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    Plenarprotokoll 10/236 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 236. Sitzung Bonn, Freitag, den 3. Oktober 1986 Inhalt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verwendung der Überschüsse der Bundesanstalt für Arbeit aus Beitragsmitteln der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zugunsten von Arbeitslosen Lutz SPD 18237 B Kolb CDU/CSU 18238 B Bueb GRÜNE 18239 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 18240 B Reimann SPD 18241 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 18242 C Dreßler SPD 18244 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 18245 C Keller CDU/CSU 18246 D Louven CDU/CSU 18247 D Frau Steinhauer SPD 18249A Müller (Wesseling) CDU/CSU 18250A Jagoda CDU/CSU 18251A Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Energiebericht der Bundesregierung — Drucksache 10/6073 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Tatge und der Fraktion DIE GRÜNEN Energiesparprogramm für den Wärmemarkt — Drucksache 10/5976 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 18252 C Dr. h. c. Rau, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen 18255 C Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 18262A Fischer, Staatsminister des Landes Hessen 18266 A Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 18272A Dr. Hauff SPD 18275 C Beckmann FDP 18277 B Tatge GRÜNE 18279A Engelsberger CDU/CSU 18280 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD IKRK-Konferenz in Genf vom 16. bis 31. Oktober 1986 — Drucksache 10/6038 — Verheugen SPD 18283 C Graf Huyn CDU/CSU 18285 B Dr. Schierholz GRÜNE 18286 B Möllemann, Staatsminister AA 18287 B Vizepräsident Westphal 18290 C Nächste Sitzung 18290 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 18291*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 18291* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Oktober 1986 18237 236. Sitzung Bonn, den 3. Oktober 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter 3. 10. Frau Augustin *** 3. 10. Bahr 3. 10. Bastian 3. 10. Böhm (Melsungen) ** 3. 10. Frau Borgmann 3. 10. Broll 3. 10. Büchner (Speyer) * 3. 10. Dr. Bugl 3. 10. Buschbom 3. 10. Daubertshäuser 3. 10. Dörflinger 3. 10. Dr. Dollinger 3. 10. Frau Eid 3. 10. Fischer (Bad Hersfeld) 3. 10. Frau Fuchs (Verl) 3. 10. Gallus 3. 10. Frau Geiger *** 3. 10. Dr. Geißler 3. 10. Genscher 3. 10. Dr. Götz 3. 10. Grünbeck 3. 10. Haase (Fürth) 3. 10. Dr. Häfele 3. 10. von Hammerstein 3. 10. Handlos 3. 10. Hansen (Hamburg) 3. 10. Hanz (Dahlen) 3. 10. Dr. Haussmann 3. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 3. 10. Dr. Holtz *** 3. 10. Ibrügger 3. 10. Jaunich 3. 10. Jungmann 3. 10. Kißlinger 3. 10. Dr. Köhler (Duisburg) 3. 10. Dr. Köhler (Wolfsburg) 3. 10. Kroll-Schlüter 3. 10. Dr.-Ing. Laermann 3. 10. Dr. Laufs 3. 10. Frau Dr. Lepsius *** 3. 10. Lowack 3. 10. Dr. Mertens (Bottrop) 3. 10. Metz 3. 10. Dr. Müller * 3. 10. Nagel 3. 10. Neumann (Bramsche) 3. 10. Frau Pack 3. 10. Peter (Kassel) 3. 10. Pfeifer 3. 10. Ranker 3. 10. Reuschenbach 3. 10. Dr. Riedl (München) 3. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 3. 10. Dr. Rumpf 3. 10. Schäfer (Mainz) 3. 10. Schäfer (Offenburg) 3. 10. Schlatter 3. 10. Schmidt (Hamburg) 3. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schmidt (München) ** 3. 10. Frau Schmidt (Nürnberg) 3. 10. Schmidt (Wattenscheid) 3. 10. Schmitz (Baesweiler) 3. 10. Schröer (Mülheim) 3. 10. Schulte (Menden) 3. 10. Dr. Solms 3. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim *** 3. 10. Dr. Spöri 3. 10. Dr. Stercken 3. 10. Tietjen 3. 10. Voigt (Frankfurt) 3. 10. Dr. Voigt (Northeim) 3. 10. Voigt (Sonthofen) 3. 10. Vogt (Duren) 3. 10. Dr. Voss 3. 10. Frau Wagner 3. 10. Weiß 3. 10. Werner (Dierstorf) 3. 10. Wieczorek (Duisburg) 3. 10. Frau Dr. Wisniewski 3. 10. Wissmann 3. 10. Dr. Wulff *** 3. 10. Frau Zeitler 3. 10. Dr. Zimmermann 3. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an der 76. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Abschluß des Verfahrens der Konsultation des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine einundzwanzigste Richtlinie zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuer - Verlängerung der Frist für die Anwendung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems in der Republik Griechenland (Drucksache 10/5641) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Einführung befristeter Sondermaßnahmen betreffend die Einstellung von Beamten der Europäischen Gemeinschaften im Hinblick auf den Beitritt Spaniens und Portugals Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Einführung von Sondermaßnahmen betreffend das endgültige Ausscheiden von Beamten der Europäischen Gemeinschaften aus dem Dienst Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG, EURATOM, EGKS) Nr. 260/68 des Rates zur Festlegung der Bestimmungen und des Verfahrens für die Erhebung der Steuer zugunsten der Europäischen Gemeinschaften 18292' Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Oktober 1986 Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EURATOM, EGKS, EWG) Nr. 549/69 des Rates zur Bestimmung der Gruppen von Beamten und sonstigen Bediensteten der Europäischen Gemeinschaften, auf welche die Artikel 12, 13 Absatz 2 und Artikel 14 des Protokolls über die Vorrechte und Befreiungen der Gemeinschaften Anwendung finden — KOM (84) 680 endg. — EG-Dok. Nr. 4220/85 (Drucksache 10/2952 Nr. 13) Der Vorsitzende des Innenausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlage abgesehen hat: Vorschlag für die Verordnung (EURATOM, EGKS, EWG) des Rates zur Angleichung der Berichtigungskoeffizienten, die auf die Dienst- und Versorgungsbezüge der Beamten und sonstigen Bediensteten der Europäischen Gemeinschaften anwendbar sind — KOM (86) 266 endg. — Rats-Dok. Nr. 7425/86 (Drucksache 10/5788 Nr. 7) Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vollendung des Binnenmarktes: Das Gemeinschaftliche Lebensmittelrecht — KOM (85) 603 endg. — Rats-Dok. Nr. 10483/85 (Drucksache 10/4983 Nr. 56) Verordnung (EWG) Nr. 1388/86 des Rates vom 12. Mai 1986 über die Aussetzung der Einfuhren bestimmter Agrarerzeugnisse mit Ursprung in bestimmten Drittländern, die im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. L 127/1 vom 13. Mai 1986 veröffentlicht ist (Drucksache 10/5706 Nr. 22) Verordnung (EWG) Nr. 1707/86 des Rates vom 30. Mai 1986 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl, die im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. L 146/88 vom 31. Mai 1986 veröffentlicht ist (Drucksache 10/5788 Nr. 8) Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 543/69 über die Harmonisierung bestimmter Sozialvorschriften im Straßenverkehr und der Verordnung (EWG) Nr. 1463/70 über die Einführung eines Kontrollgeräts im Straßenverkehr und Entwurf einer Empfehlung des Rates zur Verbesserung der Anwendung der Sozialverordnungen — EG-Dok. Nr. 5937/84 (Drucksache 10/1404 Nr. 36) Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Abschaffung der Zollförmlichkeiten im Rahmen des TIR-Übereinkommens beim Ausgang aus einem Mitgliedstaat unter Überschreitung einer gemeinsamen Grenze zwischen zwei Mitgliedstaaten — KOM (86) 184 endg. — Rats-Dok. Nr. 6407/86 (Drucksache 10/5621 Nr. 16) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlagen abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung bestimmter Maßnahmen zur Erhaltung und Bewirtschaftung der Fischereiressourcen für die Schiffe unter der Flagge der Mitgliedstaaten, ausgenommen Spaniens und Portugals, in den Gewässern unter der Hoheitsgewalt oder der Gerichtsbarkeit des Königreichs Spanien für 1986 und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung bestimmter Maßnahmen zur Erhaltung und Bewirtschaftung der Fischereiressourcen für die Schiffe unter der Flagge der Mitgliedstaaten, ausgenommen Spaniens und Portugals, in den Gewässern unter der Hoheitsgewalt oder der Gerichtsbarkeit von Portugal für 1986 und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung bestimmter Maßnahmen zur Erhaltung und Bewirtschaftung der Fischereiressourcen für Schiffe unter portugiesischer Flagge in den Gewässern unter der Hoheitsgewalt oder der Gerichtsbarkeit der Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Spanien und Portugal für 1986 — KOM (85) 651 endg. — Rats-Dok. Nr. 10485/85 (Drucksache 10/4583 Nr. 5) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Frühkartoffeln der Tarifstelle 07.01 A II b) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (86) 92 endg. — Rats-Dok. Nr. 5491/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 3) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Anzahl der Schiffe unter portugiesischer Flagge, die zum Fang von weißem Thun in den Gewässern unter der Hoheitsgewalt oder Gerichtsbarkeit Spaniens berechtigt sind und Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Anzahl der Schiffe unter spanischer Flagge, die zum Fang von weißem Thun in den Gewässern unter der Hoheitsgewalt oder Gerichtsbarkeit Portugals berechtigt sind — KOM (86) 127 endg. — Rats-Dok. Nr. 5368/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 4) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über besondere Bedingungen zur Anwendung der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 in Portugal — KOM (86) 84 endg. — Rats-Dok. Nr. 5436/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates mit Grundregeln für die bei der Einfuhr bestimmter Erzeugnisse des Weinsektors aus Spanien geltenden Ausgleichsbeträge — KOM (86) 78 endg. — Rats-Dok. Nr.4988/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 6) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung allgemeiner Bestimmungen für die Regelung der Beitrittsausgleichsbeträge im Geflügelfleischsektor infolge des Beitritts Spaniens — KOM (86) 72 endg. — Rats-Dok. Nr. 4938/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung allgemeiner Bestimmungen für die Regelung der Beitrittsausgleichsbeträge im Eiersektor infolge des Beitritts Spaniens — KOM (86) 71 endg. — Rats-Dok. Nr. 4937/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates mit den Grundregeln betreffend die Bestandteile zum Schutz der Verarbeitungsindustrie im Getreide- und Reissektor und zur Festsetzung dieser Bestandteile für Spanien — KOM (86) 79 endg. — Rats-Dok. Nr. 4954/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der Einzelheiten der mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr bestimmter landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Drittländern nach Spanien — KOM (86) 23 endg. — RatsDok. Nr. 4564/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der anfänglichen mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr bestimmter Erzeugnisse der Blumenzucht aus Drittländern nach Portugal — KOM (86) 42 endg. — RatsDok. Nr. 4773/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung spezifischer Maßnahmen für die Gewährung der Produktionsbeihilfe für Olivenöl in Spanien in der Zeit vom 1. März bis 31. August 1986 — KOM (86) 59 endg. — Rats-Dok. Nr. 4877/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 12) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Regelung der mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr bestimmter Agrarerzeugnisse aus den Kanarischen Inseln nach Portugal — KOM (86) 105 endg. — Rats-Dok. Nr. 5093/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 13) Vorschlag einer Verordnung des Rates über die Anwendung der Beitrittsausgleichsbeträge beim Handelsverkehr mit Glukose und Laktose der Verordnung (EWG) Nr. 2730/75 sowie Eieralbumin und Milchalbumin der Verordnung (EWG) Nr. 2583/75 zwischen Spanien einerseits und der Gemeinschaft und Drittländern andererseits — KOM (86) 122 endg. — Rats-Dok. Nr. 5211/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 14) Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 3. Oktober 1986 18293* Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über eine gemeinsame Maßnahme zur Wiederherstellung und Umstellung der 1985 in bestimmten Gebieten der Gemeinschaft durch Frost geschädigten Olivenhaine — KOM (86) 88 endg. — Rats-Dok. Nr. 5246/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 15) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für frische Tafeltrauben der Tarifstelle ex 08.04 A I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (86) 86 endg. — Rats-Dok. Nr. 5364/86 (Drucksache 10/5238 Nr. 16) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für Kabeljau und Filets von Kabeljau der Tarifstelle ex 03.02 A I b) und 03.03 A II a) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen — KOM (86) 165 endg. — RatsDok. Nr. 6039/86 (Drucksache 10/5401 Nr. 5) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für einige Fische zubereitet und haltbar gemacht der Tarifstelle ex 16.04 G II des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Norwegen — KOM (86) 161 endg. — Rats-Dok. Nr. 6024/86 (Drucksache 10/5401 Nr. 6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2918/85 über den Wiederverkauf in Irland und in Nordirland von Getreide aus Beständen der britischen und der irischen Interventionsstelle zur Verwendung in der Viehfütterung — KOM (86) 143 endg. — Rats-Dok. Nr. 6025/86 (Drucksache 10/5401 Nr. 7) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Anfangskontingents für das Jahr 1986, das von Portugal auf bestimmtes Obst und Gemüse aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung am 31. Dezember 1985 angewandt werden kann — KOM (86) 44 endg. — Rats-Dok. Nr. 4739/86 (Drucksache 10/5401 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für 38 000 Stück Färsen und Kühe bestimmter Höhenrassen, nicht zum Schlachten der Tarifstelle ex 01.02 A II des Gemeinsamen Zolltarifs und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung des Gemeinschaftszollkontingents für 5 000 Stück Stiere, Kühe und Färsen bestimmter Höhenrassen, nicht zum Schlachten der Tarifstelle ex 01.02 A II des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 106 endg. — Rats-Dok. Nr. 5483/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 5) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Bestimmung der in Portugal erzeugten, den Qualitätsweinen bestimmter Anbaugebiete gleichgestellten Weine der Tarifnummer 22.05 des Gemeinsamen Zolltarifs — KOM (86) 82 endg. — Rats-Dok. Nr. 4993/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 6) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1678/85 hinsichtlich der landwirtschaftlichen Umrechnungskurse für die spanische Peseta und den portugiesischen Escudo — KOM (86) 69 endg. — Rats-Dok. Nr. 4883/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 7) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3035/80 zur Festlegung der allgemeinen Regeln für die Gewährung von Ausfuhrausstattungen und der Kriterien zur Festsetzung des Erstattungsbetrags für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse, die in Form von nicht unter Anhang II des Vertrages fallenden Waren ausgeführt werden — KOM (86) 97 endg. — Rats-Dok. Nr. 5814/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 8) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates mit der das Königreich Spanien und die Portugiesische Republik ermächtigt werden, in das Schema des Gemeinsamen Zolltarifs für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse bestehende innerstaatliche Unterteilungen zu übernehmen — KOM (86) 47 endg. — Rats-Dok. Nr. 4775/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 9) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der Ausgangskontingente für 1986 in Portugal für bestimmte Milcherzeugnisse mit Herkunft aus der Gemeinschaft in ihrer Zusammensetzung vom 31. Dezember 1985 — KOM (86) 29 endg. — Rats-Dok. Nr. 4639/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 10) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Erstattungen und Abschöpfungen bei der Ausfuhr von Olivenöl — KOM (86) 131 endg. — Rats-Dok. Nr. 5615/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 11) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur neunten Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1837/80 über die gemeinsame Marktorganisation für Schaf- und Ziegenfleisch — KOM (86) 81 endg. — Rats-Dok. Nr. 4989/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 12) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung der allgemeinen Bestimmungen für die Regelung der Beitrittsausgleichsbeträge im Zuckersektor — KOM (86) 45 endg. — Rats-Dok. Nr. 4744/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 13) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des Anfangskontingents bei der Einfuhr von Ölkuchen aus dritten Ländern nach Portugal — KOM (86) 63 endg. — Rats-Dok. Nr. 4876/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 14) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen (EWG) Nr. 2358/71, (EWG) Nr. 2727/75 und (EWG) Nr. 950/68 hinsichtlich Saatgut — KOM (86) 28 endg. — Rats-Dok. Nr. 4652/86 (Drucksache 10/5362 Nr. 15)
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    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Mit dem Energiebericht zieht die Bundesregierung die Bilanz ihrer Politik der letzten vier Jahre — einer erfolgreichen Politik — und legt die Schwerpunkte für die Energiepolitik der nächsten Jahre dar.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Die CDU verläßt den Saal!)

    Auch das aktuelle Thema der Nutzung der Kernenergie, über das wir bereits gestern eingehend diskutiert haben, wird in den Gesamtzusammenhang dieser Politik gestellt, und in diesen Zusammenhang gehört es auch.
    Folgende Feststellungen kann man treffen. Erstens. Unsere Versorgungssicherheit ist größer geworden. Unsere Ölversorgungsquellen sind breiter gestreut; der Anteil der OPEC ist deutlich zurückgegangen. Die Entwicklung auf den Mineralölmärkten und die entspannte Preissituation sind Ergebnis einer Politik, die vor allem auf Energieeinsparung und Nutzung aller verfügbaren Energiequellen ausgerichtet ist.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Eine sehr vernünftige Politik!)

    Meine Damen und Herren, es wird oft gesagt, uns sei der Rückgang der Ölpreise in den Schoß gefallen. Das ist nicht richtig.

    (Lachen bei der SPD)

    Die Politik, die die Bundesregierung zusammen mit ihren Partnern in der Europäischen Gemeinschaft betrieben hat, nämlich über die Energieeinsparung, über das Durchschlagenlassen der Preise auf das Verhalten der Verbraucher und insbesondere über die Entwicklung neuer Energiequellen, hat dazu geführt, daß wir einen Käufermarkt bekommen haben. Gegenüber diesem Einfluß des Marktes hat sich auch das OPEC-Kartell als unwirksam erwiesen. Das ist der Grund, warum dieses Kartell auseinandergebrochen ist.
    Zweitens. Die Umweltbelastung durch Energie ist deutlich geringer geworden. Energie- und Umweltpolitik haben hier zusammengewirkt. Energieeinsparung und emissionsarme Energieträger haben zur Umweltentlastung beigetragen. Die Großfeuerungsanlagen-Verordnung, die TA-Luft und die Einführung der schadstoffarmen Kfz werden zu nachhaltigen Entlastungen führen.
    Wer hier der Bundesregierung vor kurzem noch Untätigkeit gegen Waldsterben und Umweltverschmutzung vorgeworden hat, der sollte heute höhere Umweltlasten als unvermeidbare Folge eines Verzichts auf Kernenergie nicht bagatellisieren.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Drittens. Unverändert wichtiges Ziel der Energiepolitik für unser Land ist es, ein wettbewerbsfähiges Energiepreisniveau zu sichern. Durch die Integration unserer Energiewirtschaft in die Weltmärkte vor allen Dingen bei Öl und Gas ist auch dieses Ziel weitgehend verwirklicht. Ich füge aber hinzu: Die hohen Aufwendungen für den Sicherheitsbeitrag der deutschen Steinkohle sowie für die



    Bundesminister Dr. Bangemann
    Umsetzung der notwendigen Umweltmaßnahmen sind einseitige Lasten für die deutschen Strompreise. Schon heute bieten europäische Partnerländer auch mit einem hohen Kernenergieanteil der Industrie attraktive Preise. Für stromintensive Unternehmen ist der Strompreis verständlicherweise bei der Standortwahl ein ganz entscheidender Faktor. Wer durch Verzicht auf kostengünstige Kernenergie ohne Not unser Preisniveau in die Höhe treibt, geht leichtfertig mit Wachstum und Beschäftigung um.
    Die großen Fortschritte bei der Energieeinsparung haben einen entscheidenden Beitrag zu dieser guten Bilanz geleistet. Auch hier sind die Ergebnisse besser, als selbst Optimisten während der beiden Ölpreiskrisen erwartet hatten.
    Seit 1973 ist das Bruttosozialprodukt um fast 25% gewachsen, der Primärenergieverbrauch aber nur um wenige Prozentpunkte. Das heißt, die Energieeinsparungspolitik hat es möglich gemacht, Wachstum des Bruttosozialprodukts ohne denselben proportionalen Anstieg des Primärenergieverbrauchs zu erreichen.
    Die deutsche Industrie hat durch die Energieeinsparung international rationelle Energieverwendungen eingeführt und damit eine Spitzenstellung erreicht. Wir haben auch im Verkehr durch diese Einsparpolitik, und zwar ohne bürokratische Reglementierungen, große Erfolge erzielt. Seit 1978 ist der spezifische Kraftstoffverbrauch pro 100 km bei neuen Pkw um deutlich über 20% zurückgegangen.
    Die Leitlinie der Bundesregierung war und wird auch hier sein: Primat für die Kräfte des Marktes und — wo das nötig ist — eine sinnvolle Ergänzung durch staatliche Maßnahmen. Auf dieser Basis und ohne großen Einsatz öffentlicher Mittel, ohne Subventionen ist in den vergangenen Jahren ein flächendeckendes Energieeinsparprogramm entstanden. Ich nenne hier das Energieeinspargesetz, Vorschriften für den Wärmeschutz, die finanzielle Förderung der Energieeinsparung und Programme zur Energieberatung von privaten Verbrauchern, kleinen und mittleren Unternehmen.
    Meine Damen und Herren, diese Politik hat sich als richtig erwiesen; sie wird fortgesetzt. Auch gerade bei der Energieeinsparung garantieren die Marktkräfte Flexibilität und eine Anpassung der Ressourcen, die nicht durch reglementierende Vorschriften in gleicher Weise erreicht werden könnten.
    Maßnahmen, die z. B. von der Fraktion der GRÜNEN und auch von der SPD für die Wärmedämmung vorgeschlagen werden, führen nach unserer Auffassung zwar zu hohen Mitnahmeeffekten und zu einer Erhöhung des öffentlichen Haushaltsdefizits, nicht aber dazu, daß die Verbraucher ihr Verhalten dauerhaft ändern.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Na, na! Jetzt kommt die Begründung?!)

    Sie tun das dann, wenn sie vom Markt her dazu angeregt und gezwungen werden, aber nicht, wenn man versucht, sie zu subventionieren.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Eine dünne Argumentation!)

    Übermäßige staatliche Eingriffe und Bürokratie würden Fortschritte in der Energieeinsparung nicht fördern, sondern hemmen. Beispielsweise Wärmedämmstandards zu oktroyieren, die bei unseren klimatischen Bedingungen absolut unwirtschaftlich sind, würde im übrigen die Akzeptanz dieser Politik bei den Bürgern auch nicht vergrößern.
    Auch bei der Stromeinsparung gibt es deutliche Erfolge. Die früher hohen Zuwachsraten gibt es nicht mehr. In der Diskussion wird oft die Dynamik des laufenden Einsparprozesses unterschätzt. Wir wollen deswegen nicht auf staatliche Reglementierungen zurückgreifen. Das gilt z. B. für die vorgeschlagene staatliche Reglementierung des Energieverbrauchs bei elektrischen Haushaltsgeräten. Ihr spezifischer Energieverbrauch ist in den letzten Jahren ohne jede staatliche Reglementierung um bis zu 37 % gesunken. Das wird bei den schon aus Umweltgründen hohen Strompreisen auch in Zukunft so weitergehen.
    Wer der Öffentlichkeit weismachen will, der Stromverbrauch werde real zurückgehen, verkennt die wirtschaftlichen Realitäten. Strom ist in vielen Fällen die erste Voraussetzung für weitere Rationalisierung. Eine weitere Rationalisierung, eine weitere Automatisierung unseres Produktionsprozesses ist dann unverzichtbar, wenn man unser ausreichendes und jedem Einkommen gewährendes Lohnniveau beibehalten und steigern will, und vor allem dann, wenn man die deutsche Industrie mit ihrem hohen Exportanteil wettbewerbsfähig halten will. Wir können auf Automation nicht verzichten, und deswegen brauchen wir vernünftige Strompreise. Das wird dazu führen, daß wir die Stromversorgung ausbauen müssen.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Sie wollen doch nicht behaupten, daß der Strom auch für Heizungen gebraucht wird!)

    Deswegen glauben wir, daß diese Politik der Bundesregierung nicht ersetzt werden kann. Wir werden auch die Förderung der neuen und erneuerbaren Energien fortsetzen. Die Bundesregierung wird die Forschungsmittel hierfür aufstocken.
    Meine Damen und Herren, wir haben auch durch Verhandlungen, nicht durch Gesetze eine neue Regelung für die Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz erreicht. Die Vergütung wird um durchschnittlich 30 % erhöht. Hinzu kommt, daß die Elektrizitätswirtschaft auch ihre eigenen Investitionen in regenerative Stromerzeugungsanlagen intensivieren wird. Dadurch weden die Chancen alternativer Stromerzeugungsanlagen verbessert und zusätzliche Potentiale erschlossen.
    Trotzdem ist klar — darin stimmen auch alle Sachverständigen überein —, daß der Beitrag der regenerierbaren Energiequellen auf absehbare Zeit begrenzt bleibt. Forschungsinstitute schätzen ihren Anteil für das Jahr 2000 auf höchstens 4 bis 7 % des



    Bundesminister Dr. Bangemann
    Primärenergieanteils. Ihr Beitrag zur Stromerzeugung kann also nach den Schätzungen selbst bei den optimistischsten Annahmen nur um 2 % gesteigert werden. Auch hier wäre es aber verfehlt, durch Dauersubventionen gegen den Markt einen substantiell höheren Anteil zu erzwingen.
    Die Entwicklung auf den internationalen Ölmärkten der vergangenen Monate hat gezeigt, daß trotz aller Fortschritte grundlegende Probleme und Herausforderungen in unserer Energiepolitik fortbestehen. Auch in Zukunft werden unsere Energiemärkte vom Weltölmarkt abhängig bleiben. Das Mineralöl bleibt auf absehbare Zeit der bedeutendste Energieträger. Sosehr unsere Volkswirtschaft im Moment von den gesunkenen Ölpreisen profitiert — und wir wollen diesen Vorteil durch künstliche Abgaben nicht wieder zunichte machen —, so können und dürfen wir doch nicht damit rechnen, daß diese Entwicklung von Dauer ist. Wir werden mit steigenden Ölpreisen zu rechnen haben.
    Zu Recht stellt deshalb die Bundesregierung die Fortführung der marktwirtschaftlichen Politik in den Vordergrund. Die Devise „Mehr Markt und weniger Dirigismus" hat zu diesen Erfolgen bei der Energiepolitik geführt. Deswegen sollte man sie nicht ändern.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Die Ölkonzerne sind der reine Markt!)

    Man kann sie nicht durch einen Katalog von Verboten oder Subventionen ersetzen, so wie das die Opposition fordert.
    Meine Damen und Herren, das gilt auch für die Forderung nach dem sofortigen oder baldigen Ausstieg aus der Kernenergie. In diesen Zusammenhang muß man auch die Forderung einreihen, den Strom im Wärmemarkt zu verbieten. Wer den Einsatz von Nachtstromheizungen verbieten will, behindert übrigens den Absatz deutscher Steinkohle.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, dieser Zusammenhang zwischen dem, was heute für die Steinkohle möglich ist, und dem, was nicht mehr möglich wäre, wenn man diese Reglementierungen durchsetzen würde, ist offenbar insbesondere der SPD-Fraktion bis jetzt verborgen geblieben;

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Das haben Sie aber nicht zu Ende gedacht!)

    sonst würde sie sich in diesen Fragen an den Konsens erinnern, der früher zwischen allen Fraktionen bestanden hat und der auch heute die Grundlage für die Sicherung des deutschen Steinkohlebergbaus ist.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung bedauert, daß dieser Konsens verlorengegangen ist, und sie wird alles tun, um ihn wiederherzustellen; denn die Kohlepolitik der Bundesregierung wird nur Erfolg haben können, wenn sie von einem breiten Konsens getragen wird.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Darauf kommt es sehr an!)

    Wir wollen dazu beitragen, daß der Anteil der deutschen Kohle an der Energieversorgung gesichert werden kann.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: In welcher Höhe?)

    Deswegen haben wir die Durchführung des Verstromungsvertrages und die Flankierung des neuen Hüttenvertrages durch die Bundesregierung vorgeschlagen und durchgesetzt.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Eine sehr beachtenswerte Leistung!)

    Auch die Erfolge bei den Bemühungen um eine für uns tragfähige EG-Kohlebeihilferegelung unterstreichen das.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung hat sich ganz wesentlich dafür eingesetzt, daß diese Grundlagen für die deutsche Steinkohle beibehalten werden können.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir haben in der EG eine Formulierung durchgesetzt, die uns die Fortführung unserer Kohlepolitik gestattet. Wir haben den Kohlepfennig im Laufe dieser Legislaturperiode erhöht, weil das Weltmarktpreisniveau bei der Kokskohle das erfordert hat. Wir haben einen neuen Hüttenvertrag ausgearbeitet, und wir werden auch bei der Verstromung der Kohle dafür sorgen, daß die Grundlagen für die Steinkohle erhalten bleiben. Aber das alles können wir nur durchsetzen, wenn wir uns in diesen wichtigen Fragen einig bleiben.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Dann stimmen Sie doch nachher unserer Entschließung zu!)

    Wenn die SPD-Opposition das alles verläßt oder gefährdet, wird das nicht möglich sein. Die Verstromungsregelung sichert der deutschen Steinkohle den Absatz von über der Hälfte ihrer Förderung, und sie wird, wie 1980 verabredet, mit steigendem Einsatz deutscher Steinkohle durchgeführt.
    Meine Damen und Herren, wir haben die Mehrbelastungen, die von dieser Politik auch auf den Haushalt ausgehen, nicht nur hingenommen, sondern auch akzeptiert, weil wir diese Politik fortsetzen wollen. Ich bin sicher, daß der deutsche Steinkohlebergbau alle Anstrengungen unternehmen wird, um zu einer rationellen Förderung zu kommen.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Das macht er doch schon lange, die ganze Zeit schon!)

    Wir erkennen die bisherigen Leistungen auf diesem Gebiet ausdrücklich an.
    Herr Präsident, meine Damen und Herren, die Gesamtdarstellung der Energiepolitik im Energiebericht macht deutlich: Trotz der aktuellen Diskussion um die Kernenergie ist Energiepolitik auch heute nicht allein Kernenergiepolitik.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Sehr wahr!)




    Bundesminister Dr. Bangemann
    Es wäre verfehlt, unter dem Eindruck des Unfalls von Tschernobyl nunmehr die Lösung aller energiepolitischen Probleme nur unter dem Blickwinkel der Kernenergie zu sehen.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Langfristig angelegte Politik ist nur dann erfolgreich — und zwar gerade als Energiepolitik nur dann erfolgreich —, wenn sie die richtigen Rahmenbedingungen für eine zugleich sichere, umweltfreundliche und preisgünstige Energieversorgung setzt. Dafür haben wir die Weichen richtig gestellt.
    Dazu gehört auch der Einsatz der Kernenergie auf überschaubare Zeit.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Ist das die Position der FDP?)

    Die Bundesregierung hat die Sicherheit der Kernkraftwerke immer an die erste Stelle gesetzt. Deshalb ist die Nutzung der Kernenergie zu verantworten. Wir müssen dafür wirken, daß Sicherheitsüberlegungen in anderen Ländern den gleichen Rang bekommen.
    Der Energiebericht hat die wirtschaftlichen und die ökologischen Vorteile im einzelnen dargelegt. Umweltentlastung, Schonung der begrenzt vorhandenen fossilen Ressourcen — auch und vor allem im Interesse der Entwicklungsländer —, Verminderung von Klimarisiken, kostengünstige Stromerzeugung im Interesse von Wachstum und Beschäftigung und die Nutzung der Kernenergie als moderner Technologie sind die entscheidenden Gründe. Verantwortliche Politik gebietet, all diese Faktoren und die Risiken in die Abwägung einzubeziehen.
    Deswegen, meine Damen und Herren, können wir für einen absehbaren Zeitraum auf die Nutzung von Kernenergie nicht verzichten. Wir brauchen es auch nicht, weil die Sicherheitsvorschriften, die wir anwenden, zu den besten gehören, die es auf der Welt gibt.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Oje, oje!)

    Auf lange Sicht wird die Zukunft der Kernenergie davon abhängen, ob es gelingt, in bezug auf Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit bessere Versorgungsalternativen zu finden. Daran arbeitet die Bundesregierung. Für uns ist die Kernenergie nicht das letzte Wort. Aber wir müssen sie jetzt nutzen, um auch diese Zukunftsmöglichkeiten zu erreichen. Ich hoffe, meine Damen und Herren, daß uns das gelingen wird.
    Die Bundesregierung wird daran arbeiten. Sie wird ihre erfolgreiche Energiepolitik fortsetzen und damit eine Grundlage auch für eine gedeihliche Entwicklung unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft schaffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Wir werden ihr dabei helfen! — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Eine blasse Rede!)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile das Wort dem Herrn Ministerpräsidenten des Landes NordrheinWestfalen.

(Lebhafter Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU — Seiters [CDU/CSU]: Sie haben sich nicht zufällig verlaufen?)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung legt ihren Energiebericht in einer Situation vor, in der die Energiepreise weltweit einen Kollaps erleben

    (Beckmann [FDP]: Aha!)

    und ihre weitere Entwicklung ungewisser ist denn je und in der eine heftige Debatte über die künftige Energieversorgung die Bürger tief bewegt. In dieser Situation erwarten die Menschen Orientierung, Perspektive, politische Führung.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Oh!)

    An diesen Ansprüchen gemessen, kommt man nicht zu einem positiven Urteil über diesen Energiebericht.

    (Zuruf von der SPD: Sehr wahr! — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Jetzt wird es lyrisch!)

    Wer ihn liest,

    (Gerstein [CDU/CSU]: Man muß ihn aber gelesen haben!)

    wird sich fragen: Sind das nicht Steine statt Brot?

    (Oh-Rufe bei der CDU/CSU)

    Ist das nicht ein Dokument politischer Sprachlosigkeit, das zukunftsweisende Antworten verweigert?

    (Lebhafter Beifall bei der SPD)

    Wir in Nordrhein-Westfalen sind von diesem Energiebericht und seinen Inhalten im Wortsinne betroffen.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Verhöhnen statt lesen! — Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Als Ministerpräsident des Energiezentrums Nordrhein-Westfalen, in dem fast jede zweite Kilowattstunde Strom hergestellt wird und aus dem 90 % der deutschen Steinkohle und Braunkohle kommen,

    (Gerstein [CDU/CSU]: Da sollten Sie mit dem Bericht ganz zufrieden sein!)

    sage ich der Bundesregierung: Die Energiepolitik, für die dieser Bericht steht, hat keine Zukunft.

    (Beifall bei der SPD — Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Mehr noch: Sie gefährdet auf mittlere Sicht

    (Feilcke [CDU/CSU]: Sie haben Ihre Zukunft hinter sich, Herr Rau!)

    Zehntausende von Arbeitsplätzen im Kohlebergbau.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Absolut falsch!)





    ( In den vergangenen Jahren war es unsere gemeinsame Überzeugung: Wir brauchen eine Politik weg vom Öl, eine Politik, die unsere Abhängigkeit von Energieimporten verringert und nicht vergrößert. Im neuen Bericht ist davon nicht einmal die Rede, geschweige denn von Konsequenzen aus diesem Grundsatz. (Dr. Schierholz [GRÜNE]: In der Tat ein dünner Bericht!)


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist die Kohle-Lüge von Ihnen!)

    Die Politik der sozialliberalen Regierung, die Politik Helmut Schmidts, war getragen von der Oberzeugung: Wir brauchen einen leistungsfähigen Steinkohlebergbau, der uns jedenfalls in gewissem Umfang vor weltwirtschaftlichen Risiken schützt. Wir brauchen eine Energiepolitik, die der Steinkohle Chancen auf den Energiemärkten in unserem Lande erhält und sie bewußt unterstützt.

    (Beifall bei der SPD — Gerstein [CDU/ CSU]: Das steht aber in dem Energiebericht so drin!)

    Es war unsere gemeinsame Überzeugung, daß das nicht nur im Interesse der Kumpel ist, sondern in unser aller Interesse.

    (Gerstein [CDU/CSU]: So steht es im Energiebericht!)

    Auch der gegenwärtige Bundeskanzler hat solche Erklärungen abgegeben.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Der gegenwärtige ist auch der zukünftige!)

    Aber wenn man den Energiebericht liest, dann stellt man fest, daß diesen Worten keine Taten folgen.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Sagen Sie doch mal etwas zu Ihrer Position!)

    Die Bundesregierung scheint die aktuellen Probleme der Kohle nicht zu sehen.

    (Beckmann [FDP]: Und was ist mit EBV?)

    Sie sieht tatenlos zu, wie die kostengünstige Braunkohle wider alle ökonomische Vernunft aus der Verstromung gedrängt wird.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie verschließt die Augen davor, daß der weltweite Verfall der Ölpreise die Steinkohle erneut in Bedrängnis bringt.

    (Fellner [CDU/CSU]: Verlesen Sie sich nicht!)

    Wie sehen die Zahlen aus? — 1984 wurden 127 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert, 1985 nur noch 121 Millionen Tonnen, und in diesem Jahr werden es voraussichtlich noch 115 Millionen Tonnen sein.

    (Zuruf von der SPD: Hört! Hört!)

    Manche fürchten sogar, die rheinischen Braunkohlenwerke würden in diesem Jahr die Förderung um 10 Millionen Tonnen zurücknehmen. Dafür gibt es einen einzigen, sehr einfachen Grund: Das RWE
    verstromt weniger Braunkohle, statt dessen geht das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich ans Netz.
    Ich frage: Ist es energiepolitisch vertretbar, daß die teure und risikoreiche Atomenergie die kostengünstige Braunkohle aus der Stromversorgung verdrängt?

    (Beifall bei der SPD)

    Wäre es nicht besser, der Braunkohle den Rücken zu stärken und uns ein Stück Versorgungssicherheit zu erhalten?

    (Beifall bei der SPD — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Das ist ja auch wirklich die umweltfreundlichste Technologie!)

    Wer vom Energiebericht der Bundesregierung darauf eine Antwort erwartet, wird enttäuscht. Er findet nur Allgemeines und Unverbindliches.

    (Senfft [GRÜNE]: Das ist doch Ihr Stil!)

    Wenn dieser Energiebericht unkorrigiert verwirklicht würde, dann hieße das im Klartext: Es kommt zu weiteren Zechenstillegungen und zu weiterem Beschäftigungsabbau.

    (Dr. Vogel [SPD]: So ist es! — Zurufe von der SPD: Leider wahr!)

    Die Förderung geht zurück. An der Ruhr wird schon heute kurzgearbeitet. Wenn sich die Lage nicht ändert, wird weitere Kurzarbeit unvermeidbar.

    (Tatge [GRÜNE]: Das hätten Sie vor Jahren alles dem Schmidt erzählen können!)

    Der Absatz der deutschen Steinkohle betrug 1985 insgesamt rund 92 Millionen Tonnen.

    (Beckmann [FDP]: Mit dieser Rede hier machen Sie der Kohle keine Freunde!)

    Für 1986 rechnen die Bergbauunternehmen mit knapp 80 Millionen Tonnen. Damit sich jeder ein Bild davon machen kann, was das für die Menschen praktisch bedeutet, nenne ich einige Beispiele. Mitte vergangenen Jahres wurde die Schachtanlage Gneisenau in Dortmund mit sechstausend Arbeitsplätzen stillgelegt. Die Schachtanlage Zollverein in Essen mit viertausend Arbeitsplätzen wird Ende dieses Jahres auslaufen.

    (Beckmann [FDP]: Ja, die ist ausgekohlt!)

    „Minister Stein" in Dortmund mit viereinhalbtausend Arbeitsplätzen verfährt Ende 1987 die letzte Schicht. In Essen und Dortmund wird in Zukunft keine Kohle mehr gefördert.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ist doch alles nichts Neues!)

    Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist im Kokskohlenbereich zu finden. Die Rohstahlerzeugung ist rückläufig. Koks wird teilweise durch billigeres 01 oder durch Gas ersetzt.