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    Plenarprotokoll 10/235 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 235. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 18140 C Begrüßung des Volksanwalts der Republik Österreich 18140 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Lemmrich, Zeitler und Mischnick . 18140 B Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Ungarischen Volksrepublik und einer Delegation 18163 B Aktuelle Stunde betr. Tod von Johann Dick und Verletzung deutschen Hoheitsgebiets durch die CSSR Klein (München) CDU/CSU 18129 B Dr. Wernitz SPD 18130A Dr. Hirsch FDP 18130 D Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 18131 B Möllemann, Staatsminister AA 18132 B Dr. Hupka CDU/CSU 18134C Stiegler SPD 18135C Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU 18136 B Sieler (Amberg) SPD 18137A Lowack CDU/CSU 18137 C Verheugen SPD 18138 C Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . . 18139 B Ronneburger FDP 18139 D Zur Geschäftsordnung Wartenberg (Berlin) SPD 18140 C Seiters CDU/CSU 18141 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 18142 B Ströbele GRÜNE 18142 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Bericht über die Sonderkonferenz zur Reaktorsicherheit der Internationalen Atomenergie-Organisation in Wien in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum vorsorgenden Schutz der Bevölkerung gegen Strahlenbelastung (Strahlenschutzvorsorgegesetz) — Drucksache 10/6082 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 0615 apl. Titel 68106 — Erfüllung von Ausgleichsansprüchen nach § 38 Abs. 2 Atomgesetz infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl — im Haushaltsjahr 1986 — Drucksache 10/5585 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN Notwendige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor radioaktiver Belastung — Drucksache 10/5904 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN Schnellstmögliche exakte regionale Messung der radioaktiven Belastung im Rahmen landwirtschaftlicher und gärtnerischer Arbeiten und Verarbeitung — Drucksache 10/5905 — Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 18144A, 18158A Roth SPD 18149A Dr. Laufs CDU/CSU 18151 D Frau Hönes GRÜNE 18154 B Baum FDP 18156C Lennartz SPD 18159 B Dr. Blens CDU/CSU 18161C Bredehorn FDP 18163 B Catenhusen SPD 18164 D Reuter SPD 18165 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der Stockholmer Konferenz für vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa und ihre Bedeutung für die West-OstBeziehungen in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Fortschritte bei der KVAE und Unterstützung der Beschlüsse des US-Repräsentantenhauses zur Abrüstung — Drucksache 10/6092 — Genscher, Bundesminister AA 18167 B Voigt (Frankfurt) SPD 18170 C Rühe CDU/CSU 18173 B Lange GRÜNE 18177A Dr. Feldmann FDP 18178 D Dr. Scheer SPD 18180C Berger CDU/CSU 18183A Dr. Schierholz GRÜNE 18194C Stobbe SPD 18195A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 18197A Vizepräsident Cronenberg 18199 D Vizepräsident Westphal 18173 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/6078 — 18199 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verlängerung einer vorläufigen Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten — Drucksache 10/5883 — 18200A Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski, Frau Männle, Frau Pack, Daweke, Nelle, Rossmanith, Schemken, Schulze (Berlin), Graf von Waldburg-Zeil und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Neuhausen, Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Eimer (Fürth), Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Frau Dr. Segall und der Fraktion der FDP Programm zur Weiterqualifizierung von Wissenschaftlerinnen durch die Einrichtung von Forschungsstellen (Forschungsprofessuren) auf Zeit — Drucksache 10/5785 — 18200A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein Aktionsprogramm der Gemeinschaft zur Aus- und Weiterbildung im Technologiebereich — COMETT (1986 bis 1992) — Drucksachen 10/3909 Nr. 10, 10/4298 — 18200 B Beratung der Sammelübersicht 164 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6058 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 165 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6059 — 18200 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Stopp der Rüstungsexporte nach Peru — Drucksache 10/5416 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sicherung der Kriegswaffenkontrolle — Drucksache 10/691 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 III Volmer GRÜNE 18200 D Lattmann CDU/CSU 18201 C Bindig SPD 18202 D Beckmann FDP 18203 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 18205A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 10/5863 — Breuer CDU/CSU 18206 B Steiner SPD 18207 A Dr. Hirsch FDP 18208 B Rusche GRÜNE 18209 A Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 18209 D Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes — Drucksache 10/5958 — Heistermann SPD 18211 B Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 18212 C Ronneburger FDP 18213 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/5733 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung — Drucksache 10/6079 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6105 — Dr. Lammert CDU/CSU 18214 C Becker (Nienberge) SPD 18215 B Rusche GRÜNE 18215 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 18217 B Senfft GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18218C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Dritten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes — Drucksache 10/5572 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Umweltschutz im Straßenbau — Drucksache 10/5926 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Schulte (Menden), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen — Drucksachen 10/4940, 10/5776 — Kretkowski SPD 18219 C Milz CDU/CSU 18221A Senfft GRÜNE 18222 D Kohn FDP 18223 C Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes — Drucksache 10/1528 (neu) — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/4659 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hönes, Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN Berufung eines Ernährungsrates — Drucksache 10/4606 — Dolata CDU/CSU 18225 B Frau Blunck SPD 18226A Eimer (Fürth) FDP 18226 D Frau Hönes GRÜNE 18227 D Beratung des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem vom Abgeordneten Hoss und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes - Drucksachen 10/2188, 10/6098 — Jagoda CDU/CSU 18229 A Lutz SPD 18230A Cronenberg (Arnsberg) FDP 18230 D Bueb GRÜNE 18231 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 Fragestunde — Drucksachen 10/6076 vom 26. September 1986 und 10/6103 vom 2. Oktober 1986 — Inkrafttreten der Technischen Regel für Gefahrstoffe DringlAnfr 02.10.86 Drs 10/6103 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18184 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 18185A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18185C ZusFr Reimann SPD 18185 D Abrundung von Pfennigbeträgen bei der Rentenauszahlung zu Lasten der Rentenempfänger MdlAnfr 31, 32 26.09.86 Drs 10/6076 Reimann SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18186A ZusFr Reimann SPD 18186 B Entziehung des Vorschlagsrechts des Deutschen Gewerkschaftsbundes für die Berufung von Sozialreferenten an diplomatische Vertretungen im Ausland MdlAnfr 33 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Fuchs (Köln) SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18186 C ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18186 C ZusFr Stutzer CDU/CSU 18187 A ZusFr Gansel SPD 18187 B ZusFr Dreßler SPD 18187 C ZusFr Reimann SPD 18187 D ZusFr Scharrenbroich CDU/CSU . . . 18188A ZusFr Heyenn SPD 18188 B ZusFr Schreiner SPD 18188C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 18188 D Früherkennung und Therapie bei der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose; Unterstützung von Selbsthilfegruppen MdlAnfr 41 26.09.86 Drs 10/6076 Gansel SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 18189A ZusFr Gansel SPD 18189 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 18189 D ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18190A ZusFr Heyenn SPD 18190A Nichteinstellung die Durchführung von Abtreibungen ablehnender Ärzte in öffentliche Krankenanstalten MdlAnfr 42 26.09.86 Drs 10/6076 Werner (Ulm) CDU/CSU Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 18190 B ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU 18190 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 18190 D ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 18190 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 18191 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 18191A Änderung der Praxis der Besetzung von Sozialreferentenstellen an diplomatischen Vertretungen im Ausland MdlAnfr 7 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Fuchs (Köln) SPD Antw StMin Möllemann AA 18191C ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18191 C ZusFr Günther CDU/CSU 18191 D ZusFr Lutz SPD 18192A ZusFr Dreßler SPD 18192 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 18192 C ZusFr Gansel SPD 18192 D ZusFr Scharrenbroich CDU/CSU . . . 18193A Intervention gegen überhöhte Forderungen der griechischen Zollbehörden bei der Einfuhr geringwertiger Waren durch Touristen MdlAnfr 8, 9 26.09.86 Drs 10/6076 Stahl (Kempen) SPD Antw StMin Möllemann AA 18193 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 18193 C ZusFr Berger CDU/CSU 18194 B Nächste Sitzung 18232 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 18233*A Anlage 2 Umbenennung des BMBW in „Die Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft" MdlAnfr 6 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Schierholz GRÜNE SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . 18233*C Anlage 3 Tod eines Bürgers der Bundesrepublik Deutschland an der tschechoslowakischen Grenze; Konsequenzen aus dem für die Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 V Funkverwaltungskonferenz in Genf erstellten Bericht über Störsendungen, insbesondere durch Ostblockstaaten MdlAnfr 10, 11 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Hupka CDU/CSU SchrAntw StMin Möllemann AA . . . 18233* C Anlage 4 Zahl der verheirateten Arbeitnehmer mit zwei und mehr Kindern und einem Jahresbruttoeinkommen bis zu 33 600 DM im Jahre 1985; Belastung der Arbeitnehmer durch Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge 1981 bis 1989 MdlAnfr 21, 22 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Matthäus-Maier SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . 18234* B Anlage 5 Hopfenexport in die USA und Herstellungsverbot für Captanoide MdlAnfr 28 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . 18234* D Anlage 6 Liegenschaftsanforderungen der US- Streitkräfte für die Erweiterung der Wharton-Barracks in Heilbronn MdlAnfr 36, 37 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Spöri SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 18235*A Anlage 7 Änderung der Kosmetik-Verordnung betr. Verbot von Dioxan in Haarwaschmitteln MdlAnfr 40 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Jens SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 18235* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 18129 235. Sitzung Bonn, den 2. Oktober 1986 Beginn: 8.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bastian 3. 10. Dr. Blank 2. 10. Böhm (Melsungen) ** 3. 10. Frau Borgmann 3. 10. Broll 3. 10. Büchner (Speyer) * 3. 10. Dr. Bugl 3. 10. Frau Eid 3. 10. Frau Fischer *** 3. 10. Frau Fuchs (Verl) 3. 10. Frau Geiger *** 3. 10. Dr. Götz 3. 10. Haar 2. 10. Dr. Häfele 3. 10. Handlos 3. 10. Hanz (Dahlen) 3. 10. Hauff 2. 10. Dr. Haussmann 3. 10. Heimann 2. 10. Ibrügger 3. 10. Jaunich 3. 10. Jung (Düsseldorf) 2. 10. Jungmann 3. 10. Kastning 2. 10. Klose 2. 10. Dr. Köhler (Duisburg) 3. 10. Dr. Kreile 2. 10. Dr.-Ing. Laermann 3. 10. Frau Dr. Lepsius *** 3. 10. Lintner 2. 10. Dr. Mikat 2. 10. Mischnick 3. 10. Müller (Düsseldorf) 2. 10. Dr. Müller * 3. 10. Nagel 3. 10. Frau Pack 3. 10. Pfeifer 3. 10. Poß 3. 10. Rapp (Göppingen) 2. 10. Dr. Riedl 3. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 3. 10. Schäfer (Mainz) 3. 10. Schäfer (Offenburg) 3. 10. Schmidt (Hamburg) 3. 10. Schmidt (Hamburg-Neustadt) 2. 10. Schmidt (München) ** 3. 10. Schmidt (Wattenscheid) 3. 10. Schulte (Menden) 3. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim*** 3. 10. Dr. Stercken 3. 10. Dr. Stoltenberg 2. 10. Tietjen 3. 10. Dr. Voigt (Northeim) 3. 10. Vogt (Düren) 3. 10. Dr. von Wartenberg 2. 10. Weiß 3. 10. Werner (Dierstorf) 3. 10. Dr. Wulff *** 3. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Zeitler 3. 10. Dr. Zimmermann 3. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an der 76. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Schierholz (GRÜNE) (Drucksache 10/6076) Frage 6): Wann gedenkt „Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft" sich auf Briefpapier und in Publikationen in „Die Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft" umzubenennen? Eine solche Umbenennung ist nicht beabsichtigt. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hupka (CDU/CSU) (Drucksache 10/6076 Fragen 10 und 11): Welche Schritte hat die Bundesregierung wegen des Zwischenfalles unternommen, für den die Tschechoslowakei die Verantwortung trägt und der den Tod eines Bürgers der Bundesrepublik Deutschland zur Folge hatte? Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus dem Bericht, der für die zweite Phase der Funkverwaltungskonferenz in Genf über die Störsendungen erstellt ist und in dem vor allem die Sowjetunion, Polen und die Tschechoslowakei genannt werden? Zu Frage 10: Nachdem der Grenzzwischenfall bei Mähring (Lkr. Tirschenreuth) vom 18. September 1986, bei dem von tschechoslowakischen Grenzorganen ein deutscher Staatsangehöriger auf Bundesgebiet tödlich getroffen und deutsches Hoheitsgebiet verletzt wurde, der Bundesregierung am Abend des 19. September 1986 offiziell zur Kenntnis gelangte, hat die Bundesregierung in der Zeit vom 20. bis 30. September 1986 durch insgesamt 11 Demarchen auf verschiedenen Ebenen in Bonn und Prag, beim Treffen der Grenzbevollbemächtigten in Waidhaus sowie insbesondere während des Gesprächs des Bundesministers des Auswärtigen mit dem tschechoslowakischen Außenminister Chnoupek in New York gegen den rücksichtslosen Schußwaffengebrauch an der deutschtschechoslowakischen Grenze und den völkerrechtswidrigen Übergriff auf deutsches Hoheitsgebiet protestiert. Sie hat eine rasche und rückhaltlose Aufklärung des Vorfalls, Bestrafung der Schuldigen, volle Unterrichtung der Bundesregierung sowie eine Überprüfung der tschechoslowakischen Vorschriften über Schußwaffengebrauch an der Grenze gefordert mit dem Ziel, eine Wiederholung derartiger Vorfälle zuverlässig 18234* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 auszuschließen. Schadenersatzforderungen wurden unsererseits vorbehalten. Die tschechoslowakische Seite hat mehrfach ihr Bedauern über den Vorfall ausgedrückt und sich entschuldigt. Sie hat ihre Bereitschaft Schadenersatz zu leisten, ausgesprochen. Zu Frage 11: Der aufgrund der Resolution COM 5 in der ersten Phase der Funkverwaltungskonferenz angeforderte Bericht über gezielte Rundfunkstörungen liegt noch nicht vor. Der internationale Frequenzregistrierungsausschuß der internationalen Fernmeldeunion kann auch noch nicht sagen, wann der Bericht erscheinen wird. Wir sind an diesem Bericht sehr interessiert, zumal er sich auch auf Störungen der Deutschen Welle beziehen wird. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat uns jedoch dieser Tage das Ergebnis eine von ihr beim internationalen Frequenzregistrierungsausschuß beantragten gesonderten Untersuchung übermittelt, die sich auf die Störung von Sendungen von Radio Free Europe und Radio Liberty durch die Sowjetunion, Polen und die Tschechoslowakei bezieht. Dieser Bericht wird gegenwärtig von den Experten geprüft. Die Bundesregierung nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, daß darin gezielte Rundfunkstörungen des Ostens förmlich zur Kenntnis genommen werden und die betroffenen Staaten zur Unterlassung der Störungen aufgefordert werden. Die Bundesregierung hat stets nachdrücklich und insbesondere unter Hinweis auf Artikel 19 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen und des Internationalen Paktes über Bürgerliche und Politische Rechte sowie auf die Schlußakte von Helsinki bei jeder sich bietenden Gelegenheit bei der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Bulgarien gegen die Störung von Sendungen der Deutschen Welle protestiert. Auch im Rahmen der Internationalen Fernmeldeunion hat sich die Bundesregierung unter Berufung auf den Internationalen Fernmeldevertrag gegen gezielte Rundfunkstörungen gewandt. Sie hat während der Funkverwaltungskonferenz von 1984 am Zustandekommen der Resolution COM 5 mitgewirkt, die die Grundlage der Untersuchungstätigkeit des Frequenzregistrierungsausschusses bildet. Die auf der bevorstehenden Funkverwaltungskonferenz vorgesehene Neuverteilung der Kurzwellenfrequenzen wird durch gezielte Rundfunkstörungen, die bis zu einem Drittel der knappen Frequenzen unbrauchbar machen, erheblich erschwert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Fragen der Abgeordneten Frau Matthäus-Maier (SPD) (Drucksache 10/6076 Fragen 21 und 22): Wie viele verheiratete Arbeitnehmer mit zwei und mehr Kindern und einem Jahresbruttoeinkommen bis zu 33 600 DM gab es im Jahre 1985, bzw. wie hoch schätzt die Bundesregierung diese Anzahl? Kann die Bundesregierung die Berechnung des Bundes der Steuerzahler widerlegen, wonach die Durchschnittsbelastung je beschäftigten Arbeitnehmer mit Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen von 29,7 v. H. in 1981 auf 33,0 v. H. in 1985 angstiegen ist und bis 1989 auf 34,1 v. H. ansteigen wird (Stellungnahme des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler Nr. 21 „Auf Sparkurs bleiben" vom Oktober 1985)? Zu Frage 21: Nach Ergebnissen der Lohnsteuerstatistik 1983 sind folgende Angaben möglich: Jahresbruttolohn Anzahl der 1983 bis zu verheirateten Lohnsteuerpflichtigen mit zwei und mehr Kindern 30 000 DM 576 608 36 000 DM 1 041 828 (kumuliert) Zu Frage 22: Die Bundesregierung hat die Abgabenbelastung im Sozialbericht 1986 für die Jahre 1950-1990 dargestellt. Die Steuer- und Abgabenquote erhöhte sich insbesondere durch die gestiegenen Einkommen unserer Bürger, die in immer größerer Zahl in die Progressionszone des Einkommensteuertarifs hineinwachsen. Mit dem Steuersenkungsgesetz 1986/88 wird dieser Entwicklung der Abgabenbelastung entgegengewirkt. Im Jahre 1986 sinkt z. B. die Lohnsteuerbelastung für einen Durchschnittsverdiener von 18,2 v.H. (1985) auf 17,7 v.H. Für die nächste Legislaturperiode plant die Bundesregierung eine weitere spürbare Steuersenkung durch Einführung eines linear-progressiven Tarifverlaufs sowie Anhebung des Grundfreibetrages und des Kinderfreibetrages. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Frage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) (Drucksache 10/6076 Frage 28): Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, um die Absatzmöglichkeiten von in der Bundesrepublik Deutschland produziertem Hopfen in den USA wiederherzustellen, und aus welchem Grunde wurde sowohl von der biologischen Bundesanstalt als auch dem Bundesgesundheitsamt am 1. März d. J. neben dem generellen Herstellungsverbot für Captanoide nicht auch ein Anwendungsverbot erlassen? Hinsichtlich der Schwierigkeiten beim deutschen Hopfenexport in die USA zeichnet sich auf Grund der Verhandlungen, die eine deutsche Delegation vom 24. bis 26. September 1986 in Washington auf hoher politischer und fachlicher Ebene führte, eine Lösung ab. Hierzu bedarf es noch weiterer intensiver Fachgespräche und der Beibringung von Unterlagen, die beschleunigt betrieben werden müssen. Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 18235' Ein Anwendungsverbot für Captanoide kann nur durch Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung erfolgen. Der Bundesregierung ist weder vom Bundesgesundheitsamt noch von der Biologischen Bundesanstalt ein solches Anwendungsverbot empfohlen worden. Auch die Länder haben bei der Beratung des Entwurfs der Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung im Bundesrat ein Anwendungsverbot der Wirkstoffe Captan, Captafol und Folpet nicht vorgeschlagen. Im übrigen verweise ich auf die Antwort der Bundesregierung vom 22. September 1986 zu der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Hönes und des Abgeordneten Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtverlängerung der Zulassung von 36 Pflanzenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Captan, Captafol und Folpet (Drucksache 10/5953). Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Spöri (SPD) (Drucksache 10/6076 Fragen 36 und 37): Sind der Bundesregierung die Pläne der US-Streitkräfte bekannt, nach denen in Heilbronn die Wharton-Barracks um 11,6 Hektar am Südrand der Stadt in Richtung Flein und Sontheim-Ost erweitert werden sollen, und liegt in diesem Zusammenhang bereits eine Liegenschaftsanforderung der US-Streitkräfte vor? Wird die Bundesregierung eine derartige Liegenschaftsanforderung der US-Streitkräfte zur Erweiterung der WhartonBarracks in Heilbronn entsprechend der Aussage von Bundesminister der Verteidigung, Dr. Wörner, ablehnen, der am 25. April 1986 in Heilbronn auf einer Informationsveranstaltung für Gemeinderäte und Bürgermeister zugesagt hatte, künftig Heilbronn mit weiteren militärischen Einrichtungen zu verschonen? Zu Frage 36: Pläne der Streitkräfte der Vereinigten Staaten für eine solche Erweiterung der „Wharton-Barracks" sind der Bundesregierung bekannt. Eine entsprechende Liegenschaftsanforderung liegt vor. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Zu Frage 37: Bei der Informationsveranstaltung am 25. April 1985 in Heilbronn hat Bundesminister Dr. Wörner keine Feststellungen über weitere militärische Einrichtungen in Heilbronn getroffen. Die in der Fragestellung gegebene Zusage kann ausweislich eines 63seitigen Wortprotokolls nicht bestätigt werden. Es gibt hinsichtlich der Liegenschaftsanforderung der US-Streitkräfte zur Erweiterung der Wharton-Barracks keinen Widerspruch zu Aussagen des Bundesministers Dr. Wörner. Die Liegenschaftsanforderung durch die US-Streitkräfte kam Ende Juli 1985 — also nach der Veranstaltung in Heilbronn. In der Sache selbst ist eine Entscheidung der Bundesregierung über die Bereitstellung des angeforderten Geländes an die Streitkräfte der Vereinigten Staaten noch nicht möglich. Sie kann erst nach Abschluß des am 30. Juli 1986 eingeleiteten Anhörungsverfahrens nach dem Landbeschaffungsgesetz, für das die Landesregierung Baden-Württemberg zuständig ist, getroffen werden. Bei diesen Anhörungsverfahren werden die Belange der betroffenen Bürger, des Naturschutzes, der Naherholung, der Raumordnung und Stadtentwicklung in die Überlegungen einbezogen. Im vorliegenden Fall handelt es sich um die Erweiterung einer bereits bestehenden militärischen Einrichtung. Im Zuge dieser Erweiterung ist auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für 500 deutsche Arbeitnehmer beabsichtigt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Dr. Jens (SPD) (Drucksache 10/6076 Frage 40): Wird die Bundesregierung die Kosmetika-Verordnung so verändern, daß der nachgewiesenermaßen krebserregende Stoff 1.4-Dioxan in Zukunft in Haarwaschmitteln auch in kleinsten Mengen nicht mehr vorkommen kann? Der Stoff 1.4-Dioxan darf nach den Vorschriften der Kosmetik-Verordnung nicht zur Herstellung kosmetischer Mittel verwendet werden. Das Bundesgesundheitsamt prüft bereits, ob für bestimmte waschaktive Stoffe Reinheitskriterien festzulegen sind, da mit diesen das bei der Rohstoffherstellung als Nebenprodukt entstandene 1.4-Dioxan unabsichtlich in Spuren in Haarwaschmittel und Badezusätze gelangen kann. Sollte es zum vorbeugenden Gesundheitsschutz erforderlich sein, derartige Reinheitskriterien durch Änderung der KosmetikVerordnung festzulegen, so wird die Bundesregierung die EG-Kommission zuvor unverzüglich bitten, hierzu die gemeinschaftsrechtlichen Bestimmungen für kosmetische Mittel in dieser Weise zu ergänzen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Rühe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, ich spreche jetzt erst im Zusammenhang.
    Die Sozialdemokraten haben auf ihrem Nürnberger Parteitag folgendes beschlossen,

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Sie wollen nicht richtigstellen, Sie wollen nur reden!)

    und Herr Rau, der Kanzlerkandidat, hat es hier letzte Woche noch einmal öffentlich verkündet: „Wir fordern von den USA die Rücknahme der Stationierung von Pershing II und Cruise Missiles; von der Sowjetunion fordern wir eine drastische Verminderung der SS-20-Raketen auf einen Stand von 1979."

    (Frau Dr. Timm [SPD]: „Mindestens" steht da! Wenn Sie schon zitieren, dann richtig!)

    Im Weißbuch der Bundesregierung vom 4. September 1979, unterschrieben von Bundeskanzler Schmidt und Verteidigungsminister Apel, stehen folgende Zahlen: Im Frühjahr 1979 befanden sich in der Sowjetunion 100 SS-20-Raketen mit 300 Sprengköpfen. Ende des Jahres 1979 gab es 140 SS-20 in der Sowjetunion mit jeweils drei Sprengköpfen, also 420 Sprengköpfen. Ich halte fest, daß in einer internationalen Verhandlungssituation, in der die Sowjets bereits Anfang September in informellen Gesprächen mit der amerikanischen Seite ein gleichgewichtiges Abrüstungsangebot gemacht hatten, was es uns vielleicht ermöglicht, in Europa die Mittelstreckenraketen größerer Reichweite auf 100 Sprengköpfe auf beiden Seiten zu begrenzen, noch nach diesem sowjetischen Vorschlag die sozialdemokratische Seite auf ihrem Parteitag, aber auch durch ihren Kanzlerkandidaten vorgeschlagen hat, die westlichen Systeme auf Null zu bringen und der Sowjetunion das Recht zu garantieren und damit zu legitimieren, 420 Sprengköpfe auf ihrer Seite zu stationieren.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Unglaublich! — Berger [CDU/CSU]: Unsicherheitspolitik ist das! — Hört! Hört! und weitere lebhafte Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich fordere Sie auf, diese Fakten zu widerlegen. Sie können es nicht. Deswegen sage ich: Die Politik, die Sie betreiben, ist eine Politik der einseitigen Abrüstung.

    (Seiters [CDU/CSU]: Gegen nationale Interessen!)

    Die Politik, die Sie betreiben, ist eine Politik der Abrüstung in Unsicherheit.

    (Berger [CDU/CSU]: So ist es! — Dr. Ehmke [SPD]: Sie sind ein rechter Kläffer!)

    Die Politik, die CDU/CSU und FDP betreiben, ist eine Politik der gleichgewichtigen Abrüstung und eine Politik der Abrüstung in Sicherheit. Zwischen diesen beiden Politiken muß man sich entscheiden, Herr Voigt. Da hilft auch kein Sichanbiedern oder giftiges Lob, was gelegentlich gegenüber Vertretern der Koalition ausgestreut wird. Uns trennen Welten angesichts solcher Beschlüsse, die einseitige Abrüstung auf der westlichen Seite fordern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und der Sowjetunion noch in den letzten Tagen ein Recht zugestehen wollen, einseitig 420 Sprengköpfe zur Verfügung zu stellen. Das sind die Tatsachen der deutschen Politik. Sie sollten nicht den Versuch unternehmen, angesichts dieses Versagens die Fronten zu verwischen.
    Ich muß Ihnen sagen: Die erfolgreiche Architektur der Außen- und Sicherheitspolitik dieser Bundesregierung wird für alle unsere Mitbürger am Ende dieser Jahre immer stärker sichtbar. Wir haben die Fundamente gelegt, auch durch schwierige Entscheidungen in der Verteidigungs- und der Sicherheitspolitik. Zum Harmel-Bericht gehören eben beide Dinge: die Verteidigungsanstrengungen und dann das Bemühen um Abrüstung auf beiden Seiten; „Frieden schaffen mit weniger Waffen" auf beiden Seiten, wie das der Bundeskanzler gefordert hat.

    (Lange [GRÜNE]: Interessante Reihenfolge!)

    Herr Rau möchte eine Politik betreiben, die Frieden mit weniger Waffen auf nur einer Seite schaffen will. Auch das ist ein ganz klares Kontrastprogramm.

    (Zurufe von der SPD)

    Die Architektur dieser Außen- und Sicherheitspolitik wird immer deutlicher. Wenn Sie jetzt versuchen, sich hier an Bord zu schmuggeln und mitzudiskutieren, dann erinnern Sie mich an jemanden, der zu verhindern versucht hat, daß die Fundamente eines Hauses gegossen werden, daß die Wände hochgezogen werden, daß der Dachstuhl errichtet wird. Das alles geschieht gegen Ihren heftigen Widerstand.

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Sie sollten mal was gegen den Dachschaden bei sich machen!)

    Wenn es vielleicht eine Chance gibt, daß das Haus gebaut wird, dann wollen Sie mit uns über den Anstrich der Tapeten in der Bodenkammer diskutieren. Das ist doch ein jämmerliches Verhalten Ihrer Seite. Ändern Sie Ihre Politik im Grundsatz, gehen Sie weg von der Politik der einseitigen Abrüstung. Dann freuen wir uns auch wieder über die Unterstützung unserer Politik durch Sie. So aber bleibt das unglaubwürdig.

    (Zurufe von der SPD — Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Laßt den alleine kläffen!)

    So bleibt das bis zum heutigen Tage leider unglaubwürdig.



    Rühe
    Die Beschlüsse von Nürnberg bleiben ein Dokument der Zeitgeschichte für das Versagen der SPD in der Außen- und Sicherheitspolitik. Da helfen auch keine Ablenkungsmanöver.
    Ich möchte Sie fragen: Stehen Sie noch zu Ihren Parteitagsbeschlüssen?

    (Dr. Scheer [SPD]: Reden Sie doch nicht ständig dummes Zeug! — Klein [München] [CDU/CSU]: Die Beschlüsse waren wirklich dummes Zeug!)

    — Dann stehen Sie nicht hinter dem westlichen Verhandlungsvorschlag und auch nicht hinter dem Kompromißvorschlag der Sowjetunion.
    Nicht akzeptieren kann ich das, was mir bei meinen Gesprächen Mitte September, Herr Kollege Ehmke, in Washington nun wirklich bei allen Gesprächspartnern begegnet ist: daß Sie in Washington den Amerikanern sagen: „Nehmt doch die Beschlüsse von Nürnberg nicht so ernst, daß sind j a nur Parteitagsbeschlüsse! Was sind schon Programme!"

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Sie waren ja dabei!)

    Aber in Nürnberg, wo Sie hätten kämpfen müssen, wenn Sie eine andere Politik wollen, Herr Ehmke, haben Sie geschwiegen und zugestimmt.

    (Delorme [SPD]: Sie Kaffeesatzleser! — Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    Stellen Sie klar: Stehen Sie noch zu Ihren Beschlüssen von Nürnberg?

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Ich halte Sie für einen kleinen rechten Kläffer!)

    Wenn Sie dazu noch stehen, Herr Ehmke, dann stehen Sie im Widerspruch zu der westlichen Sicherheits- und Abrüstungspolitik. Dann betreiben Sie eine Politik, für die es keine Partner gibt. Sie haben im westlichen Bündnis für diese Politik keine Partner. Sie haben auch in der Bundesrepublik keine Partner; einen, die GRÜNEN, haben Sie, aber das ist ja ein Partner, mit dem Sie nicht so gern zusammen gesehen werden wollen. Ich frage mich: Was ist das schon für ein Partner, mit dem man nicht gern auch in der Öffentlichkeit zusammen gesehen werden will?
    Es ist also eine Politik ohne Partner und damit eine Politik, mit der man nicht regieren kann.
    Nun sagen Sie, Sie stünden j a zum Bündnis, auch wenn Sie die Bündnispolitik ablehnen. Sie haben ein Nein zur Politik des Bündnisses für eine Stärkung der konventionellen Verteidigung gesagt, Sie haben nein gesagt zu der für unsere Sicherheit notwendigen Verlängerung des Wehrdienstes.

    (Zuruf des Abg. Voigt [Frankfurt] [SPD])

    — Es tut mit leid, wenn das weh tut. Die Wahrheit tut immer besonders weh.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Sie wollen Todenhöfer übertreffen! Es gelingt Ihnen sogar!)

    — Widerlegen Sie mich doch in einem einzigen Faktum, Herr Kollege Professor Ehmke.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Kläffen kann man nicht widerlegen! — Voigt [Frankfurt] [SPD]: Argumente könnte man widerlegen, Polemik nicht!)

    Sie haben nein gesagt zum Unterstützungsprogramm für unseren Bündnispartner, zum Wartime Host Nation Support. Sie haben nein gesagt zur erfolgreichen Abrüstungspolitik des Bündnisses.

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Ihre Zeit läuft ab!)

    — Ihre ist schon längst abgelaufen!
    Dieses Nein zur Bündnispolitik ist in Wirklichkeit ein Nein zum Bündnis.
    Der verdiente Bremer Sozialdemokrat Hans Koschnick

    (Dr. Scheer [SPD]: Ach!)

    — sagen Sie doch nicht „Ach der!"; das finde ich nun wirklich schäbig, wenn Sie zu jemandem, der gerade noch Ihr stellvertretender Parteivorsitzender war, sagen: „Ach der!"; oder ist er schon eine Unperson geworden? — hat seinen Rauswurf aus dem SPD-Präsidium mit dieser Anti-NATO-Politik seiner Partei begründet, als er sagte — ich zitiere wieder —:
    Meine Position zur Sicherheitspolitik und zur Entspannungspolitik ist nicht deckungsgleich mit der Position der Partei. Ich glaube nämlich, daß wir den nächsten Schritt zur Entspannungspolitik nur mit dem Bündnis gemeinsam leisten können. In der SPD gibt es die Hoffnung, es sei auch ohne das Bündnis möglich.

    (Seiters [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Es gibt eine ganze Menge innerhalb der SPD, die der Meinung sind, daß die Bündnisfrage nicht die zentrale Frage ist, sondern daß man einen solchen Schritt auch gehen kann, wenn das Bündnis nicht mitzieht.
    So weit das Zitat des früheren Bremer Bürgermeisters Koschnick, des langjährigen stellvertretenden Bundesvorsitzenden der deutschen Sozialdemokratie.

    (Dr. Scheer [SPD]: Stellen Sie sich vor, der hat beim Nürnberger Beschluß zugestimmt!)

    Eine solche Politik wäre also quasi der Austritt unseres Landes aus der NATO. Eine solche Politik des Allein-gegen-alle ist für die Wahrnehmung unserer Interessen völlig ungeeignet und schädlich. Das ist eine Politik, die unser Land in die Selbstisolierung führen würde.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Deswegen sage ich: Wir in der Koalition unterstützen die erfolgreiche Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesregierung, die für jedermann sichtbar erste konkrete Erfolge erreicht hat für unsere Sicherheit, aber auch für die Abrüstung. Wir fordern Sie auf, diese Arbeit energisch fortzusetzen. Wir fordern die wichtigste deutsche Oppositionspar-



    Rühe
    tei aber auch auf, innezuhalten, den Weg zu überprüfen, den sie geht, der wegführt vom Bündnis und damit weg von der Fähigkeit, deutsche Sicherheitsinteressen zusammen mit unseren Partnern im Bündnis wahrzunehmen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Lange.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Torsten Lange


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst eine Vorbemerkung an Sie, Herr Kollege Rühe. Wenn Sie, wie so gehabt, in der Bevölkerung und auch hier wieder Angst schüren mit diesem Terminus „Allein gegen alle", diesmal gegen die SPD gewendet, dann möchte ich folgende Rechnung aufmachen. Sie meinen damit wahrscheinlich die Bemühungen oder die Tendenzen innerhalb der SPD, die angeblichen Tendenzen, sich NATO-unabhängig zu machen.
    Was war denn bei der KVAE-Konferenz in Stockholm? Saßen da nur NATO und Warschauer Pakt? Da saßen Blockfreie, da saßen Neutrale. Insofern gibt es ein Europa nicht nur in der NATO oder im Warschauer Pakt,

    (Rühe [CDU/CSU]: Aber wir sind in der NATO, und wir müssen da auch bleiben!)

    sondern es gibt hier eine Menge ohne die NATO und ohne Warschauer Pakt, es gibt Blockfreie, Neutrale. Es ist nicht so, wie Sie unterstellen, daß Europa nur in solche Länder zweigeteilt ist.

    (Rühe [CDU/CSU]: Die Neutralen freuen sich am meisten darüber!)

    — Natürlich, das ist auch berechtigt. Ich komme auf die Rolle der Neutralen noch zu sprechen. Das ist ein interessanter Punkt.
    Zweitens komme ich zu dem, was Sie hier gegen die SPD vollziehen und indirekt auch gegen andere politische Kräfte tun. Sie stellen das so dar, als würde sich die SPD mit ihrer Kritik an dem Doppelbeschluß und an den Entwicklungen, wie sie sich jüngst ergeben haben, isolieren. Ich möchte Sie darauf hinweisen, daß 1979/80, vor dem NATO-Doppelbeschluß, Europa eine hochgerüstete Region war; daß wir nach dem Doppelbeschluß die Pershing II, die Cruise missiles und die SS-20 gehabt haben — viel zuviel — und daß wir, nachdem dies abgelaufen war, noch die Kurzstreckensysteme im Warschauer Pakt, in der DDR und in der ČSSR gehabt haben. Ich weigere und wehre mich einfach dagegen, daß Sie ständig so tun, als hätten wir nach dem Nachrüstungsbeschluß mehr Sicherheit gewonnen, die nun andere politische Kräfte wieder abziehen wollten. So kann man das nicht machen. Sie haben mit Ihrer Politik, die zugegebenermaßen unter Helmut Schmidt begonnen hat, mit diesem Doppelbeschluß mehr Unsicherheit nach Europa hineingebracht, als vorher vorhanden gewesen ist.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Eigen [CDU/ CSU]: Völliger Unsinn!)

    — Dann zählen Sie die Raketen — ich hoffe, Sie können zählen —, und dann können wir uns noch einmal unterhalten, ob das Unsinn ist.
    Um auf diese KVAE-Konferenz von Stockholm einzugehen: Alle meine Vorredner haben heute von einem erfolgreichen Abschluß gesprochen, und es spricht einiges dafür. Ich würde allerdings etwas vorsichtiger sein; denn unter „Erfolg" versteht man im Grunde genommen erst den Zustand, der eingetreten ist, wenn wir am Ende solcher Verhandlungen konkrete Taten in Richtung auf Abrüstung erlebt haben. Erst dann kann man von Erfolg sprechen. Wir haben jetzt vielleicht Hoffnung, berechtigte Hoffnung, daß es zu einem solchen Erfolg kommen kann; aber mir wird hier etwas zu schnell von Erfolg geredet, ohne daß bereits konkrete Taten erfolgt sind. Ich möchte aber dennoch die Ergebnisse auf dieser Stockholmer Konferenz entsprechend zu würdigen versuchen.
    Ein Anliegen dieser Konferenz war es, Transparenz und Kalkulierbarkeit des militärischen Geschehens in Europa zu beanspruchen und zu erfüllen. Ich denke, daß dieser Anspruch, jedenfalls wenn man dies auf dem Papier nachliest, erfüllt worden ist.
    Ein zweiter wichtiger Hauptpunkt war — der ist meiner Ansicht nach in der Diskussion viel zu kurz gekommen, vor allen Dingen von seiten der Union, was mich sehr überrascht —, daß beispielsweise die Neufassungen der Gewaltverzichtsformel hier zu finden sind, daß man z. B. nun auf die Anwendung von Gewalt verzichten will, ungeachtet der politischen, sozialen, wirtschaftlichen oder kulturellen Systeme dieser Staaten, gegen die eine Drohung gerichtet sein könnte — jetzt kommt der interessante Aspekt —, gleich, ob zu diesem Staat Bündnisbeziehungen unterhalten werden oder nicht. Das ist Punkt 15. Ich stelle fest: Das ist doch die erklärte, sanfte Verabschiedung von der Breschnew-Doktrin.

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Eben!)

    Das sollte man doch würdigen! Warum wird das hier nicht gesagt? Warum wird hier einseitig Antikommunismus betrieben, ohne daß die positiven Elemente, die die andere Seite hineingebracht hat, hier offen artikuliert werden?
    Überhaupt will ich nicht versäumen — ich glaube, ich muß mich nicht dem Vorwurf aussetzen, einseitig zu operieren; wir haben die Sicherheitspolitik der Sowjetunion, deren Aufrüstungsbestrebungen und deren offensiven Charakter in der Strategie hier des öfteren heftigst angegriffen —, die Rolle der Sowjetunion in Stockholm positiv zu würdigen. Es scheint so, daß unter Generalsekretär Gorbatschow offenbar Taten gewollt werden und man es nicht nur bei Worten belassen will. Offenbar hat er Interesse daran, die ökonomische Reform der UdSSR zu Lasten des militärisch-industriellen und bürokratischen Komplexes in der Sowjetunion voranzutreiben. Denn wenn in der Sowjetunion einer Inspektion dreimal pro Jahr ohne Ablehnungsrecht zugestimmt wird, wenn z. B. die Tatsache berücksichtigt wird, daß die Beobachtung bestimmter militärischer Aktivitäten über längere Zeiträume hin-



    Lange
    weg uns und den anderen Einblicke und Rückschlüsse im Hinblick auf militärische Fähigkeiten, Einsatzgrundsätze, Ausrüstung und eventuell sogar Motivation und Einstellung von Truppen erlaubt, dann muß dies offenbar ein schwer verdaulicher Schlag für die sowjetische Militärführung sein. Auch unter diesem Aspekt muß man diese Elemente, die in Stockholm seitens der Sowjetunion eingeflossen sind, würdigen. Das ist für die Sowjetunion und ihre politischen Führer nicht so einfach gewesen, wie es für uns im Westen der Fall gewesen sein wird.
    Ich möchte auch die Rolle der Neutralen und Blockfreien als Mittler und als aktive Verhandlungspartner positiv hervorheben. Ohne diese Länder wären diese Ergebnisse nicht zustande gekommen. Ich möchte das, Herr Rühe, doch als Seitenhieb auf Ihre Position verstanden wissen, die da so tut, als könnten wir unseren Einfluß nur im Bündnis geltend machen. Da gibt es andere Staaten, neutrale und blockfreie, mit denen wir gemeinsam Einfluß auf die Politik der Supermächte haben könnten, wenn wir dies nur wollten.
    KVAE als Teil des KSZE-Prozesses kann ein Auftakt für weiterreichende Maßnahmen bilden. Stockholm hat auch gezeigt, daß am Beginn eines Rüstungskontrollprozesses vertrauensbildende Aktivitäten stehen müssen. Gemessen an den strukturell reduzierten Möglichkeiten traditioneller Arms-Control-Politik sind Verlauf und Ergebnis dieser Konferenz in Stockholm zu begrüßen; da hat es schon schlechtere Zeiten gegeben. Aber es besteht kein Grund zur Euphorie. Den Worten müssen jetzt erst noch die Taten folgen.
    Ein Faktum bleibt ja nach wie vor: Rüstungskontrolle ist und bleibt erklärtermaßen Bestandteil der jeweiligen Sicherheitspolitik der Supermächte. Das hat z. B. Weinberger am 5. Februar 1986 in seinem Bericht an den Kongreß noch einmal ausdrücklich gesagt. Die Auffassung der Sowjetunion dazu ist nicht anders. Dies ist auch der Grund, weshalb wir traditionelle Rüstungskontrolldiplomatie als dauerhaft unzulänglich, als trügerische Friedenshoffnung für Millionen Menschen in Ost und West erkennen. Solange Rüstungskontrolle in direkter Abhängigkeit zu jeweils erklärten oder heimlichen Großmachtinteressen steht, muß sie ihre Fahne nach dem jeweiligen Wind, den die politische Großwetterlage treibt, richten. So gesehen ist sie — je nachdem — Instrument zur Abrüstung, zur Aufrüstung, zur Spionage, zur Alibisicherung usw. — je nach Verhandlungsauftrag an die Delegationsleiter.
    Will die eine Supermacht ökonomische Reformpolitik nach innen, so läßt sie, weil an Aufrüstung momentan uninteressiert, Friedensschalmeien erklingen. Will die andere Großmacht den Weltraum militarisieren und eine überlegene Politik der Stärke, so kann sie keinen Atomteststopp gebrauchen und macht aus Abrüstungshoffnungen der Menschen Makulatur.
    Wie gesagt, weil derzeit Konfrontationskurs zwischen den Supermächten gefahren wird — Herr Rühe, dieser Zustand ist nicht beendet —, ist das Ergebnis der KVAE um so höher zu bewerten. Aber dieser Hoffnungsfunke hat keine Fläche, um sich auszubreiten.
    Um Abrüstung dauerhaft möglich zu machen, müssen drei Entwicklungen politisch aktiv — auch durch die Bundesrepublik — angegangen werden:
    Erstens. Die Instrumentalisierung von Rüstungskontrolle durch die Supermächte muß durch die Einbindung möglichst vieler Blockfreier und Neutraler in jetzige und kommende Verhandlungsforen aufgeweicht werden. Frieden ist eben nicht Sache einiger weniger, die glauben, sich zu Herren dieser Welt machen zu können. KVAE ist in dieser Hinsicht, was die Besetzung anlangt, Vorbild.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Frieden braucht Bewegung!)

    Zweitens. Entspannung und Kooperation müssen ausgebaut werden. Lassen wir uns nicht durch berufsmäßige Antikommunisten in diesem Haus und draußen durcheinanderbringen.

    (Beifall des Abg. Dr. Schierholz [GRÜNE])

    Die Stahlhelmfraktion — nichts gegen Stahlhelme, wegen des Schutzes — wäre an sich nichts Schlimmes, wenn darunter nicht Holzköpfe wären, die keine Phantasie haben.

    (Lachen und Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Drittens. Einseitige Abrüstungsschritte beschleunigen positive Verhandlungsergebnisse. Sie schaffen den materiellen Unterbau für gemeinsame Sicherheit, sie lockern die Blockstrukturen in Europa auf, und sie wirken kontraproduktiv in den militärischen, bürokratischen und industriellen Sektor der anderen Seite hinein. Einseitige Abrüstung ist damit kein Gegensatz zur Rüstungskontrolle, aber sie ist im Gegensatz zu Rüstungskontrolle eine Strategie zur dauerhaften Überwindung der Abschrekkungslogik und der Gleichgewichtsdoktrin.
    Die KVAE war psychologisch von großer Bedeutung. Konkrete Schritte müssen, wie gesagt, jetzt folgen. Wir denken, daß die Zeit reif ist, denn die Menschen wollen Taten sehen. Mit Angstmachen als Politikersatz ist auf Dauer keine Abrüstung zu bewerkstelligen. Ich denke, daß die Stockholmer Konferenz hier einen positiven Ansatz geboten hat. Wir begrüßen dies, aber, wie gesagt, wir sehen dies nicht als ausschließliche Maßnahme an, um zu Frieden zu gelangen. Unser Konzept muß deshalb lauten: Rüstungskontrolle, Entspannung, eine Blockauflösungspolitik mit blockfreien und neutralen Staaten und einseitige Abrüstungsschritte als Begleiterscheinung einer konsequenten Abrüstungspolitik.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei den GRÜNEN)