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    Plenarprotokoll 10/184 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 184. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Dregger 13963 A Wahl des Abg. Dr. Pfennig als stellvertretendes Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Hackel . . 13963 B Erweiterung der Tagesordnung 13963 B, 14032 B Absetzung der Punkte 4, 8 und 11 von der Tagesordnung 13963D, 14032 B Begrüßung einer Delegation des italienischen Senats 14032 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Klarstellung der Neutralitätspflicht der Bundesanstalt für Arbeit im Arbeitskampf Dr. Blüm, Bundesminister BMA 13964A, 13990A Frau Fuchs (Köln) SPD 13970 B Müller (Remscheid) CDU/CSU 13973 C Kleinert (Marburg) GRÜNE . . 13976A, 13992A Cronenberg (Arnsberg) FDP 13978 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 13980 D Rappe (Hildesheim) SPD 13984A Dr. Faltlhauser CDU/CSU 13987 D Dr. Schmude SPD 13988 C Porzner SPD (zur GO) 13992 B Namentliche Abstimmungen . . 13992 D, 13994C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Steuerbereinigungsgesetzes 1986 — Drucksachen aus 10/1636, aus 10/3426, 10/3663, 10/4119, 10/4297, 10/3295, 10/3296, 10/304, 10/4235 — Zweite Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 10/4498, 10/4513 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4541 — Schulhoff CDU/CSU 13996 B Schlatter SPD 13999 D Gattermann FDP 14002 A Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 14004 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 14005 D Poß SPD 14008 D Dr. Mertens (Bottrop) SPD 14010 B Dr. Müller (Bremen) GRÜNE (zur GO) 14011 B Esters SPD (zur GO) 14011 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Raumordnungsbericht 1982 zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Programmatische Schwerpunkte der Raumordnung — Drucksachen 10/210, 10/3146, 10/4012 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 14032 C Lohmann (Witten) SPD 14035 B Pesch CDU/CSU 14037 A Frau Dr. Segall FDP 14039 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Bereinigung des Verwaltungsverfahrensrechts — Drucksache 10/1232 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/4512 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 14040 C Bernrath SPD 14041 C Clemens CDU/CSU 14042 A Dr. Hirsch FDP 14042 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung unterhaltsrechtlicher, verfahrensrechtlicher und anderer Vorschriften — Drucksache 10/2888 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4514 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4543 — Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 14043 D Frau Matthäus-Maier SPD 14046 A Kleinert (Hannover) FDP 14048 C Frau Dann GRÜNE 14051 A Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 14052 C Dr. Emmerlich SPD 14054 D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU . . . 14057 A Stiegler SPD 14059 D Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 14062 D, 14065 C Buschbom CDU/CSU 14063 A Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 14064 D Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/2832 — Rusche GRÜNE 14065 D Eylmann CDU/CSU 14068 B Dr. Emmerlich SPD 14070 A Baum FDP 14071 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Bekämpfung des erworbenen ImmunMangel-Syndroms (AIDS) — Drucksache 10/4071 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Maßnahmen gegen AIDS — Drucksache 10/4516 — 14073 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Wiedereingliederungshilfe im Wohnungsbau für rückkehrende Ausländer — Drucksache 10/3760 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/4450 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4542 — Frau Steinhauer SPD 14073 C Müller (Wesseling) CDU/CSU 14074 C Gattermann FDP 14075 B Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 14075 D Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Entwicklungshelfer-Gesetzes — Drucksache 10/3515 — Repnik CDU/CSU 14076 D Toetemeyer SPD 14077 C Dr. Rumpf FDP 14078A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 14078 C Beratung der Sammelübersichten 121 bis 124 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksachen 10/4470, 10/4471, 10/4544, 10/4545 — 14079 D Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1985 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1983) — Drucksache 10/4367 — 14080 A Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 III Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des bundeseigenen Flurstücks Nr. 1199/9 (Teilfläche des „AlabamaDepots") in München an die Firma BMW AG — Drucksache 10/4134 — 14080 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Dreiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —— Drucksachen 10/3810, 10/4277 — . . . 14080 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Fünfundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung —— Drucksachen 10/4023, 10/4280 — . . . 14080 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25. März 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Marokko über Soziale Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 19. April 1984 zur Durchführung dieses Abkommens — Drucksache 10/2667 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/4534 — 14080 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. April 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tunesischen Republik über Soziale Sicherheit, dem Zusatzprotokoll zu diesem Abkommen und der Vereinbarung zur Durchführung des Abkommens — Drucksache 10/2684 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/4530 — 14080 D Fragestunde — Drucksache 10/4496 vom 6. Dezember 1985 — Aussage des polnischen Staatspräsidenten General Jaruzelski über die Erfüllung der Vereinbarungen zur Familienzusammenführung MdlAnfr 20 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . . 14014A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 14014 B Beurteilung der Fusion von Daimler-Benz mit AEG und der Beteiligung von BMW an Messerschmitt-Bölkow-Blohm; gesetzliche Regelung von Fusionen in der Großindustrie MdlAnfr 43, 44 06.12.85 Drs 10/4496 Roth SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14014 D ZusFr Roth SPD 14015A ZusFr Dr. Jens SPD 14015 B ZusFr Dr. Sperling SPD 14015C ZusFr Schily GRÜNE 14015 D ZusFr Dr. Mitzscherling SPD 14016 B ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . 14016 C Übernahme der Flick-Gruppe durch ein Bankenkonsortium statt durch die Deutsche Bank; Verhinderung einer weiteren Konzentration in der Wirtschaft MdlAnfr 45, 46 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Matthäus-Maier SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14016 D ZusFr Frau Matthäus-Maier SPD . . . . 14016 D ZusFr Dr. Sperling SPD 14017A ZusFr Roth SPD 14017 B ZusFr Schily GRÜNE 14017 B ZusFr Kroll-Schlüter CDU/CSU 14017 C ZusFr Dr. Jens SPD 14017 C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 14017 D ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . . 14017 D ZusFr Dr. Struck SPD 14018A ZusFr Oostergetelo SPD 14018A ZusFr Dr. Mitzscherling SPD 14018 B ZusFr Poß SPD 14018 B ZusFr Grünbeck FDP 14018 C Unterlaufen der Marktwirtschaft durch einzelne Ministerpräsidenten MdlAnfr 47, 56 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14020 A ZusFr Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD . 14020 B ZusFr Poß SPD 14020 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 ZusFr Dr. Jens SPD 14021 A ZusFr Roth SPD 14021 B ZusFr Schily GRÜNE 14021 B ZusFr Grünbeck FDP 14021 C ZusFr Dr. Sperling SPD 14021 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 14021 D Fusionsverbot für Großunternehmen; Verhinderung des Unterlaufens der Fusionskontrolle MdlAnfr 48, 49 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14022 A ZusFr Dr. Jens SPD 14022 A ZusFr Grünbeck FDP 14022 B ZusFr Roth SPD 14022 C ZusFr Dr. Sperling SPD 14022 D Reduzierung des Einflusses der Banken auf Investitionsplanungen durch Begrenzung der Unternehmensbeteiligungen und Aufsichtsratsmandate pro Branche MdlAnfr 50, 51 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Mitzscherling SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14023 D ZusFr Dr. Mitzscherling SPD 14023 D Einschränkung der Kapitalbeteiligung einer Bank an einem Unternehmen MdlAnfr 53, 54 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14024 B ZusFr Dr. Sperling SPD 14024 C ZusFr Roth SPD 14024 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 14025 A ZusFr Dr. Jens SPD 14025 A Unterrichtung der Bundesregierung über den geplanten Verkauf des Flick-Konzerns an die Deutsche Bank MdlAnfr 55 06.12.85 Drs 10/4496 Dr. Spöri SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14025 B ZusFr Dr. Spöri SPD 14025 B ZusFr Dr. Struck SPD 14025 C ZusFr Schily GRÜNE 14025 D ZusFr Dr. Penner SPD 14025 D ZusFr Roth SPD 14026A ZusFr Dr. Sperling SPD 14026 A Gewährung einer Steuervergünstigung nach § 6 b des Einkommensteuergesetzes bei Wiederanlage des Erlöses aus dem Verkauf des Flick-Konzerns an die Deutsche Bank MdlAnfr 57, 58 06.12.85 Drs 10/4496 Schily GRÜNE Antw PStSekr Grüner BMWi 14026 B ZusFr Schily GRÜNE 14026 C ZusFr Dr. Spöri SPD 14026 D ZusFr Dr. Struck SPD 14027 A ZusFr Dr. Penner SPD 14027 A ZusFr Dr. Sperling SPD 14027 B Künftige Ausgestaltung des Welt-TextilAbkommens; Berücksichtigung der Vorschläge der Gewerkschaft Textil-Bekleidung und der Textil- und Bekleidungsindustrie MdlAnfr 39, 40 06.12.85 Drs 10/4496 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 14028 C ZusFr Stahl (Kempen) SPD 14028 D ZusFr Oostergetelo SPD 14029 D ZusFr Dr. Mitzscherling SPD 14030 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 14030 C Stellungnahme der Bundesregierung zu den Prüfungsbemerkungen des Bundesrechnungshofs zur Mittelverwendung durch den Verband Deutscher Rentenversicherungsträger; sparsamere Mittelverwendung MdlAnfr 62, 63 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 14031 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 14031 C Nächste Sitzung 14081 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14083* A Anlage 2 Genehmigung des Exports eines Leopard-Panzers zu Vorführzwecken nach Thailand MdlAnfr 41, 42 06.12.85 Drs 10/4496 Gansel SPD SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 14083* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 V Anlage 3 Aufgaben einer Landesregierung, hier: Schaffung eines Rüstungskonzerns bzw. eines staatlichen Bankinstituts MdlAnfr 52 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Dr. Martiny-Glotz SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 14083* D Anlage 4 Einfuhrstopp für Holz zu Dumpingpreisen aus Ostblockländern, insbesondere aus der DDR und der CSSR MdlAnfr 59, 60 06.12.85 Drs 10/4496 Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . 14084* B Anlage 5 Verhinderung des Holzimports, insbesondere aus Ostblockstaaten MdlAnfr 61 06.12.85 Drs 10/4496 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Gallus BML . . . 14084* C Anlage 6 Informationskampagne über die haftungsrechtlichen Probleme bei Kfz-Unfällen, die durch unsachgemäße Reparaturen verursacht worden sind MdlAnfr 64 06.12.85 Drs 10/4496 Grünbeck FDP SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 14085*A Anlage 7 Ausgaben der Bundesanstalt für Arbeit nach dem Arbeitsförderungsgesetz seit 1983 für mittelbar von Streiks betroffene Arbeitnehmer und für Kurzarbeit MdlAnfr 65 06.12.85 Drs 10/4496 Zander SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . 14085* B Anlage 8 Erweiterung der Tiefstfluggebiete, insbesondere in Baden-Württemberg MdlAnfr 66, 67 06.12.85 Drs 10/4496 Antretter SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 14085* C Anlage 9 Gewährleistung eines nahtlosen Übergangs ins Bildungssystem bei Verlängerung des Wehr- und Zivildienstes MdlAnfr 68 06.12.85 Drs 10/4496 Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 14085* D Anlage 10 Ermöglichung der Unterbrechung des Grundwehrdienstes bei erheblicher Verzögerung der Aufnahme einer Ausbildung MdlAnfr 69 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Odendahl SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . 14086*A Anlage 11 Ermöglichung der Unterbrechung des Zivildienstes bei erheblicher Verzögerung der Aufnahme einer Ausbildung entsprechend der Regelung für Wehrdienstleistende MdlAnfr 70 06.12.85 Drs 10/4496 Frau Odendahl SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 14086* B Anlage 12 Vornahme des LAV/HTLV-III-Antikörpertests an ausländischen Praktikanten ohne deren Wissen MdlAnfr 71 06.12.85 Drs 10/4496 Rusche GRÜNE SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 14086* B Anlage 13 Auswirkung der Entlastungen durch Kinderfreibeträge des Steuersenkungsgesetzes 1986/88, insbesondere für Sozialhilfeempfänger MdlAnfr 72, 73 06.12.85 Drs 10/4496 Oostergetelo SPD SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 14086* D VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 Anlage 14 Aufwertung der Ruhr-Sieg-Bundesbahnstrecke (Hagen-Siegen-Frankfurt) im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung MdlAnfr 74, 75 06.12.85 Drs 10/4496 Breuer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 14087* B Anlage 15 Verbesserung der Ruhr-Sieg-Bundesbahnstrecke (Hagen-Siegen-Frankfurt); Investitionsaufwendungen MdlAnfr 76, 77 06.12.85 Drs 10/4496 Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 14087* C Anlage 16 Ausmaß der Schäden an Straßenbauwerken durch die Verwendung von Streusalz im Winter; Wiederzulassung von Spikes angesichts der technischen Fortentwicklung dieses Reifentyps MdlAnfr 78, 79 06.12.85 Drs 10/4496 Zierer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 14088*A Anlage 17 Prüfung der Entscheidungen des Bundesbahnvorstands zur Einrichtung von Regionaldezernaten, insbesondere in Weiden MdlAnfr 80 06.12.85 Drs 10/4496 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . 14088* C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 13963 184. Sitzung Bonn, den 12. Dezember 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 182. Sitzung, Seite VI und Seite 13918*: Bei den Anlagen 29, 30 und 31 ist statt „Frau Karwatzki" „Würzbach" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 13. 12. Bastian 13. 12. Bueb 13. 12. Büchner (Speyer) * 13. 12. Dr. Corterier 13. 12. Dr. Daniels 12. 12. Egert 13. 12. Dr. Enders * 13. 12. Genscher 13. 12. Gerstl (Passau) * 13. 12. Glos 13. 12. Dr. Glotz 13. 12. Dr. Götz 13. 12. Handlos 13. 12. Hauser (Krefeld) 12. 12. Heimann 12. 12. Junghans 13. 12. Frau Kelly 13. 12. Kolbow 13. 12. Dr. Kreile 13. 12. Lenzer * 13. 12. Frau Dr. Lepsius 13. 12. Link (Diepholz) 12. 12. Mann 13. 12. Dr. Müller * 12. 12. Müller (Schweinfurt) 12. 12. Nagel 13. 12. Frau Pack 13. 12. Frau Roitzsch (Quickborn) 12. 12. Dr. Schmidt (Gellersen) 12. 12. Schröder (Hannover) 13. 12. Schulte (Menden) 13. 12. Senfft 12. 12. Dr. Solms 13. 12. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim *12. 12. Suhr 12. 12. Vogel (München) 13. 12. Volmer 13. 12. Frau Wagner 13. 12. Werner (Westerland) 13. 12. Frau Dr. Wex 13. 12. Wieczorek (Duisburg) 12. 12. Frau Zeitler 13. 12. Zierer * 12. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Fragen des Abgeordneten Gansel (SPD) (Drucksache 10/4496 Fragen 41 und 42): Aus welchen Gründen hat die Bundesregierung den Export eines Panzers vom Typ Leo II zu Vorführungszwecken nach Thailand genehmigt? Anlagen zum Stenographischen Bericht In welcher Weise und mit welchem Ziel hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit dieser Vorführung mit dem Unternehmen Krauss-Maffei zusammengearbeitet? Zu Frage 41: Thailand gehört zum Verbund der ASEAN-Staaten. Über Art und Ausmaß unserer Rüstungsbeziehungen zu diesen Ländern hat sich die Bundesregierung bereits am 12. Juli 1984 ausführlich in ihrer Antwort auf eine entsprechende Kleine Anfrage geäußert (Drucksache 10/1737). Danach entscheidet die Bundesregierung über Genehmigungsanträge in diese Länder nach den Rüstungsexportpolitischen Grundsätzen von 1982. Maßgebend sind dabei u. a. die „außen- und sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland unter Berücksichtigung der Bündnisinteressen". Bei der Entscheidung im Einzelfall spielt das Interesse der Bundesregierung und ihrer Partner im NATO-Bündnis an der inneren Stabilität und an der Verteidigungsfähigkeit der ASEAN-Staaten eine besondere Rolle. Zu Frage 42: Die Bundesregierung hat der Firma Krauss-Maffei Mitte 1985 einen Kampfpanzer LEOPARD 1 - also nicht Leo 2 - mietweise zur Verfügung gestellt, um der Firma die Vorführung eines solchen Fahrzeuges in Thailand zu ermöglichen. KraussMaffei besitzt keinen eigenen KPz LEOPARD 1. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Martiny-Glotz (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 52): Teilt die Bundesregierung die öffentliche Kritik, daß es nicht zu den Aufgaben einer Landesregierung gehört, einen Rüstungskonzern zu schmieden bzw. ein starkes staatliches Bankinstitut zu schaffen? Die Bundesregierung hat ihr marktwirtschaftliches Konzept zuletzt ausführlich in den Jahreswirtschaftsberichten 1984 und 1985 dargelegt. Danach müssen - ich zitiere - „marktwirtschaftliche Prinzipien und Steuermechanismen in allen Teilbereichen der Wirtschaftspolitik wieder mehr Geltung erhalten. Nur so wird es gelingen, die guten Chancen, die dynamischer Wettbewerb für mehr Beschäftigung, höheren Wohlstand, stabile Preise und eine effiziente Bewältigung der anstehenden Zukunftsaufgaben bietet, umfassend zu nutzen" (JWB 1985, Ziff. 51). „In einer Wettbewerbswirtschaft sind Forschung, Entwicklung und Innovation originäre Aufgaben der Unternehmen. Staatliche Forschungs- und Technologiepolitik hat sich im Verhältnis zur Wirtschaft am Grundsatz der Subsidiarität zu orientieren und ist dort gefordert, 14084* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 wo aus übergeordneten gesellschaftlichen oder gesamtwirtschaftlichen Gründen Forschung und Entwicklung einer Unterstützung bedürfen. Die Bundesregierung wird darauf achten, daß es durch staatliche Förderung nicht zu einer Beeinträchtigung des Wettbewerbs kommt" (JWB 1984, Ziff. 42). Soweit die nach wie vor gültige Linie der Bundesregierung. Im übrigen beabsichtigt nach Informationen der Bundesregierung keine Landesregierung, wie Sie es in Ihrer Frage ausdrücken, einen „Rüstungskonzern zu schmieden". Darin sieht die Bundesregierung auch keine Aufgabe für die öffentliche Hand. Was die Frage nach der Schaffung eines „starken staatlichen Bankinstitutes" angeht — Sie meinen offensichtlich Überlegungen zur Umstrukturierung von öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten in Baden-Württemberg — so kann sich die Bundesregierung hierzu derzeit nicht äußern. Die Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung keine rechtliche Möglichkeit, auf die Strukturierung von öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten in den Bundesländern Einfluß zu nehmen, da deren Ausrichtung Sache ihrer Eigentümer ist. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Fragen des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 10/4496 Fragen 59 und 60): Teilt die Bundesregierung die Meinung, daß die Schnittholzimporte zu Billigstpreisen aus der DDR und CSSR den Holzmarkt und die Preise für einheimisches Holz ruinieren? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, den Forderungen des Bayerischen Bauernverbandes und der Bayerischen Forstbetriebsgemeinschaften nachzukommen, die Einführung von Holz aus Ostblockländern zu Dumpingpreisen zu stoppen? Zu Frage 59: Nein. Wie die Bundesregierung am 6. Dezember in Beantwortung einer Anfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Rose mitgeteilt hat, hat der Außenhandel den Holzmarkt in diesem Jahr per Saldo nicht besondern entlastet. Wegen näherer Einzelheiten verweist die Bundesregierung auf Bundestagsdrucksache 10/4406 zu Fragen 47 und 48. Zu Frage 60: In den Handel mit einzelnen Ländern könnte bei Bedarf nur im Rahmen der GATT-Regeln eingegriffen werden. 1. Im Rahmen eines nationalen Preisprüfungsverfahrens müßte nachgewiesen werden, daß die Importe aus bestimmten Ländern die inländischen Erzeuger in erheblichem Maße schädigen oder zu schädigen drohen. Eine nur regionale Störung des Marktes reicht dazu nicht aus. Im Jahr 1982 hat das Bundesamt für Gewerbliche Wirtschaft für den Nadelschnittholzmarkt eine solche Untersuchung gegenüber den Einfuhren aus der CSSR mit dem Ergebnis durchgeführt, ein erheblicher Schaden durch CSSR-Einfuhren sei — infolge ihres untergeordneten Marktanteils — weder entstanden noch kurzfristig zu befürchten. 2. Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangte die EGKommission jüngst in einer Anti-Dumping-Untersuchung gegen Spanplatteneinfuhren aus mehreren Ostblockländern und Spanien. Anlage 5 Antwort des Pari. Staatssekretärs Gallus auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 61): Ist der Bundesregierung die kritische Lage auf dem Holzmarkt bekannt, und was wird sie unternehmen, um zu verhindern, daß durch verstärkte Rohholz- und Schnittholzimporte, insbesondere aus osteuropäischen Staaten, der Holzmarkt vollends ruiniert wird? Die Bundesregierung betrachtet die momentane Situation am Holzmarkt mit Sorge. Die Lage am Rohholzmarkt zu Beginn des neuen Forstwirtschaftsjahres ist durch eine gravierende Nachfrageschwäche, insbesondere nach Nadelstammholz infolge der Sturmholzkatastrophe vom November 1984 mit der damit verbundenen guten Rohholzbevorratung der Forst- und Holzwirtschaft gekennzeichnet. In die gleiche Richtung wirkt nach wie vor die schlechte Baukonjunktur. Durchgreifende Änderungen am Holzmarkt sind — was das Fichten/Tannenstammholz anbetrifft — wegen der Schwäche am Baumarkt in absehbarer Zeit kaum zu erwarten. Beim schwachen Nadelstamm- und beim Laubstammholz sowie beim Industrieholz haben sich die Marktverhältnisse dagegen weitgehendst normalisiert. Wie die Bundesregierung bereits in Beantwortung einer Anfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Rose mitgeteilt hat (Drucksache 10/4406, Fragen 47 und 48), ist der Holzmarkt in diesem Jahr durch den Außenhandel per Saldo nicht be- sondern entlastet worden. In den Handel mit bestimmten Ländern könnte die Bundesregierung bei Bedarf nur im Rahmen der GATT-Regeln eingreifen. 1. Im Rahmen eines nationalen Preisprüfungsverfahrens müßte nachgewiesen werden, daß die Importe aus bestimmten Ländern die inländischen Erzeuger in erheblichem Maße schädigen oder zu schädigen drohen. Eine nur regionale Störung des Marktes reicht dazu nicht aus. Im Jahr 1982 hat das Bundesamt für Gewerbliche Wirtschaft für den Nadelschnittholzmarkt eine solche Untersuchung gegenüber den Einfuhren aus der CSSR mit dem Ergebnis durch- Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 14085* geführt, ein ,erheblicher Schaden durch CSSREinfuhren sei — infolge ihres untergeordneten Marktanteils — weder entstanden noch kurzfristig zu befürchten. 2. Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangte die EGKommission jüngst in einer Anti-Dumping-Untersuchung gegen Spanplatteneinfuhren aus mehreren Ostblockländern und Spanien. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Grünbeck (FDP) (Drucksache 10/4496 Frage 64): Ist die Bundesregierung bereit, in einer Informationskampagne auf die haftungsrechtlichen Probleme bei Kraftfahrzeugunfällen hinzuweisen, die durch in Schwarzarbeit durchgeführte unsachgemäße oder unvollständige Reparaturen verursacht werden, um durch eine solche Informationskampagne einen Beitrag zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und der Erhöhung der Verkehrssicherheit zu leisten? Die Bundesregierung führt gemeinsam mit den Ländern, den Sozialversicherungsträgern, der Bundesanstalt für Arbeit und den Gewerkschaften sowie Arbeitgeberverbänden einen Aufklärungsfeldzug über die Schädlichkeit aller Arten von Schwarzarbeit durch. Besonders die Anzeigen in sogenannten Kaufzeitungen und Programmzeitschriften haben ein beträchtliches Echo ausgelöst. Daneben eine gesonderte Kampagne gegen Schwarzarbeit bei Kraftfahrzeugreparaturen durchzuführen, erscheint unzweckmäßig. Nach der neueren Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist überdies ein Werkvertrag, durch den lediglich der Unternehmer gegen das Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit verstößt oder bei dem der Unternehmer nicht in die Handwerksrolle eingetreten ist, nicht ungültig (BGH in NJW 1984 S. 1175 und S. 230). Die Mängelhaftung aus dem Werkvertrag besteht rechtlich gesehen auch in Fällen von Schwarzarbeit, wenn sie auch oft nur schwer durchzusetzen ist. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Frage des Abgeordneten Zander (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 65): Wie hoch waren die Ausgaben der Bundesanstalt für Arbeit nach dem Arbeitsförderungsgesetz in den Jahren 1983, 1984 und 1985 (letzter Stand) in Fällen mittelbar von Streik betroffener Arbeitnehmer und für Kurzarbeit aus betrieblichen Gründen? Die Ausgaben für Kurzarbeitergeld einschließlich der Zuschüsse an Arbeitgeber zur Kranken- und Rentenversicherung der Kurzarbeiter betrugen 1983 3 075 Millionen DM, 1984 1 792 Millionen DM, bis November 1985 1 180 Millionen DM. Von den Aufwendungen im Jahre 1984 sind rund 204 Millionen DM durch mittelbare Folgen des Arbeitskampfes in der Metallindustrie entstanden. Die Zahl der Arbeitnehmer, die aus dem gleichen Grunde arbeitslos geworden sind und Arbeitslosengeld erhalten haben, ist nicht erfaßt worden. Sie dürfte unbedeutend sein. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Antretter (SPD) (Drucksache 10/4496 Fragen 66 und 67): Kann die Bundesregierung Angaben des Landesinnenministeriums Baden-Württemberg bestätigen, das auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Landesvorsitzenden Ulrich Lang erklärt hat, daß anstelle der bestehenden sieben Tiefstfluggebiete in der Bundesrepublik Deutschland künftig 49 derartige Gebiete ausgewiesen werden sollen, in denen in regelmäßigem Wechsel Tiefstflugübungen stattfinden werden? Ist gegebenenfalls davon auch der Raum Backnang/Sulzbach/Großerlach/Murrhardt/Gschwend/Schwäbisch Gmünd/Lorch/Aalen und Heidenheim betroffen, der bisher in keinem typischen Tiefstfluggebiet liegt? Zu Frage 66: Der Bundesminister der Verteidigung prüft zur Zeit, ob die bisher bestehenden Tieffluggebiete 250 Fuß durch Einführung eines rotierenden Systems mit insgesamt 49 Tieffluggebieten entlastet werden könnten. Jeweils 7 Tieffluggebiete würden für die Dauer eines Monats für den Tiefflugbetrieb freigegeben. Dichtbesiedelte Gebiete und Städte mit mehr als 10 000 Einwohnern würden dabei ausgespart bleiben. Das Gesamtaufkommen an Tiefflugeinsätzen im Höhenband zwischen 250 Fuß und 500 Fuß würde unverändert bleiben. Die endgültige Entscheidung hierüber wird erst nach Abstimmung mit den Ländern getroffen. Zu Frage 67: Backnang, Sulzbach, Murrhardt und Großerlach gehören zum Ballungsraum Stuttgart und würden daher ausgespart. Die übrigen Orte, soweit sie mehr als 10 000 Einwohner haben, würden ebenfalls ausgespart. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 68): Welche Überlegungen verfolgt die Bundesregierung, um bei der von ihr geplanten Verlängerung des Wehrdienstes und des Zivildienstes einen möglichst nahtlosen anschließenden Übergang ins Bildungssystem zu gewährleisten? 14086* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 Die Bundesregierung läßt sich bei ihren Überlegungen zur künftigen Gestaltung der Übergänge zwischen Schule, Berufsausbildung und Grundwehrdienst sowie folgendem Studium oder einer anderen Phase der beruflichen Bildung davon leiten, daß den betroffenen Grundwehrdienstleistenden über die Verlängerung der Dauer des Grundwehrdienstes hinaus möglichst keine weiteren Nachteile zuteil werden und ein Höchstmaß an Wehrgerechtigkeit erreicht wird. Insbesondere kommt es darauf an, die Wartezeiten zwischen den einzelnen Abschnitten gering zu halten. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage der Abgeordneten Frau Odendahl (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 69): Wir beurteilt die Bundesregierung den Vorschlag des Bundesrates vom 29. November 1985, wonach vom Grundsatz der ununterbrochenen Abfolge des Grundwehrdienstes abgewichen werden soll, „wenn die Aufnahme eines Studiums oder einer anderen Ausbildung infolge der Ableistung des Grundwehrdienstes erheblich über den Zeitraum eines Jahres hinaus verzögert würde"? Der Vorschlag des Bundesrates wird derzeit durch die Bundesregierung geprüft. Ein Kabinettsbeschluß hierzu ist noch nicht gefaßt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage der Abgeordneten Frau Odendahl (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 70): Ist die Bundesregierung bereit, eine entsprechende Regelung auch für die Zivildienstleistenden zu finden? Die Bundesregierung wird ihre Gegenäußerung zu der Stellungnahme des Bundesrates in Kürze festlegen. Ich bitte um Ihr Verständnis, daß ich der Entscheidung des Kabinetts nicht vorgreifen kann. Ich bin jedoch gerne bereit, Sie über den Inhalt der Gegenäußerung zu unterrichten, sobald diese vorliegt. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Rusche (DIE GRÜNEN) (Drucksache 10/4496 Frage 71): Ist der Bundesregierung bekannt, daß ausländische Praktikanten auf Veranlassung der Bundesanstalt für Arbeit ohne ihr Wissen einem LAV/HTLV-III-Antikörpertest unterzogen werden, und wie rechtfertigt sie das? Die Frage ist im wesentlichen inhaltsgleich mit der Ziffer 4 der von der Fraktion DIE GRÜNEN — Drucksache 10/4213 — eingebrachten Kleinen Anfrage und deshalb darf auf die dazu ergangene Antwort verwiesen werden: Aus dieser Antwort darf ich folgendes herausstellen: Die Stipendiaten werden vor der Abreise aus ihrem Heimatland darüber unterrichtet, daß ihre Heimführung veranlaßt werden kann, wenn der Teilnahme an der Fortbildungsmaßnahme gesundheitliche Gründe entgegenstehen. So wurde jetzt im Rahmen der Routineuntersuchung der Stipendiaten — unter Berücksichtigung der in der Antwort auf die Kleine Anfrage dargelegten Gesichtspunkte — auch eine Untersuchung auf HTLV-III-Antikörper angeordnet. Die Stipendiaten erfahren, daß es sich um eine umfassende Untersuchung handelt, ohne daß ihnen dabei die Untersuchungsgegenstände, z. B. Hepatitis-B, Lues, Malaria, Tuberkulose und nunmehr auch HTLV-III-Antikörper, im einzelnen bekanntgegeben werden. Die Angelegenheit wurde am 5. Dezember 1985 mit dem Expertengremium erörtert, das den Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit in den mit der Krankheit AIDS zusammenhängenden Fragen berät und dem als wichtige Teilnehmer Repräsentanten der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Viruskrankheiten angehören. Die Auswertung dieses Gesprächs durch die beteiligten Bundesressorts ist noch nicht abgeschlossen. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Fragen des Abgeordneten Oostergetelo (SPD) (Drucksache 10/4496 Fragen 72 und 73): Wir wirken sich die Entlastungen durch Kinderfreibeträge des Steuersenkungsgesetzes 1986/88 für einen Spitzenverdiener, für einen Durchschnittsverdiener und für einen Sozialhilfeempfänger finanziell aus? Trifft es zu, daß alle Kindergeldberechtigten durch das Steuersenkungsgesetz 1986/88 bzw. durch das Elfte Gesetz zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes ab 1. Januar 1986 mindestens 46 DM monatlich erhalten, und gilt dies auch für die Bedürftigsten in unserem Lande, die Sozialhilfeempfänger, oder führt der Kindergeldzuschlag von 46 DM im Monat bei ihnen zu einer Kürzung der Sozialhilfeleistung, im Extremfall in gleicher Höhe? Zu Frage 72: Durch die einheitlichen Kinderfreibeträge werden alle Steuerzahler mit Kindern gleich behandelt; denn es bleibt — unabhängig von der Höhe des Einkommens — für alle Kinder der gleiche Betrag steuerfrei. Das die steuerentlastende Wirkung von Kinderfreibeträgen mit der Höhe des Einkommens steigt, folgt aus dem Prinzip der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und dem daraus folgenden progressiven Einkommensteuertarif. Bei einem Kinderfreibetrag von 2 484 DM beträgt die Entlastungswirkung 546 DM (22 % Steuersatz) Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 14087* bis 1391 DM (56 % Steuersatz). Solche Auswirkungen gibt es im Steuerrecht nicht nur bei der Ermittlung der Einkünfte (Betriebsausgaben, Werbungskosten), sondern auch im Bereich der Einkommensverwendung (z. B. Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen). Wer dieses System ausgerechnet für die — nicht durch Kindergeld gedeckten — Unterhaltsaufwendungen für Kinder außer Kraft setzen will, verweigert den Familien damit einen gerechten Ausgleich gegenüber Kinderlosen. Der steuerliche Kinderfreibetrag wird durch einen Kindergeldzuschlag ergänzt: Eltern, für die der steuerliche Kinderfreibetrag keine oder nur eine teilweise Entlastung bringt, erhalten für Kinder, für die Kindergeld oder eine vergleichbare Leistung zu zahlen ist, einen Kindergeldzuschlag von bis zu 46 DM monatlich. Der Kindergeldzuschlag bemißt sich nach der Entlastungswirkung des Kinderfreibetrages in der unteren Proportionalzone. Ich weise im übrigen darauf hin, daß das Kindergeld bei höherem Einkommen der Eltern für das zweite und weitere Kinder gemindert wird. Zu Frage 73: Der erste Teil dieser Frage ist für den Regelfall zu bejahen. Etwas anderes kommt für Ausnahmefälle insbesondere als Folge davon in Betracht, daß im Einkommensteuerrecht und im Kindergeldrecht unterschiedliche Kind-Begriffe gelten und daß der Kinderfreibetrag in Fällen, in denen die Eltern nicht als Verheiratete zusammenleben, auf beide je zur Hälfte aufgeteilt wird. Dies alles gilt auch für die Sozialhilfeempfänger. Allerdings mindert sich die ihnen bzw. ihren Haushaltsangehörigen zustehende Hilfe zum Lebensunterhalt um die kindbezogene Einkommensteuerermäßigung, die sie mit Rücksicht auf ihre in ihrem Haushalt lebenden Kinder erzielen, oder um den ersatzweise gezahlten Zuschlag zum Kindergeld, so wie dies bereits bisher für das Kindergeld gilt. Bei der Hilfe in besonderen Lebenslagen führen Steuerermäßigung bzw. Zuschlag zum Kindergeld lediglich in zumutbarem Umfang zu einer Minderung. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Breuer (CDU/CSU) (Drucksache 10/4496 Fragen 74 und 75): Wie beurteilt die Bundesregierung eine Aufwertung der Ruhr-Sieg-Eisenbahnstrecke (Hagen—Siegen—Frankfurt/Main) im Rahmen zukünftiger Entscheidungen über die Bundesverkehrswegeplanung? Teilt die Bundesregierung die Auffassung der „Initiative Ruhr-Sieg-Strecke", wonach die Eisenbahnstrecke besonders im Abschnitt zwischen Hagen und Siegen eine aus der Postkutschenzeit stammende Trassierung aufweist, die hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit in keiner Weise mehr den Anforderungen eines heute erforderlichen schnellen und reibungslosen Verkehrsflusses gerecht wird? Zu Frage 74: Die Bundesregierung ist offen für die Entwicklung von leistungsfähigen Eisenbahnverbindungen in der Bundesrepublik Deutschland, sofern ein entsprechendes Verkehrsaufkommen ein positives wirtschaftliches Ergebnis für die betreffende Strecke der Deutschen Bundesbahn erwarten läßt. Die Strecke Hagen-Siegen-Frankfurt/Main wird auch im Rahmen künftiger Entscheidungen über die Bundesverkehrswegeplanung in die Überprüfung einbezogen werden. Zu Frage 75: Die Strecke Hagen-Siegen-Frankfurt/Main ist, wie die meisten Strecken der Deutschen Bundesbahn, im 19. Jahrhundert geplant und gebaut worden. Durch Modernisierung der bestehenden Anlagen und die Elektrifizierung wurde sie den heutigen Anforderungen angepaßt. Die auf dieser Strecke erreichten Reisegeschwindigkeiten im Personenverkehr liegen über den Durchschnittswerten der Deutschen Bundesbahn. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Lohmann (Lüdenscheid) (CDU/CSU) (Drucksache 10/4496 Fragen 76 und 77): Wie stellt sich die Bundesregierung zur Meinung der „Initiative Ruhr-Sieg-Strecke", wonach die Deutsche Bundesbahn bei der Festlegung des künftigen, auf Schnelligkeit angelegten Schienennetzes, den Wirtschaftsraum Südwestfalen nicht nur ausspart, sondern nicht einmal mehr tangiert? Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Investitionsaufwendungen für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit bezüglich eines Schnellverkehrs auf der Ruhr-Sieg-Eisenbahnstrecke (Hagen—Siegen—Frankfurt/Main) durch ein Neubzw. Ausbaukonzept? Zu Frage 76: Im Zuge der Fortschreibung der Bundesverkehrswegeplanung wurde das Streckennetz der Deutschen Bundesbahn unter Berücksichtigung des zu erwartenden Verkehrsaufkommens auf Verbesserungsmöglichkeiten hin untersucht. Dabei ist in der Verbindung Hagen-Siegen-Frankfurt kein signifikanter Engpaß, der umfangreiche Baumaßnahmen gerechtfertigt hätte, festgestellt worden. Die Befürchtung, daß die Strecke an Bedeutung verlieren könnte, wird nicht geteilt. Vielmehr wird die Bedeutung dieser Verbindung im Hinblick auf eine verbesserte Anbindung der Region an das geplante Schnellfahrnetz der Deutschen Bundesbahn in Hagen und Frankfurt noch zunehmen. Hierzu untersucht die Deutsche Bundesbahn verbesserte Angebotsstrukturen wie Taktverkehr sowie Erhöhung der Bedienungsfrequenzen. Zu Frage 77: Die Deutsche Bundesbahn hat eine genaue Ermittlung der Investitionsaufwendungen für die angesprochene Strecke noch nicht durchgeführt. Doch kann zum jetzigen Zeitpunkt bereits gesagt werden, 14088* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 daß die Investitionsaufwendungen für eine Neubaustrecke Hagen-Frankfurt beträchtlich über denen der im Bundesverkehrswegeplan '85 enthaltenen Neubaustrecke Köln-Rhein/Main liegen würden. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) (Drucksache 10/4496 Fragen 78 und 79): Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse über das Ausmaß der Schäden vor, die durch die Verwendung von Streusalz im Winter an Natur- und Straßenbauwerken (Korrosionsschäden an Spannbetonbauwerken) verursacht werden? Wie weit ist der in der Fragestunde vom 17. Januar 1985 erwähnte Prüfungsauftrag des Bundesministeriums für Verkehr an die Bundesanstalt für das Straßenwesen in Köln gediehen (Plenarprotokoll 10/114, S. 8478 B), wonach die Wiederzulassung von Spikes angesichts der technischen Fortentwicklung dieses Reifentyps und den damit gewonnenen praktischen Erfahrungen in anderen Ländern ohne Zulassungsbeschränkung geprüft werden sollte? Zu Frage 78: Der Bundesregierung liegen nur Informationen über die Bundesfernstraßen vor: An Bundesfernstraßen werden nur an Gehölzen an exponierten Standorten und insgesamt nur in geringem Umfange Schäden beobachtet, die möglicherweise auch auf Tausalzeinfluß zurückgeführt werden können. Eine genaue Zuordnung der Schäden ist jedoch nicht möglich. Nach Anpflanzen salzverträglicherer Pflanzen in Fahrbahnnähe und Durchführung eines umweltschonenderen Winterdienstes ist ein Rückgang von Vegetationsschäden zu beobachten. Tausalz ist eine von vielen Ursachen für Schäden an älteren Bauwerken. Eine Abgrenzung der Ursachen gegeneinander und damit eine Quantifizierung des Ausmaßes der Tausalzschäden ist jedoch nicht möglich, weil das Tausalz in vielen Fällen erst dann seine Wirkung entfalten kann, wenn zugleich anderweitig bedingte Mängel vorliegen. • Unter Berücksichtigung der in der Zwischenzeit gewonnenen Erkenntnisse geht der Bundesminister für Verkehr davon aus, daß bei neuen Bauwerken Tausalzschäden allenfalls in geringfügigem Umfang auftreten werden. Zu Frage 79: Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat unmittelbar keinen Auftrag erhalten, die Wiederzulassung von Spikesreifen zu prüfen. Sie beobachtet aber seit dem Verbot der Spikesreifenbenutzung die Entwicklungen auf diesem Gebiet und führt als Daueraufgabe entsprechende Untersuchungen über die Aggressivität der Neuentwicklungen durch. Darüber hinaus wurde der TÜV Rheinland beauftragt, Alternativen zur Verbesserung des Kraftschlusses auf winterlichen Straßen in direktem Vergleich zu modernen Spikesreifen zu testen. Die bisherigen Ergebnisse dieser Untersuchungen rechtfertigen keine erneute Zulassung von Spikesreifen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 10/4496 Frage 80): Nach welchen Grundsätzen wird der Bundesminister für Verkehr die Entscheidungen des Vorstandes zur künftigen Einrichtung der Regionaldezernate prüfen und ist dabei davon auszugehen, daß die Willensbildung des Bundesbahnvorstandes und des Verwaltungsrates, ein Regionaldezernat in Weiden zu errichten, bestätigt wird? Die Einrichtung von Regionaldezernaten hat der Bundesminister für Verkehr als „wesentliche organisatorische Veränderung einer Bundesbahndirektion" (§ 14 Absatz 3 Buchstabe e Bundesbahngesetz) als Gesamtkonzept zu genehmigen, sobald die Unternehmensorgane der Deutschen Bundesbahn darüber beschlossen haben. Es ist der Bundesregierung nicht möglich, sich im Vorfeld der Meinungsbildung der Unternehmensorgane der Deutschen Bundesbahn, die auch die Stellungnahme der Länder eingehend zu würdigen und angemessen zu berücksichtigen haben, schon jetzt zu Einzelfragen zu äußern.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, daß hier eben nicht ein Vertreter der Arbeitgeberverbände gesprochen hat, sondern der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, der qua Amtseid dem gesamten Volke verpflichtet ist. Es war unglaublich, was Sie uns hier geboten haben, Herr Bundesarbeitsminister.

    (Beifall bei der SPD — Feilcke [CDU/CSU]: Er hat Sie wohl getroffen? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Er hat gesagt, es gehe bei der Änderung um Klarstellung.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Mit seinen Argumenten ist Ihnen der Humor verlorengegangen!)

    Für diese Klarstellung hat er 40 Minuten gebraucht, für eine Klarstellung, die angeblich überhaupt nichts ändert,

    (Marschewski [CDU/CSU]: Sonst begreifen Sie das doch nicht!)

    für eine Klarstellung, von der er meint, sie sei eigentlich ganz bedeutungslos und bewege sich im Rahmen dessen, was schon lange Rechtens sei.
    Ich will zu Beginn, meine Damen und Herren, ein bißchen dafür sorgen, daß wir uns der Ernsthaftigkeit und der Wichtigkeit dieses Themas bewußt werden.

    (Beifall bei der SPD — Feilcke [CDU/CSU]: Das paßt gar nicht zu Ihnen! Dafür sind Sie nicht geeignet!)

    Ich will nicht auf diese polemische Art erwidern.
    Ich will zitieren, was der damalige Bundesarbeitsminister Katzer am Ende der Beratungen des Arbeitsförderungsgesetzes gesagt hat. Er brachte in einer schriftlichen Erklärung zum Ausdruck:
    Der Ausschuß für Arbeit hat gleichzeitig den Entwurf der Bundesregierung und den Initiativentwurf der sozialdemokratischen Fraktion durchberaten. Diese Kombination der Beratung hat sich glücklich ausgewirkt. Das Ergebnis der Ausschußberatungen bringt eine ganze Reihe fortschrittlicher Verbesserungen des ursprünglichen Regierungsentwurfs. Der Lernprozeß, in dem wir alle stehen, geht eben weiter. Ausdrücklich möchte ich hier feststellen, daß ich für jede konsequente Fortentwicklung der Konzeption dieses Gesetzes nur dankbar bin und darüber sehr befriedigt bin.
    So Hans Katzer 1969 nach Abschluß dieser Beratungen. Deswegen ist es falsch, wenn Sie immer nur von der Regierungsvorlage sprechen.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    In diesen Tagen nun ist der Eindruck erweckt worden, als ob die Regierung den Weg von Verhandlungen und Vereinbarungen gehen wolle und nicht den eines gesetzgeberischen Diktats. Spätestens seit dem letzten Freitag wissen wir, was die Regierung tatsächlich will. Sie will nämlich nicht Vereinbarungen, sie will nicht den sozialen Konsens, sondern Verfügung durch den Gesetzgeber. Das ist ihr Ziel.

    (Beifall bei der SPD — Feilcke [CDU/CSU]: Was haben Sie gegen den Gesetzgeber?)

    Sie will den Arbeitnehmern außerhalb eines Streikgebiets den versicherungsrechtlichen Anspruch auf Arbeitslosengeld und Kurzarbeitergeld wegnehmen,

    (Weiß [CDU/CSU]: Das ist doch nicht wahr!)

    Arbeitnehmer nämlich, die nicht streiken, die nicht
    ausgesperrt sind, sondern auf Grund einer Ent-
    scheidung des Arbeitgebers arbeitslos geworden
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 13971
    Frau Fuchs (Köln)

    sind, weil die Produktion angeblich wegen Streiks oder Aussperrung stillgelegt werden muß.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Klassenkampf!)

    Die Gewerkschaften werden geschwächt, denn mit der Behauptung, die Produktion müsse wegen Streiks oder Aussperrung stillgelegt werden, können Arbeitnehmer arbeitslos gemacht werden. Sie erhalten keine Leistungen der Bundesanstalt für Arbeit, übrigens auch keine Leistungen der Gewerkschaften. Sie sind auf Sozialhilfe angewiesen. Damit soll Unruhe außerhalb des Streikgebiets geschürt und die Position der Gewerkschaften geschwächt werden.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Deswegen geht es um Abbau von Streikrecht. Deswegen geht es darum, den bisherigen sozialen Konsens aufzugeben. Denen, die diesen Irrweg pflastern, muß geraten werden, die Bauzeichnung der Demokratie in der Bundesrepublik zu studieren und nachzulesen, worauf sich die großen Kräfte in diesem Staat nach dem Kriege verständigt haben:

    (Feilcke [CDU/CSU]: In der Beziehung sind Sie Legastheniker!)

    Einheitsgewerkschaft, starke Gewerkschaften, deren Wort wiegt. Von diesen Zielen abzurücken heißt, sich von den gemeinsamen Grundlagen zu trennen. Das hat Herbert Wehner gestern gesagt, und wir stimmen dem ausdrücklich zu.

    (Beifall bei der SPD — Frau Hürland [CDU/CSU]: Und was hat Herr Böckler dazu gesagt?!)

    In dieser Auseinandersetzung sagen manche auch, sie seien erstaunt, daß man die Rechtsprechung nicht abwarten könne. Es sei erstaunlich, daß gerade diejenigen, die sich sonst immer vehement gegen zuviel Staat wenden, jetzt rigoros den Gesetzgeber fordern. Es sei eine bedrückende Perspektive für unseren Rechtsstaat, wenn mit dem Argument, bis zur höchstrichterlichen Entscheidung würde es Jahre dauern, nach dem Gesetzgeber gerufen wird. Es stünde einem Rechtsstaat besser zu Gesicht, wenn das Bemühen um eine Beschleunigung des Verfahrens Vorrang hätte. Und es geht weiter:
    Wie immer der Streit ausgehen mag, es gehört keine prophetische Gabe dazu, daß auch eine Neufassung des § 116 AFG nicht von Bestand sein wird, solange die Tarifvertragsparteien nicht zum Konsens zurückfinden.
    So Hans Katzer gestern, und er hat recht damit gehabt.

    (Beifall bei der SPD)

    Nun versucht der Arbeitsminister seit geraumer Zeit, der Öffentlichkeit weiszumachen, es gehe um eine Klarstellung. Das ist eine grobe Täuschung.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Sie sagen bewußt die Unwahrheit!)

    Es geht nicht um eine Klarstellung, es geht um eine
    Änderung der Neutralitätsvorschriften der Bundesanstalt für Arbeit zu Lasten der Gewerkschaften und zu Lasten der Arbeitnehmer.

    (Beifall bei der SPD)

    Der Bundesarbeitsminister hat mit seiner Formel der Klarstellung die Gewerkschaften bewußt hinters Licht geführt.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU: Unerhört!)

    Der Bundesarbeitsminister hat die Gesprächsbereitschaft der Gewerkschaften mißbraucht,

    (Feilcke [CDU/CSU]: Unsinn!)

    um sich als ehrlichen Makler hinstellen zu lassen. Spätestens seit letzten Freitag wissen wir, daß von vornherein beabsichtigt war, eine gesetzgeberische Initiative zu Lasten der Gewerkschaften durchzupeitschen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die Arbeitgeber, meine Damen und Herren, brauchten gar nicht viel zu sagen. Sie waren in den Gesprächen fast stumm. Der Wirtschaftsminister hatte die Formulierung vorgegeben. Der Arbeitsminister hatte fast deckungsgleiche Formulierungen vorgegeben. Der Wirtschaftsminister und der Arbeitsminister waren sich in den Formulierungen einig.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Ist es schrecklich, daß sie einig sind?)

    Dann hat der Arbeitsminister versucht, diese Veränderung zu Lasten der Gewerkschaften den Gewerkschaften auch noch schmackhaft zu machen. Das hat er im Auftrag der Bundesregierung getan.
    Deswegen sagen wir: Die Bundesregierung übt nicht sozialstaatliche Neutralität, sondern nimmt einseitig Partei zugunsten der Arbeitgeber.

    (Beifall bei der SPD — Feilcke [CDU/CSU]: Frau Fuchs, das ist selbst unter Ihrem Niveau!)

    Erinnern wir uns: 1969 — wir haben schon darüber gesprochen — wurde das Arbeitsförderungsgesetz verabschiedet. Ich will auf die Einzelheiten des damaligen Kompromisses nicht eingehen. Aber was jetzt vorgeschlagen wird, meine Damen und Herren, stellt den Willen des Gesetzgebers von 1969 auf den Kopf. Es wird keine Klarstellungen geben. Ein bißchen mehr Juristerei hätte auch Ihnen gutgetan, Herr Bundesarbeitsminister;

    (Feilcke [CDU/CSU]: Oberlehrer!)

    denn Sie arbeiten mit so vielen unbestimmten Rechtsbegriffen, daß Sie eines tun werden: Sie werden Beschäftigungspolitik für Rechtsanwälte betreiben, weil sie mit diesen Formulierungen vor Gericht gehen müssen.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man ein richtiges Kabarett aufführen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Sie sind schon feste dabei!)

    13972 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985
    Frau Fuchs (Köln)

    Was ist denn „ähnlich"? Wenn in Kiel 6% und in München 2 % gefordert werden, ist das „annähernd gleich"? Wenn einer die 35-Stunden-Woche möchte und der andere die 30-Stunden-Woche, ist das „annähernd gleich"? Wenn einer mehr Urlaub möchte und der andere mehr Weihnachtsgeld, ist das „annähernd gleich"?

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, was ist eine „Hauptforderung"? Was ist nur eine „Forderung"?
    All dies ist völlig ungeklärt.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Davon verstehen Sie nichts! Das merkt man!)

    Herr Blüm ist sich treu geblieben: Erst manipuliert er in der Rentenversicherung, und jetzt versucht er, mit juristischen Tricks auch noch den sozialen Konsens in diesem Land aufzuheben.

    (Beifall bei der SPD)

    Dieser Vorschlag, meine Damen und Herren, ist von fünf Ministern erarbeitet worden, von fünf Ministerien; der Justizminister war dabei.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Wie schrecklich!)

    Dann gehen diese fünf Minister in die Runde und erläutern der CDU-Fraktion, was sein soll.
    Nun gibt es fünf ganz große Fragen, die nicht geklärt sind. Ich könnte sie Ihnen aufzählen. Wie Sie bis zur nächsten Woche diese fünf Fragen beantworten wollen, das bleibt Ihr Geheimnis.

    (Dr. Vogel [SPD]: Die sind schon längst beantwortet!)

    Ich weiß j a, welches der Grund Ihres Verhaltens ist: damit die Sozialausschüsse noch ein bißchen weichgeknetet werden. Die fünf Fragen kommen wohl aus dieser Ecke, um sie so weichzukneten und einen Koalitionsstreit zu verhindern. Darauf wollen wir nur hinweisen.

    (Weiß [CDU/CSU]: Blühende Phantasie!)

    Die Pläne würden, wenn sie Wirklichkeit würden, die Tariflandschaft grundlegend ändern. Die Gewerkschaften würden doch gezwungen, ihre Tarifverhandlungen regional und zeitlich zu diffrenzieren. Zentrale Verhandlungen, die übrigens immer die Arbeitgeber gewünscht haben, wären dann nicht mehr möglich. Die Tariflandschaft würde zerfleddern, und es gäbe einen Flickenteppich unterschiedlicher Tarifabschlüsse.
    Man muß die Bundesregierung wirklich fragen, ob sie dies will, ob sie auch möchte, daß sich die Arbeitsbedingungen in unserem Land unterschiedlich entwickeln. Sie zwingen — ich sage es Ihnen noch einmal mit Nachdruck — die Gewerkschaften zu einer Veränderung ihrer Tarifpolitik. Das wird Ihnen eines Tages wirklich leid tun.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Genau das Gegenteil ist richtig!)

    Deswegen sage ich nach alldem, was in diesen Tagen debattiert wurde, noch einmal: Es besteht kein Handlungsbedarf.
    Ist es eigentlich bei Ihnen so, daß die Ohren so taub sind, daß Sie Warnungen von besonnenen Leuten aus Ihrem Lager gar nicht mehr ernst nehmen? Warum hören Sie nicht auf das, was Hans Katzer gestern noch einmal deutlich gesagt hat? Warum hören Sie nicht auf das, was Herr Benda gesagt hat? Warum hören Sie nicht auf das, was Professor Wannagat gesagt hat?
    Die bestehende Regelung hat sich in den letzten 15 Jahren bewährt. Wenn Auslegungsschwierigkeiten auftreten, müssen diese von den Gerichten geklärt werden. Der Gesetzgeber und die Nürnberger Selbstverwaltung müssen sich aus diesem Streit heraushalten.

    (Zustimmung bei der SPD — Feilcke [CDU/CSU]: Spontaner Beifall von zwei Kollegen!)

    Nun wird gesagt, es gebe einen Handlungsbedarf, weil die Gewerkschaften Druck erzeugt hätten. Das stellt nun wirklich die Entwicklung auf den Kopf. Wollen wir noch einmal zurückblicken: Zu Beginn der Tarifauseinandersetzungen des vorigen Jahres um die wichtige Arbeitszeitverkürzung hat sich der Bundeskanzler sofort auf die Seite der Arbeitgeber gestellt und die Tarifauseinandersetzung für „dumm, absurd und töricht" gehalten. Er hat damit den sozialen Frieden verletzt.

    (Beifall bei der SPD)

    Es war eine Tarifbewegung, die durch Arbeitszeitverkürzungen zu ungefähr 100 000 neuen Arbeitsplätzen geführt hat.
    Der Bundesarbeitsminister hat ihm doch sekundiert. Er hat damals gesagt, die Bundesanstalt für Arbeit dürfe nicht zur Streikkasse der Gewerkschaften werden.

    (Feilcke [CDU/CSU]: So ist es!)

    Der Bundesarbeitsminister hat doch dafür gesorgt, daß der Franke-Erlaß rechtswidrig erging.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Wenn der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit damals bei der bis dahin gültigen rechtlichen Auslegung geblieben wäre, wären diese Probleme gar nicht aufgetaucht. Dann wäre alles so gelaufen, wie es 15 Jahre in dieser Republik möglich war.
    Deswegen ist der Bundesarbeitsminister mit seinen leichtfertigen Äußerungen und seinem Druck auf den Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, er möge den Franke-Erlaß in seinem Sinne formulieren, der Auslöser dieser ganzen Debatte. Deswegen ist er der Verursacher dieser sozialen Konflikte.

    (Beifall bei der SPD)

    Er hat damit die Scharfmacher in seinen eigenen Reihen auf den Plan gerufen. Der Arbeitsminister selber hat damit den bestehenden Konsens über die Neutralität der Bundesanstalt für Arbeit aufgekündigt. Sie können jetzt nicht den Gewerkschaften die Schuld zuschieben. Denn Sie selber haben die
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 13973
    Frau Fuchs (Köln)

    Gräben aufgerissen, die den sozialen Frieden gefährden.

    (Frau Dr. Timm [SPD]: So ist es!)

    Die Bundesregierung will nun auf jeden Fall noch vor Weihnachten den § 116 ändern. Gleichzeitig erklärt sie, daß auch das Thema SDI noch vor Weihnachten vom Tisch müsse. Ich frage mich: Ob es zwischen beiden Themen einen Zusammenhang gibt?

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Warum dieser Schritt kurz vor Weihnachten? Hat die Regierung das Gespür dafür verloren, was ein solcher möglicher Zusammenhang in der politischen Auseinandersetzung bedeuten kann?

    (Jung [Lörrach] [CDU/CSU]: Das ist ja lachhaft!)

    Oder ist es richtig, daß Herrn Bangemann der Staatseingriff ins Streikrecht gestattet wird, um gleichzeitig seine Zustimmung zu SDI zu erreichen?

    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Änderung des § 116 Arbeitsförderungsgesetz, gekoppelt mit den Plänen zu SDI?

    (Feilcke [CDU/CSU]: Jetzt beginnt das Kabarett!)

    Wer Fragen des sozialen Friedens und des äußeren Friedens miteinander verkoppelt,

    (Seiters [CDU/CSU]: Ihr ganzer Realitätsverlust!)

    um die Streitigkeiten in der Koalition zu bewältigen, handelt unverantwortlich.

    (Beifall bei der SPD — Feilcke [CDU/CSU]: Nun sagen Sie mal was zu SDI!)

    Deswegen muß das Parlament fähig und willens sein, seine soziale Ordnungsfunktion, seine Verantwortung für das soziale Gleichgewicht in diesem Land zur Geltung zu bringen. Der Bundestag darf sich nicht dem Regierungswillen unterwerfen. Er muß sich auch seiner sozialstaatlichen Tradition bewußt sein.
    Die Änderung des § 116 wird auch zu einer Bewährungsprobe der Sozialausschüsse in der Union.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Da sind Sie kein Schiedsrichter!)

    Wir sind gespannt. So nicht, hieß es gestern. Mit uns nicht, hieß es auch. Die Gewerkschaften dürfen nicht geschwächt werden, hörte man. Wir sind gespannt und erwarten eine klare Aussage.

    (Zuruf des Abg. Seiters [CDU/CSU])

    Ich sage den Kolleginnen und Kollegen aus den Sozialausschüssen der Union: Lesen Sie sorgfältig nach, was Ihr früherer Vorsitzender Hans Katzer zu diesem Thema gesagt hat, und hören Sie nicht auf den Arbeitgeberminister Norbert Blüm!

    (Beifall bei der SPD — Pfui-Rufe und weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Wir sind überzeugte Anhänger der Einheitsgewerkschaft und ihrer sozialstaatlichen Fundierung. Für diese Einheitsgewerkschaft kämpfen wir in diesen Wochen. Ich hoffe und erwarte, daß die Kolleginnen und Kollegen aus der Union wissen, worum es geht.
    Der Bundeskanzler lächelt mir wieder fröhlich zu. Ich freue mich darüber, Herr Bundeskanzler. Ich wünschte mir nur, Sie würden sich endlich bewußt machen, welchen Weg die Bundesregierung in diesen Tagen geht. Ich habe den Eindruck: Vor lauter Koalitionsgerangel spüren Sie überhaupt nicht mehr, wie sehr Sie sich aus der Tradition von Hans Katzer verabschieden.
    Vielen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD — Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: War das alles?)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Müller (Remscheid).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Adolf Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Opposition hat heute durch die Rede von Frau Fuchs das Beispiel eines miserablen parlamentarischen Stils in diesem Hause gegeben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Diese Rede strotzte vor Unterstellungen und schiefen Darstellungen eines zugegebenermaßen komplizierten Sachverhalts.

    (Zuruf des Abg. Dreßler [SPD])

    Heute ist die Opposition in der falschen Pose eines Gralshüters der Tarifautonomie aufgetreten. Sie versucht, die Gewerkschaften als außerparlamentarische Opposition gegen die Bundesregierung zu mobilisieren. Diese Rechnung, meine Damen und Herren von der SPD, geht nicht auf.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich stelle mit Bedauern fest: Die SPD-Opposition hat sich damit ihrer parlamentarischen Pflicht zu einem seriösen, d. h. an den Fakten orientierten Streit um die beste Lösung eines schwierigen Problems entzogen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ihr gegenwärtiger Zustand erlaubt ihr offensichtlich keine andere Reaktion als destruktive Kritik und eine auf Emotionalisierung und Verängstigung der Arbeitnehmer abzielende üble Propaganda.

    (Hornung [CDU/CSU]: Und sonst nichts!)

    Wir werden dieser Kampagne in den kommenden Tagen und Wochen unsere Sachargumente

    (Zuruf von der SPD: Welche denn?)

    und vor allem unsere solide Aufklärung entgegensetzen. Die von der Opposition behauptete Einschränkung des Streikrechts der Gewerkschaften gehört in die Kategorie der Horrorgemälde der Opposition.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    13974 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985
    Müller (Remscheid)

    Die Neutralität der Bundesanstalt für Arbeit bei Arbeitskämpfen ist für die CDU/CSU ein Kernelement unserer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die strikte Beachtung dieses Grundsatzes garantiert das Funktionieren der Tarifautonomie. Zur Wahrung des Machtausgleichs der Tarifpartner gerade in Arbeitskämpfen dürfen Leistungen der Arbeitslosenversicherung den Verlauf und das Ergebnis eines Arbeitskampfes nicht beeinflussen.
    Seit dem 1. Juli 1969 gilt der Grundsatz: Durch die Gewährung von Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld darf nicht in Arbeitskämpfe eingegriffen werden. Darüber herrscht auch heute noch Konsens zwischen den Sozialpartnern. Ich hoffe, daß unter den Fraktionen des Deutschen Bundestages wenigstens über diesen Punkt noch Einigkeit besteht.
    Nach dem Arbeitskampf in der Metallindustrie im Jahre 1984 ist die Auslegung des § 116 des Arbeitsförderungsgesetzes in Zweifel geraten. Bekanntlich hat der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit unter Berufung auf § 4 der Verwaltungsanordnung der Bundesanstalt verfügt, daß an mittelbar betroffene Arbeitnehmer der Metallindustrie auch außerhalb des Kampfgebiets Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld nicht gezahlt werden darf. In vorläufigen Rechtsschutzverfahren haben zwei Sozialgerichte der Auffassung des Präsidenten der Bundesanstalt widersprochen. Die anhängigen Verfahren sind in der Hauptsache bisher noch nicht einmal in erster Instanz entschieden worden. Die Rechtsunsicherheit dauert bis zum heutigen Tage an.
    Streit herrscht vor allem darüber, wie sich die Bundesanstalt für Arbeit zu verhalten hat, wenn Arbeitnehmer, die selbst nicht an einem Arbeitskampf beteiligt sind, arbeitslos werden oder Kurzarbeit leisten müssen. Die entscheidende Frage lautet also: Unter welchen Voraussetzungen darf an von einem Arbeitskampf mittelbar betroffene Arbeitnehmer außerhalb des räumlichen, aber innerhalb des fachlichen Geltungsbereichs des in Frage kommenden Tarifvertrages gezahlt werden? Die Bundesregierung, vor allem der Bundeskanzler und der Bundesarbeitsminister, hat nichts unversucht gelassen, in einem Dialog mit den Sozialpartnern Einvernehmen über diese zentrale Frage zu erzielen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Vor allem innerhalb des letzten halben Jahres haben in regelmäßigen Abständen offizielle Begegnungen und zahlreiche informelle Gespräche stattgefunden. Daran wird deutlich, daß die Bundesregierung — unter Einbeziehung der Sozialpartner — eine Konsenslösung einer gesetzlichen Klarstellung des § 116 AFG vorgezogen hätte. Die CDU/CSU nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, daß es — ungeachtet der unermüdlichen, geduldigen und aufrichtigen Anstrengungen des Bundeskanzlers und des Arbeitsministers —

    (Widerspruch bei der SPD)

    nicht möglich war, eine Lösung zu finden, die von den Sozialpartnern akzeptiert oder doch wenigstens toleriert wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Offensichtlich waren in einer Frage, die die Machtbalance der Tarifvertragsparteien berührt, beide Seiten nicht imstande, von ihren einmal eingenommenen Standpunkten abzurücken. Ein Kompromiß, d. h. das Finden eines mittleren Standpunktes, konnte einvernehmlich leider nicht erreicht werden.
    Nun, meine Damen und Herren, mit dem Ausdruck des bloßen Bedauerns ist es heute nicht getan. Ein weiteres passives Zuwarten und Hoffen auf das Wunder einer späten Einigung oder den erlösenden Spruch der höchstrichterlichen Rechtsprechung in vielleicht vier oder fünf Jahren sind kein verantwortliches Handeln einer dem Gemeinwohl verpflichteten Politik.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In einer solchen Situation ist der Gesetzgeber gefordert. Es wäre ein unerträglicher Zustand, wenn jetzt auf Jahre hinaus Rechtsunklarheit darüber bestünde, ob die im Vorjahr unter Vorbehalt gezahlten Leistungen an die Arbeitnehmer Rechtens sind oder nicht.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Beide Tarifvertragsparteien müssen für ihre zukünftige Strategie Klarheit darüber erhalten, wie die Bundesanstalt für Arbeit bei künftigen Arbeitskämpfen entscheiden wird.
    Die CDU/CSU begrüßt deshalb den Beschluß des Bundeskabinetts, den Bundesarbeitsminister zu beauftragen, bis zum 18. Dezember 1985 eine gesetzliche Klarstellung der in Zweifel geratenen Neutralitätspflicht der Bundesanstalt für Arbeit zu erarbeiten. Es spricht für die Sorgfalt und für den ernsthaften Willen zur Abwägung aller bisher vorgetragenen Argumente, daß dabei von ihm noch einmal alle wichtigen Detailfragen einer erneuten Prüfung unterzogen werden.
    Die CDU/CSU ist sich mit Norbert Blüm in der Zielsetzung einig, daß durch eindeutige Formulierungen für die Zukunft Rechtsklarheit geschaffen werden muß. Für Arbeitnehmer, für die in einer Art Stellvertreterstreik mit Vorreiterfunktion für andere Tarifbereiche derselben Branche mit gekämpft wird, die also nach Beendigung des Arbeitskampfes von den erstrittenen Erfolgen mitprofitieren, wird für die Zukunft klargestellt: Zur Sicherung der Waffengleichheit der kämpfenden Tarifvertragsparteien dürfen sie keine Leistungen der Bundesanstalt für Arbeit für die Dauer des Arbeitskampfes erhalten.
    Die Regierungsvorlage wird Grundlage unserer Beratungen sein. Das schließt nicht aus, daß wir über mögliche Detailänderungen mit dem Ziel einer optimalen Wahrung der Kampfparität im weiteren Gesetzgebungsverfahren nachdenken. Damit sich die Opposition keinen falschen Hoffnungen hingibt, füge ich hinzu: Die Fraktion steht bei den von mir
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985 13975
    Müller (Remscheid)

    skizzierten Zielen geschlossen hinter dem Bundesarbeitsminister.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Feilcke [CDU/CSU]: Solche Geschlossenheit kennt die SPD nicht!)

    Ich gehöre seit 1961 dem Deutschen Bundestag an. Zu den Höhepunkten meiner parlamentarischen Tätigkeit in diesem Hause gehört die Beratung des Arbeitsförderungsgesetzes in den Jahren 1968/69. Ich habe festgestellt, daß ich das einzige dem Deutschen Bundestag noch angehörende Mitglied des damals federführenden Ausschusses für Arbeit bin. Als Vorsitzender dieses Ausschusses konnte ich entscheidend an der Verbesserung wichtiger Elemente des Arbeitsförderungsgesetzes mitwirken.
    Meine besondere Aufmerksamkeit galt auch der ursprünglichen Fassung des § 105 des Regierungsentwurfs; aus ihm ist der heutige § 116 geworden. Ich möchte einige Tatsachen aus den Beratungen der damaligen Zeit in Ihre Erinnerung zurückrufen. Die Regelung der Neutralität der Bundesanstalt für Arbeit bei Arbeitskämpfen war, wie Norbert Blüm schon ausdrücklich gesagt hat, in den damaligen Regierungsentwurf unverändert aus dem noch aus der Weimarer Republik stammenden Gesetz über die Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung übernommen worden. Das bedeutete: Bei Übernahme dieser Regelung hätten weder die an einem Arbeitskampf unmittelbar Beteiligten, also die streikenden und die ausgesperrten Arbeitnehmer, noch die etwa in der Zuliefererindustrie mittelbar durch die Fernwirkung eines Arbeitskampfes Betroffenen im Falle ihrer Arbeitslosigkeit einen Rechtsanspruch auf Unterstützungsleistungen der Bundesanstalt für Arbeit gehabt. Für nicht am Arbeitskampf Beteiligte war lediglich eine Härteregelung in Form einer in das Ermessen der Arbeitsverwaltung gestellten Ausnahmeregelung vorgesehen. Diese sollte auch erst nach Ablauf einer Karenzzeit von 14 Tagen greifen.
    Das Kabinett der Großen Koalition — auch das ist schon gesagt worden, aber man kann das nicht oft genug sagen —, dem u. a. der Vorsitzende der SPD, Willy Brandt, als Vizekanzler und Außenminister angehörte, hat die Fassung der Neutralitätspflicht der Bundesanstalt für Arbeit einmütig beschlossen. Vorbehalte von Kabinettsmitgliedern der SPD sind damals nicht erhoben worden. Ich meine, diese Tatsache offenbart die ganze Scheinheiligkeit der Empörung der SPD-Opposition.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich frage Sie: Hat es vor 1969 keine Tarifautonomie gegeben? War etwa die Streikfähigkeit der Gewerkschaften in den ersten 20 Jahren dieser Republik gefährdet?

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wie aus den Ausschußprotokollen Nr. 76 und 78 vom 16. Januar und 6. Februar 1969 hervorgeht, habe ich damals einen Formulierungsvorschlag unterbreitet, der nach eingehender Diskussion die einmütige Zustimmung des Ausschusses fand.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Dieser Vorschlag ist im § 116 noch heute geltendes Recht. Wir haben damals einvernehmlich für eine differenzierende Lösung gestimmt, die die Interessen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in ausgewogener Weise berücksichtigt. Mittelbar Betroffene, die zwar außerhalb des räumlichen, aber innerhalb des fachlichen Geltungsbereichs des umkämpften Tarifvertrages beschäftigt sind, erhalten dann keine Unterstützung, wenn die Gewährung einer Leistung „den Arbeitskampf beeinflussen würde".
    Die Selbstverwaltung der Bundesanstalt für Arbeit hat diese abstrakte Formulierung des § 116 Abs. 3 später entsprechend dem eindeutigen Willen des Gesetzgebers durch die ergänzende Neutralitätsanordnung für die Praxis konkretisiert. Für den Fall, daß in einem anderen Tarifbezirk der gleichen Branche nach Art und Umfang gleiche Forderungen gestellt werden, soll der Anspruch auf Versicherungsleistungen sowohl nach der Nr. 1 als auch nach der Nr. 2 des § 116 Abs. 3 ruhen. Von keinem maßgeblichen Fachmann ist die Auffassung vertreten worden, daß für das Ruhen des Anspruchs nach § 116 Abs. 3 AFG eine völlige Identität der Forderungen in beiden Tarifbezirken erforderlich ist. Denn eine solche enge Auslegung entspricht nicht dem historischen Willen des Gesetzgebers.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Feilcke [CDU/CSU]: Sonst hätte man „identisch" geschrieben!)

    Die restriktive und unhistorische Auslegung der Vorschrift des § 116 Abs. 3 durch einzelne Sozialgerichte zwingt uns heute zu einer vorbeugenden Klarstellung. Damit soll, wie bereits in dem Ausschußbericht des Jahres 1969 angedeutet, auch der Anreiz zu Schwerpunktstreiks genommen werden.
    Meine Damen und Herren, wenn wir im Jahre 1969 die dynamische Entwicklung zu einer in hohem Maße arbeitsteiligen Volkswirtschaft mit geringer Fertigungstiefe und hoher Spezialisierung der Betriebe vorausgesehen hätten, hätten wir bereits damals, glaube ich, eine schärfere Fassung des Tatbestandes des § 116 Abs. 3 vorgenommen. Den damals nicht vorhersehbaren Schwierigkeiten tragen wir heute durch eine klarstellende Neufassung Rechnung.
    Wir werden im Gesetzgebungsverfahren um eine faire, das Machtgleichgewicht der Sozialpartner bewahrende Lösung ringen, sobald die Bundesregierung ihre Aufgabe erfüllt hat.
    Lassen Sie mich zum Schluß noch einmal feststellen: Niemand, am wenigsten die CDU/CSU, will das Streikrecht antasten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Niemand, am wenigsten die CDU/CSU, will die Streikfähigkeit der Gewerkschaften antasten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es geht hier und heute um die Neutralität des Staates und der Bundesanstalt für Arbeit bei Arbeitskämpfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP)

    13976 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 184. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1985