Rede:
ID1017119700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Herr: 1
    2. Parlamentarischer: 1
    3. Staatssekretär,: 1
    4. gestatten: 1
    5. Sie: 1
    6. eine: 1
    7. Zwischenfrage: 1
    8. des: 1
    9. Abgeordneten: 1
    10. Schulte: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/171 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 171. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Zink und Dr. Czaja 12765 D Wahl der Abg. Dr. Waigel, Frau Dr. Martiny-Glotz und Wolfgramm (Göttingen) zu ordentlichen Mitgliedern und der Abg. Daweke, Duve und Baum zu stellvertretenden Mitgliedern im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 12765 D Erweiterung der Tagesordnung 12766 A Abwicklung der Tagesordnung . 12766A, 12808A Wahl der Abg. Frau Rönsch, Schemken, Frau Steinhauer, Eickmeyer, Kohn und Frau Zeitler zu Schriftführern 12808 A Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Waldschadensbericht Schulte (Menden) GRÜNE 12753 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12754 B Frau Dr. Hartenstein SPD 12755 B Dr. Rumpf FDP 12756 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 12757 C Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 12758 B Müller (Düsseldorf) SPD 12759A Baum FDP 12760A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12760 C Schäfer (Offenburg) SPD 12761 D Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . 12762 D Dr. Penner SPD 12763 D Fellner CDU/CSU 12764 C Boroffka CDU/CSU 12765 B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Windenergie — Drucksache 10/2255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3826 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Nukleare Entsorgung — Drucksachen 10/906, 10/3893 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über ein Forschungs-Aktionsprogramm zum Ausbau der Energiegewinnung aus Kernspaltung (1984-1987) — Drucksachen 10/376 Nr. 82, 10/3103 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die, Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung des Beschlusses 77/271 EURATOM hinsichtlich des Höchstbetrags der EURATOM-Anleihen, welche die Kommission im Hinblick auf einen Beitrag für die Finanzierung von Kernkraftanlagen aufnehmen kann (EURATOM) — Drucksachen 10/3116 Nr. 12, 10/3372 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht der Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" über den Stand der Arbeit gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. Mai 1981 — Drucksachen 9/2438, 9/2439, 10/154 —— Drucksache 10/3409 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Neue energiepolitische Ziele für die Gemeinschaft — Drucksachen 10/3592 Nr. 4, 10/4131 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sicherung umweltfreundlicher Energieversorgung — Drucksachen 10/1476, 10/3031 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 12767 A Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 12771 D Gerstein CDU/CSU 12774A Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12778 B Dr.-Ing. Laermann FDP 12779 C Lennartz SPD 12782 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 12785B Tatge GRÜNE 12789 D Engelsberger CDU/CSU 12791 B Vosen SPD 12794 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 12796 C Catenhusen SPD 12797 D Reuter SPD 12799 C Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 12803 D Wolfram (Recklinghausen) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12804 B Namentliche Abstimmungen . . 12802 B, 12804 C, 12806 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Schily, Frau Reetz und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage und Forderungen der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksachen 10/2032 (neu), 10/3292 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbesserung der Situation der Sinti und Roma — Drucksache 10/4127 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksache 10/4128 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 12808 C Dr. Vogel SPD 12809 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 12810 D Ströbele GRÜNE 12811 D Baum FDP 12813 B Jaunich SPD 12814 B Götzer CDU/CSU 12816 B Schily GRÜNE 12817 C Frau Dr. Segall FDP 12819C Aussprache zum 40. Gründungstag der Vereinten Nationen Frau Geiger CDU/CSU 12820 D Frau Dr. Timm SPD 12822 C Schäfer (Mainz) FDP 12824 C Tatge GRÜNE 12826 B Genscher, Bundesminister AA 12827 A Frau Huber SPD 12828 D Frau Fischer CDU/CSU 12831 A Ströbele GRÜNE 12832 C Dr. Wulff CDU/CSU 12833 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 III Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die schnellere und weitergehende Verminderung der Emissionen aus Altanlagen — Drucksache 10/2965 — in Verbindung mit Beratung des Siebten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Festlegung der europäischen Abgasnormen — Drucksache 10/3609 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12834 D Stahl (Kempen) SPD 12836 B Schmidbauer CDU/CSU • 12838A Schulte (Menden) GRÜNE 12841A Baum FDP 12842 A Duve SPD 12844 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entwicklungspolitik in Afrika — Drucksache 10/3702 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksache 10/3994 — Verheugen SPD 12847 A Dr. Hornhues CDU/CSU 12849A Frau Borgmann GRÜNE 12850 D Dr. Rumpf FDP 12851 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 12853 B Toetemeyer SPD 12854 D Feilcke CDU/CSU 12856 A Möllemann, Staatsminister AA 12857 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Dr. Müller (Bremen), Frau Hönes, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Gutachtliche Stellungnahme „Umweltprobleme der Ostfriesischen Inseln", Zuleitung an den Deutschen Bundestag — Drucksache 10/3768 — Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12858 D Dr. Olderog CDU/CSU 12861 A Ewen SPD 12863 A Bredehorn FDP 12864 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/4121 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4130 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel III; hier: Nutzung und Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Deutschen Bundesbahn — Drucksache 10/4133 — Dr. Lippold CDU/CSU 12866 B Lennartz SPD 12868 B Hoffie FDP 12870 D Senfft GRÜNE 12873 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 12875A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2951 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4105 — Marschewski CDU/CSU 12876 B Fischer (Osthofen) SPD 12877 C Kleinert (Hannover) FDP 12878 C Mann GRÜNE 12879 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12881 A Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12882 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Reschke, Conradi, Waltemathe, Müntefering, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Huonker, Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Baulandsituation, Entwicklung der Baulandpreise, des Bodenrechts und der Bodensteuern — Drucksachen 10/2358, 10/3690 — . . 12882 B Nächste Sitzung 12882 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12883* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abg. Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — 12883* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12753 171. Sitzung Bonn, den 7. November 1985 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 11. Antretter 7. 11. Dr. Blank 7. 11. Böhm (Melsungen) ** 7. 11. Büchner (Speyer) * 8. 11. Ertl 7. 11. Dr. Feldmann 8. 11. Fischer (Hamburg) 8. 11. Funk 7. 11. Frau Dr. Hamm-Brücher 7. 11. Dr. Hauff 8. 11. Herterich 8. 11. Kiechle 8. 11. Dr. Kreile 8. 11. Lenzer ** 7. 11. Peter (Kassel) 7. 11. Frau Schmedt (Lengerich) 8. 11. Schmidt (Hamburg) 8. 11. Schmidt (München) ** 7. 11. Schmidt (Wattenscheid) 8. 11. Dr. Schmude 8. 11. Schulze (Berlin) 8. 11. Dr. Schwarz-Schilling 8. 11. Dr. Stoltenberg 8. 11. Frau Terborg 7. 11. Voigt (Sonthofen) 7. 11. Dr. Wieczorek 8. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie (Drucksache 10/4122) Der Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung ist notwendig. Voraussetzung auch für den zukünftigen Betrieb der am Netz und im Bau befindlichen Leichtwasserreaktoren ist ein Höchstmaß an Sicherheit und die Regelung der Zwischenlagerung und Entsorgung. Die Arbeitsteilung, Braunkohle und Kernenergie im Grundlastbereich und Steinkohle in der Mittellast einzusetzen, ist richtig. Verhindert muß werden, daß Kernenergie die Kohle in Mittellast verdrängt. Der bis 1995 laufende Kohleverstromungsvertrag muß rechtzeitig vor Ablauf verlängert werden. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Förderung von Energieforschung und -entwicklung ist notwendig und industriepolitisch geboten. Es war und ist richtig, daß im Intereresse einer langfristigen sicheren Energieversorgung im Bereich der Kernenergie verschiedene Reaktorlinien mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden. So gesehen war es richtig, daß trotz einer Präferenzierung des THTR 300 unsererseits auch der SNR 300 öffentlich gefördert wurde. Das war wohl auch der Grund, daß alle bisherigen Bundesregierungen und ihre jeweiligen Forschungsminister - gestützt auf breite parlamentarische Mehrheiten - den SNR 300 bis heute mit Bundesmitteln entscheidend gefördert haben. Im Gegensatz zu der von uns akzeptierten und respektierten Meinung der eindeutigen Mehrheiten in unserer Partei und Bundestagsfraktion gibt es für uns zur Zeit keinen aktuellen politischen Entscheidungsbedarf, ob der SNR 300 fertiggestellt und in Betrieb gehen soll. Der SNR 300 ist ein internationales Projekt. Deshalb ist es sinnvoll, die Option für diese Reaktorlinie offenzuhalten. Niemand kann nämlich heute mit Sicherheit sagen, wie sich die Energieversorgungslage in den nächsten zwei Jahrzehnten entwickelt. Soweit es die atomrechtlichen Genehmigungsverfahren betrifft, sind diese nach Recht und Gesetz von der NRW-Landesregierung in Koordination mit der Bundesregierung korrekt und zügig abzuwickeln. Das ist auch die Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion und des SPD-Parteirates. Spätestens zum Zeitpunkt der Fertigstellung ist die öffentliche finanzielle Förderung einzustellen. Eine zusätzliche Subventionierung eines an das Netz gehenden SNR 300 ist nicht vertretbar. Vor Erteilung der Betriebsgenehmigung sind in einem öffentlichen Verfahren noch einmal folgende Fragenkomplexe zu klären: Wo und in welchem Umfang wird diese Reaktorlinie in anderen Industrieländern erforscht und entwickelt? Gibt es einen langfristigen energie- und/oder energiepolitischen Bedarf für den SNR 300? Sind die Betreiber aus der Energiewirtschaft bereit, den SNR 300 ohne weitere öffentliche Subventionierung zu übernehmen und zu betreiben? Welche Regreßansprüche kämen bei Abbruch des Projekts aus internationalen Verträgen und aus der Wirtschaft auf den Bund zu? Welche personellen Konsequenzen für Forschung und Wirtschaft hätte eine Aufgabe dieser Reaktorlinie, und wie sollen diese bewältigt werden? Gibt es gegenüber den Erkenntnissen und Empfehlungen der Enquete-Kommission „Friedliche Nutzung der Kernenergie" neue und gravierende Fakten, die unter Abwägung 12884* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 aller Gesichtspunkte eine Inbetriebnahme des SNR 300 unter energiepolitischen Gesichtspunkten und Fragen der Sicherheit faktisch verbieten? Das sind Gründe und offene Fragen, die die Unterzeichner zu einem von der Mehrheitsentscheidung der SPD-Bundestagsfraktion abweichenden Stimmverhalten veranlassen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carl-Dieter Spranger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung hat im Februar dieses Jahres den Bericht zur Frage der schnelleren und weitergehenden Verminderung der Emissionen aus Altanlagen vorgelegt. Er enthält eine breite Darstellung der bereits eingeleiteten, aber auch der geplanten Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen bei den sogenannten Altanlagen. Ich darf einige ergänzende und aktualisierende Bemerkungen zu diesem Bericht machen.
    Der Bericht macht deutlich, daß die Bundesregierung der Sanierung von industriellen Altanlagen größte Bedeutung zumißt. Neben den Kraftfahrzeugen tragen diese Altanlagen maßgeblich zur Verunreinigung der Luft bei. Solche Altanlagen entsprechen häufig nicht dem Stand der Technik. Sie emittieren im Regelfall deutlich mehr Schadstoffe als vergleichbare Neuanlagen.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Z. B. Buschhaus!)

    Bei Neuanlagen führt meist schon die Weiterentwicklung der Technologie — sei es bei der Feuerungstechnik, sei es bei der Produkterzeugung - zu einer wesentlichen Beschränkung der Schadstoffemissionen.
    Die Bundesregierung hat deshalb seit Übernahme der Regierungsverantwortung im Herbst 1982 den Bereich der Altanlagensanierung zu einem Schwerpunkt ihrer Luftreinhaltepolitik gemacht. Mit der am 1. Juli 1983 in Kraft getretenen Verordnung über Großfeuerungsanlagen hat die Bundesregierung den entscheidenden Schritt zur Sanierung eines großen Teils der Altanlagen, soweit es sich um Feuerungsanlagen handelt, getan. Auf
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12835
    Parl. Staatssekretär Spranger
    Grund der inzwischen vorliegenden umfassenden Ergebnisse aus einer Umfrage bei den Ländern über die Umsetzung der GroßfeuerungsanlagenVerordnung werden die im vorgelegten Bericht gemachten Aussagen über die voraussichtliche Emissionsminderung beim Schwefeldioxid in vollem Umfange bestätigt. Es zeichnet sich sogar ab, daß auf Grund der zügigen Umsetzung der Verordnung — es geht sogar schneller, als wir vorhergesehen haben die Altanlagensanierung im Kraftwerksbereich früher abgeschlossen und die Emissionsminderung beim Schwefeldioxid größer als erwartet sein wird.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das ist aber nicht Ihr Verdienst!)

    — Es zeigt, daß das eine vernünftige Verordnung war, die auch die Industrie in Nordrhein-Westfalen akzeptiert hat, Herr Kollege Stahl.


Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Parlamentarischer Staatssekretär, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Schulte (Menden)?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carl-Dieter Spranger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Nein, ich möchte im Zusammenhang vortragen.
    Nach den neuesten Berechnungen werden die jährlichen SO2-Emissionen aus Großfeuerungsanlagen, die 1982 noch bei über 2 Millionen t pro Jahr — rund zwei Drittel der Gesamtemissionen der Bundesrepublik Deutschland — lagen, bis 1988 um ca. 1,2 Millionen t pro Jahr auf ca. 0,8 Millionen t pro Jahr verringert. Bis zum Jahre 1993 wird der jährliche SO2-Ausstoß aus Großfeuerungsanlagen auf weniger als 0,5 Millionen t pro Jahr gesunken sein. Das bedeutet eine Verminderung um ca. 75%. Das wird trotz eines verstärkten Einsatzes von Steinkohle zur Stromerzeugung erreicht.
    Hinsichtlich der Emissionen von Stickstoffoxiden aus Großfeuerungsanlagen wird erwartet, daß sie bis Anfang der 90er Jahre um ungefähr 70% zurückgehen, also von 1 Million t pro Jahr auf ca. 0,3 Millionen t pro Jahr.
    Diese eindeutigen Zahlen belegen die drastische Schadstoffreduzierung auf ein Drittel oder gar ein Viertel der bisherigen Werte und zeigen, daß die Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich der Großfeuerungsanlagen voll gegriffen haben.
    Der nächste entscheidende Schritt ist nunmehr die Sanierung des Altanlagenbestandes der übrigen Industrie. Diese Aufgabe wird mit der neuen TA Luft angegangen, die im Juli dieses Jahres vom Bundeskabinett verabschiedet wurde und die am 18. Oktober 1985 vom Bundesrat — mit einer Reihe von Änderungsvorschlägen — grundsätzlich zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. Zur Zeit läuft die Abstimmung, und wir hoffen, daß sie bald abgeschlossen ist.
    Hinsichtlich der Anforderungen für Neuanlagen ist folgendes zu bemerken: Die TA Luft erfaßt praktisch den gesamten Industriebereich, insbesondere Hochöfen, Stahlwerke, Zementwerke, Glashütten sowie die noch nicht durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung erfaßten kleineren Feuerungsanlagen. Die TA Luft stellt für diese Anlagen Anforderungen zur Begrenzung des Schadstoffauswurfes, die auch dort einzuhalten sind, wo keine Gefahren im Einwirkungsbereich der Anlagen zu erwarten sind; sie realisiert konsequent das Vorsorgeprinzip. Möglichen, heute noch nicht erkennbaren Umweltgefahren soll vorgebeugt werden. Zugleich wird einer weiträumigen Luftverschmutzung mit den Mitteln der modernsten Technik begegnet.
    Zu den Anforderungen an Altanlagen ist festzustellen, daß hier sicherlich das weitaus größte Potential an Emissionsminderungen liegt. Die TA Luft schreibt erstmalig eine umfassende, in einzelnen Schritten festgelegte Sanierung von Altanlagen im Rahmen eines Gesamtkonzepts vor, die sich an folgenden Grundsätzen orientiert: Altanlagen müssen innerhalb bestimmter Fristen den Stand der Technik von Neuanlagen einhalten. Im Regelfall müssen Altanlagen innerhalb von fünf Jahren nachgebessert werden. Altanlagen, die Stoffe mit einem hohen Risikopotential emittieren oder mit einem geringeren technischen Aufwand umrüstbar sind, müssen innerhalb von drei Jahren nachgerüstet werden. Altanlagen, die nur geringfügig über dem Wert von Neuanlagen emittieren, müssen innerhalb von acht Jahren stillgelegt werden. Sie brauchen — falls keine besonderen Risiken bestehen — im Regelfall also nicht nachgerüstet zu werden.
    Diese TA Luft bewirkt, daß bei den wichtigsten Schadstoffen eine Emissionsminderung in einer Größenordnung von 30 bis 40 % erwartet wird: bei Schwefeldioxid um etwa 30 %, bei den Stickstoffoxiden von etwa 40 %.
    Auf der Basis beispielhaft durchgeführter Branchenanalysen sowie von Herstellerangaben zur Minderungstechnik lassen sich die direkten Gesamtinvestitionskosten, die dadurch ausgelöst werden, in einer Größenordnung von etwa 10 Milliarden DM abschätzen. Diese Investitionen werden in der Praxis zu einer grundlegenden Anlagenmodernisierung führen, z. B. zum Ersatz veralteter Anlagen durch moderne wirtschaftlicher arbeitende Anlagen, zur Umstellung auf emissionsärmere sowie rohstoff- und energiesparende Produktionsverfahren. Allein bei den Herstellern der Umweltschutzanlagen wird bei einem Investitionsvolumen von etwa 10 Milliarden DM mit etwa 12 000 neuen Arbeitsplätzen zu rechnen sein. Hinzuzurechnen sind Arbeitsplatzauslastungen bei den Herstellern der Umweltschutzanlagen, ferner unmittelbar bei den Umweltschutzinvestoren induzierte Arbeitsplätze sowie Multiplikatorwirkungen auf die vorgelagerten Wirtschaftsbereiche.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Sehen Sie, Umweltschutz schafft Arbeitsplätze! Das haben wir schon immer gesagt!)

    — Das ist der richtige Weg, den wir von Anfang an immer wieder dargelegt und begründet und durch eine entsprechende Politik wirkungsvoll unter Beweis gestellt haben.

    (Erneuter Zuruf des Abg. Schulte [Menden] [GRÜNE])


    Parl. Staatssekretär Spranger
    Am 13. Oktober 1985 ist das Zweite Gesetz zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes in Kraft getreten. Diese Novelle schafft die gesetzlichen Grundlagen für eine umfassende Sanierung von Altanlagen. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, daß die Eingriffsschwelle für nachträgliche Anordnungen bei Altanlagen damit gesenkt wird. Maßstab ist künftig nicht mehr die wirtschaftliche Vertretbarkeit der Maßnahmen für den Anlagenbetreiber, sondern es gilt der Verfassungsgrundsatz der Verhältnismäßigkeit.
    In den von der Bundesregierung zu erlassenden Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften sind die Anforderungen an die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb genehmigungsbedürftiger Anlagen festgelegt. Hier können künftig Übergangsfristen bestimmt werden, nach deren Ablauf auch Altanlagen den Anforderungen für Neuanlagen entsprechen müssen.
    Schließlich wird das Bundes-Immissionsschutzgesetz eine Kompensationsregelung enthalten, die erstmals bereits in der neuen TA Luft verwirklicht wird.
    Zusammenfassend läßt sich sagen: Die Bundesregierung hat mit den genannten Maßnahmen auf dem Gebiet der Luftreinhaltung die Voraussetzungen zu einer umfassenden und schnellstmöglichen Sanierung des Altanlagenbestandes geschaffen. Dies führt zu einer raschen und vor allem auch deutlichen Verminderung aller wesentlichen Schadstoffemissionen. Damit ist ein wichtiger Teil der umfassenden und auch offensiven Umweltpolitik der Bundesregierung verwirklicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)