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ID1016811300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/168 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 168. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 Inhalt: Eintritt des Abg. Funk in den Deutschen Bundestag 12562 C Bestimmung des Abg. Jagoda als stellvertretendes Mitglied im Vermittlungsausschuß 12562 D Erweiterung der Tagesordnung . 12562 D, 12600 D Würdigung des 40. Jahrestages der Grün- dung der Vereinten Nationen 12562 D Begrüßung einer Delegation der Föderalversammlung der CSSR 12560 C Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde für die Sitzungswoche ab 4. November 1985 12620 B Aktuelle Stunde betr. die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 1985 Wissmann CDU/CSU 12549 B Dr. Jens SPD 12550 B Dr. Haussmann FDP 12551 C Tatge GRÜNE 12552 B Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 12553 A Dr. Mitzscherling SPD 12554 D Kraus CDU/CSU 12555 D Dr. Solms FDP 12557 A Dr. Ehrenberg SPD 12557 D Doss CDU/CSU 12558 D Dr. Kreile CDU/CSU 12559 C Esters SPD 12560 C Scharrenbroich CDU/CSU 12561 C Beratung der Stellungnahme der Bundesregierung zum Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksache 10/2062 — Götzer CDU/CSU 12564 B Müller (Düsseldorf) SPD 12566 C Frau Dr. Segall FDP 12569 B Frau Zeitler GRÜNE 12570 D Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 12573 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Büchner (Speyer), Lambinus, Amling, Antretter, Dr. Apel, Bachmaier, Bamberg, Bernrath, Frau Blunck, Brück, Büchler (Hof), Buckpesch, Catenhusen, Daubertshäuser, Dr. Diederich (Berlin), Duve, Egert, Dr. Emmerlich, Ewen, Fischer (Homburg), Dr. Haack, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Hauck, Dr. Hauff, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kastning, Kiehm, Kißlinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Kolbow, Dr. Kübler, Kuhlwein, Lennartz, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Menzel, Müller (Düsseldorf), Müller (Schweinfurt), Dr. Müller-Emmert, Müntefering, Dr. Nöbel, Oostergetelo, Pauli, Dr. Penner, Frau Renger, Reschke, Reuter, Schäfer (Offenburg), Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (München), Schmitt (Wiesbaden), Dr. Schmude, Dr. Schöfberger, Schreiner, Schröer (Mülheim), Stahl (Kempen), Frau Steinhauer, Stiegler, Tietjen, Toetemeyer, Vahlberg, Waltemathe, Wartenberg (Berlin), Weinhofer, Dr. Wernitz, Frau Weyel, Wimmer (Neuötting), Wolfram (Reckling- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 hausen), Zander, Frau Zutt und der Fraktion der SPD Sport und Umwelt — Drucksache 10/3650 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Sicherung des Sports als Teil einer lebenswerten Umwelt — Drucksache 10/4074 — Lambinus SPD 12577 B Nelle CDU/CSU 12579 A Schulte (Menden) GRÜNE 12580 C Baum FDP 12581 C Müntefering SPD 12583 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12585 C Ausschußüberweisungen . . . . 12588A, 12595C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die deutsche Sprache in der Welt — Drucksache 10/3784 — Möllemann, Staatsminister AA . 12588A, 12595 C Duve SPD 12589 B Dr. Hornhues CDU/CSU 12591A Frau Borgmann GRÜNE 12592 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12593 C Dr. Rose CDU/CSU 12595 D Verheugen SPD 12597 B Dr. Pohlmeier CDU/CSU 12599 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes — Drucksache 10/3973 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI 12601A Kiehm SPD 12602 B Dr. Göhner CDU/CSU 12603 C Frau Hönes GRÜNE 12606 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 12607 B Müller (Düsseldorf) SPD 12608 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Abrüstungsinitiative aus vier Kontinenten unter Bezug auf die Aktivitäten Frankreichs und dessen Atomversuche am Mururoa-Atoll — Drucksache 10/3932 — Frau Eid GRÜNE 12610 D Lamers CDU/CSU 12612 B Dr. Soell SPD 12614 C Schäfer (Mainz) FDP 12616A Möllemann, Staatsminister AA 12617 C Beratung der Sammelübersicht 100 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3896 — .in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 101 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3897 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 102 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3898 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 104 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4035 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 105 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4036 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 108 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4075 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 109 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4076 — Frau Zutt SPD 12621A Dr. Rumpf FDP . . . . 12621C, 12627D, 12629C Mann GRÜNE 12622A, 12628 B Haungs CDU/CSU 12622 D Frau Wagner GRÜNE 12624 A Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . 12625 B Kirschner SPD 12626 A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 III Wartenberg (Berlin) SPD 12629 D Hedrich CDU/CSU 12630 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten zur Kanalisierung der Saar — Drucksache 10/3348 — Senfft GRÜNE 12632A, 12635 B Müller (Wadern) CDU/CSU 12632 C Brück SPD 12634A Hoffie FDP 12636 A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes — Drucksache 10/3563 — Mann GRÜNE 12637 D Seesing CDU/CSU 12638 D Dr. Schwenk (Stade) SPD 12639 C Beckmann FDP 12640 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern — Drucksache 10/3972 — Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 12641 B Schlatter SPD 12642 D Uldall CDU/CSU 12645 B Vogel (München) GRÜNE 12648 B Dr. Hirsch FDP 12649 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten AKP-EWG-Abkommen von Lomé vom 8. Dezember 1984 sowie zu den mit diesem Abkommen in Zusammenhang stehenden Abkommen — Drucksache 10/3960 — Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 12651 A Brück SPD 12652 D Höffkes CDU/CSU 12653 D Volmer GRÜNE 12655 A Dr. Rumpf FDP 12656 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Juni 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 10/3971 — 12658 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des bundeseigenen Geländes in München, Ingolstädter Straße 172 — Drucksachen 10/3619, 10/3975 — . . . 12658 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Bonn — Drucksache 10/4028 — 12659 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —— Drucksachen 10/3617, 10/3944 — . . . 12659A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Achtundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/3618, 10/3945 — Tatge GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 12659 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksachen 10/4057, 10/4065 — . . . 12659 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Aufhebung von Zollzugeständnissen und zur Erhöhung der Zölle des Gemeinsamen Zolltarifs für bestimmte Erzeugnisse mit Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika — Drucksachen 10/3788 Nr. 9, 10/4052 — 12660A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erhebung der Künstlersozialabgabe in den Jahren 1986 und 1987 — Drucksache 10/4064 — 12660 C Nächste Sitzung 12660 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12660 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 12549 168. Sitzung Bonn, den 24. Oktober 1985 Beginn: 8.01 Uhr
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    Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jansen 25. 10. Jaunich 25. 10. Kittelmann ** 25. 10. Dr. Kohl 25. 10. Lohmann (Witten) 25. 10. Poß 24. 10. Schmidt (München) ** 25. 10. Schröder (Hannover) 25. 10. Schröer (Mülheim) 25. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 25. 10. Verheugen 25. 10. Voigt (Sonthofen) 25. 10. Zander 25. 10. Dr. Zimmermann 25. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen W. Möllemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    nicht aufdrängen, sondern ein Angebot machen. Aber zum Angebot-Machen gehört, daß man den Bedarf wecken darf bzw. muß. Ich finde nicht, daß das Imperialismus ist. Denn wer sich für Vorgänge draußen in der Welt ein bißchen interessiert, weiß doch, daß ein Bedarf an der Beherrschung der deutschen Sprache vorhanden ist, genauso wie das für die englische, die russische oder eine andere gilt. Dieser Bedarf besteht deshalb, weil es eine Reihe interessanter deutscher Schriftsteller gibt, weil es deutsche Wissenschaftler gibt, die auf ihrem Fachgebiet Hervorragendes geleistet haben. Bedarf ist aber auch deshalb vorhanden — wir wollen es doch nicht abstreiten —, weil es eine herausragende deutsche Wirtschaft gibt, so daß es manches Mal nicht falsch ist, daß man die Gebrauchsanleitung auch in der Originalsprache lesen kann. Meine Damen und Herren, wenn Sie das auch schon als Herrenwahn oder sonst etwas bezeichnen, dann sage ich Ihnen: Ich verstehe überhaupt nicht, was das damit zu tun hat.

    (Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Richtig!)

    Ich finde es auch immer sehr schön, wenn ich irgendwo hinkomme — ich glaube, den Kollegen, die ja sicherlich auch häufig verreisen, geht es ähnlich — und die deutsche Sprache höre, sei es schon an den westeuropäischen Grenzen, sei es in Ostanatolien, wo unsere türkischen Gastarbeiter — fast in jedem Dorf — die deutsche Sprache beherrschen, sei es in Namibia — das soll jetzt keine Herrenideologie sein; dort gibt es eben noch viele Deutsche, auch noch schöne Geschäfte, in denen man deutsche Sachen einkaufen kann —, sei es in einem Museum in Taipeh — das hat mich sehr bewegt —, in dem uns der uralte Museumsdirektor, der früher in Deutschland studiert hatte, auf deutsch begrüßte. Ist denn das etwas Schlechtes? Weiter habe ich z. B. in Omsk Wolgadeutsche getroffen, die gerne auch Deutsch gesprochen haben. Ist denn das etwas Schlechtes? Wenn wir die deutsche Sprache dann in Südamerika oder in anderen Ländern der Welt noch fördern wollen, meine Damen und Herren,

    (Duve [SPD]: Die Haushälter reisen, reisen und reisen! — Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Seien Sie doch nicht so neidisch!)

    dann halte ich das für absolut notwendig. Ich glaube, daß man damit nichts Schlechtes macht.
    Ich verstehe Deutsch nach wie vor nicht nur als hehres Kulturangebot, sondern ich halte die deutsche Sprache für das Verstehen der deutschen Eigenart, der deutschen Wissenschaften usw. für wesentlich. Deshalb halte ich das Unterrichten der deutschen Sprache — sei es in den Schulen, sei es in den Mittlerorganisationen wie Goethe-Institut, DAAD, Carl-Duisberg-Gesellschaft usw. — für dringend notwendig. Ich hoffe auch, daß wir in der Zukunft mehr Geld dafür einsetzen können.

    (Duve [SPD]: Bravo!)

    Ich bin sogar der Meinung, meine Damen und Herren: Mehr als in so manches Entwicklungshilfeprojekt sollten wir das Geld in unsere Schulen oder in unsere Einrichtungen in den Entwicklungsländern stecken, es also dorthin geben, wo Menschen gefördert werden. Also, Menschen fördern! Meine Damen und Herren, hier wirklich mehr Geld auszugeben halte ich für richtig, vor allen Dingen auch deshalb, weil wir wissen, daß aus den deutschen Auslandsschulen oft führende Persönlichkeiten der entsprechenden Länder hervorgegangen sind.
    Ich hätte also lieber mehr Geld für die Arbeit mit der deutschen Sprache, mehr Geld auch für die Auslandsschulen. Da ich im Haushaltsausschuß bin — Sie haben das vorhin angesprochen —, gebe ich gerne zu, daß uns der große Sprung nach vorn, so wie er in der Regierungserklärung angeklungen ist, noch nicht gelungen ist. Aber im Haushalt 1986 sind doch eine Reihe von Positionen vorhanden, die uns mehr Lektoren beim DAAD bringen, die uns einige zusätzliche Sprachkurse ermöglichen, die uns aber auch Spracharbeit über moderne Medien ermöglichen. Meine Damen und Herren: Was ist denn an einem Sprachkurs im Fernsehen schlecht? Wenn Herr Duve als Lektor für einen Lese-Verlag gegen das Fernsehen ist, so habe ich dafür ja Verständnis.

    (Duve [SPD]: Ich glaube nicht, daß das ein Blattschuß gegen mich war! Das war ein falscher Ansatz der Kritik!)

    Aber ich bin dafür, wenn ich einen Fernsehkurs verfolgen kann, in dem ich eine fremde Sprache hören, lernen kann. Ich glaube, daß es anderen auch so geht.



    Dr. Rose
    Nun, meine Damen und Herren, was könnte man noch tun? Die Meinung, die ich hier vertrete, ist, auch auf Grund vieler Erfahrungen im Ausland, belegt: Wir bräuchten mehr Geld für die Lernmittelausstattung. Überall, wohin man hinkommt, stellt man fest, daß man die Sprache vorher zwar gelernt hat, daß man dann aber hinterher keine Bücher, keine Schriften mehr hat und mit aktuellen Zeitungen nicht versorgt wird. Ich wäre dafür, auch eine höhere Prämienausstattung für besondere DeutschLeistungen vorzusehen und — als letztes — auch unsere Auslandsdeutschen, die deutschen Vereine — egal, in welcher Ecke der Welt — zur Verbreitung der deutschen Sprache mehr heranzuziehen.
    Meine Damen und Herren, ich habe zum Schluß kein Goethe-Zitat. Denn ich kann das sicherlich nicht so großartig wie der Herr Duve. Da es aber das Beispiel Raddatz gegeben hat, daß man eben auch falsch zitieren kann, lasse ich das auch aus diesem Grund.
    Ich bedanke mich trotzdem für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Verheugen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günter Verheugen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sie werden es mir nicht verdenken, wenn ich den Vorgang, den wir soeben erlebt haben, doch als außergewöhnlich bezeichne:

    (Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Wieso?)

    die Auseinandersetzung zwischen dem jetzigen Amtsinhaber und seiner Vorgängerin, hinsichtlich der wir ja nicht vergessen haben, aus welchen Gründen und unter welchen Umständen sie dieses Amt verlassen hat.

    (Zuruf des Staatsministers Möllemann)

    — Nein, das ist keine Retourkutsche, sondern nur eine Bitte um etwas liberaleren Umgang miteinander, Herr Kollege Möllemann;

    (Beifall bei der SPD)

    ich denke, daß die Nachdenklichkeiten der Frau Kollegin Dr. Hamm-Brücher unser aller Nachdenklichkeiten sein sollten.
    Lassen Sie mich noch einen Hinweis dafür geben, warum der Gegenstand, den wir heute beraten, so behutsam angefaßt werden muß. Mir ist das Problem — lassen Sie mich das aus meiner eigenen Erfahrung schildern — zum erstenmal bewußt geworden, als ich seinerzeit — ich glaube, es war im Jahr 1962 — als 18jähriger mit der ersten Delegation des Ringes Politischer Jugend aus der Bundesrepublik, die nach Israel reiste, erlebt habe, daß Menschen, deren Muttersprache Deutsch ist, sich geweigert hatten, mit uns deutsch zu reden. Ich erwähne das, um zu zeigen, daß wir auch im Zusammenhang mit einer solchen Frage die Last unserer Geschichte nicht loswerden. Etwas mehr von diesem Bewußtsein — Sie haben es in Ihren einführenden Bemerkungen gesagt, Herr Möllemann —, hätte ich mir doch in dem Bericht selbst gewünscht, der — lassen Sie mich das so sagen — in seiner Sprache und Anlage weniger ein politisches Werk als ein Bürokratenwerk ist. Es wird unsere Aufgabe sein, darauf eine politische Antwort zu geben.
    Bei dieser Antwort können wir als Opposition natürlich nicht anders, als von der Erklärung des Bundeskanzlers in der Regierungserklärung ausgehen, die hier schon mehrfach zitiert und die auch schon mehrfach kritisch beleuchtet worden ist:
    Wir müssen die deutschen Schulen im Ausland stärker als bisher fördern. Wir werden neue Anstrengungen unternehmen, um die deutsche Sprache im Ausland wieder mehr zu verbreiten.
    Herr Kollege Duve und Frau Dr. Hamm-Brücher sowie auch die Kollegin Borgmann haben bereits die Fragen gestellt, ob man das so blank, so frank und frei einfach behaupten kann. Ich möchte noch hinzufügen, daß, gemessen am eigenen Anspruch, also an dem, was die Bundesregierung in ihrer Regierungserklärung selber gesagt hat, das, was sie bisher getan hat und was sie zu tun gedenkt, arg, arg wenig ist. Mein Verdacht ist, wir haben es mit einer von vielen pompösen Ankündigungen zu tun, die in dieser Legislaturperiode nicht mehr ausgeführt werden. Die haushaltsmäßigen Voraussetzungen sind nicht gegeben; das wissen Sie. Entsprechende Anträge meiner Fraktion, z. B. zur Verstärkung der Spracharbeit der Goethe-Institute, sind im vergangenen Jahr von der Regierungskoalition abgelehnt worden. Aber ich will mich gar nicht lange mit den Zahlen aufhalten.
    Ich halte es für wichtiger, daß die Politik der Bundesregierung auch mitverantwortlich dafür ist, daß die Träger der deutschen Spracharbeit im Ausland in ihrer Arbeit verunsichert worden sind. Der Bundeskanzler selbst ist derjenige, der dafür in erster Linie verantwortlich ist. Seine Einmischungen personalpolitischer Art in die Arbeit des Goethe-Instituts sind bekannt. Die von ihm ausgehende Verunsicherung der Arbeit der Goethe-Institute durch zensurähnliche Kritik hatten wir in diesem Haus schon einmal zu diskutieren. Ich will hier noch einmal sagen, daß diejenigen, die sich draußen mit der deutschen Sprache hauptberuflich beschäftigen, wahrscheinlich größere Sensibilitäten haben als Berufspolitiker. Das muß berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Interventionen. Der Kollege Rose, der gerade vor mir gesprochen hat, ist einer derjenigen — das werden Sie mir sicherlich nicht abstreiten wollen —, der sich in seiner publizistischen Tätigkeit, weniger hier in diesem Haus, an diesen Interventionen beteiligt hat. Mir steht ein Artikel in dem bereits erwähnten „Bayernkurier" noch deutlich vor Augen, in dem Sie den GoetheInstituten mit anderen Worten subversive Aktivitäten vorgeworfen haben. Der Grund, der hinter diesen Interventionen steckt, hat wenig mit der deutschen Sprache zu tun, sondern exakt mit dem, was hier schon mehrfach gesagt worden ist, nämlich damit, daß Sprache das Instrument ist, mit dem etwas vermittelt wird. Und das, was da vermittelt wird, paßt eben dem einen oder anderen nicht. Sprachar-



    Verheugen
    beit, lieber Kollege Hornhues, kann nicht wertneutral sein; da sind wir uns sicher einig. Aber ich bin fest davon überzeugt, daß unsere Spracharbeit im Ausland sich am demokratischen Grundkonsens in diesem Hause orientieren muß. Sie können nicht den literarischen oder politischen Geschmack einer Gruppe, und sei es die derzeitige Mehrheit in diesem Hause, zum Maßstab der Spracharbeit draußen machen.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Herr Kollege Verheugen, das ist gar nicht das Problem!)

    Ich will Ihnen einen Beleg aus den allerjüngsten Tagen geben, Herr Kollege Hornhues. Wir sind uns einig darüber, daß die Bundesrundfunkanstalten Deutsche Welle und Deutschlandfunk einen sehr wichtigen Beitrag zur Verbreitung der deutschen Sprache im Ausland oder zur Förderung der deutschen Sprache zu leisten haben. Seit 20 Jahren bestand ein Konsens, daß diese beiden Bundesrundfunkanstalten gleichgewichtig in der Führung der Verwaltungsräte von den Regierungsparteien und der jeweiligen Opposition geleitet werden sollen. Gestern ist dieser Konsens zum ersten Mal seit 20 Jahren durchbrochen worden, indem Sie, nachdem Sie bereits den Verwaltungsratsvorsitz des Deutschlandfunks für sich in Anspruch genommen haben, nun absprachewidrig auch den Verwaltungsratsvorsitz der Deutschen Welle mit Ihrer Mehrheit für sich genommen haben. Lassen Sie mich hinzufügen: Daß Sie dafür ausgerechnet den Kollegen Hupka gewählt haben, spricht leider auch für sich.

    (Duve [SPD]: Deutschnationale Welle!)

    Es ist hier über Bedarfsdeckung und Bedarfswekkung schon eine Menge gesagt worden. Lassen Sie mich zur Bedarfsdeckung noch sagen, — —