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    Vokabeln: 11
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    Plenarprotokoll 10/185 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 185. Sitzung Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985 Inhalt: Gedenkworte für die Opfer des Flugzeugabsturzes auf Neufundland 14109 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Lange, Frau Kelly, Dr. Schierholz und der Fraktion DIE GRÜNEN Westeuropäische Raketenabwehr und Europäische Verteidigungsinitiative (EVI) — Drucksache 10/4073 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Europäische Verteidigungsinitiative zur Abwehr ballistischer Raketen — Drucksache 10/4440 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Keine Beteiligung am amerikanischen SDI-Programm — Drucksache 10/4441 — Dr. Ehmke (Bonn) SPD 14089 B Dr. Dregger CDU/CSU 14092 A Lange GRÜNE 14095 C Mischnick FDP 14097 D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 14100A Gansel SPD 14102 B Mischnick FDP (Erklärung nach § 30 GO) 14105D Möllemann, Staatsminister AA 14106A Zur Geschäftsordnung Porzner SPD 14108A Seiters CDU/CSU 14108 B Dr. Schierholz GRÜNE 14108 C Dr. Ehmke (Bonn) SPD 14108 D Beckmann FDP 14109A Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgung psychisch Kranker (PsychKVVG) — Drucksache 10/3882 — 14109 D Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/4533 — 14109 D Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4535 — 14109 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der ambulanten und teilstationären Versorgung psychisch Kranker — Drucksache 10/4219 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/4533 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4536 — Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . . 14110B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 185. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985 Schreiner SPD 14112 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 14114 C Jaunich SPD 14115D Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . 14117B Becker (Nienberge) SPD (Erklärung nach § 32 GO) 14119A Nächste Sitzung 14119C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14121*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 14121* C Anlage 3 Aussetzung der Ausschreibung für einen Teilbauabschnitt der S-Bahn-Stammstrecke Köln DringlAnfr 11.12.85 Drs 10/4531 Kretkowski SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 14122* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 185. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985 14089 185. Sitzung Bonn, den 13. Dezember 1985 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 13. 12. Bueb 13. 12. Büchner (Speyer) * 13. 12. Dr. Corterier 13. 12. Egert 13. 12. Dr. Enders * 13. 12. Franke (Hannover) 13. 12. Gallus 13. 12. Genscher 13. 12. Glos 13. 12. Dr. Glotz 13. 12. Dr. Götz 13. 12. Dr. Haack 13. 12. Handlos 13. 12. Hoffie 13. 12. Dr. Hüsch 13. 12. Junghans 13. 12. Frau Kelly 13. 12. Kißlinger 13. 12. Kolbow 13. 12. Dr. Kreile 13. 12. Kuhlwein 13. 12. Lenzer * 13. 12. Frau Dr. Lepsius 13. 12. Lohmann (Lüdenscheid) 13. 12. Mann 13. 12. Nagel 13. 12. Frau Pack 13. 12. Dr. Pinger 13. 12. Reimann 13. 12. Reuschenbach 13. 12. Sauer (Stuttgart) 13. 12. Scheu 13. 12. Schmidt (Hamburg) 13. 12. Schmitz (Baesweiler) 13. 12. Dr. Schmude 13. 12. Schröder (Hannover) 13. 12. Schulte (Menden) 13. 12. Dr. Solms 13. 12. Suhr 13. 12. Vogel (München) 13. 12. Volmer 13. 12. Voigt (Frankfurt) 13. 12. Vosen 13. 12. Dr. Voss 13. 12. Frau Wagner 13. 12. Werner (Westerland) 13. 12. Frau Dr. Wex 13. 12. Dr. Wieczorek 13. 12. Wissmann 13. 12. Dr. de With 13. 12. Zander 13. 12. Frau Zeitler 13. 12. Dr. Zimmermann 13. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht ist der Abgeordnete Dr. Stark (Nürtingen) als Mitglied im Wahlmännerausschuß nachgerückt. Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 1 der Geschäftsordnung die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. September bis 3. Oktober 1985 in Straßburg (Drucksache 10/4142) zuständig: Auswärtiger Ausschuß (federführend) Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 12 02 Tit. 682 09 - Ausgleich gemeinschaftlicher Leistungen im Straßenverkehr bei der Beförderung von Auszubildenden - (Drucksache 10/4421) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung: Außerplanmäßige Ausgaben bei Kap. 11 13 Tit. apl. 656 10 - Zusätzlicher Zuschuß des Bundes gemäß Artikel 8 des Gesetzes zur Stärkung der Finanzgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung (RVFinanzG) - (Drucksache 10/4465) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 11 11 Tit. 682 01 - Erstattung von Fahrgeldausfällen - (Drucksache 10/4486) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 11 11 Tit. 642 01 - Kosten der Kriegsopferfürsorge (ausgenommen Darlehen) auf Grund des Bundesversorgungsgesetzes sowie entsprechender Leistungen auf Grund des Häftlingshilfegesetzes, des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen und des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten - (Drucksache 10/4487) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben im Haushaltsjahr 1985 bei a) Kap. 10 02 Tit. 656 51 - Altershilfe für Landwirte - b) Kap. 10 02 Tit. 656 55 - Krankenversicherung der Landwirte - (Drucksache 10/4501) zuständig: Haushaltsausschuß Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum 14. Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über die Wettbewerbspolitik (Drucksache 10/4463) zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Abschluß der Konsultation des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Entscheidung über die koordinierte Entwicklung von automatisierten Verwaltungsverfahren (C.D.-Projekt) (Drucksache 10/4464) zuständig: Finanzausschuß Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Stand der Bemühungen um Rüstungskontrolle und Abrüstung sowie der Veränderungen im militärischen Kräfteverhältnis 1984 (Drucksache 10/1650) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über die Europäische Stiftung (Drucksache 10/610) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Abschluß des Dritten Lomé-Abkommens (Drucksache 10/3120) 14122* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 185. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung über die Plenarsitzung der Nordatlantischen Versammlung am 20. Mai 1985 in Stuttgart (Drucksache 10/3611) Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Ratifizierung der Beitrittsverträge mit Portugal und Spanien (Drucksache 10/3980) Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung über die nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen mit den ergänzenden Maßnahmen nach dem Fünften Strafrechtsreformgesetz (Strafrechtsreform-Ergänzungsgesetz) vom 28. August 1975 (Drucksachen 8/2445, 10/358 Nr. 56) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Erfahrungen mit den Vorschriften des Sozialgesetzbuchs — Allgemeiner Teil — über die Aufklärungs-, Beratungs- und Auskunftspflicht in allen Sozialleistungsbereichen, über den Zugang zu den Sozialleistungen sowie über die Eigenermittlungen der Leistungsträger (Drucksachen 8/2454, 10/358 Nr. 57) Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlagen absieht: Vorschlag eines Beschlusses des Rates über einen Beitrag zu Lasten des Gesamthaushaltsplans der Gemeinschaften an die europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl — EG-Dok. Nr. 6375/83 — (Drucksache 10/92 Nr. 68) Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie über die Unterrichtung und Anhörung der Arbeitnehmer und Unternehmen mit komplexer, insbesondere transnationaler Struktur — EG-Dok. Nr. 8256/83 — (Drucksache 10/376 Nr. 89) Entwurf einer Empfehlung des Rates zur Förderung positiver Maßnahmen für Frauen — KOM (84) 234 endg. — EG-Dok. Nr. 6780/84 — (Drucksache 10/1691 Nr. 20) Maßnahmen zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit — KOM (84) 484 endg. — EG-Dok. Nr. 9248/84 — (Drucksache 10/2206 Nr. 16) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, und der Verordnung (EWG) Nr. 574/72 über die Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 — KOM (84) 756 endg. — EG-Dok. Nr. 4475/85 — (Drucksache 10/2952 Nr. 20) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festlegung der technischen Anpassung der Gemeinschaftsregelung auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit der Wanderarbeitnehmer in bezug auf Grönland — KOM (85) 28 endg. — EG-Dok. Nr. 4971/85 — (Drucksache 10/3116 Nr. 11) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2950/83 zur Anwendung des Beschlusses 83/516/EWG über die Aufgaben der Europäischen Sozialfonds im Hinblick auf den Beitritt Spaniens und Portugals und Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung des Beschlusses 83/516/EWG über die Aufgaben des Europäischen Sozialfonds im Hinblick auf den Beitritt Spaniens und Portugals — KOM (85) 579 endg. — Rats-Dok. Nr. 9901/85 — (Drucksache 10/4400 Nr. 18) Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Beratung der nachstehenden EG-Vorlage absieht: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1993/83 des Rates über die Durchführung eines Sonderprogramms zur Bekämpfung des Hungers in der Welt — EG-Dok. Nr. 8818/85 — (Drucksache 10/3957 Nr. 3) Der Vorsitzende des Rechtsausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehende EG-Vorlage zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Richtlinie des Rates betreffend den Verbraucherschutz im Falle von außerhalb von Geschäftsräumen abgeschlossenen Verträgen (Drucksachen 8/75, 10/358 Nr. 33) Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für getrocknete Weintrauben der Tarifstelle 08.04 B I des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (85) 471 endg. — Rats-Dok. Nr. 9141/85 — (Drucksache 10/4048 Nr. 5) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für rote Rüben der Tarifstelle ex 07.01 G IV des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (85) 472 endg. — Rats-Dok. Nr. 9084/85 — (Drucksache 10/4048 Nr. 6) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für bestimmte Weine mit Ursprungsbezeichnung der Tarifstelle ex 22.05 C des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Jugoslawien (1986) — KOM (85) 448 endg. — RatsDok. Nr. 9082/85 — (Drucksache 10/4048 Nr. 7) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Gemüsepaprika oder Paprika ohne brennenden Geschmack der Tarifstelle 07.01 S des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Zypern (1986) — KOM (85) 479 endg. — Rats.-Dok. Nr. 9085/85 — (Drucksache 10/4048 Nr. 9) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1484/85 hinsichtlich des Interventionspreises für Rohzucker für das Wirtschaftsjahr 1985/86 — KOM (85) 498 endg. — Rats-Dok. Nr. 8781/85 — (Drucksache 10/3957 Nr. 1) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker — KOM (85) 433 endg. — EG-Dok. Nr. 8687/85 — (Drucksache 10/3827 Nr. 4) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Grundregeln betreffend die Sondermaßnahmen für Sojabohnen — KOM (85) 412 endg. — Rats-Dok. Nr. 8323/85 — (Drucksache 10/3909 Nr.4) Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Marokko (1986) und Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Aprikosenpülpe der Tarifstelle ex 20.06 B II c) 1 aa) des Gemeinsamen Zolltarifs mit Ursprung in Tunesien (1986) — KOM (85) 394 endg. — Rats-Dok. Nr. 8515/85 — (Drucksache 10/3909 Nr. 5) Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Dringliche Frage des Abgeordneten Kretkowski (SPD) (Drucksache 10/4531): Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um bei der Ausschreibung vom 9. Dezember 1985 für einen Teilbauabschnitt der S-Bahn-Stammstrecke Köln mit einer voraussichtlichen Gesamtbausumme von 100 Millionen DM im Interesse einer wettbewerbsorientierten und mittelstandserhaltenden Ver- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 185. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985 14123* gabepolitik darauf hinzuwirken, daß diese Ausschreibung, für die die Unterlagen ab 16. Dezember 1985 abgeholt werden können, unverzüglich ausgesetzt wird, um eine Überprüfung mit dem Ziel durchzuführen, wirtschaftlich sinnvolle Teillose zu bilden, bei denen auch mittelständische Firmen eine Auftragschance besitzen? Die Deutsche Bundesbahn hat die für den 16. Dezember 1985 vorgesehene Ausgabe der Angebotsunterlagen zurückgestellt und eine umfassende Überprüfung des Sachverhalts eingeleitet; sie wird anschließend den Bundesminister für Verkehr über das Ergebnis unverzüglich unterrichten. Die Bundesregierung wird auf den Vorstand der Deutschen Bundesbahn einwirken, aus Gründen der Förderung des Mittelstandes die Vergabebedingungen so zu gestalten, daß mittelständische Unternehmen zum Zuge kommen können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alfred Dregger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir sollten uns nicht überschätzen. Ob es zum Aufbau von Raketenabwehrsysternen in Ost und West kommen wird, wird letztlich nicht hier entschieden, sondern in Moskau und in Washington.

    (Zuruf des Abg. Dr. Schierholz [GRÜNE])

    Insbesondere Sie, Herr Kollege Ehmke, sollten sich nicht überschätzen. Als deutscher Professor neigen Sie dazu. Die SPD, für die Sie gesprochen haben, ist keine Weltmacht.

    (Zurufe von der SPD)

    Statt zu polemisieren und unehrlich zu moralisieren, sollten wir lieber nüchtern analysieren, die Interessen der beiden Weltmächte vor allem,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und dann nach einem Weg suchen, wie wir unsere Interessen, die deutschen und europäischen Interessen, neuen Entwicklungen gegenüber angemessen zur Geltung bringen können, was gar nicht einfach ist.

    (Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, wie ist die Lage? Die Sowjetunion versucht, wie zuvor bei der Nachrüstung, die Vereinigten Staaten von Amerika von ihren Verbündeten zu trennen. Dabei hat sie Teilerfolge. Wie schon zuvor bei der Nachrüstung, so vertritt die SPD heute auch in der SDI-Frage den sowjetischen Standpunkt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Genauso ist es! — Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD])

    — Wenn Sie das erregt, wäre das ja erfreulich. Aber es ist doch eine Tatsache.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD)

    Sie haben mir dadurch die Sache sehr vereinfacht:
    Ich kann heute der SPD gegenüber mit denselben
    Argumenten aufwarten, die ich in der vergangenen
    Woche in Moskau der Sowjetunion gegenüber gebraucht habe.

    (Zuruf von der SPD: Der Arbeiterführer Dregger! — Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [Bonn] [SPD] — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Sie haben es immer mit den Helmen. Aber das nützt nichts; es kommt darauf an, was man darunter hat, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ich möchte meine Analyse in zehn Punkten zusammenfassen.
    Erstens. Die Bundesrepublik Deutschland hat auf ABC-Waffen verzichtet. Wir können daher nur Opfer, nicht Täter eines ABC-Krieges sein.
    Zweitens. Wir sind nur eine Mittelmacht. Wir leben an der Grenze von Ost und West in Europa, also in exponierter Lage.

    (Hornung [CDU/CSU]: Das hat die SPD vergessen!)

    Wir sind daher auf den Schutz unseres Hauptverbündeten, der Vereinigten Staaten von Amerika, angewiesen.

    (Dr. Klejdzinski [SPD]: Was hat das mit SDI zu tun?)

    — Wenn Sie nachdenken und einen Zusammenhang herstellen würden, dann würden Sie auch zu Erkenntnissen kommen. Aber dazu sind Sie offenbar unfähig. Sie haben nur Schlagworte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Drittens. Die Vereinigten Staaten von Amerika geben uns diesen Schutz durch die Stationierung ihrer Truppen und nicht zuletzt ihrer Atomwaffen auf deutschem Boden.

    (Frau Borgmann [GRÜNE]: Ein schöner Schutz ist das! — Lange [GRÜNE]: Wir fühlen uns unheimlich wohl damit!)

    Das bedeutet zweierlei: Für die Sowjetunion bedeutet es, daß sie bei einem Angriff auf unser Land nicht nur auf die Mittelmacht Bundesrepublik Deutschland — ohne ABC-Waffen — stoßen würde, sondern auch auf die Weltmacht USA mit allen ihren Ressourcen. Das macht uns unangreifbar, meine Damen und Herren.
    Deshalb bin ich sicher, daß der Frieden in Europa erhalten bleibt, es sei denn, wir kämen auf die abenteuerliche Idee, unseren Hauptverbündeten zu veranlassen, dieses Land zu verlassen. Dann wäre die Lage nämlich anders.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Für die USA bedeutet die Stationierung ihrer Soldaten und ihrer Atomwaffen auf deutschem Boden, daß sie mit ihrer nationalen Existenz, mit ihren Städten und ihren Menschen für unsere Sicherheit haften. Meine Damen und Herren, das Risiko, das die USA damit für uns eingehen, ist mindestens so groß — ich behaupte: größer — als das Risiko, das wir eingehen; denn unsere Lage ist ohnehin risiko-
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 185. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985 14093
    Dr. Dregger
    reich wegen der geographischen Nähe hier in der Mitte Europas.
    Viertens. Man muß das einmal auf dem Hintergrund der historischen Entwicklung sehen. Bis zur Erfindung der Interkontinentalraketen waren die USA unverwundbar. Sie konnten an zwei Weltkriegen teilnehmen, ohne daß ein Dachziegel heruntergefallen wäre. Abgesehen von ihren Soldaten haben sie diese Kriege nur im Fernsehen erlebt. Das ist jetzt anders. Zum erstenmal in ihrer Geschichte sind die USA selbst tödlich verwundbar, und zwar auch deshalb, weil sie mit ihren Truppen und ihren Atomwaffen auf deutschem Boden für unsere Sicherheit haften. Das sollten wir Deutschen vielleicht auch einmal erwägen.
    Kein amerikanischer Präsident wird angesichts dieser Umstände eine Chance, die frühere Unverwundbarkeit seines Landes ganz oder teilweise wiederherzustellen, ungenutzt lassen. Meine Gespräche mit den demokratischen Politikern im Juni in Washington haben ergeben: Auch ein demokratischer Präsident würde aus den dargelegten Gründen auf jeden Fall die Forschungsphase zu Ende führen. Daran können wir nichts ändern, und daran können auch die Sowjets nichts ändern. Das ist ein Tatbestand, von dem wir ausgehen müssen.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Aber Ehmke offenbar!)

    Fünftens. Nun befürchten die Sowjets und auch andere, daß während einer etwaigen Aufstellung von Abwehr-Systemen eine Destabilisierung eintreten könnte, eine Gefahr, die sich ergeben könnte, wenn es im Wettlauf der beiden Weltmächte geschieht. Nun hat der amerikanische Präsident die Bereitschaft der USA erklärt, ihre Laboratorien in der Forschungsphase zu öffnen, wenn es auch die Sowjetunion tue;

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Das ist der Witz des Jahrhunderts! — Catenhusen [SPD]: Das hat doch Herr Weinberger in Ihrer Gegenwart schon dementiert!)

    die Sowjetunion braucht in diesem Fall nicht zu befürchten, von der anderen Seite wissenschaftlich überholt zu werden. — Der amerikanische Präsident ist der oberste Mann der Vereinigten Staaten, nicht der Verteidigungsminister; daran bestehen überhaupt keine Zweifel.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Das war Rache!)

    Deswegen müssen Sie sich immer an den Präsidenten halten.

    (Zurufe von der SPD)

    Der amerikanische Präsident hat ferner seine Bereitschaft erklärt, eine etwaige Stationierung von Raketenabwehrsystemen in Absprache mit der Sowjetunion, mit dieser gemeinsam und unter Wahrung des Gleichgewichts vorzunehmen.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Das ist der nächste Witz!)

    Meine Damen und Herren, das ist, wie ich finde, ein bemerkenswertes und großzügiges Angebot des amerikanischen Präsidenten.

    (Catenhusen [SPD]: Das schlimme ist nur, daß Sie es glauben! — Gegenruf des Abg. Klein [München] [CDU/CSU]: Sie glauben nur den Sowjets! Unglaublich, was ihr da aufführt!)

    Ich habe jetzt Herrn Gromyko in Moskau gefragt, ob es denn nicht klug sei, von sowjetischer Seite die amerikanische Seite auf diese Worte des amerikanischen Präsidenten vertraglich festzunageln. Herr Gromyko hat sich viel Zeit für die Beantwortung meiner Frage genommen, aber die Frage selbst hat er nicht beantwortet; sie ist unbeantwortet geblieben.
    Ich frage: Warum? Die SDI-Frage ist in der Sowjetunion seit langem, seitdem sie überhaupt existiert, zum Hauptgegenstand der Kampagne gegen den Westen gemacht worden. Dadurch ist sie dort dogmatisiert worden. Es ist wohl schwierig, davon wieder herunterzukommen.
    Meine Damen und Herren, der etwaige Aufbau von Raketenabwehrsystemen in Ost und West, der, wie ich schon sagte, letztlich nicht hier entschieden wird, sondern in Moskau und Washington, würde unsere strategische Lage grundlegend verändern. Das schlimmste wäre, wenn es den Weltmächten gelänge, ihre eigenen Territorien zu schützen, während Europa dazwischen ungeschützt bliebe.

    (So ist es! bei der CDU/CSU)

    Das zu verhindern liegt im existentiellen Interesse Europas im allgemeinen und Deutschlands — ohne ABC-Waffen — im besonderen.

    (Frau Borgmann [GRÜNE]: Wir haben doch alles! — Gegenruf des Abg. Dolata [CDU/CSU]: Keine Ahnung!)

    Meine Damen und Herren, wir können dieses Interesse nicht dadurch wahrnehmen, daß wir uns an die Klagemauer stellen;

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    wir können es nur dadurch wahrnehmen, daß wir Einfluß nehmen durch Mitwirkung.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Es gilt also: Einflußnahme durch Mitwirkung und nicht durch die Klagemauer. Das Ziel muß es sein zu verhindern, daß Europa zwischen den Weltmächten zu einer Zone minderer Sicherheit wird. Darum geht es.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das zweite ist: Wir dürfen durch den zu erwartenden technischen Schub — wie groß er auch immer sein mag — nicht unsere Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

    (Catenhusen [SPD]: Das glaubt doch außer Ihnen keiner mehr! Fragen Sie Herrn Riesenhuber!)

    14094 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 185. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985
    Dr. Dregger
    — Sie sollen nicht glauben, sondern denken. Das ist bei diesem komplizierten Thema dringend erforderlich.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Bezahlt werden amerikanische Aufträge an deutsche Firmen und Forschungsinstitute allein von den USA. Gerade deshalb müssen wir durch ein Abkommen mit den USA sicherstellen, daß die Forschungsergebnisse zur zivilen und zur konventionellen Waffennutzung, die uns zusteht, auch uns und nicht nur der amerikanischen Seite zugute kommen.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Das haben Sie nicht mal bei den zivilen Projekten sichergestellt!)

    Normalerweise gilt ja: Wer zahlt, schafft an, und gerade weil wir nicht zahlen, müssen wir unsere deutschen Interessen durch ein Abkommen wahren.
    Aus diesen Gründen — siebtens — tritt meine Fraktion unverändert dafür ein, daß es bei dem bleibt, was der Bundeskanzler am 18. April dieses Jahres im Deutschen Bundestag erklärt hat. Ich zitiere: „Das amerikanische Forschungsprogramm ist ... aus unserer Sicht gerechtfertigt, politisch notwendig und liegt im Sicherheitsinteresse des Westens insgesamt." So das Zitat.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Sie haben auch nichts dazugelernt!)

    Ich füge hinzu: Es liegt in unserem deutschen Interesse, daß sich deutsche Firmen und Forschungsinstitute an diesen Forschungsarbeiten beteiligen. Über die Form eines Abkommens, das die deutschen Interessen in der Forschungsphase wahren soll, wird die Bundesregierung in der kommenden Woche beschließen.
    Achtens. Es gibt eine europaspezifische Bedrohung durch Kurzstreckensysteme, Flugzeuge und Marschflugkörper, die wahrscheinlich durch weltraumgestützte Systeme nicht abgewehrt werden kann. Diese europaspezifische Bedrohung gewinnt an Gewicht, je mehr es den Weltmächten gelingt, ihre eigenen Territorien zu schützen.


Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Abgeordneter Dr. Dregger, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Klejdzinski?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Alfred Dregger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, ich möchte aus zwei Gründen keine Zwischenfrage zulassen: Erstens ist die Zeit knapp, und zweitens bin ich auch nicht ganz sicher, ob Zwischenfragen unsere Debatte bereichern könnten. Ich möchte im Zusammenhang vortragen und lasse daher keine Zwischenfragen zu.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Armutszeugnis!)

    Es gibt also diese europaspezifische Bedrohung, die durch weltraumgestützte Abwehrsysteme wahrscheinlich nicht abgewehrt werden kann, und sie gewinnt an Bedeutung, je mehr es den Weltmächten gelingt, ihre Territorien zu schützen. Ich habe darauf bei meinem Besuch in Washington, im Pentagon im Juni mit allem Nachdruck hingewiesen. Ich meine, wir sollten die Abwehr dieser europaspezifischen Bedrohung als eine Aufgabe der europäischen Verteidigung begreifen, die im Rahmen der NATO zu erfüllen ist. Da es sich voraussichtlich um land- und luftgestützte Abwehrsysteme handelt, ist das eine Aufgabe der Luftverteidigung, an der sich die Amerikaner finanziell, technisch und wissenschaftlich beteiligen sollten, wie auch an der sonstigen Verteidigung in Europa. Im Pentagon ist Bereitschaft ausdrücklich signalisiert, aber hinzugefügt worden, die Initiative müsse von Europa ausgehen, weil es in erster Linie um Europa gehe. Auf diese Weise könnten wir Forschungsergebnisse bei SDI für die europäische Verteidigung nutzbar machen, ohne sie noch einmal bezahlen zu müssen.
    Neuntens. Inzwischen haben die Briten einen Vertrag mit den USA abgeschlossen. Singularisierungsängste, die ich nie geteilt habe, sind damit gegenstandslos. Unsere Beteiligung an der SDI-Forschung — um nichts anderes und um nichts mehr geht es heute — wird — davon bin ich überzeugt — die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit der Sowjetunion ebensowenig beenden, wie die Nachrüstung diese Zusammenarbeit mit der Sowjetunion beendet hat. Die Sowjetunion ist weder gewillt noch in der Lage, ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Westen zu beenden, wenn in der SDI-Frage nicht genau das geschieht, was sie will.
    Die Sowjetunion steht heute vor drei großen Herausforderungen: Sie muß erstens die Produktivität ihrer Wirtschaft, die außerordentlich gering ist, eklatant steigern. Davon war bei unserem Besuch in der Hauptsache die Rede. Das kann sie nicht ohne westliche und vor allem auch deutsche Mitwirkung. Die Sowjetunion will — das ist die zweite Herausforderung — ihren Führungsanspruch im kommunistischen Lager gegen China behaupten, was um so schwieriger ist, je mehr Erfolge die chinesischen Reformen zeigen.
    Die Sowjetunion will, drittens, auf militärischem Sektor ihre Weltmachtstellung gegenüber den USA behaupten, was ihre Wirtschaftskraft erheblich in Anspruch nimmt.
    Wenn die Sowjetunion diese drei Herausforderungen gleichzeitig meistern will, braucht sie die Zusammenarbeit mit Europa, wie auch wir die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion wollen.
    Aus dieser Analyse schließe ich, daß wir unsere spezifisch deutschen und europäischen Interessen wahrnehmen können, wenn wir es maßvoll und konstruktiv mit der Suche nach gemeinsamen Interessen tun und gleichzeitig unsere Beziehungen zur Sowjetunion weiterentwickeln und intensivieren können.

    (Beifall bei CDU/CSU und der FDP)

    Zehntens. Zum Schluß möchte ich noch einige Fragen an die SPD und die GRÜNEN richten. Es
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 185. Sitzung. Bonn, Freitag, den 13. Dezember 1985 14095
    Dr. Dregger
    sind dieselben Fragen, die ich in Moskau gestellt habe.

    (Dr. Vogel [SPD]: Dregger war in Moskau!)

    Erste Frage: Die jetzige Strategie beruht auf der Vergeltungsdoktrin durch Angriffsraketen, nach der Maxime: Wer zuerst schießt, stirbt als zweiter.

    (Catenhusen [SPD]: Wollen Sie als dritter schießen?)

    Ich frage die Opposition: Halten Sie Angriffsraketen für moralischer als Abwehrsysteme nach Art von SDI? Wir halten das nicht für moralischer.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Borgmann [GRÜNE]: Das ist doch nicht die Alternative!)

    Zweite Frage: Halten Sie die jetzige Lage, in der jeder den anderen durch Knopfdruck auslöschen kann, für beglückend? Wir Deutschen können niemanden auslöschen, aber wir können jederzeit ausgelöscht werden,

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Das ist allerdings wahr!)

    durch einen einzigen Knopfdruck, der in Moskau ausgelöst wird. Wir halten das nicht für beglükkend.

    (Frau Borgmann [GRÜNE]: Warum gehen Sie davon aus, daß es in Moskau ausgelöst wird?)

    Die dritte Frage: Die jetzt geltende Strategie verzichtet auf jede Abwehr anfliegender Angriffsraketen. Ihr liegt diese Vergeltungsdoktrin zugrunde, von der die Rede war. Die Opposition hat diese Abschreckungsdoktrin bisher, auch aus moralischen Gründen, bekämpft.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Ja, tun wir auch noch weiter!)

    Jetzt bekämpft sie auch noch die Suche nach Alternativen, die verstärkt Abwehrelemente in die Abschreckung einbeziehen sollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich frage Sie: Was wollen Sie eigentlich? Wollen Sie beides nicht?

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Wir wollen den ABM-Vertrag einhalten, und zwar strikt!)

    Das heißt: Wollen Sie uns schutzlos und damit wehrlos machen? Meine Damen und Herren, wer beides ablehnt, wählt die Unterwerfung. Das kann doch nicht die Politik der SPD sein.
    An die Adresse der Weltmächte will ich sagen: Es gibt zwei Weltmächte. Das ist irreversibel. Keine kann die andere ausschalten, es sei denn um den Preis der Selbstausschaltung, oder totrüsten. Wenn man unsinnige Rüstungsspiralen vermeiden will, muß man sich dem anderen gegenüber öffnen. Deshalb ist es ganz wichtig, daß nicht nur ein Gespräch zwischen Reagan und Gorbatschow stattgefunden hat, sondern daß das Gespräch fortgesetzt wird. Wenn die Begegnung in Genf konstruktiv verlaufen ist und wenn eine Gesprächsserie vereinbart worden ist, dann hat dazu auch die deutsche Bundesregierung, der Bundeskanzler und der Bundesaußenminister, entscheidend beigetragen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Catenhusen [SPD]: Und Sie natürlich auch!)

    Wir hoffen auf Vernunft der beiden Weltmächte. .Als Mittelmacht in exponierter Lage sind wir mehr darauf angewiesen als andere. Zur Sicherung des Friedens und zur Zusammenarbeit mit Ost und West und damit auch mit der Sowjetunion werden wir auch in Zukunft unseren Beitrag leisten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)