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ID1016211500

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    Plenarprotokoll 10/162 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 162. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 Inhalt: Eintritt der Abg. Frau Pack in den Deutschen Bundestag 12047 A Bestimmung des Abg. Seiters als ordentliches und des Abg. Dr. Stercken als stellvertretendes Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 12047 B Bestimmung des Abg. Dr. Penner als stellvertretendes Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Schmude 12047 B Erweiterung der Tagesordnung 12047 B, 12121A, 12152A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 12047 C Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages, den früheren Bundesminister der Finanzen, Dr. h. c Alex Möller 12059 D Begrüßung des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Justizminister Neuseelands, Honourable Geoffrey W. R. Palmer 12060 C Aktuelle Stunde betr. krebserzeugende Wirkung von Formaldehyd Frau Hönes GRÜNE 12047 D Dolata CDU/CSU 12048 C Urbaniak SPD 12049 C Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFG 12050A Reimann SPD 12051 A Eimer (Fürth) FDP 12051 D Frau Augustin CDU/CSU 12052 C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 12053 B Frau Dr. Hartenstein SPD 12053 D Dr. Faltlhauser CDU/CSU 12055A Frau Dr. Neumeister CDU/CSU 12056 A Müller (Düsseldorf) SPD 12056 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 12058A Frau Dr. Adam Schwaetzer FDP . . . 12059 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind — Schutz des ungeborenen Lebens" — Drucksache 10/3805 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/3914 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3915 — Schlottmann CDU/CSU 12061 A Frau Zutt SPD 12061 D Eimer (Fürth) FDP 12063 C Frau Wagner GRÜNE 12064 A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 162. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFG 12064 D Präsident Dr. Jenninger 12065 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 10. September 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Zusammenarbeit im Bereich von Ems und Dollart sowie an den angrenzenden Gebieten (Kooperationsvertrag Ems-Dollart) — Drucksache 10/3917 — Bohlsen CDU/CSU 12066 A Schulte (Menden) GRÜNE 12067 D Möllemann, Staatsminister AA 12069 B Ewen SPD 12070 D Bredehorn FDP 12073A Dr. Albrecht, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen 12074 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Initiativen zur Abrüstung und Rüstungskontrolle zu dem Antrag der Fraktion der SPD Abrüstungsinitiative aus vier Kontinenten zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Sicherheits- und Rüstungskontrollpolitik — Drucksachen 10/1298, 10/1573, 10/1674, 10/3357 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Borgmann, Lange und der Fraktion DIE GRÜNEN Stationierung neuer chemischer Kampfstoffe auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/3541 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Borgmann, Lange und der Fraktion DIE GRÜNEN Abzug chemischer Kampfstoffe vom Boden der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/3817 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zum Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur Erklärung der Bundesregierung zum Ergebnis der NATO-Konferenz am 9./10. Juni 1983 — Drucksachen 10/150, 10/3494 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Abzug chemischer Kampfstoffe vom Boden der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/3924 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 12077 A Voigt (Frankfurt) SPD 12079 B Dr. Feldmann FDP 12082 B Frau Borgmann GRÜNE 12084 A Wimmer (Neuss) CDU/CSU 12086 A Dr. Scheer SPD 12088 A Möllemann, Staatsminister AA 12090 B Verheugen SPD 12094 B Lange GRÜNE 12096 B Berger CDU/CSU 12096 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes — Drucksache 10/3407 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/3859 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3890 — Dr. Nöbel SPD 12100 B Jagoda CDU/CSU 12100 D Baum FDP 12101C Ströbele GRÜNE 12101 D Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12102 B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/3906 — Schäfer (Offenburg) SPD 12121 B Dr. Laufs CDU/CSU 12124 D Ströbele GRÜNE 12127 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 162. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 III Dr. Hirsch FDP 12128C Regenspurger CDU/CSU 12130 B Dr. Wernitz SPD (Erklärung nach § 31 GO) 12132 D Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/3931 (neu) — Ströbele GRÜNE 12133A Broll CDU/CSU 12133 D Dr. Wernitz SPD 12134 D Baum FDP 12136A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Schulte (Menden), Tatge, Vogel (München), Bueb und der Fraktion DIE GRÜNEN Neue schwere Bedenken gegen die Genehmigung der Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf zur Gewinnung von Uran und Plutonium — Drucksache 10/3809 — Bueb GRÜNE 12136 D Fellner CDU/CSU 12139 A Dr. Wernitz SPD 12141A Dr.-Ing. Laermann FDP 12142 D Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 12144 B Vizepräsident Frau Renger . . . 12137 C, 12145 C Namentliche Abstimmungen . 12145D, 12148 C Ergebnis 12146D, 12150C Mann GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 12145 D Dr. Jobst CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12146 B Frau Hönes GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 12148 B Beratung der Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Sexueller Mißbrauch von Kindern — Drucksachen 10/2389, 10/3845 — Frau Wagner GRÜNE 12149 A Link (Diepholz) CDU/CSU 12152 B Gilges SPD 12153 C Frau Dr. Segall FDP 12155 B Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 12156A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte, der Patentanwälte und der Notare — Drucksache 10/3854 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . . 12157 B Dr. Schwenk (Stade) SPD 12158A Eylmann CDU/CSU 12159 C Mann GRÜNE 12161A Kleinert (Hannover) FDP 12162 C Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Abfallbeseitigungsgesetzes — Drucksache 10/3629 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Abfallbeseitigungsgesetzes — Drucksache 10/3630 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Erstellung eines bundesweiten Altlastenkatasters — Drucksache 10/3625 (neu) — Frau Hönes GRÜNE 12164C Schmidbauer CDU/CSU 12166C Frau Dr. Hartenstein SPD 12168 C Baum FDP 12170 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Kelly und der Fraktion DIE GRÜNEN Verhütung und Behandlung von Krebserkrankungen im Erwachsenenalter — Drucksachen 10/2266, 10/3675 — Frau Kelly GRÜNE 12172 B Werner (Ulm) CDU/CSU 12174 B Müller (Düsseldorf) SPD 12175D Frau Dr. Segall FDP 12177 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Margarinegesetzes — Drucksache 10/3159 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/3658 — 12178 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 162. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Handelsgesetzbuchs und anderer Gesetze (Zweites Seerechtsänderungsgesetz) — Drucksache 10/3852 — 12179 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verfahren bei der Errichtung und Verteilung eines Fonds zur Beschränkung der Haftung für Seerechtsforderungen (Seerechtliche Verteilungsordnung) — Drucksache 10/3853 — 12179 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen von 1976 über die Beschränkung der Haftung für Seeforderungen — Drucksache 10/3553 — 12179 C Beratung der Sammelübersicht 99 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3895 — 12179 C Beratung der Sammelübersicht 103 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3939 — 12179 D Fragestunde — Drucksache 10/3918 vom 27. September 1985 — Vertretung Jugendlicher bei Gerichtsverfahren durch einen Rechtsbeistand MdlAnfr 1, 2 27.09.85 Drs 10/3918 Gilges SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 12103A ZusFr Gilges SPD 12103 B ZusFr Ströbele GRÜNE 12104A Deutscher und französischer Anteil am Hermes-Projekt MdlAnfr 3 27.09.85 Drs 10/3918 Würtz SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 12104 B ZusFr Würtz SPD 12104 B ZusFr Fischer (Homburg) SPD 12104 C Haltung des Bundeskanzlers zu dem Maßnahmenkatalog der EG gegen Südafrika und deren Darstellung durch die CSU-Landesleitung MdlAnfr 4, 5 27.09.85 Drs 10/3918 Schily GRÜNE Antw StMin Vogel BK 12105A ZusFr Schily GRÜNE 12105 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 12105 C ZusFr Verheugen SPD 12105 D ZusFr Ströbele GRÜNE 12106A ZusFr Senfft GRÜNE 12106 B ZusFr Dr. Penner SPD 12106 B ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 12106 C Auffassungsunterschiede zwischen Bundeskanzler und Bundesaußenminister einerseits und den CSU-Bundesministern andererseits über die Kabinettsbeschlüsse zur Änderungskündigung des Kulturabkommens und zur Beteiligung der Bundesregierung an den EG-Maßnahmen gegenüber Südafrika MdlAnfr 8, 9 27.09.85 Drs 10/3918 Dr. Hauchler SPD Antw StMin Vogel BK 12107 D ZusFr Dr. Hauchler SPD 12108A ZusFr Toetemeyer SPD 12108 B ZusFr Grünbeck FDP 12108C Haltung des Bundeskanzlers zu den von den EG-Außenministern beschlossenen Maßnahmen gegenüber Südafrika und deren Darstellung durch die CSU-Landesleitung MdlAnfr 10, 11 27.09.85 Drs 10/3918 Verheugen SPD Antw StMin Vogel BK 12109 C ZusFr Verheugen SPD 12109 C ZusFr Schily GRÜNE 12110A ZusFr Löffler SPD 12110 B ZusFr Duve SPD 12110B ZusFr Senfft GRÜNE 12110C ZusFr Frau Hönes GRÜNE 12110C ZusFr Dr. Penner SPD 12111 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 12111C ZusFr Gilges SPD 12111 D ZusFr Dr. Hauchler SPD 12112A Kabinettsbeschluß zur Änderungskündigung des Kulturabkommens mit Südafrika MdlAnfr 12, 13 27.09.85 Drs 10/3918 Toetemeyer SPD Antw StMin Vogel BK 12112 B ZusFr Toetemeyer SPD 12112 C ZusFr Duve SPD 12112C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 162. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 V ZusFr Schily GRÜNE 12113 B ZusFr Frau Eid GRÜNE 12113 C ZusFr Dr. Hornhues CDU/CSU 12113 D ZusFr Schulte (Menden) GRÜNE . . . 12113 D ZusFr Klein (München) CDU/CSU . . 12114A ZusFr Verheugen SPD 12114B Haltung des Bundeskanzlers und des Ministerpräsidenten Strauß zu Südafrika MdlAnfr 16, 17 27.09.85 Drs 10/3918 Bindig SPD Antw StMin Vogel BK 12114 B ZusFr Bindig SPD 12114C ZusFr Duve SPD 12114 D ZusFr Klein (München) CDU/CSU . . 12114D ZusFr Gilges SPD 12115 C ZusFr Toetemeyer SPD 12115 D ZusFr Schily GRÜNE 12116 A Erklärung des Ausdrucks „Deutschstämmige" MdlAnfr 20 27.09.85 Drs 10/3918 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . . 12116B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 12116 B Beurteilung der bei Abschluß der Ostverträge bestehengebliebenen Rechtsfragen MdlAnfr 21 27.09.85 Drs 10/3918 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Stavenhagen AA . . . . 12116C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 12117 A Abschneiden des Leopard II beim Internationalen Panzerwettschießen (CAT '85) MdlAnfr 30 27.09.85 Drs 10/3918 Löffler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 12117 B ZusFr Löffler SPD 12117 B Zusammenhang zwischen dem Aufenthalt zweier Hauptleute der Bundeswehr bei der südafrikanischen Armee in Namibia und der Einladung südafrikanischer Soldaten ins Bundesverteidigungsministerium MdlAnfr 32, 33 27.09.85 Drs 10/3918 Frau Eid GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 12117D ZusFr Frau Eid GRÜNE 12117 D ZusFr Ströbele GRÜNE 12118C Flugtauglichkeit der an dem Flugzeugabsturz am 31. Januar 1985 in Bremerhaven beteiligten Besatzungen; Vorsorge der Luftwaffe für die einwandfreie körperliche Verfassung der Besatzungen MdlAnfr 34, 35 27.09.85 Drs 10/3918 Grunenberg SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 12118C ZusFr Grunenberg SPD 12118 D Verlagerung von Tiefflügen ins Ausland; Verhandlungen mit der Türkei MdlAnfr 38 27.09.85 Drs 10/3918 Würtz SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 12119B ZusFr Würtz SPD 12119C ZusFr Schulte (Menden) GRÜNE . . . 12119C ZusFr Werner (Westerland) GRÜNE . 12119 D ZusFr Senfft GRÜNE 12120A ZusFr Ströbele GRÜNE 12120A Beeinträchtigung der Luftverkehrssicherheit im Düsseldorfer Luftraum durch den Versuch zur zivil-militärischen Flugsicherung (Sobernheimer Konzept) MdlAnfr 46 27.09.85 Drs 10/3918 Ströbele GRÜNE Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 12120C ZusFr Ströbele GRÜNE 12120C ZusFr Frau Dann GRÜNE 12120 D ZusFr Senfft GRÜNE 12120 D ZusFr Schulte (Menden) GRÜNE . . . 12121A Nächste Sitzung 12179 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12181*A Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Wernitz (SPD) nach § 31 GO zur Beratung des Antrags der Fraktion der SPD — Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — (Drucksache 10/3906 — neu —) 12181*C Anlage 3 Goethe-Institut zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland und zur Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit e.V. Republik Südafrika MdlAnfr 18 20.09.85 Drs 10/3857 Frau Borgmann GRÜNE SchrAntw StMin Möllemann AA . . . 12182*A VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 162. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 Anlage 4 Opfer der Zivilbevölkerung durch militärische Aktionen Äthiopiens in Somalia MdlAnfr 18, 19 27.09.85 Drs 10/3918 Oostergetelo SPD SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 12182* B Anlage 5 Existenz eines Geheimvertrages über die Rechte der US-Streitkräfte im Spannungsfall zwischen Großbritannien und den USA; Abschluß eines vergleichbaren deutsch-amerikanischen Abkommens MdlAnfr 22, 23 27.09.85 Drs 10/3918 Dr. Kübler SPD SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen AA . 12182* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 162. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 12047 162. Sitzung Bonn, den 3. Oktober 1985 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 4. 10. Antretter * 4. 10. Austermann 4. 10. Berger * 4. 10. Berschkeit 4. 10. Biehle 4. 10. Dr. Blank 4. 10. Böhm (Melsungen) * 4. 10. Büchner (Speyer) * 3. 10. Dr. Corterier 4. 10. Dr. Ehrenberg 4. 10. Eickmeyer 4. 10. Dr. Enders 4. 10. Frau Fischer * 4. 10. Fischer (Homburg) 4. 10. Haase (Fürth) * 4. 10. Dr. Hauchler 4. 10. Dr. Holtz * 4. 10. Horacek * 4. 10. Dr. Geißler 4. 10. Grunenberg 4. 10. Dr. Häfele 3. 10. Ibrügger 4. 10. Jäger (Wangen) 3. 10. Jaunich 3. 10. Kittelmann * 3. 10. Dr. Kreile 4. 10. Frau Krone-Appuhn 4. 10. Dr. Kübler 4. 10. Dr. Graf Lambsdorff 4. 10. Lemmrich * 4. 10. Lenzer 4. 10. Matthäus-Maier 4. 10. Dr. Mitzscherling 3. 10. Dr. Müller ** 3. 10. Müller (Remscheid) 4. 10. Nelle 4. 10. Neumann (Bramsche) 3. 10. Oostergetelo 3. 10. Rapp 4. 10. Reddemann * 4. 10. Roth 3. 10. Dr. Rumpf * 4. 10. Schäfer (Mainz) 4. 10. Dr. Scheer ** 3. 10. Schmidt (Hamburg) 4. 10. Schmidt (München) * 4. 10. Dr. Schneider 3. 10. Schröder (Hannover) 4. 10. Schulte (Unna) * 3. 10. Schwarz * 4. 10. Sieler 4. 10. Dr. Soell ** 3. 10. Dr. Freiherr Spies v. Büllesheim** 3. 10. Stahl 4. 10. Stobbe 4. 10. Dr. Stoltenberg 4. 10. Dr. Unland * 4. 10. Voigt (Sonthofen) 4. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Vosen 4. 10. Dr. Voss 4. 10. Dr. Warnke 4. 10. Dr. von Wartenberg 4. 10. Weiß 4. 10. Dr. Wulff * 4. 10. Zierer ** 4. 10. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Wernitz (SPD) nach § 31 GO zur Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 10/3906 - neu -): Am 26. September 1985 hat die SPD-Bundestagsfraktion über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Zusammenhang mit den Spionagefällen der letzten Wochen beraten und entschieden. Es ist keine Frage und selbstverständlich, daß ich die einmal getroffene Entscheidung der Fraktion für einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß respektiere und solidarisch mittrage. Auf Grund der vorangegangenen Innenausschußsitzungen und aller darüber hinaus vorliegenden Informationen zu den aktuellen Spionagefällen war ich zu der Überzeugung gelangt, daß die Einsetzung einer Kommission unter Leitung einer politisch erfahrenen unabhängigen Persönlichkeit einem Untersuchungsausschuß vorzuziehen wäre. In der Vergangenheit hat man dieses Verfahren z. B. durch die Höcherl-Kommission im Mordfall Schleyer mit Erfolg und konstruktiven Ergebnissen gewählt. Auch dieser Weg hätte die intensive politische und parlamentarische Aufarbeitung der Spionagefälle in sämtlichen Gremien des Parlaments in jeder Hinsicht gewährleistet. Im politischen Zentrum steht für mich die Tatsache, daß sich der ehemalige Oppositionspolitiker Zimmermann mit seinen früheren strammen Parolen und Vorwürfen an die sozialliberale Koalition zur inneren Sicherheit nunmehr im Amt des Bundesinnenministers teilweise selbst widerlegt und in Zweifel bringt. Nach meiner Auffassung und vielen Erfahrungen der Vergangenheit ist das Instrument des parlamentarischen Untersuchungsausschusses nur bedingt geeignet, dies im Zentrum der politischen Diskussion zu halten. Eine Kommission hätte demgegenüber nichts unter den Teppich gekehrt und zugleich gezielt sachkundige Verbesserungsvorschläge unterbreiten können. Außerdem hätte dies den spezifischen Gegebenheiten der Nachrichtendienste besser entsprochen. Vor diesem Hintergrund ist mein Votum gegen einen Untersuchungsausschuß in der Fraktionssitzung zu werten. 12182* Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 162. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 3. Oktober 1985 Ich respektiere die getroffene Entscheidung der Fraktion, daß der Untersuchungsausschuß ein geeigneter Weg ist, die politische Verantwortung des Bundesinnenministers in den Spionagefällen herauszufiltern. Die Unionsparteien müssen zur Kenntnis nehmen, daß meine Argumentation und Abstimmung im Rahmen der demokratischen Willensbildung innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion ein Dissens in der Frage des Verfahrens, des Weges und der Zweckmäßigkeit, nicht aber der politischen Bewertung und Zielsetzung war. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Möllemann auf die Frage der Abgeordneten Frau Borgmann (GRÜNE) (Drucksache 10/3857 Frage 18): Plant die Bundesregierung trotz der krisenhaften Zuspitzung der Lage in Südafrika und der zunehmenden internationalen Sanktionsmaßnahmen immer noch, ein Goethe-Institut in Johannesburg zu eröffnen, und wie begründet sie ihre Haltung? Diese Frage stellt sich gegenwärtig nicht, da es bekanntlich jetzt darum geht, nach der Änderungskündigung des Kulturabkommens mit Südafrika ein neues Abkommen auszuhandeln, in dem die kulturelle Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten dergestalt geregelt ist, daß alle Bevölkerungsgruppen an ihr teilhaben. Ich verweise im übrigen auf die vom Deutschen Bundestag am 26. September 1985 angenommene Entschließung zur kulturellen Zusammenarbeit mit allen Bevölkerungsgruppen Südafrikas. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Oostergetelo (SPD) (Drucksache 10/3918 Fragen 18 und 19): Welche Informationen liegen der Bundesregierung darüber vor, daß äthiopische Truppen Mitte dieses Monats militärische Aktionen auf dem Gebiet der Republik Somalia durchgeführt haben, und wie beurteilt die Bundesregierung diesen Vorfall? Kann die Bundesregierung gemäß ihrem Informationsstand bestätigen, daß durch Bombardierung von Städten und Dörfern in der Hauptsache die Zivilbevölkerung Opfer der Luftangriffe gewesen ist, und hat die Bundesregierung bejahendenfalls eine dieses Faktum berücksichtigende Beurteilung des Vorfalls den Regierungen beider Staaten zur Kenntnis gebracht, um darauf hinzuwirken, daß eine Wiederholung vermieden wird? Zu Frage 18: Der Bundesregierung liegen aus verschiedenen Quellen Informationen vor, daß es Mitte des vergangenen Monats im somalisch-äthiopischen Grenzgebiet zu Zwischenfällen lokaler Bedeutung gekommen ist. Diese Informationen erlauben jedoch kein Urteil über die Frage, von wem diese Zwischenfälle verursacht worden sind. Zu Frage 19: Die Bundesregierung kann nach ihrem Informationsstand nicht bestätigen, daß bei den Zwischenfällen Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung stattgefunden haben. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Kübler (SPD) (Drucksache 10/3918 Fragen 22 und 23): Wie beurteilt die Bundesregierung die Enthüllungen der Zeitschrift „New Statesman", wonach zwischen London und Washington ein Geheimvertrag existieren soll, der den US-Streitkräften im Spannungsfall u. a. gewisse Hoheitsrechte einräumt, und ist der Bundesregierung bekannt, ob dieser Geheimvertrag tatsächlich existiert? Besteht zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den USA ein vergleichbares Abkommen, oder zielt die Bundesregierung darauf ab, durch Verhandlungen mit der amerikanischen Regierung einen solchen Vertrag abzuschließen? Zu Frage 22: Der Bundesregierung ist der erwähnte Artikel der Zeitschrift „New Statesman" bekannt. Die britische Regierung hat die Existenz eines britisch-amerikanischen Vertrages bestätigt. Zu dessen Inhalt kann die Bundesregierung nicht Stellung nehmen. Zu Frage 23: Ihre Frage zielt offenbar auf das Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über Unterstützung durch den Aufnahmestaat in Krisen oder Krieg (WARTIME HOST NATION SUPPORT-Abkommen — WHNS) vom 15. April 1982. Hierbei handelt es sich nicht um ein Geheimabkommen. Der Wortlaut des Abkommens ist vielmehr im BGBl. 1982 II, S. 451, veröffentlicht. Souveränitätsrechte der Bundesrepublik Deutschland sind entgegen mißverständlichen Darstellungen in einigen Medien durch das Abkommen nicht eingeschränkt.
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    Rede von Dr. Hermann Scheer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Staatsminister, da wir hier im Bundestag und nicht in Münchhausens Märchenstunde sind: Könnten Sie sich noch einmal darauf besinnen, daß ich eben die Möglichkeit und die Notwendigkeit hervorgehoben habe, daß man seitens der Bundesregierung auf die immer vorhandenen französischen und auch chinesischen Positionen eingeht, an Abrüstungsverhandlungen teilzunehmen, wenn die Supermächte um 50% reduzieren? Dies ist ein Sachverhalt, der nie anderes war und von uns nie anderes gesehen wurde, für den sich jetzt aber vielleicht erstmals die Chance der Realisierung bieten würde, wenn Sie mitmachen.
    Möllemann, Staatsminister: Auf diesen Punkt, in dem Sie jetzt etwas differenzierter darstellen, unter welchen Bedingungen Sie sich eine Beteiligung der französischen Partner an den Verhandlungen vorstellen, komme ich gleich zu sprechen.
    Die politische Funktion der Nuklearwaffen wird mit der Umstrukturierung des Nuklearpotentials der NATO auf Grund der Verwirklichung des Doppelbeschlusses und des Montebello-Beschlusses noch unterstrichen, denn die darin enthaltenen Reduzierungsentscheidungen, die das Nuklearpotential der NATO in Europa auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren führen, bewirken bei deutlichem Abbau von Gefechtsfeldwaffen einen Trend zu weiterreichenden Systemen.
    Auch hier, meine verehrten Kollegen von der SPD, muß man doch klarstellen, daß Ihre Behauptung, der Bundeskanzler und die Bundesregierung setzten sich nicht für die Umsetzung der Ankündigung, Frieden mit immer weniger Waffen zu schaffen, ein, auf diesem Felde keine Entsprechung findet. Von 7000 nuklearen Sprengköpfen in Europa werden wir bis Ende 1988 angesichts der Reduzierungsbeschlüsse auf 4600 kommen. Es ist nicht richtig, wenn Sie dann sagen, es kämen mehr Nuklearwaffen hierher. Wir können darüber streiten, ob das nicht immer noch zu viele sind, aber die schlichte Aussage, die Politik dieser Regierung führe nicht zu weniger Waffen, die Regierung bemühe sich nicht darum, und es kämen im Gegenteil mehr Waffen hierher, ist falsch, und Sie sollten sie künftig unterlassen.
    Zu chemischen Waffen hat sich die Bundesregierung wiederholt gegenüber dem Parlament geäußert. Ich erinnere nur an die Antworten auf drei



    Staatsminister Möllemann
    Große Anfragen aus dem Jahre 1983 oder an die Behandlung der Petition Steinkamp vor etwa einem Jahr. Die bei diesen Gelegenheiten dargestellte Position der Bundesregierung, die übrigens in der Kontinuität der vorherigen Bundesregierungen steht, gilt unverändert fort. Lassen Sie mich einige zentrale Punkte herausgreifen.
    Solange die Bedrohung mit chemischen Waffen durch den Warschauer Pakt fortbesteht, hält es das Bündnis für unerläßlich — wie übrigens die frühere Bundesregierung auch —, im NATO-Bereich eine im Umfang begrenzte Repressalienkapazität aufrechtzuerhalten, um einen Aggressor von einem völkerrechtswidrigen Einsatz chemischer Waffen abzuhalten.
    Es läßt sich übrigens in Bundestagsdrucksachen wortgleich eine Antwort nachlesen, die der seinerzeitige Parlamentarische Staatssekretär von Bülow dem Deutschen Bundestag gegeben hat. Ich fände es gut, wenn Herr von Bülow an dieser sicherheitspolitischen Debatte teilnähme und diesen interessanten Sinneswandel einmal erläutern könnte.

    (Wimmer [Neuss] [CDU/CSU]: Der hat Gedächtnisschwund!)

    Innerhalb dieses Bündnisses verfügen nur die USA über einen begrenzten Bestand an chemischen Waffen. Die Bundesregierung, die schon 1954 einen Verzicht auf A-, B- und C-Waffen ausgesprochen hat und an diesem Verzicht auch festhält, hält es angesichts der Bedrohung durch den Warschauer Pakt für dringend erforderlich, die Bemühungen um ein weltweites, umfassendes und verläßlich verifizierbares Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung von chemischen Waffen fortzusetzen und zu intensivieren.
    Die Vereinigten Staaten haben im Gegensatz zur Sowjetunion vor 16 Jahren die weitere Produktion chemischer Kampfstoffe eingestellt. Die Hoffnung, dadurch den Abschluß einer umfassenden Verbotskonvention für chemische Waffen zu fördern, hat sich trotz jahrelanger Verhandlungen nicht erfüllt.
    Vielleicht darf ich, wenn es auch etwas ungewöhnlich ist, den nächsten sozialdemokratischen Redner, der hier sprechen wird, einmal bitten, uns in diesem Zusammenhang die Auffassung der SPD darzustellen — wir wären daran sehr interessiert —, weshalb nach Meinung der SPD während des 16jährigen Moratoriums der USA im Bereich der chemischen Waffen die Sowjetunion ein beispielloses Programm zur Anschaffung chemischer Kampfstoffe durchgeführt und ihre Streitkräfte mit Spezialeinheiten ausgestattet hat, die in der Lage sind, mit chemischen Kampfstoffen zu kämpfen.
    Man muß sich mit dieser Frage auseinandersetzen,

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Natürlich!)

    wenn man — wie Frau Borgmann — sagt, nötig seien einseitige Schritte. Wir können uns darüber streiten, welche einseitigen Schritte zureichend sind. Aber ein 16jähriger Verzicht auf die Produktion chemischer Kampfstoffe ist doch ein einseitiger Schritt.

    (Frau Borgmann [GRÜNE]: Von unserem Land her!)

    — Wir sind nun einmal Bündnispartner. Bei anderer Gelegenheit sprechen Sie sehr wohl von der amerikanischen Regierung. Sie sprechen ja auch im Bereich der chemischen Kampfstoffe davon.
    Die Frage, meine Damen und Herren, ist: Welchen Sinn macht eine einseitige Vorleistung, dargestellt am Beispiel der chemischen Kampfstoffe,

    (Ströbele [GRÜNE]: Und welchen Sinn hat es, das Zeug hier zu lagern?)

    wenn wir von seiten der westlichen Staatengemeinschaft für 16 Jahre auf die Produktion solcher Kampfstoffe verzichten und dieses von der anderen Seite „honoriert" wird mit der Produktion gigantischer Kampfstoffmengen in demselben Bereich und mit der Aufstellung und Ausbildung von Spezialeinheiten, die mit diesen Kampfstoffen im Bereich des Warschauer Pakts umgehen können? Sie müssen diese Frage beantworten, weil es doch keinen Sinn macht, solche Vorschläge zu unterbreiten, wenn diese immer so ausgehen.

    (Beifall der Abg. Frau Dr. Wex [CDU/CSU] — Ströbele [GRÜNE]: Sie reden ja nicht mit denen! — Zuruf des Abg. Voigt [Frankfurt] [SPD])

    Eine Entscheidung zur Aufnahme der Produktion binärer Kampfstoffe in den USA steht bisher aus. Der US-Kongreß hat seine abschließende Zustimmung noch nicht gegeben. Vertreter der Administration haben zuletzt erst gegenüber einer Delegation des Verteidigungsausschusses erklärt, daß keine Absicht besteht, binäre Waffen außerhalb der USA zu stationieren.
    Unsere Haltung in dieser Frage bedarf keiner vorbeugenden Verpflichtung, wie sie uns aus Teilen der Opposition empfohlen wird. Die Bundesregierung läßt sich durch solche Scheingefechte nicht darin beirren, daß höchste Priorität den Bemühungen um ein weltweites, umfassendes und verläßlich kontrollierbares Verbot chemischer Waffen gilt. Dieses in Genf angestrebte Ziel — ich fand, daß der Kollege Feldmann das in seiner sachlichen Begründung sehr einleuchtend dargestellt hat — sollte nicht durch Teillösungen unterlaufen werden, die insbesondere in der zentralen Überprüfungsfrage hinter den Verhandlungsstand von Genf zurückfallen.
    Dies bestimmt nach sorgfältiger Prüfung auch unsere Antwort auf die Schreiben von Herrn Honecker und Herrn Strougal. Wir schlagen vor, daß unsere Delegationen im Rahmen der Genfer Abrüstungskonferenz Gespräche aufnehmen, welche die noch offenen Fragen eines Abkommens über ein weltweites Verbot zum Gegenstand haben. Indem wir uns gemeinsam für die Lösung dieser zentralen Problematik einsetzen — und nur so —, können unsere Regierungen einen wertvollen Beitrag zur Förderung der laufenden Genfer Verhandlungen leisten.



    Staatsminister Möllemann
    Noch einige Bemerkungen zu den umfassenden sicherheits- und rüstungskontrollpolitischen Anträgen. Wir haben zu diesen vor den Fachausschüssen Stellung genommen; ich möchte folgende Punkte hervorheben.
    Erstens. Die Bundesregierung unterstützt uneingeschränkt und nachdrücklich die am 8. Januar 1985 zwischen den USA und der UdSSR vereinbarten Ziele der Genfer Verhandlungen. Es geht darum, ein Wettrüsten im Weltraum zu verhindern und es auf der Erde zu beenden. Es geht um wirksame Übereinkünfte, die Nuklearwaffen strategischer und mittlerer Reichweite zu begrenzen und zu verringern. Es geht also um die Festigung der strategischen Stabilität. Diese Ziele lassen sich nur erreichen, wenn sich die Verhandlungsparteien unter Berücksichtigung der legitimen gegenseitigen Sicherheitsinteressen ernsthaft und flexibel um kooperative Lösungen bemühen. Es muß also ohne Vorbedingungen verhandelt werden. Alle in Genf zu behandelnden Fragen müssen in ihrem wechselseitigen Zusammenhang erwogen und gelöst werden. Drastische, zuverlässig überprüfbare Reduzierungen der nuklearen Offensivpotentiale werden zwangsläufig die Notwendigkeit und den Umfang neuartiger, bisher nicht existierender Defensivsysteme beeinflussen. Und seien Sie getrost: Der Beschluß des Bundessicherheitsrates in diesem Zusammenhang gilt unverändert in allen seinen Punkten fort.

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Weiß das auch der Bundeskanzler?)

    Die Bundesregierung ist sich bewußt, daß angesichts der vielschichtigen und komplizierten Verhandlungsmaterie Ergebnisse ihre Zeit brauchen. Sie hat es daher wie unsere amerikanischen Partner begrüßt, daß es nunmehr einen konkreten sowjetischen Reduzierungsvorschlag gibt. Man muß nun abwarten, wie dieser Vorschlag im einzelnen aussieht, wenn er in Genf am Verhandlungstisch dargelegt und analysiert wird.
    Der gegenwärtigen dritten Verhandlungsrunde kommt auch im Hinblick auf das Gipfeltreffen zwischen Präsident Reagan und Generalsekretär Gorbatschow besondere Bedeutung zu. Die Bundesregierung hofft, daß es auf der Grundlage der vorliegenden Vorschläge möglich sein wird, die beiderseitigen Positionen einander anzunähern.
    Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, daß die europäischen Interessen bei den amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen voll berücksichtigt werden. Wir werden die bewährten Konsultationsmechanismen des Bündnisses nutzen, um aktiv auf die Verhandlungen Einfluß zu nehmen. Die Bundesregierung wird insbesondere alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Mittelstreckenproblematik einer befriedigenden Lösung zuzuführen.
    Neben den Bündniskonsultationen bieten die kontinuierlichen bilateralen Konsultationen mit der amerikanischen Regierung Gelegenheit, diesen Standpunkt darzulegen, und dies wird auch in allernächster Zeit erneut geschehen.
    Zweitens. Bei aller fundamentalen Bedeutung der nuklearen Rüstungskontrolle dürfen wir in den Bemühungen um Vertrauensbildung, Rüstungskontrolle und Abrüstung im konventionellen Bereich nicht nachlassen. Daher bleiben für uns die multilateralen Verhandlungsforen ein unverzichtbarer Teil des Rüstungskontrollprozesses. Bei der Konferenz in Stockholm wollen wir mehr Vertrauen durch mehr Offenheit und damit mehr Berechenbarkeit schaffen. Offenheit und Transparenz dürfen nicht die Vorleistung einer Seite bleiben. Wir erbringen diese Offenheit und Transparenz. Getreu dem Mandat der Stockholmer Konferenz wollen wir konkrete vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen vereinbaren, die in ganz Europa anzuwenden sind. Wir sind bereit, im Zusammenhang mit solchen Maßnahmen, die bestehendes Gewaltverbot konkretisieren, auch den Gewaltverzicht erneut feierlich zu bekräftigen. Dieser muß allerdings überall und gegenüber jedermann gelten. Die Bundesregierung ist entschlossen, konstruktiv daran mitzuarbeiten, daß vor Beginn der Wiener KSZE-Folgekonferenz ein substantielles Verhandlungsergebnis erzielt werden kann.
    Drittens. Bei den Wiener MBFR-Verhandlungen ist es unser Ziel, durch beiderseitige Truppenreduzierungen und begleitende Maßnahmen ein paritätisches Kräfteverhältnis bei konventionellen Streitkräften in Mitteleuropa herzustellen. Herstellung von Personalparität erfordert jedoch unterschiedlich tiefe Einschnitte in die Streitkräfte beider Seiten. Ein solches Abkommen ist deshalb nur zu verantworten, wenn seine Einhaltung durch wirksame Kontrollen gewährleistet ist. Hier liegt eine der größten Schwierigkeiten mit dem Osten. Wir wollen im Bündnis Vorschläge erarbeiten, die konstruktive Lösungsansätze bieten. Auch in der Frage der Datenklärung sind wir vor einem wichtigen Abschnitt.
    Viertens. Es ist zu begrüßen, daß die Dritte Überprüfungskonferenz zum Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen, die am 20. September in Genf zu Ende ging, entgegen manchen skeptischen Erwartungen — auch hier im Hause — und im Gegensatz zur Zweiten Überprüfungskonferenz ein substantielles Schlußdokument vorlegen konnte, das den Willen der Teilnehmerstaaten zum Ausdruck bringt, den Nichtverbreitungsvertrag als wichtiges Element der Rüstungskontrolle und der internationalen Sicherheit sowie als gute Grundlage für die friedliche Nutzung der Kernenergie und der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu erhalten und zu stärken. Wir haben zu diesem Ergebnis beigetragen.
    Ich möchte betonen, daß die Bundesregierung dem Ziel eines umfassenden und überprüfbaren Atomteststopps nach wie vor große Bedeutung beimißt. Deswegen arbeiten wir an der Lösung des Verifikationsproblems mit. Ich konnte Ihnen ja vor einigen Tagen, in der vergangenen Woche, darstellen, daß wir dazu einen praktikablen Vorschlag mit einem Netzwerk seismologischer Stationen eingebracht haben. Ich hoffe, daß dieser Vorschlag Zustimmung findet.



    Staatsminister Möllemann
    Das von der Sowjetunion am 6. August einseitig erklärte Testmoratorium sieht keinen Überwachungsmechanismus vor und führt daher der Lösung dieser Frage nicht näher. Wir haben jedoch mit Interesse nachträgliche sowjetische Äußerungen vermerkt, daß für einen umfassenden Teststopp geeignete nationale und internationale Kontrollmaßnahmen notwendig seien.
    Zum Schluß noch eine Bemerkung, Herr Präsident, meine Damen und Herren, zu der Aussage, die offenkundig wohl nicht nur als roter Faden die Debattenbeiträge der Opposition im Parlament künftig durchziehen, sondern auch eine der Hauptlinien der Auseinandersetzung im Wahlkampf der Jahre 1986/1987 sein soll. Ich glaube, Herr Kollege Voigt und Herr Kollege Scheer, es ist nicht sehr redlich, wenn Sie versuchen, diese Regierungskoalition als eine zu bezeichnen, die an Rüstungskontrollpolitik und Abrüstung kein Interesse habe, sondern im Gegenteil, irgendwie mit finsterer Entschlossenheit die Ausgaben für die Verteidigung drastisch heraufsetzen und aufrüsten wolle. Ich habe mir gerade noch einmal die Anteile des Verteidigungshaushaltes am Bundeshaushalt in den Phasen der verschiedenen Regierungen geben lassen. Das ist interessant. Da findet man, daß die Steigerungsraten am ausgeprägtesten unter sozialdemokratischen Verteidigungsministern waren. Die umfangreichsten Rüstungsbeschaffungsprogramme datieren aus dieser Zeit. Ich kritisiere das nicht, weil sie in dieser Phase auch notwendig waren. Aus einer solchen eigenen, ja doch sehr kurz zurückliegenden Vergangenheit heraus eignet man sich dann eigentlich nicht, mit dem moralischen Zeigefinger herumzulaufen und zu erklären, diese Regierung habe offenbar einen fundamentalen Wandel vollzogen. Ich glaube, es ist dienlich, wenn Sie gelegentlich daran denken, daß das, was wir heute als Politik betreiben, von Leuten wie Hans Apel, Georg Leber und Helmut Schmidt nicht anders betrieben worden ist.

    (Voigt [Frankfurt] [SPD]: Ist das die Empfehlung für einen neuen Verteidigungsminister?)

    Bei Geburtstagsfeiern für diese Kollegen drücken Sie ihnen immer Ihre große Wertschätzung aus. Sie sollten sich dann hier von ihrer Politik nicht so kraß distanzieren.
    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Verheugen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günter Verheugen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Staatsminister Möllemann hat gerade etwas schon oft Gehörtes wiederholt, nämlich mit einem kleinen Trick versucht, der Öffentlichkeit darzustellen, es gebe Abrüstungserfolge in den letzten Jahren. Natürlich wissen wir, daß die Zahl der Gefechtsköpfe verringert worden ist. Aber Herr Möllemann, wenn Sie darüber sprechen, müssen Sie auch darüber reden, daß sich in den letzten Jahren die Struktur und die Qualität der auf deutschem Boden stationierten Atomwaffen dramatisch verändert, und zwar leider vergrößert haben. Wenn Sie die Kampfkraft und die Wirkungen der auf deutschem Boden jetzt stationierten Atomwaffen mit der vor einigen Jahren vergleichen, dann ist das eine Steigerung und eben nicht eine Reduzierung. Einfach Zahlen gegenüberzustellen und zu sagen: so und so viele tausend sind bloß noch da, wäre so, als würden Sie es als einen Abrüstungserfolg darstellen, wenn man ein paar tausend Pistolen abschafft und dafür ein paar hundert Maschinengewehre anschafft. Die Kampfkraft ist dann jedenfalls größer.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich will gerne Ihren Wunsch erfüllen, Herr Staatsminister, noch einmal etwas zu unserer Position bezüglich der chemischen Waffen zu sagen, obwohl ich nicht ganz verstanden habe, was eigentlich daran zu kritisieren ist, wenn wir beiderseitige Abrüstung auf diesem Gebiet verlangen. Kein Mensch hier bestreitet ja die Tatsache, daß die Sowjetunion auf dem Gebiet der chemischen Kampfstoffe Anstrengungen unternommen hat. Kein Mensch bestreitet j a, daß die Rüstungsanstrengungen der Sowjetunion weit über das hinausgehen, was sie zu ihrer Verteidigung wirklich brauchen würde. Aber das kann uns doch nicht zu dem Schluß verleiten: Nun sehen wir einfach zu und lassen es so, wie es ist. Die Konsequenz daraus kann doch nur sein, daß wir uns mehr Mühe geben als vielleicht in der Vergangenheit, auf beiden Seiten dafür zu sorgen, daß diese Waffen weder produziert noch jemals eingesetzt werden. Das ist unsere Position.
    Lassen Sie mich noch auf etwas hinweisen. Dem einen oder anderen wird vielleicht noch erinnerlich sein, daß am 25. März 1982 das Haus hier einstimmig einen Antrag der Abgeordneten Dr. Kohl, Dr. Zimmermann und Fraktion verabschiedet hat, mit dem die Bundesregierung aufgefordert wurde, jährlich, und zwar im zweiten Quartal, einen Bericht über den Stand der Abrüstungsbemühungen vorzulegen. Dieser Bericht ist auch drei Jahre lang fristgemäß im zweiten Quartal vorgelegt worden. Jetzt sind wir bereits im vierten Quartal 1985. Der Abrüstungsbericht 1985 liegt immer noch nicht vor. Und erlauben Sie uns die Frage: Was kann der Grund sein? Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Beamten des Auswärtigen Amtes es nicht geschafft haben, rechtzeitig einen Entwurf vorzulegen. Es muß ja vielmehr wohl so sein, daß hier tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten über die Fakten und über die Bewertung vorliegen, die dieser Bericht enthält, Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Regierung, so wie sie sich gerade in den letzten 24 Stunden in einer für den Beobachter erstaunlichen Art und Weise, was Wortwahl und Stil angeht, in bezug auf SDI dargestellt haben. Der Kollege Bahr als Vorsitzender des Unterausschusses für Abrüstung und Rüstungskontrolle hat die Bundesregierung am 23. August gebeten, ihn wissen zu lassen, wann mit der Vorlage des Jahresabrüstungsberichts zu rechnen ist und wie das erstmalige Abweichen vom Vorlagetermin begründet werden kann. Er hat darauf bis heute keine Antwort bekommen. Ich denke, es



    Verheugen
    sollte ein gemeinsames Anliegen aller Fraktionen sein, hier klarzustellen, daß politische Differenzen, schwerwiegende Differenzen innerhalb der Regierung nicht dazu führen dürfen, daß die Rechte des Parlaments geschmälert werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir haben uns j a etwas dabei gedacht, als wir diesen Bericht im zweiten Quartal haben wollten.
    Meine Damen und Herren, im Zusammenhang mit der Stockholmer Konferenz, die hier auch schon angesprochen worden ist, müssen wir uns mit der Frage der Vertrauensbildung in Europa beschäftigen. Kollege Scheer hatte noch einmal darauf hingewiesen, daß es uns darum geht, einen neuen Impuls für Entspannungspolitik zu geben. Es ist j a wohl klar, daß ein grundlegendes Ziel der Entspannungspolitik darin besteht, die politischen Voraussetzungen zur Unterbrechung der Rüstungsspirale zu schaffen. Und das Instrument, das wir dabei brauchen, heißt Vertrauensbildung. Ich mache mir überhaupt keine Illusionen. Ich weiß, was die bisherigen Vereinbarungen über vertrauensbildende Maßnahmen erreicht haben und was sie nicht erreicht haben. Ich weiß zum Beispiel auch, daß wir es nicht geschafft haben, die traumatische Geheimniskrämerei der Sowjetunion und ihrer Verbündeten in Fragen der Militärstrategie und ihrer praktischen Umsetzung zu überwinden. Wir wissen auch, daß die vertrauensbildenden Maßnahmen bisher nicht dazu geführt haben, daß der offensive Charakter der sowjetischen Strategie verändert wird.
    Dies vorausgeschickt, sind wir dennoch der Meinung, daß wir die Suche nach praktischer Vertrauensbildung nicht aufgeben sollten, sondern mit Phantasie versuchen sollten, weitere Möglichkeiten zu finden. Ich will nur ein einziges Beispiel nennen. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Prinz zu Sayn-Wittgenstein, hat vor wenigen Tagen hier in Bonn in bezug auf die Stockholmer Konferenz vorgeschlagen, als eine vertrauensbildende Maßnahme in Europa doch auf dieser Konferenz einen Appell zur Ratifizierung der Protokolle zu dem Genfer Rot-Kreuz-Abkommen zu machen. Wir haben ja über diese Protokolle schon mehrfach gesprochen. Wir unterstützen diesen Appell. Ich denke, Stockholm ist auch der geeignete Ort, über einen solchen Schritt zu reden. Es gibt hier eine Neigung, den Schutz des Völkerrechts unter den Bedingungen des Nuklearzeitalters für illusionär zu halten, wie das in aller Offenheit die amerikanische Regierung einmal ausgedrückt hat. Ich meine aber, die Frage ist, ob völkerrechtliche Regelungen dazu beitragen können, daß es zur Katastrophe des Nuklearkriegs überhaupt nicht kommt. Nach unserer Überzeugung bieten die Genfer Protokolle eine solche Chance. Wenn man sie ernst nimmt, fallen eben bestimmte gefährliche Optionen des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen weg. Und das müßte konkrete Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie man auf beiden Seiten den Verteidigungsfall vorbereitet.
    Einer der Anträge befaßt sich mit der Abrüstungsinitiative von sechs Staats- und Regierungschefs aus vier Kontinenten — Indien, Mexiko,
    Schweden, Tansania, Argentinien und Griechenland. Wir halten das für einen konstruktiven und wichtigen Beitrag und meinen, daß er eine positive Reaktion seitens der Bundesregierung, seitens der Europäischen Gemeinschaft und seitens der NATO verdient hätte. Diese Reaktion ist ausgeblieben. Die Bundesregierung hat durch ihren Botschafter beim Genfer Abrüstungsausschuß an den Vorschlägen der Staats- und Regierungschefs herummäkeln lassen, obwohl es sich dabei ja nun wirklich nicht um revolutionäre oder utopische Ideen handelt. Vielmehr wird hier präzise und realistisch ein Weg beschrieben, der zu umfassenden Abrüstungsverhandlungen führen könnte. Was wird denn hier verlangt?
    Erstens: Ein umfassender Stopp der Erprobung, der Produktion und des Einsatzes von Atomwaffen und deren Trägersystemen. Diese Forderung ist identisch mit der Forderung nach einem Einfrieren der Atomrüstungen auf dem gegenwärtigen Stand bis zu Abrüstungsvereinbarungen und mit der Forderung nach einem Moratorium für Kernwaffenversuche jeder Art.
    Ich bitte, hier doch nun wirklich nicht so zu tun, als seien das Ideen und Forderungen, die von Moskau oder sonstwoher insinuiert wären. Vielmehr sind das Vorstellungen, die in vielen westlichen Parlamenten einschließlich des Kongresses der Vereinigten Staaten von Amerika seit langem zu Hause sind und dort verlangt werden.
    Zweitens wird ein Vertrag über ein umfassendes Testverbot für Atomwaffen verlangt. Ich habe gern das gehört, was Herr Möllemann eben dazu gesagt hat: daß die Bundesregierung nach wie vor den umfassenden Teststopp für wichtig hält. Wir unterstützen auch die Vorschläge, die hinsichtlich der Verifikation des umfassenden Teststopps gemacht worden sind.
    Aber ich will mal ganz ehrlich und ungeschützt — als meinen Eindruck vom bisherigen Gang der Verhandlungen bzw. Nicht-Verhandlungen — sagen: ich kann nicht daran glauben, daß nur technische Probleme der Verifikation den Vertragsabschluß bisher verhindert haben. Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, daß im Zuge der Modernisierung und Miniaturisierung von Atomwaffen eben doch noch ein Bedarf an Tests besteht — die Franzosen z. B. sind hier j a ganz ehrlich; wir haben das in der vorigen Woche debattiert — und daß man im Augenblick eben einen solchen Vertrag nicht gebrauchen kann. Aber wenn sich die Bundesregierung nach wie vor zum umfassenden Teststopp bekennt, stellt sich doch wohl wirklich die Frage, warum sie die Unterstützung ihrer Position, die sich aus der VierKontinente-Initiative leicht ablesen läßt, politisch überhaupt nicht verwertet hat.
    Drittens: Die Staats- und Regierungschefs setzen sich für die Verhinderung eines Wettrüstens im Weltraum ein. Sie fordern das Verbot der Entwicklung, Erprobung, Produktion, Stationierung und des Gebrauchs aller Weltraumwaffen. Sie weisen mit Recht darauf hin, daß die Weltraumrüstung schwerwiegende destabilisierende Folgen haben und auch eine Anzahl von Waffenbeschränkungs- und Abrü-



    Verheugen
    stungsabkommen gefährden würde. Damit ist wohl in erster Linie der ABM-Vertrag gemeint. Wir teilen diese Besorgnisse. Und das ist j a nun keine ganz neue Frage. Wenn man kein Wettrüsten im All will, dann braucht man auch kein WeltraumrüstungsProgramm zu erforschen, und am allerwenigsten braucht man eine deutsche Beteiligung an einem solchen Programm,

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    das uns in neue, unvorstellbare Dimensionen der Rüstungsaufwendungen führen könnte.
    Die Staats- und Regierungschefs machen in ihren Vorschlägen klar, daß Freeze, Moratorium und Verzicht auf Weltraumrüstung kein Selbstzweck sind, sondern zur vollständigen Eliminierung nuklearer Waffen führen sollen. Man sollte eine solche Formulierung nicht für übertrieben idealistisch halten. Wir dürfen uns nicht mit den Gefahren abfinden, denen wir durch die Überrüstung ausgesetzt sind. Und wir sollten als ein wohlhabendes Land sehr genau hinhören, wenn Repräsentanten großer Völker der Dritten Welt auf den Zusammenhang zwischen Rüstung und Unterentwicklung hinweisen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Es ist doch der wirkliche Skandal, daß weltweit eineinhalb Millionen Dollar pro Minute für Rüstung ausgegeben werden, während gleichzeitig zwei Drittel der Weltbevölkerung in Armut oder Elend leben müssen.
    Weil wir gerade diesen Gedanken der Vier-Kontinente-Initiative für so richtig und so wichtig halten, hatten wir die Bundesregierung aufgefordert, im Rahmen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit eine europäische Abrüstungsinitiative zu ergreifen. Eine solche Antwort auf Abrüstungsvorschläge aus der Dritten Welt stünde Europa gut an.

    (Mann [GRÜNE]: Sehr wahr!)

    Warum sollte denn die Europäische Gemeinschaft, warum sollten die europäischen Allianzpartner ihr Gewicht nicht geltend machen, um den wieder in Gang gekommenen Abrüstungsdialog zu beeinflussen?
    In unserem nur teilweise durch Zeitablauf überholten Antrag haben wir besonders auf die Notwendigkeit des beiderseitigen Einfrierens der Rüstung in Ost und West als Verhandlungseinstieg hingewiesen, und daran halten wir fest, weil wir nicht daran glauben können, daß Sie wirklich zur Rüstungsminderung kommen, solange immer noch aufgerüstet wird.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Zustimmung des Abg. Mann [GRÜNE])