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ID1017811500

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    Plenarprotokoll 10/178 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 178. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13524 B Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1986 (Haushaltsgesetz 1986) — Drucksachen 10/3700, 10/4101 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksachen 10/4151 bis 10/4180 — Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/4161, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksachen 10/4165, 10/4180 — Sieler SPD 13476 C Strube CDU/CSU 13479 A Tischer GRÜNE 13483 B Cronenberg (Arnsberg) FDP 13486 B Frau Fuchs (Köln) SPD 13489 B Roth (Gießen) CDU/CSU 13493 B Frau Kelly GRÜNE 13495 D Handlos fraktionslos 13496 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 13497 D Rappe (Hildesheim) SPD 13503 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 13505 C Waltemathe SPD 13507 B Rossmanith CDU/CSU 13511 B Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFG 13514 B Jaunich SPD 13518A Eimer (Fürth) FDP 13520 B Deres CDU/CSU 13521 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 13523A Frau Kelly GRÜNE (Erklärung nach §31 GO) 13526 A Vizepräsident Stücklen 13483 C Namentliche Abstimmung 13524 C Ergebnis 13524 B Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksachen 10/4156, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung — Drucksachen 10/4176, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung — Drucksachen 10/4174, 10/4180 — II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 178. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 Kühbacher SPD 13526 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 13533 D Schulte (Menden) GRÜNE 13537 C Frau Seiler-Albring FDP 13541A Dr. Nöbel SPD 13543 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 13547 C Klein (Dieburg) SPD 13550 C von Hammerstein CDU/CSU 13553A Baum FDP 13554 B Dr. Laufs CDU/CSU 13556A Dr. Hirsch FDP 13557 D Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 13558 D Vizepräsident Stücklen 13552 D Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 10/4169, 10/4180 — Nehm SPD 13563 A Echternach CDU/CSU 13565A Werner (Westerland) GRÜNE 13567 A Grünbeck FDP 13569A Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 13571A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksachen 10/4157, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksachen 10/4166, 10/4180 — Frau Zutt SPD 13574A Deres CDU/CSU 13575 D Mann GRÜNE 13577 D Kleinert (Hannover) FDP 13580A Handlos fraktionslos 13581 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 13582 D Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 10/4162, 10/4180 — Purps SPD 13584 C Metz CDU/CSU 13586 D Senfft GRÜNE 13588 D Hoffie FDP 13590 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 13592 C Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 10/4160, 10/4180 — Frau Zutt SPD 13594 C Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 13596A Suhr GRÜNE 13598 D Bredehorn FDP 13600 A Müller (Schweinfurt) SPD 13602 B Kiechle, Bundesminister BML 13604 B Oostergetelo SPD (Erklärung nach § 30 GO) 13606 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 13606 C Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 10/4163 — Walther SPD 13607 B Echternach CDU/CSU 13609 B Frau Dann GRÜNE 13611C Hoffie FDP 13614 A Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 13616C Präsident Dr. Jenninger 13612C, 13613A, 13619 B Haushaltsgesetz 1986 — Drucksachen 10/4178, 10/4179 — Wieczorek (Duisburg) SPD 13619 D Roth (Gießen) CDU/CSU 13620 D Vogel (München) GRÜNE 13621 D Dr. Weng (Gerlingen) FDP 13622 A Beratung der Beschlußempfehlung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Lastenausgleichsbank — Drucksache 10/4392 — Schmidhuber, Minister des Freistaates Bayern 13622 C Nächste Sitzung 13623 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 13624*A Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 178. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 13475 178. Sitzung Bonn, den 28. November 1985 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28. 11. Antretter * 29. 11. Bahr 29. 11. Bueb 29. 11. Büchner (Speyer) * 29. 11. Clemens 29. 11. Collet 29. 11. Dr. Daniels 28. 11. Frau Eid 29. 11. Ertl 29. 11. Frau Fischer * 29. 11. Franke (Hannover) 29. 11. Dr. Götz 29. 11. Haase (Fürth) * 29. 11. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 28. 11. Ibrügger 29. 11. Jäger (Wangen) * 29. 11. Junghans 29. 11. Kittelmann * 29. 11. Klose 29. 11. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Kreile 29. 11. Lamers 28. 11. Leonhart 29. 11. Lemmrich * 29. 11. Lenzer 28. 11. Dr. Mertens (Bottrop) 28. 11. Dr. Müller * 29. 11. Nagel 29. 11. Dr. Olderog 29. 11. Schlaga 29. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 29. 11. Schmidt (Wattenscheid) 29. 11. Dr. Todenhöfer 29. 11. Voigt (Sonthofen) 29. 11. Vosen 28. 11. Frau Wagner 28. 11. Werner (Dierstorf) 29. 11. Frau Dr. Wex 29. 11. Zierer 29. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
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    Rede von Norbert Eimer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Nein. Mir ist meine Redezeit um über die Hälfte gekürzt worden.
    Frau Kelly, im Ausschuß ist kein einziges Mal ein Grüner — weder Sie noch Ihre Kollegin Frau Wagner noch irgend jemand anderes — zu uns gekommen, um sich mit uns zu beraten, wie wir etwas tun könnten. Kein einziges Mal!

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Sie kommen immer in der zweiten oder dritten Lesung und stellen Anträge, die sich so schnell nicht verwirklichen lassen.

    (Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Eine reine Schau!)

    Es gab einmal einen Antrag von Ihnen zur Frage der Krebserforschung, dem wir gemeinsam zugestimmt haben. Sie werden sich erinnern. Ein einziges Mal. Damals sind Sie nicht auf uns zugekommen, um zu fragen: Können wir da nicht gemeinsam etwas machen? Vielmehr bin ich im Plenum herumgelaufen und habe für Ihren Antrag die Stimmen gesammelt. Fragen Sie doch einmal die Kollegen der Sozialdemokraten. Wir haben gemeinsam Ihren Antrag unterstützt und unseren Antrag zurückgezogen.
    Ich würde mich wirklich sehr freuen, Frau Kollegin Kelly, wenn Sie bei solchen Dingen nicht versuchen würden, Alleingänge zu machen, um sich zu profilieren, sondern zu uns kämen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Alle Kollegen dieses Hauses bieten Ihnen ihre Mitarbeit an.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das will sie doch gar nicht! — Frau Zeitler [GRÜNE]: Stimmen Sie doch einfach zu, dann hat sich die Sache!)

    Ich muß noch einmal sagen: Wir werden nicht dafür stimmen, weil die Zustimmung zu Ihrem Antrag eine Einengung auf 2,1 Millionen DM bedeuten würde. Wir haben dafür mehr Mittel vorgesehen, wir sind für mehr Flexibilität. Das ist mehr als das, was Frau Kelly haben will.

    (Frau Zeitler [GRÜNE]: Das stimmt doch gar nicht!)

    Meine Damen und Herren, mit dem vorliegenden Haushalt 1986 hat es die Opposition schwerer, als sie es in der Vergangenheit ohnedies hatte, speziell mit diesem Einzelplan 15. Die Frau Minister hat
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 178. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. November 1985 13521
    Eimer (Fürth)

    schon darauf hingewiesen, wie groß der Zuwachs in diesem Haushalt ist. Hatte die SPD in der Vergangenheit noch von Ankündigungen der Koalition gesprochen und hämisch auf den Tag der Verwirklichung hingewiesen, so sind jetzt die Versprechungen in der Familienpolitik eingelöst, die Gesetze verabschiedet, die Maßnahmen heute im Haushaltsplan ausgewiesen und dokumentiert. Wieder ist der SPD ein klägliches Argument zwischen den Fingern zerronnen. Alles, was angekündigt wurde, ist verwirklicht.
    Wir haben zu Beginn dieser Koalition versprochen, die Familienpolitik zum Schwerpunkt zu machen. 1986 sollte dieser Teil in Kraft treten. Der Haushalt 1986 ist das Dokument der Einlösung dieses Versprechens. Das ist alles solide finanziert, das sind keine Wohltaten auf Pump.
    Alles, was der SPD übrigbleibt, ist kleinkarierte Kritik, sind Marginalien: da ein bißchen anders und dort eine vermeintliche Gerechtigkeit mehr; eben kleinkariert. Diese kleinkarierte Kritik bezieht sich obendrein in vielen Fällen auf Punkte, bei denen die SPD nichts fertiggebracht hat.
    Da werden immer wieder die Kürzungsarie und der Gesang vom Kahlschlag gesungen. Natürlich ist der Ansatz für Kindergeld im Haushalt gegenüber anderen, vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. Aber wir haben j a auch wesentlich weniger Kinder.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: So, so!)

    Aber das ist alles mehr als ausgeglichen worden durch das verabschiedete Familienpaket. Wenn ich die Vergleichszahlen durch die Zahl der Kinder teile, ist festzustellen, daß die Leistungen pro Kopf nochmals steigen, weil eben die Zahl der Kinder um zirka 11 % zurückgegangen ist.

    (Mann [GRÜNE]: Aber bei welchen Einkommensgruppen vor allen Dingen?)

    Ich hätte ganz gern genaue Zahlen vorgelegt. Ich hatte das Ministerium für Jugend, Familie und Gesundheit darum gebeten. Ich bekam zwar einen Berg von Fakten und Zahlen, aber leider nicht die, die ich wollte. Frau Minister, ich habe den Verdacht, daß es in ihrem Ministerium ein paar Sozialdemokraten gibt, die das sabotieren, weil die Zahlen für die Koalition zu positiv sind.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU — Lachen bei der SPD — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Roß und Reiter nennen!)

    So muß ich mich mit Daumenzahlen begnügen, weil mit dem bescheidenen Personal, das ein Bundestagsabgeordneter zur Verfügung hat, nicht so schnell reagiert werden kann.
    Heute haben wir ungefähr 14,6 Millionen DM Kindergeld im Haushalt. Das sind wegen des Rückgangs der Kinderzahlen gegenüber 1981 etwas weniger. Aber nicht weil gekürzt worden wäre, sondern — ich habe es schon gesagt — weil die Zahl der Kinder zurückgegangen ist. Das ist aber durch die Mehrausgaben aus dem Familienpaket von 8,6 Milliarden DM ausgeglichen. Dazu kommen andere Mehrausgaben für die Familie wie Wohngeld und Baukindergeld.
    Ich nenne einige Vergleichszahlen. Ich habe sie leider nur für den Zeitraum zwischen 1984 bis 1986. Familien mit Kindern wird in diesem Zeitraum 4,5 Milliarden DM weniger an Steuern abverlangt. Das heißt, sie behalten 4,5 Milliarden DM mehr. Im Haushalt 1986 werden durch Zuschlag zu Kindergeld, Erziehungsgeld, Stiftung „Mutter und Kind", Erziehungsjahr in der Rentenversicherung 6 Milliarden DM mehr ausgegeben. Ich glaube, diese Zahlen können sich sehen lassen.
    Ich habe nochmals die Bitte an die Frau Minister, diese Globalzahlen einmal zusammenzustellen, weil sie mehr und deutlicher als alles andere zeigen, wie gut diese Regierung gearbeitet hat. Ganz gleich, ob wir diese Beträge absolut, pro Kopf oder kaufkraftbereinigt vorführen, sie sind hervorragend; wir können sie zeigen.
    Auch in einem anderen Fall stellt die Regierung nach meiner Meinung ihr Licht unter den Scheffel. Hier wurde bereits auf den Zuwachs im Bereich der AIDS-Forschung hingewiesen. Auch hierzu legen DIE GRÜNEN jetzt einen Änderungsantrag vor, der im Ausschuß nicht gekommen ist. Wenn Frau Wagner regelmäßig im Ausschuß mitarbeitete, müßte Sie wissen, daß von den Instituten keine neuen Anforderungen gekommen sind, daß das, was da liegt, ausreicht und daß uns auf meine Frage vom Ministerium sogar gesagt worden ist, wenn sich neue Forderungen ergäben, sei man flexibel und könne man nachschieben. Auch deswegen muß ich den Antrag der GRÜNEN als Schauantrag zurückweisen.
    Für Forschung und für Vorbeugung und Aufklärung ist mehr im Haushalt enthalten, als auf den ersten Blick sichtbar wird. Für Forschung — wir haben die Zahlen auf Nachfrage bekommen — werden 5,8 Millionen DM ausgegeben, für Aufklärung und Vorbeugung 7,2 Millionen DM. Das macht zusammen 13 Millionen DM.
    Ich kann nur feststellen: Der Opposition zerrinnen alle ihre Argumente gegen die Regierung in ihren Händen. Alle Anträge der GRÜNEN, die hier gestellt werden, sind Schauanträge. Zum Teil haben wir mehr eingesetzt, als hier gefordert wird.
    Ich glaube, dieser Haushalt kann sich sehen lassen. Wir werden diesem Haushalt zustimmen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Deres.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Deres


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In der Zeit etwas zusammengepreßt, etwas nach hinten verschoben — die Kollegen kommen schon rein; der Geräuschpegel beginnt zu steigen —, möchte ich den Herrn Jaunich nur mit einem Satz bedienen. Wenn wir diesen wirren Vorstellungen des Herrn Jaunich in der Gesundheitspolitik folgen würden, wären wir



    Deres
    schnell wieder in dem Durcheinander, aus dem wir gerade erst kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Was die Zuweisung von Erblast von Herrn Geißler auf Frau Süssmuth betrifft, möchte ich dir, lieber Ernst Waltemathe, sagen: Wir haben noch mit der Erblast der letzten 13 Jahre zu tun. Ich lade dich privatissime et gratis einmal an die Ahr zu einer Weinprobe ein; dann können wir uns darüber mal unterhalten. Die Frau Süssmuth kann man mit so etwas nicht verängstigen.
    Meine Damen und Herren, im Herbst des Jahres 1982, als wir unsere Arbeit am Einzelplan des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit aufnahmen, mußten wir zuerst folgendes feststellen. Im Haushalt waren keine echten Schwerpunkte gesetzt, erst recht keine gesundheitspolitischen — offenbar eine Folge sozialdemokratischer Haushaltspolitik, die nicht nur im Einzelplan 15 daran ausgerichtet war: für alle und für jeden etwas, auch wenn erkennbar nichts Vernünftiges dabei herauskam. Diese verfehlte Haushaltspolitik hat schließlich zur Zerrüttung unserer gesamten Finanzen beigetragen.
    Wir haben das im Einzelplan 15 geändert und müssen auf diesem Weg konsequent fortfahren. Mir liegt sehr daran, dies heute bei meiner — durch einen Wechsel bedingten letzten — Berichterstattung zu diesem Einzelplan noch einmal zu betonen.

    (Anhaltende Unruhe — Glocke des Präsidenten)

    Die Gesundheit ist für unsere Bürger ein zu wichtiges Gut, als daß sie durch vermeidbare Fehler gefährdet werden dürfte. Deswegen haben wir in einem der bedeutendsten Bereiche des Bundesgesundheitsamtes, im Arzneimittelbereich, die personellen und organisatorischen Voraussetzungen für ein verbessertes, am Willen des Gesetzgebers orientiertes Verfahren bei der Zulassung von Arzneimitteln geschaffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das Arzneimittelinstitut des Bundesgesundheitsamtes wird nicht nur einen kräftigen Personalzuwachs an Wissenschaftlern erfahren, sondern es wird 1986 auch deutliche Verbesserungen in korrespondierenden Bereichen, etwa der elektronischen Datenverarbeitung, vornehmen können. Die Vorarbeit des Bundesrechnungshofes war bei dieser Arbeit sehr hilfreich. Ich möchte mich beim Bundesrechnungshof und den zuständigen Mitarbeitern dafür bedanken.

    (Beifall bei der FDP)

    Wir werden — ebenso wie in den Jahren 1984 und 1985 — sicherstellen, daß die neuen Planstellen nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden. Stellenumwidmungen, auch qualitative Verschiebungen genannt — das sind Beförderungen nach Parteibuch, wie sie beim Bundesgesundheitsamt unter sozialdemokratischer Herrschaft vorher vorgenommen wurden —, werden wir zu verhindern wissen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Mann [GRÜNE]: Sagen Sie etwas zu Ihren Beförderungen!)

    Ich fordere Sie, Frau Minister, auf, auf diesen Punkt besonders zu achten.
    Die Überprüfung im Bundesgesundheitsamt hat auch ergeben, daß die Gebühren für die Zulassung von Arzneimitteln den tatsächlichen Erfordernissen nicht mehr entsprechen. Wir erwarten, daß der Gebührenrahmen in Kürze so festgesetzt wird, daß sich in ihm auch die tatsächlichen Leistungen, die der Staat bei der Arzneimittelzulassung zu erbringen hat, widerspiegeln. Dies gilt insbesondere auch für die vielen inzwischen vorliegenden Anträge aus dem Ausland, die nicht die Zulassung am deutschen Markt anstreben, sondern die das Testat des Bundesgesundheitsamtes in Berlin brauchen, um es für Werbung und Verkauf auf dem Weltmarkt zu benutzen.
    Meine Damen und Herren, ich habe gesagt, daß wir auf dem Wege der Schwerpunktbildung fortfahren müssen. Mit der Sicherung der Arzneimittelzulassung und der Nachzulassung von Arzneimitteln ist diese Aufgabe nicht erledigt. Wir haben gerade in jüngster Zeit wieder erlebt, wie schnell etwa Problemen der Lebensmittelsicherheit und der Toxizität von Bedarfsgegenständen begegnet werden muß. Umweltprobleme und ihre gesundheitspolitische Einordnung sind von nicht geringer Bedeutung.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Bundesgesundheitsministerium und Bundesgesundheitsamt müssen in der Lage sein, sich auf diese Anforderungen schnell und wirkungsvoll einzustellen.
    Es war wichtig, um zu diesem Abschnitt noch etwas zu sagen, daß wir uns im Haushaltsausschuß — ich schließe an Ernst Waltemathe an und sage bewußt: im Haushaltsausschuß; alle Gruppen sind das Thema ernsthaft angegangen und haben sich als konsensfähig erwiesen — zu den nach wie vor drängenden Fragen von AIDS geäußert und schnelle und unbürokratische Konsequenzen gezogen haben. So ist erreicht worden, daß auch künftig notwendige Hilfen und Forschungsvorhaben nicht wegen fehlender Mittel unterbleiben müssen.
    Neben der Forschung und epidemiologischen Studien haben Aufklärung und Information unserer Bürger hier eine besondere Bedeutung.

    (Beifall der Abg. Frau Berger [Berlin] [CDU/CSU])

    Die neue, unmittelbar bevorstehende Aufklärungsaktion des Ministeriums kann deshalb nur begrüßt werden. Für AIDS ist der Haushalt im Vergleich zu 1985 um insgesamt etwa 10 Millionen DM verbessert worden, einschließlich der Mittel, die im Einzelplan des Bundesministers für Forschung und Technologie und im Einzelplan des Bundesministers für Verteidigung für Einstellungsuntersuchungen zur Verfügung stehen. Es wird zu überlegen sein, ob



    Deres
    durch eine intensivere Koordinierung der einzelnen Ressortzuständigkeiten noch eine gezieltere Wirkung erreicht werden kann.
    Abschließend darf ich darauf hinweisen, meine Damen und Herren: Im Paul-Ehrlich-Institut in Frankfurt haben wir ein seit langem anstehendes Problem gelöst und die gebotene Abgrenzung dieses Instituts zum institutionell geförderten Chemotherapeutischen Forschungsinstitut Georg-SpeyerHaus in Frankfurt herbeigeführt, und das kostenneutral. Mit dieser Regelung sind auch für die AIDS-Forschung im Paul-Ehrlich-Institut bessere Voraussetzungen geschaffen worden. Gesundheitspolitik, meine Damen und Herren, auf klaren und erfolgversprechenden Wegen, das war unsere Aufgabe in den letzten drei Jahren, das bleibt unsere Zielvorstellung für die Zukunft.

    (Beifall bei der CDU/CSU)