Rede:
ID1016802400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Scharrenbroich.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/168 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 168. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 Inhalt: Eintritt des Abg. Funk in den Deutschen Bundestag 12562 C Bestimmung des Abg. Jagoda als stellvertretendes Mitglied im Vermittlungsausschuß 12562 D Erweiterung der Tagesordnung . 12562 D, 12600 D Würdigung des 40. Jahrestages der Grün- dung der Vereinten Nationen 12562 D Begrüßung einer Delegation der Föderalversammlung der CSSR 12560 C Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde für die Sitzungswoche ab 4. November 1985 12620 B Aktuelle Stunde betr. die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 1985 Wissmann CDU/CSU 12549 B Dr. Jens SPD 12550 B Dr. Haussmann FDP 12551 C Tatge GRÜNE 12552 B Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 12553 A Dr. Mitzscherling SPD 12554 D Kraus CDU/CSU 12555 D Dr. Solms FDP 12557 A Dr. Ehrenberg SPD 12557 D Doss CDU/CSU 12558 D Dr. Kreile CDU/CSU 12559 C Esters SPD 12560 C Scharrenbroich CDU/CSU 12561 C Beratung der Stellungnahme der Bundesregierung zum Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksache 10/2062 — Götzer CDU/CSU 12564 B Müller (Düsseldorf) SPD 12566 C Frau Dr. Segall FDP 12569 B Frau Zeitler GRÜNE 12570 D Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 12573 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Büchner (Speyer), Lambinus, Amling, Antretter, Dr. Apel, Bachmaier, Bamberg, Bernrath, Frau Blunck, Brück, Büchler (Hof), Buckpesch, Catenhusen, Daubertshäuser, Dr. Diederich (Berlin), Duve, Egert, Dr. Emmerlich, Ewen, Fischer (Homburg), Dr. Haack, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Hauck, Dr. Hauff, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kastning, Kiehm, Kißlinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Kolbow, Dr. Kübler, Kuhlwein, Lennartz, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Menzel, Müller (Düsseldorf), Müller (Schweinfurt), Dr. Müller-Emmert, Müntefering, Dr. Nöbel, Oostergetelo, Pauli, Dr. Penner, Frau Renger, Reschke, Reuter, Schäfer (Offenburg), Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (München), Schmitt (Wiesbaden), Dr. Schmude, Dr. Schöfberger, Schreiner, Schröer (Mülheim), Stahl (Kempen), Frau Steinhauer, Stiegler, Tietjen, Toetemeyer, Vahlberg, Waltemathe, Wartenberg (Berlin), Weinhofer, Dr. Wernitz, Frau Weyel, Wimmer (Neuötting), Wolfram (Reckling- II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 hausen), Zander, Frau Zutt und der Fraktion der SPD Sport und Umwelt — Drucksache 10/3650 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Sicherung des Sports als Teil einer lebenswerten Umwelt — Drucksache 10/4074 — Lambinus SPD 12577 B Nelle CDU/CSU 12579 A Schulte (Menden) GRÜNE 12580 C Baum FDP 12581 C Müntefering SPD 12583 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12585 C Ausschußüberweisungen . . . . 12588A, 12595C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die deutsche Sprache in der Welt — Drucksache 10/3784 — Möllemann, Staatsminister AA . 12588A, 12595 C Duve SPD 12589 B Dr. Hornhues CDU/CSU 12591A Frau Borgmann GRÜNE 12592 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12593 C Dr. Rose CDU/CSU 12595 D Verheugen SPD 12597 B Dr. Pohlmeier CDU/CSU 12599 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes — Drucksache 10/3973 — Spranger, Parl. Staatssekretär BMI 12601A Kiehm SPD 12602 B Dr. Göhner CDU/CSU 12603 C Frau Hönes GRÜNE 12606 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 12607 B Müller (Düsseldorf) SPD 12608 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Abrüstungsinitiative aus vier Kontinenten unter Bezug auf die Aktivitäten Frankreichs und dessen Atomversuche am Mururoa-Atoll — Drucksache 10/3932 — Frau Eid GRÜNE 12610 D Lamers CDU/CSU 12612 B Dr. Soell SPD 12614 C Schäfer (Mainz) FDP 12616A Möllemann, Staatsminister AA 12617 C Beratung der Sammelübersicht 100 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3896 — .in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 101 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3897 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 102 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3898 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 104 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4035 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 105 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4036 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 108 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4075 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 109 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/4076 — Frau Zutt SPD 12621A Dr. Rumpf FDP . . . . 12621C, 12627D, 12629C Mann GRÜNE 12622A, 12628 B Haungs CDU/CSU 12622 D Frau Wagner GRÜNE 12624 A Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . 12625 B Kirschner SPD 12626 A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 III Wartenberg (Berlin) SPD 12629 D Hedrich CDU/CSU 12630 C Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten zur Kanalisierung der Saar — Drucksache 10/3348 — Senfft GRÜNE 12632A, 12635 B Müller (Wadern) CDU/CSU 12632 C Brück SPD 12634A Hoffie FDP 12636 A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes — Drucksache 10/3563 — Mann GRÜNE 12637 D Seesing CDU/CSU 12638 D Dr. Schwenk (Stade) SPD 12639 C Beckmann FDP 12640 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern — Drucksache 10/3972 — Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . 12641 B Schlatter SPD 12642 D Uldall CDU/CSU 12645 B Vogel (München) GRÜNE 12648 B Dr. Hirsch FDP 12649 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten AKP-EWG-Abkommen von Lomé vom 8. Dezember 1984 sowie zu den mit diesem Abkommen in Zusammenhang stehenden Abkommen — Drucksache 10/3960 — Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . 12651 A Brück SPD 12652 D Höffkes CDU/CSU 12653 D Volmer GRÜNE 12655 A Dr. Rumpf FDP 12656 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Juni 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 10/3971 — 12658 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung des bundeseigenen Geländes in München, Ingolstädter Straße 172 — Drucksachen 10/3619, 10/3975 — . . . 12658 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Bonn — Drucksache 10/4028 — 12659 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —— Drucksachen 10/3617, 10/3944 — . . . 12659A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Achtundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/3618, 10/3945 — Tatge GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 12659 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksachen 10/4057, 10/4065 — . . . 12659 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Aufhebung von Zollzugeständnissen und zur Erhöhung der Zölle des Gemeinsamen Zolltarifs für bestimmte Erzeugnisse mit Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika — Drucksachen 10/3788 Nr. 9, 10/4052 — 12660A Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erhebung der Künstlersozialabgabe in den Jahren 1986 und 1987 — Drucksache 10/4064 — 12660 C Nächste Sitzung 12660 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12660 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 168. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1985 12549 168. Sitzung Bonn, den 24. Oktober 1985 Beginn: 8.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Jansen 25. 10. Jaunich 25. 10. Kittelmann ** 25. 10. Dr. Kohl 25. 10. Lohmann (Witten) 25. 10. Poß 24. 10. Schmidt (München) ** 25. 10. Schröder (Hannover) 25. 10. Schröer (Mülheim) 25. 10. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 25. 10. Verheugen 25. 10. Voigt (Sonthofen) 25. 10. Zander 25. 10. Dr. Zimmermann 25. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Helmut Esters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Jahresgutachten der Forschungsinstitute zeigt in der Tat, wie Herr Kollege Wissmann von Sonnenschein gesprochen hat, eine Reihe von Lichtblicken in der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch schön!)

    Wir Sozialdemokraten begrüßen diese Lichtblicke ausdrücklich.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Nur, zu euphorischem Jubel besteht allerdings kein Anlaß.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Was nützen uns höheres Wirtschaftswachstum und niedrigere Preise, wenn immer noch über 2 Millionen Menschen ohne Arbeit auf der Straße stehen und 18 500 Firmenzusammenbrüche und Pleiten erwartet werden?

    (Hört! Hört! und Beifall bei der SPD)

    Herr Kollege Wissmann, da Sie von Seite 32 des Gutachtens zur Wirtschafts- und Finanzpolitik einen Satz zitieren, aber aufhören, wenn es um den staatlichen Teil geht, will ich den gern nachholen. In dem Zitat heißt es weiter:
    Das heißt aber nicht, daß der Staat aus seiner Verantwortung, Bedingungen für einen höheren Beschäftigungsgrad zu schaffen, entlassen werden darf.
    Dies ist genau unsere Meinung.

    (Beifall bei der SPD — Scharrenbroich [CDU/CSU]: Den nächsten Satz lese ich gleich vor!)

    Auch die Institute rechnen für 1986 mit 2,25 Millionen Arbeitslosen. Hierfür trägt im Hinblick auf den Satz, den ich eben zitiert habe, die Bundesregierung ein gerüttelt Maß an Mitverantwortung.

    (Beifall des Abg. Dr. Jens [SPD])




    Esters
    Wir Sozialdemokraten haben schon im Sommer dieses Jahres kritisiert, daß der Entwurf des Bundeshaushalts 1986, seine Begleitmaßnahmen, aber auch die Finanzplanung keine nachhaltigen Impulse zum wirksamen Abbau der Arbeitslosigkeit leisten.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Richtig!)

    Wir werden jetzt in diesem Punkt durch die Forschungsinstitute bestätigt.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie kritisieren, daß unter die Ausgaben für investive Zwecke auch die Finanzierung von Projekten fällt, die nicht als wachstumsfördernd anzusehen sind. Sie kritisieren auch, daß bei den Maßnahmen zur Förderung der Stadterneuerung in den Fehler der Befristung verfallen wird und — so heißt es wörtlich — hier bereits eine neue Unstetigkeit bei den öffentlichen Investitionen angelegt ist.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Hört! Hört! — Zuruf des Abg. Dr. Ehrenberg [SPD])

    Auch die Institute fordern, daß die Wachstumskräfte weiter gestärkt werden müssen.

    (Zuruf des Abg. Berger [CDU/CSU]: Ist auch nötig!)

    Mit dieser Forderung stimmen wir überein.

    (Beifall bei der SPD)

    Nicht überein stimmen wir mit dem vorgeschlagenen Weg hierzu. Ein Vorziehen der zweiten Stufe der Steuerentlastung bewirkt konjunktur- und beschäftigungspolitisch überhaupt nichts, weil aus unserer Sicht die Gesamtkonzeption falsch angelegt ist. Nachhaltige Wirkungen wären nur dann zu erzielen, wenn die gesamte Steuerentlastung auf kleine und mittlere Einkommen konzentriert würde. Nur so ist gewährleistet, daß die seit der Wende beschnittene Kaufkraft wieder nachhaltig gestärkt wird. Wir Sozialdemokraten haben vorgeschlagen, den Grundfreibetrag stärker zu erhöhen, die untere Proportionalzone zu verlängern und die Progression im unteren Bereich abzuflachen. Das entlastet dann vor allem die kleinen Einkommen und setzt Kaufkraft frei. Nur auf diese Weise ist eine Steuerentlastung konjunktur- und beschäftigungspolitisch wirksam und trägt zum Abbau der Arbeitslosigkeit bei. Sie ist darüber hinaus noch verteilungsgerecht.

    (Beifall bei der SPD)

    Daneben sind selbstverständlich weitere Anstrengungen zum Abbau der Massenarbeitslosigkeit notwendig. Wir Sozialdemokraten haben unsere Vorschläge hierzu gemacht. Herr Solms, im Gegensatz zu dem, was Sie gesagt haben, führen diese Vorschläge nicht in Richtung einer höheren Neuverschuldung. Wir haben unsere Finanzierungsvorschläge jeweils beigefügt.

    (Beifall bei der SPD — Berger [CDU/CSU]: Höhere Abgaben!)



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Scharrenbroich.

(Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Sag' mal was zu § 116 AFG)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heribert Scharrenbroich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir sollten den Kollegen Mitzscherling und Esters sehr herzlich für die sachliche Art danken, wie sie die Erfolge der Politik der Bundesregierung gewürdigt haben. Herr Ehrenberg, Sie sollten das noch einmal nachlesen, damit Sie mit Ihren beckmesserischen Kassandrarufen aufhören.
    Nur, einen Satz möchte ich korrigieren. Sie haben gesagt, der Arbeitsminister habe vor, die 58jährigen aus der Arbeitslosenstatistik herauszunehmen. Wissen Sie, was wir machen? Wir bieten es den 58jährigen und älteren Arbeitslosen an, darauf zu verzichten, weiterhin der Arbeitsvermittlung zur Verfügung stehen zu müssen.

    (Lachen bei der SPD)

    — Meine Herren von der Sozialdemokratie, wie wenig können Sie sich in das Hirn und das Herz eines Arbeitslosen hineindenken! Sie wissen nicht, was in diesem Menschen vorgeht, wenn er permanent zur Arbeitslosenverwaltung gehen mull. Er ist doch froh, wenn er endlich in Rente gehen kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Esters, Sie haben aus dem Steinbruch der Zitate einen Satz auf Seite 32 zitiert. Ich darf noch einen Satz hinzufügen. Es heißt dort:
    Rezepte zur Überwindung der Arbeitslosigkeit, die ohne teilweise schmerzhafte Anpassungsprozesse auskommen, gibt es nach wie vor nicht.
    Auch das steht in dem Absatz auf Seite 32. Ich bitte Herrn Mitzscherling, daß er als ehemaliger Forscher des DIW seinen sozialdemokratischen Freunden behilflich ist, diese Erkenntnis zu übermitteln.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Sehr gut! — Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Das ist eine üble Demagogie!)

    Das ist die Wahrheit, die Helmut Schmidt schon kannte, nach der er aber in seiner Koalition nicht handeln konnte, und das ist die Wahrheit, von der wir uns — auch wenn es schmerzhaft ist — in unserer Regierungspolitik leiten lassen. Und das ist die Wahrheit, die die fünf Forschungsinstitute jetzt übereinstimmend formuliert haben!
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch einen letzten Satz aus dem Absatz auf Seite 32 zitieren. Dort heißt es nämlich:
    Der Staat kann und muß die Anreize so verändern, daß es sich für die Unternehmen lohnt, in Sachanlagen zu investieren und Arbeitskräfte einzustellen,

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Tut das doch!)




    Scharrenbroich
    und für die Arbeitnehmer, sich weiterzubilden, Verantwortung zu übernehmen und beruflich regional mobil zu sein.
    Das ist genau die Mischung, aus der die erfolgreiche Politik unserer Bundesregierung besteht: erstens Wiederbelebung der Wirtschaft als Basis für alle Sozialpolitik, zweitens verstärkter Einsatz der Arbeitsmarktpolitik und drittens Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine beschäftigungspolitisch wirkungsvolle Tarifpolitik. Das ist unsere Politik!

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat dies inzwischen auch akzeptiert, denn in seiner „Aktionswoche" hat er nicht mehr — wie früher immer — den Vorwurf wiederholt, diese Bundesregierung überlasse die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nur den Kräften des Marktes. Er hat inzwischen erkannt, daß wir das arbeitsmarktpolitische Instrumentarium viel stärker einsetzen, als Sie es vorher gemacht haben.
    Bei einer sorgfältigen Prüfung der „Aktionswoche" des Deutschen Gewerkschaftsbundes muß man, wenn man alle schädlichen Polemiken beiseite schiebt, feststellen, daß es Lernprozesse gibt.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Blümchen! — Roth [SPD]: Blüm-Verschnitt!)

    Ein wirtschaftspolitischer Experte des Deutschen Gewerkschaftsbundes wie das ehemalige Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes Pfeiffer, zuständig für Wirtschaftspolitik, hat seinen Freunden auf einer sozialdemokratischen Konferenz gesagt:
    Die drei Elemente der beschäftigungspolitischen Strategie, die ich Ihnen soeben dargestellt habe — stabilitätsorientierte Geldpolitik, zurückhaltende Lohnpolitik und eine nachfragestützende Finanzpolitik —, bilden ein Ganzes und können nur gemeinsam mit Erfolg verwirklicht werden.
    Meine Damen und Herren, das sind die Rezepte von intelligenten Gewerkschaftern!

    (Urbaniak [SPD]: Was ist mit den Arbeitslosen? — Roth [SPD]: Was ist mit § 116 AFG? — Weitere Zurufe von der SPD: § 116!)

    Ich meine, die Gewerkschaften sollten dieses Gutachten heranziehen, wenn sie ihre „Aktionswoche" jetzt sorgfältig analysieren. Eines muß klar sein: Kein verantwortlicher Gewerkschafter sollte jetzt Bedingungen für das Dreier-Gespräch stellen, das wir brauchen. Wir wissen, daß die Arbeitslosigkeit zu hoch ist; wir wollen sie abbauen.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Dann tut doch was! — Weitere Zurufe von der SPD: Aha!)

    Wir brauchen flankierende Maßnahmen. Deswegen kann ich jeden Gewerkschafter nur bitten, die Latte nicht zu hoch zu legen, denn sonst kommt er nicht mehr drüber und kann an dem Gespräch nicht
    mehr teilnehmen. Meine Damen und Herren, die Arbeitnehmer, die von den Gewerkschaftsfunktionären zu Demonstrationen aufgefordert worden sind,

    (Roth [SPD]: § 116 AFG!)

    erwarten, daß diese Gewerkschaftsfunktionäre jetzt zumindest bereit sind, an einem Gespräch teilzunehmen, um die Politik zu beeinflussen.

    (Zuruf von der SPD: Blablabla!)

    Das kann man nämlich nicht über die Straße. Wie erfolgreich das September-Gespräch war, können Sie daran sehen, daß den Arbeitslosen mit der siebten AFG-Novelle eben nur auf Grund dieses Gesprächs so geholfen werden wird, wie es jetzt der Fall sein wird.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)