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ID1017609200

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/176 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 176. Sitzung Bonn, Dienstag, den 26. November 1985 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Ronneburger 13229 A Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1986 (Haushaltsgesetz 1986) — Drucksachen 10/3700, 10/4101 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksachen 10/4154, 10/4180 — Dr. Vogel SPD 13229 B Dr. Dregger CDU/CSU 13241A Schmidt (Hamburg-Neustadt) GRÜNE 13248 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 13252 D Dr. Kohl, Bundeskanzler 13259 D Schröder (Hannover) SPD 13269 B Mischnick FDP 13275A Rühe CDU/CSU 13278 C Vizepräsident Stücklen . . . . 13279A, 13282A Namentliche Abstimmung 13282 A Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksachen 10/4155, 10/4180 Voigt (Frankfurt) SPD 13284 A Dr. Stercken CDU/CSU 13287 C Frau Borgmann GRÜNE . . . . 13290A, 13307A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 13292 B Genscher, Bundesminister AA 13294 D Gansel SPD 13299 D Dr. Rose CDU/CSU 13302 B Würtz SPD 13305 A Klein (München) CDU/CSU 13307 C Frau Huber SPD 13308 C Vizepräsident Stücklen 13286 A Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksachen 10/4164, 10/4180 — in Verbindung mit Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 10/4175 — Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . 13311C Löher CDU/CSU 13312 B Frau Traupe SPD 13313 B Frau Seiler-Albring FDP 13316 C Lange GRÜNE 13318 D Dr. Friedmann CDU/CSU 13321 B Kleinert (Marburg) GRÜNE 13324A Walther SPD 13325 A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. November 1985 Dr. Dregger CDU/CSU 13327 B Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 13328 B Jungmann SPD 13332 C Wimmer (Neuss) CDU/CSU 13334 C Namentliche Abstimmung 13335 D Ergebnis 13341 C Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksachen 10/4170, 10/4180 — Esters SPD 13336 B Borchert CDU/CSU 13337 D Volmer GRÜNE 13339 C Frau Seiler-Albring FDP 13343 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 13344 C Ströbele GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 13347 C Dr. Warnke, Bundesminister BMZ (Erklärung nach § 30 GO) 13348 B Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksachen 10/4170, 10/4180 — Dr. Diederich (Berlin) SPD 13348 D Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 13350 D Dr. Schierholz GRÜNE 13353 C Ronneburger FDP 13355 A Hiller (Lübeck) SPD 13357 B Windelen, Bundesminister BMB . . . 13358 D Dr. Vogel SPD 13361 C Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt — Drucksachen 10/4151, 10/4180 — . . . 13362 C Einzelplan 02 Deutscher Bundestag — Drucksachen 10/4152, 10/4180, 10/4327 — 13362 D Einzelplan 03 Bundesrat — Drucksachen 10/4153, 10/4180 — . . 13363A Nächste Sitzung 13363 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 13364* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. November 1985 13229 176. Sitzung Bonn, den 26. November 1985 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 28. 11. Böhm (Melsungen) 26. 11. Bueb 29. 11. Büchner (Speyer) * 29. 11. Collet 29. 11. Egert 26. 11. Frau Eid 29. 11. Ertl 29. 11. Gallus 26. 11. Dr. Haack 27. 11. Höffkes 27. 11. Dr. Hupka 26. 11. Jäger (Wangen) * 29. 11. Jung (Düsseldorf) 26. 11. Junghans 29. 11. Kalisch 26. 11. Kastning 26. 11. Kittelmann * 29. 11. Klose 29. 11. Dr. Kreile 29. 11. Leonhart 29. 11. Lutz 26. 11. Michels 26. 11. Dr. Müller * 29. 11. Nagel 29. 11. Dr. Olderog 29. 11. Oostergetelo 26. 11. Petersen 26. 11. Rappe (Hildesheim) 26. 11. Frau Rönsch 26. 11. Rühe 28. 11. Schlaga 29. 11. Frau Schmidt (Nürnberg) 29. 11. Schmidt (Wattenscheid) 29. 11. Dr. Schwenk (Stade) 27. 11. Dr. Todenhöfer 29. 11. Voigt (Sonthofen) 26. 11. Frau Wagner 28. 11. Werner (Dierstorf) 29. 11. Frau Dr. Wex 29. 11. Zierer 29. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dieter-Julius Cronenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Bitte schön.


Rede von Dr. Karl-Heinz Klejdzinski
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege Lange, da Sie gerade einen Ausflug in die Technik machten und in Frage stellten, daß man vom Zug aus Weichen stellen könne: Dürfte ich Sie darauf aufmerksam machen, daß dies heute durchaus möglich ist? Ich



Dr. Klejdzinski
bitte, in Ihre eingehenden Betrachtungen vielleicht auch einmal neuere Techniken einzubeziehen.

(Heiterkeit und Beifall bei der SPD)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Torsten Lange


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (GRÜNE)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Kollege Klejdzinski, es war ein Versäumnis meinerseits, darauf hinzuweisen, daß ich mich bei der Metapher des Zuges in Zeiten zurückversetzt hatte, wo noch die Dampflokomotive gefahren ist, denn das ist genau Ihre sicherheitspolitische Vorstellung, eine Zeit, die vorbei ist. Heute geht das nicht mehr. Insofern haben Sie recht, ich muß mein Bild etwas korrigieren.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: 19. Jahrhundert ist das! — Berger [CDU/CSU]: Da wollen die ja wieder hin!)

    Was wird uns, meine Damen und Herren, mit diesem Verteidigungsetat vorgelegt? Eine in Zahlen nachweisbare Aufrüstungsplanung der Bundeswehr, insbesondere durch die darin vorgesehene Schaffung einer zunächst konventionellen Option für Angriffe auf Ziele im gegnerischen Hinterland. Dies führt vor allem zu einer verstärkten Fähigkeit im Bereich offensiver, taktisch-operativer und operativer Einsätze. Diese Entwicklung steht in Übereinstimmung mit den Möglichkeiten neuer Waffentechnologien und vor allem mit der Entwicklung neuer offensiver Einsatz- und Kriegsführungskonzeptionen — Air/Land-Battle, Rogers-Plan; Sie kennen das — der USA. Solche Entwicklungen bedeuten Optionen zur Kriegsführung auf begrenzten Kriegsschauplätzen und damit mehr Instabilität und Kriegsgefahr. Deshalb fordern wir etwa die Streichung von 355 Millionen DM für die Verstärkung der Ausgaben für militärische Beschaffungen, deshalb fordern wir auch die Wegnahme der angesetzten 190 Millionen DM für Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Wartime-Host-Nation-Support-Vertrag.
    Die Leitlinien unserer Kürzungsvorschläge sind erstens keine neuen Verpflichtungsermächtigungen, zweitens keine Zustimmung zu Neubeschaffungen,

    (Zuruf von der SPD: Das ist doch technisch gar nicht möglich!)

    drittens Streichung der wehrtechnischen Forschung und Entwicklung, viertens Streichung der Ausgaben für den Wartime-Host-Nation-SupportVertrag, fünftens Senkung der Erhaltungsansätze um ein Drittel, sechstens Kürzung sämtlicher militärischen Aktivitäten um ein Drittel, siebtens Einstieg in die personelle Abrüstung durch Ablehnung neuer Stellen im militärischen und zivilen Bereich und durch Senkung des Bundeswehrstellenplans entsprechend der natürlichen Abgangsrate von 2,5% pro Jahr und durch Senkung der Zahl der Wehrpflichtigen entsprechend der demographischen Entwicklung.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Dr. Schierholz [GRÜNE]: Das ist ein konkretes Programm!)

    Wir begrüßen es, daß immer mehr Menschen in der Friedensbewegung, in den Gewerkschaften, in den Kirchen und in vielen berufsspezifischen Gruppierungen die friedensgefährdenden Trends unserer Rüstungspolitik erkannt haben und ihre Loyalität zur Bundeswehr aufkündigen. Wir brauchen nicht die menschenunwürdigen Spektakel wie öffentliche Gelöbnisse, Zapfenstreich oder sonstige psychologische Deformationsveranstaltungen.

    (Rossmanith [CDU/CSU]: So ein Stuß, was Sie da sagen!)

    In diesem Zusammenhang steht auch unser Antrag zur Abschaffung der Militärseelsorge in der jetzigen Form als Seelsorge durch Bundeswehrbeamte.

    (Wimmer [Neuss] [CDU/CSU]: Abschaffung der GRÜNEN!)

    Wohin das führt, ist als warnendes Beispiel im Weißbuch 1985 nachzulesen, wo das evangelische Kirchenamt für die Bundeswehr dafür gesorgt hat, daß die friedensethischen Positionen der EKD in äußerst tendenziöser Weise interpretiert und entstellt werden. Dies, meine Damen und Herren, ist staatlich formulierter Mißbrauch kirchlicher Friedensarbeit und damit ein Herumtrampeln auf inneren Überzeugungen gläubiger Menschen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    In der heutigen Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung" ist zu lesen, daß auf der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Berlin ein, wie es dort heißt, epidemisches Ausmaß an Angst, Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht der jungen Generation festzustellen ist. Der Berliner Psychoanalytiker Horst Petri sprach davon, daß sich die angenommene Bedrohung durch einen Atomkrieg meßbar negativ auf das Seelenleben von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Die Angst vor Krieg rangiert bei 72 % der Befragten weit vor Krankheit mit 29%.

    (Rossmanith [CDU/CSU]: Daran sind Sie schuld!)

    56 % der Jugendlichen hoffen zu allererst auf Frieden.
    Was wollen Sie eigentlich, meine Damen und Herren, die Sie sich hier in Zwischenrufen ergehen, eigentlich noch für einen Beleg für das Scheitern Ihrer Sicherheitspolitik haben? Sie, die Sie immer von Sicherheit durch Abschreckung reden, mögen von Frieden und Freiheit reden, sooft Sie wollen. Wenn Ihre Bevölkerung diesen Frieden in Freiheit nicht so empfindet, dann ist das der klarste Beweis dafür, daß Ihre Sicherheits- und Friedenspolitik gescheitert ist, und zwar von Anfang an.

    (Dr. Schierholz [GRÜNE]: Die Panikmacher sitzen in der Regierung!)

    Im Pentagon, im US-Verteidigungsministerium, hat man längst erkannt und auch öffentlich bekannt — nur sagen Sie das hier nicht —, daß unsere Sicherheitspolitik für Europa auf Dauer nicht mehr glaubwürdig ist, weil sie den kollektiven Selbstmord als Strategie anbietet. Der Kanzler verschweigt das. Hierzulande haben 70 % unserer Jugendlichen Angst vor Krieg. Der Kanzler verdrängt das. Die Bundesregierung setzt weiter auf Abschreckung,



    Lange
    Hochrüstung, nuklearen Ersteinsatz und Angriffsoptionen.
    Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, sind keine Partei der Jugend, der Hoffnung, der Perspektive. Ihre Sicherheitspolitik ist eine mit Sprengstoff gefüllte Mumie, ein Fossil lebensfeindlichen, verstaubten, deformierten Denkens.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Berger [CDU/ CSU]: Da haben Sie aber lange dran formuliert! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    Sie ist eine Politik des permanenten Unfriedens. Wir wollen jedenfalls von den 60 Milliarden DM für Vernichtungspotential weg. 15 Milliarden DM weniger, wie wir es fordern, sind ein konsequenter Anfang, hinter dem eine Perspektive der Hoffnung steckt, nämlich Frieden schaffen mit immer weniger Waffen.
    Haben Sie Dank für Ihre lebendige Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei den GRÜNEN)