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ID1016813400

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    6. Wolfgramm.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/168 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 168. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 Inhalt: Eintritt des Abg. Funk in den Deutschen Bundestag 12562 C Bestimmung des Abg. Jagoda als stellvertretendes Mitglied im Vermittlungsausschuß 12562 D Erweiterung der Tagesordnung . 12562 D, 12600 D Würdigung des 40. Jahrestages der Grün- dung der Vereinten Nationen 12562 D Begrüßung einer Delegation der Föderalversammlung der CSSR 12560 C Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde für die Sitzungswoche ab 4. November 1985 12620 B Aktuelle Stunde betr. die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 1985 Wissmann CDU/CSU 12549 B Dr. Jens SPD 12550 B Dr. Haussmann FDP 12551 C Tatge GRÜNE 12552 B Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 12553 A Dr. Mitzscherling SPD 12554 D Kraus CDU/CSU 12555 D Dr. Solms FDP 12557 A Dr. Ehrenberg SPD 12557 D Doss CDU/CSU 12558 D Dr. Kreile CDU/CSU 12559 C Esters SPD 12560 C Scharrenbroich CDU/CSU 12561 C Beratung der Stellungnahme der Bundesregierung zum Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksache 10/2062 — Götzer CDU/CSU 12564 B Müller (Düsseldorf) SPD 12566 C Frau Dr. Segall FDP 12569 B Frau Zeitler GRÜNE 12570 D Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 12573 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Büchner (Speyer), Lambinus, Amling, Antretter, Dr. Apel, Bachmaier, Bamberg, Bernrath, Frau Blunck, Brück, Büchler (Hof), Buckpesch, Catenhusen, Daubertshäuser, Dr. Diederich (Berlin), Duve, Egert, Dr. Emmerlich, Ewen, Fischer (Homburg), Dr. Haack, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Hauck, Dr. Hauff, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kastning, Kiehm, Kißlinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Kolbow, Dr. Kübler, Kuhlwein, Lennartz, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Menzel, Müller (Düsseldorf), Müller (Schweinfurt), Dr. Müller-Emmert, Müntefering, Dr. Nöbel, Oostergetelo, Pauli, Dr. Penner, Frau Renger, Reschke, Reuter, Schäfer (Offenburg), Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (München), Schmitt (Wiesbaden), Dr. Schmude, Dr. Schöfberger, Schreiner, Schröer (Mülheim), Stahl (Kempen), Frau Steinhauer, Stiegler, Tietjen, Toetemeyer, Vahlberg, Waltemathe, Wartenberg (Berlin), Weinhofer, Dr. Wernitz, Frau Weyel, Wimmer (Neuötting), Wolfram (Reckling- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 hausen), Zander, Frau Zutt und der Fraktion der SPD Sport und Umwelt — Drucksache 10/3650 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Sicherung des Sports als Teil einer lebenswerten Umwelt — Drucksache 10/4074 — Lambinus SPD 12577 B Nelle CDU/CSU 12579 A Schulte (Menden) GRÜNE 12580 C Baum FDP 12581 C Müntefering SPD 12583 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12585 C Ausschußüberweisungen . . . . 12588A, 12595C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die deutsche Sprache in der Welt — Drucksache 10/3784 — Möllemann, Staatsminister AA . 12588A, 12595 C Duve SPD 12589 B Dr. Hornhues CDU/CSU 12591A Frau Borgmann GRÜNE 12592 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12593 C Dr. Rose CDU/CSU 12595 D Verheugen SPD 12597 B Dr. Pohlmeier CDU/CSU 12599 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes — Drucksache 10/3973 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI 12601A Kiehm SPD 12602 B Dr. Göhner CDU/CSU 12603 C Frau Hönes GRÜNE 12606 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 12607 B Müller (Düsseldorf) SPD 12608 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Abrüstungsinitiative aus vier Kontinenten unter Bezug auf die Aktivitäten Frankreichs und dessen Atomversuche am Mururoa-Atoll — Drucksache 10/3932 — Frau Eid GRÜNE 12610 D Lamers CDU/CSU 12612 B Dr. Soell SPD 12614 C Schäfer (Mainz) FDP 12616A Möllemann, Staatsminister AA 12617 C Beratung der Sammelübersicht 100 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3896 — .in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 101 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3897 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 102 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3898 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 104 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4035 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 105 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4036 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 108 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4075 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 109 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4076 — Frau Zutt SPD 12621A Dr. Rumpf FDP . . . . 12621C, 12627D, 12629C Mann GRÜNE 12622A, 12628 B Haungs CDU/CSU 12622 D Frau Wagner GRÜNE 12624 A Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . 12625 B Kirschner SPD 12626 A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 III Wartenberg (Berlin) SPD 12629 D Hedrich CDU/CSU 12630 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten zur Kanalisierung der Saar — Drucksache 10/3348 — Senfft GRÜNE 12632A, 12635 B Müller (Wadern) CDU/CSU 12632 C Brück SPD 12634A Hoffie FDP 12636 A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes — Drucksache 10/3563 — Mann GRÜNE 12637 D Seesing CDU/CSU 12638 D Dr. Schwenk (Stade) SPD 12639 C Beckmann FDP 12640 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern — Drucksache 10/3972 — Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 12641 B Schlatter SPD 12642 D Uldall CDU/CSU 12645 B Vogel (München) GRÜNE 12648 B Dr. Hirsch FDP 12649 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten AKP-EWG-Abkommen von Lomé vom 8. Dezember 1984 sowie zu den mit diesem Abkommen in Zusammenhang stehenden Abkommen — Drucksache 10/3960 — Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 12651 A Brück SPD 12652 D Höffkes CDU/CSU 12653 D Volmer GRÜNE 12655 A Dr. Rumpf FDP 12656 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Juni 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 10/3971 — 12658 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des bundeseigenen Geländes in München, Ingolstädter Straße 172 — Drucksachen 10/3619, 10/3975 — . . . 12658 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Bonn — Drucksache 10/4028 — 12659 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —— Drucksachen 10/3617, 10/3944 — . . . 12659A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Achtundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/3618, 10/3945 — Tatge GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 12659 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksachen 10/4057, 10/4065 — . . . 12659 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Aufhebung von Zollzugeständnissen und zur Erhöhung der Zölle des Gemeinsamen Zolltarifs für bestimmte Erzeugnisse mit Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika — Drucksachen 10/3788 Nr. 9, 10/4052 — 12660A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erhebung der Künstlersozialabgabe in den Jahren 1986 und 1987 — Drucksache 10/4064 — 12660 C Nächste Sitzung 12660 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12660 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 12549 168. Sitzung Bonn, den 24. Oktober 1985 Beginn: 8.01 Uhr
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    Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jansen 25. 10. Jaunich 25. 10. Kittelmann ** 25. 10. Dr. Kohl 25. 10. Lohmann (Witten) 25. 10. Poß 24. 10. Schmidt (München) ** 25. 10. Schröder (Hannover) 25. 10. Schröer (Mülheim) 25. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 25. 10. Verheugen 25. 10. Voigt (Sonthofen) 25. 10. Zander 25. 10. Dr. Zimmermann 25. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hannegret Hönes


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Folgen Sie meinen Ausführungen, dann werden Sie verstehen, warum ich zu diesem Schluß komme.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Aber Ihre Aussage war falsch!)

    — Warten Sie ab.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Das Gesetz ist doch noch gar nicht in Kraft!)

    Ich muß Ihnen sagen: Es ist wirklich Irrsinn, was der Gesetzgeber hier verlangt. Begründet wird dieser Unsinn mit dem auf Landesebene vielerorts vorhandenen sogenannten Vollzugsdefizit. An dieser Stelle hätte ich das Wort gern an Herrn Innenminister Zimmermann gerichtet, aber der weilt bei Ge neral Stroessner in Paraguay, während hier im Deutschen Bundestag ein umweltpolitisch wichtiges, zentrales Thema behandelt wird.

    (Weiß [CDU/CSU]: Das hätten Sie sich sparen können! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Nun, dann hätte ich das Wort an ihn richten und ihm sagen können, daß er den Schwarzen Peter an die Länder und insbesondere an die Kommunen weiterleitet. — Ich möchte Ihnen hier einmal eine etwas andere Interpretation vom vielzitierten Vollzugsdefizit geben. Das Vollzugsdefizit wird hier in Bonn produziert, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Mehr noch: Das Vollzugsdefizit ist der Hut, unter den der Innenminister Industrieinteressen und Umweltschützer zu bringen versucht. Für den Umweltschützer ist die Formulierung „Gefährliche Abwässer müssen zukünftig nach dem hohen Stand der Technik gereinigt werden", und für den Bundesverband der Deutschen Industrie sind dann einige hundert Verwaltungsvorschriften, die vielleicht im nächsten Jahrtausend kommen und die insgesamt nicht vollziehbar sein werden.
    Warum macht es sich denn der Herr Innenminister nicht einfacher, so wie wir es schon vor zwei Jahren beantragt haben? Wir brauchen keinen Nachweis, welche der einzelnen Abwasserinhaltsstoffe der chemischen Industrie besonders schädlich sind und welche weniger schädlich sind. Wir wissen, daß derartige Abwässer in aller Regel besonders problematisch sind.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Sie wollen Abwässer verbieten, ja?)

    Dies gilt für Abwässer aus der Zellstoffindustrie wie auch für Abwässer der Metallindustrie. Für all diese Abwässer verlangen wir — ohne langwierige verwaltungsrechtliche Komplikationen — kurzerhand den Stand der Technik. Forschungsergebnisse dürfen allerdings nicht zurückgehalten werden, um die Definition „Stand der Technik" zu manipulieren. Damit man sich hierbei nicht allzuviel Zeit läßt, verlangen wir, daß diese Regelung innerhalb der nächsten drei Jahre eingehalten wird. Dieser technische Umweltschutz dient allerdings nur der kurzfristigen Beseitigung dieser Probleme. Längerfristig muß die Industrie ihre Produktion umstellen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Weiß [CDU/ CSU]: Sie sprechen große Dinge gelassen aus!)

    Und nun zur Nordsee: Die Zunahme der Nährstoffe in der deutschen Nordsee hat sich verzweibis verfünffacht. Diese Nährstoff-Flut führt zu massenhaftem Algenwachstum und zu gefährlichen Sauerstoffdefiziten im küstennahen Bereich. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen und ebenso die Sachverständigengruppe der ostfriesischen Inselgemeinden warnen unüberhörbar. Eine dritte Reinigungsstufe zur Entfernung der Nährstoffe wird gefordert. Von den beinahe 8 000 Kläranlagen der Bundesrepublik weisen ganze 200 eine derartige Phosphatfällung auf.



    Frau Hönes
    Ich möchte zum Schluß einen weiteren Schwachpunkt der vorliegenden 5. Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes ansprechen. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern:

    (Zuruf von der SPD: Ja, die Schwarzen leider nicht!)

    Unser Trinkwasser ist in Gefahr. Rückstände aus der Landwirtschaft gelangen in alle Brunnen. Deshalb werden die GRÜNEN in den nächsten Tagen einen alternativen Gesetzesantrag einbringen, in dem sie verlangen, daß zukünftig das verboten wird, was Grundwasser verschmutzt.
    Im einzelnen bedeutet dies — ich hoffe, den Wachstumsbauern und den Agrarindustriellen klingen die Ohren —: Verbot der Massentierhaltung, Verbot von Agrargiften, die ins Grundwasser gelangen können, eine Düngeobergrenze von 150 Kilogramm Stickstoff pro Hektar, eine Düngeobergrenze von nicht mehr als 1,5 Düngeeinheiten je Hektar und das Verbot von großflächigen, mehrjährigen Monokulturen wie Mais.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Es geht uns um den Schutz der dezentralen Wasserversorgung, es geht uns um das Recht des einzelnen auf sauberes Wasser.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Weiß [CDU/ CSU]: War das alles? — Dr. Göhner [CDU/ CSU]: Die GRÜNEN wollen das Abwasser abschaffen!)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Wolfgramm.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Torsten Wolfgramm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Lieber Herr Kollege Kiehm, die an sich doch milde Kritik der Opposition verleitet mich zu dem nicht ganz fernliegenden Schluß, daß das Gesetz doch nicht ganz so schlecht ist, wie hier der Eindruck erweckt worden ist. Ich habe übrigens dabei die Anregung: Wenn es Ihnen gelingen sollte, lieber Herr Kollege Kiehm, die SPD-regierten Länder dazu zu bringen, dem Bund die Vollkompetenz bei der Wassergesetzgebung einzuräumen, wenn Sie das also — wie bei Salome — auf dem silbernen Tablett servieren könnten, dann werden wir Ihnen sicher einen Wasserlilienkranz spendieren dürfen. Aber im Augenblick sieht es noch so aus, daß Sie sich bei diesem gemeinsamen Überfall von Hamburg und Hannover auf das Heidewasser mit einem sehr trockenen Heidekranz begnügen müssen.

    (Zurufe von der SPD: Was haben Sie denn da am Revers! — Ihr Blümchen hat kein Wasser, Herr Kollege! — Zuruf von den GRÜNEN: Oder nur schmutziges! — Heiterkeit!)

    Was die Freien Demokraten auf diesem Gebiet unter Genscher und Baum vorexerziert haben, brauche ich hier nicht weiter darzustellen. Das war das Wasserhaushaltsgesetz, das Abwasserabgabengesetz, das Waschmittelgesetz und eine Fülle von zusätzlichen Rechtsverordnungen. Ich meine, wir haben damit einen guten Grundstock gelegt. Wir bauen diesen Grundstock jetzt sorgfältig aus. Ich bin der Meinung, daß wir das, was der Bundesinnenminister hier vorlegt, als sinnig ansehen dürfen. Frau Kollegin, einen Irrsinn kann man wirklich weder bei genauem Betrachten noch bei flüchtigem Betrachten — das letzte scheint bei Ihnen mehr der Fall zu sein — erkennen.
    Ich bin vorhin von dem Hearing über die Verhaltensregeln entwichen und habe noch die Anmerkung unseres Vorsitzenden Manfred Schulte mitgenommen, der gesagt hat: „Wenn das Wasser im Wein doch nur rein wäre." Ich möchte Ihnen diese Anmerkung nicht vorenthalten, selbst wenn wir bei der Gewässergütekarte feststellen können, daß die rote Färbung — ich sehe das positiv — weitgehend verschwunden ist und sich in eine gelbliche Färbung verwandelt hat. Alle Kenner wissen, daß es sich dabei um eine Verbesserung an der Gewässergütekarte handelt.

    (Beifall bei der FDP — Zuruf von der SPD: Jetzt muß noch Glykol kommen!)

    Ich meine aber, wir müssen zu der Betrachtung doch einige Einzelanmerkungen machen. Wir sind der Meinung, Herr Spranger — und ich bitte Sie, das dem Innenminister doch als ernste Anregung zu übermitteln —, daß die nach § 7 a für die Bestimmung der gefährlichen Stoffe notwendige Rechtsverordnung gleichzeitig mit dem Gesetzentwurf in Kraft treten muß. Sonst haben wir hier eine Lücke. Ja, ich gehe sogar noch weiter, es wäre uns bei den Beratungen hilfreich, wenn wir den Text der Rechtsverordnung schon bei den Gesetzesberatungen kennen würden, damit wir vielleicht noch etwas stärker in der Rahmengesetzgebung auf diese Sache einwirken können.
    Ich begrüße es sehr, daß wir hier auch die EG-
    Gewässerschutzrichtlinien ansprechen können, die Leitlinien für uns sein sollten und meine, daß die Liste, die die EG dafür aufgestellt hat, Grundlage für die entsprechenden gefährlichen Stoffe sein muß. Ich unterstütze die Indirekteinleiterregelung und meine, daß wir hier den richtigen Weg gehen. Ich wünsche mir, daß dabei für die Kommunen nicht zu viele zusätzliche Verwaltungskosten entstehen, wie ich überhaupt begrüße, daß die Bundesregierung in ihrem Entwurf deutlich macht, daß wir hier zu einer Verwaltungsvereinfachung kommen. Das ist j a ein Ziel, das wir alle haben. Ich hoffe, daß es auch zu einer entsprechenden Entbürokratisierung kommt, und wünsche mir, wie gesagt, sehr, daß wir da keine Klagen von den Ländern und von den Gemeinden bekommen.
    Ich möchte eine Anmerkung zu der Abwasserabgabenvorstellung des Kollegen Kiehm machen. Ich meine, wir müssen das sehr sorgfältig prüfen. Herr Kollege, Sie sollten mir einen Augenblick das Augen- und Ohrenmerk schenken können! Denn die Frage der Abwasserabgabenregelung ist nicht so uninteressant, wie sie sich bei Ihnen im Augenblick darstellt. Ob wir die entsprechende Abgabe erhöhen sollten oder nicht — ich möchte das für meine Fraktion noch offenlassen —, bedarf einer sehr sorgfältigen Prüfung. Wir haben j a damals diese Abgabe zeitlich und der Höhe nach gestaffelt. Sie wissen,



    Wolfgramm (Göttingen)

    daß wir im Augenblick bei der Höchstposition angekommen sind. Nun müssen wir sehen, ob wir hier mit einer Anhebung der Abgabe zusätzlich das anregen können, was wir alles wollen, nämlich eine weitere stärkere Position.

    (Schily [GRÜNE]: Was ist die Höchstposition?)

    — Die Höchstposition bei dieser Sache beträgt immerhin pro Schadeinheit 40 DM, wenn ich Sie aufklären darf, Herr Kollege Schily, und das ist immerhin doch schon einiges. Daran können Sie auch erkennen, daß die Kommunen, die dies natürlich leicht auf ihre Bürger abwälzen können, eine solche Sache nicht so stark in den Griff nehmen wie z. B. die Industrie, die mit spitzem Bleistift „Konkurrenz" rechnen muß.

    (Zustimmung bei der FDP und der CDU/ CSU — Zurufe von den GRÜNEN)

    Das ist ein Punkt, bei dem Sie sich sicher in Ihrer Heimatkommune noch verdienstvoll einschalten können.
    Ich möchte noch eine Anmerkung machen, die uns, die Freien Demokraten und unseren Fachausschuß beschäftigt: Wir sehen, daß der Entwurf der Regierung zwar die Zielsetzung betont, nämlich den Schutz des Grundwassers, im Ergebnis schlägt sich diese Vorstellung aber nicht ausreichend im Gesetz nieder. Wir meinen, daß wir in § 36b eine Fassung haben sollten, die sagt, daß die Gewässer als „Bestandteil des Naturhaushalts" zu verstehen sind und daß die Grundwasservorräte zumindest „geschont" werden müssen. Ich habe das vorhin an dem Beispiel mit dem Hamburger Durst deutlich gemacht. Ich meine, das ist ein ernstes Anliegen. Dazu kommt, daß wir Anreize geben müssen, daß wir das Brauchwasser stärker in den Wasserkreislauf einschalten und nicht das kostbare Grundwaser dafür einsetzen.
    Der Kollege Duve hat beim vorhergehenden Tagesordnungspunkt Goethe bemüht. Mir ist bei der Behandlung des Grundwassers bzw. überhaupt des frischen Wassers heute morgen dazu eine Idee gekommen — deswegen wollte ich Goethe nicht bemühen, sondern wollte mich dieser Sache selber unterziehen—:

    (Heiterkeit)

    So zieht das Wasser nächtens seine dunkle Bahn,
    der Silberstreif des Halbmonds spiegelt wider sich in dem kühlen klaren Lebenselement, doch wir, wir machen alles nieder.

    (Heiterkeit und Beifall)