Der wichtigste Bestandteil eines ordentlichen Umweltschutzes, die wichtigste Voraussetzung, Umweltschutz überhaupt betreiben zu können, ist, den Frieden zu erhalten. Anders ausgedrückt in der deutschen Sprache: Wichtigste Voraussetzung für den Umweltschutz ist, den Krieg, jeden Krieg zu verhindern, einen Krieg, der nicht nur schlimmstes unmenschliches Leid über die Menschen brächte, sondern der die Umwelt zerstörte bis hin zu Schäden, die niemand mehr reparieren kann. Dies sollten die GRÜNEN zur Kenntnis nehmen und in ihre Überlegungen mit einbeziehen, welch wichtigen Beitrag überhaupt, um über den Umweltschutz reden zu können, um ihn nach den Reden praktizieren zu können, die Streitkräfte, unsere Bundeswehr in Verbindung mit der NATO, für uns leisten.
Diesen Auftrag hat die Bundeswehr zusammen mit den Alliierten über drei Jahrzehnte, und zwar ohne Einschränkung, ohne die geringsten Abstriche, hervorragend in unser aller Interesse, auch im Interesse der Umwelt, erfüllt.
Daß sich die Bundeswehr hier in allen Bereichen Kompromisse auferlegt, haben die Redner vor mir, außer denen der GRÜNEN, an Hand von einigen Beispielen deutlich dargestellt. Beim Anlegen von Kasernen, von Übungsplätzen, von Depots, von militärischen Einrichtungen jedweder Art gehen wir Kompromisse ein. Allein nach den Ausbildungs-
und Infrastrukturforderungen müßten wir häufig ganz anders in die Natur eingreifen. Wir legen uns hier große, größte Zurückhaltung im Interesse der Umwelt auf. Wir tun das gleiche bei der Durchführung von Übungen. Kollegin Roitzsch hat dies eben hier an einigen gerade jetzt und im letzten Herbst praktizierten Beispielen genannt. Wir tun dies bei der täglich praktizierten Ausbildung; auch hier nehmen wir eine Menge Einschnitte hin.
Ich will in einem langen Stenogramm — Sie geben der Regierung durch diese Anfrage die Möglichkeit — einige Punkte nennen, wo wir uns selbst erhebliche Zurückhaltung im Interesse der Umwelt auferlegen.
Über die Anlagen sprach ich im Zusammenhang mit dem langen Verfahren — das spielte gestern im Verteidigungsausschuß eine Rolle —, das vorausgeht, bevor wir baulich tätig werden.
Über den Betrieb aller unserer Teilstreitkräfte, in der Luft wie auf See wie beim Einlaufen in die Häfen wie bei der Ausbildung auf dem Land, ist gestern ebenfalls geredet worden.
Bei der Erziehung unserer Soldaten ist die Frage der Umweltschutzvorsorge ein wichtiger Bestandteil. Inzwischen sind es rund sechs Millionen, die dies in der Bundeswehr erfahren haben, auch alle unsere zivilen Mitarbeiter.
Über das Geld ist gesprochen worden, einen riesigen Haushaltsansatz. Über Ihren Vorschlag, Herr Kolbow, eine extra Gruppe auszuwerfen, muß man mal reden, um deutlich zu machen, was dafür und was dagegen spricht. Es spricht zunächst, plakativ,
einiges dafür. Ob es im Ergebnis wirklich durchzuführen ist, müssen wir mal ganz sachlich im Verteidigungsausschuß und im Haushaltsausschuß prüfen. Unsere Vorschriften haben eine Menge Kapitel. Es gibt eigene Vorschriften. Kollege Ronneburger nannte eine solche dafür.
Die Zahl der Manöver außerhalb der Übungsplätze ist in der letzten Zeit geringer geworden. Die Manöver werden um umweltgefährdete Gegenden herumgelenkt, unterbrochen oder abgebrochen, wenn die Witterung dies im Interesse der Landschaft besser erscheinen läßt.
Panzer — darüber sprach auch schon der Kollege Oldenstädt — transportieren wir ab einer bestimmten Kilometergrenze für viel Geld und technisch nicht wenig aufwendig über die Bahn.
Wir üben mehr, soviel wie nie zuvor, im Ausland. Wir rüsten um auf schadstoffarme Fahrzeuge.
Wir schränken die Ausbildung an Wochenenden und zu bestimmten Uhrzeiten, ab abends, nicht unerheblich ein.
Wir rüsten, soweit es auf Grund des technischen Fortschritts geht, auf die Ausbildung auf Simulatoren um, um erst dann, wenn dort die Anfangsstationen durchlaufen sind, nach draußen, ins Gelände, zu gehen.
Gewaltige Summen sind für Lärmschutzhallen, für Lärmschutzwälle ausgegeben worden. Wir sind im Augenblick dabei, zunächst bei 22 Standortübungsplätzen eine — wir nennen das — Verkapselung vorzunehmen, um die Lärmbeeinträchtigung der Anlieger um diese bestehenden Plätze herum so niedrig wie möglich zu halten.
— Herr Präsident, ich möchte keine Zwischenfragen zulassen. Die GRÜNEN, die die Fragen gestellt haben, haben eine sehr gründliche Beantwortung von uns — so sehen sie es auch selber — bekommen.