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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/235 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 235. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 18140 C Begrüßung des Volksanwalts der Republik Österreich 18140 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Lemmrich, Zeitler und Mischnick . 18140 B Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Ungarischen Volksrepublik und einer Delegation 18163 B Aktuelle Stunde betr. Tod von Johann Dick und Verletzung deutschen Hoheitsgebiets durch die CSSR Klein (München) CDU/CSU 18129 B Dr. Wernitz SPD 18130A Dr. Hirsch FDP 18130 D Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 18131 B Möllemann, Staatsminister AA 18132 B Dr. Hupka CDU/CSU 18134C Stiegler SPD 18135C Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU 18136 B Sieler (Amberg) SPD 18137A Lowack CDU/CSU 18137 C Verheugen SPD 18138 C Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . . 18139 B Ronneburger FDP 18139 D Zur Geschäftsordnung Wartenberg (Berlin) SPD 18140 C Seiters CDU/CSU 18141 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 18142 B Ströbele GRÜNE 18142 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Bericht über die Sonderkonferenz zur Reaktorsicherheit der Internationalen Atomenergie-Organisation in Wien in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum vorsorgenden Schutz der Bevölkerung gegen Strahlenbelastung (Strahlenschutzvorsorgegesetz) — Drucksache 10/6082 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 0615 apl. Titel 68106 — Erfüllung von Ausgleichsansprüchen nach § 38 Abs. 2 Atomgesetz infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl — im Haushaltsjahr 1986 — Drucksache 10/5585 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN Notwendige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor radioaktiver Belastung — Drucksache 10/5904 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN Schnellstmögliche exakte regionale Messung der radioaktiven Belastung im Rahmen landwirtschaftlicher und gärtnerischer Arbeiten und Verarbeitung — Drucksache 10/5905 — Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 18144A, 18158A Roth SPD 18149A Dr. Laufs CDU/CSU 18151 D Frau Hönes GRÜNE 18154 B Baum FDP 18156C Lennartz SPD 18159 B Dr. Blens CDU/CSU 18161C Bredehorn FDP 18163 B Catenhusen SPD 18164 D Reuter SPD 18165 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der Stockholmer Konferenz für vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa und ihre Bedeutung für die West-OstBeziehungen in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Fortschritte bei der KVAE und Unterstützung der Beschlüsse des US-Repräsentantenhauses zur Abrüstung — Drucksache 10/6092 — Genscher, Bundesminister AA 18167 B Voigt (Frankfurt) SPD 18170 C Rühe CDU/CSU 18173 B Lange GRÜNE 18177A Dr. Feldmann FDP 18178 D Dr. Scheer SPD 18180C Berger CDU/CSU 18183A Dr. Schierholz GRÜNE 18194C Stobbe SPD 18195A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 18197A Vizepräsident Cronenberg 18199 D Vizepräsident Westphal 18173 B Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksache 10/6078 — 18199 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verlängerung einer vorläufigen Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten — Drucksache 10/5883 — 18200A Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski, Frau Männle, Frau Pack, Daweke, Nelle, Rossmanith, Schemken, Schulze (Berlin), Graf von Waldburg-Zeil und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Neuhausen, Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Eimer (Fürth), Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Frau Dr. Segall und der Fraktion der FDP Programm zur Weiterqualifizierung von Wissenschaftlerinnen durch die Einrichtung von Forschungsstellen (Forschungsprofessuren) auf Zeit — Drucksache 10/5785 — 18200A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein Aktionsprogramm der Gemeinschaft zur Aus- und Weiterbildung im Technologiebereich — COMETT (1986 bis 1992) — Drucksachen 10/3909 Nr. 10, 10/4298 — 18200 B Beratung der Sammelübersicht 164 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6058 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 165 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6059 — 18200 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Stopp der Rüstungsexporte nach Peru — Drucksache 10/5416 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sicherung der Kriegswaffenkontrolle — Drucksache 10/691 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 III Volmer GRÜNE 18200 D Lattmann CDU/CSU 18201 C Bindig SPD 18202 D Beckmann FDP 18203 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 18205A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 10/5863 — Breuer CDU/CSU 18206 B Steiner SPD 18207 A Dr. Hirsch FDP 18208 B Rusche GRÜNE 18209 A Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 18209 D Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes — Drucksache 10/5958 — Heistermann SPD 18211 B Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 18212 C Ronneburger FDP 18213 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/5733 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung — Drucksache 10/6079 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6105 — Dr. Lammert CDU/CSU 18214 C Becker (Nienberge) SPD 18215 B Rusche GRÜNE 18215 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 18217 B Senfft GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18218C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Dritten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes — Drucksache 10/5572 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Umweltschutz im Straßenbau — Drucksache 10/5926 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Schulte (Menden), Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen — Drucksachen 10/4940, 10/5776 — Kretkowski SPD 18219 C Milz CDU/CSU 18221A Senfft GRÜNE 18222 D Kohn FDP 18223 C Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes — Drucksache 10/1528 (neu) — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/4659 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hönes, Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN Berufung eines Ernährungsrates — Drucksache 10/4606 — Dolata CDU/CSU 18225 B Frau Blunck SPD 18226A Eimer (Fürth) FDP 18226 D Frau Hönes GRÜNE 18227 D Beratung des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem vom Abgeordneten Hoss und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Arbeitszeitgesetzes - Drucksachen 10/2188, 10/6098 — Jagoda CDU/CSU 18229 A Lutz SPD 18230A Cronenberg (Arnsberg) FDP 18230 D Bueb GRÜNE 18231 B IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 Fragestunde — Drucksachen 10/6076 vom 26. September 1986 und 10/6103 vom 2. Oktober 1986 — Inkrafttreten der Technischen Regel für Gefahrstoffe DringlAnfr 02.10.86 Drs 10/6103 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18184 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 18185A ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18185C ZusFr Reimann SPD 18185 D Abrundung von Pfennigbeträgen bei der Rentenauszahlung zu Lasten der Rentenempfänger MdlAnfr 31, 32 26.09.86 Drs 10/6076 Reimann SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18186A ZusFr Reimann SPD 18186 B Entziehung des Vorschlagsrechts des Deutschen Gewerkschaftsbundes für die Berufung von Sozialreferenten an diplomatische Vertretungen im Ausland MdlAnfr 33 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Fuchs (Köln) SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 18186 C ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18186 C ZusFr Stutzer CDU/CSU 18187 A ZusFr Gansel SPD 18187 B ZusFr Dreßler SPD 18187 C ZusFr Reimann SPD 18187 D ZusFr Scharrenbroich CDU/CSU . . . 18188A ZusFr Heyenn SPD 18188 B ZusFr Schreiner SPD 18188C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 18188 D Früherkennung und Therapie bei der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose; Unterstützung von Selbsthilfegruppen MdlAnfr 41 26.09.86 Drs 10/6076 Gansel SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 18189A ZusFr Gansel SPD 18189 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 18189 D ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18190A ZusFr Heyenn SPD 18190A Nichteinstellung die Durchführung von Abtreibungen ablehnender Ärzte in öffentliche Krankenanstalten MdlAnfr 42 26.09.86 Drs 10/6076 Werner (Ulm) CDU/CSU Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 18190 B ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU 18190 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 18190 D ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 18190 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 18191 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 18191A Änderung der Praxis der Besetzung von Sozialreferentenstellen an diplomatischen Vertretungen im Ausland MdlAnfr 7 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Fuchs (Köln) SPD Antw StMin Möllemann AA 18191C ZusFr Frau Fuchs (Köln) SPD 18191 C ZusFr Günther CDU/CSU 18191 D ZusFr Lutz SPD 18192A ZusFr Dreßler SPD 18192 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 18192 C ZusFr Gansel SPD 18192 D ZusFr Scharrenbroich CDU/CSU . . . 18193A Intervention gegen überhöhte Forderungen der griechischen Zollbehörden bei der Einfuhr geringwertiger Waren durch Touristen MdlAnfr 8, 9 26.09.86 Drs 10/6076 Stahl (Kempen) SPD Antw StMin Möllemann AA 18193 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 18193 C ZusFr Berger CDU/CSU 18194 B Nächste Sitzung 18232 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 18233*A Anlage 2 Umbenennung des BMBW in „Die Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft" MdlAnfr 6 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Schierholz GRÜNE SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . 18233*C Anlage 3 Tod eines Bürgers der Bundesrepublik Deutschland an der tschechoslowakischen Grenze; Konsequenzen aus dem für die Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 V Funkverwaltungskonferenz in Genf erstellten Bericht über Störsendungen, insbesondere durch Ostblockstaaten MdlAnfr 10, 11 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Hupka CDU/CSU SchrAntw StMin Möllemann AA . . . 18233* C Anlage 4 Zahl der verheirateten Arbeitnehmer mit zwei und mehr Kindern und einem Jahresbruttoeinkommen bis zu 33 600 DM im Jahre 1985; Belastung der Arbeitnehmer durch Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge 1981 bis 1989 MdlAnfr 21, 22 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Matthäus-Maier SPD SchrAntw PStSekr Dr. Voss BMF . . . 18234* B Anlage 5 Hopfenexport in die USA und Herstellungsverbot für Captanoide MdlAnfr 28 26.09.86 Drs 10/6076 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . 18234* D Anlage 6 Liegenschaftsanforderungen der US- Streitkräfte für die Erweiterung der Wharton-Barracks in Heilbronn MdlAnfr 36, 37 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Spöri SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 18235*A Anlage 7 Änderung der Kosmetik-Verordnung betr. Verbot von Dioxan in Haarwaschmitteln MdlAnfr 40 26.09.86 Drs 10/6076 Dr. Jens SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 18235* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 18129 235. Sitzung Bonn, den 2. Oktober 1986 Beginn: 8.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bastian 3. 10. Dr. Blank 2. 10. Böhm (Melsungen) ** 3. 10. Frau Borgmann 3. 10. Broll 3. 10. Büchner (Speyer) * 3. 10. Dr. Bugl 3. 10. Frau Eid 3. 10. Frau Fischer *** 3. 10. Frau Fuchs (Verl) 3. 10. Frau Geiger *** 3. 10. Dr. Götz 3. 10. Haar 2. 10. Dr. Häfele 3. 10. Handlos 3. 10. Hanz (Dahlen) 3. 10. Hauff 2. 10. Dr. Haussmann 3. 10. Heimann 2. 10. Ibrügger 3. 10. Jaunich 3. 10. Jung (Düsseldorf) 2. 10. Jungmann 3. 10. Kastning 2. 10. Klose 2. 10. Dr. Köhler (Duisburg) 3. 10. Dr. Kreile 2. 10. Dr.-Ing. Laermann 3. 10. Frau Dr. Lepsius *** 3. 10. Lintner 2. 10. Dr. Mikat 2. 10. Mischnick 3. 10. Müller (Düsseldorf) 2. 10. Dr. Müller * 3. 10. Nagel 3. 10. Frau Pack 3. 10. Pfeifer 3. 10. Poß 3. 10. Rapp (Göppingen) 2. 10. Dr. Riedl 3. 10. Frau Roitzsch (Quickborn) 3. 10. Schäfer (Mainz) 3. 10. Schäfer (Offenburg) 3. 10. Schmidt (Hamburg) 3. 10. Schmidt (Hamburg-Neustadt) 2. 10. Schmidt (München) ** 3. 10. Schmidt (Wattenscheid) 3. 10. Schulte (Menden) 3. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim*** 3. 10. Dr. Stercken 3. 10. Dr. Stoltenberg 2. 10. Tietjen 3. 10. Dr. Voigt (Northeim) 3. 10. Vogt (Düren) 3. 10. Dr. von Wartenberg 2. 10. Weiß 3. 10. Werner (Dierstorf) 3. 10. Dr. Wulff *** 3. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Zeitler 3. 10. Dr. Zimmermann 3. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an der 76. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Schierholz (GRÜNE) (Drucksache 10/6076) Frage 6): Wann gedenkt „Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft" sich auf Briefpapier und in Publikationen in „Die Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft" umzubenennen? Eine solche Umbenennung ist nicht beabsichtigt. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hupka (CDU/CSU) (Drucksache 10/6076 Fragen 10 und 11): Welche Schritte hat die Bundesregierung wegen des Zwischenfalles unternommen, für den die Tschechoslowakei die Verantwortung trägt und der den Tod eines Bürgers der Bundesrepublik Deutschland zur Folge hatte? Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus dem Bericht, der für die zweite Phase der Funkverwaltungskonferenz in Genf über die Störsendungen erstellt ist und in dem vor allem die Sowjetunion, Polen und die Tschechoslowakei genannt werden? Zu Frage 10: Nachdem der Grenzzwischenfall bei Mähring (Lkr. Tirschenreuth) vom 18. September 1986, bei dem von tschechoslowakischen Grenzorganen ein deutscher Staatsangehöriger auf Bundesgebiet tödlich getroffen und deutsches Hoheitsgebiet verletzt wurde, der Bundesregierung am Abend des 19. September 1986 offiziell zur Kenntnis gelangte, hat die Bundesregierung in der Zeit vom 20. bis 30. September 1986 durch insgesamt 11 Demarchen auf verschiedenen Ebenen in Bonn und Prag, beim Treffen der Grenzbevollbemächtigten in Waidhaus sowie insbesondere während des Gesprächs des Bundesministers des Auswärtigen mit dem tschechoslowakischen Außenminister Chnoupek in New York gegen den rücksichtslosen Schußwaffengebrauch an der deutschtschechoslowakischen Grenze und den völkerrechtswidrigen Übergriff auf deutsches Hoheitsgebiet protestiert. Sie hat eine rasche und rückhaltlose Aufklärung des Vorfalls, Bestrafung der Schuldigen, volle Unterrichtung der Bundesregierung sowie eine Überprüfung der tschechoslowakischen Vorschriften über Schußwaffengebrauch an der Grenze gefordert mit dem Ziel, eine Wiederholung derartiger Vorfälle zuverlässig 18234* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 auszuschließen. Schadenersatzforderungen wurden unsererseits vorbehalten. Die tschechoslowakische Seite hat mehrfach ihr Bedauern über den Vorfall ausgedrückt und sich entschuldigt. Sie hat ihre Bereitschaft Schadenersatz zu leisten, ausgesprochen. Zu Frage 11: Der aufgrund der Resolution COM 5 in der ersten Phase der Funkverwaltungskonferenz angeforderte Bericht über gezielte Rundfunkstörungen liegt noch nicht vor. Der internationale Frequenzregistrierungsausschuß der internationalen Fernmeldeunion kann auch noch nicht sagen, wann der Bericht erscheinen wird. Wir sind an diesem Bericht sehr interessiert, zumal er sich auch auf Störungen der Deutschen Welle beziehen wird. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat uns jedoch dieser Tage das Ergebnis eine von ihr beim internationalen Frequenzregistrierungsausschuß beantragten gesonderten Untersuchung übermittelt, die sich auf die Störung von Sendungen von Radio Free Europe und Radio Liberty durch die Sowjetunion, Polen und die Tschechoslowakei bezieht. Dieser Bericht wird gegenwärtig von den Experten geprüft. Die Bundesregierung nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, daß darin gezielte Rundfunkstörungen des Ostens förmlich zur Kenntnis genommen werden und die betroffenen Staaten zur Unterlassung der Störungen aufgefordert werden. Die Bundesregierung hat stets nachdrücklich und insbesondere unter Hinweis auf Artikel 19 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen und des Internationalen Paktes über Bürgerliche und Politische Rechte sowie auf die Schlußakte von Helsinki bei jeder sich bietenden Gelegenheit bei der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Bulgarien gegen die Störung von Sendungen der Deutschen Welle protestiert. Auch im Rahmen der Internationalen Fernmeldeunion hat sich die Bundesregierung unter Berufung auf den Internationalen Fernmeldevertrag gegen gezielte Rundfunkstörungen gewandt. Sie hat während der Funkverwaltungskonferenz von 1984 am Zustandekommen der Resolution COM 5 mitgewirkt, die die Grundlage der Untersuchungstätigkeit des Frequenzregistrierungsausschusses bildet. Die auf der bevorstehenden Funkverwaltungskonferenz vorgesehene Neuverteilung der Kurzwellenfrequenzen wird durch gezielte Rundfunkstörungen, die bis zu einem Drittel der knappen Frequenzen unbrauchbar machen, erheblich erschwert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Voss auf die Fragen der Abgeordneten Frau Matthäus-Maier (SPD) (Drucksache 10/6076 Fragen 21 und 22): Wie viele verheiratete Arbeitnehmer mit zwei und mehr Kindern und einem Jahresbruttoeinkommen bis zu 33 600 DM gab es im Jahre 1985, bzw. wie hoch schätzt die Bundesregierung diese Anzahl? Kann die Bundesregierung die Berechnung des Bundes der Steuerzahler widerlegen, wonach die Durchschnittsbelastung je beschäftigten Arbeitnehmer mit Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen von 29,7 v. H. in 1981 auf 33,0 v. H. in 1985 angstiegen ist und bis 1989 auf 34,1 v. H. ansteigen wird (Stellungnahme des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler Nr. 21 „Auf Sparkurs bleiben" vom Oktober 1985)? Zu Frage 21: Nach Ergebnissen der Lohnsteuerstatistik 1983 sind folgende Angaben möglich: Jahresbruttolohn Anzahl der 1983 bis zu verheirateten Lohnsteuerpflichtigen mit zwei und mehr Kindern 30 000 DM 576 608 36 000 DM 1 041 828 (kumuliert) Zu Frage 22: Die Bundesregierung hat die Abgabenbelastung im Sozialbericht 1986 für die Jahre 1950-1990 dargestellt. Die Steuer- und Abgabenquote erhöhte sich insbesondere durch die gestiegenen Einkommen unserer Bürger, die in immer größerer Zahl in die Progressionszone des Einkommensteuertarifs hineinwachsen. Mit dem Steuersenkungsgesetz 1986/88 wird dieser Entwicklung der Abgabenbelastung entgegengewirkt. Im Jahre 1986 sinkt z. B. die Lohnsteuerbelastung für einen Durchschnittsverdiener von 18,2 v.H. (1985) auf 17,7 v.H. Für die nächste Legislaturperiode plant die Bundesregierung eine weitere spürbare Steuersenkung durch Einführung eines linear-progressiven Tarifverlaufs sowie Anhebung des Grundfreibetrages und des Kinderfreibetrages. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Frage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) (Drucksache 10/6076 Frage 28): Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, um die Absatzmöglichkeiten von in der Bundesrepublik Deutschland produziertem Hopfen in den USA wiederherzustellen, und aus welchem Grunde wurde sowohl von der biologischen Bundesanstalt als auch dem Bundesgesundheitsamt am 1. März d. J. neben dem generellen Herstellungsverbot für Captanoide nicht auch ein Anwendungsverbot erlassen? Hinsichtlich der Schwierigkeiten beim deutschen Hopfenexport in die USA zeichnet sich auf Grund der Verhandlungen, die eine deutsche Delegation vom 24. bis 26. September 1986 in Washington auf hoher politischer und fachlicher Ebene führte, eine Lösung ab. Hierzu bedarf es noch weiterer intensiver Fachgespräche und der Beibringung von Unterlagen, die beschleunigt betrieben werden müssen. Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 2. Oktober 1986 18235' Ein Anwendungsverbot für Captanoide kann nur durch Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung erfolgen. Der Bundesregierung ist weder vom Bundesgesundheitsamt noch von der Biologischen Bundesanstalt ein solches Anwendungsverbot empfohlen worden. Auch die Länder haben bei der Beratung des Entwurfs der Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung im Bundesrat ein Anwendungsverbot der Wirkstoffe Captan, Captafol und Folpet nicht vorgeschlagen. Im übrigen verweise ich auf die Antwort der Bundesregierung vom 22. September 1986 zu der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Hönes und des Abgeordneten Werner (Dierstorf) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtverlängerung der Zulassung von 36 Pflanzenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Captan, Captafol und Folpet (Drucksache 10/5953). Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Spöri (SPD) (Drucksache 10/6076 Fragen 36 und 37): Sind der Bundesregierung die Pläne der US-Streitkräfte bekannt, nach denen in Heilbronn die Wharton-Barracks um 11,6 Hektar am Südrand der Stadt in Richtung Flein und Sontheim-Ost erweitert werden sollen, und liegt in diesem Zusammenhang bereits eine Liegenschaftsanforderung der US-Streitkräfte vor? Wird die Bundesregierung eine derartige Liegenschaftsanforderung der US-Streitkräfte zur Erweiterung der WhartonBarracks in Heilbronn entsprechend der Aussage von Bundesminister der Verteidigung, Dr. Wörner, ablehnen, der am 25. April 1986 in Heilbronn auf einer Informationsveranstaltung für Gemeinderäte und Bürgermeister zugesagt hatte, künftig Heilbronn mit weiteren militärischen Einrichtungen zu verschonen? Zu Frage 36: Pläne der Streitkräfte der Vereinigten Staaten für eine solche Erweiterung der „Wharton-Barracks" sind der Bundesregierung bekannt. Eine entsprechende Liegenschaftsanforderung liegt vor. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Zu Frage 37: Bei der Informationsveranstaltung am 25. April 1985 in Heilbronn hat Bundesminister Dr. Wörner keine Feststellungen über weitere militärische Einrichtungen in Heilbronn getroffen. Die in der Fragestellung gegebene Zusage kann ausweislich eines 63seitigen Wortprotokolls nicht bestätigt werden. Es gibt hinsichtlich der Liegenschaftsanforderung der US-Streitkräfte zur Erweiterung der Wharton-Barracks keinen Widerspruch zu Aussagen des Bundesministers Dr. Wörner. Die Liegenschaftsanforderung durch die US-Streitkräfte kam Ende Juli 1985 — also nach der Veranstaltung in Heilbronn. In der Sache selbst ist eine Entscheidung der Bundesregierung über die Bereitstellung des angeforderten Geländes an die Streitkräfte der Vereinigten Staaten noch nicht möglich. Sie kann erst nach Abschluß des am 30. Juli 1986 eingeleiteten Anhörungsverfahrens nach dem Landbeschaffungsgesetz, für das die Landesregierung Baden-Württemberg zuständig ist, getroffen werden. Bei diesen Anhörungsverfahren werden die Belange der betroffenen Bürger, des Naturschutzes, der Naherholung, der Raumordnung und Stadtentwicklung in die Überlegungen einbezogen. Im vorliegenden Fall handelt es sich um die Erweiterung einer bereits bestehenden militärischen Einrichtung. Im Zuge dieser Erweiterung ist auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für 500 deutsche Arbeitnehmer beabsichtigt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Dr. Jens (SPD) (Drucksache 10/6076 Frage 40): Wird die Bundesregierung die Kosmetika-Verordnung so verändern, daß der nachgewiesenermaßen krebserregende Stoff 1.4-Dioxan in Zukunft in Haarwaschmitteln auch in kleinsten Mengen nicht mehr vorkommen kann? Der Stoff 1.4-Dioxan darf nach den Vorschriften der Kosmetik-Verordnung nicht zur Herstellung kosmetischer Mittel verwendet werden. Das Bundesgesundheitsamt prüft bereits, ob für bestimmte waschaktive Stoffe Reinheitskriterien festzulegen sind, da mit diesen das bei der Rohstoffherstellung als Nebenprodukt entstandene 1.4-Dioxan unabsichtlich in Spuren in Haarwaschmittel und Badezusätze gelangen kann. Sollte es zum vorbeugenden Gesundheitsschutz erforderlich sein, derartige Reinheitskriterien durch Änderung der KosmetikVerordnung festzulegen, so wird die Bundesregierung die EG-Kommission zuvor unverzüglich bitten, hierzu die gemeinschaftsrechtlichen Bestimmungen für kosmetische Mittel in dieser Weise zu ergänzen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Für die Fraktion der GRÜNEN will ich an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, daß auch wir die Erschießung von Johann Dick durch tschechoslowakische Grenzer scharf und nachdrücklich verurteilen. Ich möchte zugleich seine Witwe und die Kinder unserer aufrichtigen Anteilnahme versichern. Johann Dick wurde unter nach wie vor ungeklärten Umständen getötet, als tschechoslowakische Grenzer das Feuer auf zwei junge Polen eröffneten, die nichts und gar nichts gegen den tschechoslowakischen Staat verbrochen hatten, sondern einzig einen Weg in die Bundesrepublik suchten. Die Verfolgung und die Schüsse auf diese jungen Polen, von denen der eine, der 19jährige Majko Marek, inzwischen in der Bundesrepublik ist, der andere noch auf dem Gebiet der ČSSR verhaftet wurde, werden von uns ebenso mit aller Schärfe verurteilt. Kein Staat in der Welt hat nach unserer festen Überzeugung das Recht, Menschen mit Waffengewalt am Verlassen eines Landes zu hindern. Kein Staat hat das Recht, auf solche Menschen zu schießen, egal, ob es Bürger oder Bürgerinnen des eigenen oder eines fremden Landes sind, egal, ob dies auf dem eigenen Territorium und erst recht nicht, wenn dies auf einem anderen Territorium geschieht.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Wir GRÜNEN treten ein für ein Europa der offenen und durchlässigen Grenzen, ein Europa, in dem die Menschen frei reisen und miteinander leben können, wo immer sie wollen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Die Rechte und Interessen der Menschen stehen für uns höher als die Ansprüche des Staates, unabhängig davon, ob es sich dabei um die Ansprüche eines bürgerlich-demokratischen Staates oder die eines sogenannten realsozialistischen Staates handelt. Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl sind für uns Relikte eines Denkens, das die Belange des Nationalstaates zur absoluten Größe erklärt. Wir verurteilen die Tatsache, daß der Schießbefehl auch heute noch zur Praxis aller sozialistischen Länder an dieser Grenze quer durch Europa gehört.
    Nur wenige Tage nach diesem schweren Grenzzwischenfall wurde bereits wieder in derselben Gegend auf zwei Flüchtlinge aus der DDR geschossen.
    Wir lehnen es aber genauso ab, wenn unsere Regierung aktiv dazu beiträgt, diese Grenze, eben die da quer durch Europa, noch dichter zu machen und Menschen, die bei uns leben wollen, z. B. mit Hilfe der DDR die Aufnahme zu verweigern. Das gehört in diesem Zusammenhang heute einfach hier hin.
    So sehr wir die Erschießung von Johann Dick durch tschechoslowakische Grenzer verurteilen, so heuchlerisch empfinden wir doch das Verhalten der CDU und leider auch einiger andrerer Parteien, die heute in der Aktuellen Stunde Genzverletzungen der ČSSR und den Mangel an Freizügigkeit in Europa beklagen, gleichzeitig aber selbst dazu beigetragen haben, daß die Mauer in Berlin für Flüchtlinge undurchlässiger geworden ist, daß sich Bulgarien zu verschärften Visaauflagen bereitfand.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist unglaublich!)

    — Das gehört hier hin, meine Damen und Herren.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Quatsch!)

    Wir schätzen den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung bei uns sehr hoch. Aber solche Politik schlägt den demokratischen Errungenschaften der Bundesrepublik ins Gesicht. Wir sollten stolz darauf sein, daß nicht nur Menschen aus Osteuropa, sondern auch aus allen anderen Ländern zu uns flüch-



    Fischer (Bad Hersfeld)

    ten wollen. Deshalb ist für uns dieses schmutzige Geschäft von Bürokraten in Ost- und Westeuropa um die Menschen, die bei uns politisches Asyl suchen, eine der schlimmsten Erfahrungen der letzten Tage. Man kann nicht glaubwürdig die Abschottung der Grenzen mit Waffen verurteilen, wie dies hier heute zu geschehen hat,

    (Lowack [CDU/CSU]: Das ist eine Unverschämtheit!)

    und gleichzeitig dazu beitragen, eben diese Grenzen noch undurchlässiger zu machen

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    und Menschen in Zukunft noch häufiger zu zwingen, den Weg zu uns über eben diese mörderischen Grenzsicherungsanlagen zu suchen. Dazu trägt die Bundesrepublik mit dieser Politik selber bei.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Unverschämt ist das!)

    Wir würden es deshalb begrüßen, wenn auf der KSZE-Folgekonferenz in Wien die Vertreter der 35 Signatarstaaten der Helsinki-Schlußakte auch einen Schritt auf dem Weg zum Abbau der Grenzsperren tun und mithelfen würden, Europa zu einem Kontinent der durchlässigen Grenzen zu machen. Ich hoffe, daß wir das alle gemeinsam anstreben und daß wir auch gemeinsam in Wien für eine solche Politik eintreten.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Bad Hersfelder Märchenfestspiele!)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile das Wort dem Staatsminister im Auswärtigen Amt, Herrn Möllemann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen W. Möllemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte Ihnen namens der Bundesregierung den bislang ermittelten, von uns festgestellten Sachstand beschreiben und unsere Bewertung, soweit sie heute möglich ist, vortragen.
    Am Donnerstag, dem 18. September 1986, haben gegen 13 Uhr zwei 19jährige Polen bei Mähring versucht, die tschechoslowakische Grenze in Richtung Westen zu überschreiten. Tschechoslowakische Grenzorgane versuchten, diesen Grenzübertritt durch Schußwaffengebrauch zu verhindern. Einem der beiden Polen gelang die Flucht, der andere wurde offensichtlich von tschechoslowakischen Grenzorganen festgenommen.
    Am Freitag, dem 19. September wurde der Oberstleutnant a. D. Johann Dick, 1927 in Pfaffenhofen geboren, der zur Zeit der genannten Vorfälle im Grenzgebiet als Wanderer unterwegs war, von seinen Angehörigen als vermißt gemeldet. Bereits um 9 Uhr wurde sein Fahrzeug verschlossen auf einem Parkplatz bei Hermannsreuth gefunden. Weitere Nachforschungen blieben erfolglos. Wie in einem solchen Fall üblich, fragte unser örtlicher Grenzbeauftragter, ein hoher Beamter der bayerischen Grenzpolizei, bei seinem tschechoslowakischen Gegenüber an, ob Herr Dick etwa auf tschechoslowakischer Seite festgenommen worden sei. Die Antwort, eingegangen erst in den Abendstunden, lautete: Eine Besprechung sei gegen 22 Uhr möglich.
    Inzwischen wurde gegen 20 Uhr ein Vertreter unserer Botschaft in Prag in das tschechoslowakische Außenministerium einbestellt. Ihm wurde eine Erklärung verlesen, wonach im Zusammenhang mit dem Versuch einer illegalen Grenzüberschreitung eine unbekannte Person auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland verletzt und — im Bestreben, ihr zu helfen — auf das Gebiet der Tschechoslowakei herübergetragen worden sei, wo die Person auf dem Transport in ein Krankenhaus verstorben sei. Dort habe man festgestellt, daß es sich um Johann Dick handele. Die tschechoslowakische Seite — so diese Erklärung weiter — drücke ihre Entschuldigung und ihr Bedauern aus und sichere zu, daß, falls tschechoslowakische Vorschriften verletzt worden seien, die verantwortlichen Personen zur Rechenschaft gezogen würden.
    An Hand derselben Erklärung wurde auch unser Grenzbeauftragter unterrichtet. Zu weiteren Erläuterungen, insbesondere zu Tatort, Tatzeit und Hergang, war sein Gegenüber nicht ermächtigt.
    Am Morgen des nächsten Tages, Samstag, dem 20. September 1986, wurde daraufhin der Gesandte der tschechoslowakischen Botschaft in Bonn ins Auswärtige Amt einbestellt und ihm gegenüber mit größtem Ernst und Nachdruck gegen diesen Vorfall, insbesondere den rücksichtslosen Schußwaffengebrauch an der Grenze, dem ein deutscher Staatsangehöriger zum Opfer gefallen sei, sowie gegen den völkerrechtswidrigen Übergriff tschechoslowakischer Grenzorgane auf deutsches Hoheitsgebiet protestiert. Die Bundesregierung fordere volle und rückhaltlose Aufklärung des Sachverhalts, Bestrafung der Schuldigen und umfassende Unterrichtung über das Geschehene. Sie behalte sich weitere Schritte, insbesondere Schadenersatzansprüche, vor.
    Ein gleichlautender Protest wurde am Nachmittag desselben Tages durch unseren Botschafter im Prager Außenministerium überbracht.
    In Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt wandte sich am gleichen Tag auch der deutsche Grenzbevollmächtigte mit einem Protestschreiben an sein tschechoslowakisches Gegenüber in Prag und forderte erneut volle tschechoslowakische Mitwirkung bei der Aufklärung des Sachverhalts.
    Am Montag, dem 22. September, hat unser Botschafter in Prag im tschechoslowakischen Außenministerium erneut protestiert. Am Nachmittag desselben Tages wurde am Grenzübergang Waidhaus der Leichnam von Herrn Dick überführt. Dabei zeigte sich, daß auf tschechoslowakischer Seite eine Obduktion durchgeführt worden war, bei der einzelne Leichenteile, die für die Rekonstruktion des Geschehens wichtig sind, entnommen und zurückbehalten waren.



    Staatsminister Möllemann
    Die Spurensicherung auf unserer Seite erbrachte Hinweise darauf, daß tschechoslowakische Grenzorgane nicht nur über die Grenze hinweggeschossen, sondern auch auf deutschem Hoheitsgebiet von ihren Schußwaffen Gebrauch gemacht hatten. Diese und weitere Fragen veranlaßten unseren Grenzbevollmächtigten zu einem weiteren Fernschreiben nach Prag, in dem er dringend die Aufklärung des Sachverhaltes anmahnte.
    Am Abend des 22. September kam es an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze zu einem weiteren Zwischenfall mit Schußwaffengebrauch, als Flüchtlinge aus der DDR die tschechoslowakischen Grenzanlagen überwanden. Daß hierbei tschechoslowakische Grenzorgane über die Grenze geschossen oder deutsches Hoheitsgebiet verletzt hätten, darauf gibt es nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen keine Hinweise.
    Das Bundeskabinett erörterte am 24. September 1986 die Lage an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze. Nach Vortrag durch Bundesminister Zimmermann wertete der Bundeskanzler die Vorgänge als ungewöhnlich ernst. Der zu diesem Zeitpunkt in New York weilende Bundesminister des Auswärtigen hat in seinem Gespräch mit dem tschechoslowakischen Außenminister Chnoupek diese Vorfälle mit aller Deutlichkeit und Schärfe angesprochen. Bundesaußenminister Genscher hat insbesondere mit größtem Nachdruck den rücksichtslosen Schußwaffengebrauch, der zur Tötung eines unbeteiligten Bundesbürgers geführt hat, verurteilt und gegen die schwerwiegenden Grenzverletzungen durch tschechoslowakische Grenzorgane protestiert. Er hat das Vorgehen der tschechoslowakischen Behörden bei der Obduktion der Leiche scharf kritisiert und die sofortige Übergabe der fehlenden Teile angemahnt. Er hat unverzügliche und umfassende Aufklärung über Tatort, Tatzeit, Tathergang, Namen der Verantwortlichen sowie Schadenersatz gefordert und die Herausgabe der für die Ermittlungen wichtigen Dokumente verlangt. Er hat den erneuten Schußwaffengebrauch an der Grenze zum Anlaß genommen, mit allem Nachdruck zu fordern, daß die tschechoslowakische Seite die Anweisungen an ihre Grenzbehörden in Einklang mit ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen und mit den Geboten gutnachbarlicher Beziehungen bringt.
    Außenminister Chnoupek hat Bedauern und Entschudigung der tschechoslowakischen Seite wiederholt und zugesichert, daß die Schuldigen bestraft würden.
    Noch vor dieser Begegnung war der tschechoslowakische Botschafter in Bonn ins Auswärtige Amt einbestellt worden, wo der Leiter der Rechtsabteilung im gleichen Sinne demarchierte. Die dabei erhobene Forderung, die tschechoslowakische Seite möge einem deutschen Gerichtsmediziner die Überprüfung der Autopsie ermöglichen, wurde am 25. September erfüllt.
    Am Nachmittag des 24. September bat der stellvertretende tschechoslowakische Außenminister Johanes unseren Botschafter in Prag zu sich und übermittelte ihm eine etwa dreiseitige Darstellung des Zwischenfalls aus tschechoslowakischer Sicht.
    Der gleiche Bericht wurde kurz darauf auf einer außerordentlichen Sitzung der Grenzbevollmächtigten beider Seiten am Grenzübergang bei Waidhaus von tschechoslowakischer Seite verlesen. Eine gemeinsame Ortsbesichtigung, um die unser Grenzbeauftragter gebeten hatte, kam nicht zustande.
    Die tschechoslowakische Darstellung wird zur Zeit an Hand unserer Ermittlungsergebnisse überprüft. Ich darf an dieser Stelle einfügen, daß selbstverständlich die zuständigen Polizei- und Strafverfolgungsbehörden mit der Angelegenheit befaßt sind.
    Die offizielle tschechoslowakische Darstellung des Vorfalls bestätigt, daß tschechoslowakische Grenzorgane deutsches Hoheitsgebiet betreten haben — angeblich in der Absicht, Dick zu helfen — und auf deutschem Hoheitsgebiet von ihren Schußwaffen Gebrauch gemacht haben — angeblich in der Absicht, ihren Vorschriften entsprechend Hilfe herbeizurufen. Mit keinem Wort wird behauptet, Dick sei an der Flucht der beiden Polen in irgendeiner Weise beteiligt gewesen.
    Aus dem soeben zitierten Gespräch unseres Botschafters in Prag mit Vizeaußenminister Johanes möchte ich noch festhalten, daß die tschechoslowakische Seite zugesichert hat, sie übernehme die volle Verantwortung für den Zwischenfall, was in späteren amtlichen Äußerungen als Bereitschaft zu Schadenersatz präzisiert wurde.
    Da auch nach diesem Gespräch wichtige Tatfragen offenblieben und auf dem Weg über die Grenzbeauftragten und Bevollmächtigten eine Klärung nicht herbeizuführen war, hat unsere Delegation in New York der tschechoslowakischen Delegation eine Punktation unserer Petita zukommen lassen, die die Forderung enthielt, den Zwischenfall durch eine gemeinsame gemischte Kommission unter Beteiligung der Grenzbeauftragten klären zu lassen. Die tschechoslowakische Antwort auf diese Punktation hat am 29. September der tschechische Botschafter in Bonn wie folgt zusammengefaßt:
    Erstens. Die tschechoslowakische Regierung bekräftige, was sie bereits auf verschiedenen Ebenen geäußert habe: Bedauern, Entschuldigung, Übernahme der Verantwortung für den Vorfall einschließlich der Verpflichtung, die entstandenen Schäden zu decken.
    Zweitens. In Einklang mit tschechoslowakischer Rechtsordnung würden strafrechtliche Konsequenzen gegen die Verantwortlichen gezogen.
    Drittens. Deutsche Gerichtsmediziner seien über die Obduktion ausführlich unterrichtet.
    Viertens. Der deutsche Grenzbeauftragte sei über den Vorfall eingehend informiert, insbesondere auch über die für die tschechoslowakischen Grenztruppen bestehenden Befehle, die ein striktes Verbot des Grenzübertritts und des Schießens über die Grenze beinhalteten.
    Fünftens. Seit Jahrzehnten herrsche Ruhe an der Grenze. Ein unglücklicher Vorfall rechtfertige nicht die Schlußfolgerung, die Tschechoslowakei würde ihre internationalen Verpflichtungen mißachten.



    Staatsminister Möllemann
    Sechstens. Die von deutschen Justizbehörden gewünschte technische Aufklärung werde zügig bearbeitet und den kompetenten Stellen übermittelt.
    Siebentens. Die tschechoslowakische Regierung unterstreiche ihr Interesse an guter Weiterentwicklung der Beziehungen.
    Bei einem weiteren Gespräch unseres Botschafters in Prag im tschechoslowakischen Außenministerium am 30. September 1986 wurde auch der Kommissionsgedanke positiv aufgegriffen. Die tschechoslowakische Seite schlägt eine Expertengruppe unter Leitung der beiderseitigen Grenzbevollmächtigten und unter Hinzuziehung von Vertretern der Innen- und Justizbehörden vor. Sie könnte nach tschechoslowakischer Vorstellung noch in dieser Woche zusammentreten. Der tschechische Botschafter erklärte am 1. Oktober im Auswärtigen Amt zusätzlich, die tschechische Seite sei zur Übergabe der fehlenden Leichenteile bereit.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung bedauert zutiefst, daß Oberstleutnant a. D. Johann Dick diesem Grenzzwischenfall zum Opfer gefallen ist; der Bundesminister des Auswärtigen hat den Angehörigen seine Betroffenheit und seine herzliche Anteilnahme ausgesprochen.
    Eine Bewertung des Zwischenfalls in tatsächlicher Hinsicht ist auf Grund unserer eigenen Ermittlungsergebnisse noch nicht möglich. Die tschechoslowakische Seite schuldet weiterhin wesentliche Elemente zu seiner Aufklärung. Diese Elemente sind ihr genannt worden.
    Politisch gesehen ist der Zwischenfall, wie der Herr Bundeskanzler im Kabinett festgestellt hat, ungewöhnlich ernst. Es ist der schwerwiegendste Zwischenfall nach über zehn Jahren insgesamt ruhiger und relativ entspannter Lage an der deutschtschechischen Grenze. Die Bundesregierung hat diese Einschätzung der tschechischen Seite wiederholt mit allem Nachdruck zur Kenntnis gebracht. Andererseits verfügt die Bundesregierung über keine Indizien, daß die kürzlichen Zwischenfälle durch Änderung der tschechischen Vorschriften über den Schußwaffengebrauch an der Grenze herbeigeführt wurden. Jedoch zeigen diese Fälle wie auch andere Fälle an der österreichisch-tschechoslowakischen Grenze, daß die genannten Vorschriften und das Verhalten der Grenzorgane weder den internationalen Verpflichtungen der Tschechoslowakei noch den Geboten guter Nachbarschaft entsprechen. Auch dies haben wir der tschechischen Seite wiederholt deutlich gemacht. Wir haben damit die Forderung verbunden, hier Abhilfe zu schaffen. Dies ist auch die Forderung, die hier im ganzen Haus unterstützt wird. Darauf wird deswegen künftig unser Hauptaugenmerk gerichtet sein.
    Auf Grund der geführten Gespräche, insbesondere des Treffens der Außenminister am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York, ist die Bundesregierung der Überzeugung, daß die tschechoslowakische Führung den Vorfall bei Mähring aufrichtig bedauert und seine Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen begrenzen möchte. Sie ist offenkundig bereit, für die Folgen einzustehen, und am weiteren Ausbau der bilateralen Beziehungen in Richtung auf ein gutnachbarliches Verhältnis — das haben wir heute noch nicht — interessiert. Das ist auch unser Wille. Unser Wille ist es auch, dafür zu sorgen, das Unsere zu tun, daß die Grenze ihren schrecklichen Charakter verliert.
    Meine Damen und Herren, abschließend möchte ich sagen, daß sich die Bundesregierung eine abschließende Bewertung ebenso vorbehält wie eine abschließende Entscheidung in der Frage, ob es noch Konsequenzen zu ziehen gibt.
    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU, der SPD sowie bei Abgeordneten der GRÜNEN)