Rede von
Karl
Eigen
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Staatssekretär, können Sie verstehen, daß die Landwirte, die jetzt beim Weideabtrieb 300 bis 500 DM je Tier verlieren, kein Verständnis dafür haben, daß, aus welchem Grund auch immer, während der Saison, d. h. des Weideabtriebs, solche Mengen wie 100 000 t Rindfleisch oder, da eine t Rindfleisch 3,5 Tieren entspricht, das Fleisch von 350 000 Tieren in die Europäische Gemeinschaft eingeführt werden?
Gallus, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege, ich habe dafür volles Verständnis. Doch ich muß hier zwei Dinge erwähnen.
Erstens. Die Bundesrepublik Deutschland und die EG sind gehalten, Verträge einzuhalten.
Zweitens muß ich daran erinnern, daß die Rindfleischsituation in Deutschland schwieriger als in den übrigen Gebieten Europas ist, weil hier im Zusammenhang mit der Einführung der Milchquote verstärkt auf Rindfleischproduktion gesetzt worden ist und die Ausdehnung der Rindfleischproduktion — besonders bei Bullen um 10% — nirgends so stark wie in der Bundesrepublik Deutschland erfolgt ist.
Da wir hier bewußt selber zu dieser Situation beigetragen haben, müssen wir auch sehen, wie wir mit den Dingen fertigwerden. Die Bundesrepublik Deutschland hat j a nun, obwohl die EG-Kommission nur für 3 Wochen die Intervention von Hälften zugebilligt hat, alles unternommen, daß, nachdem es in die Intervention von Hintervierteln übergeht, auch noch Vorderviertel interveniert werden können. Wir haben diese Vorsorge getroffen. Ich glaube, daß in den nächsten Wochen über diesen Weg eine gewisse Erleichterung an den Märkten eintreten wird. Allerdings kann ich nicht versprechen, daß sich daraus höhere Preise ergeben werden.