haben alle die G-5-Beschlüsse vom September des vorigen Jahres begrüßt. Sie waren vernünftig. Nur: Als dann die Folgerung daraus gezogen werden sollte, als Baker in Washington bei einer privaten Veranstaltung sehr deutlich gemacht hat, es sei an der Zeit, durch neue Instrumente die Wechselkurse in eine Stabilisierungsphase zu führen, damit nicht Verrücktheiten, wie sie nach oben vorgekommen sind, nach unten passieren können, hat die Bundesregierung leider versagt.
    Es ist ja nicht ganz geheim geblieben, Herr Stoltenberg, wie denn in Tokio der Ton war zwischen Ihnen und Herrn Baker und Herrn Darman. Ich weiß nicht, ob uns dieses auf die Dauer wirklich dient.

    (Bundesminister Dr. Stoltenberg: Der letztgenannte Herr war gar nicht da!)

    — Aber Sie wissen, daß er das Papier mit verfaßt hat, das Ihnen Herr Baker präsentiert hat. Sie wissen doch genau, wer das Papier gefertigt hat. Es war nicht Herr Mulford, sondern Herr Darman. Das war das Papier, das Herr Baker Ihnen präsentiert hat, das Sie so fürchterlich erregt hat. Darüber können wir gern reden, Herr Stoltenberg.
    Vorhin habe ich Ihnen die Überschrift gegeben. Da haben Sie schon angefangen auszubüchsen. Der Dollarkurs stand vor 20 Minuten bei 1,973 DM. Das hilft unseren Exporten sicherlich sehr.
    Es ist ja auch kein Geheimnis, daß die Amerikaner inzwischen sagen, es sei gar kein Problem, von dem an den Kaufkraftparitäten ausgerichteten Kurs zwischen 1,90 DM und 2,10 DM abzugehen und ruhig 10 % oder auch 20% herunterzugehen. Die Hausnummer von 1,50 DM können Sie schon in einer Reihe von Publikationen lesen. Das ist nicht so lustig für die deutsche Industrie. Das werden Ihnen der DIHT und auch der Bankenverband sa-



    Dr. Wieczorek
    gen, wenn der Wahlkampf vorbei ist; vorher natürlich nicht.
    Wir sehen natürlich auch, daß wir schon konkreten Protektionismus haben.

    (Frau Dr. Timm [SPD]: So ist es!)

    Die reden nicht nur darüber. Wir hatten doch schon die ganzen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Stahl. Sehen Sie denn nicht, was beim Werkzeugmaschinenbau passiert ist? Wollen Sie nicht wahrhaben, wie die Amerikaner mit den Kanadiern beim Holz umgehen? Wir müssen auch sehen, daß das Gesetz zur Beschränkung der Textileinfuhr gerade noch einmal nicht durchgekommen ist. Das ging, weil der Präsident zur Zeit noch die Mehrheit für ein Veto hat. Ob das nach dem November noch der Fall sein wird, darüber werden wir uns vielleicht noch unterhalten müssen.
    Es wäre für uns sinnvoll gewesen, genau diesen Ball der Wechselkursstabilisierung aufzunehmen. Dieser Ball ist aber von der Bundesregierung verspielt worden, nicht zuletzt auch in den anschließenden Diskussionen über Indikatoren und den Versuch, über peer-pressure so etwas wie eine Koordinierung der Wirtschaftspolitik zu erreichen.
    Jetzt bleibt den Amerikanern gar nichts anderes übrig, als zu sagen: Jetzt müßt ihr handeln, die ihr so lange davon profitiert habt. Es ist doch nicht Ihr Erfolg gewesen, daß die Konjunktur hochgegangen ist, sondern das war nun einmal ein exportbedingtes Wachstum, das wir hatten.
    Sie müssen genau hinsehen. Die Zahlen sind nicht so berauschend, als daß Sie den Amerikanern vormachen könnten, es sei jetzt alles herrlich und in Ordnung. Die Japaner haben das begriffen. Die sind wieder einmal schnell ausgebüchst und machen ein binnenwirtschaftliches Programm in Höhe von 23 Milliarden US Dollar für ihre eigene Wirtschaft. Wenn ich richtig informiert bin, betreffen davon immerhin 9 Milliarden öffentliche Aufträge. Das ist auch ganz interessant. Japanische Beispiele sind j a nicht immer schlecht.
    Was aber machen wir? Sie sagen: Das erste Quartal war ein Ausrutscher, das zweite Quartal ist herrlich. Die Amerikaner schauen auch auf so etwas wie kalenderbereinigte Daten. Dann aber ist man bei 2 %. Das ist j a nicht so toll.
    Sie wissen auch, was im Einzelhandel und was mit den Aufträgen insgesamt bis zum August passiert ist. Es ist auch kein Zufall, daß ausgerechnet Herr Gutowski, der nun wirklich unverdächtig ist, Sozialdemokrat zu sein, Ihnen empfiehlt, dringend etwas für die Konjunktur zu tun.
    Es ist doch auch kein Zufall, daß Sie sich selber heute in Ihrer Rede ein Schlupfloch aufgemacht haben, man könnte vielleicht bei der Steuer ein bißchen mehr tun. Das haben wir schon gehört.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Und bei den Zinsen!)

    Aber da, wo es hier und heute gilt, etwas zu tun, haben Sie bisher aus eigentlich nur ideologisch zu erklärenden Gründen nein gesagt.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich meine damit das „Sondervermögen Arbeit und Umwelt", das wir vorgestellt haben, und die Frage der Zinspolitik.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Das haben wir de facto doch schon!)

    — Das haben wir ja gesehen, wie Sie das machen: Mini.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Nein, Maxi!)

    — Die KW hat bei uns abgeschrieben. Das ist richtig, und das finde ich auch gut. Die Regierung sollte bei uns abschreiben. Das wäre viel besser.

    (Beifall bei der SPD)

    Zur Zinspolitik: Natürlich macht das halbe Prozentchen beim Diskont bestenfalls ein bißchen gutes Wetter in den USA. Das ändert aber nicht viel. Nur: Die Zinspolitik insgesamt ist nicht in Ordnung, denn die Realzinsen sind noch entschieden zu hoch. Das, was der Kreditkunde der Banken zu zahlen hat, ist noch zu hoch. Vielleicht wäre es einmal sinnvoll, sich mit dem Bankenverband darüber zu unterhalten. Vielleicht sind dann die Anzeigen nicht mehr so für die Regierung, wie sie es heute sind.
    Aber dann wird das Argument vorgetragen, das Geldmengenwachstum sei außer Rand und Band geraten. Darüber kann man ja noch diskutieren, ob das der Fall ist. Nur: Ist Ihnen denn gar nicht aufgefallen, daß genau Ihre Wechselkurspolitik die Bundesbank dazu gezwungen hat, jetzt immer wieder zu intervenieren, damit der Dollar nicht noch mehr absackt? Aber er wird wahrscheinlich noch weiter absacken. Daß aber solche Interventionen, d. h. wenn Sie Dollars kaufen, um den Dollarkurs hochzutreiben, natürlich im Gegenzug die Geldmenge bei uns steigern, gehört nun einmal zum Einmaleins eines jeden, der weiß, wie dieser Mechanismus funktioniert. Das heißt: Sie produzieren ja selber die Erhöhung der Geldmenge über die notwendigen Interventionen am Devisenmarkt, die Sie dann hinterher als Ausrede dafür benutzen, daß Sie bei den Zinsen nichts tun.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich komme zu einem weiteren Punkt, zu der Frage der Lokomotiv-Theorie. Natürlich ist es albern zu meinen, die Bundesrepublik allein könne den USA helfen. Ich halte allerdings auch eines für wichtig: Wenn die Amerikaner sagen, 5 Milliarden Dollars seien auch etwas, dann ist das ja richtig. Nur, wir müssen natürlich sehen, daß die Bundesrepublik aus amerikanischer Sicht das entscheidende Land für Europa ist, aber sie ist es nicht nur aus amerikanischer Sicht. Dann sehen die Zahlen schon etwas anders aus.
    17,5 % des amerikanischen Handelsdefizits entstehen mit Europa, und 26,8 % aller amerikanischen Importe kommen aus Europa. Es hängt doch entscheidend davon ab, ob die Bundesregierung bei der Arbeitslosigkeit, die in allen europäischen Ländern



    Dr. Wieczorek
    zu verzeichnen ist, bereit wäre, in einer verabredeten Kooperation das zu machen, was wir in unserem Programm einen europäischen Beschäftigungspakt nennen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie können es ja anders nennen — das interessiert mich nicht —, nur, Sie müssen es endlich machen.

    (Erneuter Beifall bei der SPD)

    Sie müssen natürlich auch die Bundesbank an ihre Verantwortung erinnern, denn ohne die währungspolitische Begleitmusik der Bundesbank, im Sinne einer Absicherung, damit nicht wieder das passiert, was Frankreich 1982 passiert ist, wird das nicht laufen. Aber da stehen die Deutschen in der Verantwortung, und die Amerikaner werden uns daran erinnern. Haben Sie keine Sorge, daß die das nicht sehen.
    Weil dies so ist, möchte ich auch noch darauf verweisen, daß wir da nicht allein sind. Es sind Herr Modigliani und Herr Giersch gewesen — Herr Giersch, der Präsident des Kieler Instituts, ist, wie jedermann weiß, ja auch ein bekannter Vertreter der sozialistischen Theorie; es ist ja bekannt, daß das Institut ausgesprochen linkssozialistische Tendenzen vertritt —, die jetzt in einem Programm einen europäischen Beschäftigungspakt gefordert haben. Berufen Sie sich meinetwegen auf Herrn Giersch und Herrn Modigliani, wenn Sie sich schon nicht auf uns berufen wollen, aber tun Sie endlich etwas.

    (Beifall bei der SPD)

    Dann muß ich Sie daran erinnern, was geschieht, wenn Sie nichts tun. Ich habe Ihnen den Dollarkurs genannt. Aber es wird ja nicht nur der Dollarkurs tangiert, sondern auch der Pfundkurs; er lag vor ein paar Minuten bei 2,83 DM. Dann wird nämlich an dieser Front ein weiteres Absacken zu verzeichnen sein. Sie bekommen die Effekte bei der Geldmenge, die wir schon diskutiert haben.
    Vor allen Dingen aber werden massive Störungen des Welthandels die Folge sein. Da werden die Amerikaner — das bitte ich allerdings ganz ernst zu nehmen — nach dem Monat November anders handeln als bisher. Wir wissen nicht, wie die Senatswahlen ausgehen. Nur, denken Sie an die entscheidenden Staaten, in denen der Ausgang offen ist: North Carolina, Washington State, Idaho, Dakota. Das alles sind Staaten der USA, die handelsorientiert sind. Sie sind entweder agrarisch oder industriell ausgerichtet. Wenn die Mehrheiten dort kippen, dann wünsche ich viel Vergnügen bei der Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Kongreß über Protektionismus. Wir wissen doch nur zu gut — Sie wissen es doch auch; Sie sind doch besser informiert als so eine kleine Opposition, die versucht, sich handgestrickt Informationen zu besorgen — —

    (Zuruf des Abg. Dr. Bötsch [CDU/CSU])

    — Natürlich, ich habe nichts gegen stricken; Handwerk ist immer gut; Sie haben ja neuerdings Probleme damit, aber das ist Ihr Problem. — Nur, eines müssen Sie doch sehen: Diese Gesetze liegen doch
    alle vor, einschließlich des Export Trading Act mit seinen doch sehr schönen Maßnahmen.
    Nur zur Erinnerung, falls Sie es nicht gehört haben sollten: Wenn die Demokraten die Mehrheit im Senat bekommen, dann wird Senator Lloyd Bentsen aus Texas der Vorsitzende des Finance Committee, wo Fragen der Handelspolitik erörtert werden. Nur, falls es Ihnen entgangen sein sollte: Dieser Lloyd Bentsen ist einer der Sponsoren des Import Tax Bill mit 25 % Importsteuern, um die USA zu schützen. Dies ist die Kombination, mit der wir zu rechnen haben. Dann halte ich es allerdings nicht nur für ein Versagen bei einer Konferenz, sondern dann halte ich langsam für eine ganz starke Gefährdung unserer langfristigen Aussichten, und zwar nicht nur im Blick auf die USA, was Sie in Washington nicht geleistet haben. Denn die Folge wird natürlich sein, daß dann die ganzen Maßnahmen scheitern werden, die wir im GATT vorhaben. Herr Bangemann nimmt den Mund ja gern ein bißchen voll. Die Probleme sind größer, als Herr Bangemann sie darstellt. Nur, wenn die Amerikaner Protektionismus machen, können Sie nach meiner Einschätzung — ich bin da vermutlich nicht alleine — GATT vergessen. Dann stehen wir nämlich vor einer Periode, die wir in anderen Weltwirtschaftskrisen auch schon hatten. Dann kriegen wir nämlich genau die Entwicklung mit bilateralen Abkommen und alledem, was damit verbunden ist. Daß das der Bundesrepublik Deutschland dienen soll, können Sie mir nicht erzählen. Wahrscheinlich können Sie sich das noch nicht einmal selber erklären.

    (Beifall bei der SPD)

    Das wird dann auch nicht beim GATT stehenbleiben. Glauben Sie denn im Ernst, daß in einer solchen Situation in Großbritannien nicht plötzlich diejenigen, die dort auch für Protektionismus sind, wieder die Oberhand gewinnen? Das sind zum Teil Parteifreunde von uns; ich sage das ganz offen. Sie sind im Moment 'rumgekommen, weil wir sie überzeugt haben. Nur, ob es dabei bleibt, weiß ich nicht.
    Und was die Franzosen machen werden? Ich darf daran erinnern, daß wir das Europäische Währungssystem auch deshalb geschaffen haben — Helmut Schmidt damals, übrigens auch gegen Ihren Widerstand —, um den Protektionismus in Frankreich außen vor zu halten. Hier ist ja damals der Zusammenhang zwischen Währungspolitik und Handelspolitik nur allzu deutlich geworden.

    (Beifall bei der SPD)

    Aber was bieten Sie uns? Sie bieten uns auf diesem Sektor keine Lösung. Wir brauchen sie dringend; sonst müssen wir leider erwarten, daß Sie Gefangener Ihrer eigenen Argumentation werden. Sie sagen, Sie seien so gut; deswegen brauchten Sie keine Konjunkturpolitik, erst recht keine mit strukturellen Wirkungen, zu machen. Nur, wenn Sie keine machen, werden wir nicht von den 2 Millionen Arbeitslosen herunterkommen. Da können Sie noch soviel aus der Statistik herausstreichen, das hilft nichts. Wir gehen dann auf dieser Basis in die



    Dr. Wieczorek
    nächste Rezession, von der alle sagen, daß sie 1987/1988 kommen wird.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Herr Roth hat das schon vor drei Jahren gesagt!)

    — Sie müssen einmal genau nachlesen, was gesagt worden ist.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: 4,5 Millionen hat er gesagt!)

    Ich empfehle Ihnen, sich doch einmal Ifo anzugukken, HWWA, alle die Institute anzugucken, auf die Sie sich auch sonst so gerne berufen, einschließlich der OECD. Wenn Sie es noch nicht gelesen haben: Ich habe drüben eine Sammlung liegen, die ich Ihnen gerne gebe.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Der schönste Erfolg der Unken ist der Mißerfolg!)

    — Wenn ich da unrecht haben sollte, bin ich happy. Das will ich Ihnen ganz offen sagen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Das glaube ich nicht! Sie leben doch davon!)

    Nur, daß Sie plötzlich den Konjunkturzyklus abschaffen werden, bezweifle ich allerdings.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Aber wir werden ihn abschwächen!)

    — Es mag ja sein, daß Sie das glauben. Nur, Sie tun doch nichts dafür. Und wenn Herr Stoltenberg meint, er könne sein Pulver aufbewahren, bis es denn kommt, kann ich nur sagen: Das wird dann möglicherweise in der Situation sein, von der ich eben geredet habe, wenn sich nämlich der Welthandel selbst in der Desintegration befindet. Dann halten Sie allein mit Konjunkturprogrammen nichts mehr auf. Wenn, dann müssen Sie jetzt etwas tun und nicht warten, bis das Kind im Brunnen liegt. Das ist der entscheidende Punkt.

    (Beifall bei der SPD — Feilcke [CDU/CSU]: Das beste für unsere Konjunktur ist, Sie in der Opposition zu halten!)

    Aber Ihre Ideologie, Ihre Wahlkampfaussage läßt es nicht zu, zu sagen, es ist doch nicht ganz so gut, wie wir immer tun. Und hinsichtlich Ihrer eigenen Absichten habe ich bei dem einen und anderen auch meine Zweifel. Wenn ich den Grafen Lambsdorff so höre mit seiner Argumentation für mehr Flexibilität, muß ich sagen: Die kann er doch bei uns nur kriegen, wenn er die Furcht vor der Arbeitslosigkeit aufrechterhält. Das ist ja wohl dann auch sein Ziel.
    Herr Stoltenberg, ich komme zum Schluß. Sie haben gesagt: Frei von äußerer Einmischung im Einklang mit seinen Traditionen und seinen Wertvorstellungen Politik zu entwickeln sei die Aufgabe jeder nationalen Regierung. Fein. Endlich einmal ein ordentlicher Standpunkt gegenüber den Amerikanern! Den vermisse ich in der Rüstungspolitik, den vermisse ich in der Nicaragua-Politik, den vermisse ich übrigens auch in der Verschuldungspolitik der Dritten Welt. Nur, bei diesem Punkt ist diese Einstellung natürlich falsch; denn ein Land wie die Bundesrepublik, das ein Drittel seines Sozialprodukts im internationalen Bereich erwirtschaftet, das so verflochten ist — innerhalb der EG und zusammen mit der EG — mit der Weltwirtschaft —, kann es sich nicht leisten, einen solchen Standpunkt gegenüber der größten Handelsmacht des westlichen Bereichs, den USA, einzunehmen. Ob es uns paßt oder nicht: Wir sind zur Kooperation gezwungen. Sie haben diese Kooperation leider nicht gesucht, und wir werden das leider alle ausbaden müssen.
    Ich hoffe nur, daß bei Ihnen vielleicht doch noch die Einsicht kommt, wie das in einigen Reden heute morgen angeklungen ist. Vielleicht wird Herr Kohl, der soviel von Wirtschaft versteht, aus Washington mit anderen Ergebnissen zurückkommen. Spannend wäre das jedenfalls.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Rose.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus Rose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Verehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Anders als bei den Ausführungen der ersten Sprecherin der SPD-Fraktion, die die Tagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zu einer Matthäus-Passion der deutschen Innenpolitik machen wollte,

    (Heiterkeit und Zustimmung bei der CDU/ CSU)

    habe ich bei den Ausführungen des Kollegen Dr. Wieczorek keine allzu großen Schwierigkeiten, einiges zu erkennen, was auch uns bewegt und was zur Zeit besonders in bezug auf die USA festzustellen ist.
    Es ist zweifellos richtig, daß auch die Vereinigten Staaten von Amerika in der internationalen Schuldenpolitik inzwischen eine nicht besonders positive Rolle spielen, und gerade deshalb gab es ja auch bei dieser Tagung des Internationalen Währungsfonds die Gespräche, in denen man mit den amerikanischen Abgeordneten und Senatoren reden konnte, um auch die Haushaltspolitik der Amerikaner zu durchleuchten. Wir werden da bestimmt noch mehr tun müssen, und es ist bestimmt nicht falsch, wenn sich auch und gerade Haushaltspolitiker, Leute aus der Wirtschaft und Leute von den Banken, die ja offener als Ideologen über manche Probleme reden, zusammensetzen und diese Fragen dann auch einer Lösung zuführen.
    Für mich als zweiten Redner der CDU/CSU-Fraktion besteht heute aber die Aufgabe zunächst darin, noch einmal auf die internationale Schuldenkrise einzugehen. Dabei möchte ich die Tagung des Währungsfonds und der Weltbank analysieren, eine Tagung, die ich zu Beginn als notwendig und als gut bezeichnen möchte. Entgegen der Meinung der GRÜNEN, daß dort zum größten Teil — wie sie es nennen — politisch nutzlose Schauveranstaltungen stattgefunden haben, hat nämlich auch die diesjäh-



    Dr. Rose
    rige Tagung in Washington wieder gezeigt, daß Fortschritte zu erzielen sind.

    (Ströbele [GRÜNE]: Noch mehr Schulden, oder wie?)

    So urteilte die „Neue Zürcher Zeitung" am 3. Oktober, die Einigung zwischen Mexiko und seinen Gläubigerbanken über die Gewährung zusätzlicher Kredite für 1986 und 1987 habe alle Beteiligten hörbar aufatmen lassen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Aber nicht das mexikanische Volk!)

    Auch die „International Herald Tribune" schrieb, die Vereinbarung zwischen Mexiko und den Banken sei ein gutes Abkommen; die Schuldzinsenrate sei zwar nicht so niedrig wie von Mexiko erhofft ausgefallen, doch handele es sich um den niedrigsten Zins, der bisher auf dem internationalen Schuldensektor erreicht wurde.

    (Volmer [GRÜNE]: Hilft trotzdem nicht!)

    Mit dem genannten Ambiente, mit den vielen Möglichkeiten zwischenmenschlicher und zwischenstaatlicher Begegnungen lohnt sich eine solche Jahrestagung. Das möchte ich gerade den GRÜNEN sagen, die bei uns im Haushaltsausschuß den Antrag eingebracht haben, kein Geld für die große Tagung in Deutschland zur Verfügung zu stellen. Ich meine, wir können uns freuen, wenn 1988 die internationale Tagung in Berlin stattfindet!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich möchte auch nochmals die Worte meines Vorredners Dr. von Wartenberg unterstreichen: Wir müssen Herrn Bundesfinanzminister Dr. Stoltenberg Anerkennung dafür zollen, daß er in Washington erneut eine klare Linie verfolgt hat.
    Aus Anlaß der heutigen Debatte sollen einige Fragen aufgegriffen werden, die die internationale Verschuldung betreffen, denn die „Süddeutsche Zeitung" hatte recht, als sie am 3. Oktober konstatierte, daß es einen vor sich hinbrodelnden Krisenherd gibt, der gemeinhin mit „internationale Verschuldung" umschrieben wird, und daß wir nicht jahrelang nur über diese Fragen reden können, sondern daß auch etwas geschehen muß.
    Wie sollen wir diese Entwicklung beurteilen? Wie sind denn ihre Auswirkungen auf uns selbst, auf den Bundeshaushalt und auf die Finanzen der Banken? Wie können wir — auch diese Frage ist wichtig — den Schuldnerländern dabei helfen, daß sie wieder verstärkt zahlungsfähig werden?
    Jeder von uns weiß, daß es inzwischen Länder gibt, die bereits zahlungsunfähig sind. Sie werden sie in aller Welt finden. Dazu gehört auch Vietnam, dazu gehört auch Peru, und welche Regierungen dort amtieren, muß man nicht unbedingt erwähnen. Die Verbindlichkeiten der Dritten Welt liegen, wie Kollege Solms schon erwähnt hat, bei einer Billion US-Dollar. Peru z. B. möchte keine Devisen zur Deckung des Schuldendienstes mehr abzweigen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Sehr vernünftig!)

    Aber auch Bolivien kann das wegen schlechterer „terms of trade" oder wegen nachgebender Rohstofferlöse nicht mehr.
    Da höre ich nun immer: Es ist sehr vernünftig, wenn die Leute nicht mehr zahlen. Ich möchte einmal wissen, für wen das vernünftig ist.

    (Ströbele [GRÜNE]: Für die Leute!)

    Es ist doch nur für die vernünftig, die selber das Geld schulden. Das kann ja jeder tun: zuvor Schulden machen und hinterher sagen: April, April, ich gebe das Geld nicht zurück. Wenn Sie im Interesse des deutschen Volkes und des deutschen Steuerzahlers reden, dürfte die Antwort, die Sie geben, nicht die richtige sein. Wenn man Kredite gegeben hat, muß auch etwas zurückkommen.
    Eine andere Frage ist, ob die hohen Zinsen, die jahrelang auf dem internationalen Markt üblich waren, sein müssen. Da meine ich, daß auch die Banken einsehen müssen, daß es besser ist, Zinszahlungen auf einem niedrigeren Niveau zu bekommen, als auf hohem Niveau leer auszugehen.
    Es muß weiter die Ansicht verfolgt werden, daß die Schuldnerländer nicht gesundschrumpfen, sondern gesundwachsen sollen. So habe ich die Äußerungen des Weltbankpräsidenten, Mr. Conable, auch voll bejaht, als er sagte, wir müßten dafür arbeiten, daß es wieder zu Wachstum komme. Man kann deshalb die Passage des Berichts des Internationalen Währungsfonds für das Jahr 1986 nur unterstreichen, in der es heißt:
    — Die Schuldnerländer müssen vernünftige gesamtwirtschaftliche und strukturpolitische Maßnahmen treffen, damit die Grundlage für ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum bei niedriger Inflation gelegt

    (Ströbele [GRÜNE]: Was heißt denn „für die Bevölkerung"?)

    und damit auch für die internationale Kreditwürdigkeit geschaffen ist; — die Gläubigerländer müssen sich wirtschaftlich und finanziell mehr auf die Entwicklungsländer einstellen.
    Die geforderten Schritte, die sich aus dieser Politik ergeben, nämlich z. B. Verringerung der Haushaltsdefizite, Wechselkursanpassungen, Zinssenkung, Offenhaltung der Märkte, inflationsfreies Wachstum, weiterer Zinssenkungsspielraum, sind bei uns in der Bundesrepublik bereits durch eine gute Politik erfolgt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Schwieriger allerdings gestaltet sich die Erfüllung des Baker-Planes, daß die Weltbank und die Interamerikanische Entwicklungsbank eine Kapitalstärkung brauchen, um mehr Kreditauszahlungen an die Hauptschuldnerländer zu erreichen.
    Ebenso schwierig entwickelt sich die Lage der Geschäftsbanken, die ebenfalls neue Kredite zur Absicherung einer soliden Wirtschaftspolitik bräuchten. Doch auch hier hat die deutsche Seite positive Signale gesetzt.
    Die internationale Schuldenlage macht uns weiterhin Sorgen. Sie ist jetzt zum Herbst angespann-



    Dr. Rose
    ter als noch im Frühjahr dieses Jahres. Die Schuldenquoten haben sich verschlechtert. Aber wenn man differenziert, sieht es nicht ganz so schlecht aus: Da gibt es auch wieder Lichtblicke, weil die Lage der Ölexporteure besonders kritisch ist, vor allem wenn sie keine anderen Exportmöglichkeiten haben, weil aber z. B. die Lage der Agrarexporteure, wenn auch andere Terms of Trade dazukommen, durchaus günstiger ist, solange sie nicht auch durch schlechte Ernten beeinflußt wird.
    Zu Recht lehnt die Bundesregierung eine Politik ab, die darauf hinausläuft, mehr Wachstum durch Steigerung staatlicher Ausgabenprogramme und durch Ausweitung der Staatsverschuldung herbeiführen zu wollen. Das ist auf Dauer keine richtige Politik. Man kann deshalb nur ermuntern, selbsttragende Wirtschaftspolitik zu unterstützen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Vor allem die deutsche Wirtschaft!)

    Besonders wichtig ist, daß die hohe Kapitalflucht gestoppt wird.
    Ein letzter Aspekt: In Washington wurde ein wenig die Hoffnung laut, daß die Geschäftsbanken ihre Risiken durch staatliche Bürgschaften abdekken wollen. Bei aller Anerkennung der entwicklungspolitischen Arbeit dieser Banken kann es aber zu keiner Übernahme der Risiken durch den Bundeshaushalt kommen. Es ist im wohlverstandenen Interesse der Banken selbst, jeden Einzelfall zu bearbeiten und den Anpassungsprozeß in den Schuldnerländern finanziell abzusichern. Den Steuerzahler hineinzuziehen wäre der verkehrteste Weg. Wir müssen dazu beitragen, daß die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, daß der Protektionismus ausbleibt und daß die hoffnungsvollen Signale, die gesetzt wurden, auch in der Zukunft verfolgt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Der Steuerzahler ist doch schon dran!)