Rede:
ID1014904800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Antretter.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/149 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 149. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Inhalt: Wahl des Abg. Berger zum Vertreter in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 11079 A Wiederwahl des früheren Abg. Schmidt (Kempten) zum Mitglied des Verwaltungsrates der Lastenausgleichsbank . . . . 11079B Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/3572 in der 148. Sitzung 11079 B Erweiterung der Tagesordnung 11079 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 11149A Seiters CDU/CSU (zur GO) 11079 D Frau Dr. Timm SPD (zur GO) 11080A Suhr GRÜNE (zur GO) 11081A Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Wahl der Mitglieder der Rundfunkräte der Anstalten des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" und „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3545 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" -- Drucksache 10/3554 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3555 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der gemeinnützigen Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 10/3558 — Seiters CDU/CSU 11079 C Frau Dr. Timm SPD 11080A Wolfgramm (Göttingen) FDP 11084A Suhr GRÜNE 11085A Mischnick FDP 11086 D Abstimmung über das Berechnungsverfahren 11087A Wahlen — Ergebnis 11119A, 11119 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Europapolitik — Drucksache 10/3152 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Steger, Roth, Catenhusen, II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fischer (Homburg), Grunenberg, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Vosen und der Fraktion der SPD Unterstützung des französischen EG-Memorandums „Eine neue Stufe Europas: ein gemeinsamer Raum für Industrie und Forschung" durch die Bundesregierung — Drucksachen 10/1305, 10/2364 — Beratung des Sechsten Berichts und der Empfehlung der Europa- Kommission zur Frage der Einsetzung einer Regierungskonferenz zur Fortentwicklung der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Union durch den Europäischen Rat in Mailand am 29./30. Juni 1985 — Drucksache 10/3420 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Anwendung des Abkommens in Form eines Briefwechsels zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Portugiesischen Republik über die Durchführung einer spezifischen Finanzhilfe zur Verbesserung der Agrarstrukturen und der Fischereistrukturen in Portugal — Drucksachen 10/3116 Nr. 8, 10/3424 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Paßgesetzes — Drucksache 10/3303 — in Verbindung mit Beratung des Fünften Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Frage der rechtzeitigen Einführung des Europa- Passes -- Drucksache 10/2400 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Sitzung des Europäischen Rates am 28./ 29. Juni 1985 in Mailand — Drucksache 10/3564 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Europapolitik — Drucksache 10/3569 — Dr. Vogel SPD 11088 B Dr. Kohl, Bundeskanzler 11093C Brück SPD 11100C Dr. Rumpf FDP 11102A Frau Kelly GRÜNE 11104 B Dr. Stercken CDU/CSU 11107 B Müller (Schweinfurt) SPD 11109 B Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 11110 D Antretter SPD 11112 D Kohn FDP 11115A Dr. Schwörer CDU/CSU 11116 D Dr. Wulff CDU/CSU 11117 B Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU . . 11118A Aktuelle Stunde betr. verstärkten militärischen Einsatz der Sowjetunion in Afghanistan Dr. Todenhöfer CDU/CSU 11138B Neumann (Bramsche) SPD 11138D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 11139C Horacek GRÜNE 11140 B Frau Geiger CDU/CSU 11140 D Schlaga SPD 11141D Möllemann, Staatsminister AA 11142 B Werner (Ulm) CDU/CSU 11143 D Bindig SPD 11144 D Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 11145B Gansel SPD 11146A Höffkes CDU/CSU 11147A Duve SPD 11147 D Schwarz CDU/CSU 11148 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Expertentreffen für Menschenrechte der KSZE in Ottawa Genscher, Bundesminister AA 11149 B Dr. Ehmke (Bonn) SPD 11154D Reddemann CDU/CSU 11158 A Horacek GRÜNE 11159 D Schäfer (Mainz) FDP 11162 A Klose SPD 11164B Graf Huyn CDU/CSU 11168A Windelen, Bundesminister BMB . . . 11169C Schlaga SPD 11171B Dr. Hupka CDU/CSU 11172 D Neumann (Bramsche) SPD 11174 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 III Jäger (Wangen) CDU/CSU 11176 B Böhm (Melsungen) CDU/CSU 11177 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Grunenberg, Dr. Klejdzinski, Antretter, Dr. Corterier, Ewen, Fischer (Homburg), Herterich, Dr. Holtz, Klose, Nagel, Purps, Rapp (Göppingen), Dr. Schwenk (Stade) und der Fraktion der SPD Tiefseebergbau — Drucksachen 10/2932, 10/3447 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Internationaler Seerechtsgerichtshof der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2930 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen — Drucksache 10/2931 — Dr. Sprung, Parl. Staatssekretär BMWi . 11179B Grunenberg SPD 11180D Kittelmann CDU/CSU 11182 B Frau Eid GRÜNE 11184A Beckmann FDP 11184D Klose SPD 11186 B Dr. von Geldern CDU/CSU 11187 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/3453 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung — Drucksache 10/3536 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/3552 — Broll CDU/CSU 11188 D Becker (Nienberge) SPD 11189C Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 11190C Beckmann FDP 11191 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Jaunich, Frau Schmidt (Nürnberg), Kuhlwein, Gilges, Delorme, Fiebig, Hauck, Müller (Düsseldorf), Weisskirchen (Wiesloch), Frau Dr. Lepsius, Sielaff, Witek und der Fraktion der SPD Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3462 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März 1985 — Drucksache 10/3560 — Delorme SPD 11192C Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 11193 D Frau Wagner GRÜNE 11195A Neuhausen FDP 11196A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 11197 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi (Kenia) zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi — Drucksachen 10/2810, 10/3021, 10/3490 — Frau Wagner GRÜNE 11199 D Frau Männle CDU/CSU 11200 D Frau Blunck SPD 11201 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 11202 C Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 11203 C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1985 bis 1988 — Drucksache 10/3297 — Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär BML 11204 D Immer (Altenkirchen) SPD 11205 C Hornung CDU/CSU 11206 C Werner (Dierstorf) GRÜNE 11207C Bredehorn FDP 11208 D IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 Fragestunde — Drucksache 10/3539 vom 21. Juni 1985 — Offenbarung einer Steuervermeidung durch Staatssekretär Boenisch bei seinem Amtsantritt als Regierungssprecher, insbesondere gegenüber dem Bundeskanzler MdlAnfr 1, 2 21.06.85 Drs 10/3539 Klein (Dieburg) SPD AntW StMin Vogel BK 11120 A ZusFr Klein (Dieburg) SPD 11120A ZusFr Dr. Sperling SPD 11120 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 11120C ZusFr Reuter SPD 11120D ZusFr Gansel SPD 11121C ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11121 D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 11121 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11122A ZusFr Duve SPD 11122 B ZusFr Hettling SPD 11122C Beteiligung deutscher Pioniere am Bau von Straflagern in Togo MdlAnfr 41, 42 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Diederich (Berlin) SPD Antw StMin Möllemann AA 11122 D ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 11123A ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11123 D ZusFr Frau Blunck SPD 11123D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 11124C ZusFr Hettling SPD 11125A ZusFr Stockhausen CDU/CSU 11125 B Verbringung von Kindern von Afghanistan in die Sowjetunion MdlAnfr 46 21.06.85 Drs 10/3539 Neumann (Bramsche) SPD Antw StMin Möllemann AA 11125 D ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11125D Aufgaben afghanischer, in die Sowjetunion verbrachter Kinder nach ihrer Rückkehr nach Afghanistan MdlAnfr 47 21.06.85 Drs 10/3539 Schlaga SPD Antw StMin Möllemann AA 11126 A ZusFr Schlaga SPD 11126 B ZusFr Neumann (Bramsche) SPD . . . 11126 B Aussage des Präsidenten der UNO-Vollversammlung über die Einsetzung einer Interimsregierung in Namibia durch Südafrika; Anerkennung einer SWAPO-Regierung durch die Bundesregierung MdlAnfr 63, 64 21.06.85 Drs 10/3539 Frau Eid GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 11126 D ZusFr Frau Eid GRÜNE 11127 A ZusFr Duve SPD 11127 B Widersprüchliche Aussagen des Koordinators für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Berndt von Staden, und des Bundeskanzlers zum Friedensvertragsvorbehalt MdlAnfr 61 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11127 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11127C ZusFr Duve SPD 11128A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11128 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11128 D Aussage des polnischen Partei- und Regierungschefs Jaruzelski über das Ende der Ausreise und die Nichtexistenz einer deutschen Volksgruppe MdlAnfr 62 21.06.85 Drs 10/3539 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11129A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11129B ZusFr Gansel SPD 11129 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11129 D ZusFr Schlaga SPD 11130 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11130 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 11130C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 11130C Stellungnahme der Bundesregierung zum gemeinsamen Entwurf von SPD und SED für ein Abkommen über eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa MdlAnfr 65 21.06.85 Drs 10/3539 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 11131A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11131C ZusFr Frau Borgmann GRÜNE 11132A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11132A ZusFr Schlaga SPD 11132B ZusFr Duve SPD 11132C ZusFr Mann GRÜNE 11133A ZusFr Conradi SPD 11133A ZusFr Werner (Ulm) CDU/CSU 11133 B ZusFr Bahr SPD 11133C Gefährdung der Existenz der Kutter- und Küstenfischerei durch den Einsatz von Fangfabrikschiffen beim Seelachsfang MdlAnfr 85 21.06.85 Drs 10/3539 Carstensen (Norstrand) CDU/CSU Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 V Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 11134 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11134C EG-Genehmigung für die Gründung einer Fangunion der deutschen Hochseefischerei; Modernisierung der Fischereiflotte zur Ausschöpfung der verfügbaren Fischressourcen MdlAnfr 86, 87 21.06.85 Drs 10/3539 Hettling SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11134 D ZusFr Hettling SPD 11135A ZusFr Frau Blunck SPD 11135 D ZusFr Grunenberg SPD 11136A Unterschied zwischen dem Strukturkonzept für die deutsche Hochseefischerei des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem des Verbandes der Hochseefischerei MdlAnfr 88, 89 21.06.85 Drs 10/3539 Ewen SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 11136 B ZusFr Ewen SPD 11136 8 ZusFr Metz CDU/CSU 11136 C ZusFr Kühbacher SPD 11136D ZusFr Frau Blunck SPD 11137 A ZusFr Hettling SPD 11137 A ZusFr Dr. Schwenk (Stade) SPD . . . 11137 B ZusFr Grunenberg SPD 11137B ZusFr Eigen CDU/CSU 11137C Nächste Sitzung 11210A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11211* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes 11211* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 149. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Juni 1985 11079 149. Sitzung Bonn, den 27. Juni 1985 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 28. 6. Dr. Blank 28. 6. Brandt 28. 6. Breuer 28. 6. Catenhusen 28. 6. Franke (Hannover) 28. 6. Dr. Hauff 28. 6. Frau Hürland 28. 6. Ibrügger 28. 6. Jung (Düsseldorf) 27. 6. Keller 28. 6. Kroll-Schlüter 28. 6. Frau Dr. Martiny-Glotz 28. 6. Dr. Marx 28. 6. Dr. Müller * 28. 6. Nagel 28. 6. Polkehn 28. 6. Frau Schmidt (Nürnberg) 28. 6. Schmidt (Wattenscheid) 28. 6. Tillmann 28. 6. Voigt (Frankfurt) 28. 6. Frau Dr. Wex 28. 6. Dr. Wieczorek 28. 6. Dr. Zimmermann 27. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jansen (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes Ich habe gegen die vorgeschlagene Diätenerhöhung gestimmt, weil ich es in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und tiefgreifender sozialer Not in vielen Familien für politisch unverantwortlich halte, daß die Vertreter des ganzen Volkes ihre MonatsAnlagen zum Stenographischen Bericht einkommen in voller Höhe von 8 000,- DM um 2,8 Prozent oder 224,- DM erhöhen. Ich kann verstehen, daß Abgeordnete ihre Einkommensentwicklung mit der Höhe und den Zuwächsen bei Ministerialbeamten vergleichen. Aber genau hier liegt das Problem. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, durch die viele Menschen in große Not geraten, müssen die vielen politischen Sprüche und sozialen Beruhigungsformeln endlich zum solidarischen Handeln führen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Einkommen der Rentner werden gedrosselt, Arbeitslosenhilfe wird gekürzt und andererseits wird eine Steuerreform verabschiedet, die hohe Einkommen und damit auch wiederum unsere Diätenbezüge besonders begünstigt, statt für hohe Einkommen endlich einmal eine Ergänzungsabgabe als Solidarbeitrag einzuführen. Ich stimme auch deshalb gegen diese Diätenerhöhung, weil wir unbedingt in der Besoldungsgesetzgebung für Beamte eine Regelung einführen müssen, die lineare Erhöhungen nicht auf jede Einkommenshöhe anwendet. Ein 6 000 DM-, 8 000 DM- oder 15 000 DM-Verdiener kann nicht verlangen, daß er drei oder vier Prozent Steigerung auf sein gesamtes Einkommen erhält. Festbeträge für kleine Einkommen und prozentuale Erhöhungen bis zur Höhe der Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer müssen eingeführt werden. Für die Bezieher höherer Einkommen darf deren Gehalt dann auch nur in diesem Gehaltsteil gesteigert werden. Und ich behaupte, wenn das Parlament dieses beraten und so oder ähnlich beschließen will, dann müssen wir bei uns anfangen, Einkommensentwicklungen zu begrenzen. Der heutige Beschluß aber wird auch bei gutwilligen Betrachtern Enttäuschung auslösen. Wann endlich begreifen wir, daß wir nur dann Hoffnung und Vertrauen in die parlamentarische Demokratie erreichen können, wenn wir hier und jetzt beispielhaft die Prinzipien eines sozialen Rechtsstaates praktizieren. Selbstbeschränkung der Parlamentarier ist gefragt, um Zeichen zu setzen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Renate Hellwig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Müller, nur ein Satz zu Ihrer Rede. Frau Hoffmann wird noch im einzelnen auf Ihre Rede eingehen.

    (Roth [SPD]: Na fabelhaft!)

    Ich weise nur auf einen Widerspruch hin: Einerseits beklagen Sie, daß bisher alle Gipfel von der Agrarpolitik beherrscht wurden, andererseits halten Sie dies beim nächsten Gipfel für unausweichlich. Das ist ein Widerspruch. Ich sehe das nicht als erforderlich an.
    Gerade Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, wissen, daß ich einem Streit in der Regel nicht ausweiche, sondern sogar Gefallen daran



    Frau Dr. Hellwig
    finden kann, aber meines Erachtens ist heute nicht ein Tag des Streits, sondern heute ist der Tag der Einigkeit: Wir alle streben auf dem Mailänder Gipfel das gleiche Ziel an. Die Koalitionsfraktionen und die SPD-Fraktion sind sich für Mailand in vielen Punkten einig:
    Erstens. Wir wollen gemeinsam die Europäische Gemeinschaft zur politischen Union ausbauen. Zweitens. Wir wollen gemeinsam die Befugnisse des Europäischen Parlaments stärken. Drittens. Wir wollen gemeinsam weg vom Einstimmigkeitsprinzip bei den Entscheidungen des Ministerrats. Bis auf begrenzte, genau definierte Ausnahmen sollen Mehrheitsentscheidungen gelten. Viertens. Wir wollen gemeinsam die Intensivierung der Europäischen Politischen Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik. Fünftens. Wir wollen gemeinsam die europäischen Zusammenarbeit im Bereich der Forschung und Technologie und im Bereich des Umweltschutzes. Wir drängen — sechstens — gemeinsam auf den europäischen Binnenmarkt, und wir sehen gemeinsam im Abbau der Arbeitslosigkeit ein europäisches Problem.
    Ich will die Gemeinsamkeiten zwischen uns nicht übertreiben. Sicher bricht sofort Streit zwischen uns aus, wenn wir erörtern, wie wir auf europäischer Ebene die Lösung der Probleme angehen wollen. Aber das ist heute nicht das Thema. Heute geht es nicht um das Wie, sondern es geht um das Ob, darum, ob wir europäische Lösungen brauchen oder ob wir uns mit nationalen begnügen können.
    Wir sind uns einig: In den genannten Punkten brauchen wir europäische Lösungen. Es ist wichtig, diese Einigkeit als Signal in Richtung Mailand hier ausdrücklich festzustellen. Die genannten Punkte, das ist das europäische Idealhaus, so wie wir Deutschen uns die Europäische Union vorstellen. Auch die anderen — die Italiener, die Franzosen, Engländer — werden mit ihren Idealhäusern von Europa nach Mailand kommen, und der Wettbewerb, in welches Haus dann alle Bürger gemeinsam einziehen wollen, wird gar groß sein.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Genauso ist es!)

    Meine Damen und Herren von der SPD-Fraktion, schlagen Sie in Ihrem und unserem Interesse nicht die Scheiben unseres Hauses ein! Werben Sie lieber mit dafür.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In der Europa-Kommission des Bundestages konnten sich bisher alle Fraktionen in so wichtigen Grundsatzfragen immer auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen. So liegt Ihnen auch heute ein einstimmig beschlossener Bericht zum Mailänder Gipfel vor, in dem wir, die Europa-Kommission des Bundestages, das Flottmachen der Europäischen Gemeinschaft in den folgenden beiden Schwerpunkten für unabdingbar halten, nämlich mehr Macht dem Europäischen Parlament und Mehrheitsabstimmungen im Ministerrat.

    (Dr. Vogel [SPD]: Keine Vetos!)

    Warum? In vielen Bereichen haben die Mitgliedstaaten ihre Zuständigkeit bereits an die Europäische Gemeinschaft abgegeben, z. B. in der Agrar- und Wettbewerbspolitik. Wir Deutschen erleben das gerade schmerzlich beim Getreidepreis und beim abgasarmen Auto. Die Regierungen haben diese Fragen damit der Kontrolle ihrer eigenen Parlamente entzogen, aber Sie haben sich noch nicht darauf einigen können, diese Fragen der Kontrolle des Europäischen Parlaments zu unterstellen.
    Die Europäische Gemeinschaft leidet an einem Demokratiedefizit. Das heißt, sie ist undemokratisch organisiert. Wir sind hier an einer Grundsatzfrage: Was für ein Europa wollen wir? Wollen wir ein Europa nach Art der Kabinettspolitik des 18. und 19. Jahrhunderts? Ein Europa nach Art des Wiener Kongresses, in der die damaligen Regierungschefs und gekrönten Häupter zwar auch europäische Entscheidungen trafen, indem sie ganz Europa neu unter sich aufteilten, aber die Völker selbst außen vor standen und nur Opfer dieser Entscheidungen waren?

    (Beifall des Abg. Dr. Vogel [SPD])

    Ist der Wiener Kongreß in Form des Brüsseler, des Athener, des Mailänder Gipfels wieder auferstanden?

    (Horacek [GRÜNE]: Wenn das ein Grüner sagen würde, würde er von Ihrer Seite gescholten!)

    Muß uns Parlamentariern nicht unser demokratisches Gewissen schlagen?
    Wir begrüßen es daher, daß Bundeskanzler Kohl es sich zur Schwerpunktaufgabe gemacht hat, in Mailand die anderen Regierungschefs davon zu überzeugen, daß das Europäische Parlament an der europäischen Gesetzgebung beteiligt werden muß. Hier allerdings Einigkeit zu erreichen wird sehr schwierig sein. Bisher haben sich nur Italien, die Benelux-Länder und Irland eindeutig für die Stärkung des Europäischen Parlaments ausgesprochen. Leider ist noch nicht gewiß, ob Staatspräsident Mitterrand, der sich gerne als engagierter Europäer ausweist, an diesem Punkte die notwendigen Zugeständnisse machen wird. Frau Thatcher spricht nur mit Geringschätzung vom Europäischen Parlament. Wir erinnern hier vom Bundestag aus die Franzosen und die Engländer an ihre alten demokratischen Traditionen und appellieren an ihr demokratisches Gewissen: Stärken Sie das Europäische Parlament!

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Für uns Deutsche gibt es einen ganz aktuellen Anlaß, zufrieden auf das Parlament zu blicken. In der Frage der Grenzwerte bei den Autoabgasen hat das Europäische Parlament mit Mehrheit die deutsche Auffassung vertreten und sie damit zu einer europäischen gemacht.
    Ich komme zu einem weiteren Schwerpunktziel des Gipfels. Die Entscheidungen im Ministerrat kommen nicht voran. Das seit 1966 vereinbarte Einstimmigkeitsprinzip hat bisher lähmend gewirkt. Jeder kann durch ein angedrohtes oder ausgesprochenes Veto nicht in allen, aber in den mei-



    Frau Dr. Hellwig
    sten Fragen die große Bremse ziehen. Rund 700 Vorschläge zu europäischen Gesetzen haben sich seit 1966 angestaut. Dies ist ein riesiger Papierberg. Der Ministerrat sagt dazu weder ja noch nein, er vertagt ständig. Dieser Zustand ist unhaltbar. Er wird, wenn Spanien und Portugal hinzukommen, noch unhaltbarer. Wenn hier in Mailand kein Durchbruch erreicht wird, bleibt es bei der sich dahinschleppenden Entscheidungsunfähigkeit des Ministerrates.
    Bis heute sind in diesem Punkt alle Staaten gleichermaßen Sünder. Auch die frühere SPD/FDPRegierung konnte ebenso wie die Regierungen aller anderen Mitgliedstaaten der Versuchung nicht widerstehen, schon im Vorfeld von Entscheidungen des Ministerrates unter Androhung eines möglichen Vetos Bremswirkungen zu erzielen.
    Wie läuft dieses verhängnisvolle Verfahren? Wenn die Kommission zu einer bestimmten Frage einen kurzgefaßten europäischen Entwurf macht, treffen sich die Vertreter der Regierungen aus den zehn Mitgliedstaaten und verlangen unter Berufung auf das Einstimmigkeitsprinzip, daß ihre nationalen Vorstellungen voll in die EG-Richtlinien übernommen werden. Zehn verschiedene nationale Vorstellungen summieren sich dann zu europäischem Recht. Wen wundert es da, daß entweder nur entsetzliche Bandwürmer an europäischen Gesetzen zustande kommen oder jahrzehntelang überhaupt kein Gesetz zustande kommt? Mancher wird denken: je weniger Gesetze, desto besser. Wenn aber dies z. B. zur Folge hat, daß durch geschickte nationale Gesetze neue, verdeckte Handelshemmnisse entstehen, ohne daß es gelingt, diese durch europäische Regelungen wegzuputzen, dann geht es eben beim europäischen Binnenmarkt leider nicht vorwärts, sondern rückwärts.
    Nun kurz zu den Anklagepunkten der Opposition. Vielleicht war es ganz hilfreich, daß endlich auch einmal der Musterknabe Bundesrepublik Deutschland die Vetozähne gezeigt hat und bewiesen hat, daß auch er national zubeißen kann und in Zukunft nicht gewillt ist, nur die nationalen Bisse der anderen wehklagend und einlenkend hinzunehmen. Vielleicht schärft dies sogar das Bewußtsein bei allen Beteiligten, daß jeder ein Stück Nationalbewußtsein zurückstecken muß, wenn Europa vorankommen will.
    Nun zum freien Reiseverkehr. Im Laufe des letzten Jahres glückten auf Initiative des Bundeskanzlers bahnbrechende Vereinbarungen zwischen Deutschland, Frankreich und Benelux. Wenn jetzt an den Grenzen die Zöllner teilweise noch mauern, dann nur, weil sie nicht so schnell sind wie ihre Regierungschefs. Aber das sind nur Übergangsprobleme. Wir sind hier sehr anspruchsvoll. Erfolge halten wir hier schon für selbstverständlich. Im vierzigsten Jahr nach dem Kriegsende genügt ein Blick auf die Grenzen zur DDR. Welche Schikanen müssen wir hier im Vergleich zu Europa in Kauf nehmen, um von Deutschland nach Deutschland zu reisen!

    (Beifall der Abg. Frau Augustin [CDU/ CSU])

    Beim Umweltschutz bewegt uns alle zur Zeit am meisten das abgasarme Auto. Wir Deutschen sind sehr ungeduldig mit unseren europäischen Nachbarn, weil sie nicht genauso schnell den Katalysator wollen wie wir. Sie wissen doch, meine Damen und Herren von der SPD-Opposition, wie müßig es ist, darüber zu streiten, ob Herr Zimmermann zu hart oder zu wenig hart verhandelt hat. Wenn die anderen genauso denken würden wie wir, dann hätten sie — Härte hin, Härte her — zu unseren Vorschlägen sofort ja gesagt. Hier hilft keine innerdeutsche Schuldzuweisung. Übrigens ist die eindringliche Aufforderung von Ministerpräsident Strauß an Bundeskanzler Kohl hier ebensowenig hilfreich. Sie schmeckt zu sehr nach dieser innerdeutschen Schuldzuweisung.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und bei der FDP — Glos [CDU/CSU]: Verteilen Sie hier keine Zensuren!)

    Hier hilft am besten ein umweltbewußtes Europäisches Parlament mit echten Gesetzgebungsbefugnissen. Wäre die Katalysatorfrage dort zu entscheiden, hätten wir längst eine befriedigende europäische Lösung.
    Den Ärger um den Europapaß, meine Kollegen von der Europa-Kommission, wollen wir heute auch nicht übertreiben. Nachdem wir engagierten Europäer in Deutschland seit über zehn Jahren darauf drängen, werden wir jetzt das eine Jahr Verspätung auch noch verkraften.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Viel ernster ist das Problem der Arbeitslosigkeit, übrigens in allen Ländern außer in Luxemburg weit höher als bei uns. Die europäische junge technische Intelligenz wandert wieder einmal wie magnetisch angezogen in die Vereinigten Staaten von Amerika. Mit ihr ziehen die Arbeitsplätze weg, die sie hier in Europa schaffen würden, wenn es uns gelänge, sie hier zu halten. Deswegen ist die gemeinsame europäische Forschungs- und Technologiepolitik so wichtig.
    Meine Damen und Herren, sorgen wir dafür, daß der Umgang der jungen Europäer miteinander noch selbstverständlicher wird. Wir brauchen ein gemeinsames europäisches Selbstbewußtsein. Nur eine Europäische Union hat genügend Gewicht, um in der westlichen Allianz als gleichberechtigter Partner ernstgenommen zu werden. Unsere Hoffnungen begleiten den Bundeskanzler nach Mailand, uns einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Europäischen Union voranzubringen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Antretter.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Robert Antretter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ihr europapolitisches Engagement, verehrte Frau Kollegin Hellwig, ist bei uns außerhalb jeden Verdachts.

    (Beifall bei der SPD)




    Antretter
    Wir haben nur die Hoffnung, daß sich die Damen und Herren auf der Regierungsbank, die uns im Moment nicht so zahlreich die Ehre geben, ein bißchen von Ihrem Feuer für Europa anstecken lassen. Was wir heute gehört haben, hat allerdings nicht so sehr danach ausgesehen.

    (Bundesminister Genscher nimmt auf der Regierungsbank Platz — Zuruf von der SPD: Ein Genscher macht noch keine Regierung!)

    Meine Damen und Herren, diese Bundesregierung — das bleibt die Wahrheit, auch wenn Sie heute noch so viele Beschönigungs- und Kaschierungsversuche unternehmen — ist mit großartigen Verheißungen angetreten. Das Jahr 1985 sollte zum Jahr Europas, es sollte zum Jahr der europäischen Entscheidung, es sollte zum Jahr des Durchbruchs der politischen Union werden. Heute, unmittelbar vor dem Mailänder Gipfel, müssen wir feststellen, daß der europapolitische Scherbenhaufen, der angerichtet wurde, kaum größer sein könnte. Mit dem Faustschlag des Agrarministers sind alle schönen Erklärungen, man wolle in Mailand den Mehrheitsentscheid im Ministerrat durchsetzen, vom Tisch gefegt worden. Ich bin dafür dankbar, daß Sie, Frau Hellwig, das angesprochen haben, denn das, was der bayerische Ministerpräsident heute an „Ermunterung" sagt, wenn er fordert, hart zu bleiben, steht doch im Widerspruch zu dem, was Sie in Ihrem Antrag geschrieben haben, den Sie uns heute vorlegen und in dem Sie sagen, daß Sie die Mehrheitsentscheidung wollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, die europäischen Bürger sind enttäuscht darüber, daß die Versprechungen der Regierungschefs, wenigstens die Personenkontrollen an den deutsch-franösischen Grenzübergängen abzuschaffen, nicht gehalten wurden. Auch der Bundeskanzler hatte hier vollmundig hohe Erwartungen geweckt. Sein politischer Wille — soweit er erkennbar war — wich jedoch vor dem Verfolgungswahn der Sicherheitsbürokraten zurück, die ständig neue Begründungen für neue Verhinderungen europäischer Freizügigkeit liefern.
    Nach den EG-Verträgen dürfte es ja längst keine Kontrollen mehr geben, aber nach wie vor stehen Hunderttausende an den Grenzen im Stau. Trotz der Verheißung des Bundeskanzlers müssen sie sich filzen lassen, während die Möglichkeit, daß Dioxin-Fässer unbemerkt über die Grenzen geschoben werden, keineswegs ausgeschlossen ist.
    Meine Damen und Herren, daß es hier nicht vorwärts geht, ist natürlich auch der Verzögerungstaktik der Bundesregierung bei der überfälligen Einführung des Europapasses zu verdanken. Ehe ich in meinen kritischen Anmerkungen fortfahre, wollte ich aber hier einen Dank an alle Mitglieder der Europa-Kommission aussprechen, auch an die der Union, die einstimmig beschlossen haben, zum 1. Januar 1985 den Europapaß einzuführen; aber auch hier haben wir keinen Widerhall auf der Seite der Regierung gefunden.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Bürger unseres Landes sollen auf den Paß bis zur Neufassung des Paßgesetzes im Jahre 1987 warten müssen. Nun stellen Dänemark, Irland und Luxemburg den Europapaß aus, Frankreich ist mit dem Druck fertig, Griechenland, Belgien und die Niederlande wollen das Dokument noch in diesem Jahr ausgeben, während Italien wartet, bis seine Bestände nationaler Pässe aufgebraucht sind. Nur die Briten und die Kontrollfanatiker in der Bundesrepublik Deutschland müssen unbedingt maschinell lesbare Ausweise haben. Meine Damen und Herren, was ist da eigentlich die Tatsache wert, daß die Staatschefs der Europäischen Gemeinschaft seit dem 23. Juni 1981 nicht weniger als viermal — zuletzt dramatisch im Juni 1984 in Fontainebleau — ihre Entschlossenheit bekräftigt hatten, den Europapaß in allen Ländern schon am 1. Januar 1985 einzuführen?
    Für die Bundesregierung hätte die Einhaltung dieses Datums den Verzicht auf die maschinelle Lesbarkeit bedeutet. Das wäre ein Sieg des Datenschutzes und ein Sieg bürgerlicher Freiheitsrechte gewesen

    (Zustimmung bei der SPD) und damit ein Fortschritt für Europa!


    (Beifall bei der SPD)

    Heute sehen wir jene triumphieren, denen nicht genug kontrolliert, denen nicht genug gesichtet und denen in diesem Lande nicht genug gespeichert werden kann. Dies geht inzwischen sogar so weit, daß Reisende mit ihrem gültigen Europapaß an den Grenzen abgewiesen werden, weil offenbar die nationalen Verwaltungen noch nicht einmal über die Existenz des neuen Dokuments informiert haben.

    (Zurufe von der SPD: Hört! Hört! — Das gibt's doch gar nicht!)

    Meine Damen und Herren, die Untätigkeit und das völlige Versagen der Regierungen in der europäischen Verkehrspolitik ist ja ohnehin gerichtsnotorisch. Mit Ihrer katastrophalen Katalysatorpolitik haben Sie dies alles zu einem unrühmlichen Höhepunkt gebracht. Es bleibt in dieser Stunde festzuhalten, daß der Innenminister zunächst unsere Forderung nach Abgasentgiftung für unrealistisch erklärte, die europaweite Einführung von bleifreiem Benzin als Illusion bezeichnete, dann aber plötzlich das Umweltauto zum 1. Januar 1986 mit amerikanischen Normen für möglich und notwendig hielt und letztlich sogar mit einem nationalen Alleingang bramarbasierte.
    Meine Damen und Herren, zu dem, was dabei wirklich herausgekommen ist, schreibt die „Stuttgarter Zeitung" in ihrer gestrigen Ausgabe:
    Was Innenminister Zimmermann am 22. März als Jahrhundertentscheidung feierte, nämlich die Einigung auf einen Stufenplan, bei dem nur noch eine Feinabstimmung der genauen Abgasgrenzen festgelegt werden müßte, hat sich längst als Witz des Jahrhunderts entpuppt.
    Meine Damen und Herren, wer so Europapolitik
    macht, verhindert selbst, was er durchzusetzen für



    Antretter
    richtig und wichtig hält. In Tateinheit damit schadet er Europa.

    (Beifall bei der SPD — Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Jeder kann das kritisieren! Ihr habt 13 Jahre lang gar nichts gemacht! Meckern könnt ihr!)

    Der europa- und umweltpolitische Zickzackkurs der Regierung, das instinktlose Hin und Her zwischen den unterschiedlichen Interessen der Automobilindustrie haben wertvolle Zeit gekostet

    (Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Was heißt denn „wertvolle Zeit"? Was haben Sie denn in 13 Jahren gemacht?)

    und beim Autofahrer, beim Steuerzahler, aber auch bei der Industrie Vertrauen zerstört.

    (Lebhafte Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich möchte der Europa-Kommission auch an dieser Stelle dankeschön sagen. Die, die jetzt so wild durcheinander schreien, waren nicht dabei. Aber dieses Dankeschön geht an die Kollegen der Union, die am vergangenen Freitag mit uns einstimmig eine Aufforderung an die Regierung beschlossen haben, endlich diese technische Maßnahme einzuführen, die als einzige eine 90%ige Abgasentgiftung gewährleistet. Vielen Dank für diesen Beschluß am vergangenen Freitag!

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, statt Tempo 100 jetzt zu praktizieren, warten Sie auf das Ergebnis eines Großversuchs, der überflüssig ist, weil wir in Anhörungen im Deutschen Bundestag eindeutig bestätigt bekommen haben, daß es kein unmittelbar wirksameres Mittel zur sofortigen Reduktion der Stickoxide als ein Tempolimit gibt.
    Die Europapolitik der Bundesregierung ist unberechenbar. Deshalb ist sie unfähig, wirkliche Gemeinschaftsinitiativen zu entwickeln.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der SPD: Genau das ist der Punkt!)

    Am bittersten rächt sich das Fehlen politischer Führung am Beispiel der Beschäftigungspolitik.

    (Roth [Gießen] [CDU/CSU]: In Sachen Beschäftigungspolitik sind Sie ja Experte!)

    Ein Europa der Massenarbeitslosigkeit kann für niemand attraktiv sein. Das Versagen der Bundesregierung auf diesem Feld wiegt ebenso schwer wie das Versagen auf dem Feld der Umweltpolitik.

    (Beifall bei der SPD)

    Gerade im Lichte des Beitritts von Spanien und Portugal zur Gemeinschaft besteht hier akuter Handlungsbedarf. Heute leben in den EG-Ländern über 13 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Nach wie vor beträgt der Anteil der arbeitslosen Jugendlichen um 40 %.

    (Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Aber nicht bei uns! 40 % — wo soll das denn sein?)

    Wir fordern Sie deshalb auf, gegen die Ideologie
    und den Aberglauben von den Selbstheilungskräften des Marktes konkrete beschäftigungspolitische Alternativen zu formulieren.
    Unser sozialdemokratisches Konzept für ein qualitatives Wirtschaftswachstum ist umsetzbar, wenn die Regierungen endlich Handlungskompetenz beweisen. Europa, meine Damen und Herren, braucht eine Industriepolitik, die gezielt für eine neue Generation umweltschonende Güter und für humane Dienstleistungen investiert.

    (Stockhausen [CDU/CSU]: Dafür habt ihr lange genug Zeit gehabt!)

    An einer gemischten Strategie der differenzierten Arbeitszeitverkürzung führt kein Weg vorbei. Das hat ja sogar der Verband Gesamtmetall mittlerweile in seinem Geschäftsbericht zugegeben. Dazu ist außerdem, meine Damen und Herren, eine europäische Forschungs- und Technologiepolitik nötig, die auch die Humanisierung der Arbeitswelt zum Inhalt hat. Deshalb ist es auch unverzichtbar, daß die industrielle Erneuerung sozial beherrscht wird und durch die Weiterentwicklung der Mitbestimmung für Arbeitnehmer — insbesondere durch mehr Mitbestimmung am Arbeitsplatz — politische Wirklichkeit wird.
    Meine Damen und Herren, „Technik ist kein Selbstzweck, sondern ein Instrument zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen. Erstrebenswert ist nicht ein Europa der Technologie, sondern die Anwendung von Techniken, die es gestatten, daß der Mensch in Frieden mit der Natur lebt

    (Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Das sagt unser guter Minister Riesenhuber!)

    und daß deshalb mit Rohstoffen, Energie und Umwelt sorgsam umgegangen wird."

    (Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Ich möchte mich im Namen meiner Fraktion für diese klare Äußerung bedanken. Sie stammt vom Bundesforschungsminister Riesenhuber. Nur, meine Damen und Herren, wenn Sie ihn nicht allein lassen wollen, wenn Sie das, was er gesagt hat, teilen, dann stimmen Sie doch heute mit unserem Antrag.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie finden ihn auf Ihren Tischen in der Drucksache 10/1305. Und stimmen Sie außerdem mit unserem Antrag zur Europapolitik. Wir fordern darin Schaffung eines europäischen Forschungs- und Industrieraumes, bessere Zusammenarbeit zwischen europäischen Firmen und gemeinsame Infrastrukturprojekte, Einbeziehung des Umweltschutzes und sozial verträgliche Steuerung der neuen Technologien durch begleitende Arbeitszeitverkürzung, Humanisierung der Arbeit und Ausbau der Mitbestimmung.
    Meine Damen und Herren, ein Europa der Bürger ist für uns vor allem ein Europa der Arbeitnehmer. Nur ein solidarisches Europa, das den Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit entschlossen aufnimmt, wird die Zustimmung und die Sympathie der Menschen gewinnen. Wir Sozialdemokraten kämpfen



    Antretter
    deshalb für unsere Vision von Europa, für eine europäische Gesellschaft, die das Grundrecht auf humane Arbeit für alle verwirklicht.

    (Beifall bei der SPD)