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    Plenarprotokoll 10/209 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 209. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Franke (Hannover) 16021 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung „Internationaler Terrorismus" Dr. Kohl, Bundeskanzler 16021 C Dr. Vogel SPD 16024 D Klein (München) CDU/CSU 16027 A Frau Borgmann GRÜNE 16028 B Schäfer (Mainz) FDP 16031 A Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 16033A Gansel SPD 16034 B Möllemann, Staatsminister AA 16037 B Wischnewski SPD 16038 D Dr. Stercken CDU/CSU 16041A Lange GRÜNE 16043 B Broll CDU/CSU 16044 B Dr. Holtz SPD 16045 B Vizepräsident Stücklen 16037 B Fragestunde — Drucksache 10/5309 vom 11. April 1986 — Finanzielle Unterstützung Namibias in Höhe von bisher 80 Millionen DM; Aufschlüsselung dieses Betrages nach Haushaltsjahren und Zweckbestimmung MdlAnfr 3, 4 11.04.86 Drs 10/5309 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 16003 B ZusFr Toetemeyer SPD 16003 D Ermittlungsverfahren wegen Demonstrationen gegen den Bau der Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf MdlAnfr 7, 8 11.04.86 Drs 10/5309 Vogel (München) GRÜNE Antw PStSekr Erhard BMJ 16004 A ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 16004 B Pläne der Bundesbahn für das Ausbesserungswerk Saarbrücken-Burbach MdlAnfr 16, 17 11.04.86 Drs 10/5309 Brück SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 16004 C ZusFr Brück SPD 16004 C ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU . . 16004 D ZusFr Ranker SPD 16005A ZusFr Fischer (Homburg) SPD 16005 B ZusFr Berschkeit SPD 16005 C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16005 C ZusFr Schreiner SPD 16006 D Öffnungszeiten der Poststellen I und II MdlAnfr 20, 21 11.04.86 Drs 10/5309 Liedtke SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16007 B ZusFr Liedtke SPD 16007 D ZusFr Paterna SPD 16008 B ZusFr Berschkeit SPD 16008 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Sozialverträgliche Personaleinsatzplanung bei Rationalisierungsmaßnahmen der Post MdlAnfr 22, 23 11.04.86 Drs 10/5309 Kretkowski SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16008 D ZusFr Kretkowski SPD 16009A ZusFr Paterna SPD 16009 B Sozialverträgliche Personaleinsatzplanung bei Rationalisierungsmaßnahmen der Post MdlAnfr 24, 25 11.04.86 Drs 10/5309 Berschkeit SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16009 C ZusFr Berschkeit SPD 16009 D Postversorgung auf dem Lande; Öffnungszeiten der Poststellen I und II MdlAnfr 26, 27 11.04.86 Drs 10/5309 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16010 D ZusFr Paterna SPD 16011A ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 16011 D ZusFr Liedtke SPD 16012A Änderung der Einkommensgrenze für die Zahlung von Kindergeld an Familien von Auszubildenden bei der Bundespost MdlAnfr 28, 29 11.04.86 Drs 10/5309 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Rawe BMP 16012 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16012 B ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 16012 D ZusFr Paterna SPD 16012 D Vergabe von Förderungsaufträgen aus dem Forschungsprogramm „Technische Kommunikation"; Firmen, die 1986/87 gefördert werden MdlAnfr 35, 36 11.04.86 Drs 10/5309 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 16013 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 16014 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16014C ZusFr Catenhusen SPD 16015C Ergebnisse der Verhandlungen mit der amerikanischen Regierung und der USWeltraumbehörde NASA über die europäische Beteiligung an der geplanten Weltraumstation Columbus MdlAnfr 37, 38 11.04.86 Drs 10/5309 Catenhusen SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 16015 D ZusFr Catenhusen SPD 16016 B ZusFr Fischer (Homburg) SPD 16016 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16017 A Aufnahme vietnamesischer Bootsflüchtlinge im Rahmen des RASRO-Programms MdlAnfr 57, 58 11.04.86 Drs 10/5309 Neumann (Bramsche) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 16017 D ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 16018A ZusFr Oostergetelo SPD 16018 D ZusFr Kalisch CDU/CSU 16018 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 16019A Rahmenvereinbarungen mit Frankreich über die vom Kernkraftwerk Cattenom ausgehenden Gefahren; Abweichung der Werte für radioaktive Ableitungen in die Mosel von der deutschen Genehmigungspraxis MdlAnfr 59, 60 11.04.86 Drs 10/5309 Schreiner SPD Antw PStSekr Spranger BMI 16019A ZusFr Schreiner SPD 16019 B ZusFr Brück SPD 16020A Ärztliche Versorgung, Schulbesuch und Ausbildungsmöglichkeiten von Asylanten in Sammellagern MdlAnfr 62, 63 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Spranger BMI 16020 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 16020 C Nächste Sitzung 16045 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 16047*A Anlage 2 Überprüfung des in die Bundesrepublik Deutschland importierten italienischen Weins auf Methanol MdlAnfr 1 11.04.86 Drs 10/5309 Frau Blunck SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 16047* B Anlage 3 Feststellung des Deutschen Caritasverbandes zur unzureichenden Höhe der Sozialhilfe MdlAnfr 2 11.04.86 Drs 10/5309 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 16047* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 III Anlage 4 Verhinderung der Falscheinfahrt auf Autobahnen durch sogenannte Haifischzähne MdlAnfr 9 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Enders SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048* A Anlage 5 Vorlage der zur A 26/B 73 erstellten Gutachten MdlAnfr 10 11.04.86 Drs 10/5309 Eylmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048*A Anlage 6 Ergebnisse des Modellversuchs „Weniger Verkehrszeichen" für ländliche Gebiete MdlAnfr 11 11.04.86 Drs 10/5309 Pfuhl SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048* B Anlage 7 Bau einer Eisenbahnstrecke durch den Splügen MdlAnfr 12, 13 11.04.86 Drs 10/5309 Bindig SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 16048* C Anlage 8 Unverkabelte Gebiete mit unzureichendem Fernsehempfang MdlAnfr 18 11.04.86 Drs 10/5309 Zierer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 16048* D Anlage 9 Verhinderung des Bezugs von Informationen aus französischen Rechnern über das Btx-System der Bundespost durch die Haltung der PTT MdlAnfr 19 11.04.86 Drs 10/5309 Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rawe BMP . . . . 16049* A Anlage 10 Strukturverbesserungen für den einfachen Dienst MdlAnfr 50, 51 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Wernitz SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . 16049* B Anlage 11 Einführung einer besonderen Genehmigung für Halter auf Menschen abgerichteter Hunde MdlAnfr 61 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . 16049* C Anlage 12 Beteiligung am RASRO-Programm zur Aufnahme von Bootsflüchtlingen aus Indochina MdlAnfr 54 11.04.86 Drs 10/5309 Dr. Enders SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . 16049* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 16003 209. Sitzung Bonn, den 16. April 1986 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 18. 4. Bamberg 18.4. Brandt 18.4. Büchner (Speyer) * 17. 4. Egert 16. 4. Ertl 18. 4. Frau Fuchs (Verl) 16. 4. Dr. von Geldern 16. 4. Hauser (Krefeld) 18.4. Heistermann 16. 4. Heyenn 16. 4. Höffkes 16.4. Frau Kelly 18.4. Frau Krone-Appuhn 18. 4. Schröer (Mülheim) 16.4. Tischer 18. 4. Verheugen 18.4. Dr. Voigt (Northeim) 16. 4. Voigt (Sonthofen) 16.4. Frau Wagner 18. 4. Werner (Dierstnrf) 18. 4_ * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage der Abgeordneten Frau Blunck (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 1): Welche Maßnahmen wurden seitens der Bundesregierung ergriffen, um bereits in die Bundesrepublik Deutschland importierten italienischen Wein auf die Beimischung von Methanol zu überprüfen? Die Bundesregierung hat schon beim ersten Verdacht, daß italienische Weine mit Methanolzusatz aus Italien in andere Länder exportiert worden sein könnten, eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die eine Überprüfung von italienischen Weinen in Gang setzten. Am 21. März 1986, als das Bundesgesundheitsamt dem Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheitamtiichertrauliche Informationen zum Auffinden verfälschter italienischer Weine in Frankreich berichtete, veranlaßte das Ministerium noch am selben Tag folgendes: - Die für die Weinüberwachung zuständigen Länderbehörden wurden über den Sachverhalt unterrichtet und ersucht, verdächtige Weine aus Apulien und Piemont zu untersuchen; - das Bundesministerium der Finanzen wurde gebeten, die Zolldienststellen anzuweisen, derartige Erzeugnisse nur nach amtlicher Prüfung zollamtlich abzufertigen; Anlagen zum Stenographischen Bericht - den italienischen Behörden wurde der Wunsch mitgeteilt, die Bundesregierung unverzüglich über die dort vorliegenden Informationen zu unterrichten; - die Öffentlichkeit wurde über den Verdacht informiert und vor dem Verzehr von Weinen aus den genannten italienischen Regionen gewarnt. Als weitere Informationen über verfälschte italienische Weine auch aus anderen Regionen Italiens bekannt wurden, hat die Bundesregierung die Einfuhrkontrolle verschärft und die Warnung vor italienischen Weinen erweitert. Die für die Weinüberwachung zuständigen Länderbehörden haben unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Verfälschungen von italienischen Weinen mit Methanol veranlaßt, daß verdächtige Weine sichergestellt wurden, bis die Ergebnisse von Untersuchungen vorlagen. Darüber hinaus werden auch weiterhin italienische Weine auf allen Handelsstufen auf unzulässige Methanolgehalte geprüft. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 2): Wie beurteilt die Bundesregierung die Feststellung des Deutschen Caritasverbandes, daß für 1,3 Millionen Bundesbürger die Leistungen der Sozialhilfe nicht mehr die Aufwendungen für ein menschenwürdiges Leben decken, und welche Konsequenzen wird sie aus den Erfahrungen der Caritas ziehen? Die Bundesregierung teilt die Auffassung des Deutschen Caritasverbandes nicht. „Aufgabe der Sozialhilfe ist es, dem Empfänger der Hilfe die Führung eines Lebens zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht" (§ 1 Abs. 2 Satz 1 BSHG). Diesem gesetzlichen Auftrag entspricht grundsätzlich das Leistungsniveau in der Sozialhilfe, wobei der Realwert der Sozialhilfe-Regelsätze über einen längeren Zeitraum Schwankungen unterworfen sein kann - bedingt durch unterschiedliche Regelsatzerhöhungen und unterschiedliche Preissteigerungsraten. So sind z. B. die Regelsätze in der Zeit von Ende 1979 bis Ende 1982 im Bundesdurchschnitt um real, d. h. nach Abzug der Preissteigerungen, 3 v. H. gesunken und in der Zeit von Anfang 1983 bis heute um 5 v. H. real gestiegen. Das jetzt erreichte Kaufkraftniveau der Regelsätze, die zum 1. Juli 1985 im Bundesdurchschnitt um rund 8 v. H. erhöht worden sind, liegt jedenfalls noch über dem früher erreichten Höchststand von 1973. 16048* Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dr. Enders (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 9): Welche Erfahrungen hat die Bundesregierung mit den sogenannten „Haifischzähnen" gemacht, die Geisterfahrer vor falschem Auffahren auf die Gegenfahrbahn der Bundesautobahnen warnen sollen, und gedenkt sie, die inzwischen meist abgenutzten Zeichen zu erneuern? In Übereinstimmung mit der Bundesanstalt für Straßenwesen ist die Bundesregierung der Ansicht, daß die Verhinderung von Falschfahrten am wirksamsten mit den StVO-Verkehrszeichen und Markierungen erfolgt. „Haifischzahn"-Markierungen zählen nicht dazu. Sie sollten daher weder angebracht noch erneuert werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Eylmann (CDU/CSU) (Drucksache 10/5309 Frage 10): Wann sind der Bundesregierung die für die niedersächsische Landesregierung zur A 26/B 73 erstellten Gutachten zugeleitet worden, lagen sie insbesondere rechtzeitig zu den Ausschußberatungen vor? Der Bundesregierung lag das Gutachten „Variantenuntersuchung zur geplanten A 26 Stade—Hamburg" seit Ende November 1985 vollständig vor. Damit war gewährleistet, daß der Verkehrsausschuß des Deutschen Bundestages die Ergebnisse des Gutachtens mit würdigen konnte. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Pfuhl (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 11): Welche Ergebnisse zeigt der vom Bundesministerium für Verkehr durchgeführte Modellversuch „Weniger Verkehrszeichen" im Hinblick auf ländliche Gebiete? Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt im kommunalen Bereich. Falls sich Erkenntnisse ergeben, die auch für ländliche Bereiche von Bedeutung sind, wird die Projektgruppe dies hervorheben. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Bindig (SPD) (Drucksache 10/5309 Fragen 12 und 13): Welche Auswirkungen auf die Haltung der Bundesregierung zum Eisenbahn-Splügen-Projekt haben die neueren Entwicklungen in Italien, wo der Bau der Splügen-Transversale in den Generalverkehrsplan Italien aufgenommen worden ist, im Staatshaushalt für das Jahr 1986 für Durchführungsstudien 10 Milliarden Lire (ca. 17 Millionen DM) eingestellt worden sind und die italienischen Bahnen angewiesen worden sind, mit den Planungsarbeiten für die Splügen-Linie zu beginnen, und in der Schweiz, wo der Beschluß des Bundesrates, das Thema neue Alpentransversalen erst in den 90er Jahren zu behandeln, durch eine Abstimmung im Nationalrat am 17. Dezember 1985 aufgehoben worden ist mit dem Ziel, eine frühere Entscheidung über das Splügen-Projekt zu erreichen? Ist die Bundesregierung angesichts der Bedeutung des Baus einer weiteren Eisenbahn-Alpentransversale, insbesondere für den Güterverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien, bereit, sich innerhalb der EG und bilateral gegenüber der Schweiz und Italien aktiv für das Splügen-Projekt einzusetzen, oder ist ihre Haltung in der Splügen-Frage mehr durch passives Reagieren auf Entscheidungen in Italien und der Schweiz gekennzeichnet? Zu Frage 12: Die Bundesregierung begrüßt und unterstützt jede Verbesserung des Schienenverkehrs über die Alpen. Dafür hat sich auch Bundesminister Dr. Werner Dollinger anläßlich des Treffens der Verkehrsminister der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs, der Schweiz und Italiens am 1. Februar 1986 in Zürich ausgesprochen. Natürlich liegt die Entscheidung darüber, welche Lösung zum Zuge kommt und wie sie im Detail aussehen wird, in erster Linie bei den territorial unmittelbar betroffenen Staaten. Zu Frage 13: Die Bundesregierung setzt sich sowohl innerhalb der EG als auch bilateral bzw. trilateral für eine Verbesserung der alpenquerenden Verkehre im Eisenbahnbereich ein. Die Auswahl einer bestimmten Trasse oder eines Projektes ist vor allem davon abhängig, welche Lösung von den unmittelbar betroffenen Staaten als durchführbar erachtet wird. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) (Drucksache 10/5309 Frage 18): Angesichts des für viele bereits angebrochenen Kabelzeitalters stellt sich im Interesse gleicher Informationsmöglichkeiten aller Bundesbürger die Frage, wie viele Gebiete und damit welche Anzahl von Bürgern derzeit noch über einen unzureichenden Fernsehempfang der ersten bis dritten Programme verfügen? Nach der Erschließungsübersicht der Deutschen Bundespost gibt es ca. 2 000 unversorgte Gebiete, in denen ein, zwei oder drei Programme fehlen. Dies bedeutet, daß im 1. Programm ca. 316 000 Einwohner, Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 16049* im 2. Programm ca. 352 000 Einwohner und in den 3. Programmen ca. 540 000 Einwohner unversorgt sind. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 10/ 5309 Frage 19): Aus welchen Gründen kann bislang über das Btx-System der Deutschen Bundespost noch keine Information aus französischen Rechnern bezogen werden, und trifft es zu, daß bislang vor allem die äußerst unflexible Haltung bei der Poste Telephone Telegraphe (PTT) verantwortlich ist? Aufgrund der Vereinbarung des Ministers für das Post- und Fernmeldewesen und des zuständigen Ministers Frankreichs vom 30. Oktober 1984 wurden die technischen Einrichtungen für den Verbund zwischen Bildschirmtext und Teletel, dem französischen Videotextsystem, in Deutschland und Frankreich zum 30. September 1985 betriebsfähig bereitgestellt. Eine Inbetriebnahme des Verbundes scheiterte bisher, da Frankreich die Eröffnung des Videotextverbundes von einer Zulassung französischer Teletelgeräte in der Bundesrepublik Deutschland abhängig macht. Von dem von Frankreich seit Mai 1985 zur Zulassung vorgestellten Geräten konnte bereits ein Gerät im August 1985 zugelassen werden. Die übrigen Zulassungsversuche scheiterten, da die elektrischen Zulassungsbedingungen, denen deutsche Geräte auch unterworfen werden, von den französischen Geräten bislang nicht eingehalten wurden. Eine erfolgreiche Zulassung hängt von der Nachbesserung der Geräte durch die französische Industrie ab. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) (Drucksache 10/5309 Fragen 50 und 51): Erwägt die Bundesregierung noch in dieser Wahlperiode die Vorlage eines Gesetzentwurfs über weitere Strukturverbesserungen für den einfachen Dienst, welche Maßnahmen kommen dabei nach ihrer Auffassung gegebenenfalls in Betracht? Wie steht die Bundesregierung heute zu dem Vorschlag der Fraktion der SPD (Drucksache 10/4238), die allgemeine Stellenzulage bis einschließlich Besoldungsgruppe A 7 als ersten Schritt in die Grundgehaltstabelle einzubauen? Zu Frage 50: Die Bundesregierung sieht es in Übereinstimmung mit der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 14. November 1985 für notwendig an, die Aufgaben der strukturellen Weiterentwicklung des öffentlichen Dienstrechts Schritt für Schritt zu lösen. Die Verbesserungen im Vierten Gesetz zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften stellen bereits einen wichtigen Fortschritt, besonders für die Besoldung des einfachen Dienstes, dar. Die Bundesregierung wird der Entschließung entsprechend berichten, welche weiteren dienstrechtlichen Maßnahmen zu erwägen und welche vordringlich sind. Zu Frage 51: Zur Frage des Einbaus der sogenannten Harmonisierungszulagen in die Grundgehälter verweist die Bundesregierung auf ihre Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrates zu dem Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften in Anlage 3 der Bundestagsdrucksache 10/3789. Die Bundesregierung hält im Hinblick auf die vielschichtigen Probleme des Zulageneinbaus eine isolierte Lösung nur für die genannten Besoldungsgruppen nicht für zweckmäßig. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Weng (Gerlingen) (FDP) (Drucksache 10/5309 Frage 61): Ist die Bundesregierung bereit, die Einführung einer besonderen Prüfung bzw. einer besonderen Genehmigung für Halter oder Führer auf Menschen abgerichteter Hunde vorzusehen? Wie mein Kollege Dr. Waffenschmidt in der Fragestunde vom 15. Januar 1985 auf die Fragen 38 und 39 der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) ausgeführt hat, erscheinen der Bundesregierung die bestehenden Vorschriften für Haltung, Züchtung und Abrichtung von Hunden ausreichend. Der von Ihnen angesprochene Gesichtspunkt, wegen möglicher Gefährdung die Einführung einer besonderen Prüfung bzw. einer besonderen Genehmigung für Halter oder Führer auf Menschen abgerichteter Hunde vorzusehen, gehört wesensmäßig dem Bereich „Polizei- und Ordnungsrecht" an, von dem im Kompetenzkatalog der Art. 73, 74 Grundgesetz deutlich wird, daß er grundsätzlich der Länderkompetenz zugehört. Daher können allenfalls die Bundesländer in dem von Ihnen genannten Sinne gesetzgeberisch tätig werden. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Dr. Enders (SPD) (Drucksache 10/5309 Frage 54): Hat die Bundesregierung die Absicht, die RASRO-Organisation (Rescue at Sea Resettlement Officers) zu unterstützen, um mehr Aufnahmeplätze für die Wiederansiedlung von Flüchtlingen aus Indochina, die auf hoher See von Handelsschiffen gerettet wurden, in Drittländern bereitzustellen? 16050* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. April 1986 Die Bundesregierung prüft einen Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum RASRO-Programm des UNHCR. Sie verweist darauf, daß schiffbrüchig gewordene Flüchtlinge, die von Schiffen gerettet werden, die die Bundesflagge führen, ohnehin zahlenmäßig unbegrenzt in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme finden. Probleme bereitet in erster Linie die Unterbringung der Flüchtlinge, die von Billigflaggenschiffen aus Seenot gerettet, von den Flaggenstaaten aber nicht aufgenommen werden. Die Bundesrepublik Deutschland ist daher mit Beginn des Jahres 1985 dem DISERO-Programm des UNHCR beigetreten. Sie hat für dieses Programm, das die Aufnahme solcher Flüchtlinge in Drittländern garantiert und den Flüchtlingen ein längeres Lagerleben in der Region erspart, zunächst 200 Aufnahmeplätze bereitgestellt, von denen noch etwa 80 Plätze nicht in Anspruch genommen worden sind.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erich Berschkeit


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Staatssekretär, ich muß darauf noch einmal eingehen: Ich nehme an, Sie sind mit mir darin einig, daß der Zeitraum bis 1990 für ein so großes Unternehmen wie die Deutsche Bundespost doch sicher, was meine Frage angeht, nicht zu lang bemessen ist, und daher möchte ich Sie fragen, in welchem Umfang die Deutsche Bundespost in ihren mittel- bzw. langfristigen Rationalisierungsplanungen auch eine eventuelle Privatisierung herkömmlicher Dienste unterstellt.
    Rawe, Parl. Staatssekretär: Über eine eventuelle Privatisierung herkömmlicher Dienste wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei der Deutschen Bundespost nicht nachgedacht. Ich stimme Ihnen in der Tat darin zu, daß ein Zeitraum von vier Jahren relativ kurz ist. Trotzdem können wir beide heute nicht übersehen, wie sich der Arbeitsmarkt in vier Jahren darstellen wird. Deswegen bitte ich um Nachsicht, wenn ich bei meiner Stellungnahme bleibe.


Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich rufe Frage 26 des Abgeordneten Paterna auf:
Wie viele Poststellen sind seit dem Inkrafttreten des Konzepts „Postversorgung auf dem Lande" aus dem Jahr 1982 jährlich aufgehoben worden, und wie viele Poststellen sind mittelfristig noch in ihrem Bestand gefährdet?
Bitte schön, Herr Staatssekretär.
Rawe, Parl. Staatssekretär: Herr Präsident, der Herr Kollege Paterna wird sicherlich einverstanden sein, wenn ich seine beiden Fragen im Zusammenhang beantworte.

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    Rede von Heinz Westphal


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Er ist es. — Dann rufe ich zusätzlich Frage 27 des Abgeordneten Paterna auf:
    In welchem Umfang sind seit 1982 Schalteröffnungszeiten in Poststellen I und II gekürzt worden, und wie hat sich diese Kürzung auf die Zahl der Kundenvorgänge ausgewirkt?
    Rawe, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege Paterna, nach Einführung des Konzepts „Postversorgung auf dem Lande" im September 1982 entwickelten sich die jährlichen Aufhebungsraten wie folgt. Es wurden aufgehoben: 129 Poststellen im Jahre 1983, 125 Poststellen im Jahre 1984 und 113 Poststellen im Jahre 1985.
    Da die Aufhebungen von Poststellen von verschiedenen Faktoren abhängen, die jeweils nur nach Einzelfallprüfung zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelt werden können, sind die notwendigen Organisationsentscheidungen nicht im voraus zu berechnen. Unterlagen über mittelfristig in ihrem Bestand gefährdete Poststellen gibt es daher bei der Deutschen Bundespost nicht.
    Vielleicht darf ich noch hinzufügen, daß Ihnen sicherlich bekannt ist, daß wir gegenwärtig Überprüfungen ja immer nur dann einleiten, wenn der Inhaber einer Poststelle in den Ruhestand geht. Von daher können wir wesentlich behutsamer vorgehen, als in den Jahren zuvor vorgegangen worden ist.
    Im Frühjahr 1982 sind die Bemessungsregeln für Poststellen I und II dem auch für andere Bereiche der Deutschen Bundespost üblichen Verfahren angeglichen worden. Die damalige Umstellung der Personalbemessung führte im Jahre 1982 zu einem durchschnittlichen Rückgang der Wochenarbeitszeit der Posthalter um rund ein Drittel. Dieser Rückgang hat sich nur abgeschwächt auf die Schalteröffnungszeiten ausgewirkt. Bei den Poststellen I



    Parl. Staatssekretär Rawe
    beträgt der Rückgang ca. 30 %, bei den Poststellen II ca. 25 %. Eine Auswirkung der geänderten Schalteröffnungszeiten auf die Zahl der Kundenvorgänge konnte nicht festgestellt werden.