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    Plenarprotokoll 10/171 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 171. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Zink und Dr. Czaja 12765 D Wahl der Abg. Dr. Waigel, Frau Dr. Martiny-Glotz und Wolfgramm (Göttingen) zu ordentlichen Mitgliedern und der Abg. Daweke, Duve und Baum zu stellvertretenden Mitgliedern im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 12765 D Erweiterung der Tagesordnung 12766 A Abwicklung der Tagesordnung . 12766A, 12808A Wahl der Abg. Frau Rönsch, Schemken, Frau Steinhauer, Eickmeyer, Kohn und Frau Zeitler zu Schriftführern 12808 A Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Waldschadensbericht Schulte (Menden) GRÜNE 12753 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12754 B Frau Dr. Hartenstein SPD 12755 B Dr. Rumpf FDP 12756 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 12757 C Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 12758 B Müller (Düsseldorf) SPD 12759A Baum FDP 12760A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12760 C Schäfer (Offenburg) SPD 12761 D Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . 12762 D Dr. Penner SPD 12763 D Fellner CDU/CSU 12764 C Boroffka CDU/CSU 12765 B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Windenergie — Drucksache 10/2255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3826 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Nukleare Entsorgung — Drucksachen 10/906, 10/3893 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über ein Forschungs-Aktionsprogramm zum Ausbau der Energiegewinnung aus Kernspaltung (1984-1987) — Drucksachen 10/376 Nr. 82, 10/3103 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die, Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung des Beschlusses 77/271 EURATOM hinsichtlich des Höchstbetrags der EURATOM-Anleihen, welche die Kommission im Hinblick auf einen Beitrag für die Finanzierung von Kernkraftanlagen aufnehmen kann (EURATOM) — Drucksachen 10/3116 Nr. 12, 10/3372 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht der Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" über den Stand der Arbeit gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. Mai 1981 — Drucksachen 9/2438, 9/2439, 10/154 —— Drucksache 10/3409 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Neue energiepolitische Ziele für die Gemeinschaft — Drucksachen 10/3592 Nr. 4, 10/4131 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sicherung umweltfreundlicher Energieversorgung — Drucksachen 10/1476, 10/3031 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 12767 A Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 12771 D Gerstein CDU/CSU 12774A Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12778 B Dr.-Ing. Laermann FDP 12779 C Lennartz SPD 12782 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 12785B Tatge GRÜNE 12789 D Engelsberger CDU/CSU 12791 B Vosen SPD 12794 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 12796 C Catenhusen SPD 12797 D Reuter SPD 12799 C Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 12803 D Wolfram (Recklinghausen) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12804 B Namentliche Abstimmungen . . 12802 B, 12804 C, 12806 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Schily, Frau Reetz und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage und Forderungen der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksachen 10/2032 (neu), 10/3292 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbesserung der Situation der Sinti und Roma — Drucksache 10/4127 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksache 10/4128 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 12808 C Dr. Vogel SPD 12809 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 12810 D Ströbele GRÜNE 12811 D Baum FDP 12813 B Jaunich SPD 12814 B Götzer CDU/CSU 12816 B Schily GRÜNE 12817 C Frau Dr. Segall FDP 12819C Aussprache zum 40. Gründungstag der Vereinten Nationen Frau Geiger CDU/CSU 12820 D Frau Dr. Timm SPD 12822 C Schäfer (Mainz) FDP 12824 C Tatge GRÜNE 12826 B Genscher, Bundesminister AA 12827 A Frau Huber SPD 12828 D Frau Fischer CDU/CSU 12831 A Ströbele GRÜNE 12832 C Dr. Wulff CDU/CSU 12833 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 III Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die schnellere und weitergehende Verminderung der Emissionen aus Altanlagen — Drucksache 10/2965 — in Verbindung mit Beratung des Siebten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Festlegung der europäischen Abgasnormen — Drucksache 10/3609 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12834 D Stahl (Kempen) SPD 12836 B Schmidbauer CDU/CSU • 12838A Schulte (Menden) GRÜNE 12841A Baum FDP 12842 A Duve SPD 12844 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entwicklungspolitik in Afrika — Drucksache 10/3702 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksache 10/3994 — Verheugen SPD 12847 A Dr. Hornhues CDU/CSU 12849A Frau Borgmann GRÜNE 12850 D Dr. Rumpf FDP 12851 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 12853 B Toetemeyer SPD 12854 D Feilcke CDU/CSU 12856 A Möllemann, Staatsminister AA 12857 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Dr. Müller (Bremen), Frau Hönes, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Gutachtliche Stellungnahme „Umweltprobleme der Ostfriesischen Inseln", Zuleitung an den Deutschen Bundestag — Drucksache 10/3768 — Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12858 D Dr. Olderog CDU/CSU 12861 A Ewen SPD 12863 A Bredehorn FDP 12864 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/4121 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4130 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel III; hier: Nutzung und Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Deutschen Bundesbahn — Drucksache 10/4133 — Dr. Lippold CDU/CSU 12866 B Lennartz SPD 12868 B Hoffie FDP 12870 D Senfft GRÜNE 12873 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 12875A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2951 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4105 — Marschewski CDU/CSU 12876 B Fischer (Osthofen) SPD 12877 C Kleinert (Hannover) FDP 12878 C Mann GRÜNE 12879 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12881 A Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12882 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Reschke, Conradi, Waltemathe, Müntefering, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Huonker, Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Baulandsituation, Entwicklung der Baulandpreise, des Bodenrechts und der Bodensteuern — Drucksachen 10/2358, 10/3690 — . . 12882 B Nächste Sitzung 12882 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12883* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abg. Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — 12883* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12753 171. Sitzung Bonn, den 7. November 1985 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 11. Antretter 7. 11. Dr. Blank 7. 11. Böhm (Melsungen) ** 7. 11. Büchner (Speyer) * 8. 11. Ertl 7. 11. Dr. Feldmann 8. 11. Fischer (Hamburg) 8. 11. Funk 7. 11. Frau Dr. Hamm-Brücher 7. 11. Dr. Hauff 8. 11. Herterich 8. 11. Kiechle 8. 11. Dr. Kreile 8. 11. Lenzer ** 7. 11. Peter (Kassel) 7. 11. Frau Schmedt (Lengerich) 8. 11. Schmidt (Hamburg) 8. 11. Schmidt (München) ** 7. 11. Schmidt (Wattenscheid) 8. 11. Dr. Schmude 8. 11. Schulze (Berlin) 8. 11. Dr. Schwarz-Schilling 8. 11. Dr. Stoltenberg 8. 11. Frau Terborg 7. 11. Voigt (Sonthofen) 7. 11. Dr. Wieczorek 8. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie (Drucksache 10/4122) Der Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung ist notwendig. Voraussetzung auch für den zukünftigen Betrieb der am Netz und im Bau befindlichen Leichtwasserreaktoren ist ein Höchstmaß an Sicherheit und die Regelung der Zwischenlagerung und Entsorgung. Die Arbeitsteilung, Braunkohle und Kernenergie im Grundlastbereich und Steinkohle in der Mittellast einzusetzen, ist richtig. Verhindert muß werden, daß Kernenergie die Kohle in Mittellast verdrängt. Der bis 1995 laufende Kohleverstromungsvertrag muß rechtzeitig vor Ablauf verlängert werden. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Förderung von Energieforschung und -entwicklung ist notwendig und industriepolitisch geboten. Es war und ist richtig, daß im Intereresse einer langfristigen sicheren Energieversorgung im Bereich der Kernenergie verschiedene Reaktorlinien mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden. So gesehen war es richtig, daß trotz einer Präferenzierung des THTR 300 unsererseits auch der SNR 300 öffentlich gefördert wurde. Das war wohl auch der Grund, daß alle bisherigen Bundesregierungen und ihre jeweiligen Forschungsminister - gestützt auf breite parlamentarische Mehrheiten - den SNR 300 bis heute mit Bundesmitteln entscheidend gefördert haben. Im Gegensatz zu der von uns akzeptierten und respektierten Meinung der eindeutigen Mehrheiten in unserer Partei und Bundestagsfraktion gibt es für uns zur Zeit keinen aktuellen politischen Entscheidungsbedarf, ob der SNR 300 fertiggestellt und in Betrieb gehen soll. Der SNR 300 ist ein internationales Projekt. Deshalb ist es sinnvoll, die Option für diese Reaktorlinie offenzuhalten. Niemand kann nämlich heute mit Sicherheit sagen, wie sich die Energieversorgungslage in den nächsten zwei Jahrzehnten entwickelt. Soweit es die atomrechtlichen Genehmigungsverfahren betrifft, sind diese nach Recht und Gesetz von der NRW-Landesregierung in Koordination mit der Bundesregierung korrekt und zügig abzuwickeln. Das ist auch die Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion und des SPD-Parteirates. Spätestens zum Zeitpunkt der Fertigstellung ist die öffentliche finanzielle Förderung einzustellen. Eine zusätzliche Subventionierung eines an das Netz gehenden SNR 300 ist nicht vertretbar. Vor Erteilung der Betriebsgenehmigung sind in einem öffentlichen Verfahren noch einmal folgende Fragenkomplexe zu klären: Wo und in welchem Umfang wird diese Reaktorlinie in anderen Industrieländern erforscht und entwickelt? Gibt es einen langfristigen energie- und/oder energiepolitischen Bedarf für den SNR 300? Sind die Betreiber aus der Energiewirtschaft bereit, den SNR 300 ohne weitere öffentliche Subventionierung zu übernehmen und zu betreiben? Welche Regreßansprüche kämen bei Abbruch des Projekts aus internationalen Verträgen und aus der Wirtschaft auf den Bund zu? Welche personellen Konsequenzen für Forschung und Wirtschaft hätte eine Aufgabe dieser Reaktorlinie, und wie sollen diese bewältigt werden? Gibt es gegenüber den Erkenntnissen und Empfehlungen der Enquete-Kommission „Friedliche Nutzung der Kernenergie" neue und gravierende Fakten, die unter Abwägung 12884* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 aller Gesichtspunkte eine Inbetriebnahme des SNR 300 unter energiepolitischen Gesichtspunkten und Fragen der Sicherheit faktisch verbieten? Das sind Gründe und offene Fragen, die die Unterzeichner zu einem von der Mehrheitsentscheidung der SPD-Bundestagsfraktion abweichenden Stimmverhalten veranlassen.
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    Rede von Dr. Rolf Olderog


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, Herr Müller kann hier Fragen stellen, aber nicht irgendein Kollege von ihm.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Ich wollte nur sagen, daß sich Herr Müller im Haushaltsausschuß befindet! Senfft [GRÜNE]: Dann muß der Haushaltsausschuß aufhören zu tagen, dann müssen diese parallelen Sitzungen aufhören, damit auch endlich diese Vorwürfe aufhören!)

    — Ja, gut, dann müssen Sie eben einen anderen Herrn hier zum Rednerpult schicken und nicht jemanden, der nur für zehn Minuten hier hereinkommt und dann wieder verschwindet.

    (Bohl [CDU/CSU]: So ist es!)

    Das kann doch keine Debatte, keine sachliche Auseinandersetzung werden.
    Meine Damen und Herren, die Maßnahmen der Bundesregierung zum Schutz der Nordsee haben bereits jetzt zu ersten spürbaren Verbesserungen geführt und damit die Chancen der Nordsee zur Gesundung deutlich steigen lassen. Hat sich die Wasserqualität der Flüsse in der Bundesrepublik denn nicht nachweisbar verbessert, hat sich ihr Schadstoffeintrag in die Nordsee nicht deutlich verringert? Ist es nicht ein eindrucksvoller Erfolg, daß sich z. B. die Quecksilberbelastung des Rheins um 95 % und der Phosphatanteil um 25 % gegenüber 1971 verringert haben?

    (Zuruf von den GRÜNEN: Was ist mit den polychlorierten Biphenylen? Haben Sie das einmal nachgelesen?)

    Ist es nicht ein erfreulicher Erfolg, daß sich insbesondere der Sauerstoffgehalt des Rheins in den letzten Jahren wieder verdoppelt hat? Hat sich nicht die Güteklasse des Rheins an der deutsch-niederländischen Grenze gegenüber 1980 von der Güteklasse II—III (kritisch belastet) auf die Güteklasse II (mäßig belastet) verbessert?
    Meine Damen und Herren, die Abwasserlast der Ems hat sich durch Inbetriebnahme vollbiologischer Kläranlagen an ihrem Lauf um mehr als 90 % reduziert. Und müssen wir nicht auch die Entscheidung für die Abfallbeseitigung auf See als einen erfreulichen Erfolg registrieren? Die Bundesregierung hat erreicht, daß die Einbringung organischer Dünnsäure, von Klärschlamm und von Grünsalz bereits zwischen 1982 und 1984 beendet worden ist.
    Spätestens 1989 werden die bestehenden Verfahren der Titandioxid-Produktion so umgestellt sein, daß eine Dünnsäureverklappung von deutscher Seite aus nicht mehr erforderlich ist. Hier sind wir doch führend in Europa. Deshalb gibt es für die deutsche Technik auch ein wachsendes internationales Interesse, das auch zu deutlichen Impulsen für unsere Wirtschaft führen wird.
    Ich begrüße, daß durch die Initiative meines Kollegen Dietrich Austermann zusätzlich drei Millionen DM Forschungsmittel für den Umweltschutz der Nordsee in den Bundeshaushalt eingestellt werden.
    Aber es gibt ja auch noch weitere Verbesserungen: Ich nenne die bereits im Bundestag eingebrachte Novelle zum Wasserhaushaltsgesetz sowie die Änderung des Waschmittel- und Abwasserabgabengesetzes, wovon der Herr Müller offensichtlich noch keine Kenntnis hat nehmen können, obwohl alle Welt darüber redet. In Zukunft wird für gefährliche Stoffe jeweils der neueste Stand der Klärtechnik gesetzlich vorgeschrieben sein.
    Weitere wichtige Verbesserungen müssen wir sehen, so z. B. die energischen Maßnahmen der Bundesregierung zur Reinhaltung der Luft, insbesondere die Großfeuerungsanlagen-Verordnung und die TA Luft 1985. Die S02-Emissionen werden von 1982 bis 1993 sogar um zwei Drittel, die Stickoxidemissionen um 70 % zurückgehen.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Wer sagt das denn?)

    — Die Bundesregierung, die Wissenschaftler in ihren Berechnungen. — Dies kommt nicht nur dem deutschen Wald, sondern in besonderer Weise auch der bedrohten Nordsee zugute.
    Die größte Anerkennung verdienen aber die Anstrengungen der Bundesregierung gerade auch auf internationalem Feld zum Schutz der Nordsee. Ihr Einsatz, das Vorsorgeprinzip international durchzusetzen, hat sie auf der ersten Nordseeschutzkonferenz 1984 in Bremen, zu der Innenminister Zimmermann die Initiative ergriffen hatte, bewiesen.
    Es kann doch fairerweise nicht bestritten werden: Diese Bundesregierung ist international der energischste Vorkämpfer für den Umweltschutz der Nordsee.

    (Zuruf von den GRÜNE: Von welcher Bundesregierung reden Sie?)

    Ohne die deutschen Initiativen wäre auch das folgende nicht denkbar. In diesem Jahr sind die E Richtlinien zur Begrenzung von HCH, Cadmium und Quecksilber in Gewässern verabschiedet worden, im Juni 1985 ist die EG-Richtlinie zum Verwendungsverbot von PCB und PCT beschlossen worden. Jetzt ist es wiederum die Bundesregierung, die die EG in ihren Bemühungen um weitere Richtlinien zu Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform und zu Blei nachdrücklich unterstützt.
    Eine weitere hartnäckig verfolgte Initiative der Bundesregierung ist noch zu nennen: Ihr Ziel, die Nordsee zum Sondergebiet nach dem MARPOLÜbereinkommen zu erklären. Es ist erfreulich, daß
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12863
    Dr. Olderog
    ein konkreter Termin für die zweite Nordseeschutzkonferenz feststeht.
    Meine Damen und Herren, wir fordern den Bundesinnenminister auf: Lassen Sie nicht nach in Ihrem hartnäckigen Bemühen für einen besseren Umweltschutz der Nordsee! Noch gibt es keine Entwarnung. Aber die ersten Erfolge zeigen: Die düsteren Wolken haben sich etwas gelichtet. Die Nordsee darf wieder hoffen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Schulte [Menden] [GRÜNE]: Genau zum gegenteiligen Schluß kommt das Gutachten!)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Ewen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carl Ewen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich glaube, es ist bemerkenswert, daß die Gemeinde- und Stadträte der sieben Ostfriesischen Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist und Borkum mitten in der Ferienzeit, dann, wenn die Inseln voller Gäste sind, den Mut gehabt haben, die gutachterliche Stellungnahme der Professoren Buchwald, Rincke und Rudolph zu Umweltproblemen der Ostfriesischen Inseln öffentlich vorzustellen und diskutieren zu lassen. Dies war nicht immer so. Man hat gerne Umweltprobleme verschwiegen, damit kein Gast verängstigt wird.
    Aber ich glaube, daß es an der Zeit ist, daß die Öffentlichkeit Bemühungen der Regierung unterstützt und da, wo keine Bemühungen sind, sie herausfordert, damit durch öffentlich erzeugten Druck tatsächlich mehr geschieht als zur Zeit für uns erkennbar.
    Dieses Gutachten hat nach meiner Ansicht einen falschen Namen. Es müßte eigentlich heißen: „Probleme der Ostfriesischen Inseln, des Wattenmeers und der Küsten durch Schadstoffeintrag aus der Nordsee und aus den Flüssen". Ich glaube, dies wäre korrekter. Dann würde aus dem Inhalt auch deutlich, daß es sich hierbei im Grunde um eine Ergänzung — um zusätzliche Messungen von Schadstoffen, die noch beim Sondergutachten nicht berücksichtigt wurden — des Sondergutachtens des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen handelt, das wir im Juni 1980 kennenlernen durften.
    Ich meine, wer als Mitglied des Parlaments an den Problemen der Nordseeverschmutzung permanent weiterarbeiten will, wer die Ergebnisse der Nordseeschutzkonferenz in Bremen und der Folgekonferenzen weiterverfolgen will, der braucht dazu auch das nötige Handwerkszeug, der braucht dieses Gutachten als eine offiziell eingeführte Drucksache des Bundestages, damit es hier nicht nur als ein relativ unverbindliches Gutachten zitiert werden darf, sondern als ein Gutachten, das hier im Hause eingeführt ist.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir Sozialdemokraten haben in der Debatte des Innenausschusses Forderungen eingebracht, die als
    erste Schlußfolgerungen aus dem Sondergutachten ebenso wie aus dem Zusatzgutachten „Umweltprobleme der Ostfriesischen Inseln" zu verstehen sind. Wir haben das Verklappungsverbot für Dünnsäure in der Nordsee, das Verbot für Schiffe, auf See 01 abzulassen und Tanks auszuwaschen, den beschleunigten Bau von Schiffsentsorgungsanlagen an Land, drastische Strafen für Ölverschmutzung, die Einrichtung einer flächendeckenden, Luftüberwachung und natürlich als Folge davon auch die Möglichkeit, erkannte Sünder — durch schnelle Schiffe oder durch stationierte Schiffe; über die Art und Weise soll man noch streiten — zu stellen. Wir haben dies alles verlangt, um der Nordsee durch konkrete Maßnahmen Stück für Stück zu helfen, denn ich glaube, die Hilfe ist notwendig.
    Herr Olderog, wenn Sie sagen, es gebe keine Beweise, dann ist das sicherlich richtig. Nur, wenn es Beweise gibt, dann ist es zu spät. Das ist das Problem. Wir müssen hier vorsorgend tätig werden.

    (Dr. Olderog [CDU/CSU]: Es geht um Behauptungen! Behauptungen muß man beweisen und belegen können!)

    — Ich denke, daß eine ganze Menge in dem Gutachten steht. Soweit ich das begriffen habe — ich gebe zu: ich bin kein Chemiker; es ist etwas schwierig, manches zu verstehen —, sind eine ganze Reihe von Schädigungen vorhanden. Die Nordsee kippt noch nicht. Das hat Professor Rincke im nachhinein gesagt; das ist auch gut so. Aber die Gefahr, daß es zum Kippen kommt, wenn Maßnahmen nicht schnell genug greifen, ist allerdings gegeben.

    (Dr. Olderog [CDU/CSU]: Wir sind uns ja einig! Das ist das Vorsorgeprinzip, das wir gemeinsam verfolgen!)

    — Ich freue mich, daß wir darin übereinstimmen. Hoffentlich kommen wir zu gemeinsamen Aktionen, wenn es um konkrete Anträge zur Verbesserung der Situation geht.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Die haben sie alle bereits im Innenausschuß abgelehnt!)

    — Ich höre von meinem Kollegen Tietjen, der an sich an meiner Stelle hier hätte reden sollen, aber auf Grund von Krankheit ausgefallen ist, daß all die Anträge, die wir dazu gestellt haben, abgelehnt worden sind. Nicht alle finden sich in dem Antrag wieder, den sie eingebracht haben.

    (Zuruf des Abg. Schulte [Menden] [GRÜNE])

    — Aha, das konnte ich jetzt nicht wissen; ich bitte um Entschuldigung.
    Ich denke, daß die CDU-Bürgermeister der Ostfriesischen Inseln — das sind immerhin vier von sieben — kein Verständnis dafür haben werden, daß Sie, wie wir den Äußerungen von Herrn Olderog entnommen haben, nicht bereit sein werden, runde 100 000 DM zur Verfügung zu stellen, um dies als Drucksache des Bundestages einzuführen. Auch die FDP-Ratsherren, die uns in den letzten Tagen
    — insbesondere von Juist — angerufen haben, werden nicht begreifen, daß die FDP, wenn ich das bisher richtig verstanden habe, ebenfalls nicht mitma-



    Ewen
    chen will. Ich bin der Meinung, das wären 100 000 DM für eine sinnvolle und notwendige Drucksache. Wir erhalten ja oft weniger vernünftige Unterlagen und sachlich weniger informativ bedrucktes Papier. Ich glaube, es wäre gut, wenn wir gemeinsam dem Antrag der GRÜNEN zustimmten, denn auf diese Weise könnten wir ein wissenschaftliches Gutachten in die Debatte einführen, daß wir alle miteinander gebrauchen.

    (Abg. Dr. Olderog [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Sie wollen noch eine Frage stellen?