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    Plenarprotokoll 10/232 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 232. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Collet und Frau Dr. Wiesniewski . 17957 A Erweiterung der Tagesordnung 17957 A Abwicklung der Tagesordnung 17983A Begrüßung des Präsidenten des Unterhau- ses von Irland und einer Delegation . . 18040 A Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung um die Beratung des Antrags Einheitliche Europäische Akte — Drucksache 10/6013 — 17957 D Zur Geschäftsordnung Porzner SPD 17957 D Bohl CDU/CSU 17958 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 17959 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksachen 10/3994, 10/5822 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Stopp der Kohleimporte aus Südafrika — Drucksachen 10/2417, 10/4754 — Brandt SPD 17960 A Dr. Kohl, Bundeskanzler 17963A Frau Eid GRÜNE 17967 C Schäfer (Mainz) FDP 17969 C Dr. Hornhues CDU/CSU 17972 C Verheugen SPD 17974 A Möllemann, Staatsminister AA 17977 D Klein (München) CDU/CSU 17979A Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 17979 C Dr. Rumpf FDP (Erklärung nach § 31 GO) 17980 C Namentliche Abstimmungen . 17981 D, 17985 A Ergebnis 17981C, 17985A Beratung des Antrags des Abgeordneten Ströbele und der Fraktion DIE GRÜNEN Erklärung des Europaparlaments gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Bekräftigung des Grundrechts auf Asyl und konkrete Schritte gegen Fremdenfeindlichkeit — Drucksache 10/5982 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Erklärung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit — Drucksache 10/6041 — Dr. Stercken CDU/CSU 17983 C Dr. Schmude SPD 17986 B Baum FDP 17989 C Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 17991 C Dr. Olderog CDU/CSU 17992 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 17994 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Ergebnis der GATT-Konferenz von Punta del Este Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 17996A Dr. Mitzscherling SPD 17998 B Dr. Schwörer CDU/CSU 18000 B Auhagen GRÜNE 18001 B Dr. Haussmann FDP 18002A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Umfassendes Verbot biologischer Waffen — Drucksache 10/5984 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbot biologischer Waffen — Drucksache 10/6051 — Lange GRÜNE 18003A Graf Huyn CDU/CSU 18004 B Dr. Scheer SPD 18005A Möllemann, Staatsminister AA 18006A Beratung der Beschlußempfehlungen des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksachen 10/6015 bis 10/6022 — Vogel (München) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18007 B Mann GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18008A Frau Hürland CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 18008 D Dr. Scheer SPD (Erklärung nach § 31 GO) 18008 D Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jaunich, Frau Fuchs (Köln), Frau Schmidt (Nürnberg), Egert, Hauck, Delorme, Gilges, Müller (Düsseldorf), Sielaff, Witek, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Orthoptistin/des Orthoptisten — Drucksache 10/3163 — 18009 B Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/5370 — 18009 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 2. März 1983 zur Änderung des Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen durch Schiffe und Luftfahrzeuge — Drucksache 10/3647 — 18009 D Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/5613 — 18009 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. April 1984 zur Änderung des Anhangs zur Satzung der Europäischen Schule — Drucksache 10/5705 — 18010 A und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Einunddreißigsten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes — Drucksache 10/5862 — 18010A und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (2. Statistikbereinigungsgesetz) — Drucksache 10/5964 — 18010A und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der gesetzlichen Rentenversicherung und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Siebtes Rentenversicherungs-Änderungsgesetz) — Drucksache 10/5957 — 18010 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 III und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Ausprägung von Scheidemünzen — Drucksache 10/5861 — 18010 B und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 10/5974 — 18010 B und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Fahrpersonalgesetzes — Drucksache 10/5975 — 18010 C und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Futtermittelgesetzes — Drucksache 10/5959 — 18010 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Tatge, Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Beteiligung der Deutschen Bundesbahn an der Finanzierung des Nahverkehrsverbundes Rhein-Neckar — Drucksache 10/5179 — 18010 C und Beratung des Antrags des Abgeordneten Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Steuerliche Abzugsfähigkeit von Zuwendungen an gemeinnützige Einrichtungen zur Förderung des Naturschutzes, des Umweltschutzes und der Gleichberechtigung von Männern und Frauen — Drucksache 10/5799 — 18010 D und Beratung des Antrags des Abgeordneten Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Erhalt der Bundesbahnstrecke Lauffen am Neckar- Leonbronn — Drucksache 10/5952 — 18010 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaften in Frankfurt/ Main, Gallusanlage 2/Münchener Straße 4-6, gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksache 10/5967 — 18011A und Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung von bundeseigenen Grundstücken in Berlin-Tiergarten gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksache 10/5736 — 18011A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung des bundeseigenen Grundstücks in Helsinki, Kaivopuisto/Ostra Brunnsparken Nr. 8, gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksachen 10/5546, 10/5783 — . . . 18011 B Beratung der Sammelübersicht 159 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5988 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 160 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5989 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 161 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5990 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 162 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5991 — 18011 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzabkommen vom 2. November 1984 zum Abkommen vom 30. April IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 1964 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei über Soziale Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 2. November 1984 zur Durchführung des Abkommens — Drucksache 10/6023 — 18011 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Duve, Bindig, Brück, Klose, Frau Huber, Neumann (Bramsche), Verheugen, Voigt (Frankfurt), Waltemathe, Wischnewski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD 13 Jahre Diktatur in Chile — Drucksache 10/5973 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Akute Hilfsmaßnahmen für bedrohte Oppositionelle in Chile — Drucksache 10/5987 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Verschärfung der Lage in Chile — Drucksache 10/6039 — Duve SPD 18022 C Lamers CDU/CSU 18024 B Volmer GRÜNE 18025 D Schäfer (Mainz) FDP 18028A Möllemann, Staatsminister AA 18030 A Volmer GRÜNE (zur GO) 18032 C Beratung des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum Verbot der Aussperrung — Drucksachen 10/1635, 10/6063 — Bueb GRÜNE 18033A Louven CDU/CSU 18034A Lutz SPD 18034 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 18036 A Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 18036 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 10/5842 — Pöppl CDU/CSU 18038 B Witek SPD 18039 B Eimer (Fürth) FDP 18040 B Bueb GRÜNE 18041 A Vizepräsident Frau Renger 18038 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 10/4662 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/5996 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/5998 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 10/2577 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/5995 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/5997 — Pöppl CDU/CSU 18042 C Witek SPD 18044 B Eimer (Fürth) FDP 18046 B Bueb GRÜNE 18047 D Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFFG 18049 D Fragestunde — Drucksache 10/6029 vom 19. September 1986 — Finanzierung und Abwicklung von Vorhaben nach dem „Rhein-Bodensee-Programm — Programm für Zukunftsinvestitionen" in den Ländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern MdlAnfr 80, 81 19.09.86 Drs 10/6029 Bindig SPD Antw StSekr Dr. Wagner BMU 18012 A ZusFr Bindig SPD 18012 B Verzögerungen bei der Beratung der Europäischen Akte im Kabinett MdlAnfr 8, 9 19.09.86 Drs 10/6029 Dr. de With SPD Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 V Antw StMin Möllemann AA 18013 B ZusFr Dr. de With SPD 18013 C ZusFr Mann GRÜNE 18013 D Verneinung der Existenz einer deutschen Minderheit in Polen durch den polnischen Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 10 19.09.86 Drs 10/6029 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 18014 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 18014 D Entlassung deutscher Aussiedler aus der rumänischen Staatsangehörigkeit nach Zahlung hoher Summen MdlAnfr 11 19.09.86 Drs 10/6029 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 18015A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 18015 B Anbindung des ostbayerischen Raumes an das Intercity-Netz MdlAnfr 65 19.09.86 Drs 10/6029 Kißlinger SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18015D ZusFr Kißlinger SPD 18015D Schweizerische Pläne für die Schiffbarmachung des Hochrheins MdlAnfr 66, 67 19.09.86 Drs 10/6029 Dörflinger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18016A ZusFr Dörflinger CDU/CSU 18016 B Finanzielle Auswirkungen einer geplanten Überarbeitung der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung MdlAnfr 68 19.09.86 Drs 10/6029 Kohn FDP Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18016 C ZusFr Kohn FDP 18016C Lärmbelästigung der Anwohner von Rangierbahnhöfen; Erlaß von Rechtsverordnungen nach § 43 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes MdlAnfr 69, 70 19.09.86 Drs 10/6029 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18016 D ZusFr Toetemeyer SPD 18017A Umfang der bei der Bundesbahn seit 1982 geleisteten Überstunden und Höhe der Urlaubsrückstände; Nichtteilnahme an vorgeschriebenen Fortbildungsmaßnahmen wegen dienstlicher Beanspruchung MdlAnfr 71, 72 19.09.86 Drs 10/6029 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18018 B ZusFr Frau Weyel SPD 18018 B Gebührenerhöhungen beim Übergang in die Stufe 2 bei Btx MdlAnfr 82 19.09.86 Drs 10/6029 Rusche GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 18019 B ZusFr Rusche GRÜNE 18019 C Verbreitung, Kosten und Effizienz der Werbeaktion „Bundespost, das größte Unternehmen auf dem Prüfstand ..." MdlAnfr 83, 84 19.09.86 Drs 10/6029 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 18019 D ZusFr Paterna SPD 18020A Verzögerungen bei der Zustellung von Drucksachen in Ostbayern MdlAnfr 85 19.09.86 Drs 10/6029 Kißlinger SPD Antw PStSekr Rawe BMP 18020 D ZusFr Kißlinger SPD 18020 D Vorstellungen der Bundesregierung über eine Großforschungseinrichtung für marine Geowissenschaften; Initiativen Kiels und Schleswig-Holsteins für das „GeomarInstitut"; Standortentscheidung MdlAnfr 86, 87 19.09.86 Drs 10/6029 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 18021 B ZusFr Gansel SPD 18021 B Nächste Sitzung 18052 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 18053* A Anlage 2 Zuständigkeit des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit auf dem Gebiet der Frauenpolitik MdlAnfr 3, 4 19.09.86 Drs 10/6029 Zander SPD SchrAntw StMin Vogel BK 18053* C VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Anlage 3 Förderung einer ökologischen Umweltbeobachtung; Minimierung des Restrisikos beim Betrieb von Kernkraftanlagen durch den Einbau von gefilterten Überdruckventilen MdlAnfr 73, 74 19.09.86 Drs 10/6029 Lowack CDU/CSU SchrAntw StSekr Dr. Wagner BMU . . 18054* A Anlage 4 Information deutscher Behörden über den jüngsten Störfall im Kernkraftwerk Cattenom; Einrichtung eines Fernüberwachungssystems MdlAnfr 75, 76 19.09.86 Drs 10/6029 Schreiner SPD SchrAntw StSekr Dr. Wagner BMU . . 18054* C Anlage 5 Einheitliche Bewertung der Strahlenbelastung von Pilzen MdlAnfr 79 19.09.86 Drs 10/6029 Stiegler SPD SchrAntw StSekr Dr. Wagner BMU . . 18055* B Anlage 6 Verbesserung der Grundlagenforschung bei Neurodermitis und Psoriasis; Vergabe von Forschungsaufträgen MdlAnfr 88, 89 19.09.86 Drs 10/6029 Pauli SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . 18055* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 17957 232. Sitzung Bonn, den 25. September 1986 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein * 26. 9. Dr. Ahrens * 26. 9. Antretter * 26. 9. Bastian 26. 9. Berger * 26. 9. Böhm (Melsungen) * 26. 9. Büchner (Speyer) * 26. 9. Buckpesch 26. 9. Carstensen (Nordstrand) 26. 9. Curdt 26. 9. Frau Dr. Däubler-Gmelin 25. 9. Dr. Ehrenberg 26. 9. Dr. Enders * 26. 9. Frau Fischer * 26. 9. Fischer (Bad Hersfeld) * 26. 9. Frau Fuchs (Verl) 26. 9. Genscher 26. 9. Glos * 26. 9. Dr. Götz 26. 9. Grunenberg 26. 9. Dr. Haack 26. 9. Haase (Fürth) * 26. 9. Dr. Häfele 26. 9. Handlos 26. 9. Hanz (Dahlen) 26. 9. Dr. Hauchler 25. 9. Dr. Hennig 26. 9. Hoffie 26. 9. Jäger (Wangen) * 26. 9. Kalisch 26. 9. Frau Kelly 26. 9. Kiechle 26. 9. Kittelmann * 26. 9. Kirschner 25. 9. Dr. Klejdzinski * 26. 9. Dr. Kreile 26. 9. Dr. Laermann 26. 9. Lemmrich * 26. 9. Lenzer * 26. 9. Link (Diepholz) 25. 9. Dr. Müller * 26. 9. Nagel 26. 9. Neumann (Bramsche) * 26. 9. Oostergetelo 25. 9. Frau Pack * 26. 9. Rapp (Göppingen) 26. 9. Reddemann * 26. 9. Reuschenbach 26. 9. Dr. Riedl (München) 26. 9. Roth (Gießen) 26. 9. Dr. Rumpf * 26. 9. Sauter (Ichenhausen) 26. 9. Dr. Scheer e 26. 9. Schmidt (Hamburg) 26. 9. Schmidt (München) * 26. 9. Schulte (Unna) * 26. 9. Frau Simonis 25. 9. Dr. Soell * 26. 9. Dr. Solms 26. 9. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 26. 9. Dr. Stavenhagen 26. 9. Dr. Stoltenberg 26. 9. Dr. Unland * 26. 9. Voigt (Sonthofen) 26. 9. Dr. Voss 25. 9. Dr. von Wartenberg 26. 9. Werner (Dierstorf) 26. 9. Weinhofer 25. 9. Wissmann 26. 9. Dr. Wulff * 26. 9. Zierer * 26. 9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatsministers Vogel auf die Fragen des Abgeordneten Zander (SPD) (Drucksache 10/6029 Fragen 3 und 4): Welche Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Frauenpolitik sind auf das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (früher Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit) aus anderen Bundesressorts übertragen worden? Welche Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Frauenpolitik hat das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit? Durch den Organisationserlaß des Bundeskanzlers vom 5. Juni 1986 ist das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit zum Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit umgebildet worden. Es hat die Federführung für Frauenfragen einschließlich Gesetzgebungskompetenz erhalten. In einem ersten Schritt ist dazu aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung die Zuständigkeit für Frau und Beruf auf den Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit übertragen worden. Die Federführung für Frauenfragen einschließlich Gesetzgebungskompetenz macht Änderungen in der Geschäftsordnung der Bundesregierung und der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien, Allgemeiner Teil und Besonderer Teil, erforderlich, die im Anschluß an eine allgemeine Überprüfung der Zuständigkeitsabgrenzung zwischen den einzelnen Ressorts zu Beginn der kommenden Legislaturperiode vorgenommen werden sollen. Im Vorgriff auf eine endgültige Regelung hat der Bundeskanzler zum Vollzug des Organisationserlasses vom 5. Juni 1986 angeordnet, daß alle Angelegenheiten von frauenpolitischer Bedeutung von den Ressorts in engster Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu behandeln sind. 18054* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wagner auf die Fragen des Abgeordenten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/6029 Fragen 73 und 74): Welche Maßnahmen zur ökologischen Umweltbeobachtung werden von der Bundesregierung gefördert bzw. initiiert? Ist die Bundesregierung bereit, die Gefahr von Unfallfolgen beim Betrieb von Kernkraftanlagen noch weiter zu reduzieren, indem sie dafür Sorge trägt, daß das bestehende „Restrisiko" durch den Einbau von gefilterten Überdruckventilen des containment abgebaut wird? Zu Frage 73: Ökologische Umweltbeobachtungen werden in allen Umweltfachbereichen durchgeführt und auch von der Bundesregierung gefördert. Dazu gehören insbesondere Meßstationen des Umweltbundesamtes zur Feststellung der Immissionssituation, Leitstellen zur Überwachung der Umweltradioaktivität, das Landschaftsplanungs- und Informationssystem für den Bereich von Naturschutz und Landschaftspflege sowie Meßprogramme im Bereich des Gewässerschutzes und biologisches Monitoring zum Schutz der Meere. In allen Bereichen trägt die Bundesregierung durch Forschungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung der Überwachungssysteme bei. Darüber hinaus bereitet die Bundesregierung ein flächenbezogenes Diagnose- und Prognoseinstrument des Bundes zur Erfassung und Bewertung des Zustandes der Umwelt vor. Diese ökologische Umweltbeobachtung soll valide Daten aus repräsentativen Gebieten der Bundesrepublik Deutschland zur Verbesserung der Beurteilungsgrundlagen für umweltpolitische Entscheidungen schaffen. Die erforderlichen konzeptionellen, wissenschaftlichen und instrumentellen Arbeiten hierfür sind grundsätzlich abgeschlossen. Die Auswahl repräsentativer Gebiete wird vorbereitet; das Pilotprojekt „Bornhöveder Seenkette" in Schleswig-Holstein wird noch in diesem Jahr bei der Universität Kiel unter Beteiligung des Landes anlaufen. Abstimmungsgespräche mit den Bundesländern, deren Mitarbeit erforderlich ist, sind für 1987 geplant. Voraussetzung für die Gewinnung bundesweit gültiger Daten ist die Schaffung eines einheitlichen kompatiblen Datensystems. Dieses wird z. Z. erarbeitet. Die bisherigen vielfältigen Aktivitäten von Bund und Ländern, die nach gängigem Sprachgebrauch als „Umweltbeobachtung" angesehen werden können, jedoch als Einzelmaßnahmen dem vorgenannten Anspruch nicht genügen, werden bei Eignung, gegebenenfalls nach Modifikation, Ausbau oder Erweiterung, in die ökologische Umweltbeobachtung einbezogen. In enger Abstimmung mit der Ökologischen Umweltbeobachtung und als notwendige Ergänzung hierzu ist im Rahmen des Programms „Umweltforschung-Umwelttechnologie 1984 bis 1987 des BMFT" eine Ökosystemforschung zur Verbesserung des Kenntnisstandes von Struktur, Dynamik und Funktionen in Ökosystemen bereits angelaufen. Zu Frage 74: Es ist das Bestreben dieser Bundesregierung, das mit der Kernenergienutzung für Mensch und Umwelt verbundene Risiko so gering wie möglich zu halten. Dazu gehört auch, daß der Sicherheitsstandard unserer Kernkraftwerke ständig am neuesten Stand von Wissenschaft und Technik gemessen wird. Im Vordergrund stehen Maßnahmen mit präventiver Wirkung. Darüber hinaus werden schadensmindernde Maßnahmen für den Fall hypothetischer Störfälle diskutiert. Hierzu gehören Maßnahmen zur Druckentlastung des Sicherheitsbehälters. Die Reaktor-Sicherheitskommission wurde von mir beauftragt, eine diesbezügliche Überprüfung der deutschen Kernkraftwerke vorzunehmen. Vom Ergebnis dieser Überprüfung wird es abhängen, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen im Einzelfall zur Druckentlastung des Sicherheitsbehälters getroffen werden. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wagner auf die Fragen des Abgeordneten Schreiner (SPD) (Drucksache 10/6029 Fragen 75 und 76): Wie bewertet die Bundesregierung die mangelhafte und verspätete Information der zuständigen deutschen Behörden über den jüngsten Störfall im Kernkraftwerk Cattenom (Wassereinbruch) durch die französischen Dienststellen, und wie beurteilt sie vor diesem Hintergrund die Forderung nach einem Fernüberwachungssystem, das bei Störfällen eine unmittelbare Unterrichtung der deutschen Behörden gewährleisten soll? Welche Initiativen hat die Bundesregierung ergriffen, um zu erreichen, daß der jüngste Störfall in der Atomzentrale Cattenom von unabhängigen Experten auch unter dem Gesichtspunkt untersucht wird, welche Auswirkungen möglich gewesen wären, wenn das Atomkraftwerk sich bereits in Betrieb befunden hätte? Zu Frage 75: Im vorliegenden Fall kann nicht von mangelhafter und verspäteter Information der zuständigen deutschen Behörden durch die französischen Dienststellen gesprochen werden. Der am Samstag, 23. August 1986, gegen 20.00 Uhr in einer technischen Galerie der außerhalb der Reaktorgebäude befindlichen Nebenkühlwasserbauwerke entdeckte Wasserzufluß stand in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit den vorkritischen Inbetriebnahmeversuchen in Block 1. Die Ursache war zunächst unklar. Radioaktivität konnte aber noch gar nicht im Spiel sein. Das Ergebnis wurde deshalb zu Recht nicht als Vorkommnis nach Artikel 1 der Regierungsvereinbarung vom 28. Januar 1981 über den Informationsaustausch bei Vorkommnissen oder Unfällen, die radiologische Auswirkungen haben können, eingestuft. Da dieses Vorkommnis jedoch geeignet war, bei der grenznahen Bevölkerung Besorgnis zu erregen, ist die Unterrichtung hierüber in der nach Artikel 13 der Regierungsvereinbarung in der verein- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 18055* barten Weise erfolgt: Die Präfektur Metz, bei der die Meldung von EdF am Sonntagmorgen gegen 4.00 Uhr einging, hat das Innenministerium Saarbrücken gegen 5.30 Uhr — zunächst telefonisch und später fernschriftlich — unterrichtet; von dort aus erfolgte die Weiterleitung der Meldung zur Bezirksregierung Trier. Für das französische KKW Cattenom bestehen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Immissions-Meßstationen, die an das Fernüberwachungssystem des Landes Rheinland-Pfalz angeschlossen sind. Da keine Aktivitätsfreisetzung erfolgte, war das hier angesprochene Ereignis ohne Relevanz für diese Fernüberwachung. Zu Frage 76: Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Sicherheit von DWR" der Deutsch-Französischen Kommission für Fragen der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DFK) wird regelmäßig auch über den Stand des Projekts Cattenom beraten; dabei unterrichtet die französische Seite ausführlich über das Inbetriebnahmeprogramm und alle dabei aufgetretenen Ereignisse und deren sicherheitstechnische Bedeutung. Der am 23. August 1986 entdeckte Wasserzufluß wird in der nächsten Sitzung am 2. Oktober 1986 eingehend erörtert werden. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wagner auf die Frage des Abgeordenten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/6029 Frage 79): Ist die Bundesregierung auch noch vor einer bundeseinheitlichen Gesetzgebung bestrebt, mit den Ländern zu einheitlichen Bewertungen der Strahlenbelastung von Pilzen zu kommen, und wird sie auch im Rahmen des beabsichtigten Rahmengesetzgebungsverfahrens dafür eintreten, daß gerade bei der Bewertung von Nahrungsmitteln sehr gebietsbezogene ortsnahe Meßergebnisse zur Beratung der Bürger erzielt werden? Die Bundesregierung ist bestrebt, zu einer einheitlichen Bewertung des Verzehrs von Pilzen zu kommen und hat deshalb gemeinsam mit den Ländern vorübergehende Zurückhaltung beim Verzehr bestimmter Pilzarten empfohlen. Erhöhte Werte sind bei den Wildpilzen „Maronen-Röhrlinge" in bestimmten Regionen festgestellt worden. Pilze gehören nicht zu den Grundnahrungsmitteln, sie werden durchschnittlich in Mengen verzehrt, die weit unterhalb derer liegen, die z. B. für Fleisch, Milch und Milchprodukte zutreffen. Unter Berücksichtigung dieser Verzehrgewohnheiten ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht zu besorgen. Das beabsichtigte Gesetz zur Überwachung der Umweltradioaktivität soll die Voraussetzungen schaffen, daß in Zukunft besser als bisher, gebietsbezogene Meßergebnisse als Grundlage für Maßnahmen der Behörden und zur Beratung der Bürger zur Verfügung stehen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordenten Pauli (SPD) (Drucksache 10/6029 Fragen 88 und 89): Ist die Bundesregierung bereit, zur Verbesserung der Therapiekonzepte und Grundlagenforschung bei den Krankheiten Neurodermitis und Psoriasis eine Konzeption zu erstellen, in der bzw. zu der alle dermatologischen Universitätskliniken unter Federführung der Dermatologischen Gesellschaft entsprechende Vorschläge abzugeben haben, und hat die Bundesregierung gegebenenfalls bereits entsprechende Schritte in diese Richtung unternommen? Ist die Bundesregierung bereit, auf Grundlage der eingegangenen Vorschläge nach sachdienlicher Prüfung auch durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft entsprechende Forschungsaufträge, die eine angemessene personelle und apparative Ausstattung der Forschungsinstitute garantieren, zu erteilen? Fortschritte zur Verbesserung der Therapie bei den Krankheitsbildern Neurodermitis und Psoriasis sind im wesentlichen aus der Grundlagenforschung zu erwarten. Die Förderung der Grundlagenforschung wird in erster Linie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten und in eigener Verantwortung wahrgenommen. Zur Förderung der Forschung zur Neurodermitis sowie auch zur Psoriasis sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zahlreiche Arbeiten in der Grundlagenforschung gefördert worden, die sich u. a. auf immunologische und endokrinologische Fragestellungen beziehen. Unmittelbar aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie wurden seit 1980 keine Forschungsprojekte zu den genannten Krankheitsbildern gefördert. Die BMFT-Mittel zur Förderung der Gesundheitsforschung werden weitgehend gebündelt für das Regierungsprogramm „Forschung und Entwicklung im Dienste der Gesundheit", das sich auf Lücken konzentrieren soll, die von anderen Forschungsförderern nicht oder nicht ausreichend wahrgenommen werden können. Neurodermitis und Psoriasis gehören derzeit nicht zu den Forschungsschwerpunkten dieses Programms. Bei der 1987 anstehenden Fortschreibung des Programms wird vor diesem Hintergrund in Abstimmung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft geprüft, ob und in welchem Umfang derartige Krankheitsbereiche in das Programm der Bundesregierung einzubeziehen wären. Dies könnte hier insbesondere in einem Förderschwerpunkt Allergieforschung, der zur Zeit vorbereitet wird, der Fall sein. Vorschläge für einzelne Forschungsvorhaben zu den genannten Themen liegen der Bundesregierung nicht vor. Forschungsvorhaben können jedoch gefördert werden, wenn es zur Einrichtung eines entsprechenden Förderschwerpunkts kommt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Freimut Duve


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich weiß, daß man sich nicht an den Präsidenten wenden soll. Trotzdem möchte ich ihm gute Besserung wünschen.
    Ich hoffe, daß wir in der Debatte die mangelnde Quantität der Kolleginnen und Kollegen durch Qualität unserer Debatte ersetzen.

    (Baum [FDP]: Chile findet offenbar keine große Aufmerksamkeit!)

    In Chile herrscht Belagerungszustand: Die Truppen des Generals belagern das chilenische Volk. Mit dem Wort „Belagerungszustand" wird Staatsterror nicht legitimiert, er wird entlarvt.
    Wir sind froh, daß es nach dem zweiten Besuch von Heiner Geißler in Chile und seiner wichtigen Rede dort keinen Zweifel mehr gibt: die Parteien des Deutschen Bundestages haben nach 13 Jahren, in denen wir oft erschrocken waren über manche Äußerungen konservativer Politiker, zu einer gemeinsamen Grundhaltung gefunden. Das ist gut für die demokratische Opposition Chiles, die auf unsere Unterstützung hofft.
    Ich glaube, wir sind uns hier alle einig, daß ein Bundesbeamter wie der Militärattaché Hans Müller-Borchert, der von den Gegnern Pinochets als von „Kakerlaken" gesprochen hat, der sich in verfassungsfeindlicher Weise zum beamteten Claqueur des Staatsterrors gemacht hat, eigentlich mit Schimpf und Schande aus dem Dienst gejagt werden müßte, Herr Staatssekretär Würzbach.
    Seit 13 Jahren wütet in Chile staatlicher Terror. Jahr um Jahr haben wir an die Tausenden erinnert, die dort im Namen des Westens, des Antikommunismus, ja, perverserweise auch im Namen von Demokratie und Freiheit umgebracht, verschleppt und gefoltert worden sind.
    Vor fast genau 13 Jahren ist unser Kollege Hans-Jürgen Wischnewski nach Santiago geflogen, um Verfolgte vor Mördern zu retten. Vor 13 Jahren hat General Pinochet, der seinen Eid auf die Verfassung geleistet hatte, das Ende von Allende so vorbe-



    Duve
    reitet — ich zitiere aus einem Protokoll, das im „Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt" vor 14 Tagen abgedruckt wurde —:
    Schickt diese Herren mit dem Flugzeug irgendwohin. Man kann sie dann unterwegs auch abstürzen lassen ...
    Oder:
    In eine Kiste mit ihm und zusammen mit der Familie ab ins Flugzeug!
    Das war die Sprache vor 13 Jahren.
    Heute wird in Chile wieder gemordet und, so müssen wir annehmen, auch wieder gefoltert. Wieder sind Leichen gefunden worden. Wieder nutzen Todeskommandos die nächtliche Ausgangssperre, um Menschen zu verschleppen, zu quälen, ohne daß Polizei eingreift. Journalisten sind ermordet, verhaftet oder auf der Flucht. Ich denke hier an den Auslandsressortchef der tapferen kleinen Zeitschrift „Análisis", José Carrasco. Er wurde am 9. September ermordet. Ich denke an Marcelo Contreras, den manche von uns in Santiago gesehen haben, den Chefredakteur der Zeitschrift „Apsi", der sich den Häschern durch die Flucht entziehen konnte. Ich denke auch an die deutsche Lehrerin Beatrice Brinckmann, die an der deutschen Schule in Valdivia unterrichtet. Wir wissen, daß sie in den Händen der Geheimpolizei ist.
    In Chile wütet seit dem mißglückten Attentat auf den Diktator der Staatsterrorismus. Nehmen wir alles zusammen, was Pinochet in den letzten Monaten unternommen hat, um die Lage zuzuspitzen, und bewerten wir die Terrorakte des Militärs gegen das Volk im einzelnen, dann stellen wir fest:
    Diesem grausamen und halsstarrigen Mann kam der Anschlag nur allzu recht. Er nutzt ihn, um seine persönliche Macht zu festigen, um kritische Militärs auszutricksen, um die Opposition zu schwächen, um die Rückkehr zur Demokratie, von der er selbst einst gesprochen hat, unmöglich zu machen. Pinochet hat diesen zweiten Putsch, die Aufhebung der von ihm eingeführten Verfassung, sorgfältig vorbereitet. Er will auch noch in den 90er Jahren Diktator bleiben. Es liegt auch an uns, ob dieser zweite Putsch gelingt oder ob er scheitert. Wir müssen uns alle gemeinsam, nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch in den übrigen westlichen Staaten, einig sein: Pinochet muß weg.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Heiner Geißler hat recht, wenn er sinngemäß gesagt hat, es gehe in Chile nicht darum, einen starken Kommunismus abzuwehren. Kommunisten hätten — so Geißler — in Chile keine große Chance. Wer ihre Chance vergrößere, sei der Diktator.
    Ich füge hinzu: Es geht aber auch nicht darum, die Menschen moralisch zu verurteilen, die dieses Attentat verübt haben. Es kann nicht darum gehen, diese Attentäter mit den Begriffen der Diktatur zu kennzeichnen. Wir können nicht die Täter des 20. Juli als leuchtendes Beispiel für versuchten Tyrannenmord preisen und zugleich chilenische Attentäter a priori zu Terroristen stempeln.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Das Attentat hat den Diktator zunächst allerdings gestärkt. Darum teile ich die Ansicht meines Freundes, des Schriftstellers Ariel Dorfman, der das Attentat in der „New York Herald Tribune" als falsch bewertet und abgelehnt und vor den grausamen Folgen gewarnt hat. Ich teile ausdrücklich diese Meinung.
    Wie ist die Lage? Nach einer Phase relativer Hoffnung und Zuversicht, nach großartigen Bemühungen der Kirche und der demokratischen Politiker Valdés, Lagos, Silva Cimma, eine nationale Einigung mit dem „Acuerdo Nacional" herbeizuführen, nach eindrucksvollen Beispielen der demokratischen Kraft der Opposition, auch des publizistischen Widerstandes, 1983 und 1984, hatte schon der Belagerungszustand 1985 ernste Rückschläge gebracht. Zu Beginn 1986 gab es hoffnungsvolle Zeichen. Die Massenrelegation von Studenten an der Universität in Concepción wurde Anfang des Jahres durch Gerichtsbeschluß rückgängig gemacht. Das war für viele ein Lichtblick.
    Der Diktator selbst hat die Verschärfung der Situation im Sommer herbeigeführt. Warum seine grausame Reaktion? Der philippinische und der haitianische Prozeß, an dem jeweils — endlich — auch die Vereinigten Staaten positiv beteiligt waren, hat die Führungsclique dieser Diktatur nervös gemacht und Streit erzeugt. Es gibt Militärs, auf die der Westen eine Art Philippinen-Hoffnung setzt. Aber Pinochet ist nicht Marcos. Aber — daß führende Militärs diesen Mann lieber heute als morgen los wären, ist auch nach dem Attentat deutlich geworden. Mit Militärs allerdings — auch darin müssen wir uns einig sein —, die zwar Pinochet beerben wollen, die aber nicht den argentinischen Weg der Rückkehr zur Demokratie gehen wollen, kann und darf der Westen nicht zusammenarbeiten. Wir müssen unseren Freunden, den Politikern aller politischen Parteien, die sich zur wirklichen Demokratie bekennen, Mut machen. Wir dürfen nicht hinter ihrem Rücken auf eine gemäßigte Militärdiktatur ohne Pinochet hoffen.
    Herr Lamers, wir bedauern, daß unser Angebot, zu einer gemeinsamen Erklärung des Bundestags zu kommen, von Ihnen nicht hat aufgegriffen werden können. Aber wenn ich Ihren Antrag nehme, können wir ihn so nicht mittragen. Sie können uns nicht zumuten, daß wir die erste Ursache für die „Zuspitzung der Lage" — ich zitiere aus Ihrem Antrag — mit der Sprache der Diktatur in den „linksextremistischen Terrorakten" sehen. Die erste Ursache liegt in der Diktatur; sie liegt bei denen, die das eigene Volk bekämpfen und belagern, nicht bei jenen, die gegen die Diktatur kämpfen.
    Ich hoffe jedoch, daß wir uns in den Forderungen unseres Antrags einig sind: Rücktritt Pinochets, Aufhebung des Belagerungszustandes, sofortige Beendigung der Repressionsmaßnahmen, insbesondere die Auflösung und Bestrafung der paralegalen Todeskommandos, die Achtung und Gewährlei-



    Duve
    stung der Menschenrechte und die Wiederherstellung von Bedingungen, unter denen die chilenische Opposition sich formieren und artikulieren kann.
    Meine Damen und Herren, in den letzten Tagen erreichten uns Informationen aus Chile, die auch Mut machen und Bewunderung auslösen sollten. Die Menschen leisten Widerstand. Nicht alle — auch in den Machtapparaten nicht alle — gehorchen dem Diktator blind. Viele von den Verfolgten sind vor der drohenden Verhaftung vorher gewarnt worden, und etliche konnten sich retten.
    Die Fahrzeuge, die die drei ausgewiesenen französischen Geistlichen zum Flugplatz bringen sollten, wurden von den Bewohnern der Poblaciones, der Armenviertel, mehrfach in Solidarität angehalten. Der Erzbischof hat sich geweigert, in Gegenwart von Pinochet zu predigen. Ein Gouverneur im Süden hat an der Gedenkfeier zum Ende der Demokratie 1973 am 11. September teilgenommen. Hohe Militärs versuchen, manchmal direkt, Herr Staatssekretär Würzbach, manchmal durch die Blume, ihre abweichende Haltung kundzutun.
    Die Menschen in Chile haben auch nach diesem 11. September nicht alle Hoffnung verloren, und vor allem: Ihr Mut hat sie nicht verlassen. Es liegt auch an uns, ob sie spüren: Sie werden mit diesem Mut, mit dieser Hoffnung nicht allein gelassen. Lassen Sie uns gemeinsam bei künftigen Beratungen so viel Gemeinsamkeit aufbringen, wie wir nach 13 Jahren Elend in Chile und 13 Jahren Diskussion hier bei uns aufbringen können. Die Menschen in Chile werden es uns danken.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und bei Abgeordneten der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Lamers.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Lamers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Duve, wenn wir einen gemeinsamen Antrag hier heute hätten verabschieden wollen, dann wäre es angebracht gewesen, daß Sie versucht hätten, Ihren Antrag, bevor Sie ihn einbringen, mit uns abzustimmen. Sie wissen, wie das Verfahren ist. Aber ich hoffe dennoch, daß wir in entscheidenden Fragen eine Gemeinsamkeit hier in der heutigen Debatte werden erzielen können.
    Die Union, meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, wird jedenfalls alles in ihren Kräften Liegende tun, um zu verhindern, daß in Chile eine weitere Polarisierung, eine Steigerung der Gewalttätigkeit stattfindet und damit die Gefahr unabwendbar wird, daß die demokratischen und maßvollen Kräfte der Mitte zerrieben werden. Wir unterstützen die Bundesregierung mit Nachdruck bei ihrer Politik, die genau diesem Ziel dient.
    Wir haben heute vormittag über Südafrika gesprochen. Die Lage in diesem Land ist in vieler Hinsicht von der in Chile grundlegend unterschieden. Aber es gibt eine strukturelle und eine psychologische Parallelität. Weil rechtzeitige und ausreichende Schritte demokratischer Öffnung unterbleiben, polarisieren sich die politischen Kräfte; die Spannung zwischen den Polen nimmt zu; die Gewalt eskaliert. Weil friedliche Evolution verhindert wird, bahnt sich die Revolution ihren gewaltsamen Weg.
    Diejenigen, die an der Macht sind, entwickeln eine Wagenburgmentalität und behaupten, das Land vor Chaos, Anarchie und Kommunismus bewahren zu müssen. Die demokratischen Kräfte — das sind auch immer die des Maßes und der Mitte — bleiben auf der Strecke. Das Attentat auf Staatschef Pinochet ist ein trauriger und blutiger Beweis für diese Entwicklung. Die rechtsradikale Reaktion auf diesen linksradikalen Anschlag ist es ebenso.
    Die erste Verantwortung für die Entwicklung trägt die chilenische Regierung. Eine Regierung hat immer die Hauptverantwortung, weil sie im Besitz der Macht ist. Dies gilt im Falle Chiles um so mehr, weil diese Macht fast unumschränkt und mit niemandem geteilt ist.
    Ich übersehe selbstverständlich nicht die Gefahr, daß die Lage in Chile durch linksradikale Kräfte ausgenutzt wird. Es wäre merkwürdig, wäre dies nicht der Fall. Die Antwort durch Staatschef Pinochet darf aber nicht lauten: „Ich oder das Chaos, ich oder der Kommunismus"; diese Antwort ist ein altes und abgenutztes Mittel,

    (Zuruf von den GRÜNEN: Sehr richtig, wie „Freiheit oder Sozialismus", ha, ha!)

    um das Sich-fest-Krallen an der Macht zu rechtfertigen und fehlende demokratische Legitimität durch einen pseudohistorischen missionarischen Auftrag zu ersetzen.

    (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Sehr wahr!)

    Die Geschichte belegt hinlänglich, daß ein solches Festklammern an der Macht ohne ausreichende Legitimität durch das Volk gerade die Gefahr heraufbeschwört, die zu bannen vorgegeben wird. Objektiv bestärkt die Politik Pinochets die linksradikalen Kräfte ebenso wie die rechtsradikalen und droht das Land in eine dramatische und tragische Situation hineinzuführen.
    Es muß unser aller Interesse sein, das Interesse aller, die es mit Chile gutmeinen, es muß ein unbedingtes Anliegen des Westens sein, eine solche Entwicklung zu verhindern.
    Dieses Interesse des Westens ist um so legitimer, als es mit dem Interesse des chilenischen Volkes identisch ist, das sich als einen Teil des Westens versteht, und auch die chilenische Regierung beruft sich j a immer wieder auf diese Zugehörigkeit.
    Wer sich aber darauf beruft — das will ich in diesem Zusammenhang deutlich sagen —, der muß sich auch in seinem Tun an den Wertmaßstäben unserer Kultur messen lassen. Niemand kann ein Teil und ein Freund des Westens sein, der die Menschenrechte mißachtet und die Demokratie nach seinen persönlichen Machtbedürfnissen zurechtbiegt. Dies hat Heiner Geißler mit der notwendigen



    Lamers
    und wünschenswerten Klarheit auch in Santiago de Chile selber deutlich gemacht.
    Wenn also eine solche Entwicklung in letzter Minute verhindert werden soll, dann muß dem chilenischen Volk, dann muß den demokratischen Kräften in Chile eine konkrete und auch zeitlich annehmbare Perspektive für den auch von der Regierung oftmals angekündigten Übergang zur Demokratie geboten werden. Dazu reicht nicht die Ankündigung der Zulassung der Parteien und des Wahlregisters, so begrüßenswert und notwendig diese Schritte natürlich auch sind. Entscheidend ist, daß jede Perspektive durch die Aussicht verbaut wird, daß der derzeitige Staatschef Pinochet nicht nur bis 1989 weiter regiert, sondern sich auch 1988 durch die Oberbefehlshaber der Streitkräfte nochmals für weitere acht Jahre als alleiniger Präsidentschaftskandidat hat aufstellen lassen. Das würde mit Sicherheit die Chancen einer friedlichen Lösung des Konfliktes in Chile zerstören, und wir, die CDU/ CSU-Fraktion, appellieren deswegen an alle maßgeblichen Kräfte, an die Kräfte des Maßes in Chile, zusammenzuwirken, um eine zukunftsträchtige und tragfähige Perspektive für das Land zu entwickeln.
    Wir appellieren ausdrücklich an die einsichtigen Kräfte in den Streitkräften. Das ist kein Spaltungsversuch. Ein solcher schüfe eine dramatische Lage. Aber da die Streitkräfte eine zentrale Verantwortung haben, fordern wir die zweifelsfrei vorhandenen maßvollen Führer in ihren Reihen auf, nicht zuzulassen, daß dem Machtbedürfnis eines einzelnen unter ihnen die Zukunft des Landes geopfert wird und damit auch die Rolle der Streitkräfte in Chile vor der Geschichte völlig diskreditiert wird.
    Ich anerkenne ausdrücklich, daß es entsprechende Bestrebungen in den Streitkräften gibt und auch Bestrebungen, die Disziplin zu beachten und Menschenrechtsverletzungen zu ahnden.
    Wir appellieren auch an die demokratische Opposition, sich nicht provozieren zu lassen und ihren Kurs einer gewaltfreien friedlichen Lösung des Zwistes in Chile unbeirrt fortzusetzen. Die umgehende und klare Verurteilung des Attentats auf Pinochet durch den Führer der Opposition Gabriel Valdéz war ein klares Zeichen für den Willen der Opposition, diesen Kurs fortzusetzen. Wir anerkennen ausdrücklich und mit Hochachtung diese maßvolle und realistische Politik der Opposition, wie er in dem kürzlich bekräftigten und erweiterten, von noch mehr Parteien unterschriebenen Acuerdo Nacional zum Ausdruck kommt. Wir unterstützen sie bei dem Versuch, alle demokratischen Kräfte zu sammeln, und bitten sie, diesen Versuch fortzusetzen und zu verstärken. Die Konzentration der demokratischen Opposition in Chile ist eine unbedingte Notwendigkeit. Wir bitten alle, die es angeht, ihre Anstrengungen zur Einigkeit innerhalb und zwischen dem demokratischen Parteien noch zu verstärken.
    Wir bezeugen unseren Respekt vor den bemerkenswerten Anstrengungen vor allem unserer christdemokratischen Freunde, die ja die Hauptverantwortung in der Opposition tragen, eine programmatische Perspektive für die Zukunft des Landes zu entwickeln.
    Wir appellieren an die katholische Kirche, ihre hervorragende, vermittelnde und einigende Rolle fortzusetzen. Sie ist unverzichtbar, und sie wird in bewunderungswürdiger Klugheit und Festigkeit zugleich ausgeübt.
    Wir danken der Bundesregierung für ihre Politik, die von uns uneingeschränkt unterstützt werden kann, da sie den von mir skizzierten Zielen dient.
    Unsere Botschaft in Santiago de Chile spielt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle.

    (Duve [SPD]: Vor allen Dingen der Militärattaché!)

    Ich bin froh, daß sie gerade in diesem Augenblick einen neuen Chef bekommen hat, von dem ich überzeugt bin, daß er dieser Aufgabe gerecht wird. Er wird es schaffen, daß kleine Irritationen, die in letzter Zeit aufgetaucht waren, in Zukunft unterbleiben.

    (Zuruf von der SPD: So klein waren sie auch nicht!)

    Wir bitten die Bundesregierung, ihre Anstrengungen, ihre Politik gegenüber Chile mit den anderen Partnern der EG abzustimmen, noch zu verstärken. Alle demokratischen Kräfte in Chile setzen vor allen Dingen auf die Bundesregierung und die Europäer große Hoffnungen.
    Wir bitten die Bundesregierung aber auch, ihre Politik und die der Europäischen Gemeinschaft mit den Vereinigten Staaten abzustimmen. Die USA spielen für die weitere Entwicklung in Chile ganz ohne jeden Zweifel eine zentrale Rolle. Ihre Politik hat in den letzten Monaten begrüßenswerte Klarheit und eine gute Linie angenommen.
    Meine Damen und Herren, das chilenische Volk soll wissen, daß die Christdemokraten in der Bundesrepublik Deutschland seinen Kampf um Menschenrechte und Demokratie uneingeschränkt unterstützen. Wir unterstützen unsere christdemokratischen Freunde und die demokratische Opposition. Ich freue mich, daß wir darin einig sind, nicht nur mit unserem Koalitionspartner, den Freien Demokraten, sondern auch den Sozialdemokraten. Auch die chilenische Regierung muß von dieser Solidarität der Demokraten in der Bundesrepublik mit den Demokraten in Chile Kenntnis nehmen. Noch ist es nicht zu spät für eine Wendung der chilenischen Politik. Aber viel Zeit bleibt nicht mehr.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)