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ID1014928300

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    6. Neumann: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/149 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 149. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Inhalt: Wahl des Abg. Berger zum Vertreter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 11079 A Wiederwahl des früheren Abg. Schmidt (Kempten) zum Mitglied des Verwaltungsrates der Lastenausgleichsbank . . . . 11079B Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/3572 in der 148. Sitzung 11079 B Erweiterung der Tagesordnung 11079 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 11149A Seiters CDU/CSU (zur GO) 11079 D Frau Dr. Timm SPD (zur GO) 11080A Suhr GRÜNE (zur GO) 11081A Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Wahl der Mitglieder der Rundfunkräte der Anstalten des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" und „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3545 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" -- Drucksache 10/3554 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3555 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3558 — Seiters CDU/CSU 11079 C Frau Dr. Timm SPD 11080A Wolfgramm (Göttingen) FDP 11084A Suhr GRÜNE 11085A Mischnick FDP 11086 D Abstimmung über das Berechnungsverfahren 11087A Wahlen — Ergebnis 11119A, 11119 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Europapolitik — Drucksache 10/3152 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksachen 10/1305, 10/2364 — Beratung des Sechsten Berichts und der Empfehlung der Europa- Kommission zur Frage der Einsetzung einer Regierungskonferenz zur Fortentwicklung der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Union durch den Europäischen Rat in Mailand am 29./30. Juni 1985 — Drucksache 10/3420 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anwendung des Abkommens in Form eines Briefwechsels zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Portugiesischen Republik über die Durchführung einer spezifischen Finanzhilfe zur Verbesserung der Agrarstrukturen und der Fischereistrukturen in Portugal — Drucksachen 10/3116 Nr. 8, 10/3424 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Paßgesetzes — Drucksache 10/3303 — in Verbindung mit Beratung des Fünften Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der rechtzeitigen Einführung des Europa- Passes -- Drucksache 10/2400 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sitzung des Europäischen Rates am 28./ 29. Juni 1985 in Mailand — Drucksache 10/3564 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Europapolitik — Drucksache 10/3569 — Dr. Vogel SPD 11088 B Dr. Kohl, Bundeskanzler 11093C Brück SPD 11100C Dr. Rumpf FDP 11102A Frau Kelly GRÜNE 11104 B Dr. Stercken CDU/CSU 11107 B Müller (Schweinfurt) SPD 11109 B Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 11110 D Antretter SPD 11112 D Kohn FDP 11115A Dr. Schwörer CDU/CSU 11116 D Dr. Wulff CDU/CSU 11117 B Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . 11118A Aktuelle Stunde betr. verstärkten militärischen Einsatz der Sowjetunion in Afghanistan Dr. Todenhöfer CDU/CSU 11138B Neumann (Bramsche) SPD 11138D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 11139C Horacek GRÜNE 11140 B Frau Geiger CDU/CSU 11140 D Schlaga SPD 11141D Möllemann, Staatsminister AA 11142 B Werner (Ulm) CDU/CSU 11143 D Bindig SPD 11144 D Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 11145B Gansel SPD 11146A Höffkes CDU/CSU 11147A Duve SPD 11147 D Schwarz CDU/CSU 11148 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Expertentreffen für Menschenrechte der KSZE in Ottawa Genscher, Bundesminister AA 11149 B Dr. Ehmke (Bonn) SPD 11154D Reddemann CDU/CSU 11158 A Horacek GRÜNE 11159 D Schäfer (Mainz) FDP 11162 A Klose SPD 11164B Graf Huyn CDU/CSU 11168A Windelen, Bundesminister BMB . . . 11169C Schlaga SPD 11171B Dr. Hupka CDU/CSU 11172 D Neumann (Bramsche) SPD 11174 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 III Jäger (Wangen) CDU/CSU 11176 B Böhm (Melsungen) CDU/CSU 11177 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Grunenberg, Dr. Klejdzinski, Antretter, Dr. Corterier, Ewen, Fischer (Homburg), Herterich, Dr. Holtz, Klose, Nagel, Purps, Rapp (Göppingen), Dr. Schwenk (Stade) und der Fraktion der SPD Tiefseebergbau — Drucksachen 10/2932, 10/3447 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Internationaler Seerechtsgerichtshof der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2930 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2931 — Dr. Sprung, Parl. Staatssekretär BMWi . 11179B Grunenberg SPD 11180D Kittelmann CDU/CSU 11182 B Frau Eid GRÜNE 11184A Beckmann FDP 11184D Klose SPD 11186 B Dr. von Geldern CDU/CSU 11187 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/3453 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung — Drucksache 10/3536 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3552 — Broll CDU/CSU 11188 D Becker (Nienberge) SPD 11189C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 11190C Beckmann FDP 11191 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Jaunich, Frau Schmidt (Nürnberg), Kuhlwein, Gilges, Delorme, Fiebig, Hauck, Müller (Düsseldorf), Weisskirchen (Wiesloch), Frau Dr. Lepsius, Sielaff, Witek und der Fraktion der SPD Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3462 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3560 — Delorme SPD 11192C Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 11193 D Frau Wagner GRÜNE 11195A Neuhausen FDP 11196A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 11197 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi (Kenia) zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi — Drucksachen 10/2810, 10/3021, 10/3490 — Frau Wagner GRÜNE 11199 D Frau Männle CDU/CSU 11200 D Frau Blunck SPD 11201 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 11202 C Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 11203 C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1985 bis 1988 — Drucksache 10/3297 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 11204 D Immer (Altenkirchen) SPD 11205 C Hornung CDU/CSU 11206 C Werner (Dierstorf) GRÜNE 11207C Bredehorn FDP 11208 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fragestunde — Drucksache 10/3539 vom 21. Juni 1985 — Offenbarung einer Steuervermeidung durch Staatssekretär Boenisch bei seinem Amtsantritt als Regierungssprecher, insbesondere gegenüber dem Bundeskanzler MdlAnfr 1, 2 21.06.85 Drs 10/3539 Klein (Dieburg) SPD AntW StMin Vogel BK 11120 A ZusFr Klein (Dieburg) SPD 11120A ZusFr Dr. Sperling SPD 11120 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 11120C ZusFr Reuter SPD 11120D ZusFr Gansel SPD 11121C ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11121 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 11121 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11122A ZusFr Duve SPD 11122 B ZusFr Hettling SPD 11122C Beteiligung deutscher Pioniere am Bau von Straflagern in Togo MdlAnfr 41, 42 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Diederich (Berlin) SPD Antw StMin Möllemann AA 11122 D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 11123A ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11123 D ZusFr Frau Blunck SPD 11123D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11124C ZusFr Hettling SPD 11125A ZusFr Stockhausen CDU/CSU 11125 B Verbringung von Kindern von Afghanistan in die Sowjetunion MdlAnfr 46 21.06.85 Drs 10/3539 Neumann (Bramsche) SPD Antw StMin Möllemann AA 11125 D ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11125D Aufgaben afghanischer, in die Sowjetunion verbrachter Kinder nach ihrer Rückkehr nach Afghanistan MdlAnfr 47 21.06.85 Drs 10/3539 Schlaga SPD Antw StMin Möllemann AA 11126 A ZusFr Schlaga SPD 11126 B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11126 B Aussage des Präsidenten der UNO-Vollversammlung über die Einsetzung einer Interimsregierung in Namibia durch Südafrika; Anerkennung einer SWAPO-Regierung durch die Bundesregierung MdlAnfr 63, 64 21.06.85 Drs 10/3539 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 11126 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 11127 A ZusFr Duve SPD 11127 B Widersprüchliche Aussagen des Koordinators für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Berndt von Staden, und des Bundeskanzlers zum Friedensvertragsvorbehalt MdlAnfr 61 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11127 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11127C ZusFr Duve SPD 11128A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11128 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11128 D Aussage des polnischen Partei- und Regierungschefs Jaruzelski über das Ende der Ausreise und die Nichtexistenz einer deutschen Volksgruppe MdlAnfr 62 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11129A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11129B ZusFr Gansel SPD 11129 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11129 D ZusFr Schlaga SPD 11130 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11130 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 11130C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11130C Stellungnahme der Bundesregierung zum gemeinsamen Entwurf von SPD und SED für ein Abkommen über eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa MdlAnfr 65 21.06.85 Drs 10/3539 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11131A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11131C ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11132A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11132A ZusFr Schlaga SPD 11132B ZusFr Duve SPD 11132C ZusFr Mann GRÜNE 11133A ZusFr Conradi SPD 11133A ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU 11133 B ZusFr Bahr SPD 11133C Gefährdung der Existenz der Kutter- und Küstenfischerei durch den Einsatz von Fangfabrikschiffen beim Seelachsfang MdlAnfr 85 21.06.85 Drs 10/3539 Carstensen (Norstrand) CDU/CSU Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 V Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 11134 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11134C EG-Genehmigung für die Gründung einer Fangunion der deutschen Hochseefischerei; Modernisierung der Fischereiflotte zur Ausschöpfung der verfügbaren Fischressourcen MdlAnfr 86, 87 21.06.85 Drs 10/3539 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11134 D ZusFr Hettling SPD 11135A ZusFr Frau Blunck SPD 11135 D ZusFr Grunenberg SPD 11136A Unterschied zwischen dem Strukturkonzept für die deutsche Hochseefischerei des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem des Verbandes der Hochseefischerei MdlAnfr 88, 89 21.06.85 Drs 10/3539 Ewen SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11136 B ZusFr Ewen SPD 11136 8 ZusFr Metz CDU/CSU 11136 C ZusFr Kühbacher SPD 11136D ZusFr Frau Blunck SPD 11137 A ZusFr Hettling SPD 11137 A ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11137 B ZusFr Grunenberg SPD 11137B ZusFr Eigen CDU/CSU 11137C Nächste Sitzung 11210A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11211* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes 11211* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 11079 149. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1985 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 28. 6. Dr. Blank 28. 6. Brandt 28. 6. Breuer 28. 6. Catenhusen 28. 6. Franke (Hannover) 28. 6. Dr. Hauff 28. 6. Frau Hürland 28. 6. Ibrügger 28. 6. Jung (Düsseldorf) 27. 6. Keller 28. 6. Kroll-Schlüter 28. 6. Frau Dr. Martiny-Glotz 28. 6. Dr. Marx 28. 6. Dr. Müller * 28. 6. Nagel 28. 6. Polkehn 28. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 28. 6. Schmidt (Wattenscheid) 28. 6. Tillmann 28. 6. Voigt (Frankfurt) 28. 6. Frau Dr. Wex 28. 6. Dr. Wieczorek 28. 6. Dr. Zimmermann 27. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes Ich habe gegen die vorgeschlagene Diätenerhöhung gestimmt, weil ich es in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und tiefgreifender sozialer Not in vielen Familien für politisch unverantwortlich halte, daß die Vertreter des ganzen Volkes ihre MonatsAnlagen zum Stenographischen Bericht einkommen in voller Höhe von 8 000,- DM um 2,8 Prozent oder 224,- DM erhöhen. Ich kann verstehen, daß Abgeordnete ihre Einkommensentwicklung mit der Höhe und den Zuwächsen bei Ministerialbeamten vergleichen. Aber genau hier liegt das Problem. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, durch die viele Menschen in große Not geraten, müssen die vielen politischen Sprüche und sozialen Beruhigungsformeln endlich zum solidarischen Handeln führen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Einkommen der Rentner werden gedrosselt, Arbeitslosenhilfe wird gekürzt und andererseits wird eine Steuerreform verabschiedet, die hohe Einkommen und damit auch wiederum unsere Diätenbezüge besonders begünstigt, statt für hohe Einkommen endlich einmal eine Ergänzungsabgabe als Solidarbeitrag einzuführen. Ich stimme auch deshalb gegen diese Diätenerhöhung, weil wir unbedingt in der Besoldungsgesetzgebung für Beamte eine Regelung einführen müssen, die lineare Erhöhungen nicht auf jede Einkommenshöhe anwendet. Ein 6 000 DM-, 8 000 DM- oder 15 000 DM-Verdiener kann nicht verlangen, daß er drei oder vier Prozent Steigerung auf sein gesamtes Einkommen erhält. Festbeträge für kleine Einkommen und prozentuale Erhöhungen bis zur Höhe der Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer müssen eingeführt werden. Für die Bezieher höherer Einkommen darf deren Gehalt dann auch nur in diesem Gehaltsteil gesteigert werden. Und ich behaupte, wenn das Parlament dieses beraten und so oder ähnlich beschließen will, dann müssen wir bei uns anfangen, Einkommensentwicklungen zu begrenzen. Der heutige Beschluß aber wird auch bei gutwilligen Betrachtern Enttäuschung auslösen. Wann endlich begreifen wir, daß wir nur dann Hoffnung und Vertrauen in die parlamentarische Demokratie erreichen können, wenn wir hier und jetzt beispielhaft die Prinzipien eines sozialen Rechtsstaates praktizieren. Selbstbeschränkung der Parlamentarier ist gefragt, um Zeichen zu setzen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Herbert Hupka


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Lassen Sie mich mit einem Zitat aus der heute schon mehrmals genannten „Neuen Zürcher Zeitung" beginnen:
    Die Experten aus 35 Ländern sind nach fast zweimonatigen Verhandlungen zu einem Ergebnis gekommen, das eigentlich schon längst feststand, daß nämlich ein grundsätzlicher und unüberbrückbarer Unterschied zwischen den östlichen und den westlichen Vorstellungen über das Wesen der zu schützenden Menschenrechte besteht.
    Dieser Gegensatz zwischen Unfreiheit und Freiheit, zwischen der Verweigerung und der Gewährung der Menschenrechte wurde gleich zu Beginn des Expertentreffens durch einen schrillen Paukenschlag aus dem Ostblock in bedrückender Weise offenkundig. Der polnische Partei- und Regierungschef Wojciech Jaruzelski erklärte am 7. Mai 1985 in der Breslauer Jahrhunderthalle — ich zitiere —:
    Das Problem einer deutschen nationalen Minderheit hat in Polen endgültig aufgehört zu existieren. Dieses Kapitel ist ein für allemal abgeschlossen. Die Umsiedlung der restlichen deutschen Bevölkerung wurde vollzogen. Übererfüllt haben wir alle internationalen Verpflich-



    Dr. Hupka
    tungen aus dem Bereich der Repatriierung und Zusammenführung von Familien, die getrennt waren.
    Nichts davon ist wahr. Unmißverständlicher kann man, so meine ich, die Verletzung der Menschenrechte nicht deutlich machen.
    Es leben heute im Machtbereich der Volksrepublik Polen über 1 Million Deutsche. Es liegen nahezu 150 000 Ausreiseanträge vor.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: So ist es!)

    Da in den letzten Jahren von den polnischen Behörden kaum noch Ausreisegenehmigungen erteilt worden sind, bleiben Tausende von Besuchern in der Bundesrepublik Deutschland, und zwar in der Hoffnung und Erwartung, daß die zurückgebliebenen und zurückgehaltenen Familienmitglieder nachkommen werden.
    Bis zu 90 und mehr Prozent der im Durchgangslager Friedland registrierten Deutschen, die von jenseits von Oder und Görlitzer Neiße eintreffen, sind Besucher mit einem Besuchervisum, was zur Folge hat, daß die Zahl der inzwischen nicht zusammengeführten, sondern durch die polnische Ausreisepraxis zerrissenen Familien mit 80 000 bis 100 000 beziffert werden muß.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Leider wahr!)

    Bevor die Familienmitglieder nachkommen können, damit aus der gegenwärtigen Familienzerreißung wieder eine Familienzusammenführung wird, vergehen drei bis fünf Jahre — wenn die Ausreise überhaupt gestattet wird.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So furchtbar ist das!)

    Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland kann in diesen Fällen seit Jahr und Tag nicht helfend eingreifen, denn die polnischen Dienststellen weigern sich hartnäckig, Interventionsnotizen entgegenzunehmen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ein Skandal ist das!)

    Nachdem die Existenz der Deutschen in Ostdeutschland jenseits von Oder und Görlitzer Neiße erst jetzt wieder durch Jaruzelski geleugnet worden ist, war es befreiend, als Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl während seiner Rede auf dem Deutschlandtreffen der Schlesier am 16. Juni in Hannover erklärte — ich zitiere —:
    Es gibt diese Volksgruppe. Wir sind ihr Sachwalter. Ich versichere Ihnen, die Bundesregierung wird weiterhin darauf dringen, daß unsere Landsleute — wenn sie wollen — die Möglichkeit der Ausreise und der Familienzusammenführung erhalten. Diejenigen, die in ihrer Heimat bleiben möchten, haben ein Anrecht darauf, daß sie ihre kulturelle Eigenheit, unsere Sprache und ihr Brauchtum pflegen und entfalten können.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bis heute ist es nicht gelungen, zu erreichen, daß den Deutschen das Volksgruppenrecht gewährt wird. Die Führung deutscher Vornamen ist verboten, die deutschen Nachnamen dürfen nur in polnischer Version geführt werden, deutscher Sprachunterricht wird an den Schulen überall erteilt, nur nicht dort, wo — wie im Oppelner Bezirk — die Mehrheit der Deutschen wohnt. Sich als Deutsche zum Deutschtum zu bekennen, ist strikt verboten.
    Die wiederholt vorgetragene Bitte, Gottesdienste in deutscher .Sprache abzuhalten, wird nicht nur verweigert, sondern es werden dazu auch unzutreffende Begründungen abgegeben; dies leider auch von der katholischen Kirche Polens. Es wird nämlich behauptet, man dürfe nicht polnischen Bürgern erst über den Gottesdienst deutsche Sprachkenntnisse vermitteln. Zuerst verbot man den Deutschen den Gebrauch der Muttersprache, jetzt bestraft man sie ein zweites Mal dafür, daß sie Deutsche sind, indem man den Vorwurf erhebt, daß diese angeblichen Deutschen doch gar kein Deutsch sprächen.
    Da nachher — wie bereits über die DDR — auch noch über die Sowjetunion und deren Umgang mit den Menschenrechten durch meinen Kollegen Claus Jäger berichtet werden wird, möchte ich nur noch einige Worte zur Tschechoslowakei und zu Rumänien sagen. Die Deutschen in der Tschechoslowakei belaufen sich auf eine Zahl zwischen 80 000 bis 100 000. Die Zahl der Ausreisewilligen wird mit 15 000 angegeben. Nur 1 000 bis 1 500 Deutsche kommen im Jahresdurchschnitt zu uns, aber mehr als die Hälfte sind Besucher, die die Chance einer Besuchsreise zum Hierbleiben nutzen. Ein Volksgruppenrecht wird den Deutschen in der Tschechoslowakei bis heute nicht gewährt.
    In Rumänien herrscht bei den Siebenbürger Sachsen und den Banater Schwaben ein großer Aufbruch, denn es geht um die Behauptung der nationalen, d. h. deutschen Identität. Bis zu 80 % der Deutschen planen die Ausreise. Obwohl jährlich 12 000 bis 16 000 Deutsche ausreisen konnten, ist die Ausreiseprozedur nach wie vor ebenso langwierig wie schikanös.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Vor allem ist man in Rumänien weit davon entfernt, entsprechend der KSZE-Schlußakte die Erlaubnis zur Heirat von rumänischen Staatsbürgern mit Bürgern der Bundesrepublik Deutschland großzügig zu erteilen. Es dauert meist drei und mehr Jahre, bis die Heiratserlaubnis nach Erfüllung bestimmter bürokratischer Auflagen erteilt wird.
    Auch die Praxis der Zahlung sogenannter Schmiergelder bei der Gewährung der Ausreise ist ein Stein des Anstoßes, zumal illegaler Wildwuchs und offiziell geduldete Praxis schwer zu unterscheiden sind.
    Das große Gespräch über alle diese Probleme, die unter dem Begriff Verweigerung der Menschenrechte zusammengefaßt werden müssen, war in Ottawa nicht möglich. Die einen erinnerten an die übernommenen menschenrechtlichen Verpflichtungen, forderten deren Erfüllung ein, beklagten



    Dr. Hupka
    den gegenwärtigen Zustand und erbaten einen dringenden Wandel. Die anderen mauerten, redeten sich auf die Unverletzlichkeit der eigenen Souveränität heraus, verhielten sich selbstgerecht, stritten jede Verweigerung der Menschenrechte ab und verharrten darauf, es bei dem zu belassen, wie es jetzt grausame Praxis ist.
    So sehr zu bedauern ist, daß es in Ottawa nicht gelungen ist, ein Schlußkommuniqué zu verabreden, so darf aber auch dem zugestimmt werden, daß es weniger darauf ankommen muß, neue Papiere zu erstellen, als vielmehr darauf, die alten Papiere, d. h. die KSZE-Schlußakte und die Beschlüsse des Madrider Nachfolgetreffens, weit zu verbreiten. Dies gerade dort, wo deren Kenntnis unterdrückt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wer in Unfreiheit lebt und der Menschenrechte entbehrt, muß die Gewißheit von seinem Rechtstitel erhalten und darüber hinaus erfahren, daß andere für die Gewährung der Menschenrechte eintreten. Aber auch die freie Öffentlichkeit muß darüber informiert werden, wie es in Osteuropa um die Menschenrechte bestellt ist.
    Dabei geht es keineswegs nur um die den Deutschen verweigerten Menschenrechte, sondern auch und gerade — um nur wieder das Beispiel Polen zu nennen — um die in gleicher Weise auch den Polen vorenthaltenen Menschenrechte. Die jüngsten Prozesse und grausamen Verurteilungen von Polen der Gewerkschaft Solidarität und aus Kreisen der polnischen Intelligenz sprechen für die diktatorische Handhabung der Verweigerung der Menschenrechte. Gerade in diesen Tagen hat die katholische Kirche Polens zu Recht gegen die Praxis der Herrschenden protestiert.
    Leider hat unsere Öffentlichkeit nicht in dem Maße von der Konferenz in Ottawa Notiz genommen; Herr Kollege Schlaga hat darauf schon verwiesen. Daß aber die Deutsche Welle wie auch die beiden amerikanischen Stationen Radio Free Europe und Radio Liberty in München viel dazu beigetragen haben, die unterdrückten Völker über diese Konferenz zu unterrichten, soll rühmend erwähnt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein Menschenrecht, an das wir uns so gewöhnt haben, daß wir uns gar nicht vorstellen können, in welcher Weise es anderen verwehrt wird, ist die umfassende und unzensierte Information. Der freie Informationsfluß ist gerade auch in der KSZE-Schlußakte garantiert. Aber wir sind weit davon entfernt; denn nach wie vor existieren 3 000 Störsender in der Sowjetunion. Auch darüber zu sprechen war in Ottawa genauso wenig möglich wie zuvor schon auf den Nachfolgetreffen in Belgrad und Madrid.
    Dennoch muß immer wieder der freie, ungestörte Zugang zu den Informationen unserer Medien gefordert werden. Wir als freie Bürger haben die Pflicht, überzeugend und lautstark Anwalt der Menschenrechte für die Deutschen und für jedermann zu sein. Daß dies heute wieder im Deutschen Bundestag geschieht, ist ein gutes Zeichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Neumann (Bramsche).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kollegen! Nicht bei allen Beiträgen hat man gleichermaßen das Gefühl, daß es damit allein um einen Beitrag zur Durchsetzung der Menschenrechte in den Teilnehmerstaaten des KSZE-Prozesses geht, sondern daß in einem oder anderen Fall auch andere Zielrichtungen mit angepeilt werden. So ist das etwa mit dem ersten Beitrag — Herr Reddemann, Sie werden mir das nicht übelnehmen — in dem etwa ein Ziel angesprochen wird, das dem Prinzip I der Helsinki-Schlußakte widerspricht, in dem es heißt, daß die Teilnehmerstaaten das Recht jedes anderen Staates achten, sein politisches, soziales, wirtschaftliches und kulturelles System frei zu wählen und zu entwickeln sowie sein Recht und seine Gesetze und Verordnungen zu bestimmen.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Wo habe ich dem widersprochen?)

    Ich habe auch manchmal das Gefühl, daß von anderen ein weiteres Ziel angesteuert worden ist, nämlich die Kontinuität der Bundesregierung im KSZE-Prozeß anzugreifen. Ich bin deshalb sehr dankbar, und wir sollten dem Bundesaußenminister auch dafür danken, daß er in dem bisherigen Prozeß, insbesondere bei den Konferenzen in Belgrad und Madrid, bei der Frage der Menschenrechte eine durchgängige, berechenbare und kontinuierliche Haltung gezeigt hat.
    Es ist bisher nicht aus den Augen verloren worden, daß trotz des unaufhebbaren Systemgegensatzes zum Nutzen des Friedens eine möglichst breite Verständigung und Kooperation möglich sein sollte. Die Regierung Helmut Schmidt hatte von Anfang an nie einen Zweifel daran gelassen, daß spektakuläre Erfolge insbesondere im Bereich der Menschenrechte und Grundfreiheiten nicht zu erwarten sind. Allein die Tatsache, daß das Prinzip VII und der Korb III, die Menschenrechte, unter Bezugnahme auf die Charta der Vereinten Nationen, die allgemeine Erklärung der Menschenrechte und die internationale Konvention über Menschenrechte extrahiert wurden, ist eine Basis, die geeignet ist, den Menschenrechtskonsens in ganz Europa zu erweitern und zu vertiefen. Daß wir davon noch weit entfernt sind, brauche ich nach den vielen Rednern, die hier vor mir gesprochen haben, nicht mehr zu betonen. Niemand wäre im übrigen glücklicher als wir Sozialdemokraten, wenn die Papiere, so wie sie uns nach Helsinki vorgelegt worden sind, unmittelbar verbindliche Wirklichkeit geworden wären.
    Wir sind uns darüber im klaren, daß die Begriffe in der Schlußakte von Helsinki, aber auch die völkerrechtlichen Regeln über die Menschenrechte ganz allgemein im Osten und Westen unterschiedlich interpretiert sind. Wir sind uns auch darüber im klaren, daß sie unterschiedlich gewichtet werden. Im Deutschen Bundestag gibt es jedenfalls we-



    Neumann (Bramsche)

    nig Differenzen über die Definition der Menschenrechte. Wir streiten uns in aller Regel nur über die Frage der Durchsetzung dieser Menschenrechte in der Welt.
    Wenn die Bundesregierung nach meinen Beobachtungen in der Vergangenheit sicher, aber auch jetzt, auf Frontalangriffe auf den Ostblock unter Zuhilfenahme der Schlußakte von Helsinki im menschenrechtlichen Teil verzichtet hat, dann offensichtlich nur deshalb, was Jürgen Schmude früher einmal ausgeführt hat, weil darin die Gefahr einer verschärften ideologischen Auseinandersetzung bis hin zum Kalten Krieg liegen könnte. Wir halten diese Position für richtig und daran fest. Dies soll aber nicht bedeuten, daß man nicht die Verletzung von Menschenrechten im einzelnen beim Namen nennen soll, aber wir Sozialdemokraten haben in der langen Tradition im Kampf für die Menschenrechte gerade gegenüber den Kommunisten auch erkannt, daß nur ein zähes und beharrliches Handeln sinnvoll ist und daß es im Einzelfall auch sinnvoll ist, bestimmte Dinge nicht öffentlich zu machen.
    Das ist überhaupt die Kernfrage, die Frage, welches Handeln das richtige ist, um Menschenrechte für den einzelnen betroffenen Menschen durchzusetzen. Sie findet nahezu immer unterschiedliche Beurteilungen, und ich bin überzeugt, daß es eine generelle Handlungsanweisung nicht geben kann. Zu unterschiedlich sind die Eingriffe in die Menschenrechte, zu unterschiedlich sind aber auch die Empfindlichkeiten und Reaktionen der der Menschenrechtsverletzungen beschuldigten Staaten. Es ist nach meiner Kenntnis auch noch nirgendwo von einem Wissenschaftler untersucht worden, ob über vertrauliche Interventionen dem einzelnen Menschen erfolgreicher geholfen werden kann, oder durch Öffentlichkeit. Mit einer solchen Untersuchung ist möglicherweise geholfen; möglicherweise bewirkt sie aber das Gegenteil, weil gerade dadurch Wege verschüttet werden, betroffenen Menschen auf vertrauliche Interventionen hin zu helfen. Wir haben hier im Bundestag durch öffentliche Anklage in einem Fall, den ich hier als beispielhaft nennen will, Erfolg erzielt. Das war der Fall von Kim Dae- Jung in Südkorea, der begnadigt worden und in Freiheit ist unti dessen politische Tätigkeit wir wieder erwarten.
    Wir haben aber auch Mißerfolge bei der Öffentlichkeit von Einzelfällen von Menschenrechtsverletzungen gehabt, wie bis heute bei dem Fall der Eheleute Sacharow. Auf der anderen Seite haben vertrauliche Interventionen, insbesondere in kommunistischen Staaten — hier ist schon über Interventionen auch von Sozialdemokraten berichtet worden —, oft zum Erfolg geführt. Es gab gute Gründe in der Vergangenheit, und es gibt gute Gründe auch in der Gegenwart, gerade mit den kommunistischen Ländern, nur in besonderen Fällen eine öffentliche Diskussion über Einzelschicksale zu führen. Persönlich möchte ich darauf hinweisen, daß die öffentliche Diskussion über Einzelfälle darüber hinaus mehr oder weniger zufällig ist und nur bestimmte Menschen in das Licht der Öffentlichkeit rückt. Sicher werden viele Hunderte, vielleicht sogar Tausende keine Gelegenheit haben, einen Fürsprecher zu finden, der sich auch von dieser Stelle, Herr Horacek, dafür einsetzt, daß er in Freiheit kommt. Ich bedaure dies, aber dies ist der Nachteil, wenn man einzelne Fälle in die Öffentlichkeit bringt. Und es gibt einen zweiten Nachteil, nämlich daß die ständige Wiederholung von Einzelfällen zu einer Routineangelegenheit wird. Nichts wäre schlimmer bei dem Einsatz für einzelne Menschen und für die Menschenrechte, als wenn dies zu einer Routineangelegenheit werden würde.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Wir werden also nicht umhin können, auch bei dem Einsatz für Menschenrechte im Einzelfall zu überprüfen, in welcher Form wir das Bestmögliche für den betroffenen Menschen machen können.
    Ich will auch nicht verhehlen, daß bei der Frage der Einflußmöglichkeiten gerade auf die Staaten des Ostblocks sehr unterschiedliche Reaktionen erfolgt sind. Bei der berechtigten Kritik an den Regierenden in Polen in ihrem Verhalten zur Solidarność, aber auch zu den jetzt vor Gericht stehenden Menschen, sollte nicht vergessen werden, daß nach Ausrufung des Kriegsrechts die polnische Regierung auf freiwilliger Basis dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes gestattet hat, die Inhaftierten zu betreuen. Dies ist ein einmaliger Fall gewesen, der nur deshalb funktioniert hat, weil er auf vertraulicher Basis erfolgt ist und die Vertraulichkeit auch eingehalten wurde. Ich wollte dies hervorheben, weil dies vielleicht auch für andere Fälle eine Möglichkeit eröffnet, im Rahmen der Tätigkeit des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes für solche Menschen zu sorgen, die in Haftanstalten sind und bisher nicht von neutralen Hilfsorganisationen betreut werden.
    Das Auswärtige Amt hat bei der Vorbereitung dieser Debatte — hier ist es schon von meinem Kollegen Graf Huyn gesagt worden — keine besonders glückliche Hand gehabt. Trotz mehrfacher Bitte, einen schriftlichen Bericht zu Ottawa zu bekommen, über den wir nun drei Stunden diskutieren sollen, wurde mir das schlichtweg verweigert. Es gab dann wohl ein Frühstück mit den Teilnehmern einer Delegationsreise nach Ottawa, aber davon haben die anderen Diskutanten in diesem Haus nichts, und wir waren auf die zugegebenermaßen sehr interviewfreundlichen Delegierten angewiesen, die in den Zeitungen berichtet haben, was hinter verschlossenen Türen in Ottawa passiert ist; denn es fand eine Konferenz hinter verschlossenen Türen statt.
    Nach der heutigen Erklärung des Bundesaußenministers kann ich nur wiederholen, was unmittelbar nach der Konferenz auf Grund der Pressemitteilung schon meine Beurteilung dieser Konferenz war. Es gab keine Sensationen — das war auch nicht zu erwarten —, aber die Konferenz war nützlich, weil sie dem Austausch der Meinungen über das Menschenrechtsverständnis im Westen und im Osten gedient hat. Vor Helsinki — daran muß man sich immer wieder erinnern — gab es ein solches



    Neumann (Bramsche)

    Forum nicht, ja es wäre sogar undenkbar gewesen, daß sich Experten auf so hohem Rang über Menschenrechte und Menschenrechtsverletzungen sachlich und offen unterhalten hätten.
    Ich will im übrigen auch für mich persönlich die Hoffnung nicht aufgeben, daß eine Diskussion in weiterer Zukunft irgendwann einmal zu einem Konsens über die Menschenrechte führt und ihnen in ihrer universellen Geltung zum Durchbruch verhilft. Wer eine solche Hoffnung aufgibt, brauchte sich hier nicht für die Menschenrechte einzusetzen.

    (Zustimmung des Abg. Kittelmann [CDU/ CSU])

    Zu bedauern ist natürlich, daß es keine Schlußakte, kein gemeinsames Dokument gab; denn dieses hätte möglicherweise dazu geführt, gerade in den Ländern, in denen die Menschenrechte noch nicht so popularisiert sind, noch einmal eine Diskussion über die Schlußakte von Helsinki und die darin enthaltenen Menschenrechte herbeizuführen. Aber auf der anderen Seite bin ich fest davon überzeugt, daß alle Menschen bei den 35 Teilnehmerstaaten des KSZE-Treffens sehr genau wissen, was Gedanken-, Gewissens-, Religionsfreiheit und Überzeugungsfreiheit ist, ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache und der Religion. Die Menschen kennen die Menschenrechte. Wenn die Definition durch die Regierenden nur dazu führen würde, sie auch in die Realität umzusetzen!
    Lassen Sie mich ironisch noch sagen: Es war eine Expertenkonferenz. Vielleicht war es gar nicht so schlimm, daß zum Abschluß kein Dokument mehr vorgelegt worden ist; denn wir haben leider auch erlebt, daß es vielen Experten nicht gelungen ist, die Menschenrechte klarer zu definieren, sondern daß sie sie verwässert haben.

    (Beifall bei der SPD — Zustimmung des Abg. Horacek [GRÜNE])