Rede:
ID1017103800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 54
    1. Sie: 4
    2. daß: 3
    3. der: 3
    4. die: 3
    5. und: 3
    6. ihn: 2
    7. —: 2
    8. Herr: 1
    9. Bundesminister,: 1
    10. wenn: 1
    11. Dank: 1
    12. nötig: 1
    13. haben,: 1
    14. sollen: 1
    15. bekommen,: 1
    16. falls: 1
    17. verdienen.: 1
    18. —\n: 1
    19. Ich: 1
    20. frage: 1
    21. Sie:: 1
    22. Teilen: 1
    23. meine: 1
    24. Auffassung,: 1
    25. in: 1
    26. Tat: 1
    27. monatelang: 1
    28. begründete: 1
    29. Sorge: 1
    30. bestand,: 1
    31. EG-Kommission: 1
    32. wahnwitzige: 1
    33. Ideen: 1
    34. verfolgt: 1
    35. es: 1
    36. uns: 1
    37. nordrhein-westfälischen: 1
    38. Landesregierung,: 1
    39. IG: 1
    40. Bergbau: 1
    41. Energie: 1
    42. anderen: 1
    43. politischen: 1
    44. Kräften: 1
    45. gemeinsam: 1
    46. mit: 1
    47. Ihnen: 1
    48. gelungen: 1
    49. ist,: 1
    50. „Giftzähne": 1
    51. aus: 1
    52. diesen: 1
    53. Papieren: 1
    54. herauszuziehen?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/171 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 171. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Zink und Dr. Czaja 12765 D Wahl der Abg. Dr. Waigel, Frau Dr. Martiny-Glotz und Wolfgramm (Göttingen) zu ordentlichen Mitgliedern und der Abg. Daweke, Duve und Baum zu stellvertretenden Mitgliedern im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 12765 D Erweiterung der Tagesordnung 12766 A Abwicklung der Tagesordnung . 12766A, 12808A Wahl der Abg. Frau Rönsch, Schemken, Frau Steinhauer, Eickmeyer, Kohn und Frau Zeitler zu Schriftführern 12808 A Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Waldschadensbericht Schulte (Menden) GRÜNE 12753 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12754 B Frau Dr. Hartenstein SPD 12755 B Dr. Rumpf FDP 12756 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 12757 C Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 12758 B Müller (Düsseldorf) SPD 12759A Baum FDP 12760A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12760 C Schäfer (Offenburg) SPD 12761 D Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . 12762 D Dr. Penner SPD 12763 D Fellner CDU/CSU 12764 C Boroffka CDU/CSU 12765 B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Windenergie — Drucksache 10/2255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3826 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Nukleare Entsorgung — Drucksachen 10/906, 10/3893 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über ein Forschungs-Aktionsprogramm zum Ausbau der Energiegewinnung aus Kernspaltung (1984-1987) — Drucksachen 10/376 Nr. 82, 10/3103 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die, Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung des Beschlusses 77/271 EURATOM hinsichtlich des Höchstbetrags der EURATOM-Anleihen, welche die Kommission im Hinblick auf einen Beitrag für die Finanzierung von Kernkraftanlagen aufnehmen kann (EURATOM) — Drucksachen 10/3116 Nr. 12, 10/3372 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht der Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" über den Stand der Arbeit gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. Mai 1981 — Drucksachen 9/2438, 9/2439, 10/154 —— Drucksache 10/3409 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Neue energiepolitische Ziele für die Gemeinschaft — Drucksachen 10/3592 Nr. 4, 10/4131 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sicherung umweltfreundlicher Energieversorgung — Drucksachen 10/1476, 10/3031 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 12767 A Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 12771 D Gerstein CDU/CSU 12774A Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12778 B Dr.-Ing. Laermann FDP 12779 C Lennartz SPD 12782 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 12785B Tatge GRÜNE 12789 D Engelsberger CDU/CSU 12791 B Vosen SPD 12794 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 12796 C Catenhusen SPD 12797 D Reuter SPD 12799 C Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 12803 D Wolfram (Recklinghausen) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12804 B Namentliche Abstimmungen . . 12802 B, 12804 C, 12806 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Schily, Frau Reetz und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage und Forderungen der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksachen 10/2032 (neu), 10/3292 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbesserung der Situation der Sinti und Roma — Drucksache 10/4127 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksache 10/4128 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 12808 C Dr. Vogel SPD 12809 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 12810 D Ströbele GRÜNE 12811 D Baum FDP 12813 B Jaunich SPD 12814 B Götzer CDU/CSU 12816 B Schily GRÜNE 12817 C Frau Dr. Segall FDP 12819C Aussprache zum 40. Gründungstag der Vereinten Nationen Frau Geiger CDU/CSU 12820 D Frau Dr. Timm SPD 12822 C Schäfer (Mainz) FDP 12824 C Tatge GRÜNE 12826 B Genscher, Bundesminister AA 12827 A Frau Huber SPD 12828 D Frau Fischer CDU/CSU 12831 A Ströbele GRÜNE 12832 C Dr. Wulff CDU/CSU 12833 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 III Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die schnellere und weitergehende Verminderung der Emissionen aus Altanlagen — Drucksache 10/2965 — in Verbindung mit Beratung des Siebten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Festlegung der europäischen Abgasnormen — Drucksache 10/3609 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12834 D Stahl (Kempen) SPD 12836 B Schmidbauer CDU/CSU • 12838A Schulte (Menden) GRÜNE 12841A Baum FDP 12842 A Duve SPD 12844 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entwicklungspolitik in Afrika — Drucksache 10/3702 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksache 10/3994 — Verheugen SPD 12847 A Dr. Hornhues CDU/CSU 12849A Frau Borgmann GRÜNE 12850 D Dr. Rumpf FDP 12851 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 12853 B Toetemeyer SPD 12854 D Feilcke CDU/CSU 12856 A Möllemann, Staatsminister AA 12857 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Dr. Müller (Bremen), Frau Hönes, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Gutachtliche Stellungnahme „Umweltprobleme der Ostfriesischen Inseln", Zuleitung an den Deutschen Bundestag — Drucksache 10/3768 — Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12858 D Dr. Olderog CDU/CSU 12861 A Ewen SPD 12863 A Bredehorn FDP 12864 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/4121 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4130 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel III; hier: Nutzung und Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Deutschen Bundesbahn — Drucksache 10/4133 — Dr. Lippold CDU/CSU 12866 B Lennartz SPD 12868 B Hoffie FDP 12870 D Senfft GRÜNE 12873 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 12875A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2951 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4105 — Marschewski CDU/CSU 12876 B Fischer (Osthofen) SPD 12877 C Kleinert (Hannover) FDP 12878 C Mann GRÜNE 12879 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12881 A Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12882 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Reschke, Conradi, Waltemathe, Müntefering, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Huonker, Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Baulandsituation, Entwicklung der Baulandpreise, des Bodenrechts und der Bodensteuern — Drucksachen 10/2358, 10/3690 — . . 12882 B Nächste Sitzung 12882 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12883* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abg. Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — 12883* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12753 171. Sitzung Bonn, den 7. November 1985 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 11. Antretter 7. 11. Dr. Blank 7. 11. Böhm (Melsungen) ** 7. 11. Büchner (Speyer) * 8. 11. Ertl 7. 11. Dr. Feldmann 8. 11. Fischer (Hamburg) 8. 11. Funk 7. 11. Frau Dr. Hamm-Brücher 7. 11. Dr. Hauff 8. 11. Herterich 8. 11. Kiechle 8. 11. Dr. Kreile 8. 11. Lenzer ** 7. 11. Peter (Kassel) 7. 11. Frau Schmedt (Lengerich) 8. 11. Schmidt (Hamburg) 8. 11. Schmidt (München) ** 7. 11. Schmidt (Wattenscheid) 8. 11. Dr. Schmude 8. 11. Schulze (Berlin) 8. 11. Dr. Schwarz-Schilling 8. 11. Dr. Stoltenberg 8. 11. Frau Terborg 7. 11. Voigt (Sonthofen) 7. 11. Dr. Wieczorek 8. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie (Drucksache 10/4122) Der Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung ist notwendig. Voraussetzung auch für den zukünftigen Betrieb der am Netz und im Bau befindlichen Leichtwasserreaktoren ist ein Höchstmaß an Sicherheit und die Regelung der Zwischenlagerung und Entsorgung. Die Arbeitsteilung, Braunkohle und Kernenergie im Grundlastbereich und Steinkohle in der Mittellast einzusetzen, ist richtig. Verhindert muß werden, daß Kernenergie die Kohle in Mittellast verdrängt. Der bis 1995 laufende Kohleverstromungsvertrag muß rechtzeitig vor Ablauf verlängert werden. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Förderung von Energieforschung und -entwicklung ist notwendig und industriepolitisch geboten. Es war und ist richtig, daß im Intereresse einer langfristigen sicheren Energieversorgung im Bereich der Kernenergie verschiedene Reaktorlinien mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden. So gesehen war es richtig, daß trotz einer Präferenzierung des THTR 300 unsererseits auch der SNR 300 öffentlich gefördert wurde. Das war wohl auch der Grund, daß alle bisherigen Bundesregierungen und ihre jeweiligen Forschungsminister - gestützt auf breite parlamentarische Mehrheiten - den SNR 300 bis heute mit Bundesmitteln entscheidend gefördert haben. Im Gegensatz zu der von uns akzeptierten und respektierten Meinung der eindeutigen Mehrheiten in unserer Partei und Bundestagsfraktion gibt es für uns zur Zeit keinen aktuellen politischen Entscheidungsbedarf, ob der SNR 300 fertiggestellt und in Betrieb gehen soll. Der SNR 300 ist ein internationales Projekt. Deshalb ist es sinnvoll, die Option für diese Reaktorlinie offenzuhalten. Niemand kann nämlich heute mit Sicherheit sagen, wie sich die Energieversorgungslage in den nächsten zwei Jahrzehnten entwickelt. Soweit es die atomrechtlichen Genehmigungsverfahren betrifft, sind diese nach Recht und Gesetz von der NRW-Landesregierung in Koordination mit der Bundesregierung korrekt und zügig abzuwickeln. Das ist auch die Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion und des SPD-Parteirates. Spätestens zum Zeitpunkt der Fertigstellung ist die öffentliche finanzielle Förderung einzustellen. Eine zusätzliche Subventionierung eines an das Netz gehenden SNR 300 ist nicht vertretbar. Vor Erteilung der Betriebsgenehmigung sind in einem öffentlichen Verfahren noch einmal folgende Fragenkomplexe zu klären: Wo und in welchem Umfang wird diese Reaktorlinie in anderen Industrieländern erforscht und entwickelt? Gibt es einen langfristigen energie- und/oder energiepolitischen Bedarf für den SNR 300? Sind die Betreiber aus der Energiewirtschaft bereit, den SNR 300 ohne weitere öffentliche Subventionierung zu übernehmen und zu betreiben? Welche Regreßansprüche kämen bei Abbruch des Projekts aus internationalen Verträgen und aus der Wirtschaft auf den Bund zu? Welche personellen Konsequenzen für Forschung und Wirtschaft hätte eine Aufgabe dieser Reaktorlinie, und wie sollen diese bewältigt werden? Gibt es gegenüber den Erkenntnissen und Empfehlungen der Enquete-Kommission „Friedliche Nutzung der Kernenergie" neue und gravierende Fakten, die unter Abwägung 12884* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 aller Gesichtspunkte eine Inbetriebnahme des SNR 300 unter energiepolitischen Gesichtspunkten und Fragen der Sicherheit faktisch verbieten? Das sind Gründe und offene Fragen, die die Unterzeichner zu einem von der Mehrheitsentscheidung der SPD-Bundestagsfraktion abweichenden Stimmverhalten veranlassen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Philipp Jenninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Sie müssen das dem Zwischenfrager überlassen. — Herr Kollege, Sie haben das Wort.


Rede von Erich Wolfram
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Bundesminister, wenn Sie Dank nötig haben, sollen Sie ihn bekommen, falls Sie ihn verdienen. —

(Gerstein [CDU/CSU]: Er hat ihn verdient!)

Ich frage Sie: Teilen Sie meine Auffassung, daß in der Tat monatelang die begründete Sorge bestand, daß die EG-Kommission wahnwitzige Ideen verfolgt und daß es uns — der nordrhein-westfälischen Landesregierung, der IG Bergbau und Energie und anderen politischen Kräften — gemeinsam mit Ihnen gelungen ist, die „Giftzähne" aus diesen Papieren herauszuziehen?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Ich bin gerne bereit, Ihnen das zu bestätigen. Ich will das der nordrhein-westfälischen Landesregierung oder Ihnen oder meinem Freund Adolf Schmidt schon gar nicht absprechen. Ich habe zu ihm gesagt: Adolf, wir müssen das gemeinsam machen.

    (Lachen bei der SPD)

    — Herr Fraktionsvorsitzender der SPD, in der SPD-Fraktion ist es j a eine Regel, daß man sich duzt. Insofern kann man nicht besonders stolz darauf sein, wenn man sich mit jemandem duzt. Bei mir ist das keine Regel. Adolf Schmidt und ich duzen uns, was zeigt, in welcher engen Gemeinschaft wir diese Ziele erreicht haben.
    Ich bestätige das, und ich bin Ihnen dankbar, daß Sie gesagt haben, daß auch die Regierung ihren Anteil daran hat. Mehr wollte ich j a gar nicht hören.

    (Zurufe von der SPD)

    Der Hüttenvertrag, meine Damen und Herren, wird auch bis zum Ende dieses Jahrhunderts gelten. Er gibt der Kohle eine vernünftige Grundlage für Kalkulationen.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Daß wir die Kohleexporte nicht mehr subventionieren und einen langsamen Abbau dieser Exporte vornehmen, der übrigens sozial verträglich sein wird, muß jeder verstehen, denn zur unverzichtbaren Sicherheit der Energieversorgung durch Kohle kann ja nicht gehören, daß wir auch Exporte in andere Länder subventionieren. Das hat mit der Sicherheit der heimischen Energieversorgung nichts zu tun.

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Aber etwas mit Beschäftigung!)

    — In bezug auf die Beschäftigung — das habe ich ja gerade gesagt — haben wir uns darüber geeinigt, daß der Abbau der Subventionierung der Exporte sozial verträglich, ohne negative Auswirkungen auf die Beschäftigten vorgenommen wird. Auch diesbezüglich brauchen Sie sich nicht zu beunruhigen.
    Wir werden diese Kohlepolitik fortsetzen; wir werden sie in der Europäischen Gemeinschaft durchsetzen. Der Energierat, der nächste Woche zum erstenmal die energiepolitischen Vorstellungen der Kommission besprechen wird, hat sicherlich eine gute Grundlage. Ich sehe diesen Besprechungen zuversichtlich entgegen.
    Alle Einzelheiten kann ich hier jetzt nicht behandeln, weil die Zeit dazu nicht ausreicht, denn sonst kämen Sie in die Verlegenheit, der Regierung noch in anderen Fragen Lob spenden zu müssen. Das will ich Ihnen ersparen.
    Meine Damen und Herren, die Mineralölindustrie steht heute vor dem Problem der Anpassung der Kapazitäten der Raffinerien. Auch dieses Problem können wir nicht durch staatliche Interventionen lösen. Die bisher vorgenommenen Anpassungen sind bereits von der Wirtschaft allein getragen worden. Was wir allerdings machen und worauf die Mineralölwirtschaft einen Anspruch hat, ist, dafür zu sorgen, daß die Wettbewerbsbedingungen fair sind. Auch dort ist der Weltmarkt liberal, frei, und hängt zusammen.
    Das bedeutet zweierlei.
    Erstens. Die Umweltschutzvorschriften in der EG müssen vergleichbare Standards haben. Es geht natürlich nicht an, daß unsere schärferen Umweltschutzvorschriften dazu führen, daß Raffineriekapazität bei uns stillgelegt wird und in Ländern der EG aufgebaut wird, wo die Umweltvorschriften weniger strickt sind. Das geht nicht.
    Zweitens. Der Weltmarkt muß funktionieren. Es geht nicht an — ich sage das hier in aller Deutlichkeit —, daß sich z. B. die Japaner vor den Raffine-



    Bundesminister Dr. Bangemann
    riekapazitäten abschirmen, die Erdöl produzierende arabische Länder aufbauen, und daß dann ein Marktdruck bei uns entsteht, der nicht entstünde, wenn der japanische Markt genauso liberal wäre wie der unsere. Deswegen haben wir bei allen Gelegenheiten, bei denen wir dieses Problem mit den Japanern besprechen konnten, darauf hingewiesen, daß wir Protektionismus dort genauso wenig wie auch in anderen Bereichen akzeptieren.
    Meine Damen und Herren, diese Politik wird nur dann Erfolg haben, wenn sie stetig und verläßlich weiterbetrieben wird. Sie darf nicht kurzatmig von heute auf morgen immer wieder geändert werden, sondern sie muß der Energiewirtschaft, die langfristige Investitionen vornimmt, die Sicherheit geben, diese Investitionen auch mit Aussicht auf Erfolg machen zu können. Das nützt übrigens auch der Umwelt. Denn Umweltinvestitionen sind teuer, und wenn man nicht die Gewähr hat, daß eine solche Politik verläßlich ist, kann man solche Umweltinvestitionen gar nicht vornehmen.
    Ein Thema dieser Umweltdebatte, das ich, jedenfalls am Rande, schon angesprochen habe, ist die Kernenergie. Auch die Kernenergie ist eine Energie, die nur langfristig getragen und zu Erfolgen geführt werden kann.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Getragen werden kann sie nicht!)

    Um so bedauerlicher und auch unbegreiflicher ist es, daß nach den GRÜNEN nunmehr auch die SPD zu einer Politik auf Distanz geht, die sie früher als eigene Regierungspolitik — auch mit uns zusammen — vertreten hat. Wer geglaubt hat, das Beispiel der Energiepolitik von Hessen oder der Beschluß des Parteitages von Essen mit dem langfristigen Ausstieg aus der Kernenergie seien nur Ausrutscher, muß sich heute enttäuscht sehen. Der ja bereits veröffentlichte Entwurf des neuen Wirtschaftsprogramms der SPD bestätigt diese Linie. Die Kernenergie wird nur noch für eine Übergangszeit akzeptiert.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Und das ist noch zuviel!)

    — Daß Ihnen das zuviel ist, weiß ich, Herr Müller.
    — Mehr Subventionen und mehr staatliche Eingriffe sind die Devise. Damit hat sich die hessische Linie ganz eindeutig auch in der Bundes-SPD durchgesetzt.
    In diesem Zusammenhang werden Sie auch über den Schnellen Brüter diskutieren. Dazu kann ich mich jetzt hier nicht im einzelnen äußern; das wird der Kollege Riesenhuber tun. Die Bundesregierung jedenfalls hat hierzu mehrmals eindeutig Stellung bezogen, und dem ist nichts hinzuzufügen. Es ist nun Sache der Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen, die durch Recht und Gesetz vorgesehene Entscheidung zu treffen. Niemand kann sich dem entziehen.

    (Vosen [SPD]: So ist es! — Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Das wird sie auch tun!)

    — Na wunderbar.
    Lassen Sie mich ein Wort zum langfristigen Ausstieg aus der Kernenergie sagen. Die Realisierung einer solchen Politik wäre nicht nur energiepolitisch, sondern auch industrie- und umweltpolitisch unverantwortlich. Sie hätte für Volkswirtschaft und Arbeitsplätze unabsehbare Konsequenzen.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Energiepolitisch bedeutet dieser Ausstieg eine Absage an eine sichere und preisgünstige Energieversorgung.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Bereits heute deckt die Kernenergie bei uns, aber auch in der EG, ein Drittel der Stromerzeugung, und dieser Anteil wird in den nächsten Jahren noch steigen. Die Kostenvorteile werden zunehmen.

    (Vosen [SPD]: Zu wessen Lasten?)

    Mitgliedstaaten der EG wie Frankreich können in der Tat mit stabilen Strompreisen rechnen. Sie denken auch nicht daran, auf diesen Vorteil zu verzichten. Das gilt übrigens auch für die französische Energiepolitik unter der sozialistischen Regierung.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das wollen wir auch nicht!)

    — Dann sagen Sie doch hier, daß auch Sie für die Kernenergie sind. Dann müssen Sie aber erst einmal Ihre Parteitagsbeschlüsse ändern.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, das geht natürlich auch nicht: daß Sie Dokumente verfassen, mit denen Sie Ihre linken Mitglieder beruhigen, und wenn es hier zur Debatte kommt, sagen Sie, auch Sie wollten nicht aus der Kernenergie aussteigen. Diese Art von Unzuverlässigkeit der SPD-Position, daß man gar nicht mehr weiß, was die Partei eigentlich will, ist auch kein Beitrag zur sicheren Energieversorgung.

    (Vosen [SPD]: Eine klare Linie haben wir! — Stahl [Kempen] [SPD]: Sie sind auch ein Schwarzmaler!)

    Industriepolitisch würde ein Ausstieg aus der Kernenergie langfristig die Existenz der deutschen Kernenergiewirtschaft in Frage stellen.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Gott sei Dank!)

    Das wird ja wohl nicht bestritten. Diese Industrie aber sichert schon heute viele zehntausend Arbeitsplätze, übrigens auch durch Exportaufträge aus anderen Ländern.
    Umweltpolitisch — das habe ich schon gesagt — heißt langfristiger Ausstieg aus der Kernenergie Verzicht auf einen Energieträger, der weder Schwefel noch Stickoxide emittiert

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Dafür aber strahlt!)

    und beträchtlich zur Entlastung der Umwelt beigetragen hat. Das muß man hier mal in aller Deutlich-



    Bundesminister Dr. Bangemann
    keit sagen, damit diese Diskussion etwas rationaler geführt wird.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Vosen [SPD]: Ohne Entsorgung!)

    Sie haben vorhin gerade über die Wälder diskutiert, meine Damen und Herren. Wenn man sich einmal — nur theoretisch — vorstellt, daß der Beitrag der übrigen Kraftwerke in der Vergangenheit ausschließlich — was man praktisch nicht kann — durch Kernenergie ersetzt worden wäre, dann wäre diese Debatte sicherlich vor einem anderen Hintergrund geführt worden. Die Zahlen haben Sie j a gerade im einzelnen behandelt.
    Übrigens ist das auch ein Beitrag zur Konsequenz: Man kann nicht auf der einen Seite die Krankheit der Wälder, den Tod der Wälder in den Alpen beklagen, sich aber zugleich gegen Energieträger wenden, die diesen Tod vermeiden würden. Das geht auch nicht.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Widerspruch bei den GRÜNEN)

    Als für die Energiepolitik verantwortlicher Minister möchte ich die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen jedenfalls an das erinnern, was die Länderwirtschaftsminister erst kürzlich, und zwar mit Zustimmung meines von mir geschätzten Kollegen Professor Jochimsen, beschlossen haben.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Ist das auch ein Duzfreund?)

    — Nein. Wenn Sie Wert darauf legen, daß ich das hier sage: Mit Herrn Professor Jochimsen bin ich noch nicht per du.

    (Zuruf des Abg. Roth [SPD])

    — Das brauchen Sie nicht, Herr Roth. Ich habe j a gesagt: noch nicht. Es besteht eine gewisse Aussicht, daß wir diesen Zustand noch erreichen.
    Ich zitiere aus einer auch von Professor Jochimsen mitgetragenen Entschließung:
    Eine von den Ländern gemeinsam mitgetragene deutsche Kohlepolitik kann auf Dauer nur dann erwartet werden, wenn auch andere Energienutzungen, so auch Kernenergie einschließlich Entsorgung, von allen Ländern mitgetragen werden.

    (Lennartz [SPD]: Ja, und?)

    — Einschließlich Kernenergie. Meine Damen und Herren, an Ihrer Reaktion sehe ich: Zu dieser Politik gibt es keine überzeugende Alternative.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Weder in Ihrem neuen Wirtschaftsprogramm noch in der grün inspirierten Politik in Hessen werden Sie so etwas finden. In der Praxis heißen alle diese Schlagworte wie etwa „Dezentralisierung" in Wahrheit: mehr staatliche Steuerung und vor allem mehr Subventionen, die der kleine Mann dann bezahlen müßte. Das Programm „Arbeit und Umwelt" hat das ganz deutlich gemacht. Der kleine Mann, der in seinem Haushalt auf Elektrizität angewiesen ist, sollte das bezahlen. Das wollen wir nicht. Wir wollen über die Marktwirtschaft und auch durch die Energiepolitik erreichen, daß die Verursacher von Umweltschäden das bezahlen

    (Roth [SPD]: Ach Gott!)

    und nicht diejenigen, die dafür gar nichts können.

    (Tatge [GRÜNE] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich komme zum Ende, Herr Präsident.

    (Beifall des Abg. Stahl [Kempen] [SPD])