Rede:
ID1017120200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Schmidbauer.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/171 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 171. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Zink und Dr. Czaja 12765 D Wahl der Abg. Dr. Waigel, Frau Dr. Martiny-Glotz und Wolfgramm (Göttingen) zu ordentlichen Mitgliedern und der Abg. Daweke, Duve und Baum zu stellvertretenden Mitgliedern im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 12765 D Erweiterung der Tagesordnung 12766 A Abwicklung der Tagesordnung . 12766A, 12808A Wahl der Abg. Frau Rönsch, Schemken, Frau Steinhauer, Eickmeyer, Kohn und Frau Zeitler zu Schriftführern 12808 A Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Waldschadensbericht Schulte (Menden) GRÜNE 12753 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12754 B Frau Dr. Hartenstein SPD 12755 B Dr. Rumpf FDP 12756 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 12757 C Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 12758 B Müller (Düsseldorf) SPD 12759A Baum FDP 12760A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12760 C Schäfer (Offenburg) SPD 12761 D Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . 12762 D Dr. Penner SPD 12763 D Fellner CDU/CSU 12764 C Boroffka CDU/CSU 12765 B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Windenergie — Drucksache 10/2255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3826 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Nukleare Entsorgung — Drucksachen 10/906, 10/3893 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über ein Forschungs-Aktionsprogramm zum Ausbau der Energiegewinnung aus Kernspaltung (1984-1987) — Drucksachen 10/376 Nr. 82, 10/3103 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die, Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung des Beschlusses 77/271 EURATOM hinsichtlich des Höchstbetrags der EURATOM-Anleihen, welche die Kommission im Hinblick auf einen Beitrag für die Finanzierung von Kernkraftanlagen aufnehmen kann (EURATOM) — Drucksachen 10/3116 Nr. 12, 10/3372 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht der Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" über den Stand der Arbeit gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. Mai 1981 — Drucksachen 9/2438, 9/2439, 10/154 —— Drucksache 10/3409 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Neue energiepolitische Ziele für die Gemeinschaft — Drucksachen 10/3592 Nr. 4, 10/4131 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sicherung umweltfreundlicher Energieversorgung — Drucksachen 10/1476, 10/3031 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 12767 A Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 12771 D Gerstein CDU/CSU 12774A Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12778 B Dr.-Ing. Laermann FDP 12779 C Lennartz SPD 12782 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 12785B Tatge GRÜNE 12789 D Engelsberger CDU/CSU 12791 B Vosen SPD 12794 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 12796 C Catenhusen SPD 12797 D Reuter SPD 12799 C Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 12803 D Wolfram (Recklinghausen) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12804 B Namentliche Abstimmungen . . 12802 B, 12804 C, 12806 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Schily, Frau Reetz und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage und Forderungen der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksachen 10/2032 (neu), 10/3292 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbesserung der Situation der Sinti und Roma — Drucksache 10/4127 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksache 10/4128 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 12808 C Dr. Vogel SPD 12809 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 12810 D Ströbele GRÜNE 12811 D Baum FDP 12813 B Jaunich SPD 12814 B Götzer CDU/CSU 12816 B Schily GRÜNE 12817 C Frau Dr. Segall FDP 12819C Aussprache zum 40. Gründungstag der Vereinten Nationen Frau Geiger CDU/CSU 12820 D Frau Dr. Timm SPD 12822 C Schäfer (Mainz) FDP 12824 C Tatge GRÜNE 12826 B Genscher, Bundesminister AA 12827 A Frau Huber SPD 12828 D Frau Fischer CDU/CSU 12831 A Ströbele GRÜNE 12832 C Dr. Wulff CDU/CSU 12833 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 III Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die schnellere und weitergehende Verminderung der Emissionen aus Altanlagen — Drucksache 10/2965 — in Verbindung mit Beratung des Siebten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Festlegung der europäischen Abgasnormen — Drucksache 10/3609 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12834 D Stahl (Kempen) SPD 12836 B Schmidbauer CDU/CSU • 12838A Schulte (Menden) GRÜNE 12841A Baum FDP 12842 A Duve SPD 12844 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entwicklungspolitik in Afrika — Drucksache 10/3702 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksache 10/3994 — Verheugen SPD 12847 A Dr. Hornhues CDU/CSU 12849A Frau Borgmann GRÜNE 12850 D Dr. Rumpf FDP 12851 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 12853 B Toetemeyer SPD 12854 D Feilcke CDU/CSU 12856 A Möllemann, Staatsminister AA 12857 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Dr. Müller (Bremen), Frau Hönes, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Gutachtliche Stellungnahme „Umweltprobleme der Ostfriesischen Inseln", Zuleitung an den Deutschen Bundestag — Drucksache 10/3768 — Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12858 D Dr. Olderog CDU/CSU 12861 A Ewen SPD 12863 A Bredehorn FDP 12864 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/4121 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4130 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel III; hier: Nutzung und Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Deutschen Bundesbahn — Drucksache 10/4133 — Dr. Lippold CDU/CSU 12866 B Lennartz SPD 12868 B Hoffie FDP 12870 D Senfft GRÜNE 12873 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 12875A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2951 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4105 — Marschewski CDU/CSU 12876 B Fischer (Osthofen) SPD 12877 C Kleinert (Hannover) FDP 12878 C Mann GRÜNE 12879 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12881 A Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12882 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Reschke, Conradi, Waltemathe, Müntefering, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Huonker, Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Baulandsituation, Entwicklung der Baulandpreise, des Bodenrechts und der Bodensteuern — Drucksachen 10/2358, 10/3690 — . . 12882 B Nächste Sitzung 12882 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12883* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abg. Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — 12883* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12753 171. Sitzung Bonn, den 7. November 1985 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 11. Antretter 7. 11. Dr. Blank 7. 11. Böhm (Melsungen) ** 7. 11. Büchner (Speyer) * 8. 11. Ertl 7. 11. Dr. Feldmann 8. 11. Fischer (Hamburg) 8. 11. Funk 7. 11. Frau Dr. Hamm-Brücher 7. 11. Dr. Hauff 8. 11. Herterich 8. 11. Kiechle 8. 11. Dr. Kreile 8. 11. Lenzer ** 7. 11. Peter (Kassel) 7. 11. Frau Schmedt (Lengerich) 8. 11. Schmidt (Hamburg) 8. 11. Schmidt (München) ** 7. 11. Schmidt (Wattenscheid) 8. 11. Dr. Schmude 8. 11. Schulze (Berlin) 8. 11. Dr. Schwarz-Schilling 8. 11. Dr. Stoltenberg 8. 11. Frau Terborg 7. 11. Voigt (Sonthofen) 7. 11. Dr. Wieczorek 8. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie (Drucksache 10/4122) Der Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung ist notwendig. Voraussetzung auch für den zukünftigen Betrieb der am Netz und im Bau befindlichen Leichtwasserreaktoren ist ein Höchstmaß an Sicherheit und die Regelung der Zwischenlagerung und Entsorgung. Die Arbeitsteilung, Braunkohle und Kernenergie im Grundlastbereich und Steinkohle in der Mittellast einzusetzen, ist richtig. Verhindert muß werden, daß Kernenergie die Kohle in Mittellast verdrängt. Der bis 1995 laufende Kohleverstromungsvertrag muß rechtzeitig vor Ablauf verlängert werden. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Förderung von Energieforschung und -entwicklung ist notwendig und industriepolitisch geboten. Es war und ist richtig, daß im Intereresse einer langfristigen sicheren Energieversorgung im Bereich der Kernenergie verschiedene Reaktorlinien mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden. So gesehen war es richtig, daß trotz einer Präferenzierung des THTR 300 unsererseits auch der SNR 300 öffentlich gefördert wurde. Das war wohl auch der Grund, daß alle bisherigen Bundesregierungen und ihre jeweiligen Forschungsminister - gestützt auf breite parlamentarische Mehrheiten - den SNR 300 bis heute mit Bundesmitteln entscheidend gefördert haben. Im Gegensatz zu der von uns akzeptierten und respektierten Meinung der eindeutigen Mehrheiten in unserer Partei und Bundestagsfraktion gibt es für uns zur Zeit keinen aktuellen politischen Entscheidungsbedarf, ob der SNR 300 fertiggestellt und in Betrieb gehen soll. Der SNR 300 ist ein internationales Projekt. Deshalb ist es sinnvoll, die Option für diese Reaktorlinie offenzuhalten. Niemand kann nämlich heute mit Sicherheit sagen, wie sich die Energieversorgungslage in den nächsten zwei Jahrzehnten entwickelt. Soweit es die atomrechtlichen Genehmigungsverfahren betrifft, sind diese nach Recht und Gesetz von der NRW-Landesregierung in Koordination mit der Bundesregierung korrekt und zügig abzuwickeln. Das ist auch die Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion und des SPD-Parteirates. Spätestens zum Zeitpunkt der Fertigstellung ist die öffentliche finanzielle Förderung einzustellen. Eine zusätzliche Subventionierung eines an das Netz gehenden SNR 300 ist nicht vertretbar. Vor Erteilung der Betriebsgenehmigung sind in einem öffentlichen Verfahren noch einmal folgende Fragenkomplexe zu klären: Wo und in welchem Umfang wird diese Reaktorlinie in anderen Industrieländern erforscht und entwickelt? Gibt es einen langfristigen energie- und/oder energiepolitischen Bedarf für den SNR 300? Sind die Betreiber aus der Energiewirtschaft bereit, den SNR 300 ohne weitere öffentliche Subventionierung zu übernehmen und zu betreiben? Welche Regreßansprüche kämen bei Abbruch des Projekts aus internationalen Verträgen und aus der Wirtschaft auf den Bund zu? Welche personellen Konsequenzen für Forschung und Wirtschaft hätte eine Aufgabe dieser Reaktorlinie, und wie sollen diese bewältigt werden? Gibt es gegenüber den Erkenntnissen und Empfehlungen der Enquete-Kommission „Friedliche Nutzung der Kernenergie" neue und gravierende Fakten, die unter Abwägung 12884* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 aller Gesichtspunkte eine Inbetriebnahme des SNR 300 unter energiepolitischen Gesichtspunkten und Fragen der Sicherheit faktisch verbieten? Das sind Gründe und offene Fragen, die die Unterzeichner zu einem von der Mehrheitsentscheidung der SPD-Bundestagsfraktion abweichenden Stimmverhalten veranlassen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carl-Dieter Spranger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Nachträgliche Anordnungen können aus Vorsorgegründen getroffen werden; bestimmte toxische Stoffe werden nur noch nach der Massenkonzentration, nicht nach den Massenströmen beurteilt; zur Verkürzung der längsten Umrüstungszeit haben Sie etwas gesagt; nachträgliche Anordnungen werden an Hand der im Genehmigungsbescheid festgesetzten Werte ausgelöst, nicht erst nach langwierig zu ermittelnden tatsächlichen Werten.
    Herr Spranger, nach Ihrem Vorschlag, dem der Bundesregierung — wie stellen Sie sich das in der Wirtschaftspraxis vor? —, hätte es eine ganze Menge Meßorgien in den Betrieben, an zusätzlicher Bürokratie, an Streitereien vor Gericht gegeben!

    (Zurufe von der SPD)

    Außerdem ist bei den Kompensationsmodellen eine Konkretisierung beschlossen worden, um zu verhindern, daß Emissionsminderungen aus hohen Schornsteinen mit solchen aus niedrigen Quellen verrechnet Urerden können, obwohl sie sich nicht als Verminderung der Immissionen auswirken.
    Hervorheben will ich noch die vom Bundesrat beschlossene Verschärfung des Meßverfahrens — 98er statt 95er Percentil —, wodurch die Spitzenbelastungen der Verunreinigung bekämpft werden sollen, was sowohl für den Schutz der Gesundheit der Menschen als auch für den Schutz des Waldes besondere Bedeutung hat.
    Eine Änderung ist allerdings, meine Damen und Herren, im letzten Augenblick im Bundesrat gescheitert, obwohl sie vom Innenausschuß des Bundesrates, von zehn Ländern empfohlen worden war, nämlich die Einbeziehung von etwa 100 hochtoxischen Stoffen aus Anhang II der Störfallverordnung in die TA Luft. An diesem Punkt hätte ich eigentlich von Ihnen, Herr Staatssekretär, etwas an Aussagen erwartet. Aber ausgelöst durch einen Brief des Bundeskanzlers, so hört man es jetzt, seien die CDU-Ministerpräsidenten hier in letzter Minute vom Pfad der Tugend abgewichen.
    Fazit: Mit der Großfeuerungsanlagen-Verordnung und der TA Luft haben wir die Massenschadstoffe — das soll unbestritten sein —, Staub, SO2 und NOx kurz- bis mittelfristig im Griff, Herr Spranger, bis auf den Verkehrsbereich. Hier sieht es mehr als grau aus. Regelungsbedarf besteht noch bei der Festlegung von Vorsorge- und Grenzwerten für weitere krebserregende hochtoxische Stoffe und persistente Stoffe zum Schutze der Menschen und zum verbesserten Bodenschutz. Hier bedarf es noch konkreter Vorschriften. Diese Probleme können meines Erachtens nicht durch marktwirtschaftliche Instrumente geregelt werden. Diese Punkte wollen wir als Sozialdemokraten demnächst hier im Bundestag aufnehmen.
    Meine Damen und Herren, mit der Auflistung der luftreinhaltepolitischen Fehlschläge — ich sage das ausdrücklich, Herr Staatssekretär Spranger, nachdem diese 70 Vorschläge in der Nachbesserung in der TA Luft sind — dieser Bundesregierung ist eigentlich die Inkompetenz nicht erschöpft. Erinnert sei auch noch an die Untätigkeit der Regierung in Sachen Altlastensanierung. Mit Optimismus-kampagnen werden Sie jedenfalls die Umwelt nicht verbessern helfen. Zu diesem wichtigen Problem, dessen Behebung eine nationale Aufgabe ist, hört man von seiten des Innenministers nichts. Die zahlreichen Vorschläge der Sozialdemokraten liegen auf dem Tisch; sie sind bislang samt und sonders von der Koalitionsmehrheit abgeschmettert worden.
    Abschließend, meine Damen und Herren: Die Umweltpolitik sollte trotz verschiederner Standpunkte von allen Fraktionen dieses Hohen Hauses getragen werden. Dazu gehört aber, daß man Vorstellungen der Gegenseite, also Vorstellungen der Opposition, aufnimmt. Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, verehrter Herr Staatssekretär, vielleicht denken Sie darüber einmal ernsthaft nach.



    Stahl (Kempen) Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schmidbauer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Schmidbauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Stahl, ich will nur eine Anmerkung zu Ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema „Technische Anleitung Luft, Bundesrat und Anträge" machen: Ich empfehle Ihnen, einmal die Anträge des Landes Baden-Württemberg durchzulesen. Sie werden dann feststellen, daß das Land Nordrhein-Westfalen und das Saarland manche Anträge mit dem Hinweis abgelehnt haben, sie seien für diese Länder zu scharf. Dies nur im Hinblick auf Ihre Ausführungen zu den Verhandlungen im Bundesrat.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Aber auch umgekehrt!)

    — Ich werde noch auf ein paar Punkte eingehen!
    Die sich im Umweltschutz stellenden Probleme sind ebenso komplex wie schwierig. Sie erfordern sorgfältige und vorausschauend durchdachte Lösungen, die nachhaltig die Belastungen abbauen und langfristig zu einer deutlichen Verbesserung der Situation der Umwelt und zu deren Erhaltung führen. Es reicht in der Tat nicht aus, allein für neue Anlagen, die die Luft belasten, die Anforderungen zu erhöhen. Gerade bestehende Anlagen, also Altanlagen, die nach früher geltenden und heute als viel zu gering anzusehenden Standards genehmigt wurden, sind diejenigen, die für den wesentlichsten Teil der Luftverunreinigung verantwortlich sind. Es war daher notwendig und dringend erforderlich, auch diese Altanlagen durch geeignete und vernünftige Maßnahmen an die heutigen Anforderungen anzupassen.
    Wir haben in unserem Entschließungsantrag vom 9. Februar 1984 „unsere Verantwortung für die Umwelt" die Forderung erhoben, daß insbesondere Schwefeldioxid und Stickoxide aus sogenannten Altanlagen noch schneller und weitergehend vermindert werden sollen. Die Bundesregierung hat sich dieser Aufgabe gestellt und in kürzester Zeit mit deutlicher Akzentsetzung Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft getroffen. Ich meine, die Ergebnisse können sich sehen lassen.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Deshalb mußte der Bundesrat so viel nachbessern!)

    — Herr Kollege Stahl, unsere Umweltschutzpolitik ist zum Schrittmacher und Vorbild auch für andere Staaten geworden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wo bleiben da eigentlich die Vorschläge der Opposition?

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Die haben wir schon gemacht, als Sie noch gar nicht wußten, daß es so etwas gibt!)

    Ich frage mich, warum Sie hier erzählen, da werde alles abgeschmettert. Man kann nur dann etwas abschmettern, wenn etwas auf dem Tisch liegt.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Sie haben doch gar keine Ahnung!)

    Von Ihnen liegen überhaupt keine Alternativen vor!

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir fordern Sie auf, hier endlich einmal Ihre eigenen Alternativen einzubringen, damit wir überhaupt diskutieren können und hier nicht nur die Sprechblasen unter dem Stichwort „Arbeit und Umwelt", die uns immer wieder vorgesetzt werden, zur Kenntnis nehmen müssen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Der heute zur Beratung anstehende Bericht gibt mir Gelegenheit, näher auf diese Maßnahmen einzugehen. Die Bundesregierung hat zur Altanlagensanierung ein Konzept vorgelegt, das aus mehreren Komponenten besteht, erstens der Großfeuerungsanlagen-Verordnung, die am 1. Juli 1983 in Kraft getreten ist, zweitens der Technischen Anleitung Luft 1985, die, soweit den Vorschlägen des Bundesrates gefolgt werden kann, in Kürze erlassen wird, drittens dem Gesetz zur Novellierung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes vom Oktober 1985.
    Die Großfeuerungsanlagen-Verordnung erfüllt voll die in sie gesetzten Erwartungen. Betrachtet man drei Bereiche, erstens die Emissionsentwicklung, zweitens die Investitionen und drittens die Arbeitsplatzeffekte, so ergibt sich heute folgendes Bild. Ich möchte die Emissionsentwicklung bei konventionellen Kraftwerken am Beispiel Schwefeldioxid und Stickoxide darstellen: Laut Umweltbundesamt vermindern sich die Emissionen für Schwefeldioxid bis 1995 von rund 2 Millionen t pro Jahr auf 475 000 t pro Jahr; dies entspricht einer Reduzierung um 76 %. Für Stickoxide ergibt sich im gleichen Zeitraum eine Reduktion von rund 1 Million t pro Jahr auf 300 000 t pro Jahr; dies entspricht einer Reduzierung um 70 %. Wie das Umweltbundesamt mitgeteilt hat und in seinem neuesten Bericht ausführt, werden diese Werte noch übertroffen werden. Dies hat sich, Herr Kollege Stahl, inzwischen bestätigt.

    (Zuruf des Abg. Stahl [Kempen] [SPD])

    Eine Länderumfrage hat ergeben — hören Sie gut zu —, daß sich bis 1988 die Schwefeldioxidemissionen um 1,43 Millionen t pro Jahr verringern. Das sind 1,43 Millionen t pro Jahr weniger in der Luft bei den Tonnen, die wir übernommen haben, nämlich 3,2 Millionen t in der Luft im Jahr 1982. Dies entspricht einer Reduzierung der Schwefeldioxidbelastung allein aus dem Bereich der Kraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland bis 1988 um 73 %. 73% weniger Schadstoffbelastung bis 1988 — ich meine, das ist ein hervorragendes Ergebnis.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das sind Fakten! — Schulte [Menden] [GRÜNE]. Schön wär's!)




    Schmidbauer
    — Daß Sie das nicht kapieren, ist mir klar. Sie sollten sich mal sachkundig machen. Dann würden Sie solche Zwischenrufe nicht ständig wiederholen.

    (Ströbele [GRÜNE]: Das glauben Sie doch selber nicht, Herr Schmidbauer!)