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    Plenarprotokoll 10/216 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 216. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 Inhalt: Wahl des Abg. Dr. Soell zum ordentlichen Mitglied und des Abg. Gerstl (Passau) zum Stellvertreter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 16602 A Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfs an den Finanzausschuß sowie nachträgliche Überweisung von Entschließungsanträgen an den Haushaltsausschuß 16602 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 16602 B Begrüßung der Präsidentin der Abgeordnetenkammer der italienischen Republik, Frau Professor Dr. Leonilde Iotti und einer Delegation 16662 C Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen des Beschäftigungsförderungsgesetzes auf die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer, insbesondere der Frauen Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 16587 B Frau Verhülsdonk CDU/CSU 16588 C Frau Zeitler GRÜNE 16589 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 16590 C Lutz SPD 16591 C Müller (Wadern) CDU/CSU 16592 D Schreiner SPD 16593 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 16594 D Frau Fuchs (Köln) SPD 16597 A Frau Männle CDU/CSU 16598 A Frau Dr. Segall FDP 16598 D Kolb CDU/CSU 16599 D Jagoda CDU/CSU 16601A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr:Ing. Kansy, Niegel, Dr. Daniels, Dörflinger, Link (Frankfurt), Linsmeier, Magin, Dr. Möller, Pesch, Frau Rönsch (Wiesbaden), Frau Roitzsch (Quickborn), Ruf, Zierer und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Frau Dr. Segall, Gattermann, Beckmann, Dr. Haussmann, Dr. Feldmann, Dr. Graf Lambsdorff und der Fraktion der FDP „Neue Heimat" — Drucksache 10/5326, 10/5452 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Werner (Westerland), Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN Sanierung der Neuen Heimat — Drucksache 10/5228 — Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 16603 A Müntefering SPD 16604 C Grünbeck FDP 16607 D Werner (Westerland) GRÜNE 16612A Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 16614A Schmitt (Wiesbaden) SPD 16617 C Niegel CDU/CSU 16619 D Dr. Zöpel, Minister des Landes NordrheinWestfalen 16622A, 16640B, 16643 B Dr. Rosenbauer, Staatssekretär des Freistaates Bayern 16627 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 16629 B Doss CDU/CSU 16630 C Dr. Sperling SPD 16632 B Ruf CDU/CSU 16635 D Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMBau . 16638 A, 16642 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/5025 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksache 10/5410 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/5411 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht nach § 35 des Bundesausbildungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Abs. 2 — Drucksachen 10/4617, 10/5410 — Frau Pack CDU/CSU 16657 B Frau Odendahl SPD 16659 A Neuhausen FDP 16661 A Frau Zeitler GRÜNE 16662 C Vogelsang SPD 16663 C Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 16665 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Postverwaltungsgesetzes — Drucksache 10/4491 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/5414 — 16667 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Hedrich, Feilcke, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Pinger, Repnik, Frau Fischer, Höffkes, Dr. Hüsch, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Kronenberg, Dr. Pohlmeier, Schreiber, Borchert, Herkenrath, Sauter (Epfendorf), von Hammerstein, Dr. Hornhues, Eigen, Dr. Hoffakker, Sauer (Salzgitter), Schwarz, Dr. Olderog, Jagoda, Engelsberger, Kalisch, Frau Roitzsch (Quickborn), Jung (Lörrach), Hornung, Müller (Wesseling), Dr. Jobst, Weiß, Schmitz (Baesweiler), Dr. Faltlhauser, Sauer (Stuttgart), Frau Männle, Ganz (St. Wendel), Austermann, Dr. Schroeder (Freiburg), Ruf und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Rumpf, Schäfer (Mainz), Dr. Feldmann, Ertl, Frau Seiler-Albring und der Fraktion der FDP Überwindung von Hunger und Not in Afrika — Drucksache 10/5488 — 16667 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Berufsbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/5449 — 16667 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1986 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1986) — Drucksache 10/5450 — 16667 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 25. Oktober 1982 über den Beitritt der Republik Griechenland zum Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen sowie zum Protokoll betreffend die Auslegung dieses Übereinkommens durch den Gerichtshof in der Fassung des Übereinkommens über den Beitritt des Königreichs Dänemark, Irlands und des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland — Drucksache 10/5237 — 16667 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1987 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1987) — Drucksache 10/5406 — 16668A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1986 bei Kap. 30 05 Tit. 683 26 — Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Kernbrennstoffversorgung (einschließlich Urananreicherung) —— Drucksachen 10/4686, 10/5076 — Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 16668 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 III Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 1985 — Drucksache 10/5132 — 16669 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Frage, welche Verhandlungen mit ausländischen Staaten geführt worden sind, um die Gegenseitigkeit bei der Kostenübernahme für Dolmetscher und Übersetzer in der Arbeitsgerichtsbarkeit sicherzustellen — Drucksachen 10/966, 10/4986 — . . . 16669 B Beratung der Sammelübersicht 146 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5385 — 16669 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Vollständige Abschaffung der chemischen Waffen — Drucksachen 10/2027, 10/4201 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Keine Modernisierung der chemischen Kampfstoffe der NATO — Drucksache 10/5378 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Borgmann, Lange, Dr. Schierholz und der Fraktion DIE GRÜNEN Zustimmungsverweigerung zu neuen chemischen Waffen — Drucksache 10/5461 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Chemische Waffen — Drucksache 10/5464 — Lamers CDU/CSU 16669 D Bahr SPD 16672 C Ronneburger FDP 16676 A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 16678 B Lange GRÜNE 16681 D Genscher, Bundesminister AA 16684 B Voigt (Frankfurt) SPD 16687 C Berger (Lahnstein) CDU/CSU 16689 B Dr. Scheer SPD 16690 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Borgmann, Frau Eid, Vogel (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN Finanzierung der Apartheid in Südafrika und Namibia durch bundesdeutsche Banken — Drucksachen 10/3309, 10/5297 — Frau Eid GRÜNE 16692 C Dr. Hornhues CDU/CSU 16694 B Verheugen SPD 16695 D Dr. Solms FDP 16697 D Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 16699 B Frau Eid GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 16700 B Beratung des Berichts des Innenausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die sofortige Stillegung von Atomanlagen in der Bundesrepublik Deutschland (Atomsperrgesetz) — Drucksachen 10/1913, 10/5459 — Schulte (Menden) GRÜNE 16700 C Dr. Laufs CDU/CSU 16702 C Reuter SPD 16705 B Dr. Hirsch FDP 16708 B Dr. Wernitz SPD (Erklärung nach § 30 GO) 16711 A Vizepräsident Westphal 16711C, 16702C, 16705A Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen — Drucksache 10/1618 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/5453 — 16711 D Beratung der Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Ausbau der fernmeldetechnischen Infrastruktur (I) (Bestandsaufnahme und Digitalisierung) — Drucksachen 10/3334, 10/5144 — IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Ausbau der fernmeldetechnischen Infrastruktur (II) (Schmal- und breitbandige Fernmeldenetze und Endgerätemarkt) — Drucksachen 10/3335, 10/5145 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Ausbau der fernmeldetechnischen Infrastruktur (III) (Gesellschaftliche Auswirkungen) — Drucksachen 10/3336, 10/5146 — Frau Dann GRÜNE 16712C Pfeffermann CDU/CSU 16714A Paterna SPD 16716A Kohn FDP 16718A Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 16719C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die fünfzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (Fünfzehntes Anpassungsgesetz-KOV) — Drucksache 10/5209 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/5493 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/5494 — Pöppl CDU/CSU 16721 D Kirschner SPD 16723 A Cronenberg (Arnsberg) FDP 16723 D Bueb GRÜNE 16724 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 16725 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet des Versorgungsausgleichs — Drucksache 10/5447 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung von Regelungen über den Versorgungsausgleich — Drucksache 10/5484 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 16728 B Stiegler SPD 16729A Buschbom CDU/CSU 16730 A Mann GRÜNE 16730 D Beckmann FDP 16731 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Geschmacksmustergesetzes — Drucksache 10/5346 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 16732 D Stiegler SPD 16733 C Saurin CDU/CSU 16734 B Mann GRÜNE 16735A Beckmann FDP 16735 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Filmförderungsgesetzes — Drucksache 10/5448 — Fragestunde — Drucksache 10/5456 vom 9. Mai 1986 — Geplante Steuersenkungsvolumen in der 11. Wahlperiode und 1992 MdlAnfr 78 09.05.86 Drs 10/5456 Poß SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 16644 C ZusFr Poß SPD 16644 D ZusFr Dr. Apel SPD 16645 B ZusFr Dr. Spöri SPD 16645 B ZusFr Dr. Kübler SPD 16645 C ZusFr Huonker SPD 16645 D Absenkung der Steuerquote im Rahmen der geplanten Steuerreform in der 11. Wahlperiode MdlAnfr 79 09.05.86 Drs 10/5456 Poß SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 16646 A ZusFr Poß SPD 16646 B ZusFr Dr. Apel SPD 16646 D ZusFr Dr. Spöri SPD 16647 A ZusFr Lennartz SPD 16647 B ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . 16647 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 V ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 16647 D ZusFr Huonker SPD 16648 B ZusFr Dr. Kübler SPD 16648 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 16648 D Senkung des Körperschaftsteuersatzes MdlAnfr 83 09.05.86 Drs 10/5456 Frau Matthäus-Maier SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 16649 A ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . 16649 A ZusFr Huonker SPD 16649 C ZusFr Dr. Spöri SPD 16649 D ZusFr Dr. Apel SPD 16650 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 16650 B ZusFr Poß SPD 16650 C ZusFr Dr. Kübler SPD 16650 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 16651A Splittingvorteil für Verheiratete bei der Linearisierung der Progressionszone MdlAnfr 84 09.05.86 Drs 10/5456 Frau Matthäus-Maier SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 16651 B ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . 16651 B ZusFr Dr. Apel SPD 16651 D ZusFr Huonker SPD 16652A ZusFr Dr. Spöri SPD 16652 B ZusFr Dr. Kübler SPD 16652 C ZusFr Oostergetelo SPD 16652 D Senkung des Körperschaftsteuersatzes MdlAnfr 86 09.05.86 Drs 10/5456 Lennartz SPD Antw.PStSekr Dr. Voss BMF 16653A ZusFr Lennartz SPD 16653 A ZusFr Huonker SPD 16653 B Aufrechterhaltung der Steuerfreiheit der Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feier- tagsarbeit bei der geplanten Steuerreform MdlAnfr 87 09.05.86 Drs 10/5456 Lennartz SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 16653 C ZusFr Lennartz SPD 16653 D ZusFr Poß SPD 16654 B ZusFr Dr. Spöri SPD 16654 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 16654 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 16654 D ZusFr Huonker SPD 16655A Sicherung der Arbeitsplätze bei der Kieler Werft HDW; Verschlechterung der Situation durch eine ausstehende Zahlung Perus aus einem Waffengeschäft MdlAnfr 90, 91 09.05.86 Drs 10/5456 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Voss BMF 16655 B ZusFr Gansel SPD 16655 C ZusFr Stutzer CDU/CSU 16655 D ZusFr Poß SPD 16656A Vizepräsident Westphal 16647 A Nächste Sitzung 16736 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 16737*A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 16 der Tagesordnung (Entwurf eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen (Linsmeier [CDU/CSU], Bernrath [SPD], Kohn [FDP], Rusche [GRÜNE]) . . . . 16737* B Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 16587 216. Sitzung Bonn, den 15. Mai 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    *) Die zu Protokoll gegebenen Reden werden im Stenographischen Bericht der 217. Sitzung als Anlage abgedruckt. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 16. 5. Antretter * 15. 5. Dr. Barzel 16. 5. Böhm (Melsungen) * 16. 5. Büchler (Hof) 16. 5. Büchner (Speyer) * 15. 5. Catenhusen 16. 5. Dr. Corterier ** 16. 5. Dr. Ehrenberg 16. 5. Dr. Enders * 16. 5. Frau Fischer * 15. 5. Fischer (Bad Hersfeld) * 15. 5. Francke (Hamburg) ** 16. 5. Gattermann 16. 5. Handlos 15. 5. Dr. Klejdzinski * 16. 5. Frau Krone-Appuhn 16. 5. Dr.-Ing. Laermann 16. 5. Frau Dr. Lepsius 16. 5. Liedtke 16. 5. Dr. Müller * 15. 5. Müller (Düsseldorf) 16. 5. Müller (Schweinfurt) 16. 5. Reuschenbach 16. 5. Scharrenbroich 16. 5. Frau Schmidt (Nürnberg) 16. 5. Schröder (Hannover) 16. 5. Schröer (Mülheim) 16. 5. Schulte (Unna) 16. 5. Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 16. 5. Frau Simonis 16. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 15. 5. Voigt (Sonthofen) 16. 5. Vosen 15. 5. Dr. Wieczorek 16. 5. Zierer * 15. 5. *für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 16 der Tagesordnung (Entwurf eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Sendeanlagen) Linsmeier (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ihnen liegt der Entwurf eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von SenAnlagen zum Stenographischen Bericht deanlagen vor. Ziel dieses Gesetzes ist, den Schutz der persönlichen Intim- und Geheimsphäre gegen die mißbräuchliche Verwendung von Sendeanlagen, insbesondere sogenannter Minispione, zu verstärken und den Fernmeldeverkehr vor unzulässigen Sendeanlagen, insbesondere vor dem Mißbrauch mit Funktelefonen - wie z. B. nicht genehmigte oder nicht genehmigungsfähige Autotelefone, schnurlose Telefone, usw. - zu schützen. Gleichzeitig soll aber auch durch entsprechende Ausnahmeregelungen die Vermeidung unbilliger Härten etwa für Erwerber von Amateurfunkanlagen, Bastler und Sammler von Funkanlagen und Besitzer im Ausland betriebener und dort erlaubter Funkanlagen sichergestellt werden. Uns ist es mit diesem Gesetzentwurf gelungen, die berechtigten Interessen aller von den Regelungen betroffenen Gruppen zu einem allseitig befriedigenden Gesamtergebnis zusammenzufassen. Daß ein solcher Interessenausgleich nicht so einfach war, zeigt allein schon die Tatsache, daß die ersten Anläufe für diese Regelung bis in das Jahr 1967 zurückreichen. Seitdem wurden immer wieder, insbesondere auch von der Bayerischen Staatsregierung, über den Bundesrat Versuche unternommen, diese Materie gesetzlich in den Griff zu bekommen. In den beiden letzten Legislaturperioden fielen diese Initiativen wegen des Fehlens der abschließenden Beratungen unter die Diskontinuität. Der jetzt vorliegende Gesetzentwurf, der ebenfalls auf einer Initiative der Bayerischen Staatsregierung beruht, hat in den Beratungen im Ausschuß für das Post- und Fernmeldewesen einige Änderungen erfahren, wobei insbesondere den berechtigten Wünschen der Amateurfunker und der CB-Funker voll Rechnung getragen wurde. Die jetzige Ergänzung des FAG geht davon aus, daß die Voraussetzung für den Erwerb oder den Besitz einer Sendeanlage die Vorlage einer Genehmigung zum Errichten und/oder Betreiben einer solchen Anlage nach dem FAG ist. Liegt eine solche nicht vor, so kann bei Vorliegen bestimmter Bedingungen eine Genehmigung zum Besitz nachträglich eingeholt werden. So ist z. B. der Besitz eines zu Sammlerzwecken erworbenen Amateur- oder nicht genehmigungsfähigen CB-Funkgerätes dann nicht strafbar, wenn dieses dem zuständigen Fernmeldeamt gemeldet und das Gerät durch Entfernen eines wesentlichen Bauteils sendeuntauglich gemacht ist. Ähnlich ist die Situation auch bei einem nicht zulassungsfähigen schnurlosen Telefon oder einem Funkgerät, das im Ausland zugelassen ist und dort z. B. in einer Ferienwohnung oder auf einem Boot benutzt wird. Solche Geräte können zur Sicherstellung vor Diebstahl vorübergehend im Bundesgebiet aufbewahrt werden. Demgegenüber werden die Herstellung und der Erwerb sowie das Errichten und/oder Betreiben von einer einen anderen Gegenstand vortäuschenden Sendeanlage grundsätzlich verboten. Auch die 16738* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 Herstellung solcher Geräte ist künftig nur bei Vorlegen einer Sondergenehmigung erlaubt, wobei gleichzeitig die entsprechende Werbung stark eingeschränkt wird. Die Einführung dieser neuen Vorschrift ist dringend erforderlich, um dem Mißbrauch mit getarnten Anlagen, wie z. B. mit sogenannten Minispionen, wirksam begegnen zu können. Denn diese als Gebrauchsgegenstände tarnungsfähigen Abhöranlagen, die meist nur für kurze Zeit in Betrieb genommen werden und sich schnell wieder in einen unverdächtigen Zustand zurückversetzen lassen, stellen eine ernste Gefahr für den grundrechtlich verankerten Anspruch auf Menschenwürde und Wahrung der Privatsphäre dar. Der Gesetzgeber ist deshalb gut beraten, mit geeigneten Maßnahmen zu der Gewährleistung des Persönlichkeitsschutzes der Bürger und zur Beibehaltung privater Freiräume beizutragen. Mit der Neuregelung soll ebenfalls der Situation bei sonstigen illegalen Sendeanlagen begegnet werden, die z. B. durch Mißbräuche sogenannter Funkhacker den Funktelefondienst der Deutschen Bundespost erheblich stören können, wobei diesen ihr strafrechtliches Tun nur schwer nachgewiesen werden kann. Die zunächst im Entwurf des Freistaates Bayern vorgesehene Erweiterung des § 201 StGB, die die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes durch Strafbarkeit auch der Weitergabe des abgehörten Wortes schützen sollte, ist nicht mehr Gegenstand des Gesetzes. Im Hinblick auf die vielfältigen mit einer Änderung des § 201 StGB verbundenen Fragen soll diese Materie einer gesonderten Gesetzesvorlage vorbehalten bleiben. So auch die mitberatenden Ausschüsse. Zusammenfassend stelle ich fest: Nach bald 20jährigen Bemühungen ist es uns jetzt gelungen, eine gesetzliche Regelung zu finden, die für die Zukunft die Herstellung, den Erwerb und das Betreiben von getarnten Sendeanlagen unterbindet und den Besitz sonstiger illegaler Sendeanlagen unter sehr liberalen Bedingungen und Übergangsfristen regelt. Ich bitte das Hohe Haus, dem Gesetz zuzustimmen. Bernrath (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es geht um die Beseitigung von Auswüchsen in der Anwendung elektronischer Kleinstgeräte und die Verhinderung des Mißbrauchs kleinster Sendeanlagen. Kleinstsender und Minispione können gefährlich sein; mißbraucht sind sie alles andere als nützlich für das menschliche Zusammenleben. Sie können, wie die Erfahrung gezeigt hat, die Befindlichkeit der Menschen unangenehm berühren und nachhaltig stören. Ungeachtet allen Datenschutzes, auf den wir alle große Mühe verwenden, wissen wir nicht, wer was wo wann mithört, mitschneidet, aufzeichnet, weitergibt, speichert, gegen uns verwendet, ohne daß wir das wissen oder nur ahnen. Darum ist es richtig, auch in dieser Hinsicht die Persönlichkeit des Menschen zu schützen und den Mißbrauch fernmeldetechnischen Geräts — Sendeanlagen — zu verhindern. Zu diesem Zweck werden im Fernmeldeanlagengesetz das Errichten und das Betreiben von der Genehmigung abhängig gemacht. Das Überlassen wird nur an Befugte, an zur Errichtung und zum Betreiben Befugte, gestattet. Die Werbung für diese Technik wird beschränkt. Herstellung, Vertrieb und Einfuhr bestimmter Sendeanlagen werden verboten. In der Zielsetzung stimmen wir mit der Koalition überein. Wir hätten es allerdings für besser gehalten, wenn sich eine erneute Ausweitung des FAG hätte vermeiden lassen. Die Regelungen gegen den Mißbrauch von Sendeanlagen hätten in ein selbständiges Gesetz gehört. Aber wir stimmen dem Gesetz nicht zuletzt deshalb zu, weil wir erstens gemeinschaftlich darauf drängen, die Strafvorschriften — § 201 StGB — gegen die Verletzung der Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes schnell anzupassen, weil zweitens den Anliegen der Amateurfunker im § 5 a Rechnung getragen wurde — das Gesetz über den Amateurfunk bleibt als Lex specialis unberührt — und weil drittens die Zuständigkeiten für Ausnahmeregelungen — § 5 e — im Bericht des Innenausschusses zur Vermeidung von Mißverständnissen erläutert worden sind. Kohn (FDP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dieses Gesetz, das heute verabschiedet werden soll, hat eine lange Vorgeschichte. Bereits in der Großen Koalition gab es einen gemeinsamen Antrag der CDU/CSU und der SPD, der sich gegen die mißbräuchliche Verwendung von Abhörgeräten richtete. Dieser Anlauf scheiterte ebenso wie spätere Versuche in der 8. und der 9. Legislaturperiode. Dies macht deutlich, daß es sich hier um eine nicht unproblematische Gesetzesmaterie handelt. Die Zielrichtung des Gesetzes, die Bekämpfung der zunehmenden Mißbräuche durch unbefugte Verwendung von Minispionen, steht außer Streit. Aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten stellen Minispione eine erhebliche Gefahr dar, die Intimsphäre jedes einzelnen Bürgers ist hierdurch bedroht. Dies gilt erst recht, wenn derartige Geräte getarnt sind und damit für das heimliche Abhören von Gesprächen anderer besonders leicht eingesetzt werden können. Erst jetzt ist aber eine gesetzliche Regelung gefunden worden, die diesem Ziel weitgehend gerecht wird, die andererseits aber sicherstellt, daß die technische und wirtschaftliche Entwicklung nicht unangemessen behindert wird. Die FDP stimmt diesem Gesetz zu — allerdings ohne Freudentänze. Uns wäre es sicherlich lieber gewesen, wenn uns diese Novelle erspart geblieben wäre. Sie ist unbestreitbar ein Stück mehr Reglementierung, mehr Bürokratisierung, weniger Freiheit. Es gibt nicht wenige Bürger, die gegen dieses Gesetz Sturm laufen; denn: immer dann, wenn Mißstände bekämpft werden, sind auch nicht mißbräuchliche Formen der Nutzung mit betroffen. Dies ist hier nicht anders. Wir mußten uns aber der Erkenntnis beugen, daß auf schärfere Vorschriften gegen Minispione nicht länger verzichtet werden Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 16739* kann. Das Gesetz in der Form, wie es jetzt vom Ausschuß vorgelegt worden ist, beschränkt sich auf die wirklich notwendigen Eingriffe. Die Freiheitssphäre des einzelnen wird zwar eingeschränkt, aber nicht über das notwendige Maß hinaus; das Fernmeldemonopol der Post wird nicht ausgeweitet — auch dies war ein Punkt, der uns mit Sorge erfüllt hat —, und eine vernünftige wirtschaftliche Nutzung von Sendeanlagen bleibt so weit wie möglich gewährleistet. Wir hoffen deshalb, daß auch die vielen Amateurfunker, die dieses Gesetz abgelehnt haben, Verständnis für die Novellierung und die notwendigen gesetzlichen Eingriffe aufbringen werden. Rusche (GRÜNE): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die GRÜNEN sind in den Punkten, in denen das neue Gesetz die Privatsphäre besser als bisher vor Lauschangriffen schützt, in Übereinstimmung mit dem vorliegenden Entwurf. Die Lauschangriffe wurden bisher durch die leichte Zugänglichkeit von Kleinstsendern, sogenannten Wanzen, aller Art erleichtert. Wir unterstützen selbstverständlich auch, daß die Gefährdungen für zum Teil lebenswichtige Funkdienste, z. B. Luftverkehr, bekämpft werden sollen. Diese können von Kleinstsendeanlagen ausgehen, vor allem wenn sie unsachgemäß betrieben werden. Gleichzeitig allerdings treten die GRÜNEN für einen umfassenden Schutz der Privatsphäre ein und nicht für einen, der von den sogenannten Sicherheitsbehörden nach Belieben durchlöchert werden kann. Genau diese Möglichkeit aber eröffnet der Entwurf, wenn er in § 5 e Abs. 2 den Behörden in einer weitherzigen Generalklausel die Möglichkeit eröffnet, Ausnahmen zum Verbot der Minispione zuzulassen. Das „öffentliche Interesse", und das Verständnis „öffentlicher Sicherheit", das dabei zugrunde gelegt wird, wird uns derzeit auch in den Entwürfen der sogenannten Sicherheitsgesetze drastisch vor Augen geführt. Für die Lauschangriffe und Spitzeleien der zahllosen kleinen Großen Brüder läßt der Entwurf eine Hintertür in der Breite eines Scheunentors. Damit nicht genug. Der Entwurf unternimmt es dann auch noch, den ohnehin teilweise viel zu weitgehenden Strafvorschriften des Fernmeldeanlagengesetzes noch weitere hinzuzufügen. Mit diesem werden beileibe nicht nur diejenigen getroffen werden, die mit dem Vertrieb elektronischer Abhöreinrichtungen ihre dunklen Geschäfte machen, nein, auch Bürgerinnen und Bürger sollen mit Strafe bedroht werden, die irgendeine nicht zugelassene, gleichwohl aber im Handel erhältliche Sendeanlage bloß besitzen. Hier ist plötzlich nicht mehr von der Beschränkung auf Minispione die Rede. Man muß sich das einmal vorstellen: Nach dem jetzt vorgelegten Entwurf kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft werden, wer fahrlässig eine solche nicht erlaubte Sendeanlage besitzt. Das trifft auch jenen, der sich im guten Glauben ein hierzulande nicht zugelassenes, aber durchaus erhältliches Autofunkgerät zugelegt hat. Wir sind gegen eine solch völlig überzogene Ausdehnung von Strafvorschriften. Wir wollen die Straftatbestände auf das Wesentliche reduzieren, nämlich auf den Geheimnisbruch und die absichtliche Störung öffentlichen Zwecken dienender Funkanlagen. Alle übrigen Strafvorschriften können zu Ordnungswidrigkeiten herabgestuft werden oder völlig entfallen. Sie dienten ohnehin zum Teil nur dazu, Pflichten, die sich aus dem Fernmeldeanlagengesetz ergeben und deren Erfüllung mit Verwaltungsmitteln durchgesetzt werden kann, noch zusätzlich mit Strafandrohung zu verschärfen. Wir glauben, daß es auch im sogenannten Nebenstrafrecht angebracht ist, seit über 50 Jahren mitgeschleppte, viel zu weitgehende Strafvorschriften kritisch zu überprüfen und sie dort, wo sie entbehrlich sind, abzuschaffen. Aus den gleichen Überlegungen wehren wir uns gegen die durch den jetzt vorgelegten Entwurf ermöglichte Kriminalisierung von Verhaltensweisen, die für sich völlig unschädlich sind. Die Strafbarkeit wird weit in das Vorfeld denkbarer Schäden verlegt. Das Risiko für die nach dem Entwurf ja komplizierter werdende Rechtslage wird in unverantwortlicher Weise den Bürgerinnen und Bürgern aufgebürdet. Meine Damen und Herren, ich möchte Sie daher bitten, den Gesetzentwurf mit uns abzulehnen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heidemarie Dann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Wir haben die Großen Anfragen mit dem Ziel eingereicht, zu erfahren, welches Interesse hinter dem von der Bundesregierung betriebenen Ausbau der fernmeldetechnischen Infrastruktur steht. Die Antworten der Bundesregierung auf unsere drei großen Anfragen beweisen, daß der Bundespost die Auswirkungen dieser Technologie gleichgültig sind. Weder Bedarf noch Kosten noch gesellschaftliche und ökonomische Folgen der geplanten Infrastruktur wurden bisher abgeschätzt. Dennoch hält die Bundespost an ihrer einseitig nach Industrieinteressen orientierten Fernmeldepolitik fest.
    Auch die militärischen Interessen an der Modernisierung des Fernmeldenetzes sind nicht zu unterschätzen. Planungen für das Sondernetz der USArmee in der Bundesrepublik Deutschland erfolgten bereits 1978 zwischen den USA und der damaligen Bundesregierung.
    In den Antworten wird wieder einmal der Stellenwert der fernmeldetechnischen Infrastruktur für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und für den Erhalt von Arbeitsplätzen betont. Doch kann die Bundesregierung diese Behauptung durch nichts belegen. Im Gegenteil: Aus einer Antwort geht sogar hervor, daß die Zahl der Arbeitsplätze in der Fernmeldeindustrie von 1981 bis 1984 rückläufig war. Das wird sogar vom posteigenen „Wissenschaftlichen Institut für Kommunikationsdienste" bestätigt. Dort heißt es in einem Beitrag vom November 1985:
    In allen Herstellerbereichen waren 1983 60 000 Beschäftigte weniger tätig als noch 1975.

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: In einem!)

    Das arbeitsplatzvernichtende Potential dieser Techniken in anderen Wirtschaftsbereichen ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt.
    Ein anderer Aspekt: Obwohl die Anschlußzahlen der deutschen Kabeldienste noch immer weit hinter den Erwartungen der Bundespost zurückbleiben und obwohl der Bundesrechnungshof in seinen jüngsten Stellungnahmen für den Haushaltsausschuß die Fehlkalkulationen bei der Breitbandverkabelung erneut kritisiert, sieht die Bundesregierung keinerlei Akzeptanz- und Rentabilitätsprobleme bei ihren Diensten.
    Nun zum Datenschutz. Er war immer schon ein Stiefkind der Bundespost. Die Antworten der Bundesregierung beweisen aufs neue, daß die Technik mit ihren angeblichen „Sachzwängen" für die Bundespost absolute Priorität vor Datenschutzansprüchen der Netzteilnehmer hat.

    (Sehr wahr! bei den GRÜNEN)

    Erstaunt sind wir zudem über die Behauptung der Bundesregierung, technischer Fortschritt ermögliche es erst, „dem Anspruch des mündigen Bürgers auf umfassende und vielfältige Informa-
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986 16713
    Frau Dann
    tion über die Grenzen hinweg" gerecht zu werden. Hierzu ist die jüngste Desinformationspolitik der Sowjetunion und der Bundesregierung ein makabres Beispiel.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Trotz modernster Informationsübertragungsmöglichkeiten ist die Bevölkerung ungenügend über die Auswirkungen des Atomunfalls in Tschernobyl informiert und aufgeklärt worden. Es zeigt sich: Nicht die technischen Möglichkeiten, sondern der politische Wille sind entscheidend für die Informationspolitik und für die größere Transparenz der Entscheidungsprozesse.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Rusche [GRÜNE]: Das kann man ruhig laut sagen!)

    Andere Fragen, auf die wir gerne eine Antwort bekommen hätten, wurden nicht beantwortet. Ich denke, daß die Bundesregierung nicht weiß -- abgesehen von dem Arbeitsplatzargument, das ich eben widerlegt habe,

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Sie glauben, daß Sie es widerlegt haben!)

    und auch der internationalen Konkurrenz —, was der eigentliche Hintergrund unserer Fragestellungen war.
    Sie befürworten uneingeschränkt die neuen Technologien. Das kann man auch daran sehen, daß Sie einhellig die neuen Technologien in Abgeordnetenbüros befürworten. Auch in unseren Reihen gibt es Kollegen, die leuchtende Augen bekommen,

    (Zuruf von den GRÜNEN: Das stimmt!)

    wenn sie vor den Computertasten stehen. Diese regressiven Verhaltensweisen versetzen besonders uns Frauen in Schrecken. Frauen spüren offensichtlich den Verlust an menschlicher Beziehung durch die neuen Technologien. Ich frage Sie, Herr Pfeffermann: Wann haben Sie das letztemal einen Brief mit der Hand geschrieben?

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Gestern! Ein Glückwunsch, die pflege ich noch mit der Hand zu schreiben!)

    — Das war aber bestimmt kein Liebesbrief.

    (Heiterkeit und Zurufe)

    Der Verlust an menschlicher Kommunikation ist der Grund, weshalb wir eine andere Postpolitik wollen. Wir halten eine Kurskorrektur für unbedingt erforderlich. Wir meinen, daß erstens ein Parlamentsvorbehalt im Bereich der Telekommunikationspolitik realisiert werden muß. Das heißt, die wesentlichen Entscheidungen über neue Netze und Dienste der Bundespost müssen vom Parlament getroffen werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Die Kompetenzen des Postverwaltungsrates reichen für solche Eingriffe in grundlegende normative Bereiche nicht aus. Durch die Politik der Bundespost wird jedoch massiv in die Bereiche der Kommunikationsfreiheit und der Privatsphäre eingegriffen. Auch der Datenschutzbeauftragte hält in seinem achten Tätigkeitsbericht „eine Prüfung für
    erforderlich, ob der § 14 des Postverwaltungsgesetzes als eine ausreichende Rechtsgrundlage für die Einführung und Regelung solch neuer technischer Kommunikationsdienste anzusehen ist." Wir fordern die Bundespost und ihren Minister auf, nicht länger telekommunikationspolitische Fakten ohne gesetzliche Grundlage zu schaffen.
    Zweitens. Den parlamentarischen Grundsatzentscheidungen über die Errichtung neuer Dienste muß eine umfassende gesellschaftspolitische Auseinandersetzung über deren Erforderlichkeit, Wünschbarkeit, Umwelt- und Sozialverträglichkeit vorangehen.

    (Zustimmung des Abg. Mann [GRÜNEI)

    Drittens. Mit ihrer derzeitigen Fernmeldepolitik greift die Bundespost in medienpolitische Entscheidungen der Bundesländer ein. Dieser Eingriff in Länderkompetenzen ist verfassungswidrig. Deshalb fordern die GRÜNEN gesetzliche Regelungen und Verfahren, die die vom Grundgesetz gewollte Kompetenzverteilung wiederherstellen.

    (Rusche [GRÜNE]: Zentralismus wie in der Sowjetunion!)

    Wir prüfen zur Zeit, welche Schritte in diese Richtung wir über das Land Hessen unternehmen können.
    Viertens. Der Haushalt der Deutschen Bundespost muß der parlamentarischen Kontrolle unterworfen werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir haben heute nachmittag einen Änderungsantrag zum Postverwaltungsgesetz eingebracht. Dieser Antrag sollte bewirken, daß der Voranschlag für den Posthaushalt der Zustimmung des Bundestages und des Bundesrates bedarf. Leider haben Sie den Antrag abgelehnt.
    Fünftens. Für unabdinglich halten wir darüber hinaus eine Neuzusammensetzung des Postverwaltungsrates. Zur Zeit läßt er sich eher als Interessenkartell der Industrie denn als demokratisches Kontrollgremium kennzeichnen. Wir fordern Sitze und Stimmen im Verwaltungsrat für gesellschaftlich relevante Interessengruppen wie Postnutzer, Gewerkschaften, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, Verbraucher und die GRÜNEN, die aus dem Verwaltungsrat ausgesperrt werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Sechstens. Wir sind gegen eine Privatisierung oder Teilprivatisierung der Bundespost, wie es aus Wirtschaftskreisen und der Regierungskommission Fernmeldewesen gefordert wird. Wir wollen keine „Rosinenpickerei" der Fernmeldeindustrie, sondern eine dem Gemeinwohl und der Daseinsvorsorge verpflichtete Bundespost. Auf diese Verpflichtung sollte sich die Bundespost dringend besinnen, statt lediglich industriellen und militärischen Interessen zu dienen!
    Der Gemeinwohlverpflichtung widersprechen die Pläne für Gebührenerhöhungen, die bereits in den Schubladen des Postministeriums liegen. Nach diesen Plänen soll mal wieder den Kleinen genommen
    16714 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Mai 1986
    Frau Dann
    und den Großen gegeben werden. Standardbriefe und Telefongespräche sollen verteuert werden, während neue Dienste der Geschäftskommunikation zu Schleuderpreisen angeboten werden. Wir fordern dagegen eine soziale Gestaltung der Gebührenstruktur, d. h. Dienste, die vor allem von den privaten Postkunden genutzt werden, sollen billiger werden, während vorwiegend gewerblich genutzte Dienste wie etwa Text- und Datenübertragung relativ teuer angeboten werden sollen. Statt den Datenverkehr auf den elektronischen Autobahnen durch die Gebühren- und Investitionspolitik der Bundespost weiter zu beschleunigen, fordern wir ein Ternpolimit bei der Einführung neuer Technologien und eine verantwortungsvolle Abwägung der Folgen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Ich komme zum Schluß. Wir wollen keine Sozialverschmutzung, keine Zerstörung zwischenmenschlicher Kommunikation zugunsten eines fragwürdigen technischen Fortschritts.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Pfeffermann.

(Zurufe: Der Liebesbrief! — Ja, sagen Sie etwas zu dem Liebesbrief!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard O. Pfeffermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin, ich muß mich herzlich bedanken. Es war ja wohl ein verstecktes Kompliment, daß Sie mit Blick auf mich an einen Liebesbrief gedacht haben, und ich gebe das gerne zurück. Wenn ich Sie so wie jetzt lächeln sehe, kann einem diese Idee auch glatt kommen, und nun werden Sie bitte nicht gleich feministisch, wenn ich hinzufüge: Bei den Ausführungen, die dann folgten, ist mir der Gedanke an den Liebesbrief glatt wieder entfallen, und das war sicher auch Ihre Absicht.
    Nun also zur Sache: Das Errichten und Betreiben der für die Individualkommunikation erforderlichen Netze betrachtet die Bundesregierung als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Ziel ist eine flächendekkende Versorgung, zu gleichen Bedingungen auch bei künftigen Netzgenerationen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Schleppnetz!)

    Die Bundesregierung beabsichtigt daher nicht, hier konkurrierende Netzträger zuzulassen.
    Mit dieser Festlegung, die die Bundesregierung im Jahreswirtschaftsbericht 1986 erneut vorgenommen hat, hat sie der Deutschen Bundespost den Auftrag zugewiesen, das Fernmeldenetz der Deutschen Bundespost als Kernstück einer fernmeldetechnischen Infrastruktur in der Bundesrepublik Deutschland im internationalen Maßstab für die Aufgaben einer Industrienation auszubauen. Dabei geht die Bundesregierung davon aus, daß einerseits keine konkurrierenden Netzträger zugelassen werden, andererseits aber ein wirksamer Wettbewerb bei den Fernmeldedienstleistungen im Netz der Deutschen Bundespost ermöglicht und durch den Wegfall einengender Reglementierungen größere
    Freiräume für Innovationen im Endgerätebereich geschaffen werden.
    Mit ihren Ausbauplänen zur Digitalisierung, zur Schaffung eines schmalbandigen integrierten Fernmeldenetzes ISDN und — danach folgend — einer Erweiterung zu einem breitbandigen integrierten Fernmeldenetz, hat die Deutsche Bundespost als erste Postverwaltung der Welt für diese Aufgabenstellung eine verbindliche Ausbauplanung vorgelegt, die die technischen Voraussetzungen für diese Aufgaben in der Zukunft schafft. Die Deutsche Bundespost hat dafür internationale Anerkennung gefunden. Sie hat darüber hinaus auch in guter Weise bei jedem einzelnen Schritt ohne die vorliegenden Anfragen und vor ihnen hinreichend informiert.
    Die parteipolitischen Kritiker der Deutschen Bundespost, besonders des Postministers, fordern einerseits, das Monopol der Deutschen Bundespost im gesamten Fernmeldebereich auszubauen; andererseits aber stellen sie die technisch notwendige Modernisierung des Fernmeldenetzes in Frage.
    Ganz auf dieser Linie liegen die Großen Anfragen der GRÜNEN zum Thema „Ausbau der fernmeldetechnischen Infrastruktur". Die mehr als 160 Einzelfragen sind ein Konglomerat aus technischem Vokabular und gezielter Verunsicherungsverbalistik. Schon die Frage nach der Legitimation der Deutschen Bundespost zum Ausbau der Fernmeldeinfrastruktur zeigt, daß die GRÜNEN das Postverwaltungsgesetz nur vom Hörensagen kennen.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Das ist Quatsch!)

    Offensichtlich wäre es den GRÜNEN lieber gewesen, wenn die Post unter Mißachtung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Fernmeldeindustrie bei ihren analogen Übertragungswegen und beim elektromechanischen Wählsystem geblieben wäre, da ihnen offensichtlich die Anwendung der Mikroelektronik suspekt erscheint. Haben die GRÜNEN aus der Vergangenheit nichts gelernt, als wir von den USA und Japan in der Uhrenindustrie, bei den Kameras, bei Videorecordern und NC-Maschinen im Markt überrundet wurden und erst durch erhebliche Anstrengungen unsere internationale Konkurrenzfähigkeit wieder unter Beweis stellen konnten?
    Wer sich die Mühe macht, die Antworten auf die vielfältigen Fragen nachzulesen — aber, Frau Kollegin Dann, Ihre Ausführungen lassen mich bezweifeln, daß Sie wirklich diese Absicht und dieses Interesse haben —,

    (Frau Dann [GRÜNE]: Das ist eine Unverschämtheit!)

    wird feststellen, daß die Deutsche Bundespost für die Anforderungen der Zukunft gerüstet ist. Das gilt für die wesentlich größeren Informationsmengen, die in Zukunft in kürzerer Zeit zu niedrigeren Kosten übertragen werden können,

    (Zuruf der Abg. Frau Dann [GRÜNE])

    für die Tatsache, daß alle heute erkennbaren
    Dienste in einem Netz ermöglicht werden können,



    Pfeffermann
    wie für die schnelle und kostengünstige Einführung neuer Dienste.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Das ist Ihre Version!)

    — Frau Kollegin, das Brieftaubenzeitalter ist zumindest für die moderne Datentechnik ungeeignet.

    (Rusche [GRÜNE]: Weil die Luft vergiftet ist!)

    Mit der Telekommunikationsordnung (TKO) schafft die Deutsche Bundespost zur Zeit darüber hinaus eine Gebührenharmonisierung, die der technischen Entwicklung angepaßt ist. Die Deutsche Bundespost ist für den technischen Übergang ins nächste Jahrhundert gerüstet.
    Die von den GRÜNEN angezweifelte Digitaltechnik hat gegenüber der heutigen Ausrüstung eine wesentlich höhere Flexibilität zur Realisierung neuer Techniken und neuer Dienste. Der Preisvorteil der Digitaltechnik zeigt sich schon heute bei der Einführung dieser Technik. Er liegt bei der Fernsprechvermittlung bei zirka einem Drittel des Preises der bisher eingesetzten Technik. Bei doppelter Leistungsdichte haben wir nur ein Zehntel des Raumbedarfs, z. B. in den Vermittlungsstellen nur ein Drittel des Strombedarfs. Die jetzt verlegten Netze — hier meine ich die Kabel — können bis zur Erneuerung wesentlich mehr vom Markt gewünschten Fernmeldeverkehr transportieren. Wir haben einen kürzeren Verbindungsaufbau und eine höhere Übermittlungsqualität. Das sind Dinge, die Sie doch wirklich nicht bestreiten können, Frau Kollegin, wenn Sie einen Hauch von technischer Ahnung in diesem Bereich haben.
    Das künftige ISDN kann größere Informationsmengen in kürzerer Zeit zu niedrigeren Kosten übertragen.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Ich sehe nicht nur die Technik!)

    — Aber darauf zielten Ihre Fragen ab. Wahrscheinlich haben Sie nicht einmal Ihre Fragen, schon gar nicht die Antworten gelesen.
    Die Deutsche Bundespost hat im Rahmen Ihres Auftrags die Bevölkerung, Industrie und Wirtschaft mit Kommunikationsleistungen des Post- und Fernmeldewesens zu versorgen.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Vor allem die Wirtschaft!)

    Mit den eingeleiteten Maßnahmen wird sie erstens einen hohen Standard der Dienstleistung garantieren; zweitens die gleichmäßige Versorgung der Bevölkerung in Stadt und Land sicherstellen; drittens durch die Beteiligung am Endgerätemarkt Fernmeldeleistungen auch auf dem flachen Land zu marktgerechten Bedingungen gewährleisten; viertens den internationalen Austausch von Fernmeldeleistungen auf hohem Standard gewährleisten; fünftens die Dienstleistungspalette ständig fortentwickeln können; sechstens die technische Innovation anregen.
    Siebtens. Sie muß dazu ihre Infrastruktur pflegen und nach technisch zeitgemäßen Gegebenheiten und wirtschaftlichen Bedingungen ausbauen.
    Achtens. Durch ihre Gebührenpolitik gleicht sie z. B. räumliche Benachteiligungen aus.
    Neuntens. Ausbau und Betrieb geschehen im Rahmen des Fernmeldegeheimnisses. Sie garantiert Datensicherheit und Datenschutz.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Das ist illusionär! Datenschutz gibt es da nicht!)

    — Frau Kollegin, Sie sollten nicht so voreilig mit Ihren Zwischenbemerkungen sein. Die Immunität schützt Sie doch nicht davor, daß der Nachleser Ihrer Zwischenrufe die Ignoranz Ihrer Beiträge erkennt.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Ein Datenschutz ist nicht möglich! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Die Entwicklung der neuen Technik stellt immer wieder die Frage nach der Beschäftigung bei der Deutschen Bundespost. Die Antworten auf die gestellten Anfragen weisen aus, daß in der Fernmeldeindustrie und im Fernmeldewesen der Deutschen Bundespost der eingeschlagene Weg neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Nur durch Realisierung des technischen Fortschritts werden neue Dienstleistungen möglich und erschlossen, wie die steigenden Produktions- und Exportzahlen in den Antworten zeigen.
    Dabei ist es Aufgabe der Deutschen Bundespost, zur Sicherung und Erschließung neuer Arbeitsplätze eine Vorreiterrolle bei der Einführung neuer Techniken zu übernehmen.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Das stimmt doch nicht!)

    Auf Dauer finden nur Produkte im Ausland Absatz, auf deren erprobte Anwendung im Inland wir verweisen können. Würden wir den Infragestellern nachgeben, kämen wir auch nicht umhin, in absehbarer Zeit unsere Fernmeldenetze zu erneuern, dann aber mit Produkten aus den USA und Japan oder aus den Staaten, die in der Zwischenzeit ihre technische Erneuerung vollzogen haben.
    Bei der Antwort der Bundesregierung auf die Anfragen zeigt sich, daß die Deutsche Bundespost wieder auf dem richtigen Weg ist.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Holzweg!)

    Das ist das Verdienst des jetzigen Postministers, der für die Deutsche Bundespost in der Frage der Erneuerung eine neue Bresche geschlagen hat.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Für die ausführlichen sachgerechten Antworten auf die Großen Anfragen, die den Mitarbeitern des Postministers eine ungeheure Mühe gemacht haben, möchte ich diesen meinen ausdrücklichen Dank abstatten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)