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    Plenarprotokoll 10/209 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 209. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Franke (Hannover) 16021 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung „Internationaler Terrorismus" Dr. Kohl, Bundeskanzler 16021 C Dr. Vogel SPD 16024 D Klein (München) CDU/CSU 16027 A Frau Borgmann GRÜNE 16028 B Schäfer (Mainz) FDP 16031 A Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 16033A Gansel SPD 16034 B Möllemann, Staatsminister AA 16037 B Wischnewski SPD 16038 D Dr. Stercken CDU/CSU 16041A Lange GRÜNE 16043 B Broll CDU/CSU 16044 B Dr. Holtz SPD 16045 B Vizepräsident Stücklen 16037 B Fragestunde — Drucksache 10/5309 vom 11. April 1986 — Finanzielle Unterstützung Namibias in Höhe von bisher 80 Millionen DM; Aufschlüsselung dieses Betrages nach Haushaltsjahren und Zweckbestimmung MdlAnfr 3, 4 11.04.86 Drs 10/5309 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 16003 B ZusFr Toetemeyer SPD 16003 D Ermittlungsverfahren wegen Demonstrationen gegen den Bau der Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf MdlAnfr 7, 8 11.04.86 Drs 10/5309 Vogel (München) GRÜNE Antw PStSekr Erhard BMJ 16004 A ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 16004 B Pläne der Bundesbahn für das Ausbesserungswerk Saarbrücken-Burbach MdlAnfr 16, 17 11.04.86 Drs 10/5309 Brück SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 16004 C ZusFr Brück SPD 16004 C ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU . . 16004 D ZusFr Ranker SPD 16005A ZusFr Fischer (Homburg) SPD 16005 B ZusFr Berschkeit SPD 16005 C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16005 C ZusFr Schreiner SPD 16006 D Öffnungszeiten der Poststellen I und II MdlAnfr 20, 21 11.04.86 Drs 10/5309 Liedtke SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16007 B ZusFr Liedtke SPD 16007 D ZusFr Paterna SPD 16008 B ZusFr Berschkeit SPD 16008 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Sozialverträgliche Personaleinsatzplanung bei Rationalisierungsmaßnahmen der Post MdlAnfr 22, 23 11.04.86 Drs 10/5309 Kretkowski SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16008 D ZusFr Kretkowski SPD 16009A ZusFr Paterna SPD 16009 B Sozialverträgliche Personaleinsatzplanung bei Rationalisierungsmaßnahmen der Post MdlAnfr 24, 25 11.04.86 Drs 10/5309 Berschkeit SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16009 C ZusFr Berschkeit SPD 16009 D Postversorgung auf dem Lande; Öffnungszeiten der Poststellen I und II MdlAnfr 26, 27 11.04.86 Drs 10/5309 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16010 D ZusFr Paterna SPD 16011A ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 16011 D ZusFr Liedtke SPD 16012A Änderung der Einkommensgrenze für die Zahlung von Kindergeld an Familien von Auszubildenden bei der Bundespost MdlAnfr 28, 29 11.04.86 Drs 10/5309 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16012 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16012 B ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 16012 D ZusFr Paterna SPD 16012 D Vergabe von Förderungsaufträgen aus dem Forschungsprogramm „Technische Kommunikation"; Firmen, die 1986/87 gefördert werden MdlAnfr 35, 36 11.04.86 Drs 10/5309 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 16013 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 16014 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16014C ZusFr Catenhusen SPD 16015C Ergebnisse der Verhandlungen mit der amerikanischen Regierung und der USWeltraumbehörde NASA über die europäische Beteiligung an der geplanten Weltraumstation Columbus MdlAnfr 37, 38 11.04.86 Drs 10/5309 Catenhusen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 16015 D ZusFr Catenhusen SPD 16016 B ZusFr Fischer (Homburg) SPD 16016 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16017 A Aufnahme vietnamesischer Bootsflüchtlinge im Rahmen des RASRO-Programms MdlAnfr 57, 58 11.04.86 Drs 10/5309 Neumann (Bramsche) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 16017 D ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 16018A ZusFr Oostergetelo SPD 16018 D ZusFr Kalisch CDU/CSU 16018 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 16019A Rahmenvereinbarungen mit Frankreich über die vom Kernkraftwerk Cattenom ausgehenden Gefahren; Abweichung der Werte für radioaktive Ableitungen in die Mosel von der deutschen Genehmigungspraxis MdlAnfr 59, 60 11.04.86 Drs 10/5309 Schreiner SPD Antw PStSekr Spranger BMI 16019A ZusFr Schreiner SPD 16019 B ZusFr Brück SPD 16020A Ärztliche Versorgung, Schulbesuch und Ausbildungsmöglichkeiten von Asylanten in Sammellagern MdlAnfr 62, 63 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Spranger BMI 16020 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 16020 C Nächste Sitzung 16045 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 16047*A Anlage 2 Überprüfung des in die Bundesrepublik Deutschland importierten italienischen Weins auf Methanol MdlAnfr 1 11.04.86 Drs 10/5309 Frau Blunck SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 16047* B Anlage 3 Feststellung des Deutschen Caritasverbandes zur unzureichenden Höhe der Sozialhilfe MdlAnfr 2 11.04.86 Drs 10/5309 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 16047* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 III Anlage 4 Verhinderung der Falscheinfahrt auf Autobahnen durch sogenannte Haifischzähne MdlAnfr 9 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Enders SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048* A Anlage 5 Vorlage der zur A 26/B 73 erstellten Gutachten MdlAnfr 10 11.04.86 Drs 10/5309 Eylmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048*A Anlage 6 Ergebnisse des Modellversuchs „Weniger Verkehrszeichen" für ländliche Gebiete MdlAnfr 11 11.04.86 Drs 10/5309 Pfuhl SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048* B Anlage 7 Bau einer Eisenbahnstrecke durch den Splügen MdlAnfr 12, 13 11.04.86 Drs 10/5309 Bindig SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048* C Anlage 8 Unverkabelte Gebiete mit unzureichendem Fernsehempfang MdlAnfr 18 11.04.86 Drs 10/5309 Zierer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 16048* D Anlage 9 Verhinderung des Bezugs von Informationen aus französischen Rechnern über das Btx-System der Bundespost durch die Haltung der PTT MdlAnfr 19 11.04.86 Drs 10/5309 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 16049* A Anlage 10 Strukturverbesserungen für den einfachen Dienst MdlAnfr 50, 51 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Wernitz SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . 16049* B Anlage 11 Einführung einer besonderen Genehmigung für Halter auf Menschen abgerichteter Hunde MdlAnfr 61 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . 16049* C Anlage 12 Beteiligung am RASRO-Programm zur Aufnahme von Bootsflüchtlingen aus Indochina MdlAnfr 54 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Enders SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . 16049* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 16003 209. Sitzung Bonn, den 16. April 1986 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 18. 4. Bamberg 18.4. Brandt 18.4. Büchner (Speyer) * 17. 4. Egert 16. 4. Ertl 18. 4. Frau Fuchs (Verl) 16. 4. Dr. von Geldern 16. 4. Hauser (Krefeld) 18.4. Heistermann 16. 4. Heyenn 16. 4. Höffkes 16.4. Frau Kelly 18.4. Frau Krone-Appuhn 18. 4. Schröer (Mülheim) 16.4. Tischer 18. 4. Verheugen 18.4. Dr. Voigt (Northeim) 16. 4. Voigt (Sonthofen) 16.4. Frau Wagner 18. 4. Werner (Dierstnrf) 18. 4_ * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage der Abgeordneten Frau Blunck (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 1): Welche Maßnahmen wurden seitens der Bundesregierung ergriffen, um bereits in die Bundesrepublik Deutschland importierten italienischen Wein auf die Beimischung von Methanol zu überprüfen? Die Bundesregierung hat schon beim ersten Verdacht, daß italienische Weine mit Methanolzusatz aus Italien in andere Länder exportiert worden sein könnten, eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die eine Überprüfung von italienischen Weinen in Gang setzten. Am 21. März 1986, als das Bundesgesundheitsamt dem Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheitamtiichertrauliche Informationen zum Auffinden verfälschter italienischer Weine in Frankreich berichtete, veranlaßte das Ministerium noch am selben Tag folgendes: - Die für die Weinüberwachung zuständigen Länderbehörden wurden über den Sachverhalt unterrichtet und ersucht, verdächtige Weine aus Apulien und Piemont zu untersuchen; - das Bundesministerium der Finanzen wurde gebeten, die Zolldienststellen anzuweisen, derartige Erzeugnisse nur nach amtlicher Prüfung zollamtlich abzufertigen; Anlagen zum Stenographischen Bericht - den italienischen Behörden wurde der Wunsch mitgeteilt, die Bundesregierung unverzüglich über die dort vorliegenden Informationen zu unterrichten; - die Öffentlichkeit wurde über den Verdacht informiert und vor dem Verzehr von Weinen aus den genannten italienischen Regionen gewarnt. Als weitere Informationen über verfälschte italienische Weine auch aus anderen Regionen Italiens bekannt wurden, hat die Bundesregierung die Einfuhrkontrolle verschärft und die Warnung vor italienischen Weinen erweitert. Die für die Weinüberwachung zuständigen Länderbehörden haben unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Verfälschungen von italienischen Weinen mit Methanol veranlaßt, daß verdächtige Weine sichergestellt wurden, bis die Ergebnisse von Untersuchungen vorlagen. Darüber hinaus werden auch weiterhin italienische Weine auf allen Handelsstufen auf unzulässige Methanolgehalte geprüft. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 2): Wie beurteilt die Bundesregierung die Feststellung des Deutschen Caritasverbandes, daß für 1,3 Millionen Bundesbürger die Leistungen der Sozialhilfe nicht mehr die Aufwendungen für ein menschenwürdiges Leben decken, und welche Konsequenzen wird sie aus den Erfahrungen der Caritas ziehen? Die Bundesregierung teilt die Auffassung des Deutschen Caritasverbandes nicht. „Aufgabe der Sozialhilfe ist es, dem Empfänger der Hilfe die Führung eines Lebens zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht" (§ 1 Abs. 2 Satz 1 BSHG). Diesem gesetzlichen Auftrag entspricht grundsätzlich das Leistungsniveau in der Sozialhilfe, wobei der Realwert der Sozialhilfe-Regelsätze über einen längeren Zeitraum Schwankungen unterworfen sein kann - bedingt durch unterschiedliche Regelsatzerhöhungen und unterschiedliche Preissteigerungsraten. So sind z. B. die Regelsätze in der Zeit von Ende 1979 bis Ende 1982 im Bundesdurchschnitt um real, d. h. nach Abzug der Preissteigerungen, 3 v. H. gesunken und in der Zeit von Anfang 1983 bis heute um 5 v. H. real gestiegen. Das jetzt erreichte Kaufkraftniveau der Regelsätze, die zum 1. Juli 1985 im Bundesdurchschnitt um rund 8 v. H. erhöht worden sind, liegt jedenfalls noch über dem früher erreichten Höchststand von 1973. 16048* Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dr. Enders (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 9): Welche Erfahrungen hat die Bundesregierung mit den sogenannten „Haifischzähnen" gemacht, die Geisterfahrer vor falschem Auffahren auf die Gegenfahrbahn der Bundesautobahnen warnen sollen, und gedenkt sie, die inzwischen meist abgenutzten Zeichen zu erneuern? In Übereinstimmung mit der Bundesanstalt für Straßenwesen ist die Bundesregierung der Ansicht, daß die Verhinderung von Falschfahrten am wirksamsten mit den StVO-Verkehrszeichen und Markierungen erfolgt. „Haifischzahn"-Markierungen zählen nicht dazu. Sie sollten daher weder angebracht noch erneuert werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Eylmann (CDU/CSU) (Drucksache 10/5309 Frage 10): Wann sind der Bundesregierung die für die niedersächsische Landesregierung zur A 26/B 73 erstellten Gutachten zugeleitet worden, lagen sie insbesondere rechtzeitig zu den Ausschußberatungen vor? Der Bundesregierung lag das Gutachten „Variantenuntersuchung zur geplanten A 26 Stade—Hamburg" seit Ende November 1985 vollständig vor. Damit war gewährleistet, daß der Verkehrsausschuß des Deutschen Bundestages die Ergebnisse des Gutachtens mit würdigen konnte. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Pfuhl (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 11): Welche Ergebnisse zeigt der vom Bundesministerium für Verkehr durchgeführte Modellversuch „Weniger Verkehrszeichen" im Hinblick auf ländliche Gebiete? Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt im kommunalen Bereich. Falls sich Erkenntnisse ergeben, die auch für ländliche Bereiche von Bedeutung sind, wird die Projektgruppe dies hervorheben. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Bindig (SPD) (Drucksache 10/5309 Fragen 12 und 13): Welche Auswirkungen auf die Haltung der Bundesregierung zum Eisenbahn-Splügen-Projekt haben die neueren Entwicklungen in Italien, wo der Bau der Splügen-Transversale in den Generalverkehrsplan Italien aufgenommen worden ist, im Staatshaushalt für das Jahr 1986 für Durchführungsstudien 10 Milliarden Lire (ca. 17 Millionen DM) eingestellt worden sind und die italienischen Bahnen angewiesen worden sind, mit den Planungsarbeiten für die Splügen-Linie zu beginnen, und in der Schweiz, wo der Beschluß des Bundesrates, das Thema neue Alpentransversalen erst in den 90er Jahren zu behandeln, durch eine Abstimmung im Nationalrat am 17. Dezember 1985 aufgehoben worden ist mit dem Ziel, eine frühere Entscheidung über das Splügen-Projekt zu erreichen? Ist die Bundesregierung angesichts der Bedeutung des Baus einer weiteren Eisenbahn-Alpentransversale, insbesondere für den Güterverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien, bereit, sich innerhalb der EG und bilateral gegenüber der Schweiz und Italien aktiv für das Splügen-Projekt einzusetzen, oder ist ihre Haltung in der Splügen-Frage mehr durch passives Reagieren auf Entscheidungen in Italien und der Schweiz gekennzeichnet? Zu Frage 12: Die Bundesregierung begrüßt und unterstützt jede Verbesserung des Schienenverkehrs über die Alpen. Dafür hat sich auch Bundesminister Dr. Werner Dollinger anläßlich des Treffens der Verkehrsminister der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs, der Schweiz und Italiens am 1. Februar 1986 in Zürich ausgesprochen. Natürlich liegt die Entscheidung darüber, welche Lösung zum Zuge kommt und wie sie im Detail aussehen wird, in erster Linie bei den territorial unmittelbar betroffenen Staaten. Zu Frage 13: Die Bundesregierung setzt sich sowohl innerhalb der EG als auch bilateral bzw. trilateral für eine Verbesserung der alpenquerenden Verkehre im Eisenbahnbereich ein. Die Auswahl einer bestimmten Trasse oder eines Projektes ist vor allem davon abhängig, welche Lösung von den unmittelbar betroffenen Staaten als durchführbar erachtet wird. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) (Drucksache 10/5309 Frage 18): Angesichts des für viele bereits angebrochenen Kabelzeitalters stellt sich im Interesse gleicher Informationsmöglichkeiten aller Bundesbürger die Frage, wie viele Gebiete und damit welche Anzahl von Bürgern derzeit noch über einen unzureichenden Fernsehempfang der ersten bis dritten Programme verfügen? Nach der Erschließungsübersicht der Deutschen Bundespost gibt es ca. 2 000 unversorgte Gebiete, in denen ein, zwei oder drei Programme fehlen. Dies bedeutet, daß im 1. Programm ca. 316 000 Einwohner, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 16049* im 2. Programm ca. 352 000 Einwohner und in den 3. Programmen ca. 540 000 Einwohner unversorgt sind. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/ 5309 Frage 19): Aus welchen Gründen kann bislang über das Btx-System der Deutschen Bundespost noch keine Information aus französischen Rechnern bezogen werden, und trifft es zu, daß bislang vor allem die äußerst unflexible Haltung bei der Poste Telephone Telegraphe (PTT) verantwortlich ist? Aufgrund der Vereinbarung des Ministers für das Post- und Fernmeldewesen und des zuständigen Ministers Frankreichs vom 30. Oktober 1984 wurden die technischen Einrichtungen für den Verbund zwischen Bildschirmtext und Teletel, dem französischen Videotextsystem, in Deutschland und Frankreich zum 30. September 1985 betriebsfähig bereitgestellt. Eine Inbetriebnahme des Verbundes scheiterte bisher, da Frankreich die Eröffnung des Videotextverbundes von einer Zulassung französischer Teletelgeräte in der Bundesrepublik Deutschland abhängig macht. Von dem von Frankreich seit Mai 1985 zur Zulassung vorgestellten Geräten konnte bereits ein Gerät im August 1985 zugelassen werden. Die übrigen Zulassungsversuche scheiterten, da die elektrischen Zulassungsbedingungen, denen deutsche Geräte auch unterworfen werden, von den französischen Geräten bislang nicht eingehalten wurden. Eine erfolgreiche Zulassung hängt von der Nachbesserung der Geräte durch die französische Industrie ab. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 10/5309 Fragen 50 und 51): Erwägt die Bundesregierung noch in dieser Wahlperiode die Vorlage eines Gesetzentwurfs über weitere Strukturverbesserungen für den einfachen Dienst, welche Maßnahmen kommen dabei nach ihrer Auffassung gegebenenfalls in Betracht? Wie steht die Bundesregierung heute zu dem Vorschlag der Fraktion der SPD (Drucksache 10/4238), die allgemeine Stellenzulage bis einschließlich Besoldungsgruppe A 7 als ersten Schritt in die Grundgehaltstabelle einzubauen? Zu Frage 50: Die Bundesregierung sieht es in Übereinstimmung mit der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 14. November 1985 für notwendig an, die Aufgaben der strukturellen Weiterentwicklung des öffentlichen Dienstrechts Schritt für Schritt zu lösen. Die Verbesserungen im Vierten Gesetz zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften stellen bereits einen wichtigen Fortschritt, besonders für die Besoldung des einfachen Dienstes, dar. Die Bundesregierung wird der Entschließung entsprechend berichten, welche weiteren dienstrechtlichen Maßnahmen zu erwägen und welche vordringlich sind. Zu Frage 51: Zur Frage des Einbaus der sogenannten Harmonisierungszulagen in die Grundgehälter verweist die Bundesregierung auf ihre Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrates zu dem Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften in Anlage 3 der Bundestagsdrucksache 10/3789. Die Bundesregierung hält im Hinblick auf die vielschichtigen Probleme des Zulageneinbaus eine isolierte Lösung nur für die genannten Besoldungsgruppen nicht für zweckmäßig. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 10/5309 Frage 61): Ist die Bundesregierung bereit, die Einführung einer besonderen Prüfung bzw. einer besonderen Genehmigung für Halter oder Führer auf Menschen abgerichteter Hunde vorzusehen? Wie mein Kollege Dr. Waffenschmidt in der Fragestunde vom 15. Januar 1985 auf die Fragen 38 und 39 der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) ausgeführt hat, erscheinen der Bundesregierung die bestehenden Vorschriften für Haltung, Züchtung und Abrichtung von Hunden ausreichend. Der von Ihnen angesprochene Gesichtspunkt, wegen möglicher Gefährdung die Einführung einer besonderen Prüfung bzw. einer besonderen Genehmigung für Halter oder Führer auf Menschen abgerichteter Hunde vorzusehen, gehört wesensmäßig dem Bereich „Polizei- und Ordnungsrecht" an, von dem im Kompetenzkatalog der Art. 73, 74 Grundgesetz deutlich wird, daß er grundsätzlich der Länderkompetenz zugehört. Daher können allenfalls die Bundesländer in dem von Ihnen genannten Sinne gesetzgeberisch tätig werden. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Dr. Enders (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 54): Hat die Bundesregierung die Absicht, die RASRO-Organisation (Rescue at Sea Resettlement Officers) zu unterstützen, um mehr Aufnahmeplätze für die Wiederansiedlung von Flüchtlingen aus Indochina, die auf hoher See von Handelsschiffen gerettet wurden, in Drittländern bereitzustellen? 16050* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Die Bundesregierung prüft einen Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum RASRO-Programm des UNHCR. Sie verweist darauf, daß schiffbrüchig gewordene Flüchtlinge, die von Schiffen gerettet werden, die die Bundesflagge führen, ohnehin zahlenmäßig unbegrenzt in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme finden. Probleme bereitet in erster Linie die Unterbringung der Flüchtlinge, die von Billigflaggenschiffen aus Seenot gerettet, von den Flaggenstaaten aber nicht aufgenommen werden. Die Bundesrepublik Deutschland ist daher mit Beginn des Jahres 1985 dem DISERO-Programm des UNHCR beigetreten. Sie hat für dieses Programm, das die Aufnahme solcher Flüchtlinge in Drittländern garantiert und den Flüchtlingen ein längeres Lagerleben in der Region erspart, zunächst 200 Aufnahmeplätze bereitgestellt, von denen noch etwa 80 Plätze nicht in Anspruch genommen worden sind.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Annemarie Borgmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Meine Damen und Herren! Herr Präsident! Die Maßnahmen der USA gegen Libyen werden von uns auf das schärfste verurteilt, und zwar aus verschiedenen Gründen.
    Erstens handelt es sich um die Anwendung von militärischer Gewalt zur Lösung zwischenstaatlicher Differenzen. Ein solches Verhalten lehnen wir nachdrücklich ab. Gewalt kann kein Mittel sein, politische Meinungsverschiedenheiten auszutragen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir werfen der Reagan-Administration vor, sich um friedliche und politische Konfliktlösungen nicht bemüht zu haben.
    Zweitens. Die offizielle Begründung des militärischen Überfalls ist ein reiner Vorwand, der jeder Substanz entbehrt. Ernsthafte Beweise für eine libysche Verantwortung für den Bombenanschlag sind bis heute nicht vorgelegt worden. Es ist immer nur von „Hinweisen" die Rede.

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    Drittens. Selbst wenn entsprechende Beweise existierten, wäre das noch lange kein Grund, daß die US-Regierung militärische Überfälle unternimmt. Internationales Faustrecht und das Gesetz des Dschungels sind das allerletzte, was wir angesichts der destabilen Weltlage und der Situation im Mittleren Osten gebrauchen können.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Viertens. Die militärischen Überfälle der USA auf Libyen stellen einen eindeutigen Bruch des internationalen Rechts dar. Wir erwarten von dieser Bundesregierung, die Law and Order auf ihre Fahnen geschrieben zu haben ständig vorgibt, daß sie dies öffentlich feststellt. Die ständige Mißachtung des Völkerrechts durch die US-Regierung — ich erinnere hier nur an die Geringschätzung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag in Sachen Nicaragua — ist nur ein Nebenaspekt dieser Krise, aber auch er sollte hier angesprochen werden.
    Fünftens. Die Bundesregierung hat es bisher nicht für nötig gehalten, sich zu der Tatsache zu äußern, daß offensichtlich 70 bis 100 Menschen durch amerikanische Bomben getötet worden sind, viele von ihnen Frauen und Kinder. Arabische Menschenleben zählen bei Ihnen wohl nicht so viel wie nordamerikanische oder europäische. Das muß ich daraus wohl schließen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Menschen zweiter Klasse!)

    Sechstens. US-Militärangriffe im Mittelmeer sind von der NATO nicht zu trennen. Das NATO-Land Großbritannien diente als Ausgangspunkt des nächtlichen Überfalls. US/NATO-Bomber und -Piloten zerstörten mit NATO-Bomben die Wohngebäude und militärischen Einrichtungen in Libyen. Wenn der Oberkommandierende der US-Truppen in Europa zugleich der Oberkommandierende der NATO ist und US-Basen in Westeuropa in die Vorbereitung und Durchführung der Angriffe einbezogen waren, dann kann man politisch nicht so tun, als wäre es keine NATO-Operation gewesen, auch wenn dies formal zutrifft.
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 16029
    Frau Borgmann
    Siebentens. Wir ziehen daraus den Schluß, daß die Integration der Bundesrepublik in die NATO das Risiko erhöht, in militärische Abenteuer der USA hineingezogen zu werden.

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    Der 1982 abgeschlossene Wartime Host Nation Support-Vertrag mit den USA verstärkt diese Gefahr ganz beträchtlich. Er sieht vor, daß die Bundesrepublik im Falle eines Krieges oder einer Krise militärische Hilfsdienste für die US-Truppen durchzuführen hat. Wir fordern aus diesem Grund erneut, diesen Vertrag zu kündigen und einen Prozeß zu beginnen, der die Bundesrepublik von der NATO distanziert.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Achtens. Die US-Aggression gegen Libyen ist eine offene Gefährdung des Weltfriedens. Sie enthält die Gefahr einer horizontalen oder vertikalen Eskalation und öffnet die Tür für eine direkte Konfrontation der Supermächte im Mittelmeer und auf der ganzen Welt. Welches Risiko das für den Weltfrieden darstellt, insbesondere welche Gefahren damit für die europäische Sicherheit heraufbeschworen werden, sollte selbst den Stahlhelm-Kriegern in der Union zu denken geben.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Na, na!)

    Es handelt sich um ein Spiel mit dem Feuer der Großmächtekonfrontation durch die USA, und dies ist von geradezu gigantischer Verantwortungslosigkeit. Und es handelt sich um einen Fall politischer Verantwortungslosigkeit seitens der Bundesregierung, da sie dieser Gefahr nicht eindeutiger im Interesse der Bürger entgegentritt.
    Neuntens. Der militärische Schlag der USA wird als ein angeblicher Vergeltungsschlag bezeichnet. Es handelt sich aber in Wirklichkeit selbst um eine terroristische Aktion, um einen Akt blanken Staatsterrorismus'.

    (Lebhafter Beifall bei den GRÜNEN)

    Es handelt sich um die Tötung unbeteiligter und unschuldiger Zivilisten aus politischen Gründen. Nichts unterscheidet die US-Luftangriffe auf Libyen von terroristischen Anschlägen auf Flughäfen, Flugzeuge oder Diskotheken, außer daß sie umfassender, blutiger und von einer NATO-Armee durchgeführt wurden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir erwarten von der Bundesregierung, daß sie Terror auch dann verurteilt, wenn er von ihren Verbündeten ausgeht.

    (Erneuter Beifall bei den GRÜNEN) Wir lehnen Terrorismus prinzipiell ab. (Na, na! bei der CDU/CSU)

    Das haben wir an sehr vielen Stellen immer wieder deutlich gemacht. Jede Erscheinungsform von Terrorismus ist für uns verbrecherisch. Irgendwelche politischen Begründungen ändern daran nichts. Dabei ist es allerdings von Bedeutung, daß Widerstandshandlungen nicht automatisch zu terroristischen Aktionen abgestempelt werden dürfen. Der
    Widerstand gegen die Diktatur des Nazifaschismus wäre von den Nazis selber sicherlich als terroristisch verteufelt worden. Für uns handelte es sich um notwendige und legitime Widerstandshandlungen. Das im Grundgesetz verbriefte Widerstandsrecht trägt diesem Umstand Rechnung. Jeder blutige Diktator in einem Land der Dritten Welt findet es bequem, den Widerstand der Bevölkerung gegen seine Diktatur als terroristisch und möglichst noch als von Moskau gesteuert zu brandmarken.
    Wir müssen unterscheiden zwischen dem legitimen Kampf von Befreiungsbewegungen und Volkswiderstand und terroristischen Aktionen. Bewaffnete und brutale Angriffe und Anschläge auf unbeteiligte und unschuldige Zivilpersonen, auf Frauen und Kinder, sind in der Regel ein guter Indikator dafür, daß eine Aktion nicht aus dem Volkswiderstand heraus gewachsen ist, sondern einen terroristischen Akt darstellt.
    Den internationalen Terrorismus durch eigenen staatlichen Terrorismus bekämpfen zu wollen ist absurd und verdient dieselbe Abscheu wie die Terrorakte selbst.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wer den internationalen Terrorismus bekämpfen möchte, muß sich um seine Ursachen kümmern und sich bemühen, diese zu beeinflussen. Wenn wir über die Ursachen des Terrorismus im Nahen und Mittleren Osten sprechen, dann gerät sofort die ungelöste Palästinafrage ins Blickfeld. Solange Palästinenser unter miserablen Bedingungen in Lagern leben, solange sie diskriminiert oder — wie in den Flüchtlingslagern im Libanon — massakriert werden, solange den Palästinensern jede politische und friedliche Perspektive für ihre Zukunft verweigert wird, so lange wird das Problem des Terrorismus im Nahen Osten nicht wirklich gelöst werden können.
    Die Bereitschaft, an einer politischen Lösung mitzuarbeiten, ist ein Kriterium dafür, ob eine Regierung tatsächlich an der Beseitigung der Ursachen des internationalen Terrorismus interessiert ist oder auf diesem ihr eigenes Süppchen kochen möchte.
    Eine Entwicklung, die uns zunehmend besorgt machen sollte, ist eine Spielart des internationalen Terrorismus, die in den letzten Jahren Hochkonjunktur hatte: der Staatsterrorismus der NATO-Staaten.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich erinnere hier nur an den Bombenanschlag des französischen Geheimdienstes auf das GreenpeaceSchiff „Rainbow Warrior" in Neuseeland.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Zur Bezeichnung des Anschlags als terroristisch konnte sich die Bundesregierung nicht durchringen. Offenbar mißt die Bundesregierung mit zweierlei Maß. Und wie bewertet die Bundesregierung die gewaltsame Kampagne der sogenannten Contratruppe, die diese von Honduras aus gegen Nicaragua führt?

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    16030 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986
    Frau Borgmann
    Die Contras wurden von USA gegründet, sie werden von den USA ausgebildet, bewaffnet und finanziert. Diese Söldnertruppe fällt in Nicaragua ein, greift wirtschaftliche Ziele, die Infrastruktur, Schulen und Krankenhäuser an, verschleppt Zivilisten und begeht Massaker an Frauen und Kindern. Sind diese Aktionen, sehr geehrter Herr Möllemann, terroristische Aktionen im Sprachgebrauch der Bundesregierung? Warum haben Sie dies bisher nicht öffentlich erklärt? Oder haben Morde, Folter und Entführungen dann nichts mit dem internationalen Terrorismus zu tun, wenn sie aus USA-Steuergeldern finanziert werden?

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Doch natürlich wäre es ungerecht, den Vorwurf des Staatsterrorismus auf NATO-Länder beschränken zu wollen. Israel braucht sich hier nicht zu verstecken. Die Luftangriffe auf PLO-Lager in Tunesien, auf den irakischen Kernreaktor, die Entführung eines libyschen Flugzeuges mit libyschen Passagieren nach Israel sind einige Beispiele.
    Auch hier bietet sich das gleiche Bild. Herr Möllemann verurteilte — zu Recht — etwa die Flugzeugentführung als völkerrechtlich nicht zu rechtfertigen. Die an ihn gerichtete Frage, ob er diese Aktion Israels für terroristisch halte, die wir im Februar schriftlich gestellt haben, beantwortete er nicht. Wir wiederholen sie hiermit erneut.
    Der staatliche Terror der südafrikanischen Regierung gegen die schwarze Zivilbevölkerung dürfte doch auch in der Union bemerkt worden sein.
    Insgesamt ergibt sich das Bild, daß das Verhältnis der Bundesregierung zum internationalen Terrorismus ungeklärt ist. Die Bundesregierung verwendet tatsächlich doppelte Maßstäbe, indem sie unbestätigten Behauptungen der US-Regierung folgt, ein Land habe Anschläge begangen, obwohl dies nicht nachgewiesen ist, während sie auf der anderen Seite terroristische Aktionen von befreundeten oder verbündeten Ländern zwar gelegentlich tadeln mag, diese aber nicht beim Namen nennt. Eine bessere Absprache, bessere Konsultationen mit den fraglichen Verbündeten würden hier nicht weiterhelfen. Die Kumpanei mit solchen Politikern würde nur wachsen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Hier hilft kein neuer Koordinationsmechanismus, hier hilft nur, auf Distanz zu den Tätern zu gehen. Wenn die Bundesregierung wirklich an der Bekämpfung des Terrorismus interessiert wäre, dann sollte sie ihn auch dann beim Namen nennen, wenn ihr dies politisch unbequem ist. Kumpanei mit Terroristen wird nicht dadurch besser, daß sie Nadelstreifenanzüge tragen und in Weißen Häusern residieren.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Hier muß die Bundesregierung Roß und Reiter nennen, und — um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen — Worte allein genügen hier nicht, Maßnahmen gegen den Staatsterrorismus sind nötig. Die Bundesregierung soll uns doch bitte einmal erklären, wie man mit Staaten in einem gemeinsamen Verteidigungsbündnis bleiben kann, die zu notorischen Terrorexporteuren gehören. Was bedeutet denn in diesem Zusammenhang das Gerede von der Wertegemeinschaft? Ist das der Schritt von der Gemeinschaft der Demokraten zur Gemeinschaft der Terroristen?

    (Lange [GRÜNE]: Sehr gut!)

    Maßnahmen gegen den Staatsterrorismus zu ergreifen, muß für die Bundesrepublik auch bedeuten, deren Opfern großzügige humanitäre Hilfe zukommen zu lassen: Hilfe für die Opfer der Contraterroristen, Hilfe für die Opfer des südafrikanischen Terrors und Hilfe für die libyschen Zivilisten, die zu Opfern des Bombenterrors der USA geworden sind. Maßnahmen für den Staatsterrorismus zu ergreifen bedeutet auch, unsere Beziehungen zu diesen Ländern zu überprüfen, jede direkte und indirekte, jede politische, infrastrukturelle oder militärische Unterstützung terroristischer Maßnahmen vom Boden der Bundesrepublik zu unterbinden.
    Wir sind der Auffassung, daß die Angriffe der USA verabscheuungswürdig sind. Das möchte ich noch einmal betonen: Sie sind Ausdruck einer Politik, die sich anmaßt, über das Schicksal anderer Länder zu entscheiden. Dahinter steht ein nur dürftig verhüllter Anspruch auf Weltherrschaft, der auch in den Beziehungen der Reagan-Administration zur Dritten Welt insgesamt zum Ausdruck kommt.
    Wir fordern die USA auf, sich an die Regeln des Völkerrechts zu halten, auf die Androhung und Anwendung von Gewalt in den internationalen Beziehungen zu verzichten, ihre Konflikte mit anderen Ländern friedlich und durch Verhandlungen beizulegen und sich insgesamt wie ein zivilisiertes Land zu verhalten.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Peinlich!)

    Wir begrüßen daher auch die Demonstrationen der Friedensbewegungen von gestern nachmittag und die, die am kommenden Samstag stattfinden werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Diese Aktionen machen deutlich, auf welch harten Widerstand die US-Angriffe in Libyen hier bei uns in der Bevölkerung stoßen, und sie machen deutlich, daß die Bevölkerung der Ansicht ist, daß Luftangriffe internationale Probleme nicht lösen können.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Friedensbewegung mit Steinwürfen auf Menschen und Sachen!)

    Wir rufen die Bürger in diesem Lande auf, sich zahlreich an diesen Demonstrationen zu beteiligen.
    Danke schön.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schäfer (Mainz).




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bundeskanzler Kohl hat in seiner Regierungserklärung weit über das hinaus, was er gestern unmittelbar nach Bekanntwerden des amerikanischen Angriffes gesagt hat, die Haltung der Bundesregierung deutlich gemacht. Ich darf Ihnen sagen, daß ich über die unmißverständliche Sprache sehr froh bin, die Herr Kohl gebraucht hat, wenn er hier als Bundeskanzler natürlich anders sprechen muß, als das ein Abgeordneter unserer Fraktion tun kann. Ich bin ihm für diese Ausführungen dankbar, weil sie unsere Haltung verdeutlicht haben.

    (Beifall bei der FDP — Roth [SPD]: Vom Blackout zum Halbdunkel!)

    Herr Dr. Vogel, ich glaube, es ist auch nicht richtig, wenn Sie festgestellt haben, Herr Kohl habe sich nicht eindeutig genug von der Anwendung von Gewalt distanziert. Wenn Sie genau zugehört haben, ist das sehr deutlich geworden.

    (Kuhlwein [SPD]: Zwischen den Zeilen! — Lange [GRÜNE]: Nein, das ist es nicht!)

    Meine Damen und Herren, der Bundeskanzler hat ausführlich auf die Rolle Libyens und seines Revolutionsführers Ghaddafi hingewiesen. Der Oppositionsführer hat das ebenso getan. Die Verurteilungen der Methoden dieses Staates und seines Führers sind sehr eindeutig gewesen, und ich habe dem nichts hinzuzufügen. Wir, alle Fraktionen dieses Hauses, verurteilen den Terrorismus. Es darf hier nie dazu kommen, daß gegenüber dem Terrorismus unterschiedliche Auffassungen vertreten werden. Meine Damen und Herren, ich glaube, darüber besteht auch völlige Einigkeit.
    Nun komme ich zu dem — wenn auch spät, am vergangenen Montag, unternommenen — Versuch der europäischen Außenminister, Maßnahmen vorzuschlagen, die zu einer Bekämpfung des Terrorismus beitragen können. Ich bin sehr froh darüber, daß wir uns gemeinsam mit den anderen europäischen Staaten auf der Linie der europäischen Außenminister bewegen. Am Rande muß ich allerdings sagen, daß ich nicht sehr glücklich über die etwas mißverständliche Haltung Großbritanniens in diesem Zusammenhang bin — die Rolle dieses Landes wird j a noch zu klären sein —,

    (Paterna [SPD]: Das war eine unmißverständliche Haltung!)

    aber ich glaube, dazu werden wir sicher später noch Genaueres erfahren können.
    Meine Damen und Herren, wir haben auch — das ist an diesen beiden Tagen sehr häufig gesagt worden — Verständnis für die berechtigte Empörung in den Vereinigten Staaten über die Zunahme des Terrorismus und über die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten und die Bürger dieses Landes besonders betroffen gewesen sind. Aber, meine Damen und Herren, ich fürchte, daß die Information in den Vereinigten Staaten etwas einseitig, sozusagen schwarz-weiß, gelaufen ist; sonst könnte man in der amerikanischen Bevölkerung nicht den Glauben haben, ein Schlag gegen Ghaddafi sei ein wirkungsvoller Beitrag zur Bekämpfung des Terrorismus.
    Ich habe diesen Optimismus, den ich gestern abend im Deutschen Fernsehen aus dem Munde vieler amerikanischer Bürger gehört habe, ein bißchen erschrocken verfolgt, weil ich doch glaube, daß es sehr leichtfertig wäre,

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    zu meinen, man könne auf diese Weise einer Hydra den Kopf abschlagen.

    (Zustimmung bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, ich glaube auch, daß wir in der Bundesrepublik Deutschland, wir als Abgeordnete eines freien Landes, uns bei aller Solidarität, um die hier jetzt hoffentlich nicht ein Wettrennen einsetzen wird — es gab dazu ja unter dem Motto „Wer ist solidarischer als der andere?" schon Ansätze —, das Recht herausnehmen müssen, das, was uns besorgt macht, auch gegenüber unseren Bundesgenossen sehr deutlich zum Ausdruck zu bringen.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, da muß man vielleicht — ich tue das deshalb, weil ich den Journalisten gut kenne; er war mit mir zusammen des öfteren in den Vereinigten Staaten und gilt als ausgesprochener Liebhaber dieses Landes — einmal Herrn Joffe aus der „Süddeutschen Zeitung" zitieren, wenn er heute zum Verhalten der Vereinigten Staaten sagt:
    Was nützt der hehrste Grundsatz, wenn er
    durch die falschen Mittel korrumpiert wird?

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, ich habe es bedauert, daß der Präsident gestern offensichtlich falsch unterrichtet war, als er erklärte, der Angriff habe sich ausschließlich auf militärische Ziele gerichtet. Die Bilder im Deutschen Fernsehen haben leider einen anderen Eindruck vermittelt, und ich nehme an, daß auch in den Vereinigten Staaten bei vielen, die zunächst diese Aktion begrüßt haben, ein gewisses Erschrecken zutage treten wird, wenn sie die Bilder von den Wirkungen dieses Angriffs sehen.
    Frau Kollegin Borgmann, wenn das vor mir noch keiner getan haben sollte, darf ich es nachholen: Ich bedaure es sehr, daß Zivilpersonen in Libyen auf Grund der Wirkungen dieser neuesten Waffen, die dort eingesetzt worden sind, zu Tode gekommen oder schwer verletzt worden sind.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Wir sind auch deshalb so besorgt, weil wir die Folgen bedenken müssen, weil wir wissen, daß gerade im arabischen Raum Reaktionen irrationaler Art, Reaktionen des Hasses erfolgen werden, auch wenn wir hier jetzt zur Besonnenheit mahnen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Genau!)

    Es wird viel schwerer als vorher sein, unseren Einfluß geltend zu machen.
    Ich möchte einmal ein sehr, sehr zurückhaltendes, gemäßigtes Land etwas genauer betrachten,



    Schäfer (Mainz)

    nämlich Ägypten, das ja nun selber immer wieder von Ghaddafi bedrängt war und keinen Grund hat, dem Oberst in irgendeiner Weise verbunden zu sein. In Ägypten gibt es wieder — und das sollte uns doch zu denken geben — Ansätze, das Verhältnis zur Sowjetunion neu herzustellen. Das macht mich keineswegs besorgt, aber ich glaube, man sollte feststellen, daß man auch in Ägypten vorsichtig auf Distanz zu den Vereinigten Staaten geht, und wenn das schon in Ägypten so ist, wie, meine Damen und Herren, wird es erst in anderen Staaten sein? Wenn das eine gute Nahostpolitik sein soll, so fehlt mir dafür jedwedes Verständnis.
    Meine Damen und Herren, ich fürchte, daß der Schulterschluß arabischer Staaten, die gar nicht für Ghaddafi sind, schon deshalb erfolgen muß, weil es eben in der arabischen Bevölkerung für Herrn Ghaddafi ein ganz anderes Verständnis gibt als bei arabischen Führern. Wenn Sie sich z. B. mit jungen Leuten in Marokko unterhalten, dann werden Sie überrascht sein, was die in diesem Mann, so wie er sich auch verkauft, sehen: den missionarischen Panarabisten, der versucht, im Interesse der arabischen Staaten deren Probleme zu lösen. Das sollten wir hier bei der Kritik Ghaddafis immer im Auge behalten. Er ist deshalb sicher gefährlich, weil seine Argumente in vielen arabischen Staaten zumindest die Jugend bewegen. Das sollte man nicht vergessen.
    Man kann auch der sowjetischen Regierung bei ihrer weltpolitischen Verpflichtung nicht absprechen, daß sie reagieren mußte, selbst wenn sie nicht reagieren wollte. Wir waren in der vorigen Woche in Moskau zu Gesprächen und wir haben auch das Thema Terrorismus gestreift. Ich meine, wir sollten die Sowjetunion nicht aus ihrer Verantwortung zur Bekämpfung des Terrorismus entlassen, indem wir sie mehr in internationale Konferenzen und Abmachungen einbeziehen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Die Sowjetunion, das glaube ich mit Sicherheit behaupten zu können, ist ebenso wie andere Staaten besorgt über die Zunahme einer fundamentalistischen und nicht mehr kontrollierbaren Bewegung in den arabischen Staaten. Das ist mir selbst gesagt worden. Und wer die sowjetische Führung kennt, weiß, daß ihr Unkontrollierbarkeit und Unberechenbarkeit Begriffe sind, die sie immer verabscheut hat.
    Es gibt aber einen weiteren Grund, den ich die Vereinigten Staaten zu bedenken bitte. Das wird, glaube ich, in Washington oft übersehen. Wir stehen doch hier alle, insbesondere die die Regierung tragenden Parteien, Abend für Abend in einer Art Abwehrschlacht gegen die Zweifel in unserer Bevölkerung, die nachhaltig vorhanden sind

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    und die wir hier auch aussprechen müssen, daß nämlich die Vereinigten Staaten im Ernstfall möglicherweise handeln, ohne auf ihre Verbündeten Rücksicht zu nehmen.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Das wird in unserer Bevölkerung dank Ihrer Agitation — darf ich mal dazusagen — zum Teil geglaubt. Und ich muß Ihnen sagen, ich bemühe mich mit meinen Kollegen seit Jahr und Tag, diese Auffassung nicht noch zu unterstützen, sondern zu widerlegen. Aber ich sage Ihnen auch, durch solche Aktionen wird unsere Möglichkeit, diese Argumente zu widerlegen, erschwert. Das muß man ganz klar sehen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ein Wort vielleicht auch noch zur Bekämpfung des Terrorismus über das hinaus, was die europäischen Außenminister beschlossen haben. Es ist hier mehrfach, auch von mir, in früheren Debatten gesagt worden: man muß an die Wurzeln gehen. Hier, glaube ich, kommt nun etwas hoch — und ich bin versucht, hier auch Kolleginnen und Kollegen anzusprechen, die in diesem Raum sitzen —, es kommt etwas zum Vorschein, was uns eigentlich im nachhinein besorgt machen muß, nämlich unsere eigene übergroße Zurückhaltung, im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft aktiver und intensiver zu werden bei der Lösung des Nahostkonflikts. Ich glaube nicht, daß es richtig ist, wenn hier aus einer bestimmten Rücksichtnahme heraus den Vereinigten Staaten überlassen wird, als einzige Macht die Probleme des Nahen Ostens lösen zu sollen. Die Regierung Reagan hatte sechs Jahre Zeit dazu, und ich verstehe, daß sechs Jahre nicht ausreichend sind, auch nur einen Schritt weiterzukommen. Ich glaube, wir sind gefragt, etwas mehr — als europäische Staaten gemeinsam — wir sind zwölf — zu tun, um zur Lösung dieses Konflikts beizutragen. Auch hier, meine ich, sollte man Möglichkeiten, die sich vielleicht jetzt in Moskau bieten, nicht ganz von der Hand weisen. Auch das sollte geprüft und sollte mit einbezogen werden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich begrüße sehr, daß wir einen euroarabischen Dialog bekommen werden. Staatsminister Möllemann und ich haben schon nach den Anschlägen in Wien und in Rom deutlich gemacht, daß wir einen solchen Dialog für wichtig halten. Es ist ein halbes Jahr vergangen. Jetzt ist es Beschluß geworden. Der Bundesaußenminister hat am 17. Januar bereits im Rahmen der EG-Außenministerkonferenz gefordert, diesen Dialog möglichst schnell zu führen. Der Bundeskanzler hat zu Recht darauf hingewiesen, der Prozeß in Europa sei noch zu langsam. Wir überzeugen die Vereinigten Staaten natürlich nicht, wenn wir ein solches langsames Tempo vorlegen und wenn drüben der Eindruck entsteht: Die tun zwar nichts, aber uns kritisieren sie. Das können wir auf die Dauer natürlich nicht durchhalten.

    (Beifall bei der FDP)

    Ich hoffe, daß der schwere Zwischenfall, der uns alle außerordentlich erregt hat, nicht zu einer Eskalation führt. Das ist ja heute vielfach zum Ausdruck gekommen. Wir werden dazu alles tun, was in unseren Kräften steht. Ich glaube alle Fraktionen werden dazu beitragen, auch durch Gespräche, auch durch Kontakte mit Ländern, die wir als nichtgemäßigte Länder bezeichnen. Ich halte es für Unsinn, die arabischen Staaten in gemäßigte und nichtge-



    Schäfer (Mainz)

    mäßigte zu teilen und nur mit den gemäßigten Gespräche zu führen. Wir müssen auch mit Syrien reden und nicht nur mit den sogenannten gemäßigten Staaten.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Tun wir doch!)

    — Wir tun es auch; ich rede jetzt auch von den Abgeordneten.
    Ich komme zum Schluß. Ich meine, für Liberale ist es immer ganz gut, Außenstehende zu zitieren. Dann fällt es uns leichter, überzeugend zu wirken. Herr Joffe wird mir verzeihen, wenn ich ihn noch einmal zitiere. Ich bin sehr froh über den Schlußsatz in seinem heutigen Leitartikel. Dort heißt es:
    Wer im Namen der liberalen Demokratie gegen Terror und Nihilismus zu Felde zieht, darf nie vergessen, was den Kern dieser Ordnung ausmacht: daß der Zweck niemals die Mittel heiligt.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)