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ID1017121200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/171 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 171. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Zink und Dr. Czaja 12765 D Wahl der Abg. Dr. Waigel, Frau Dr. Martiny-Glotz und Wolfgramm (Göttingen) zu ordentlichen Mitgliedern und der Abg. Daweke, Duve und Baum zu stellvertretenden Mitgliedern im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 12765 D Erweiterung der Tagesordnung 12766 A Abwicklung der Tagesordnung . 12766A, 12808A Wahl der Abg. Frau Rönsch, Schemken, Frau Steinhauer, Eickmeyer, Kohn und Frau Zeitler zu Schriftführern 12808 A Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Waldschadensbericht Schulte (Menden) GRÜNE 12753 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12754 B Frau Dr. Hartenstein SPD 12755 B Dr. Rumpf FDP 12756 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 12757 C Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 12758 B Müller (Düsseldorf) SPD 12759A Baum FDP 12760A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12760 C Schäfer (Offenburg) SPD 12761 D Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . 12762 D Dr. Penner SPD 12763 D Fellner CDU/CSU 12764 C Boroffka CDU/CSU 12765 B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Windenergie — Drucksache 10/2255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3826 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Nukleare Entsorgung — Drucksachen 10/906, 10/3893 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über ein Forschungs-Aktionsprogramm zum Ausbau der Energiegewinnung aus Kernspaltung (1984-1987) — Drucksachen 10/376 Nr. 82, 10/3103 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die, Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung des Beschlusses 77/271 EURATOM hinsichtlich des Höchstbetrags der EURATOM-Anleihen, welche die Kommission im Hinblick auf einen Beitrag für die Finanzierung von Kernkraftanlagen aufnehmen kann (EURATOM) — Drucksachen 10/3116 Nr. 12, 10/3372 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht der Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" über den Stand der Arbeit gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. Mai 1981 — Drucksachen 9/2438, 9/2439, 10/154 —— Drucksache 10/3409 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Neue energiepolitische Ziele für die Gemeinschaft — Drucksachen 10/3592 Nr. 4, 10/4131 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sicherung umweltfreundlicher Energieversorgung — Drucksachen 10/1476, 10/3031 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 12767 A Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 12771 D Gerstein CDU/CSU 12774A Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12778 B Dr.-Ing. Laermann FDP 12779 C Lennartz SPD 12782 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 12785B Tatge GRÜNE 12789 D Engelsberger CDU/CSU 12791 B Vosen SPD 12794 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 12796 C Catenhusen SPD 12797 D Reuter SPD 12799 C Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 12803 D Wolfram (Recklinghausen) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12804 B Namentliche Abstimmungen . . 12802 B, 12804 C, 12806 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Schily, Frau Reetz und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage und Forderungen der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksachen 10/2032 (neu), 10/3292 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbesserung der Situation der Sinti und Roma — Drucksache 10/4127 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksache 10/4128 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 12808 C Dr. Vogel SPD 12809 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 12810 D Ströbele GRÜNE 12811 D Baum FDP 12813 B Jaunich SPD 12814 B Götzer CDU/CSU 12816 B Schily GRÜNE 12817 C Frau Dr. Segall FDP 12819C Aussprache zum 40. Gründungstag der Vereinten Nationen Frau Geiger CDU/CSU 12820 D Frau Dr. Timm SPD 12822 C Schäfer (Mainz) FDP 12824 C Tatge GRÜNE 12826 B Genscher, Bundesminister AA 12827 A Frau Huber SPD 12828 D Frau Fischer CDU/CSU 12831 A Ströbele GRÜNE 12832 C Dr. Wulff CDU/CSU 12833 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 III Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die schnellere und weitergehende Verminderung der Emissionen aus Altanlagen — Drucksache 10/2965 — in Verbindung mit Beratung des Siebten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Festlegung der europäischen Abgasnormen — Drucksache 10/3609 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12834 D Stahl (Kempen) SPD 12836 B Schmidbauer CDU/CSU • 12838A Schulte (Menden) GRÜNE 12841A Baum FDP 12842 A Duve SPD 12844 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entwicklungspolitik in Afrika — Drucksache 10/3702 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksache 10/3994 — Verheugen SPD 12847 A Dr. Hornhues CDU/CSU 12849A Frau Borgmann GRÜNE 12850 D Dr. Rumpf FDP 12851 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 12853 B Toetemeyer SPD 12854 D Feilcke CDU/CSU 12856 A Möllemann, Staatsminister AA 12857 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Dr. Müller (Bremen), Frau Hönes, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Gutachtliche Stellungnahme „Umweltprobleme der Ostfriesischen Inseln", Zuleitung an den Deutschen Bundestag — Drucksache 10/3768 — Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12858 D Dr. Olderog CDU/CSU 12861 A Ewen SPD 12863 A Bredehorn FDP 12864 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/4121 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4130 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel III; hier: Nutzung und Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Deutschen Bundesbahn — Drucksache 10/4133 — Dr. Lippold CDU/CSU 12866 B Lennartz SPD 12868 B Hoffie FDP 12870 D Senfft GRÜNE 12873 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 12875A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2951 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4105 — Marschewski CDU/CSU 12876 B Fischer (Osthofen) SPD 12877 C Kleinert (Hannover) FDP 12878 C Mann GRÜNE 12879 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12881 A Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12882 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Reschke, Conradi, Waltemathe, Müntefering, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Huonker, Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Baulandsituation, Entwicklung der Baulandpreise, des Bodenrechts und der Bodensteuern — Drucksachen 10/2358, 10/3690 — . . 12882 B Nächste Sitzung 12882 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12883* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abg. Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — 12883* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12753 171. Sitzung Bonn, den 7. November 1985 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 11. Antretter 7. 11. Dr. Blank 7. 11. Böhm (Melsungen) ** 7. 11. Büchner (Speyer) * 8. 11. Ertl 7. 11. Dr. Feldmann 8. 11. Fischer (Hamburg) 8. 11. Funk 7. 11. Frau Dr. Hamm-Brücher 7. 11. Dr. Hauff 8. 11. Herterich 8. 11. Kiechle 8. 11. Dr. Kreile 8. 11. Lenzer ** 7. 11. Peter (Kassel) 7. 11. Frau Schmedt (Lengerich) 8. 11. Schmidt (Hamburg) 8. 11. Schmidt (München) ** 7. 11. Schmidt (Wattenscheid) 8. 11. Dr. Schmude 8. 11. Schulze (Berlin) 8. 11. Dr. Schwarz-Schilling 8. 11. Dr. Stoltenberg 8. 11. Frau Terborg 7. 11. Voigt (Sonthofen) 7. 11. Dr. Wieczorek 8. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie (Drucksache 10/4122) Der Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung ist notwendig. Voraussetzung auch für den zukünftigen Betrieb der am Netz und im Bau befindlichen Leichtwasserreaktoren ist ein Höchstmaß an Sicherheit und die Regelung der Zwischenlagerung und Entsorgung. Die Arbeitsteilung, Braunkohle und Kernenergie im Grundlastbereich und Steinkohle in der Mittellast einzusetzen, ist richtig. Verhindert muß werden, daß Kernenergie die Kohle in Mittellast verdrängt. Der bis 1995 laufende Kohleverstromungsvertrag muß rechtzeitig vor Ablauf verlängert werden. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Förderung von Energieforschung und -entwicklung ist notwendig und industriepolitisch geboten. Es war und ist richtig, daß im Intereresse einer langfristigen sicheren Energieversorgung im Bereich der Kernenergie verschiedene Reaktorlinien mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden. So gesehen war es richtig, daß trotz einer Präferenzierung des THTR 300 unsererseits auch der SNR 300 öffentlich gefördert wurde. Das war wohl auch der Grund, daß alle bisherigen Bundesregierungen und ihre jeweiligen Forschungsminister - gestützt auf breite parlamentarische Mehrheiten - den SNR 300 bis heute mit Bundesmitteln entscheidend gefördert haben. Im Gegensatz zu der von uns akzeptierten und respektierten Meinung der eindeutigen Mehrheiten in unserer Partei und Bundestagsfraktion gibt es für uns zur Zeit keinen aktuellen politischen Entscheidungsbedarf, ob der SNR 300 fertiggestellt und in Betrieb gehen soll. Der SNR 300 ist ein internationales Projekt. Deshalb ist es sinnvoll, die Option für diese Reaktorlinie offenzuhalten. Niemand kann nämlich heute mit Sicherheit sagen, wie sich die Energieversorgungslage in den nächsten zwei Jahrzehnten entwickelt. Soweit es die atomrechtlichen Genehmigungsverfahren betrifft, sind diese nach Recht und Gesetz von der NRW-Landesregierung in Koordination mit der Bundesregierung korrekt und zügig abzuwickeln. Das ist auch die Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion und des SPD-Parteirates. Spätestens zum Zeitpunkt der Fertigstellung ist die öffentliche finanzielle Förderung einzustellen. Eine zusätzliche Subventionierung eines an das Netz gehenden SNR 300 ist nicht vertretbar. Vor Erteilung der Betriebsgenehmigung sind in einem öffentlichen Verfahren noch einmal folgende Fragenkomplexe zu klären: Wo und in welchem Umfang wird diese Reaktorlinie in anderen Industrieländern erforscht und entwickelt? Gibt es einen langfristigen energie- und/oder energiepolitischen Bedarf für den SNR 300? Sind die Betreiber aus der Energiewirtschaft bereit, den SNR 300 ohne weitere öffentliche Subventionierung zu übernehmen und zu betreiben? Welche Regreßansprüche kämen bei Abbruch des Projekts aus internationalen Verträgen und aus der Wirtschaft auf den Bund zu? Welche personellen Konsequenzen für Forschung und Wirtschaft hätte eine Aufgabe dieser Reaktorlinie, und wie sollen diese bewältigt werden? Gibt es gegenüber den Erkenntnissen und Empfehlungen der Enquete-Kommission „Friedliche Nutzung der Kernenergie" neue und gravierende Fakten, die unter Abwägung 12884* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 aller Gesichtspunkte eine Inbetriebnahme des SNR 300 unter energiepolitischen Gesichtspunkten und Fragen der Sicherheit faktisch verbieten? Das sind Gründe und offene Fragen, die die Unterzeichner zu einem von der Mehrheitsentscheidung der SPD-Bundestagsfraktion abweichenden Stimmverhalten veranlassen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Schmidbauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Jetzt möchte ich im Zusammenhang vortragen.
    Maßnahmen der Vollzugsbehörde kann nicht mehr die wirtschaftliche Unverträglichkeit entgegengehalten werden. Zur Durchsetzung gesetzlicher Pflichten kommt es allein auf den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit an, bei dessen Auslegung sowohl die von der Anlage verursachte Schadstoffbelastung als auch Art und Nutzungsdauer der Anlage zu berücksichtigen sind.
    Zweitens. Rechtsverordnungen und allgemeine Verwaltungsvorschriften legen künftig eindeutiger als bisher fest, nach welchen Übergangsfristen auch Altanlagen den für Neuanlagen geltenden Anforderungen entsprechen müssen. Hier nennt das Gesetz die Kriterien zur Bestimmung von Übergangsfristen und der einzuhaltenden Anforderungen, z. B. Art, Menge und Gefährlichkeit der von der Anlage ausgehenden Emissionen. Diese Vorschrift ist auch die gesetzliche Grundlage und Voraussetzung für den in der Technischen Anleitung Luft 1985 vorgesehenen Zeitplan zur Sanierung der Altanlagen. Staatssekretär Spranger hat bereits darauf hingewiesen — auch dies ist einmalig —, daß wir die zeitlich abgestufte Sanierung bei der Technischen Anleitung Luft 1985 aus der. Großfeuerungsanlagen-Verordnung praktisch übernommen



    Schmidbauer
    haben. Diese Sanierung orientiert sich an folgenden Prinzipien — —

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Herr Schmidbauer, daß im Bundesrat 70 Anträge zusätzlich angenommen worden sind, ist doch nicht das Verdienst der Bundesregierung!)

    — Ich sage dazu noch etwas. Aber das Verdienst der Bundesregierung ist, daß sie diese Technische Anleitung Luft auf den Weg gebracht hat und im Bundesrat damit durchgekommen ist. Ich habe Ihnen schon einmal gesagt: NRW hat abgelehnt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von der SPD)

    — Also, Ihre Zwischenrufe machen doch deutlich, wie nervös Sie darüber sind, daß sich diese Erfolge eingestellt haben,

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Nein!)

    und wie Sie mit allen Möglichkeiten versuchen, der Regierung an den Karren zu fahren.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das ist doch Quatsch!)

    Das wird Ihnen nicht gelingen. Bringen Sie endlich einmal Ihre eigenen Vorschläge auf den Tisch

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das haben wir doch!)

    und reden Sie doch nicht immer über Anträge im Bundesrat. Hier ist der Deutsche Bundestag, hier können Sie Ihre Anträge einbringen. Machen Sie das doch endlich einmal!

    (Duve [SPD]: Jetzt brauchen Sie eine Technische Anleitung Luft!)

    Wir werden dieses Sanierungskonzept der Technischen Anleitung Luft realisieren. Das wird bedeuten: Altanlagen sind nach dem Stand der Technik nachzurüsten; Altanlagen müssen dem Stand der Technik innerhalb einer kurzen Frist angepaßt werden; besondere Altanlagen, die Stoffe mit hohem Risikopotential emittieren, müssen bereits in der kurzen Frist von drei Jahren nachgerüstet werden.
    Drittens. Der im Umweltrecht unverzichtbare ordnungsrechtliche Teil wird erstmals — das halte ich vor dem Hintergrund der von meiner Fraktion vertretenen marktwirtschaftlichen Grundeinstellung für besonders wichtig — durch eine marktwirtschaftliche Komponente, nämlich die Kompensationsmöglichkeit, ergänzt. Soweit eine Rechtsverordnung oder eine allgemeine Verwaltungsvorschrift entsprechende Regelungen trifft, dürfen Altanlagen in näher bestimmten Gebieten und für einen bestimmten Zeitraum von den ordnungsrechtlich vorgegebenen Anforderungen abweichen, wenn an anderen Anlagen in diesem Gebiet durch technische Maßnahmen insgesamt eine weitergehende Emissionsminderung erfolgt und hierdurch — zusammenfassend betrachtet — ein Mehr an Immissionsschutz erreicht wird. Ich sage das sehr deutlich, weil manche meinen, hier gäbe es einen Mitnahmeeffekt. Der ist ausgeschlossen; das haben wir in den Beratungen auch sehr deutlich gemacht.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Aber das hat der Bundesrat gemacht!)

    — Das haben wir gemacht, als wir das BImSchG novelliert haben; da haben Sie nicht aufgepaßt. Erst die Novellierung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes hat die rechtliche Handhabe für die Technische Anleitung Luft, von der Sie immer reden, gegeben; sonst wäre das rechtlich gar nicht möglich gewesen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Also, Sie sollten die Dinge hier schon im Zusammenhang richtig vorbringen und nicht nur versuchen, sich mit der Bundesregierung ein bißchen kritisch auseinanderzusetzen.
    Dieses marktwirtschaftliche Instrument der Kompensation ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Für die mit dem Vollzug betrauten Behörden wird der Entscheidungsspielraum erweitert. Sie sind dadurch aber auch hinsichtlich der Verantwortlichkeit ihres Handelns gefordert. Aber auch der Gesamtheit der Anlagenbetreiber wird erweiterter Entscheidungsspielraum eingeräumt. Investitionen können vermehrt dort getätigt werden, wo sie größtmögliche Wirkung zeigen, überwiegend also sicher in größeren Betrieben mit günstiger Kosten-Nutzen-Relation. Dies bedeutet aber auch Vorteile für kleinere und mittlere Betriebe, bei denen in diesen Fällen aufwendige Investitionen zunächst zurückgestellt werden können.
    Auch diese neue Gesetzesgrundlage wird bereits in der Technischen Anleitung Luft 1985 umgesetzt. Nachdem der Gesetzgeber — ich sagte es bereits — die Zulassungsmöglichkeiten für Kompensation geschaffen hat, sind nunmehr Wirtschaft und Betriebe aufgefordert, den erweiterten Freiraum für betriebliche Entscheidungen auszuschöpfen. Die Ausnutzung vorhandener Kompensationsmöglichkeiten wird bei günstiger Kosten-Relation zu einer vermehrten Emissionsminderung führen, als dies bei Durchsetzung allein der ordnungsrechtlichen Anordnungen möglich wäre.
    Meine Damen und Herren, diese Bundesregierung hat innerhalb kürzester Zeit eine völlige Neuordnung der Luftreinhaltung realisiert. In nur drei Jahren sind die wichtigsten Maßnahmen zur Verminderung der Schadstoffbelastung der Luft nicht nur auf den Weg gebracht, sondern größtenteils auch bereits umgesetzt worden, und die Erfolge werden sehr deutlich. Weitere Maßnahmen, beispielsweise die Verordnung zur Emissionsbegrenzung von leicht flüchtigen Halogen-Kohlenwasserstoffen, stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Diese Maßnahmen und Regelungen werden nicht nur eine Verminderung der Gesamtbelastung an Schadstoffen bewirken, sondern sie werden gleichzeitig auch zu einer weitergehenden Modernisierung der Industrie und — in Teilbereichen — zu beachtlichen Investitionsschüben führen.
    Ich darf Ihnen versichern, daß meine Fraktion — ich bin überzeugt, daß dies auch für alle Koalitions-



    Schmidbauer
    parteien gilt — die umweltpolitischen Initiativen der Bundesregierung auch weiterhin nachdrücklich unterstützt.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Schulte (Menden).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stefan Schulte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bericht über die Verminderung der Emissionen aus Altanlagen zeigt, daß die Zimmermannsche Umweltpolitik der Rauchgasreinigung der Kraftwerke und Industrieanlagen als gescheitert angesehen werden muß. Darüber können auch alle hier gehaltenen Schönwetterreden nicht hinwegtäuschen.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das müssen Sie erst einmal erklären!)

    — Jetzt kommen Tatsachen! — Hinsichtlich der Entschwefelung machen die Elektrizitätswirtschaft und andere Industrien regen Gebrauch von den Ausnahmeregelungen der GroßfeuerungsanlagenVerordnung; und davon gibt es beileibe genug. Dies führt dazu, daß die dringend notwendige weitestgehende Reduzierung des Schwefeldioxidausstoßes erst in den 90er Jahren wirklich zum Tragen kommt.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Dann wird es allerdings für den Wald bereits zu spät sein.
    Noch unzureichender sind die Fortschritte, die bei der Entstickung der Kraftwerke und Industrieanlagen in den nächsten Jahren erreicht werden. Bereits jetzt steht eindeutig fest, daß mehrere Bundesländer, wie Niedersachsen, das Saarland oder Berlin, den Beschluß der Umweltministerkonferenz zur Entstickung der Großfeuerungsanlagen in den vorgesehenen Fristen nicht umsetzen werden. Die von den GRÜNEN geforderte Schadstoffabgabe wäre ein geeignetes Instrument, um die Industrie und die Kraftwerksbesitzer zu einer wesentlich schnelleren Rauchgasreinigung zu bewegen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Auch die vorgesehene TA Luft wird keinen entscheidenden Beitrag zur Verminderung der Luftbelastung leisten können. Insbesondere bei der Verminderung der Umweltbelastung durch besonders gefährliche Stoffe, wie z. B. PCBs und Dioxine, sowie bei der Umsetzung des im Bundes-Immissionsschutzgesetz festgelegten Vorsorgeprinzips versagt auch die neue TA Luft weitgehend.
    Meine Damen und Herren, an die Müllverbrennungsanlagen werden lasche Anforderungen gestellt, die in keiner Weise geeignet sind, eine Verringerung der Dioxinemission bei der Müllverbrennung zu erreichen. Statt ein konsequentes Verbot der Verbrennung polychlorierter Biphenyle oder ähnlicher Stoffe durchzusetzen, erhöht Minister Zimmermann in der vorliegenden TA-Luft-Novelle die Grenzwerte. Die Emissionswerte für krebserregende Stoffe bleiben weiterhin an den betriebswirtschaftlichen Interessen der Industrie statt an einer konsequenten Gesundheitsvorsorge ausgerichtet.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Ströbele [GRÜNE]: Industriehörig sind die doch!)

    Zudem fehlen für zahlreiche krebserregende Stoffe entsprechende Begrenzungen, z. B. für Formaldehyd und andere.
    Schließlich aber, auch dies ist ein gewichtiger Einwand gegen die von Minister Zimmermann — der sich zu solchen Debatten schon gar nicht mehr hier hertraut — vertretene vorgebliche Luftreinhaltepolitik, fehlt ein Konzept, wie die nach der Meinung der GRÜNEN unzureichenden Emissionsbegrenzungen in der TA Luft überhaupt umgesetzt werden sollen. Zur Umsetzung weitgehender Emissionsverminderungen gerade bei Altanlagen muß ein entsprechend wirksames Konzept entwickelt werden, das auch die Ausweitung des personellen und fachlichen Potentials der Genehmigungsbehörden umfaßt, aber auch vor allem eine Stärkung der Rechte von von Luftverunreinigungen betroffenen Bürgern etwa durch die Umkehr der Beweislast im Emissionsrecht oder das von den GRÜNEN geforderte Akteneinsichtsrecht vorsieht.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Nun zur Frage der Festlegung der europäischen Abgasnormen. Die GRÜNEN unterstützen die einhelligen Empfehlungen der EG-Kommission zur Senkung der Autoabgasgrenzwerte. Wir schließen uns der Aufforderung an die Bundesregierung an, daß bei sämtlichen Fahrzeugklassen die Grenzwerte entsprechend dem Stand der Technik wesentlich gesenkt werden. Dies bedeutet die Einführung des Katalysatorautos in allen Kategorien.
    Meine Damen und Herren, es ist beschämend, mit welcher Anhäufung unlauterer Mittel der Innenminister immer wieder versucht, der Bevölkerung das Märchen vom sogenannten umweltfreundlichen Auto aufzuschwätzen.

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Das haben Sie nur nicht kapiert bisher!)

    Vor wenigen Wochen legte die Bundesregierung der Öffentlichkeit einen Bericht des TÜV Rheinland vor, der beweisen soll, daß bis 1995 die Stickoxidwerte auch nach Einführung der laschen EG-Norm im Kraftfahrzeugbereich um immerhin 57 % reduziert werden könnten. Meine Herren, Sie wissen ganz genau, daß dies Angaben sind, die auf Daten der Automobilindustrie fußen, und daß diese Daten der Automobilindustrie nichts anderes als die Wunschvorstellungen der Lobbyvertreter aus diesen Branchen widerspiegeln.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Schmidbauer [CDU/CSU]: Glauben Sie, daß der TÜV nur abschreibt?)

    — Doch leider handelt es sich auch bei dieser TÜV-Studie nicht, wie Sie, Herr Schmidbauer, behauptet haben, um eine realistische Angelegenheit, sondern für uns ist dies eine Traumtänzerstudie, die mit



    Schulte (Menden)

    getürkten Lobby-Zahlen der Automobilindustrie arbeitet.

    (Zustimmung bei den GRÜNEN — Schmidbauer [CDU/CSU]: Das ist eine Unterstellung! Das werden Sie nicht beweisen können!)

    Doch zum Glück werden sich die meisten Wähler bei ihrer Entscheidung 1987 nicht von den auch heute wieder vorgetragenen Propagandafeldzügen der Koalition, aber auch nicht von der Automobiloder Kraftwerkslobby beirren lassen.

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Hoffentlich auch nicht von Ihnen!)

    Zu einer konsequenten Luftreinhaltepolitik ist diese Regierung nicht fähig, und sie sollte auch deshalb möglichst bald abgelöst werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Schmidbauer [CDU/CSU]: Traumtänzer!)