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ID1014927300

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    Plenarprotokoll 10/149 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 149. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Inhalt: Wahl des Abg. Berger zum Vertreter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 11079 A Wiederwahl des früheren Abg. Schmidt (Kempten) zum Mitglied des Verwaltungsrates der Lastenausgleichsbank . . . . 11079B Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/3572 in der 148. Sitzung 11079 B Erweiterung der Tagesordnung 11079 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 11149A Seiters CDU/CSU (zur GO) 11079 D Frau Dr. Timm SPD (zur GO) 11080A Suhr GRÜNE (zur GO) 11081A Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Wahl der Mitglieder der Rundfunkräte der Anstalten des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" und „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3545 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" -- Drucksache 10/3554 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3555 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3558 — Seiters CDU/CSU 11079 C Frau Dr. Timm SPD 11080A Wolfgramm (Göttingen) FDP 11084A Suhr GRÜNE 11085A Mischnick FDP 11086 D Abstimmung über das Berechnungsverfahren 11087A Wahlen — Ergebnis 11119A, 11119 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Europapolitik — Drucksache 10/3152 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksachen 10/1305, 10/2364 — Beratung des Sechsten Berichts und der Empfehlung der Europa- Kommission zur Frage der Einsetzung einer Regierungskonferenz zur Fortentwicklung der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Union durch den Europäischen Rat in Mailand am 29./30. Juni 1985 — Drucksache 10/3420 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anwendung des Abkommens in Form eines Briefwechsels zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Portugiesischen Republik über die Durchführung einer spezifischen Finanzhilfe zur Verbesserung der Agrarstrukturen und der Fischereistrukturen in Portugal — Drucksachen 10/3116 Nr. 8, 10/3424 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Paßgesetzes — Drucksache 10/3303 — in Verbindung mit Beratung des Fünften Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der rechtzeitigen Einführung des Europa- Passes -- Drucksache 10/2400 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sitzung des Europäischen Rates am 28./ 29. Juni 1985 in Mailand — Drucksache 10/3564 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Europapolitik — Drucksache 10/3569 — Dr. Vogel SPD 11088 B Dr. Kohl, Bundeskanzler 11093C Brück SPD 11100C Dr. Rumpf FDP 11102A Frau Kelly GRÜNE 11104 B Dr. Stercken CDU/CSU 11107 B Müller (Schweinfurt) SPD 11109 B Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 11110 D Antretter SPD 11112 D Kohn FDP 11115A Dr. Schwörer CDU/CSU 11116 D Dr. Wulff CDU/CSU 11117 B Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . 11118A Aktuelle Stunde betr. verstärkten militärischen Einsatz der Sowjetunion in Afghanistan Dr. Todenhöfer CDU/CSU 11138B Neumann (Bramsche) SPD 11138D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 11139C Horacek GRÜNE 11140 B Frau Geiger CDU/CSU 11140 D Schlaga SPD 11141D Möllemann, Staatsminister AA 11142 B Werner (Ulm) CDU/CSU 11143 D Bindig SPD 11144 D Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 11145B Gansel SPD 11146A Höffkes CDU/CSU 11147A Duve SPD 11147 D Schwarz CDU/CSU 11148 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Expertentreffen für Menschenrechte der KSZE in Ottawa Genscher, Bundesminister AA 11149 B Dr. Ehmke (Bonn) SPD 11154D Reddemann CDU/CSU 11158 A Horacek GRÜNE 11159 D Schäfer (Mainz) FDP 11162 A Klose SPD 11164B Graf Huyn CDU/CSU 11168A Windelen, Bundesminister BMB . . . 11169C Schlaga SPD 11171B Dr. Hupka CDU/CSU 11172 D Neumann (Bramsche) SPD 11174 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 III Jäger (Wangen) CDU/CSU 11176 B Böhm (Melsungen) CDU/CSU 11177 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Grunenberg, Dr. Klejdzinski, Antretter, Dr. Corterier, Ewen, Fischer (Homburg), Herterich, Dr. Holtz, Klose, Nagel, Purps, Rapp (Göppingen), Dr. Schwenk (Stade) und der Fraktion der SPD Tiefseebergbau — Drucksachen 10/2932, 10/3447 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Internationaler Seerechtsgerichtshof der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2930 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2931 — Dr. Sprung, Parl. Staatssekretär BMWi . 11179B Grunenberg SPD 11180D Kittelmann CDU/CSU 11182 B Frau Eid GRÜNE 11184A Beckmann FDP 11184D Klose SPD 11186 B Dr. von Geldern CDU/CSU 11187 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/3453 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung — Drucksache 10/3536 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3552 — Broll CDU/CSU 11188 D Becker (Nienberge) SPD 11189C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 11190C Beckmann FDP 11191 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Jaunich, Frau Schmidt (Nürnberg), Kuhlwein, Gilges, Delorme, Fiebig, Hauck, Müller (Düsseldorf), Weisskirchen (Wiesloch), Frau Dr. Lepsius, Sielaff, Witek und der Fraktion der SPD Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3462 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3560 — Delorme SPD 11192C Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 11193 D Frau Wagner GRÜNE 11195A Neuhausen FDP 11196A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 11197 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi (Kenia) zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi — Drucksachen 10/2810, 10/3021, 10/3490 — Frau Wagner GRÜNE 11199 D Frau Männle CDU/CSU 11200 D Frau Blunck SPD 11201 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 11202 C Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 11203 C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1985 bis 1988 — Drucksache 10/3297 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 11204 D Immer (Altenkirchen) SPD 11205 C Hornung CDU/CSU 11206 C Werner (Dierstorf) GRÜNE 11207C Bredehorn FDP 11208 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fragestunde — Drucksache 10/3539 vom 21. Juni 1985 — Offenbarung einer Steuervermeidung durch Staatssekretär Boenisch bei seinem Amtsantritt als Regierungssprecher, insbesondere gegenüber dem Bundeskanzler MdlAnfr 1, 2 21.06.85 Drs 10/3539 Klein (Dieburg) SPD AntW StMin Vogel BK 11120 A ZusFr Klein (Dieburg) SPD 11120A ZusFr Dr. Sperling SPD 11120 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 11120C ZusFr Reuter SPD 11120D ZusFr Gansel SPD 11121C ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11121 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 11121 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11122A ZusFr Duve SPD 11122 B ZusFr Hettling SPD 11122C Beteiligung deutscher Pioniere am Bau von Straflagern in Togo MdlAnfr 41, 42 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Diederich (Berlin) SPD Antw StMin Möllemann AA 11122 D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 11123A ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11123 D ZusFr Frau Blunck SPD 11123D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11124C ZusFr Hettling SPD 11125A ZusFr Stockhausen CDU/CSU 11125 B Verbringung von Kindern von Afghanistan in die Sowjetunion MdlAnfr 46 21.06.85 Drs 10/3539 Neumann (Bramsche) SPD Antw StMin Möllemann AA 11125 D ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11125D Aufgaben afghanischer, in die Sowjetunion verbrachter Kinder nach ihrer Rückkehr nach Afghanistan MdlAnfr 47 21.06.85 Drs 10/3539 Schlaga SPD Antw StMin Möllemann AA 11126 A ZusFr Schlaga SPD 11126 B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11126 B Aussage des Präsidenten der UNO-Vollversammlung über die Einsetzung einer Interimsregierung in Namibia durch Südafrika; Anerkennung einer SWAPO-Regierung durch die Bundesregierung MdlAnfr 63, 64 21.06.85 Drs 10/3539 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 11126 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 11127 A ZusFr Duve SPD 11127 B Widersprüchliche Aussagen des Koordinators für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Berndt von Staden, und des Bundeskanzlers zum Friedensvertragsvorbehalt MdlAnfr 61 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11127 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11127C ZusFr Duve SPD 11128A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11128 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11128 D Aussage des polnischen Partei- und Regierungschefs Jaruzelski über das Ende der Ausreise und die Nichtexistenz einer deutschen Volksgruppe MdlAnfr 62 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11129A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11129B ZusFr Gansel SPD 11129 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11129 D ZusFr Schlaga SPD 11130 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11130 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 11130C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11130C Stellungnahme der Bundesregierung zum gemeinsamen Entwurf von SPD und SED für ein Abkommen über eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa MdlAnfr 65 21.06.85 Drs 10/3539 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11131A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11131C ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11132A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11132A ZusFr Schlaga SPD 11132B ZusFr Duve SPD 11132C ZusFr Mann GRÜNE 11133A ZusFr Conradi SPD 11133A ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU 11133 B ZusFr Bahr SPD 11133C Gefährdung der Existenz der Kutter- und Küstenfischerei durch den Einsatz von Fangfabrikschiffen beim Seelachsfang MdlAnfr 85 21.06.85 Drs 10/3539 Carstensen (Norstrand) CDU/CSU Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 V Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 11134 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11134C EG-Genehmigung für die Gründung einer Fangunion der deutschen Hochseefischerei; Modernisierung der Fischereiflotte zur Ausschöpfung der verfügbaren Fischressourcen MdlAnfr 86, 87 21.06.85 Drs 10/3539 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11134 D ZusFr Hettling SPD 11135A ZusFr Frau Blunck SPD 11135 D ZusFr Grunenberg SPD 11136A Unterschied zwischen dem Strukturkonzept für die deutsche Hochseefischerei des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem des Verbandes der Hochseefischerei MdlAnfr 88, 89 21.06.85 Drs 10/3539 Ewen SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11136 B ZusFr Ewen SPD 11136 8 ZusFr Metz CDU/CSU 11136 C ZusFr Kühbacher SPD 11136D ZusFr Frau Blunck SPD 11137 A ZusFr Hettling SPD 11137 A ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11137 B ZusFr Grunenberg SPD 11137B ZusFr Eigen CDU/CSU 11137C Nächste Sitzung 11210A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11211* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes 11211* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 11079 149. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1985 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 28. 6. Dr. Blank 28. 6. Brandt 28. 6. Breuer 28. 6. Catenhusen 28. 6. Franke (Hannover) 28. 6. Dr. Hauff 28. 6. Frau Hürland 28. 6. Ibrügger 28. 6. Jung (Düsseldorf) 27. 6. Keller 28. 6. Kroll-Schlüter 28. 6. Frau Dr. Martiny-Glotz 28. 6. Dr. Marx 28. 6. Dr. Müller * 28. 6. Nagel 28. 6. Polkehn 28. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 28. 6. Schmidt (Wattenscheid) 28. 6. Tillmann 28. 6. Voigt (Frankfurt) 28. 6. Frau Dr. Wex 28. 6. Dr. Wieczorek 28. 6. Dr. Zimmermann 27. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes Ich habe gegen die vorgeschlagene Diätenerhöhung gestimmt, weil ich es in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und tiefgreifender sozialer Not in vielen Familien für politisch unverantwortlich halte, daß die Vertreter des ganzen Volkes ihre MonatsAnlagen zum Stenographischen Bericht einkommen in voller Höhe von 8 000,- DM um 2,8 Prozent oder 224,- DM erhöhen. Ich kann verstehen, daß Abgeordnete ihre Einkommensentwicklung mit der Höhe und den Zuwächsen bei Ministerialbeamten vergleichen. Aber genau hier liegt das Problem. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, durch die viele Menschen in große Not geraten, müssen die vielen politischen Sprüche und sozialen Beruhigungsformeln endlich zum solidarischen Handeln führen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Einkommen der Rentner werden gedrosselt, Arbeitslosenhilfe wird gekürzt und andererseits wird eine Steuerreform verabschiedet, die hohe Einkommen und damit auch wiederum unsere Diätenbezüge besonders begünstigt, statt für hohe Einkommen endlich einmal eine Ergänzungsabgabe als Solidarbeitrag einzuführen. Ich stimme auch deshalb gegen diese Diätenerhöhung, weil wir unbedingt in der Besoldungsgesetzgebung für Beamte eine Regelung einführen müssen, die lineare Erhöhungen nicht auf jede Einkommenshöhe anwendet. Ein 6 000 DM-, 8 000 DM- oder 15 000 DM-Verdiener kann nicht verlangen, daß er drei oder vier Prozent Steigerung auf sein gesamtes Einkommen erhält. Festbeträge für kleine Einkommen und prozentuale Erhöhungen bis zur Höhe der Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer müssen eingeführt werden. Für die Bezieher höherer Einkommen darf deren Gehalt dann auch nur in diesem Gehaltsteil gesteigert werden. Und ich behaupte, wenn das Parlament dieses beraten und so oder ähnlich beschließen will, dann müssen wir bei uns anfangen, Einkommensentwicklungen zu begrenzen. Der heutige Beschluß aber wird auch bei gutwilligen Betrachtern Enttäuschung auslösen. Wann endlich begreifen wir, daß wir nur dann Hoffnung und Vertrauen in die parlamentarische Demokratie erreichen können, wenn wir hier und jetzt beispielhaft die Prinzipien eines sozialen Rechtsstaates praktizieren. Selbstbeschränkung der Parlamentarier ist gefragt, um Zeichen zu setzen.
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    Rede von Helmut Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liest man die Überschriften bzw. die Kommentare einiger Zeitungen, die sich mit der Ottawa-Konferenz beschäftigen — es haben sich die Medien bedauerlicherweise wenig mit dieser Konferenz beschäftigt, viel zu wenige; wir wünschen uns, daß unsere Medien auch solche Fragen etwas breiter in der Öffentlichkeit darstellen —, dann erfährt man in der „FAZ" „Menschenrechte kleingeschrieben", in der „Neuen Zürcher Zeitung" „Enttäuschende KSZE-Konferenz in Ottawa". Ich glaube, wir alle teilen auch etwas die Enttäuschung, daß es eben kein Schlußkommuniqué gegeben hat, und wir haben die Sorge, die auch die „Neue Zürcher" zum Ausdruck bringt, daß das alles kein gutes Omen für die nächste Expertenkonferenz im Frühjahr 1986 in Bern sei.
    Aber der Bundesaußenminister hat deutlich gemacht — und ich darf das wiederholen —, daß es doch einige Punkte gibt, die uns nicht so pessimistisch stimmen sollten; denn wenn zum allerersten Male Vertreter von 35 Teilnehmerstaaten der KSZE sich sechs Wochen lang über Fragen der Menschenrechte auseinandersetzen, wenn es keinen Abbruch dieser Konferenz gibt, ja, wenn es sogar möglich ist, daß man auf dieser Konferenz am Ende Einzelfälle darstellen kann, ist das, so glaube ich, ein Fortschritt, ist das ein Prozeß, den wir fördern sollten.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich glaube auch, daß die Delegation des Deutschen Bundestages, die dort teilgenommen hat, sehr dazu beigetragen hat, diesen Prozeß zu befördern, und ich bin sehr froh darüber, daß sich einzelne Kollegen — Herr Horacek — dort auch besonderer Fälle annehmen konnten und sie dort direkt vortragen konnten.
    Wir — die Bundesregierung und, wie ich glaube, das ganze Haus — sind entschlossen, diesen Prozeß zu fördern und die Staaten des Warschauer Paktes immer wieder daran zu erinnern, daß sie sich in der Schlußakte von Helsinki ganz klar bereit erklärt haben, über diesen für uns so wichtigen Bereich zu diskutieren. Insofern hoffe ich, daß man in Bern im nächsten Jahr vielleicht einen Schritt weiterkommt und daß bei der nächsten KSZE-Folgekonferenz in
    Wien im Herbst 1986 dieses Thema wieder eine Rolle spielen wird.
    Meine Damen und Herren, es war für mich interessant, den Dissens zwischen Ost und West in bezug auf diese kollektive Dimension dargestellt zu sehen, die der Osten den Menschenrechten nun neuerdings beimißt, was ich natürlich ein bißchen als Alibi, das von unseren Forderungen ablenken soll, ansehen muß. Aber wenn da das Recht auf Leben, auf Arbeit und auf Erziehung gefordert wird, bitte ich doch einmal, auch unsere Verfassungen zu studieren und die Grundrechte durchzulesen; dann wird man zu dem Ergebnis kommen, daß trotz gelegentlicher wirtschaftlicher Rückschläge diese Grundrechte bei uns garantiert sind. Ich glaube, das muß man auch wieder einmal in Erinnerung rufen.

    (Zustimmung des Abg. Reddemann [CDU/ CSU])

    Wir werden natürlich nicht ablassen, individuelle Rechte einzuklagen. Wir betrachten das nicht als Einmischung in innere Angelegenheiten — das haben wir nie getan —, sondern wir drängen auf Vertragserfüllung. Das ist entscheidend!
    Wichtig ist aber meiner Meinung nach — das kam heute bei Bundesaußenminister Genscher auch deutlich zum Ausdruck —, daß das eben in der Dialogform geschieht, nicht in der Deklarationsform. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Mit großen Deklarationen, mit großen Anklagen, mit Weißbüchern werden wir weniger erreichen, als wenn wir den Dialog fortsetzen, allerdings so, daß wir bei diesem Dialog niemals vergessen, auch diese Menschenrechtsfragen anzusprechen, und zwar auch im Dialog der Parlamentarier bei ihren Reisen in Staaten des Warschauer Paktes. Es gibt ja manche — ich habe das gestern in meiner Rede zu einem anderen Thema schon angedeutet —, die manchmal angesichts der hervorragenden Gastfreundschaft, die man dort erlebt, vergessen, auch solche Fragen anzusprechen. Ich glaube, wir alle sollten das tun; das ist sicher sehr wichtig.
    Deshalb möchte ich auch dem Kollegen Rühe ein Kompliment machen, denn wenn er sagt, er wolle die Ostpolitik nicht der SPD und der FDP überlassen, betrachte ich das als eine wohltuende Aufforderung an seine eigene Fraktion — sofern diese Aufforderung noch nötig ist —, auch diesen Dialog fortzusetzen, denn keiner von uns hier nimmt für sich in Anspruch, die Ostpolitik für sich gepachtet zu haben.

    (Abg. Frau Hamm-Brücher [FDP]: Sehr gut!)

    Wir sind sogar sehr froh, wenn hier jetzt endlich ein gewisser Nachholbedarf gedeckt wird. Ich meine, daß auch von Ihnen viel dazu beigetragen werden kann, in diesem Dialog einen Fortschritt zu erzielen.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP])

    Meine Damen und Herren, in diesem Punkt stimme ich mit dem Kollegen Ehmke völlig überein: die UdSSR ist nicht mehr die UdSSR unter Stalin.



    Schäfer (Mainz)

    Die Ära Gorbatschow sollte uns vielleicht Hoffnung geben. Wenn man schon in der Sowjetunion einen ökonomischen Vorsprung des Westens beklagt und sagt, man müsse aufholen und müsse sich unserem Standard annähern, sollten wir immer wieder — das wird in den Gesprächen mit dem neuen Chef der KPdSU und mit seinen neuen Gefolgsleuten sehr wichtig sein — darauf hinweisen, daß es einem solchen Staat auch gut ansteht, den Standard der Menschenrechte zu erreichen, den wir bereits erreicht haben. Wir setzen also große Hoffnungen auf Herrn Gorbatschow, die Hoffnung, daß er in diesem Fall etwas weitergeht als mancher seiner Vorgänger.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Hoffentlich geht er nicht in die falsche Richtung weiter!)

    Meine Damen und Herren, ich glaube, daß es allerdings nicht allzu viel Sinn hat, wenn wir hier möglicherweise noch gewisse Behauptungen aus dem Osten unterstützen, wir wollten mit dieser Menschenrechtspolitik eigentlich den Osten destabilisieren. Das ist nicht unsere Absicht. Unsere Absicht war es immer, den Menschen zu helfen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Insofern nutzen auch solche Worte nicht allzu viel,

    (Zuruf von der SPD: Sie schaden!)

    weil Sie wiederum all denen dienen, die Sie propagandistisch gegen uns verwenden und insofern immer wieder irgendeine Sache aus der Tasche ziehen können. Ich finde, die Destabilisierung — weder faktisch noch verbal — führt uns hier nicht weiter.

    (Zustimmung der Abg. Frau Dr. HammBrücher [FDP])

    Meine Damen und Herren, andererseits ist es für mich immer wieder erstaunlich, wie dieser diametrale Widerspruch existiert, wenn man also in den Staaten des Ostblocks den Anspruch erhebt, eine ideologische Überlegenheit zu haben, sich aber gleichzeitig so schwertut, auch einmal für Jugendliche die Möglichkeiten zu eröffnen, über die Ideologien zu streiten. Hier liegt doch eine der größten Schwächen dieses Systems. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie wenig auch die DDR begreift, daß eine der entscheidenden Voraussetzungen dafür, daß sie von der Mehrheit besonders ihrer jugendlichen Bevölkerung akzeptiert wird, die ist, daß man diese Jugend auch reisen läßt, ihr die Chance gibt, Städte im Westen zu sehen, aber auch Berge und Meere. Mir hat neulich einmal ein junger Mann bei einer Reise in die DDR gesagt: „Ich möchte endlich einmal nach Spanien trampen." Das sind Dinge, die hier selbstverständlich sind. Aber wenn das alles 40, 50 Jahre lang für jemanden nicht möglich ist, sondern erst im Rentenalter, wenn er sicherlich nicht mehr unbedingt trampen möchte, dann — so glaube ich — sind das alles nur ganz alltägliche Vorkommnisse, die bei der Begegnung in der DDR deutlich machen, wie wenig auf Dauer — bei allen möglichen Fortschritten dieses Landes — innerhalb der Bevölkerung alle diese Fortschritte angesehen werden, solange ihr diese elementaren Grundrechte verweigert werden. Ich glaube, bei allen unseren
    Gesprächen mit der DDR muß das eines der Hauptthemen sein: Gebt der Jugend die Chance, auch einmal aus diesem Land herauszukommen. — Schaffen wir dafür die Voraussetzungen!
    Meine Damen und Herren, es ist heute auch die Frage der Rußland-Deutschen angeklungen. Ich darf hier noch einmal an eine frühere Rede erinnern, in der ich gesagt habe, es dürfe nicht nur darauf ankommen, daß wir uns bemühen, die Ausreise für diejenigen, die solche Anträge in der Sowjetunion gestellt haben, zu ermöglichen, sondern wir müßten auch darauf achten, daß wir vor Ort in der Sowjetunion die Situation der Menschen verbessern.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Ich glaube, das ist wichtiger, als manchen illusionären Wunsch zu nähren, in das Land zu gehen, wo Milch und Honig fließen, in dem dann aber die Integration so schwerfällt.
    In diesem Augenblick muß man bei der Frage der Menschenrechte — so glaube ich — natürlich auch darauf hinweisen, daß man bei der Debatte um das Asylrecht und bei der Frage, wie häufig hier Ausländer ausgewiesen werden, auch bei den Behörden der Bundesrepublik voraussetzen sollte, daß sie sich zumindest außenpolitisch ein bißchen kundig machen, wenn sie Palästinenser oder iranische Studenten in ihre jeweiligen Länder — für die Palästinenser gibt es das nicht; da ist es der Libanon — entlassen und sie damit menschenrechtlich in ganz schwierige Situationen bringen.

    (Beifall bei der SPD)

    Auch die Frage des Asylrechts ist eine Frage, die nicht einfach nur jenen überlassen werden kann, die sie statistisch lösen wollen oder die sie aus innenpolitischen Gründen lösen wollen. Hier muß bitte auch anerkannt werden, daß wir nicht menschenrechtliche Probleme hervorrufen sollten.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Meine Damen und Herren, Menschenrechte sind unteilbar. Es ist zu Recht gesagt worden — ich will jetzt nicht wieder alle Länder aufzählen; ich habe das früher schon einmal getan —, daß der, der A sagt, auch B sagen muß. Ich glaube, wir tun gut daran, nicht nur unsere östlichen Partner zu mahnen, sondern auch diejenigen, die sich dem Westen zugehörig betrachten und gelegentlich gern in die Bundesrepublik reisen möchten. Ich erinnere an einen südamerikanischen General, der gern kommen wollte, der seinen Besuch vorläufig aufgeschoben hat. Ich meine, diesem General sollte deutlich gemacht werden, daß es kein gutes Beispiel ist, wenn in seinem Land — wie mir gestern oppositionelle Politiker, liberale Politiker aus Paraguay gesagt haben — die sterblichen Überreste von Oppositionellen nicht einmal in dieses Land zurücküberführt werden dürfen. Meine Damen und Herren, das ist ein Vorgang, der mindestens so schwerwiegt wie



    Schäfer (Mainz)

    alles das, was wir bestimmten anderen Ländern vorwerfen.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Hier — so meine ich — werden wir die Gelegenheit dieses Besuchs nutzen und ihn auf solche Dinge hinweisen.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich ein Wort sagen, das vielleicht ein bißchen pathetisch ist, das aber — wie ich glaube — am Ende an die DDR gesagt werden muß, die sich ja immer damit brüstet und eigentlich immer stärker den Anspruch erhebt, das nationale deutsche Kulturerbe besonders gut zu verwalten und sich in der Tradition dieses Erbes zu bewegen. Ich habe neulich bei einem Besuch in Weimar wieder feststellen können, wie schön Goethe- und Schiller-Häuser wieder hergerichtet worden sind. Man muß dann immer wieder erinnern an die Worte, die diese Klassiker gesprochen haben. Das gilt, glaube ich, nicht nur für die DDR. Ich meine, daß man Schillers Satz „Geben Sie Gedankenfreiheit" vielleicht bei der DDR umwandeln sollte, wenn man sich dort schon an das deutsche Erbe so gut erinnert, in: „Geben Sie bald mehr Bewegungsfreiheit." Das wäre auch schon ein großer Beitrag zu einer Verbesserung zwischen den deutschen Staaten.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Klose.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Ulrich Klose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bei Debatten über Menschenrechtsfragen zeigt sich immer wieder das gleiche Bild. Statt uns allein und ausschließlich um die Probleme der Menschen zu kümmern, um die es dabei doch in erster Linie gehen müßte, geraten wir alsbald in einen Aufrechnungsstreit darüber, wer wohl wen an Einseitigkeit übertrifft, so wie wir es jahrelang in der leidigen Extremistendebatte getan haben und noch immer tun: blind nach links, blind nach rechts. Nicht die Sache steht im Vordergrund, sondern häufig die Schuldzuweisung.
    Meine Damen und Herren, für diese Debatte konnte eigentlich nichts anderes erwartet werden, zumal hier die aus der Sicht der Opposition pikante Besonderheit hinzukommt, daß nicht auszumachen ist, was die Regierung, was vor allem die sie tragenden Parteien mit dieser Debatte erreichen wollen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Den Menschen helfen, wenn Sie es noch nicht begriffen haben!)

    Der Bundesaußenminister hat sich über das Treffen in Ottawa in einer Weise geäußert, der wir Sozialdemokraten zustimmen können. Hier ist Kontinuität erkennbar, die mit Kanzlerzitaten zu belegen, dem Außenminister neuerdings offenbar ein Herzensanliegen ist, was ich verstehe. Nur, der Bundesaußenminister ist, wie es scheint, ein einsamer Streiter im Lager der Koalition. Die tägliche Pressemusik machen jedenfalls andere: der Kollege
    Dr. Dregger z. B., der die Kontinuität in der Außenpolitik in Frage stellt; oder der Kollege Reddemann mit seiner Bemerkung, Genscher sei für die CDU/ CSU-Außenpolitik „problematisch" — sein Debattenbeitrag heute hat deutlich gemacht, warum —; der Kollege Dr. Hupka, der eine Politik der moralischen, rechtlichen und politischen Destabilisierung gegenüber Osteuropa fordert; und schließlich eine ganze Gruppe von Koalitionsabgeordneten, die dem Außenminister vorwerfen, die Fortschreibung eines Weißbuches über die menschenrechtliche Lage in Deutschland und der Deutschen in Osteuropa verhindert zu haben. Der Abgeordnete Graf Huyn und sein Kollege von Habsburg nennen das „skandalös", sprechen von „Verhinderungspolitik", von „Leisetreterei". Es sei zu befürchten — wird der Kollege Dr. Hupka in der Presse zitiert —, daß sich die Appeasement-Politik der 30er Jahre wiederhole.
    Meine Damen und Herren, was soll man von alledem halten? Geht es der Bundesregierung bzw. der Koalition in dieser Debatte um Perspektiven für die Fortführung des KSZE-Prozesses, um die Intensivierung der Kontakte mit der DDR, um Entspannung und Menschenrechte? Fragen, meine Damen und Herren von der Koalition, die wir Ihnen stellen, so wie sie uns immer wieder von Bürgern und vor allem von Besuchern aus dem Ausland gestellt werden: Wohin steuert die Bundesrepublik außenpolitisch, wer spricht eigentlich für dieses Land?

    (Reddemann [CDU/CSU]: Sie Gott sei Dank nicht!)

    Meine Damen und Herren, es ist auch aus der Sicht der Opposition nicht angenehm, solche Fragen zu hören. Es ist noch bitterer, sie nicht wirklich beantworten zu können.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der Bundeskanzler könnte vielleicht Klarheit schaffen, wenn es ihn als Richtliniengröße gäbe, aber es gibt diese Größe nicht, sie ist auf Null geschrumpft.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie war das eigentlich in Hamburg bei Ihnen? — Reddemann [CDU/CSU]: Das sagt einer, der selbst davongelaufen ist aus der Verantwortung!)

    Meine Damen und Herren, so schlimm das alles ist, noch schlimmer ist es, daß bei diesem Koalitionsspiel wieder einmal die Frage der Menschenrechte zum Prügel gemacht und als Kampfmittel eingesetzt wird, als Kampfmittel im Ost-West-Verhältnis, in der innenpolitischen Debatte und jetzt auch als Kampfmittel in der Koalition.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sagen Sie einmal etwas zur Sache, zu den Menschenrechten!)

    „Wieder einmal" sage ich; denn das alles ist ja nicht neu und auch nicht auf die Bundesrepublik Deutschland beschränkt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber darüber debattieren wir jetzt!)




    Klose
    Vergleichbares hat es bei uns schon früher gegeben: siehe die Artikel der Parteivorsitzenden in der Zeitschrift „Das Parlament" vom 7. Januar 1978. Es findet auch heute statt: bei uns und anderswo, im Westen und Osten, wo immer sich beide Seiten treffen, zuletzt in Ottawa.

    (Dr. Hennig [CDU/CSU]: Der Klose in der Mitten!)

    — Kein schlechter Platz.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Zwischen allen Stühlen!)

    Meine Damen und Herren, ob diese Konferenz in Ottawa ein Erfolg oder ein Mißerfolg gewesen sei, darüber ist in den letzten Tagen viel gesagt und geschrieben worden. Das Urteil ist unsicher. Positiv ist aus meiner Sicht jedenfalls, daß die Sowjetunion sich auf eine Erörterung von Menschenrechtsfällen in ihrem Machtbereich eingelassen hat. Damit hat sich das Recht, die Verwirklichung der Menschenrechte in anderen Teilnehmerstaaten kritisch zu hinterfragen und anzumahnen, durchgesetzt. Das ist wichtig für die Meinungsbildung der Regierenden und der Regierten in allen Teilnehmerstaaten.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Das ist richtig!)

    Im übrigen muß aber gesehen werden, daß die Menschenrechtsvorstellungen in Ost und West in starkem Maße voneinander abweichen, was sich naturgemäß in den Ergebnissen der Konferenz niederschlagen mußte.
    Meine Damen und Herren, es ist heute nicht der Zeitpunkt, eine wirklich umfassende Debatte über Menschenrechte zu führen. Die werden wir im September dieses Jahres nach Beantwortung unserer Großen Anfrage nachholen. Für heute geht es mir unter der Überschrift „Einseitigkeit" um einige Hinweise, die vielleicht für das Urteil über die Konferenz in Ottawa wichtig sind. Dabei interessieren mich vor allem die unterschiedlichen Menschenrechtspolitiken der beiden Großmächte.
    Nehmen wir zunächst die Sowjetunion! Die UdSSR versucht seit Jahren, der Welt ihr eigenes Menschenrechtsverständnis einzureden. Betont werden die kollektiven Menschenrechte — Frieden, Arbeit, Gesundheitssicherung — und die kollektive Dimension der inidividuellen Menschenrechte. So gesehen kann man ohne Übertreibung sagen, daß aus der Sicht der Sowjetunion die Menschenrechte am besten garantiert werden durch die volle Verwirklichung des kommunistischen Systems.
    Das, meine Damen und Herren, können und werden wir nicht akzeptieren, wenn und solange dieses Menschenrechtsverständnis dazu mißbraucht wird, massive Verstöße gegen die Menschenrechte in der Sowjetunion und anderswo zu vertuschen oder sogar zu rechtfertigen. Es gibt nach allem, was wir wissen, in der Sowjetunion und in fast allen Ländern des Ostblocks in der Tat massive Verstöße gegen die im Dokument von Helsinki definierten Menschenrechte. Das Recht auf freie Meinungsäußerung, auf freie Religionsausübung, das Recht auf Freizügigkeit, die Pressefreiheit: alle diese Rechte werden im Osten — unterschiedlich von Land zu Land nach Art und Umfang — verletzt.
    Dies festzustellen, ist notwendig in einer solchen Debatte; daraus praktische Konsequenzen zu ziehen, ist selbstverständliche Verpflichtung von Demokraten, die sich ernstlich um Fragen der Menschenrechte kümmern.
    Meine Damen und Herren, wir Sozialdemokraten sehen diese Verpflichtung, und wir handeln entsprechend, auch wenn uns Böswillige immer wieder unterstellen, daß wir mit Blick nach Osten allzu diplomatisch vorgehen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: „Diplomatisch" kann man das nicht nennen! — Reddemann [CDU/CSU]: „Diplomatisch" unterstellt Ihnen keiner!)

    Von Appeasement sprach Herr Dr. Hupka. Aber er meinte ja nicht uns, sondern den Bundesaußenminister. Sollten er und andere jedoch auch uns meinen, so weise ich das zurück.

    (Beifall bei der SPD)

    Bei Besuchen in Ostblockländern, bei Begegnungen mit Ostblockpolitikern werden von uns immer auch und immer wieder konkrete Menschenrechtsfälle angesprochen.

    (Beifall bei der SPD)

    Das war auch so, als Willy Brandt an der Spitze einer sozialdemokratischen Delegation nach Moskau gereist ist. Wir haben ihm eine lange Liste von Fällen mit auf den Weg gegeben. Er und vor allem Hans Koschnick haben über diese Fälle in Moskau gesprochen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Wie war das bei Herrn Vogel in Warschau, als der sich weigerte, das Grab von Popieluszko zu besuchen?)

    Erfreulich in diesem Zusammenhang ist, daß sich die Verantwortlichen in der Sowjetunion auf diesen Dialog eingelassen haben und ihn fortsetzen wollen, allerdings mit zwei Zusätzen: Es sollen die individuellen, aber auch die sozialen Menschenrechte in die Diskussion einbezogen werden; und der Dialog ist nur möglich, wenn er zur Sache und nicht in dem mißbräuchlichen Bestreben geführt wird, die Frage der Menschenrechte als Kampfthema zu instrumentalisieren. Das, meine Damen und Herren, können wir akzeptieren, so wie wir es in der Vergangenheit als Methode akzeptiert haben, weil wir wissen, daß Protest, Klage und Anklage uns nicht weiterbringen.
    „Wir sollten uns bemühen", so der Bundesaußenminister am 13. November 1980 in Madrid, „Garantien für die Verwirklichung der Menschenrechte zu finden, ohne daß diese Grundfrage menschlichen Zusammenlebens als Mittel zwischenstaatlicher Politik mißbraucht werden kann." Dem stimmen wir zu. Und wir widersprechen allen, die meinen, nur durch öffentliche Anklage seien Fortschritte in der Menschenrechtsdebatte zu erzielen. Das mag im Einzelfall so sein, und wenn es so ist, sollte diese Methode angewandt werden. Im übrigen aber hilft



    Klose
    moralischer Rigorismus und die Attitüde der Anklage praktisch nicht weiter, wie außenpolitisch erfahrene Christdemokraten auch sehr gut wissen.
    In diesem Zusammenhang darf ich aus einer Rede unseres verstorbenen Kollegen Alois Mertes zitieren

    (Zuruf des Abg. Reddemann [CDU/CSU])

    — wenigstens bei diesem Zitat könnten Sie vielleicht einmal zuhören —, der am 17. Mai 1983 vor dem Europäischen Parlament in Straßburg ausgeführt hat — ich zitiere —:
    Ich möchte ferner darauf hinweisen, daß auch in der Frage, ob öffentliche Erklärungen zu Menschenrechtsverletzungen als Instrument moralischen Druckes eingesetzt werden sollten, ein differenziertes Vorgehen ratsam ist. Wie die Erfahrung zeigt, können Appelle aus der Öffentlichkeit kontraproduktiv wirken und dadurch in den Anklagezustand versetzte Regierungen zu einer härteren Haltung veranlassen.
    In einem Schreiben des Auswärtigen Amtes vom 1. März 1985 zu einem konkreten Fall liest sich das so:
    Mit einer Ausreisegenehmigung der polnischen Behörden dürfte allerdings erst dann zu rechnen sein, wenn der insbesondere durch Flugblattaktionen eines Jugendverbandes bekanntgewordene Fall bei uns nicht mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wird.
    Meine Damen und Herren, Willy Brandt hat das in der schon erwähnten Artikelserie der Parteivorsitzenden in einem entscheidenden Satz zusammengefaßt, der lautet: „Im übrigen bleibe ich dabei, daß konkrete Hilfe wichtiger ist als aller Verbalismus."
    Daß dies richtig ist, wisen wir inzwischen alle; die Erfahrung hat es uns gelehrt. Und weil wir es wissen, stellt sich natürlich die Frage, was denn jene bezwecken, die in Ottawa die Sowjetunion oder die DDR oder die Volksrepublik Polen auf die Anklagebank der Weltöffentlichkeit setzen wollten. Geht es ihnen wirklich um Hilfe für Menschen? Und — so frage ich mich weiter — wie glaubwürdig ist denn eine Politik, die nicht auch die Schwächen der eigenen westlichen Position in Menschenrechtsfragen sieht? Daß es solche Schwächen gibt — wer könnte das bestreiten?
    Nehmen wir die USA als Beispiel. Zwei Ereignisse, die für die Beurteilung der Menschenrechtspolitik der USA wichtig sind, will ich erwähnen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Jetzt kommt der Antiamerikanismus!)

    — Ich habe schon viel Unsinn von Ihnen gehört, Herr Jäger, aber manchmal übertreiben Sie ein bißchen.

    (Beifall bei der SPD — Reddemann [CDU/ CSU]: Daß ausgerechnet Sie von Unsinn sprechen!)

    Zwei Ereignisse sind wichtig:
    Erstens. Der für Südamerika zuständige Abteilungsleiter im US-Außenministerium, Motley, hat kürzlich Chile besucht. Dabei hat er gegenüber der chilenischen Tageszeitung „El Mercurio" erklärt, der Westen schulde der Militärregierung des chilenischen Generals Pinochet Dank für den Sturz des sozialistischen Präsidenten Allende im Jahre 1973; denn Pinochet habe die Stabilität der Hemisphäre bewahrt. Ich beziehe mich, indem ich dies berichte, auf die „Süddeutsche Zeitung" vom 26. Februar 1985.

    (Dr. Stercken [CDU/CSU]: Und keiner kann sich wehren!)

    Zweitens. Präsident Reagan hat zu Beginn dieses Jahres in seinem „Bericht zur Lage der Nation" in großer Offenheit erklärt, Ziel seiner Regierung sei es, die Herrschaft der Sandinisten in Nicaragua zu beseitigen, zumindest aber dafür zu sorgen, daß sie ihre die Freiheit bedrohende Politik aufgeben. Während er sich also einerseits deutlich unfreundlich gegen die gegenwärtige Regierung Nicaraguas äußerte, sprach er von den Kontras, die, vom CIA unterstützt, gegen die Sandinisten kämpfen und in deren Reihen sich bekanntlich viele ehemalige Nationalgardisten des Diktators Somoza befinden, als von „unseren Brüdern".
    Ich will an dieser Stelle keine Debatte über Nicaragua anfangen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Nachdem er sie schon geführt hat! — Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    — Lachen Sie nicht! — Wir beobachten mit Sorgfalt und mit Besorgnis, was dort geschieht und wir wissen, daß es auch dort Menschenrechtsverletzungen gibt, allerdings vom Umfang her weniger als in El Salvador oder Guatemala. Aber nicht darüber will ich jetzt streiten. Worauf ich hinweisen will — und das tue ich, ob es Ihnen paßt oder nicht —, ist die für die Glaubwürdigkeit der USA und des Westens insgesamt unbestreitbare Tatsache, daß wir die nach Art und Umfang weitaus massiveren Menschenrechtsverletzungen des Diktators Somoza niemals bekämpft,

    (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    sondern zunächst mit Stillschweigen übergangen und erst sehr spät zu kritisieren begonnen haben. Daß der Präsident der Vereinigten Staaten ehemalige Somozisten, die die Menschenrechte massiv verletzt haben, heute „Brüder" und „Freiheitskämpfer" nennt, ist abstrus und schrecklich, und wir erlauben uns, das offen auszusprechen,

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    so wie wir auf der anderen Seite den Versuch der Sowjetunion verurteilen, Widerstandskämpfer in Afghanistan zu Terroristen und Gangstern,

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sie praktizieren genau das, was wir Ihnen vorgeworfen haben!)




    Klose
    die Aggression zu einer Aktion brüderlicher Hilfe und die Umerziehungsaktion afghanischer Kinder zu einer humanitären Maßnahme zu machen.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Sehr richtig!)

    Wer sich um Menschenrechte kümmert, muß beides zurechtrücken, muß sich für Wahrhaftigkeit in der Diskussion

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Das hat mit Wahrhaftigkeit nichts zu tun! — Reddemann [CDU/CSU]: Warum haben Sie denn damit nicht angefangen?)

    und gegen jede Einseitigkeit im Urteil wenden.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Das gilt — um auch das nicht zu vergessen — auch für uns, im eigenen Land. Gott sei Dank werden die Menschenrechte bei uns weitestgehend respektiert. Aber es gibt auch bei uns Brüche und Einseitigkeiten. Dafür nenne ich drei Beispiele:
    Erstens. Wir diskutieren bei uns seit Jahren und in den letzten Monaten und Wochen mit besonderer Intensität über das Selbstbestimmungsrecht auch für die Deutschen. Das ist in Ordnung. Aber wie glaubwürdig ist es denn, wenn der Kollege Dr. Hupka das Selbstbestimmungsrecht für die Schlesier, die nicht mehr dort wohnen, fordert, der Bevölkerung von OstTimor, die dort noch immer lebt, soweit sie nicht getötet worden ist, dieses Recht aber verweigert?

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Dr. Hupka [CDU/CSU]: Aus Ihrem Gehirnkasten entsprungen! Was soll denn das?)

    Wie glaubwürdig ist die Bundesregierung, wenn man ihr Abstimmungsverhalten in der UNO in dieser Frage kennt? Gilt hier für uns das Recht und dort für jene die normative Kraft des Faktischen?

    (Reddemann [CDU/CSU]: Was hat Hupka mit OstTimor zu tun?)

    Zweitens. Wir sprechen viel von Minderheitenrechten.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Man begreift langsam!)

    Aber wir sind nicht bereit, daraus auch immer praktische Konsequenzen zu ziehen. Wir wissen z. B., daß viele Türken, die bei uns leben, Kurden sind. Einige von Ihnen, Frauen vor allem, sprechen kaum Türkisch. Ihre Sprache ist Kurdisch, das es nach Auffassung der türkischen Regierung gar nicht gibt. Wir schließen uns faktisch diesem unhaltbaren Standpunkt der türkischen Regierung an, denn auch bei uns gibt es gedruckte Lebenshilfen nur in türkischer Sprache.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Das ist unglaublich! In der Debatte haben wir das Gegenteil gesagt! Das ist eine unglaubliche Verdrehung der Wahrheit, was Sie hier machen! — Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Nein, sehr gut! — Beifall bei den GRÜNEN)

    In kurdischer Sprache gäbe es nichts, wäre da nicht das Rote Kreuz, das eine Lücke füllt.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Hier im Parlament ist es gesagt worden!)

    Die Behörden in der Bundesrepublik Deutschland, der Bundesinnenminister zumal, haben auf meine Anfrage ausdrücklich erklärt, sie beabsichtigen nicht, Weiteres für diese Minderheit zu tun.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Das ist unwahr, was Sie sagen!)

    Drittens. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist bei uns gewährleistet. Wenn aber einer bei uns Kommunist ist, sich so bekennt und äußert, hat er mancherlei Nachteile zu befürchten; der Extremistenbeschluß beschränkt sich j a, wie wir wissen, in der Praxis nicht auf den öffentlichen Dienst.
    Warum ich das alles sage? Weil ich uns, so aussichtlos es erscheinen mag, davor bewahren möchte, allzu schnell und leichtfertig zu urteilen. Ob Ottawa ein Mißerfolg war und wem das anzulasten ist, diese Frage ist eben doch nicht ganz so einfach zu beantworten, wie es in ersten Stellungnahmen und Kommentaren erklärt worden ist.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Aber Sie wissen es! Das kann doch nur Washington gewesen sein!)

    Ein einfacher Beschluß des sowjetischen Politbüros — so der Kommentator der FAZ — reicht eben nicht aus, um in der Menschenrechtsfrage schnelle Fortschritte zu erzielen. Was wir brauchen, ist die zähe kontinuierliche Arbeit, Sisyphosarbeit, wenn Sie so wollen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Aber nicht Antiamerikanismus!)

    Helmut Schmidt hat darauf schon bei der Schlußkonferenz der KSZE in Helsinki am 30. Juli 1975 hingewiesen. Er sagte damals:
    Und für den Prozeß der Entspannung genügt auch nicht ein einmaliger Anstoß; sondern er braucht unser aller ständiges, unser aller stetiges Zutun, damit dieser Prozeß kontinuierlich fortschreitet.
    Helmut Schmidt schloß seine damalige Erklärung mit den Worten:
    Hier in Helsinki bekräftigt und dokumentiert Europa gemeinsam mit den Staaten Nordamerikas einen neuen Schritt auf dem Wege zur Stabilisierung des Friedens. Dies ist ein Weg, auf dem wir mit Geduld und Beharrlichkeit und ohne uns durch Rückschläge entmutigen zu lassen, Schritt für Schritt weitergehen müssen. Die Nachbarn der Bundesrepublik Deutschland, die Nachbarn in Ost und West, können sich dabei auf unsere Stetigkeit verlassen.

    (Hinsken [CDU/CSU]: Er hat besser über Amerika gesprochen als Sie!)

    Hoffentlich, meine Damen und Herren, hoffentlich!

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)