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ID1017102000

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    Plenarprotokoll 10/171 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 171. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Zink und Dr. Czaja 12765 D Wahl der Abg. Dr. Waigel, Frau Dr. Martiny-Glotz und Wolfgramm (Göttingen) zu ordentlichen Mitgliedern und der Abg. Daweke, Duve und Baum zu stellvertretenden Mitgliedern im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt 12765 D Erweiterung der Tagesordnung 12766 A Abwicklung der Tagesordnung . 12766A, 12808A Wahl der Abg. Frau Rönsch, Schemken, Frau Steinhauer, Eickmeyer, Kohn und Frau Zeitler zu Schriftführern 12808 A Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Waldschadensbericht Schulte (Menden) GRÜNE 12753 B Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12754 B Frau Dr. Hartenstein SPD 12755 B Dr. Rumpf FDP 12756 B Gallus, Parl. Staatssekretär BML . . . 12757 C Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . 12758 B Müller (Düsseldorf) SPD 12759A Baum FDP 12760A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12760 C Schäfer (Offenburg) SPD 12761 D Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . 12762 D Dr. Penner SPD 12763 D Fellner CDU/CSU 12764 C Boroffka CDU/CSU 12765 B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Windenergie — Drucksache 10/2255 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/3826 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Nukleare Entsorgung — Drucksachen 10/906, 10/3893 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über ein Forschungs-Aktionsprogramm zum Ausbau der Energiegewinnung aus Kernspaltung (1984-1987) — Drucksachen 10/376 Nr. 82, 10/3103 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die, Bundesregierung II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung des Beschlusses 77/271 EURATOM hinsichtlich des Höchstbetrags der EURATOM-Anleihen, welche die Kommission im Hinblick auf einen Beitrag für die Finanzierung von Kernkraftanlagen aufnehmen kann (EURATOM) — Drucksachen 10/3116 Nr. 12, 10/3372 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht der Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" über den Stand der Arbeit gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. Mai 1981 — Drucksachen 9/2438, 9/2439, 10/154 —— Drucksache 10/3409 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Neue energiepolitische Ziele für die Gemeinschaft — Drucksachen 10/3592 Nr. 4, 10/4131 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sicherung umweltfreundlicher Energieversorgung — Drucksachen 10/1476, 10/3031 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 12767 A Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 12771 D Gerstein CDU/CSU 12774A Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12778 B Dr.-Ing. Laermann FDP 12779 C Lennartz SPD 12782 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 12785B Tatge GRÜNE 12789 D Engelsberger CDU/CSU 12791 B Vosen SPD 12794 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 12796 C Catenhusen SPD 12797 D Reuter SPD 12799 C Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 12803 D Wolfram (Recklinghausen) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12804 B Namentliche Abstimmungen . . 12802 B, 12804 C, 12806 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Fischer (Frankfurt), Schily, Frau Reetz und der Fraktion DIE GRÜNEN Lage und Forderungen der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksachen 10/2032 (neu), 10/3292 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Verbesserung der Situation der Sinti und Roma — Drucksache 10/4127 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Sinti, Roma und verwandter Gruppen — Drucksache 10/4128 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 12808 C Dr. Vogel SPD 12809 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 12810 D Ströbele GRÜNE 12811 D Baum FDP 12813 B Jaunich SPD 12814 B Götzer CDU/CSU 12816 B Schily GRÜNE 12817 C Frau Dr. Segall FDP 12819C Aussprache zum 40. Gründungstag der Vereinten Nationen Frau Geiger CDU/CSU 12820 D Frau Dr. Timm SPD 12822 C Schäfer (Mainz) FDP 12824 C Tatge GRÜNE 12826 B Genscher, Bundesminister AA 12827 A Frau Huber SPD 12828 D Frau Fischer CDU/CSU 12831 A Ströbele GRÜNE 12832 C Dr. Wulff CDU/CSU 12833 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 III Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die schnellere und weitergehende Verminderung der Emissionen aus Altanlagen — Drucksache 10/2965 — in Verbindung mit Beratung des Siebten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der Festlegung der europäischen Abgasnormen — Drucksache 10/3609 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 12834 D Stahl (Kempen) SPD 12836 B Schmidbauer CDU/CSU • 12838A Schulte (Menden) GRÜNE 12841A Baum FDP 12842 A Duve SPD 12844 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Entwicklungspolitik in Afrika — Drucksache 10/3702 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Verheugen, Bindig, Brück, Dr. Hauchler, Herterich, Dr. Holtz, Dr. Kübler, Frau Luuk, Neumann (Bramsche), Schanz, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Toetemeyer, Voigt (Frankfurt), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Maßnahmen zur Abschaffung der Apartheid — Drucksache 10/3994 — Verheugen SPD 12847 A Dr. Hornhues CDU/CSU 12849A Frau Borgmann GRÜNE 12850 D Dr. Rumpf FDP 12851 D Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 12853 B Toetemeyer SPD 12854 D Feilcke CDU/CSU 12856 A Möllemann, Staatsminister AA 12857 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Schulte (Menden), Dr. Müller (Bremen), Frau Hönes, Schmidt (Hamburg-Neustadt) und der Fraktion DIE GRÜNEN Gutachtliche Stellungnahme „Umweltprobleme der Ostfriesischen Inseln", Zuleitung an den Deutschen Bundestag — Drucksache 10/3768 — Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 12858 D Dr. Olderog CDU/CSU 12861 A Ewen SPD 12863 A Bredehorn FDP 12864 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 10/3933 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/4121 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4130 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel III; hier: Nutzung und Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Deutschen Bundesbahn — Drucksache 10/4133 — Dr. Lippold CDU/CSU 12866 B Lennartz SPD 12868 B Hoffie FDP 12870 D Senfft GRÜNE 12873 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . 12875A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2951 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/4105 — Marschewski CDU/CSU 12876 B Fischer (Osthofen) SPD 12877 C Kleinert (Hannover) FDP 12878 C Mann GRÜNE 12879 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 12881 A Lowack CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12882 B Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Reschke, Conradi, Waltemathe, Müntefering, Lohmann (Witten), Meininghaus, Menzel, Polkehn, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Sperling, Huonker, Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 Baulandsituation, Entwicklung der Baulandpreise, des Bodenrechts und der Bodensteuern — Drucksachen 10/2358, 10/3690 — . . 12882 B Nächste Sitzung 12882 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12883* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abg. Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie — Drucksache 10/4122 — 12883* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 12753 171. Sitzung Bonn, den 7. November 1985 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 11. Antretter 7. 11. Dr. Blank 7. 11. Böhm (Melsungen) ** 7. 11. Büchner (Speyer) * 8. 11. Ertl 7. 11. Dr. Feldmann 8. 11. Fischer (Hamburg) 8. 11. Funk 7. 11. Frau Dr. Hamm-Brücher 7. 11. Dr. Hauff 8. 11. Herterich 8. 11. Kiechle 8. 11. Dr. Kreile 8. 11. Lenzer ** 7. 11. Peter (Kassel) 7. 11. Frau Schmedt (Lengerich) 8. 11. Schmidt (Hamburg) 8. 11. Schmidt (München) ** 7. 11. Schmidt (Wattenscheid) 8. 11. Dr. Schmude 8. 11. Schulze (Berlin) 8. 11. Dr. Schwarz-Schilling 8. 11. Dr. Stoltenberg 8. 11. Frau Terborg 7. 11. Voigt (Sonthofen) 7. 11. Dr. Wieczorek 8. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen), Rappe (Hildesheim), Reuschenbach, Sander, Stahl (Kempen), Haehser, Grunenberg, Nagel, Eickmeyer, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der SPD: Schnellbrüter-Reaktortechnologie (Drucksache 10/4122) Der Beitrag der Kernenergie zur Stromerzeugung ist notwendig. Voraussetzung auch für den zukünftigen Betrieb der am Netz und im Bau befindlichen Leichtwasserreaktoren ist ein Höchstmaß an Sicherheit und die Regelung der Zwischenlagerung und Entsorgung. Die Arbeitsteilung, Braunkohle und Kernenergie im Grundlastbereich und Steinkohle in der Mittellast einzusetzen, ist richtig. Verhindert muß werden, daß Kernenergie die Kohle in Mittellast verdrängt. Der bis 1995 laufende Kohleverstromungsvertrag muß rechtzeitig vor Ablauf verlängert werden. Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Förderung von Energieforschung und -entwicklung ist notwendig und industriepolitisch geboten. Es war und ist richtig, daß im Intereresse einer langfristigen sicheren Energieversorgung im Bereich der Kernenergie verschiedene Reaktorlinien mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden. So gesehen war es richtig, daß trotz einer Präferenzierung des THTR 300 unsererseits auch der SNR 300 öffentlich gefördert wurde. Das war wohl auch der Grund, daß alle bisherigen Bundesregierungen und ihre jeweiligen Forschungsminister - gestützt auf breite parlamentarische Mehrheiten - den SNR 300 bis heute mit Bundesmitteln entscheidend gefördert haben. Im Gegensatz zu der von uns akzeptierten und respektierten Meinung der eindeutigen Mehrheiten in unserer Partei und Bundestagsfraktion gibt es für uns zur Zeit keinen aktuellen politischen Entscheidungsbedarf, ob der SNR 300 fertiggestellt und in Betrieb gehen soll. Der SNR 300 ist ein internationales Projekt. Deshalb ist es sinnvoll, die Option für diese Reaktorlinie offenzuhalten. Niemand kann nämlich heute mit Sicherheit sagen, wie sich die Energieversorgungslage in den nächsten zwei Jahrzehnten entwickelt. Soweit es die atomrechtlichen Genehmigungsverfahren betrifft, sind diese nach Recht und Gesetz von der NRW-Landesregierung in Koordination mit der Bundesregierung korrekt und zügig abzuwickeln. Das ist auch die Auffassung der SPD-Bundestagsfraktion und des SPD-Parteirates. Spätestens zum Zeitpunkt der Fertigstellung ist die öffentliche finanzielle Förderung einzustellen. Eine zusätzliche Subventionierung eines an das Netz gehenden SNR 300 ist nicht vertretbar. Vor Erteilung der Betriebsgenehmigung sind in einem öffentlichen Verfahren noch einmal folgende Fragenkomplexe zu klären: Wo und in welchem Umfang wird diese Reaktorlinie in anderen Industrieländern erforscht und entwickelt? Gibt es einen langfristigen energie- und/oder energiepolitischen Bedarf für den SNR 300? Sind die Betreiber aus der Energiewirtschaft bereit, den SNR 300 ohne weitere öffentliche Subventionierung zu übernehmen und zu betreiben? Welche Regreßansprüche kämen bei Abbruch des Projekts aus internationalen Verträgen und aus der Wirtschaft auf den Bund zu? Welche personellen Konsequenzen für Forschung und Wirtschaft hätte eine Aufgabe dieser Reaktorlinie, und wie sollen diese bewältigt werden? Gibt es gegenüber den Erkenntnissen und Empfehlungen der Enquete-Kommission „Friedliche Nutzung der Kernenergie" neue und gravierende Fakten, die unter Abwägung 12884* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. November 1985 aller Gesichtspunkte eine Inbetriebnahme des SNR 300 unter energiepolitischen Gesichtspunkten und Fragen der Sicherheit faktisch verbieten? Das sind Gründe und offene Fragen, die die Unterzeichner zu einem von der Mehrheitsentscheidung der SPD-Bundestagsfraktion abweichenden Stimmverhalten veranlassen.
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    Rede von Carl-Dieter Spranger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Den Vorwurf, der Waldschadensbericht der Bundesregierung würde die Situation verharmlosen, halte ich für völlig unbegründet. Der Waldschadensbericht ist eine nüchterne Feststellung der Fakten, die aus den Ländern geliefert worden sind. Sie weisen nach wie vor ein hohes Schadensniveau im deutschen Wald aus, weisen aber auch aus, daß die Maßnahmen, die die Bundesregierung zur Bekämpfung der Waldschäden getroffen hat, notwendig und richtig waren, trotz der enormen Belastungen, die unserem Volk dadurch auferlegt werden. Dieser Waldschadensbericht weist auch aus, daß die Wachstumsraten bei den Schäden nicht mehr dieselben sind wie in den vergangenen Jahren. Er weist aus, daß wir in verschiedenen Regionen nicht nur eine Stabilisierung der Situation haben, sondern auch einen Rückgang von Schäden bei bestimmten Baumsorten, wobei auch hier Differenzierungen notwendig sind.
    Ich bin schon der Meinung, daß man diese positiven Fakten neben den negativen Fakten zur Kenntnis nehmen muß und die Hoffnung, die sich aus diesen positiven Fakten für die weitere Entwicklung entnehmen läßt, nicht ausschließen sollte.

    (Zuruf des Abg. Schulte [Menden] [GRÜNE])

    Wir sollten froh sein, daß sich hier eine Situation abzeichnet, die deutlich macht, daß die Maßnahmen der Bundesregierung zu greifen beginnen. Diese Maßnahmen sind vielfältig. Ich habe schon darauf hingewiesen.
    Ich bin auch sehr froh darüber, daß diesem Waldschadensbericht zu entnehmen ist, daß auf jeden Fall diejenigen Unrecht haben, die der Bevölkerung einzureden versuchen, der deutsche Wald sei im



    Parl. Staatssekretär Spranger
    Grunde nicht mehr zu retten. Das ergibt der Waldschadensbericht eindeutig.
    Der Waldschadensbericht bestätigt auch die Maßnahmen der Bundesregierung. Auch das Gutachten der . Sachverständigen für Umweltfragen weist aus, daß die erteilten Empfehlungen von der Bundesregierung umgesetzt werden. Zum Teil ist sie weit über die Empfehlungen der Sachverständigen hinausgegangen. Ich erwähne die Reduzierung der Schwefeldioxidemissionen durch die Großfeuerungsanlagenverordnung, die TA Luft sowie die Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen auf Grund des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und Teil III der TA Luft.
    Es ist dargelegt worden, daß auch zahlreiche internationale Aktivitäten zu einer Stabilisierung der Situation führen, daß es greifbare Ergebnisse gegeben hat. Ich nenne die multilaterale Umweltkonferenz in München und ihre Fortsetzung im Juli in Helsinki, wo sich 21 Staaten aus Ost und West zu weiteren Maßnahmen der Reduzierung der Luftverschmutzung verpflichtet haben. Ich erinnere an die Aktivitäten zur Reduzierung der Stickoxidemissionen, und zwar nicht nur was die Einführung des umweltfreundlichen Autos anlangt. Auch hier ist schon dargelegt worden: Es sind alle Voraussetzungen dafür geschaffen, daß der Bürger der Bundesrepublik Deutschland auf das umweltfreundliche Auto umsteigen kann, daß er nachrüsten kann, sofern er ein Altfahrzeug hat, daß er ausreichend Tankstellen zur Verfügung hat, an denen er tanken kann. Die steuerlichen Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung sorgen dafür, daß derjenige, der sich umweltfreundlich verhält, nicht noch durch Mehrkosten belastet wird. All das sind doch Fakten,

    (Zuruf des Abg. Schulte [Menden] [GRÜNE])

    die nur zu der Schlußfolgerung führen: Jeder, der hier seine Opferbereitschaft im Interesse des deutschen Waldes bekundet hat, kann einen sehr persönlichen Beitrag durch den Kauf eines umweltfreundlichen Autos oder durch die Umrüstung seines Altfahrzeugs leisten, ohne daß er dadurch finanzielle Nachteile erleidet.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Unfug!)

    Meine Damen und Herren, hier wurde wieder das Tempolimit ins Gespräch gebracht. Ich bin der Meinung: Der Großversuch wird bald ausgewertet sein.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Wann?)

    Dann sind die Entscheidungen zu treffen. — Sie wissen genau, daß das bis Ende November der Fall sein wird. So ist es angekündigt. Der Zeitplan wird eingehalten. Aber bevor wir hier voreilig, ohne diese Ergebnisse zu kennen, Maßnahmen fordern — —

    (Dr. Vogel [SPD]: Sie sagen doch dauernd nein! — Zurufe von den GRÜNEN)

    — Ich habe mich nie in der Richtung geäußert, Herr
    Vogel. Stellen Sie nicht wieder falsche Behauptungen auf, wie Sie es auch in anderen Zusammenhängen tun.

    (Zurufe von der SPD)

    Hier sollte man klar die Ergebnisse abwarten und auch zur Kenntnis nehmen, daß die Maßnahmen der Bundesregierung im Umfang von Hunderttausenden von Tonnen zur Minderung der Stickoxid-emissionen führen.

    (Schulte [Menden] [GRÜNE]: Wann?)

    — Ich erinnere daran, daß das Gutachten des TÜV Rheinland schon bis 1988 und jetzt fortlaufend in hohen Quoten eine Minderung der Pkw-Emissionen von 840 000 t um 480 000 t jährlich erwarten läßt.

    (Zuruf des Abg. Schulte [Menden] [GRÜNE])

    Meine Damen und Herren, auch bei den Kohlenwasserstoffemissionen hat die Bundesregierung gehandelt. Die TÜV-Studie bestätigt für die nächsten Jahre Minderungen um bis zu 64 %.
    Die Waldschadensforschung wird weitere Erkenntnisse bringen und die Richtigkeit der Maßnahmen der Bundesregierung bestätigen.
    Ich darf mit der Bemerkung abschließen, daß wir auf Grund der schon getroffenen Maßnahmen zuversichtlich sein können, daß uns der deutsche Wald auch zukünftig erhalten bleibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Schäfer (Offenburg).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen! Meine Herren! 52 % des deutschen Waldes sind krank, inzwischen schwerkrank. Dies ist die nüchterne Bestandsaufnahme des Waldschadensberichts. Daran gibt es nicht zu deuteln.
    Niemand von uns hat behauptet, der Wald sei nicht zu retten. Worum es in dieser Debatte geht, ist doch, herauszufinden, ob tatsächlich alles, was zur Gesundung des Waldes notwendig ist, von der Regierung eingeleitet wird. Da will ich mich jetzt auf einen Punkt beschränken, der deutlich macht, daß Sie in dieser Hinsicht Unterlassungen begehen.
    Es besteht überhaupt kein Zweifel, daß ein Tempolimit dem schwerkranken Patienten Wald hilft.

    (Hornung [CDU/CSU]: Die Nachbarn haben doch das Tempolimit, und trotzdem ist der Schaden so groß!)

    Es hilft schnell, wirksam und ohne Kosten. Jeder Sachverständige weiß dies, mit Ausnahme der Bundesregierung und eines Teiles der Automobilindustrie. Dehalb betreiben Sie ein Verwirrspiel.
    Erinnern wir uns an 'die Zeit, die annähernd ein Jahr zurückliegt. Ihnen gingen damals die Argumente gegen das Tempolimit aus. Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortete angesichts des Waldsterbens eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

    (Broll [CDU/CSU]: Irrtum! — Dr. Rumpf [FDP]: Das ist nicht wahr!)




    Schäfer
    Daraufhin erfinden Sie eine neue Form des Aussitzens: Ein 14 Millionen DM schwerer Großversuch wird beschlossen. Er soll helfen, Zeit und Argumente gegen das Tempolimit zu gewinnen.

    (Hornung [CDU/CSU]: Er soll Fakten setzen!)

    Heute, meine Damen und Herren, ist die Bundesregierung offenbar dabei, Angst vor ihrem eigenen Großversuch zu entwickeln.

    (Zustimmung bei der SPD — Zuruf des Abg. Baum [FDP])

    Heute betreiben Sie nämlich ein Verwirrspiel, um die Ergebnisse des Großversuchs schon im vorhinein zu entwerten.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Das machen Sie doch!)

    Ich will drei Beispiele bringen. Erstens. Ursprünglich hieß es, bis zum 21. November sollen die ersten Ergebnisse — Hochrechnungen — vorgelegt werden, und bis zum 31. Dezember 1985 soll -der Gesamtbericht vorgelegt werden. Dann soll entschieden werden.
    Jetzt — Herr Spranger hat es eben bestätigt — drängt die Regierung darauf, bereits am 18. November dieses Jahres die ersten Ergebnisse zu bekommen — Hochrechnungen, Trendaussagen —, und dann soll am 19. oder am 21. November bereits die Entscheidung der Bundesregierung gleichsam über Nacht getroffen werden. Sie wollen die Details Ihres eigenen Großversuchs, meine Damen und Herren, gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen, beispielsweise, Herr Kollege Baum, was die Gründe für die Einhaltung oder Nichteinhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung sind, beispielsweise was Klima und Topographie und ähnliches angeht.

    (Baum [FDP]: Was macht die Europäische Gemeinschaft?)

    Ich will ein Zweites hinzufügen. Sie treiben ein Verwirrspiel mit Zahlen, Herr Kollege Spranger. Sie sind ja ein Meister im Betreiben des Verwirrspiels.

    (Hornung [CDU/CSU]: Ein Meister der guten Politik!)

    Sie sagen, 120 000 t Stickoxidentlastung seien nur etwa 3,6 % der gesamten Stickoxidbelastung. Das sei zu vernachlässigen, das bringe nichts. Gleichzeitig feiern Sie und Ihr Minister bei der Vorlage der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft eine Stickoxidminderung um 3 % als große Heldentat. Ich frage Sie: Wie paßt das zusammen, daß Sie im Falle des Tempolimits sagen, 3,6 % — ich nehme Ihre niedrig geschätzten Zahlen — seien zu wenig und brächten nichts, während im Zusammenhang mit der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft 3 % ein wichtiger und richtiger Schritt zur Entlastung sein sollen?

    (Zuruf des Abg. Schulte [Menden] [GRÜNE])

    Ich will ein drittes Beispiel anführen und auf die Gefahren hinweisen. Der Großversuch beschränkt sich nur auf Einsparungen beim Autoverkehr auf den Bundesautobahnen. Es gibt mehr als Hinweise, daß die Entlastungen auf den Außerortsstraßen, auf den Landstraßen bei einem Limit von 80 km/h schätzungsweise 40 000 bis 60 000 t Stickoxid ausmachen. Das wollen Sie bei Ihrer Entscheidung außen vorlassen.
    Meine Damen und Herren, ich sage Ihnen: Das Tempolimit wird kommen. Der Großversuch wird die Entlastung des Waldes durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung erweisen.

    (Fellner [CDU/CSU]: Was regen Sie sich dann so auf?)

    Sie werden dann das Problem haben von dem törichten Kanzlerwort herunterzukommmen,

    (Zuruf des Abg. Hornung [CDU/CSU])

    unter seiner Regierung werde es kein Tempolimit geben.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Kein allgemeines, kein generelles!)

    Dieses Wort des Bundeskanzlers ist übrigens eine zusätzliche Gewähr dafür, daß das Tempolimit tatsächlich kommen wird.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)