Rede von
Dr.
Alfred
Dregger
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Thema, das Herr Kollege Walther angeschnitten hat, betrifft nicht nur meinen Wahlkreis, sondern viele Wahlkreise — aber eben auch meinen. Deswegen habe ich dieses Thema aufgegriffen, als jemand, der davon überzeugt ist, daß wir auf das Bündnis mit den Vereinigten Staaten angewiesen sind, wenn wir uns mitten in Deutschland und mitten in Europa an der Grenze von Ost und West behaupten wollen — ich habe mich heute morgen dazu geäußert —, aber auch in der Überzeugung, daß die Amerikaner auf uns angewiesen sind:
Sie werden sich hier nur behaupten können, wenn wir an ihrer Seite stehen. Diese Interessenidentität ist die feste Grundlage unseres Bündnisses.
Ich habe mit dieser Grundeinstellung die Sache mit dem amerikanischen Kommandierenden General erörtert. Ich habe sie auch mit dem amerikanischen Verteidigungsminister erörtert. Ich habe dem General gesagt: Sie sind als Sieger in dieses Land gekommen. Dann wurden Sie Besatzungsarmee. Jetzt sind Sie verbündete Armee. Ich habe Sie als unseren Verbündeten begrüßt. Jetzt wollen wir einmal überlegen, wie diese Frage unter Verbündeten zu regeln ist.
Ich habe gemeint: Wenn die Bundeswehr in Kalifornien schießt, dann wird sie sich nach kalifornischen Schießzeiten richten.
Wenn unsere amerikanischen Verbündeten in Deutschland schießen, dann erwarte ich, daß sie sich nach deutschen Schießzeiten richten.
Meine Damen und Herren, das kann ein Verbündeter der Amerikaner sagen.
Er findet dort auch Zustimmung und Sympathie.
Ich kann hier dem Parlament mitteilen, daß dieses Prinzip, das ich eben angeschnitten habe, akzeptiert ist.
Das kehrt auch wieder in einem Halbsatz des Entschließungsantrags ,,... zu erreichen, daß der Übungsbetrieb der alliierten Streitkräfte dem der Bundeswehr angepaßt wird".
Das ist der Gedanke, der von mir als Abgeordneter dieses Wahlkreises, aber auch als Vorsitzender der Fraktion der CDU/CSU in die deutsch-amerikanische Diskussion eingebracht worden ist.