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    Plenarprotokoll 10/232 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 232. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Collet und Frau Dr. Wiesniewski . 17957 A Erweiterung der Tagesordnung 17957 A Abwicklung der Tagesordnung 17983A Begrüßung des Präsidenten des Unterhau- ses von Irland und einer Delegation . . 18040 A Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung um die Beratung des Antrags Einheitliche Europäische Akte — Drucksache 10/6013 — 17957 D Zur Geschäftsordnung Porzner SPD 17957 D Bohl CDU/CSU 17958 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 17959 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksachen 10/3994, 10/5822 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Stopp der Kohleimporte aus Südafrika — Drucksachen 10/2417, 10/4754 — Brandt SPD 17960 A Dr. Kohl, Bundeskanzler 17963A Frau Eid GRÜNE 17967 C Schäfer (Mainz) FDP 17969 C Dr. Hornhues CDU/CSU 17972 C Verheugen SPD 17974 A Möllemann, Staatsminister AA 17977 D Klein (München) CDU/CSU 17979A Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 17979 C Dr. Rumpf FDP (Erklärung nach § 31 GO) 17980 C Namentliche Abstimmungen . 17981 D, 17985 A Ergebnis 17981C, 17985A Beratung des Antrags des Abgeordneten Ströbele und der Fraktion DIE GRÜNEN Erklärung des Europaparlaments gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Bekräftigung des Grundrechts auf Asyl und konkrete Schritte gegen Fremdenfeindlichkeit — Drucksache 10/5982 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Erklärung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit — Drucksache 10/6041 — Dr. Stercken CDU/CSU 17983 C Dr. Schmude SPD 17986 B Baum FDP 17989 C Fischer (Bad Hersfeld) GRÜNE 17991 C Dr. Olderog CDU/CSU 17992 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 17994 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Ergebnis der GATT-Konferenz von Punta del Este Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 17996A Dr. Mitzscherling SPD 17998 B Dr. Schwörer CDU/CSU 18000 B Auhagen GRÜNE 18001 B Dr. Haussmann FDP 18002A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Umfassendes Verbot biologischer Waffen — Drucksache 10/5984 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbot biologischer Waffen — Drucksache 10/6051 — Lange GRÜNE 18003A Graf Huyn CDU/CSU 18004 B Dr. Scheer SPD 18005A Möllemann, Staatsminister AA 18006A Beratung der Beschlußempfehlungen des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages — Drucksachen 10/6015 bis 10/6022 — Vogel (München) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18007 B Mann GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 18008A Frau Hürland CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 18008 D Dr. Scheer SPD (Erklärung nach § 31 GO) 18008 D Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jaunich, Frau Fuchs (Köln), Frau Schmidt (Nürnberg), Egert, Hauck, Delorme, Gilges, Müller (Düsseldorf), Sielaff, Witek, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Orthoptistin/des Orthoptisten — Drucksache 10/3163 — 18009 B Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/5370 — 18009 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 2. März 1983 zur Änderung des Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen durch Schiffe und Luftfahrzeuge — Drucksache 10/3647 — 18009 D Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/5613 — 18009 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. April 1984 zur Änderung des Anhangs zur Satzung der Europäischen Schule — Drucksache 10/5705 — 18010 A und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Einunddreißigsten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes — Drucksache 10/5862 — 18010A und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (2. Statistikbereinigungsgesetz) — Drucksache 10/5964 — 18010A und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der gesetzlichen Rentenversicherung und anderer sozialrechtlicher Vorschriften (Siebtes Rentenversicherungs-Änderungsgesetz) — Drucksache 10/5957 — 18010 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 III und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Ausprägung von Scheidemünzen — Drucksache 10/5861 — 18010 B und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 10/5974 — 18010 B und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Fahrpersonalgesetzes — Drucksache 10/5975 — 18010 C und Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Futtermittelgesetzes — Drucksache 10/5959 — 18010 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Tatge, Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Beteiligung der Deutschen Bundesbahn an der Finanzierung des Nahverkehrsverbundes Rhein-Neckar — Drucksache 10/5179 — 18010 C und Beratung des Antrags des Abgeordneten Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Steuerliche Abzugsfähigkeit von Zuwendungen an gemeinnützige Einrichtungen zur Förderung des Naturschutzes, des Umweltschutzes und der Gleichberechtigung von Männern und Frauen — Drucksache 10/5799 — 18010 D und Beratung des Antrags des Abgeordneten Senfft und der Fraktion DIE GRÜNEN Erhalt der Bundesbahnstrecke Lauffen am Neckar- Leonbronn — Drucksache 10/5952 — 18010 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaften in Frankfurt/ Main, Gallusanlage 2/Münchener Straße 4-6, gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksache 10/5967 — 18011A und Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung von bundeseigenen Grundstücken in Berlin-Tiergarten gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksache 10/5736 — 18011A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung des bundeseigenen Grundstücks in Helsinki, Kaivopuisto/Ostra Brunnsparken Nr. 8, gemäß § 64 Abs. 2 BHO — Drucksachen 10/5546, 10/5783 — . . . 18011 B Beratung der Sammelübersicht 159 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5988 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 160 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5989 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 161 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5990 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 162 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5991 — 18011 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzabkommen vom 2. November 1984 zum Abkommen vom 30. April IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 1964 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei über Soziale Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 2. November 1984 zur Durchführung des Abkommens — Drucksache 10/6023 — 18011 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Duve, Bindig, Brück, Klose, Frau Huber, Neumann (Bramsche), Verheugen, Voigt (Frankfurt), Waltemathe, Wischnewski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD 13 Jahre Diktatur in Chile — Drucksache 10/5973 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN Akute Hilfsmaßnahmen für bedrohte Oppositionelle in Chile — Drucksache 10/5987 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Verschärfung der Lage in Chile — Drucksache 10/6039 — Duve SPD 18022 C Lamers CDU/CSU 18024 B Volmer GRÜNE 18025 D Schäfer (Mainz) FDP 18028A Möllemann, Staatsminister AA 18030 A Volmer GRÜNE (zur GO) 18032 C Beratung des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum Verbot der Aussperrung — Drucksachen 10/1635, 10/6063 — Bueb GRÜNE 18033A Louven CDU/CSU 18034A Lutz SPD 18034 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 18036 A Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 18036 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 10/5842 — Pöppl CDU/CSU 18038 B Witek SPD 18039 B Eimer (Fürth) FDP 18040 B Bueb GRÜNE 18041 A Vizepräsident Frau Renger 18038 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 10/4662 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/5996 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/5998 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes — Drucksache 10/2577 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/5995 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/5997 — Pöppl CDU/CSU 18042 C Witek SPD 18044 B Eimer (Fürth) FDP 18046 B Bueb GRÜNE 18047 D Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFFG 18049 D Fragestunde — Drucksache 10/6029 vom 19. September 1986 — Finanzierung und Abwicklung von Vorhaben nach dem „Rhein-Bodensee-Programm — Programm für Zukunftsinvestitionen" in den Ländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern MdlAnfr 80, 81 19.09.86 Drs 10/6029 Bindig SPD Antw StSekr Dr. Wagner BMU 18012 A ZusFr Bindig SPD 18012 B Verzögerungen bei der Beratung der Europäischen Akte im Kabinett MdlAnfr 8, 9 19.09.86 Drs 10/6029 Dr. de With SPD Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 V Antw StMin Möllemann AA 18013 B ZusFr Dr. de With SPD 18013 C ZusFr Mann GRÜNE 18013 D Verneinung der Existenz einer deutschen Minderheit in Polen durch den polnischen Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 10 19.09.86 Drs 10/6029 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 18014 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 18014 D Entlassung deutscher Aussiedler aus der rumänischen Staatsangehörigkeit nach Zahlung hoher Summen MdlAnfr 11 19.09.86 Drs 10/6029 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 18015A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 18015 B Anbindung des ostbayerischen Raumes an das Intercity-Netz MdlAnfr 65 19.09.86 Drs 10/6029 Kißlinger SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18015D ZusFr Kißlinger SPD 18015D Schweizerische Pläne für die Schiffbarmachung des Hochrheins MdlAnfr 66, 67 19.09.86 Drs 10/6029 Dörflinger CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18016A ZusFr Dörflinger CDU/CSU 18016 B Finanzielle Auswirkungen einer geplanten Überarbeitung der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung MdlAnfr 68 19.09.86 Drs 10/6029 Kohn FDP Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18016 C ZusFr Kohn FDP 18016C Lärmbelästigung der Anwohner von Rangierbahnhöfen; Erlaß von Rechtsverordnungen nach § 43 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes MdlAnfr 69, 70 19.09.86 Drs 10/6029 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18016 D ZusFr Toetemeyer SPD 18017A Umfang der bei der Bundesbahn seit 1982 geleisteten Überstunden und Höhe der Urlaubsrückstände; Nichtteilnahme an vorgeschriebenen Fortbildungsmaßnahmen wegen dienstlicher Beanspruchung MdlAnfr 71, 72 19.09.86 Drs 10/6029 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 18018 B ZusFr Frau Weyel SPD 18018 B Gebührenerhöhungen beim Übergang in die Stufe 2 bei Btx MdlAnfr 82 19.09.86 Drs 10/6029 Rusche GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 18019 B ZusFr Rusche GRÜNE 18019 C Verbreitung, Kosten und Effizienz der Werbeaktion „Bundespost, das größte Unternehmen auf dem Prüfstand ..." MdlAnfr 83, 84 19.09.86 Drs 10/6029 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 18019 D ZusFr Paterna SPD 18020A Verzögerungen bei der Zustellung von Drucksachen in Ostbayern MdlAnfr 85 19.09.86 Drs 10/6029 Kißlinger SPD Antw PStSekr Rawe BMP 18020 D ZusFr Kißlinger SPD 18020 D Vorstellungen der Bundesregierung über eine Großforschungseinrichtung für marine Geowissenschaften; Initiativen Kiels und Schleswig-Holsteins für das „GeomarInstitut"; Standortentscheidung MdlAnfr 86, 87 19.09.86 Drs 10/6029 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 18021 B ZusFr Gansel SPD 18021 B Nächste Sitzung 18052 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 18053* A Anlage 2 Zuständigkeit des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit auf dem Gebiet der Frauenpolitik MdlAnfr 3, 4 19.09.86 Drs 10/6029 Zander SPD SchrAntw StMin Vogel BK 18053* C VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Anlage 3 Förderung einer ökologischen Umweltbeobachtung; Minimierung des Restrisikos beim Betrieb von Kernkraftanlagen durch den Einbau von gefilterten Überdruckventilen MdlAnfr 73, 74 19.09.86 Drs 10/6029 Lowack CDU/CSU SchrAntw StSekr Dr. Wagner BMU . . 18054* A Anlage 4 Information deutscher Behörden über den jüngsten Störfall im Kernkraftwerk Cattenom; Einrichtung eines Fernüberwachungssystems MdlAnfr 75, 76 19.09.86 Drs 10/6029 Schreiner SPD SchrAntw StSekr Dr. Wagner BMU . . 18054* C Anlage 5 Einheitliche Bewertung der Strahlenbelastung von Pilzen MdlAnfr 79 19.09.86 Drs 10/6029 Stiegler SPD SchrAntw StSekr Dr. Wagner BMU . . 18055* B Anlage 6 Verbesserung der Grundlagenforschung bei Neurodermitis und Psoriasis; Vergabe von Forschungsaufträgen MdlAnfr 88, 89 19.09.86 Drs 10/6029 Pauli SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . 18055* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 17957 232. Sitzung Bonn, den 25. September 1986 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein * 26. 9. Dr. Ahrens * 26. 9. Antretter * 26. 9. Bastian 26. 9. Berger * 26. 9. Böhm (Melsungen) * 26. 9. Büchner (Speyer) * 26. 9. Buckpesch 26. 9. Carstensen (Nordstrand) 26. 9. Curdt 26. 9. Frau Dr. Däubler-Gmelin 25. 9. Dr. Ehrenberg 26. 9. Dr. Enders * 26. 9. Frau Fischer * 26. 9. Fischer (Bad Hersfeld) * 26. 9. Frau Fuchs (Verl) 26. 9. Genscher 26. 9. Glos * 26. 9. Dr. Götz 26. 9. Grunenberg 26. 9. Dr. Haack 26. 9. Haase (Fürth) * 26. 9. Dr. Häfele 26. 9. Handlos 26. 9. Hanz (Dahlen) 26. 9. Dr. Hauchler 25. 9. Dr. Hennig 26. 9. Hoffie 26. 9. Jäger (Wangen) * 26. 9. Kalisch 26. 9. Frau Kelly 26. 9. Kiechle 26. 9. Kittelmann * 26. 9. Kirschner 25. 9. Dr. Klejdzinski * 26. 9. Dr. Kreile 26. 9. Dr. Laermann 26. 9. Lemmrich * 26. 9. Lenzer * 26. 9. Link (Diepholz) 25. 9. Dr. Müller * 26. 9. Nagel 26. 9. Neumann (Bramsche) * 26. 9. Oostergetelo 25. 9. Frau Pack * 26. 9. Rapp (Göppingen) 26. 9. Reddemann * 26. 9. Reuschenbach 26. 9. Dr. Riedl (München) 26. 9. Roth (Gießen) 26. 9. Dr. Rumpf * 26. 9. Sauter (Ichenhausen) 26. 9. Dr. Scheer e 26. 9. Schmidt (Hamburg) 26. 9. Schmidt (München) * 26. 9. Schulte (Unna) * 26. 9. Frau Simonis 25. 9. Dr. Soell * 26. 9. Dr. Solms 26. 9. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 26. 9. Dr. Stavenhagen 26. 9. Dr. Stoltenberg 26. 9. Dr. Unland * 26. 9. Voigt (Sonthofen) 26. 9. Dr. Voss 25. 9. Dr. von Wartenberg 26. 9. Werner (Dierstorf) 26. 9. Weinhofer 25. 9. Wissmann 26. 9. Dr. Wulff * 26. 9. Zierer * 26. 9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatsministers Vogel auf die Fragen des Abgeordneten Zander (SPD) (Drucksache 10/6029 Fragen 3 und 4): Welche Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Frauenpolitik sind auf das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (früher Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit) aus anderen Bundesressorts übertragen worden? Welche Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Frauenpolitik hat das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit? Durch den Organisationserlaß des Bundeskanzlers vom 5. Juni 1986 ist das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit zum Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit umgebildet worden. Es hat die Federführung für Frauenfragen einschließlich Gesetzgebungskompetenz erhalten. In einem ersten Schritt ist dazu aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung die Zuständigkeit für Frau und Beruf auf den Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit übertragen worden. Die Federführung für Frauenfragen einschließlich Gesetzgebungskompetenz macht Änderungen in der Geschäftsordnung der Bundesregierung und der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien, Allgemeiner Teil und Besonderer Teil, erforderlich, die im Anschluß an eine allgemeine Überprüfung der Zuständigkeitsabgrenzung zwischen den einzelnen Ressorts zu Beginn der kommenden Legislaturperiode vorgenommen werden sollen. Im Vorgriff auf eine endgültige Regelung hat der Bundeskanzler zum Vollzug des Organisationserlasses vom 5. Juni 1986 angeordnet, daß alle Angelegenheiten von frauenpolitischer Bedeutung von den Ressorts in engster Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu behandeln sind. 18054* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wagner auf die Fragen des Abgeordenten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/6029 Fragen 73 und 74): Welche Maßnahmen zur ökologischen Umweltbeobachtung werden von der Bundesregierung gefördert bzw. initiiert? Ist die Bundesregierung bereit, die Gefahr von Unfallfolgen beim Betrieb von Kernkraftanlagen noch weiter zu reduzieren, indem sie dafür Sorge trägt, daß das bestehende „Restrisiko" durch den Einbau von gefilterten Überdruckventilen des containment abgebaut wird? Zu Frage 73: Ökologische Umweltbeobachtungen werden in allen Umweltfachbereichen durchgeführt und auch von der Bundesregierung gefördert. Dazu gehören insbesondere Meßstationen des Umweltbundesamtes zur Feststellung der Immissionssituation, Leitstellen zur Überwachung der Umweltradioaktivität, das Landschaftsplanungs- und Informationssystem für den Bereich von Naturschutz und Landschaftspflege sowie Meßprogramme im Bereich des Gewässerschutzes und biologisches Monitoring zum Schutz der Meere. In allen Bereichen trägt die Bundesregierung durch Forschungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung der Überwachungssysteme bei. Darüber hinaus bereitet die Bundesregierung ein flächenbezogenes Diagnose- und Prognoseinstrument des Bundes zur Erfassung und Bewertung des Zustandes der Umwelt vor. Diese ökologische Umweltbeobachtung soll valide Daten aus repräsentativen Gebieten der Bundesrepublik Deutschland zur Verbesserung der Beurteilungsgrundlagen für umweltpolitische Entscheidungen schaffen. Die erforderlichen konzeptionellen, wissenschaftlichen und instrumentellen Arbeiten hierfür sind grundsätzlich abgeschlossen. Die Auswahl repräsentativer Gebiete wird vorbereitet; das Pilotprojekt „Bornhöveder Seenkette" in Schleswig-Holstein wird noch in diesem Jahr bei der Universität Kiel unter Beteiligung des Landes anlaufen. Abstimmungsgespräche mit den Bundesländern, deren Mitarbeit erforderlich ist, sind für 1987 geplant. Voraussetzung für die Gewinnung bundesweit gültiger Daten ist die Schaffung eines einheitlichen kompatiblen Datensystems. Dieses wird z. Z. erarbeitet. Die bisherigen vielfältigen Aktivitäten von Bund und Ländern, die nach gängigem Sprachgebrauch als „Umweltbeobachtung" angesehen werden können, jedoch als Einzelmaßnahmen dem vorgenannten Anspruch nicht genügen, werden bei Eignung, gegebenenfalls nach Modifikation, Ausbau oder Erweiterung, in die ökologische Umweltbeobachtung einbezogen. In enger Abstimmung mit der Ökologischen Umweltbeobachtung und als notwendige Ergänzung hierzu ist im Rahmen des Programms „Umweltforschung-Umwelttechnologie 1984 bis 1987 des BMFT" eine Ökosystemforschung zur Verbesserung des Kenntnisstandes von Struktur, Dynamik und Funktionen in Ökosystemen bereits angelaufen. Zu Frage 74: Es ist das Bestreben dieser Bundesregierung, das mit der Kernenergienutzung für Mensch und Umwelt verbundene Risiko so gering wie möglich zu halten. Dazu gehört auch, daß der Sicherheitsstandard unserer Kernkraftwerke ständig am neuesten Stand von Wissenschaft und Technik gemessen wird. Im Vordergrund stehen Maßnahmen mit präventiver Wirkung. Darüber hinaus werden schadensmindernde Maßnahmen für den Fall hypothetischer Störfälle diskutiert. Hierzu gehören Maßnahmen zur Druckentlastung des Sicherheitsbehälters. Die Reaktor-Sicherheitskommission wurde von mir beauftragt, eine diesbezügliche Überprüfung der deutschen Kernkraftwerke vorzunehmen. Vom Ergebnis dieser Überprüfung wird es abhängen, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen im Einzelfall zur Druckentlastung des Sicherheitsbehälters getroffen werden. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wagner auf die Fragen des Abgeordneten Schreiner (SPD) (Drucksache 10/6029 Fragen 75 und 76): Wie bewertet die Bundesregierung die mangelhafte und verspätete Information der zuständigen deutschen Behörden über den jüngsten Störfall im Kernkraftwerk Cattenom (Wassereinbruch) durch die französischen Dienststellen, und wie beurteilt sie vor diesem Hintergrund die Forderung nach einem Fernüberwachungssystem, das bei Störfällen eine unmittelbare Unterrichtung der deutschen Behörden gewährleisten soll? Welche Initiativen hat die Bundesregierung ergriffen, um zu erreichen, daß der jüngste Störfall in der Atomzentrale Cattenom von unabhängigen Experten auch unter dem Gesichtspunkt untersucht wird, welche Auswirkungen möglich gewesen wären, wenn das Atomkraftwerk sich bereits in Betrieb befunden hätte? Zu Frage 75: Im vorliegenden Fall kann nicht von mangelhafter und verspäteter Information der zuständigen deutschen Behörden durch die französischen Dienststellen gesprochen werden. Der am Samstag, 23. August 1986, gegen 20.00 Uhr in einer technischen Galerie der außerhalb der Reaktorgebäude befindlichen Nebenkühlwasserbauwerke entdeckte Wasserzufluß stand in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit den vorkritischen Inbetriebnahmeversuchen in Block 1. Die Ursache war zunächst unklar. Radioaktivität konnte aber noch gar nicht im Spiel sein. Das Ergebnis wurde deshalb zu Recht nicht als Vorkommnis nach Artikel 1 der Regierungsvereinbarung vom 28. Januar 1981 über den Informationsaustausch bei Vorkommnissen oder Unfällen, die radiologische Auswirkungen haben können, eingestuft. Da dieses Vorkommnis jedoch geeignet war, bei der grenznahen Bevölkerung Besorgnis zu erregen, ist die Unterrichtung hierüber in der nach Artikel 13 der Regierungsvereinbarung in der verein- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 232. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. September 1986 18055* barten Weise erfolgt: Die Präfektur Metz, bei der die Meldung von EdF am Sonntagmorgen gegen 4.00 Uhr einging, hat das Innenministerium Saarbrücken gegen 5.30 Uhr — zunächst telefonisch und später fernschriftlich — unterrichtet; von dort aus erfolgte die Weiterleitung der Meldung zur Bezirksregierung Trier. Für das französische KKW Cattenom bestehen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Immissions-Meßstationen, die an das Fernüberwachungssystem des Landes Rheinland-Pfalz angeschlossen sind. Da keine Aktivitätsfreisetzung erfolgte, war das hier angesprochene Ereignis ohne Relevanz für diese Fernüberwachung. Zu Frage 76: Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Sicherheit von DWR" der Deutsch-Französischen Kommission für Fragen der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DFK) wird regelmäßig auch über den Stand des Projekts Cattenom beraten; dabei unterrichtet die französische Seite ausführlich über das Inbetriebnahmeprogramm und alle dabei aufgetretenen Ereignisse und deren sicherheitstechnische Bedeutung. Der am 23. August 1986 entdeckte Wasserzufluß wird in der nächsten Sitzung am 2. Oktober 1986 eingehend erörtert werden. Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wagner auf die Frage des Abgeordenten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/6029 Frage 79): Ist die Bundesregierung auch noch vor einer bundeseinheitlichen Gesetzgebung bestrebt, mit den Ländern zu einheitlichen Bewertungen der Strahlenbelastung von Pilzen zu kommen, und wird sie auch im Rahmen des beabsichtigten Rahmengesetzgebungsverfahrens dafür eintreten, daß gerade bei der Bewertung von Nahrungsmitteln sehr gebietsbezogene ortsnahe Meßergebnisse zur Beratung der Bürger erzielt werden? Die Bundesregierung ist bestrebt, zu einer einheitlichen Bewertung des Verzehrs von Pilzen zu kommen und hat deshalb gemeinsam mit den Ländern vorübergehende Zurückhaltung beim Verzehr bestimmter Pilzarten empfohlen. Erhöhte Werte sind bei den Wildpilzen „Maronen-Röhrlinge" in bestimmten Regionen festgestellt worden. Pilze gehören nicht zu den Grundnahrungsmitteln, sie werden durchschnittlich in Mengen verzehrt, die weit unterhalb derer liegen, die z. B. für Fleisch, Milch und Milchprodukte zutreffen. Unter Berücksichtigung dieser Verzehrgewohnheiten ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht zu besorgen. Das beabsichtigte Gesetz zur Überwachung der Umweltradioaktivität soll die Voraussetzungen schaffen, daß in Zukunft besser als bisher, gebietsbezogene Meßergebnisse als Grundlage für Maßnahmen der Behörden und zur Beratung der Bürger zur Verfügung stehen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordenten Pauli (SPD) (Drucksache 10/6029 Fragen 88 und 89): Ist die Bundesregierung bereit, zur Verbesserung der Therapiekonzepte und Grundlagenforschung bei den Krankheiten Neurodermitis und Psoriasis eine Konzeption zu erstellen, in der bzw. zu der alle dermatologischen Universitätskliniken unter Federführung der Dermatologischen Gesellschaft entsprechende Vorschläge abzugeben haben, und hat die Bundesregierung gegebenenfalls bereits entsprechende Schritte in diese Richtung unternommen? Ist die Bundesregierung bereit, auf Grundlage der eingegangenen Vorschläge nach sachdienlicher Prüfung auch durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft entsprechende Forschungsaufträge, die eine angemessene personelle und apparative Ausstattung der Forschungsinstitute garantieren, zu erteilen? Fortschritte zur Verbesserung der Therapie bei den Krankheitsbildern Neurodermitis und Psoriasis sind im wesentlichen aus der Grundlagenforschung zu erwarten. Die Förderung der Grundlagenforschung wird in erster Linie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten und in eigener Verantwortung wahrgenommen. Zur Förderung der Forschung zur Neurodermitis sowie auch zur Psoriasis sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zahlreiche Arbeiten in der Grundlagenforschung gefördert worden, die sich u. a. auf immunologische und endokrinologische Fragestellungen beziehen. Unmittelbar aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie wurden seit 1980 keine Forschungsprojekte zu den genannten Krankheitsbildern gefördert. Die BMFT-Mittel zur Förderung der Gesundheitsforschung werden weitgehend gebündelt für das Regierungsprogramm „Forschung und Entwicklung im Dienste der Gesundheit", das sich auf Lücken konzentrieren soll, die von anderen Forschungsförderern nicht oder nicht ausreichend wahrgenommen werden können. Neurodermitis und Psoriasis gehören derzeit nicht zu den Forschungsschwerpunkten dieses Programms. Bei der 1987 anstehenden Fortschreibung des Programms wird vor diesem Hintergrund in Abstimmung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft geprüft, ob und in welchem Umfang derartige Krankheitsbereiche in das Programm der Bundesregierung einzubeziehen wären. Dies könnte hier insbesondere in einem Förderschwerpunkt Allergieforschung, der zur Zeit vorbereitet wird, der Fall sein. Vorschläge für einzelne Forschungsvorhaben zu den genannten Themen liegen der Bundesregierung nicht vor. Forschungsvorhaben können jedoch gefördert werden, wenn es zur Einrichtung eines entsprechenden Förderschwerpunkts kommt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Schmude


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Für die Sozialdemokratische Bundestagsfraktion begrüße ich die am 16. Juni dieses Jahres vom Europäischen Parlament zusammen mit dem Rat und der Kommission der Europäischen Gemeinschaften abgegebene Erklärung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

    (Beifall bei der SPD)

    Daß jetzt in der Sache — wie ich hoffe — alle Bundestagsfraktionen dieser Erklärung zustimmen, mag selbstverständlich sein. Es ist gleichwohl ein wertvoller Gewinn für die politische Kultur in unserem Land.
    Weil in der öffentlichen Behandlung einzelner Themen und Vorhaben immer wieder verwirrende und unvertretbare Äußerungen erfolgen, ist es nötig, dem menschenunwürdigen Umgang mit Fremden, die bei uns Aufenthalt haben oder Zuflucht suchen, von Zeit zu Zeit eine eindeutige und unmißverständliche Absage zu erteilen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Wichtig ist, daß wir das gemeinsam tun. Wir geben damit Orientierung, wir ziehen Grenzen, und wir binden uns selbst in der Auseinandersetzung über streitig gebliebene Punkte. Diese besondere Chance des gemeinsamen Vorgehens wollen wir nutzen.
    Gewiß sind wir uns darin einig, daß die große Mehrheit der Bürger unserer Bundesrepublik Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ebenso ablehnt, wie wir es tun. Ebenso klar ist, daß einzelne und auch kleinere Gruppen sich in Worten und gelegentlich sogar in Taten rassistisch und feindselig gegen Ausländer betätigen. Und leider sind es gar nicht so wenige, bei denen sich Ansätze für Mißtrauen, Geringschätzung und sogar Haß gegen Ausländer finden.
    Nachdem in Deutschland zwölf schlimme Jahre lang Rassismus und auch Fremdenfeindlichkeit, begleitet von menschenverachtender nationaler Überheblichkeit die offizielle Politik mit mörderischen Konsequenzen bestimmt haben, müssen wir uns auch durch bloße Ansätze zu solcher verderblichen Haltung alarmieren und zur Abwehr aufrufen lassen.
    Es gibt in diesen Monaten leider wieder Anlaß, alarmiert zu sein und die Maßstäbe nachdrücklich zurechtzurücken. Hetze, Gewaltakte und Mordanschläge gegen asylsuchende Ausländer sind kriminelle Einzelerscheinungen, deren Zahl aber gerade in diesem Sommer bedrohlich zugenommen hat. Die anonymen und oft sogar mit vollem Absender geschriebenen Briefe, in denen Ausländer allgemein und Asylsuchende im besonderen unbarmherzig angefeindet und unflätig beschimpft werden, sind für die Meinung der meisten Bürger unseres Landes nicht typisch. Aber auch diese Briefe sind mehr geworden; sie ergießen sich bei bestimmten Anlässen sogar als Flut auf die Schreibtische derjenigen, die zum versöhnlichen und humanen Umgang mit den Fremden aufgerufen haben.

    (Sehr richtig! bei den GRÜNEN)

    Darüber hinaus gibt es ein verbreitetes Rumoren, das sich in kalten, abweisenden, manchmal auch hysterischen Äußerungen artikuliert, mit denen wir Politiker zum Durchgreifen gegen die angeblich drohende Überfremdung aufgefordert werden.
    Solche Bewegung ist nicht zufällig entstanden. Sie ist auch bei weitem nicht das Ergebnis objektiver Veränderungen. Die bis jetzt noch anhaltende Asyldebatte dieses Sommers mit dramatischen und agressiven Erklärungen von Politikern ist es, die solche gefährliche Stimmung entfacht hat.

    (Beifall bei der SPD, der FDP und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Wer lautstark Begriffe wie „Schwemme" und „Flut" verwendet, wer durch spekulative Hochrechnungen den Eindruck erweckt, als würden wir demnächst von Asylsuchenden erdrückt werden, der setzt die Signale, auf die viele Menschen mit Reaktionen der Angst und des Abscheus gegen die Fremden antworten.

    (Beifall bei der SPD, der FDP und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Wer den Bürgern eine Überlastung der Bundesrepublik unter dem Ansturm der Asylsuchenden vor



    Dr. Schmude
    Augen führt, mobilisiert Rücksichtslosigkeit, die gar nicht mehr fragt, was aus abgewiesenen oder abgeschobenen Menschen wird. Laute Klagen über den Mißbrauch des Asylrechts, über sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge und über die hohen Kosten, die der deutsche Steuerzahler dafür aufbringen muß, sorgen zusätzlich für Geringschätzung der zu uns kommenden Flüchtlinge und für das Gefühl der moralischen Überlegenheit bei ihrer rigorosen Abweisung.
    In aller Nüchternheit wollen wir bedenken und auch bei unseren Entscheidungen berücksichtigen, daß bei weiterem und vielleicht noch ausgeweitetem Zustrom von Flüchtlingen aller Art die Aufnahmefähigkeit unseres Landes an Grenzen kommt. Je nach dem Maß der aktuellen Not lassen sich diese Grenzen verschieben oder erweitern. Aber es wird nicht möglich sein, Not und Elend in vielen Ländern der Welt dadurch auszugleichen, daß alle bedrängten Menschen, die es wollen, bei uns Aufnahme finden können.
    Wir sollten bereit sein, nach Maßgabe unserer Mittel und Möglichkeiten unseren Beitrag zur Behebung der Not in der Welt zu leisten durch verstärkte Hilfe für die bedrängten und bedürftigen Menschen in ihren Heimatländern und auch durch die Aufnahme eines Teils der Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mußten. Beides ist nur in begrenztem Maße möglich.
    Der damit verbundenen Aufgabe müssen wir uns aber auch stellen. Unserer Verantwortung dürfen wir nicht ausweichen. Auch die Berufung auf Meinung und Willen der Bürger rechtfertigt kein unverantwortliches Handeln, zumal dann nicht, wenn Politiker diese Meinung durch die von ihnen gegebenen Hinweise und Signale erst herbeigeführt haben.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und bei Abgeordneten der FDP)

    Kennzeichnend ist doch, daß viele Briefschreiber Besorgnis oder auch Angst über die Zahl und das Verhalten der fremden Flüchtlinge äußern, die selbst keinen Umgang und keine Erfahrung mit solchen Menschen haben.

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Die noch nie einen gesehen haben!)

    Da genügen dann oft der flüchtige Blick auf die Tamilen auf der Parkbank oder auf die Ghanaer in der Straßenbahn und natürlich der Blick in die Zeitungen, um weitreichende und harte Urteile zu begründen.
    Politiker, meine Damen und Herren, handeln nachlässig, wenn sie sich von solchen Äußerungen treiben lassen; und sie handeln verwerflich, wenn sie die zugrunde liegenden Meinungen und Stimmungen auch noch schüren.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und bei Abgeordneten der FDP)

    Das Gegenteil ist unsere Pflicht, das Gegenteil für uns als Abgeordnete und Minister ist die Pflicht der sonst auch in besonderer Verantwortung stehenden Personen des öffentlichen Lebens, nämlich gegenzuhalten, wo Stimmungen überschäumen wollen, auch einer scheinbaren Mehrheit deutlich zu widersprechen, wenn von uns die Verletzung von Menschenrechten und Menschenwürde verlangt wird. Solcher Widerspruch, verbunden mit sachlicher Information über die Lage und Darstellung von Handlungskonzepten ist das Signal, das wir den Bürgern schulden. Wir haben es bisher in unserem Land geschafft und bleiben weiterhin verpflichtet, dafür zu sorgen, daß Haß und Überheblichkeit gegenüber den Ausländern schlechthin als unanständig gelten. Wer immer sich zu solchen Haltungen bekennt, muß weiterhin auf die geschlossene Ablehnung aller namhaften Kräfte unserer Gesellschaft stoßen; nicht die kleinste Ermutigung darf ihm zuteil werden.

    (Beifall bei der SPD, der FDP und bei den GRÜNEN)

    Wir Politiker müssen uns dem verheerenden und abwegigen Ansinnen widersetzen, das politische Geschäft müsse auch einmal mit rücksichtsloser Härte betrieben werden, bei der Menschlichkeit als Humanitätsduselei schädlich sei. Solche Aufträge zur Pervertierung unserer Arbeit müssen wir zurückweisen, und zwar auch im Interesse derer, die solche Ansinnen stellen, denn alle Erfahrung zeigt: Sie würden die Härte und Rücksichtslosigkeit gegenüber Fremden, wenn sie erst einmal politische Praxis ist, auch selbst zu spüren bekommen. Unmenschlichkeit ist nicht einseitig nur gegenüber bestimmten Menschen zu haben, und Menschlichkeit andererseits läßt sich nicht aufteilen, läßt sich nicht von der Verpflichtung gegenüber allen Menschen entbinden.
    Bei nur abstrakter Betrachtung ist vieles möglich, auch die Garnierung unmenschlichen Vorgehens mit moralischen Phrasen. In der Begegnung von Mensch zu Mensch versagen die Hilfskonstruktionen und pauschalen Erwägungen. In der Distanz können Mißtrauen und Abneigung entstehen, kann sich die Bereitschaft zur Härte entwickeln. In der Begegnung mit fremden Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, wird deren Person, wird deren Schicksal sichtbar. Da schiebt und weist es sich nicht mehr so leicht ab. Im Gegenteil, die persönliche Bekanntschaft mit bei uns lebenden Ausländern, auch mit Asylsuchenden, bringt viele Deutsche dazu, sich weit über alles rechtlich vertretbare Maß für den anderen einzusetzen.
    Diese Dimension des Menschlichen müssen wir gerade in der jetzigen Diskussion der Asylproblematik wirksam werden lassen. So darf es nicht schlechthin um Probleme, um Größenordnungen, um Geldbeträge gehen, sondern stets muß der Mensch in den Blick kommen. „Zahlen und Organisationsprobleme dürfen uns den Blick auf den bedrängten einzelnen nicht verstellen", heißt es in der Stellungnahme des Rates der EKD zur Aufnahme von Asylsuchenden im Juli dieses Jahres.
    Bei solcher Begegnung wird sich auch das übliche Bild vom Asylmißbrauch oder gar vom Schmarotzer, der es sich hier auf unsere Kosten gutgehen läßt, nicht halten lassen. Die Zufluchtsuchenden sind nach unseren Maßstäben durchweg arme Men-



    Dr. Schmude
    sehen, die oft ihr letztes Geld für die Reise aufgewandt haben.

    (Baum [FDP]: So ist es!)

    Auch wo wir nicht politische Verfolgung erkennen, sind die Fluchtgründe durchweg nicht geringzuachten. Bittere materielle Not, Arbeitslosigkeit und Hunger, Bürgerkrieg im Heimatland, ein grausames Regime oder die drohende Opferung im Krieg — siehe das Beispiel Iran —, das alles sind Gefahren, denen auch jeder von uns auszuweichen versuchen würde.

    (Abg. Dr. Vogel [SPD]: Weiß Gott!)

    Dieses Ausweichen und auch die Flucht vor wirklicher politischer Verfolgung werden schwerer. Mehr und mehr entscheiden, besonders nach den Ankündigungen der DDR, wenn sie denn so verwirklicht werden, die Konsularabteilungen unserer Botschaften mit der Erteilung oder Versagung des Visums, ob jemand noch Gelegenheit bekommt, einen Asylantrag überhaupt zu stellen.
    Wenn diese Entwicklung so eintritt, wird sie uns vor neue Herausforderungen stellen. Es darf nicht dazu kommen, daß zwar das Grundrecht auf Asyl als Eingang für Flüchtlinge in freundlichem Licht erhalten bleibt, gleichzeitig aber durch hermetische Absperrungen im Vorfeld jedermann am Erreichen dieses Eingangs gehindert wird.

    (Beifall bei der SPD, der FDP und bei den GRÜNEN — Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Sehr wahr!)

    Um der verfolgten Menschen willen sollten wir uns schon jetzt darauf einstellen, daß wir — z. B. durch großzügigere Visaerteilung — unseren angemessenen Anteil an der Lösung des internationalen Flüchtlingsproblems auch dann tragen, wenn ohne besondere Zulassung kaum mehr jemand in der Lage ist, bei uns Asyl zu bekommen.
    Mit Erleichterung sehen wir Sozialdemokraten, daß sich maßgebliche Sprecher der CDU inzwischen dagegen ausgesprochen haben, das Asylproblem zu einem der Hauptthemen des Wahlkampfes zu machen. Wir sehen es auch mit Genugtuung; denn offenbar haben der von vielen Seiten nachdrücklich geäußerte Widerspruch gegen die emotionale Behandlung der Asylfrage und ihre bewußte Einbeziehung in den Bundestagswahlkampf gewirkt, leider nicht vollständig. Wesentliche Teile der Union halten an ihren früheren Absichten fest.
    Nun liegt es nicht allein im Belieben der Politiker, welches Thema im Wahlkampf behandelt oder ausgespart wird.

    (Graf Huyn [CDU/CSU]: So ist es!)

    Sehr wohl aber können sie durch publizistische Kampagnen, mit denen Stimmungen entfacht oder vorhandene Stimmungen verstärkt werden, erheblichen Einfluß auf den Inhalt der Wahlkampfauseinandersetzung nehmen. Streit um das Asylproblem, in einem Wahlkampf auf der Grundlage der bisher schon geschürten Emotionen geführt, muß notwendig beschämende Erscheinungsformen annehmen. Da würde dann auch die jetzt so einmütig vertretene Erklärung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nur noch die Peinlichkeit steigern. Denn eben die Äußerungen von Intoleranz und Feindseligkeiten gegen Fremde, die Angriffe auf ihre Persönlichkeit und Menschenwürde, gegen die die gemeinsame Erklärung Stellung nimmt, wären der Alltag der Wahlkampfauseinandersetzungen.
    Wenn unsere Einigung auf die heutige Erklärung mehr als ein bald wieder vergessenes Formular sein soll, dann lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, daß Ängstigung und Verunsicherung der Bürger über das Asylproblem aufhören und wir dieses Thema nur in angemessener und sachlicher Weise behandeln.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und der FDP — Dr. Olderog [CDU/CSU]: Aber behandeln! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    — Wir können uns nicht drücken, wenn wir danach gefragt werden. Aber wir sind zur Sachlichkeit und zum verantwortlichen Umgang damit verpflichtet,

    (Frau Hürland [CDU/CSU]: Richtig!)

    statt mit Schlagworten die Signale für Unsicherheit und Verängstigung zu geben. Das schlägt auf uns zurück.

    (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und der FDP — Dr. Olderog [CDU/CSU]: Darauf können wir uns einigen!)

    Was nun die Fragen des Ausländeraufenthalts in der Bundesrepublik Deutschland allgemein anlangt, so können wir feststellen, daß die noch vor zwei Jahren anzutreffende Aufgeregtheit und teilweise Hysterie einer sehr viel ruhigeren Betrachtungsweise gewichen sind. Die Erinnerung an die Jahre 1983 und 1984 lehrt uns aber, daß jederzeit wieder ein Rückfall möglich ist.
    Auch damals sind die falschen Signale ausgegeben worden. Sie kamen von der Bundesregierung. Bundesinnenminister Zimmermann war es, der die Gefahr der Überfremdung damals beharrlich beschwor und ihr mit einem neuen Ausländergesetz mit drakonischen Maßnahmen entgegenwirken wollte. Da waren die Beschränkung des Nachzugsalters für Kinder auf sechs Jahre, die weitergehende Einschränkung des Ehegattennachzugs und schließlich, u. a., die Möglichkeit der Ausweisung nach Begehung einer Straftat auch ohne Strafverfahren beabsichtigt. Das alles wären nicht nur einschneidende, die betroffenen Ausländer stark benachteiligende Rechtsänderungen gewesen, sondern sie hätten auch mit ihren menschenunwürdigen Konsequenzen das staatlich geprägte Signal gegeben, daß die betroffenen Ausländer Menschen mit minderem Rechtsstatus, ja, mit einem minderen Menschenrechtsstatus sind. Wenn schon der Staat diese Feststellung trifft, wieviel mehr können dann diejenigen ihre Überzeugung von der Minderwertigkeit unserer ausländischen Mitbürger entwickeln und auch äußern, die dafür anfällig sind?

    (Dr. Olderog [CDU/CSU]: Das ist ein Fehlschluß!)




    Dr. Schmude
    Das Gesetzesvorhaben des Bundesinnenministers konnte unter solchen Vorzeichen nur Unsicherheit und Verwirrung auslösen. Die Betroffenen fürchteten Schlimmes. Das Klima des Zusammenlebens wurde kühler, das Vertrauen schwand. In frostiger Atmosphäre aber kann man nicht aufeinander zugehen, kann man Vorbehalte nicht abbauen, kann man nicht zu einem gedeihlichen Zusammenleben in gegenseitiger Achtung kommen.

    (Dr. Olderog [CDU/CSU]: Das sind mit sanfter Stimme heftige Verdächtigungen gegen den Innenminister!)

    Wir Sozialdemokraten haben nachdrücklich gefordert, durch eine Neufassung des Ausländerrechts überschaubare und zuverlässige Grundlagen für die Lebensplanung der bei uns auf Dauer wohnenden Ausländer zu schaffen. Diese sind ausgeblieben. Wiederholten Ankündigungen des Bundesinnenministers, auch der Bundesregierung in der Regierungserklärung, es werde nun ein neues Ausländergesetz alsbald vorgelegt, ist nichts gefolgt. Die damals gestellten Fragen sind offengeblieben. Die Gefahr neuer Beunruhigung ist nicht gebannt.
    Der Ausländerbeauftragten der Bundesregierung, Frau Lieselotte Funcke, gebührt dauerhafte und dankbare Anerkennung dafür, daß sie mutig und sachkundig gegen die Verschlechterung der Lage der Ausländer gestritten hat und für ein gleichberechtigtes vertrauensvolles Miteinander eingetreten ist.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Erst jetzt wieder hat sie auf den großen Nutzen des Wirkens ausländischer Arbeiter in unserer Wirtschaft hingewiesen. In der Tat, die meisten dieser Menschen sind angeworben, sind hierher eingeladen worden, weil man sie brauchte, und das muß doch auch Maßstäbe für den Umgang mit ihnen prägen, und vor allem muß es ausschließen, daß man Ausländer unter veränderten wirtschaftlichen Bedingungen bedrängt und verunsichert, um sie loszuwerden.
    Entsprechend der Grundlinie unserer heutigen Erklärung mußte es auch der Hauptinhalt meiner Anmerkungen dazu sein, auf Nachteile und Gefahren hinzuweisen und gegenüber den vorhandenen Ansätzen der Fremdenfeindlichkeit zur Besinnung aufzurufen. Das Bild wäre aber ganz unvollständig, wenn ich nicht auch erwähnte, daß es bei uns in großer Zahl Gruppen und einzelne Deutsche, Einrichtungen und Verbände gibt, die sich mit großem Einsatz um ein menschliches Zusammenleben mit Asylsuchenden und anderen Ausländern bemühen. Sie vertreten deren Interessen, sie sprechen für sie, sie leiden mit ihnen. Diesen Menschen, den Ausländer- und Asylinitiativen, den karitativen Einrichtungen, Kirchen und Gewerkschaften danken wir für ihre beispielhafte humanitäre Arbeit.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Sie geben j a nicht nur den betreuten Ausländern Mut, sondern auch vielen anderen Menschen, die sich feindseligen Stimmungswogen entgegenstellen und sich dabei besorgt fragen, wie lange sich schlimme Entwicklungen noch verhindern lassen.
    Wir müssen sie aber verhindern, auch in Zukunft und hoffentlich mit Hilfe unserer heutigen gemeinsamen Erklärung. Denn eine Bundesrepublik Deutschland, deren Rechts- und Gesellschaftsordnung und deren öffentliche Meinung von Geringschätzung und Feindseligkeit gegenüber unseren ausländischen Mitbürgern und auch den Asylsuchenden geprägt würde, wäre als freiheitlicher Rechtsstaat im Kern beschädigt.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Baum.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhart Rudolf Baum


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das ist eine wichtige, eine sehr aktuelle Debatte. Die Entschließung des Europäischen Parlaments trifft auf eine innenpolitische Situation, die uns alle eigentlich beunruhigen sollte.
    Selbstverständlich ist es richtig, daß die große Mehrheit unseres Volkes von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit weit entfernt ist. Aber ebenso ist es richtig, daß in der letzten Zeit — das bringt das Europäische Parlament hier zum Ausdruck — eine Zunahme fremdenfeindlicher Einstellung, Bewegungen und Gewaltakte in der Gemeinschaft, auch in unserem Lande festzustellen sind. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, diese Resolution, die wir gemeinsam als Demokraten tragen, mit Leben zu erfüllen.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Da gibt es Prüfsteine in der politischen Praxis: In einer freiheitlichen Demokratie sind die Freiheit und die Toleranz jeden Tag gefährdet, auch wenn die große Mehrheit hinter diesen Prinzipien steht. Es ist gar kein Zweifel, daß in unserem Lande gerade in den letzten Wochen und Monaten Fremdenfeindlichkeit aufgeflackert ist, daß es wieder, wie schon früher, Gewalttätigkeiten gegenüber Minderheiten gibt. Es gibt junge Leute, die sich von diesem Gift der Fremdenfeindlichkeit, von dem Gift des Neonazismus infizieren lassen, die sich Verführern anschließen,

    (Frau Hürland [CDU/CSU]: Leider!)

    trotz aller Bemühungen in unseren Schulen zur demokratischen Erziehung.
    In jedem Volk gibt es latente Fremdenfeindlichkeit; aber schon die alttestamentarischen Schutzgebote waren Schutzgebote für Fremde, und die ganze christliche Lehre ist, meine ich, Ausdruck der Zuwendung zu denen, die schwach sind, die bedürftig sind, die anders sind. In einem Volk, das in diesem Jahrhundert von einer Gewaltherrschaft betroffen war, die Minderheiten bis zum Völkermord bekämpft hat, muß alles getan werden, damit Fremdenfeindlichkeit auch nicht in Ansätzen entsteht.



    Baum
    Hier ist die besondere Verpflichtung, die wir als Deutsche haben.

    (Beifall bei der FDP, der SPD, den GRÜNEN und bei Abgeordneten der CDU/ CSU)

    Wir haben als einen wichtigen Prüfstein das Flüchtlingsproblem. Ich benutze das Wort Asylant nicht mehr; es ist zu einem Schimpfwort geworden. Wir sollten schon bei unserer Sprache aufpassen, daß wir die Wirklichkeit nicht verzerren und verändern.
    Es gibt keine Asylantenflut, es gibt keinen Asylantenstrom, und es gibt keine Überfremdung der Bundesrepublik Deutschland. Wir müssen den Bürgern sagen: Auch wenn es in diesem Jahre 100 000 sind, so ist das keine Überfremdung der Bundesrepublik Deutschland; wir behalten unsere Identität.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Wir möchten dem Mißbrauch entgegenwirken. Wir werden alles tun, um dem Mißbrauch entgegenzuwirken. Aber wir müssen die Bürger doch aufklären. Gegen eine Verhetzung ist die Wahrheit das beste Mittel. Einige bei uns arbeiten schon mit falschen Zahlen.

    (Dr. Vogel [SPD]: Wer denn? — Weitere Zurufe von der SPD)

    Schon da fängt es ja an: Die Zahlen werden manipuliert. Es sind nicht 100 000. Nach allen unseren Erfahrungen sind es sehr viel weniger, weil viele unser Land eben nicht als Einwanderungsland betrachten. Die griechischen Emigranten sind heute alle wieder in Griechenland. So wird es auch mit denen sein, die aus dem Iran und dem Libanon kommen. Das ist heute die Hauptzahl der Flüchtlinge.
    Wir müssen also schon mit den Zahlen sehr vorsichtig sein. Es gibt überhaupt keinen Anlaß zu Katastrophenszenarien. Wer Katastrophenszenarien malt, fördert diese latente Fremdenfeindlichkeit,

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP, bei der SPD und den GRÜNEN)

    der wirkt einer latenten Volksstimmung nicht entgegen, sondern treibt sie gerade noch an.