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ID1014927100

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    Plenarprotokoll 10/149 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 149. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Inhalt: Wahl des Abg. Berger zum Vertreter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 11079 A Wiederwahl des früheren Abg. Schmidt (Kempten) zum Mitglied des Verwaltungsrates der Lastenausgleichsbank . . . . 11079B Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/3572 in der 148. Sitzung 11079 B Erweiterung der Tagesordnung 11079 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 11149A Seiters CDU/CSU (zur GO) 11079 D Frau Dr. Timm SPD (zur GO) 11080A Suhr GRÜNE (zur GO) 11081A Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Wahl der Mitglieder der Rundfunkräte der Anstalten des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" und „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3545 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" -- Drucksache 10/3554 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3555 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3558 — Seiters CDU/CSU 11079 C Frau Dr. Timm SPD 11080A Wolfgramm (Göttingen) FDP 11084A Suhr GRÜNE 11085A Mischnick FDP 11086 D Abstimmung über das Berechnungsverfahren 11087A Wahlen — Ergebnis 11119A, 11119 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Europapolitik — Drucksache 10/3152 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksachen 10/1305, 10/2364 — Beratung des Sechsten Berichts und der Empfehlung der Europa- Kommission zur Frage der Einsetzung einer Regierungskonferenz zur Fortentwicklung der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Union durch den Europäischen Rat in Mailand am 29./30. Juni 1985 — Drucksache 10/3420 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anwendung des Abkommens in Form eines Briefwechsels zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Portugiesischen Republik über die Durchführung einer spezifischen Finanzhilfe zur Verbesserung der Agrarstrukturen und der Fischereistrukturen in Portugal — Drucksachen 10/3116 Nr. 8, 10/3424 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Paßgesetzes — Drucksache 10/3303 — in Verbindung mit Beratung des Fünften Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der rechtzeitigen Einführung des Europa- Passes -- Drucksache 10/2400 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sitzung des Europäischen Rates am 28./ 29. Juni 1985 in Mailand — Drucksache 10/3564 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Europapolitik — Drucksache 10/3569 — Dr. Vogel SPD 11088 B Dr. Kohl, Bundeskanzler 11093C Brück SPD 11100C Dr. Rumpf FDP 11102A Frau Kelly GRÜNE 11104 B Dr. Stercken CDU/CSU 11107 B Müller (Schweinfurt) SPD 11109 B Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 11110 D Antretter SPD 11112 D Kohn FDP 11115A Dr. Schwörer CDU/CSU 11116 D Dr. Wulff CDU/CSU 11117 B Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . 11118A Aktuelle Stunde betr. verstärkten militärischen Einsatz der Sowjetunion in Afghanistan Dr. Todenhöfer CDU/CSU 11138B Neumann (Bramsche) SPD 11138D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 11139C Horacek GRÜNE 11140 B Frau Geiger CDU/CSU 11140 D Schlaga SPD 11141D Möllemann, Staatsminister AA 11142 B Werner (Ulm) CDU/CSU 11143 D Bindig SPD 11144 D Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 11145B Gansel SPD 11146A Höffkes CDU/CSU 11147A Duve SPD 11147 D Schwarz CDU/CSU 11148 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Expertentreffen für Menschenrechte der KSZE in Ottawa Genscher, Bundesminister AA 11149 B Dr. Ehmke (Bonn) SPD 11154D Reddemann CDU/CSU 11158 A Horacek GRÜNE 11159 D Schäfer (Mainz) FDP 11162 A Klose SPD 11164B Graf Huyn CDU/CSU 11168A Windelen, Bundesminister BMB . . . 11169C Schlaga SPD 11171B Dr. Hupka CDU/CSU 11172 D Neumann (Bramsche) SPD 11174 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 III Jäger (Wangen) CDU/CSU 11176 B Böhm (Melsungen) CDU/CSU 11177 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Grunenberg, Dr. Klejdzinski, Antretter, Dr. Corterier, Ewen, Fischer (Homburg), Herterich, Dr. Holtz, Klose, Nagel, Purps, Rapp (Göppingen), Dr. Schwenk (Stade) und der Fraktion der SPD Tiefseebergbau — Drucksachen 10/2932, 10/3447 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Internationaler Seerechtsgerichtshof der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2930 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2931 — Dr. Sprung, Parl. Staatssekretär BMWi . 11179B Grunenberg SPD 11180D Kittelmann CDU/CSU 11182 B Frau Eid GRÜNE 11184A Beckmann FDP 11184D Klose SPD 11186 B Dr. von Geldern CDU/CSU 11187 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/3453 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung — Drucksache 10/3536 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3552 — Broll CDU/CSU 11188 D Becker (Nienberge) SPD 11189C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 11190C Beckmann FDP 11191 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Jaunich, Frau Schmidt (Nürnberg), Kuhlwein, Gilges, Delorme, Fiebig, Hauck, Müller (Düsseldorf), Weisskirchen (Wiesloch), Frau Dr. Lepsius, Sielaff, Witek und der Fraktion der SPD Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3462 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3560 — Delorme SPD 11192C Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 11193 D Frau Wagner GRÜNE 11195A Neuhausen FDP 11196A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 11197 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi (Kenia) zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi — Drucksachen 10/2810, 10/3021, 10/3490 — Frau Wagner GRÜNE 11199 D Frau Männle CDU/CSU 11200 D Frau Blunck SPD 11201 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 11202 C Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 11203 C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1985 bis 1988 — Drucksache 10/3297 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 11204 D Immer (Altenkirchen) SPD 11205 C Hornung CDU/CSU 11206 C Werner (Dierstorf) GRÜNE 11207C Bredehorn FDP 11208 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fragestunde — Drucksache 10/3539 vom 21. Juni 1985 — Offenbarung einer Steuervermeidung durch Staatssekretär Boenisch bei seinem Amtsantritt als Regierungssprecher, insbesondere gegenüber dem Bundeskanzler MdlAnfr 1, 2 21.06.85 Drs 10/3539 Klein (Dieburg) SPD AntW StMin Vogel BK 11120 A ZusFr Klein (Dieburg) SPD 11120A ZusFr Dr. Sperling SPD 11120 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 11120C ZusFr Reuter SPD 11120D ZusFr Gansel SPD 11121C ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11121 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 11121 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11122A ZusFr Duve SPD 11122 B ZusFr Hettling SPD 11122C Beteiligung deutscher Pioniere am Bau von Straflagern in Togo MdlAnfr 41, 42 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Diederich (Berlin) SPD Antw StMin Möllemann AA 11122 D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 11123A ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11123 D ZusFr Frau Blunck SPD 11123D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11124C ZusFr Hettling SPD 11125A ZusFr Stockhausen CDU/CSU 11125 B Verbringung von Kindern von Afghanistan in die Sowjetunion MdlAnfr 46 21.06.85 Drs 10/3539 Neumann (Bramsche) SPD Antw StMin Möllemann AA 11125 D ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11125D Aufgaben afghanischer, in die Sowjetunion verbrachter Kinder nach ihrer Rückkehr nach Afghanistan MdlAnfr 47 21.06.85 Drs 10/3539 Schlaga SPD Antw StMin Möllemann AA 11126 A ZusFr Schlaga SPD 11126 B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11126 B Aussage des Präsidenten der UNO-Vollversammlung über die Einsetzung einer Interimsregierung in Namibia durch Südafrika; Anerkennung einer SWAPO-Regierung durch die Bundesregierung MdlAnfr 63, 64 21.06.85 Drs 10/3539 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 11126 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 11127 A ZusFr Duve SPD 11127 B Widersprüchliche Aussagen des Koordinators für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Berndt von Staden, und des Bundeskanzlers zum Friedensvertragsvorbehalt MdlAnfr 61 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11127 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11127C ZusFr Duve SPD 11128A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11128 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11128 D Aussage des polnischen Partei- und Regierungschefs Jaruzelski über das Ende der Ausreise und die Nichtexistenz einer deutschen Volksgruppe MdlAnfr 62 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11129A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11129B ZusFr Gansel SPD 11129 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11129 D ZusFr Schlaga SPD 11130 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11130 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 11130C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11130C Stellungnahme der Bundesregierung zum gemeinsamen Entwurf von SPD und SED für ein Abkommen über eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa MdlAnfr 65 21.06.85 Drs 10/3539 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11131A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11131C ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11132A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11132A ZusFr Schlaga SPD 11132B ZusFr Duve SPD 11132C ZusFr Mann GRÜNE 11133A ZusFr Conradi SPD 11133A ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU 11133 B ZusFr Bahr SPD 11133C Gefährdung der Existenz der Kutter- und Küstenfischerei durch den Einsatz von Fangfabrikschiffen beim Seelachsfang MdlAnfr 85 21.06.85 Drs 10/3539 Carstensen (Norstrand) CDU/CSU Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 V Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 11134 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11134C EG-Genehmigung für die Gründung einer Fangunion der deutschen Hochseefischerei; Modernisierung der Fischereiflotte zur Ausschöpfung der verfügbaren Fischressourcen MdlAnfr 86, 87 21.06.85 Drs 10/3539 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11134 D ZusFr Hettling SPD 11135A ZusFr Frau Blunck SPD 11135 D ZusFr Grunenberg SPD 11136A Unterschied zwischen dem Strukturkonzept für die deutsche Hochseefischerei des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem des Verbandes der Hochseefischerei MdlAnfr 88, 89 21.06.85 Drs 10/3539 Ewen SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11136 B ZusFr Ewen SPD 11136 8 ZusFr Metz CDU/CSU 11136 C ZusFr Kühbacher SPD 11136D ZusFr Frau Blunck SPD 11137 A ZusFr Hettling SPD 11137 A ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11137 B ZusFr Grunenberg SPD 11137B ZusFr Eigen CDU/CSU 11137C Nächste Sitzung 11210A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11211* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes 11211* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 11079 149. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1985 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 28. 6. Dr. Blank 28. 6. Brandt 28. 6. Breuer 28. 6. Catenhusen 28. 6. Franke (Hannover) 28. 6. Dr. Hauff 28. 6. Frau Hürland 28. 6. Ibrügger 28. 6. Jung (Düsseldorf) 27. 6. Keller 28. 6. Kroll-Schlüter 28. 6. Frau Dr. Martiny-Glotz 28. 6. Dr. Marx 28. 6. Dr. Müller * 28. 6. Nagel 28. 6. Polkehn 28. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 28. 6. Schmidt (Wattenscheid) 28. 6. Tillmann 28. 6. Voigt (Frankfurt) 28. 6. Frau Dr. Wex 28. 6. Dr. Wieczorek 28. 6. Dr. Zimmermann 27. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes Ich habe gegen die vorgeschlagene Diätenerhöhung gestimmt, weil ich es in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und tiefgreifender sozialer Not in vielen Familien für politisch unverantwortlich halte, daß die Vertreter des ganzen Volkes ihre MonatsAnlagen zum Stenographischen Bericht einkommen in voller Höhe von 8 000,- DM um 2,8 Prozent oder 224,- DM erhöhen. Ich kann verstehen, daß Abgeordnete ihre Einkommensentwicklung mit der Höhe und den Zuwächsen bei Ministerialbeamten vergleichen. Aber genau hier liegt das Problem. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, durch die viele Menschen in große Not geraten, müssen die vielen politischen Sprüche und sozialen Beruhigungsformeln endlich zum solidarischen Handeln führen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Einkommen der Rentner werden gedrosselt, Arbeitslosenhilfe wird gekürzt und andererseits wird eine Steuerreform verabschiedet, die hohe Einkommen und damit auch wiederum unsere Diätenbezüge besonders begünstigt, statt für hohe Einkommen endlich einmal eine Ergänzungsabgabe als Solidarbeitrag einzuführen. Ich stimme auch deshalb gegen diese Diätenerhöhung, weil wir unbedingt in der Besoldungsgesetzgebung für Beamte eine Regelung einführen müssen, die lineare Erhöhungen nicht auf jede Einkommenshöhe anwendet. Ein 6 000 DM-, 8 000 DM- oder 15 000 DM-Verdiener kann nicht verlangen, daß er drei oder vier Prozent Steigerung auf sein gesamtes Einkommen erhält. Festbeträge für kleine Einkommen und prozentuale Erhöhungen bis zur Höhe der Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer müssen eingeführt werden. Für die Bezieher höherer Einkommen darf deren Gehalt dann auch nur in diesem Gehaltsteil gesteigert werden. Und ich behaupte, wenn das Parlament dieses beraten und so oder ähnlich beschließen will, dann müssen wir bei uns anfangen, Einkommensentwicklungen zu begrenzen. Der heutige Beschluß aber wird auch bei gutwilligen Betrachtern Enttäuschung auslösen. Wann endlich begreifen wir, daß wir nur dann Hoffnung und Vertrauen in die parlamentarische Demokratie erreichen können, wenn wir hier und jetzt beispielhaft die Prinzipien eines sozialen Rechtsstaates praktizieren. Selbstbeschränkung der Parlamentarier ist gefragt, um Zeichen zu setzen.
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    Rede von Milan Horacek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Wir sprechen heute, beinahe zehn Jahre nach der Unterzeichnung der Schlußakte über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, über eine Nachfolgekonferenz, die in Ottawa stattfand. Wir haben sie begrüßt, und wir begrüßen auch diese Diskussion, weil wir eine kritische parlamentarische Begleitung des KSZE-Prozesses und eine öffentliche Debatte über die Frage der Menschenrechte für eine wichtige Aufgabe jedes Parlaments halten.
    Im Februar dieses Jahres habe ich zusammen mit anderen GRÜNEN an einer Konferenz von Mitgliedern der westeuropäischen Friedensbewegung



    Horacek
    und der osteuropäischen Bürgerrechtsbewegung in West-Berlin teilgenommen mit dem Thema „40 Jahre nach Jalta". Auf dieser Konferenz waren es vor allem Freunde der „Charta '77" aus der Tschechoslowakei, die uns an die große Bedeutung der Unterzeichnung der KSZE-Schlußakte durch nahezu alle Staaten Europas erinnerten. Und die Tatsache, daß die Regierung der UdSSR, der CSSR, Polens, der DDR usw. diese Schlußakte unterzeichneten, ermutigte die demokratische Opposition in diesen Ländern, von ihren Regierungen die Einhaltung der von ihnen unterschriebenen Deklarationen gerade im Bereich der Menschenrechte zu fordern.
    Für die Frauen-, Friedens- und Ökologiebewegung, die sich damals in Westeuropa entwickelte, hatte die Schlußakte von Helsinki ungleich geringere Bedeutung. Zu schnell wurde deutlich, daß die Vereinbarungen über vertrauensbildende Maßnahmen den realen Prozeß der Aufrüstung nicht stoppen konnten. Zu deutlich traten die nackten wirtschaftlichen Interessen hervor, die die Herrschenden beider Seiten über alle ideologischen Grenzen hinweg vereinten. Die Wirtschaftskapitäne Beitz und Amerongen sind in Osteuropa stets willkommen, während Linke und jetzt auch GRÜNE Einreiseverbote erteilt bekommen. Und bis heute habe ich noch nie davon gehört, daß jemand forderte, Herr Amerongen oder auch Herr Bangemann sollten ihre Wirtschaftsgespräche in Polen mit einem Besuch bei Walesa verbinden. Deshalb ist einiges von dem, was jetzt von dieser Seite gekommen ist, für mich ein bißchen unglaubwürdig.
    Zu sichtbar war und ist, daß die Fragen des Verhältnisses zur Dritten Welt in der KSZE-Schlußakte ausgeklammert waren, z. B. die wirtschaftlichen und militärischen Einmischungen und Rüstungsexporte aus Staaten Ost- wie Westeuropas. Wir wissen, wieviel die Sowjetunion nach Afrika liefert. Wir wissen aber auch, wohin wir in der Dritten Welt liefern. Diese Rüstungsexporte wurden weder als die vertrauensbildenden Maßnahmen gefährdend noch die Menschenrechtsklauseln oder die Sicherheit verletzend angesehen.
    In Osteuropa singt man kräftig „Die Internationale erkämpft das Menschenrecht"; wer das aber zu genau nimmt, wird schikaniert, eingesperrt, manchmal auch umgebracht. Wegen diesen bis heute wirkenden Tatsachen sahen und sehen wir keinen Anlaß für eine große KSZE-Euphorie. Wir sind aber trotzdem der Auffassung, daß wir von den Erfahrungen der demokratischen Opposition in Osteuropa lernen sollten und daß auch die Basisbewegungen in Westeuropa den KSZE-Prozeß positiv einschätzen sollten. Der Wunsch, miteinander zu reden, Vereinbarungen zu treffen, die Festlegung zur Achtung der Menschenrechte, der Wille zu blockübergreifenden vertrauensbildenden Maßnahmen, der Verzicht auf jede gewaltsame Änderung von Grenzen waren und sind positiv und geben den Menschen bessere Möglichkeiten, die Einhaltung dieser Erklärungen einzufordern.
    Wir meinen deshalb auch, daß — da habe ich mich gewundert — die CDU/CSU es eigentlich erklären sollte, warum sie in der Sitzung des Deutschen Bundestages am 25. Juli 1975 dieser Schlußakte nicht zugestimmt hat.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Vielleicht lesen Sie das Protokoll nach! Das ist das einfachste!)

    — Ich habe es nachgelesen. Ich habe gesehen, daß Sie alle mit Nein gestimmt haben.

    (Heiterkeit und Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Reddemann [CDU/CSU]: Sie sollten nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Argumente lesen!)

    — Ja, ich lese die Protokolle. Ich habe sie inzwischen lesen gelernt. Entschuldigen Sie, Kollege.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Warum fragen Sie dann noch?)

    Wir betrachten den KSZE-Prozeß dennoch positiv. Wir bedauern, daß es in Ottawa nicht zu einer gemeinsamen Abschlußerklärung, daß es nicht zu einer neuen Bekräftigung des Willens zur Achtung der Menschenrechte kam, obwohl, wie wir erfahren haben, die bundesrepublikanische Delegation alles in ihren Kräften Stehende getan hat. Wir möchten uns dafür bedanken.
    Welche Schlußfolgerungen ziehen wir aus dem Scheitern der Konferenz? Als wir „Die Grünen" gegründet haben — ich war einer derjenigen, die das Programm mit geschrieben haben haben —, haben wir die Grund- und Menschenrechte in allen ihren ökologischen, ökonomischen, kulturellen, politischen, religiösen und anderen Dimensionen als in Ost und West unteilbar erachtet. Deshalb unterstützen wir auch Freiheits- und Menschenrechtsbewegungen sowie Bürgerinitiativen, die für die Verwirklichung der Menschenrechte eintreten. Das ist seit unserer Gründung für uns grundlegend geblieben. In dem Sinne treten wir auch für die Erweiterung dieser Rechte ein, die zu oft nur für die Starken, Gesunden, Weißen und auch Männer gedacht sind, zu wenig aber für die Farbigen, die Frauen, die Behinderten, die zu Schwachen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir wissen, daß in den Systemen sowjetischen Typs die individuellen politischen Menschenrechte, die Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Reisefreiheit, Ausreisefreiheit, Religionsfreiheit, Freizügigkeit, rechtsstaatliche Garantien ständig und willkürlich trotz aller Deklarationen außer Kraft gesetzt und mißachtet werden. Für uns sind die Erklärungen und Positionen von amnesty international zu unmenschlicher ungerechter Inhaftierung, Folter und Todesstrafe ein Fundament unserer Politik. Wir werden niemals aufhören, einen Staat zu kritisieren, in dem die Arbeit von amnesty verboten ist und in dem Menschen wegen ihres Einsatzes für die Menschenrechte verfolgt werden. Ich erinnere daran, daß im letzten Jahresbericht von amnesty international über 100 Länder — über 100 Länder!
    — in Ost, West und in der Dritten Welt genannt werden, die die Menschenrechte verletzten.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Das stimmt leider!)




    Horacek
    Für uns ist aber auch klar, daß die Freiheit einzelner Individuen vielleicht von außen geschenkt werden kann, aber unter den Bedingungen eines Atomkrieges niemals einem ganzen Volk. Deswegen steht für uns die Solidarität mit den Menschen im Mittelpunkt, die in der Sowjetunion und in Mittel-Osteuropa für die Menschenrechte eintreten und deshalb verfolgt werden. Dies gilt natürlich nicht nur für einzelne Prominente wie Andrej Sacharow oder seine Frau Helena Bonner, sondern auch für so unbekannte Menschen wie z. B. Tatjana Ossipova von der Friedensverständigungsgruppe, die gerade vor kurzem noch zwei Jahre Verbannung zusätzlich zu ihren Lagerjahren bekommen hat, oder für Adam Michnik, Bogdan Lis, Wladislaw Frasyniok in Polen oder für Menschen wie Batek und Wolf in der Tschechoslowakei.
    Ich möchte noch mit einigen Worten kurz an einen besonders auch für mich schwierigen und sehr tragischen Fall in der Tschechoslowakei erinnern. Wir können pauschal an alle denken, die in Gefängnissen, psychiatrischen Kliniken und anderswo leiden. An diesem Beispiel zeigt sich für mich, wie tragisch Menschenrechtsverletzungen manchmal sind und daß wir alles dafür tun müssen, um da zu helfen. Es geht um Jaroslav Javorský, der 1977, nachdem er hierher zu seinen Eltern kam, dann mit einem falschen Paß bzw. zwei falschen Pässen nach Bulgarien ging, um auch seine Freundin herauszubekommen. Er wurde dabei verhaftet und zu 13 Jahren Gefängnis — angeblich wegen Spionage — verurteilt. Seine Freundin war nach ein paar Monaten frei. Das besonders Tragische daran ist, daß er inzwischen acht Jahre im Gefängnis ist — fünf Jahre hat er noch vor sich —, aber seine Freundin inzwischen schon zwei Jahre in Schweden verheiratet ist und inzwischen auch in die Tschechoslowakei zurückreisen kann. Das ist eine Situation, die für ihn im Gefängnis, da er das weiß und damit auch gepiesackt wird — in dem Sinn: Du hier und deine ehemalige Freundin da —, und für die Eltern hier besonders schwierig ist. Ich bitte alle hier im Bundestag vertretenen Parteien, aber auch alle gesellschaftlichen Gruppen und die Bundesregierung, alles mögliche dafür zu tun, um diesen Jaroslav Javorský freizubekommen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Wir haben gesehen, daß die Vertreter der osteuropäischen Staaten in Ottawa den Verweis auf die kollektiven sozialen Rechte gebracht haben, um gegen die westlichen Länder zu argumentieren, und daß oft in ihren Ländern selbst das Recht auf Arbeit in einen gewissen Arbeitszwang verkehrt wird. Von der Verwirklichung eines angemessenen Lebensstandards, wie er oft gefordert wurde, ist, denke ich, für die Mehrheit der Menschen in Osteuropa nicht so sehr zu sprechen.
    Ich bin auch der Meinung, daß sich der Gegensatz zwischen Ost und West, in dem Ost mit Totalität und böse und West mit demokratisch gleichgesetzt wird, so nicht aufrechterhalten läßt. Ich sehe zum Beispiel, wie Teile auch dieses Hauses sehr einäugig argumentieren. Es werden die Polen erwähnt, es wird aber nicht die Türkei erwähnt. Es werden die
    Minderheitsrechtsverletzungen in Bulgarien erwähnt, es werden aber nicht die Kurden in der Türkei erwähnt. Das höre ich nicht.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Wenn Sie über Kurden reden, müssen Sie auch über den Irak sprechen!)

    — Nein. Wir müssen in diesen Fragen mit beiden Augen genau und klar sehen, wo die Verletzungen der Menschenrechte stattfinden.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Kittelmann [CDU/CSU]: Tun wir ja!)

    Deshalb sind wir gegen eine Einäugigkeit in der Vertretung der Menschenrechte. Eine Anerkennung der kollektiven sozialen Rechte erachten wir als sehr wichtig. Denn z. B. die anhaltende Massenarbeitslosigkeit ist für uns auch eine tiefe Verletzung der Menschenwürde und der Menschenrechte jedes Arbeitslosen.
    Ich möchte am Ende nochmals die ganze Problematik der Konferenzen ansprechen. Bei den KSZE-Konferenzen begegnen sich Vertreter von Staaten. Das halten wir für wichtig, aber nicht ausreichend. Wenn die Frage der Menschenrechte nur als eine Angelegenheit von Diplomaten betrachtet wird, dann führt das zu Entpolitisierung und Desinformation. Der Wunsch nach Solidarität und nach Anteilnahme muß gefördert werden. Deshalb sollen die Menschenrechte nicht nur hinter verschlossenen Türen durch Freikauf oder Austausch und diskretes Vorgehen behandelt werden. Auf der anderen Seite halten wir auch nichts von Propagandageschrei, indem die Verletzungen der Menschenrechte im Ostblock z. B. die Notwendigkeit weiterer Aufrüstung beweisen sollen. Die Alternative zur verteufelnden Propaganda darf aber nicht das Stillschweigen sein.
    Deshalb setzen wir uns dafür ein, die Frage der Verteidigung und der Erweiterung der Menschenrechte zum Anliegen der ganzen Gesellschaft zu machen. Wir begrüßen es, wenn viele gesellschaftliche Gruppen an diesem Prozeß teilnehmen und unterstützen die Auffassung, daß seit der UNO-Menschenrechtserklärung von 1948 die Menschenrechte internationalisiert worden sind. Keiner der Staaten, die diese Erklärung unterzeichnet haben, kann sich darauf zurückziehen, daß die Forderung nach Achtung der Menschenrechte eine Einmischung in seine inneren Angelegenheiten sei.

    (Vorsitz : Vizepräsident Stücklen)

    Über solche Erklärungen und den dadurch erreichten Grad der Allgemeingültigkeit hinaus gehen wir davon aus, daß Politik der Betroffenheit Einmischung bedeutet, Einmischung in die eigenen Angelegenheiten, das Recht auf Frieden, das Recht auf Leben, auf Menschenwürde und Menschenrechte weltweit. Das ist die Position der GRÜNEN.
    Wir sind der festen Überzeugung, daß eine Gesellschaft, die bewußt und solidarisch die Verteidigung und Erweiterung der Menschenrechte als ihr eigenes Anliegen betrachtet, hundertmal widerstandsfähiger gegen Bedrohungen und Propagandaoffensiven, durch wen auch immer ist, als es jede Statio-



    Horacek
    nierung neuer Raketen bewirken könnte. Deshalb unterstützen wir den KSZE-Prozeß und auch die Aneignung der KSZE-Themen durch die ganze Gesellschaft. Wir möchten in diesem Sinne auch initiativ werden anläßlich der nächsten KSZE-Konferenz zu Fragen der Kultur im Herbst in Budapest. Dort schlagen wir vor, begleitende Meetings von Künstlern aus Ost und West zu machen, um den Prozeß der Wiederaneignung einer gesamteuropäischen Dimension von Kultur zu fördern.
    Ich bedanke mich sehr für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Das war zehnmal besser als der rote Ehmke!)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schäfer (Mainz).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liest man die Überschriften bzw. die Kommentare einiger Zeitungen, die sich mit der Ottawa-Konferenz beschäftigen — es haben sich die Medien bedauerlicherweise wenig mit dieser Konferenz beschäftigt, viel zu wenige; wir wünschen uns, daß unsere Medien auch solche Fragen etwas breiter in der Öffentlichkeit darstellen —, dann erfährt man in der „FAZ" „Menschenrechte kleingeschrieben", in der „Neuen Zürcher Zeitung" „Enttäuschende KSZE-Konferenz in Ottawa". Ich glaube, wir alle teilen auch etwas die Enttäuschung, daß es eben kein Schlußkommuniqué gegeben hat, und wir haben die Sorge, die auch die „Neue Zürcher" zum Ausdruck bringt, daß das alles kein gutes Omen für die nächste Expertenkonferenz im Frühjahr 1986 in Bern sei.
    Aber der Bundesaußenminister hat deutlich gemacht — und ich darf das wiederholen —, daß es doch einige Punkte gibt, die uns nicht so pessimistisch stimmen sollten; denn wenn zum allerersten Male Vertreter von 35 Teilnehmerstaaten der KSZE sich sechs Wochen lang über Fragen der Menschenrechte auseinandersetzen, wenn es keinen Abbruch dieser Konferenz gibt, ja, wenn es sogar möglich ist, daß man auf dieser Konferenz am Ende Einzelfälle darstellen kann, ist das, so glaube ich, ein Fortschritt, ist das ein Prozeß, den wir fördern sollten.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich glaube auch, daß die Delegation des Deutschen Bundestages, die dort teilgenommen hat, sehr dazu beigetragen hat, diesen Prozeß zu befördern, und ich bin sehr froh darüber, daß sich einzelne Kollegen — Herr Horacek — dort auch besonderer Fälle annehmen konnten und sie dort direkt vortragen konnten.
    Wir — die Bundesregierung und, wie ich glaube, das ganze Haus — sind entschlossen, diesen Prozeß zu fördern und die Staaten des Warschauer Paktes immer wieder daran zu erinnern, daß sie sich in der Schlußakte von Helsinki ganz klar bereit erklärt haben, über diesen für uns so wichtigen Bereich zu diskutieren. Insofern hoffe ich, daß man in Bern im nächsten Jahr vielleicht einen Schritt weiterkommt und daß bei der nächsten KSZE-Folgekonferenz in
    Wien im Herbst 1986 dieses Thema wieder eine Rolle spielen wird.
    Meine Damen und Herren, es war für mich interessant, den Dissens zwischen Ost und West in bezug auf diese kollektive Dimension dargestellt zu sehen, die der Osten den Menschenrechten nun neuerdings beimißt, was ich natürlich ein bißchen als Alibi, das von unseren Forderungen ablenken soll, ansehen muß. Aber wenn da das Recht auf Leben, auf Arbeit und auf Erziehung gefordert wird, bitte ich doch einmal, auch unsere Verfassungen zu studieren und die Grundrechte durchzulesen; dann wird man zu dem Ergebnis kommen, daß trotz gelegentlicher wirtschaftlicher Rückschläge diese Grundrechte bei uns garantiert sind. Ich glaube, das muß man auch wieder einmal in Erinnerung rufen.

    (Zustimmung des Abg. Reddemann [CDU/ CSU])

    Wir werden natürlich nicht ablassen, individuelle Rechte einzuklagen. Wir betrachten das nicht als Einmischung in innere Angelegenheiten — das haben wir nie getan —, sondern wir drängen auf Vertragserfüllung. Das ist entscheidend!
    Wichtig ist aber meiner Meinung nach — das kam heute bei Bundesaußenminister Genscher auch deutlich zum Ausdruck —, daß das eben in der Dialogform geschieht, nicht in der Deklarationsform. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Mit großen Deklarationen, mit großen Anklagen, mit Weißbüchern werden wir weniger erreichen, als wenn wir den Dialog fortsetzen, allerdings so, daß wir bei diesem Dialog niemals vergessen, auch diese Menschenrechtsfragen anzusprechen, und zwar auch im Dialog der Parlamentarier bei ihren Reisen in Staaten des Warschauer Paktes. Es gibt ja manche — ich habe das gestern in meiner Rede zu einem anderen Thema schon angedeutet —, die manchmal angesichts der hervorragenden Gastfreundschaft, die man dort erlebt, vergessen, auch solche Fragen anzusprechen. Ich glaube, wir alle sollten das tun; das ist sicher sehr wichtig.
    Deshalb möchte ich auch dem Kollegen Rühe ein Kompliment machen, denn wenn er sagt, er wolle die Ostpolitik nicht der SPD und der FDP überlassen, betrachte ich das als eine wohltuende Aufforderung an seine eigene Fraktion — sofern diese Aufforderung noch nötig ist —, auch diesen Dialog fortzusetzen, denn keiner von uns hier nimmt für sich in Anspruch, die Ostpolitik für sich gepachtet zu haben.

    (Abg. Frau Hamm-Brücher [FDP]: Sehr gut!)

    Wir sind sogar sehr froh, wenn hier jetzt endlich ein gewisser Nachholbedarf gedeckt wird. Ich meine, daß auch von Ihnen viel dazu beigetragen werden kann, in diesem Dialog einen Fortschritt zu erzielen.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP])

    Meine Damen und Herren, in diesem Punkt stimme ich mit dem Kollegen Ehmke völlig überein: die UdSSR ist nicht mehr die UdSSR unter Stalin.



    Schäfer (Mainz)

    Die Ära Gorbatschow sollte uns vielleicht Hoffnung geben. Wenn man schon in der Sowjetunion einen ökonomischen Vorsprung des Westens beklagt und sagt, man müsse aufholen und müsse sich unserem Standard annähern, sollten wir immer wieder — das wird in den Gesprächen mit dem neuen Chef der KPdSU und mit seinen neuen Gefolgsleuten sehr wichtig sein — darauf hinweisen, daß es einem solchen Staat auch gut ansteht, den Standard der Menschenrechte zu erreichen, den wir bereits erreicht haben. Wir setzen also große Hoffnungen auf Herrn Gorbatschow, die Hoffnung, daß er in diesem Fall etwas weitergeht als mancher seiner Vorgänger.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Hoffentlich geht er nicht in die falsche Richtung weiter!)

    Meine Damen und Herren, ich glaube, daß es allerdings nicht allzu viel Sinn hat, wenn wir hier möglicherweise noch gewisse Behauptungen aus dem Osten unterstützen, wir wollten mit dieser Menschenrechtspolitik eigentlich den Osten destabilisieren. Das ist nicht unsere Absicht. Unsere Absicht war es immer, den Menschen zu helfen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Insofern nutzen auch solche Worte nicht allzu viel,

    (Zuruf von der SPD: Sie schaden!)

    weil Sie wiederum all denen dienen, die Sie propagandistisch gegen uns verwenden und insofern immer wieder irgendeine Sache aus der Tasche ziehen können. Ich finde, die Destabilisierung — weder faktisch noch verbal — führt uns hier nicht weiter.

    (Zustimmung der Abg. Frau Dr. HammBrücher [FDP])

    Meine Damen und Herren, andererseits ist es für mich immer wieder erstaunlich, wie dieser diametrale Widerspruch existiert, wenn man also in den Staaten des Ostblocks den Anspruch erhebt, eine ideologische Überlegenheit zu haben, sich aber gleichzeitig so schwertut, auch einmal für Jugendliche die Möglichkeiten zu eröffnen, über die Ideologien zu streiten. Hier liegt doch eine der größten Schwächen dieses Systems. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie wenig auch die DDR begreift, daß eine der entscheidenden Voraussetzungen dafür, daß sie von der Mehrheit besonders ihrer jugendlichen Bevölkerung akzeptiert wird, die ist, daß man diese Jugend auch reisen läßt, ihr die Chance gibt, Städte im Westen zu sehen, aber auch Berge und Meere. Mir hat neulich einmal ein junger Mann bei einer Reise in die DDR gesagt: „Ich möchte endlich einmal nach Spanien trampen." Das sind Dinge, die hier selbstverständlich sind. Aber wenn das alles 40, 50 Jahre lang für jemanden nicht möglich ist, sondern erst im Rentenalter, wenn er sicherlich nicht mehr unbedingt trampen möchte, dann — so glaube ich — sind das alles nur ganz alltägliche Vorkommnisse, die bei der Begegnung in der DDR deutlich machen, wie wenig auf Dauer — bei allen möglichen Fortschritten dieses Landes — innerhalb der Bevölkerung alle diese Fortschritte angesehen werden, solange ihr diese elementaren Grundrechte verweigert werden. Ich glaube, bei allen unseren
    Gesprächen mit der DDR muß das eines der Hauptthemen sein: Gebt der Jugend die Chance, auch einmal aus diesem Land herauszukommen. — Schaffen wir dafür die Voraussetzungen!
    Meine Damen und Herren, es ist heute auch die Frage der Rußland-Deutschen angeklungen. Ich darf hier noch einmal an eine frühere Rede erinnern, in der ich gesagt habe, es dürfe nicht nur darauf ankommen, daß wir uns bemühen, die Ausreise für diejenigen, die solche Anträge in der Sowjetunion gestellt haben, zu ermöglichen, sondern wir müßten auch darauf achten, daß wir vor Ort in der Sowjetunion die Situation der Menschen verbessern.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Ich glaube, das ist wichtiger, als manchen illusionären Wunsch zu nähren, in das Land zu gehen, wo Milch und Honig fließen, in dem dann aber die Integration so schwerfällt.
    In diesem Augenblick muß man bei der Frage der Menschenrechte — so glaube ich — natürlich auch darauf hinweisen, daß man bei der Debatte um das Asylrecht und bei der Frage, wie häufig hier Ausländer ausgewiesen werden, auch bei den Behörden der Bundesrepublik voraussetzen sollte, daß sie sich zumindest außenpolitisch ein bißchen kundig machen, wenn sie Palästinenser oder iranische Studenten in ihre jeweiligen Länder — für die Palästinenser gibt es das nicht; da ist es der Libanon — entlassen und sie damit menschenrechtlich in ganz schwierige Situationen bringen.

    (Beifall bei der SPD)

    Auch die Frage des Asylrechts ist eine Frage, die nicht einfach nur jenen überlassen werden kann, die sie statistisch lösen wollen oder die sie aus innenpolitischen Gründen lösen wollen. Hier muß bitte auch anerkannt werden, daß wir nicht menschenrechtliche Probleme hervorrufen sollten.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Meine Damen und Herren, Menschenrechte sind unteilbar. Es ist zu Recht gesagt worden — ich will jetzt nicht wieder alle Länder aufzählen; ich habe das früher schon einmal getan —, daß der, der A sagt, auch B sagen muß. Ich glaube, wir tun gut daran, nicht nur unsere östlichen Partner zu mahnen, sondern auch diejenigen, die sich dem Westen zugehörig betrachten und gelegentlich gern in die Bundesrepublik reisen möchten. Ich erinnere an einen südamerikanischen General, der gern kommen wollte, der seinen Besuch vorläufig aufgeschoben hat. Ich meine, diesem General sollte deutlich gemacht werden, daß es kein gutes Beispiel ist, wenn in seinem Land — wie mir gestern oppositionelle Politiker, liberale Politiker aus Paraguay gesagt haben — die sterblichen Überreste von Oppositionellen nicht einmal in dieses Land zurücküberführt werden dürfen. Meine Damen und Herren, das ist ein Vorgang, der mindestens so schwerwiegt wie



    Schäfer (Mainz)

    alles das, was wir bestimmten anderen Ländern vorwerfen.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Hier — so meine ich — werden wir die Gelegenheit dieses Besuchs nutzen und ihn auf solche Dinge hinweisen.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich ein Wort sagen, das vielleicht ein bißchen pathetisch ist, das aber — wie ich glaube — am Ende an die DDR gesagt werden muß, die sich ja immer damit brüstet und eigentlich immer stärker den Anspruch erhebt, das nationale deutsche Kulturerbe besonders gut zu verwalten und sich in der Tradition dieses Erbes zu bewegen. Ich habe neulich bei einem Besuch in Weimar wieder feststellen können, wie schön Goethe- und Schiller-Häuser wieder hergerichtet worden sind. Man muß dann immer wieder erinnern an die Worte, die diese Klassiker gesprochen haben. Das gilt, glaube ich, nicht nur für die DDR. Ich meine, daß man Schillers Satz „Geben Sie Gedankenfreiheit" vielleicht bei der DDR umwandeln sollte, wenn man sich dort schon an das deutsche Erbe so gut erinnert, in: „Geben Sie bald mehr Bewegungsfreiheit." Das wäre auch schon ein großer Beitrag zu einer Verbesserung zwischen den deutschen Staaten.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)