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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/129 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 129. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. März 1985 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 9461 A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Amling, Antretter, Dr. Apel, Bahr, Bindig, Büchler (Hof), Dr. von Bülow, Catenhusen, Daubertshäuser, Dr. Ehrenberg, Franke (Hannover), Frau Fuchs (Verl), Gansel, Gerstl (Passau), Glombig, Hauck, Heistermann, Heyenn, Hiller (Lübeck), Horn, Ibrügger, Jahn (Marburg), Jansen, Dr. Jens, Jungmann, Kirschner, Kißlinger, Dr. Klejdzinski, Kolbow, Kretkowski, Kuhlwein, Leonhart, Meininghaus, Müntefering, Nehm, Neumann (Bramsche), Frau Odendahl, Oostergetelo, Pauli, Pfuhl, Rappe (Hildesheim), Reschke, Reuter, Sander, Schäfer (Offenburg), Dr. Scheer, Schlatter, Frau Schmidt (Nürnberg), Schmitt (Wiesbaden), Schulte (Unna), Dr. Schwenk (Stade), Dr. Soell, Dr. Steger, Steiner, Frau Steinhauer, Dr. Struck, Frau Terborg, Frau Traupe, Dr. Vogel, Voigt (Frankfurt), Walther, Dr. Wernitz, Wiefel, Wischnewski, Würtz und der Fraktion der SPD Zur sozialen Lage der Soldaten in den Streitkräften — Drucksachen 10/1360, 10/2227 — Gerstl (Passau) SPD 9461 C Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 9463 C Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 9467 A Dr. Feldmann FDP 9469 B Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . 9471 D Steiner SPD 9476 C Frau Krone-Appuhn CDU/CSU 9479 B Heistermann SPD 9481 D Eidesleistung des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages 9484 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Ergebnisse des EG-Umweltrates in Brüssel vom 20. März 1985 Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 9484 C Schäfer (Offenburg) SPD 9487 C Dr. Laufs CDU/CSU 9491 D Hoss GRÜNE 9493 B Hoffie FDP 9495 B Dr. Spöri SPD 9497 B Schmidbauer CDU/CSU 9499 D Baum FDP 9501 B Fellner CDU/CSU 9503 B Dr. Lippold CDU/CSU 9504 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt (Mikrozensusgesetz) — Drucksache 10/2972 — 9524 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Wahlprüfungsausschusses zu den gegen die Gültigkeit der Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland eingegangenen Wahleinsprüchen — Drucksache 10/3029 — Dr. Kübler SPD 9525 A Buschbom CDU/CSU 9525 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 129. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. März 1985 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1062 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/3069 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz) — Drucksache 10/1063 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/3069 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Hebamme und des Entbindungspflegers (Hebammengesetz) — Drucksache 10/1064 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/3070 — Frau Augustin CDU/CSU 9526 D Delorme SPD 9528 B Eimer (Fürth) FDP 9529 D Frau Potthast GRÜNE 9530 D Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 9532 D Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Sauermilch und der Fraktion DIE GRÜNEN Zivilisationsbedingte Schäden an Gebäuden, Kulturdenkmälern und Ingenieurbauwerken — Drucksachen 10/1129, 10/2613 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Bauschäden — Drucksache 10/3011 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zu Gebäudeschäden — Drucksache 10/3085 — Sauermilch GRÜNE 9536 C Zierer CDU/CSU 9538 B Conradi SPD 9539 D Grünbeck FDP 9541 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMBau . 9543 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1982 zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zu den in der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 1. Oktober 1981 gestellten grundsätzlichen Fragen zur Berufsausbildung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1983 zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Beratung des Berufsbildungsberichts 1983 zu dem Antrag des Abgeordneten Dr. Jannsen und der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung von Ausbildungsplätzen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1984 zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Beratung des Berufsbildungsberichts 1984 zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zur Beratung des Berufsbildungsberichts 1984 — Drucksachen 9/1424, 9/1934, 10/334, 10/482, 10/892, 10/917, 10/1135, 10/1639, 10/1673, 10/2855 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1985 — Drucksache 10/2974 — Weisskirchen (Wiesloch) SPD 9546 C Nelle CDU/CSU 9549 C Dr. Schierholz GRÜNE 9551 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode 129. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. März 1985 III Neuhausen FDP 9553 C Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 9556 A Frau Odendahl SPD 9559 A Rossmanith CDU/CSU 9560 C Kuhlwein SPD 9562 D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 9564 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Lage der Rußlanddeutschen — Drucksachen 10/2100, 10/2760 — Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9567 A Schlaga SPD 9567 B Dr. Hupka CDU/CSU 9567 D Horacek GRÜNE 9569 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 9571 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Sportausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Schmude, Frau Steinhauer, Amling, Büchner (Speyer), Klein (Dieburg), Lambinus, Becker (Nienberge), Berschkeit, Buckpesch, Buschfort, Dreßler, Esters, Fiebig, Frau Fuchs (Köln), Heistermann, Dr. Holtz, Frau Huber, Jaunich, Dr. Jens, Jung (Düsseldorf), Dr. Klejdzinski, Kretkowski, Liedtke, Lohmann (Witten), Frau Matthäus-Maier, Meininghaus, Menzel, Dr. Mertens (Bottrop), Dr. Müller-Emmert, Müntefering, Dr. Nöbel, Dr. Penner, Poß, Purps, Reschke, Reuschenbach, Sander, Schanz, Schlatter, Schluckebier, Frau Schmedt (Lengerich), Schmidt (Wattenscheid), Schmitt (Wiesbaden), Schröer (Mülheim), Steiner, Toetemeyer, Urbaniak, Westphal, Wieczorek (Duisburg), Wiefel, von der Wiesche, Wischnewski, Zeitler, Dr. Ehmke (Bonn), Ibrügger, Bernrath und der Fraktion der SPD Olympische Sommerspiele 1992 im Ruhrgebiet — Drucksachen 10/2019, 10/2945 — Frau Steinhauer SPD 9572 D Frau Hürland CDU/CSU 9574 A Schwenninger GRÜNE 9575 D Beckmann FDP 9578A Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Schutz der Gesundheit in Innenräumen — Drucksache 10/2339 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Duve, Dr. Hauff, Frau Fuchs (Köln), Dr. Schmude, Bachmaier, Frau Blunck, Egert, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Immer (Altenkirchen), Jaunich, Kißlinger, Dr. Kübler, Lennartz, Frau Dr. Martiny-Glotz, Müntefering, Rappe (Hildesheim), Reimann, Schäfer (Offenburg), Frau Schmidt (Nürnberg), Stahl (Kempen), Stiegler, Frau Terborg, Urbaniak, Frau Weyel, Ibrügger, Meininghaus, Müller (Schweinfurt), Wolfram (Recklinghausen), Schmitt (Wiesbaden) und der Fraktion der SPD Gefährlichkeit von Formaldehyd — Drucksache 10/2791 — Frau Schoppe GRÜNE 9580 B Dolata CDU/CSU 9581 D Müller (Düsseldorf) SPD 9583 D Frau Dr. Segall FDP 9585 C Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 9586 D Beratung des Siebenten Tätigkeitsberichts des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes — Drucksache 10/2777 — Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 9588 C Dr. Wernitz SPD 9589 C Dr. Blank CDU/CSU 9590 B Frau Reetz GRÜNE 9591 B Dr. Hirsch FDP 9592 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/2951 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes — Drucksache 10/3077 — 9593 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Dr. Hauff, Roth, Antretter, Daubertshäuser, Duve, Müntefering, Amling, Bachmaier, Bamberg, Frau Blunck, Catenhusen, Conradi, Haar, Hettling, Frau Dr. Hartenstein, Ibrügger, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Lennartz, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Müller (Schweinfurt), Pauli, Reschke, Reuter, Sielaff, Schäfer (Offenburg), Dr. Schmude, Stahl (Kempen), Vosen, Waltemathe und der Fraktion der SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 129. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. März 1985 Förderung der Infrastruktur für den Fahrradverkehr — Drucksache 10/2658 — 9593 B Beratung des Antrags des Abgeordneten Schwenninger und der Fraktion DIE GRÜNEN Rüstungsexportstatistiken — Drucksache 10/2959 — Schwenninger GRÜNE 9593 D Beratung der Sammelübersicht 70 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3026 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 71 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/3027 — 9594 C Fragestunde — Drucksachen 10/3067, 10/3073, 10/3076 vom 22. März 1985 — Intervention des jetzigen Bundeskanzlers beim rheinland-pfälzischen Finanzministerium zugunsten einer Linzer Parteispenden-Tarnorganisation im Jahre 1969 MdlAnfr 5 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Schierholz GRÜNE Antw StMin Vogel BK 9506 A ZusFr Dr. Schierholz GRÜNE 9506 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9506 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 9506 D ZusFr Lambinus SPD 9506 D Entlassungen bei den inländischen Grundig-Werken seit September 1980 MdlAnfr 37 22.03.85 Drs 10/3067 Gerstl (Passau) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9507 A ZusFr Gerstl (Passau) SPD 9507 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 9507 C ZusFr Haase (Fürth) SPD 9507 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . . 9507 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9508A Entlassungen bei der Grundig AG MdlAnfr 38 22.03.85 Drs 10/3067 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9508 B ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . . 9508 C ZusFr Reimann SPD 9508 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 9509A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 9509 B ZusFr Lambinus SPD 9509 C ZusFr Gerstl (Passau) SPD 9509 C ZusFr Sieler SPD 9509 D Bundesmittel für Forschung und Entwicklung neuer Produktlinien bei der Grundig AG MdlAnfr 39 22.03.85 Drs 10/3067 Müller (Schweinfurt) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9510A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 9510A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9510C ZusFr Vahlberg SPD 9510 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 9510D Bezeichnung der Entwicklung bei der Grundig AG als „Beschäftigungskatastrophe in Nordbayern" MdlAnfr 40 22.03.85 Drs 10/3067 Lambinus SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9511A ZusFr Lambinus SPD 9511A ZusFr Dr. Lammert CDU/CSU 9511 B ZusFr Schmidt (München) SPD 9511 C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 9511 D ZusFr Jungmann SPD 9512 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 9512 B ZusFr Sieler SPD 9512 C Beschäftigungsplan für den Grundig-Konzern MdlAnfr 42 22.03.85 Drs 10/3067 Schmidt (München) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9512 D ZusFr Schmidt (München) SPD 9512 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 9513A Entwicklung der Unterhaltungselektronikbranche; Bundesmittel für die Grundig AG und das Heinrich-Hertz-Institut zur Entwicklung eines „hochauflösenden" Bildschirms MdlAnfr 43, 44 22.03.85 Drs 10/3067 Vahlberg SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9513 C ZusFr Vahlberg SPD 9513 C Bayerische Ansiedlungspolitik im Hinblick auf Informations- und Kommunikationstechnologien MdlAnfr 47 22.03.85 Drs 10/3067 Amling SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9514 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 129. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. März 1985 V Verkauf von gepanschtem Superbenzin durch Tankstellen sogenannter Billiganbieter MdlAnfr 56 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9514C ZusFr Dr. Jens SPD 9514 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 9515 B Bundesmittel für die Grundig AG zur Entwicklung von Videogeräten auf der Basis der Digitaltechnik und von elektronischen Meß- und Diagnosesystemen MdlAnfr 45, 46 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 9515C Veränderung der Produktionsstandorte im europäischen Bereich des Automobilkonzerns Ford MdlAnfr 58, 59 22.03.85 Drs 10/3067 Schemken CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi 9515 D ZusFr Schemken CDU/CSU 9516A Hautschäden bei Schlachtrindern MdlAnfr 60 22.03.85 Drs 10/3067 Frau Dr. Bard GRÜNE Antw PStSekr Gallus BML 9516 B ZusFr Frau Dr. Bard GRÜNE 9516 C ZusFr Eigen CDU/CSU 9517A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 9517 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 9517 B Einnahmeausfälle der schleswig-holsteinischen und der übrigen deutschen Milchviehhalter durch die Milchkontingentierung MdlAnfr 61, 62 22.03.85 Drs 10/3067 Bredehorn FDP Antw PStSekr Gallus BML 9517 C ZusFr Bredehorn FDP 9517 D ZusFr Eigen CDU/CSU 9518 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9518 C Verlängerung der Antragsfrist für die „Milchrente" MdlAnfr 63 22.03.85 Drs 10/3067 Dr. Göhner CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 9518 D ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU 9518 D Einfuhr von Bienenhonig zu Dumpingpreisen aus der DDR; Wettbewerbssituation deutscher Imker in der EG MdlAnfr 64, 65 22.03.85 Drs 10/3067 Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 9519A ZusFr Hinsken CDU/CSU 9519 C ZusFr Conradi SPD 9519 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 9519 D Einfluß des Dollarkurses auf die Wettbewerbslage am Weltmarkt; Getreideexporte der EG MdlAnfr 66 22.03.85 Drs 10/3067 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 9520A ZusFr Eigen CDU/CSU 9520 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 9520 C Vorwort des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen zum Buch von Gerhard Sill „Überleben war alles ..." MdlAnfr 67 22.03.85 Drs 10/3067 Conradi SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 9521 A ZusFr Conradi SPD 9521 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 9521 C ZusFr Dr. Sperling SPD 9521 D ZusFr Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE . 9521 D Konsequenzen aus den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesarbeitsgerichts zum Kündigungsrecht MdlAnfr 72 22.03.85 Drs 10/3067 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 9522 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 9522 C Kürzungen bei AB-Maßnahmen MdlAnfr 73, 74 22.03.85 Drs 10/3076 Reschke SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 9522 D ZusFr Reschke SPD 9523 A ZusFr Frau Steinhauer SPD 9523 C Nächste Sitzung 9594 C Berichtigung 9594 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 9595* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 129. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. März 1985 9461 129. Sitzung Bonn, den 28. März 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 122. Sitzung, Seite 9046 D: Der Zwischenruf des Abg. Dr. Diederich (Berlin) (SPD) in der zweiten Klammer — nach dem Zwischenruf des Abg. Büchler (Hof) (SPD): „Stimmt doch nicht!" — ist wie folgt zu lesen: „Herr Lintner, wir bewegen uns, Sie bleiben auf Ihrem Hintern sitzen!". Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein** 29. 3. Dr. Ahrens* 29. 3. Frau Beck-Oberdorf 29. 3. Broll 29. 3. Büchner (Speyer) * 29. 3. Dr. Corterier** 29. 3. Dr. Diederich (Berlin) *** 29. 3. Duve 29. 3. Dr. Ehmke (Bonn) 29. 3. Ertl 29. 3. Eylmann 29. 3. Frau Fischer*** 29. 3. Franke (Hannover) 29. 3. Frau Fuchs (Köln) 28. 3. Frau Fuchs (Verl) *** 29. 3. Gattermann 28. 3. Frau Geiger*** 29. 3. Dr. Geißler 29. 3. Dr. Götz 29. 3. Haehser 29. 3. Handlos 29. 3. Dr. Hauff 29. 3. Dr. Holtz*** 29. 3. Dr. Hornhues 29. 3. Jung (Düsseldorf) 28. 3. Klein (München) 29. 3. Kleinert (Hannover) 29. 3. Dr. h. c. Lorenz 29. 3. Matthöfer 29. 3. Dr. Meyer zu Bentrup 29. 3. Dr. Müller*** 29. 3. Nagel 29. 3. Neumann (Bramsche) * 29. 3. Dr.-Ing. Oldenstädt 29. 3. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Pfuhl 29. 3. Polkehn 29. 3. Rohde (Hannover) 29. 3. Rühe 29. 3. Schäfer (Mainz) 29. 3. Schmidt (Hamburg) 29. 3. Schmidt (Wattenscheid) 29. 3. Schreiner 29. 3. Schröder (Hannover) 29. 3. Schröer (Mülheim) 29. 3. Schulte (Unna) 29. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim*** 29. 3. Dr. Stark (Nürtingen) 29. 3. Dr. Stercken*** 29. 3. Stobbe 29. 3. Stockhausen 29. 3. Stommel 29. 3. Tillmann 29. 3. Verheugen 29. 3. Voigt (Frankfurt) 29. 3. Waltemathe 29. 3. Dr. Warnke 29. 3. Dr. von Wartenberg 29. 3. Frau Dr. Wex 28. 3 Dr. Wieczorek 29. 3. Wissmann 29. 3. Dr. Wittmann 29. 3. Dr. Wörner 29. 3. Dr. Wulff* 29. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung *** für die Teilnahme an der 73. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen, meine Herren! Herr Bundesinnenminister, auch nach dem eben recht lustlos Gebotenen können Sie nicht davon ablenken, daß die vollmundigen Versprechungen zur Einführung des abgasarmen Autos am 20. März 1985 in Brüssel wie eine große Seifenblase geplatzt sind.

    (Beifall bei der SPD)

    Das Ergebnis von Brüssel, genau betrachtet, ist die größte umweltpolitische Niederlage einer Bundesregierung bisher.

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Herr Zimmermann, Sie sind der umweltpolitische Umfaller der 80er Jahre.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie sind als rhethorischer Umweltlöwe gestartet und als Papiertiger gestrandet. Das ist die Wirklichkeit.

    (Beifall bei der SPD)

    Nach fast zwei Jahren starken Ankündigungen zur künftigen Einführung des schadstoffarmen Pkw ist bis zur Stunde überhaupt nichts zur Entlastung der Umwelt durch den Verkehr geschehen.
    Gestatten Sie mir, Herr Bundesinnenminister, daß ich Sie daran erinnere, was Sie im April 1983 vor Vertretern der deutschen Automobilindustrie ausgeführt haben. Sie sagten damals — ich zititere Sie —: „Ich will Schaden von der Autoindustrie abwenden."
    Fast zwei Jahre nach Ihrer vollmundigen Erklärung ergibt die erste Schadenserhebung Ihrer konfusen Politik: Erstens, der Wald stirbt weiter. Zweitens, die Absatzverluste von 400 000 Pkw haben dazu geführt, daß Arbeitsplätze in der Automobilindustrie gefährdet sind. Im Februar 1985 registrierten wir den geringsten Stand an Neuzulassungen von Pkw seit 1975.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Was Sie sagen, ist alles überholt!)

    Nur der starke Dollar rettet die Automobilindustrie vor der Krise. Sie, Herr Zimmermann, und auch Sie von der CDU/CSU werden mir das nicht abnehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Deswegen zitiere ich den BMW-Chef, Herrn von Kuenheim.

    (Fellner [CDU/CSU]: Ein alter Hut ist das!)

    Er hat Ihre Politik vor vierzehn Tagen folgendermaßen charakterisiert: Alles ist völlig irrational abgelaufen.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Zitieren Sie das, was er jetzt gesagt hat! — Dr. Dregger [CDU/CSU]: Der tritt Ihnen trotzdem nicht bei!)




    Schäfer (Offenburg)

    Man bekommt es mit der Angst zu tun, wenn man daran denkt, daß die Außen-, Finanz- und Verteidigungspolitik ebenso betrieben werden könnten wie die Abgasdiskussion.

    (Dr. Spöri [SPD]: Der Mann hat recht!)

    Und der Bürger draußen, Herr Zimmermann? Halten Sie ihn etwa für dumm? Oder meinen Sie gar, er hat ein kurzes Gedächtnis? Ich will Ihnen ersparen, Ihre vielen Interviews in den letzten zwei Jahren mit dem ständigen Hin und Her vorgehalten zu bekommen. Aber eines will ich noch zitieren. Am 22. Oktober 1984 haben Sie in der „Bild"-Zeitung unter der Überschrift „Der deutsche Wald wird gerettet" ausgeführt:

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie lesen die „Bild"-Zeitung?)

    Es ist noch nicht zu spät. Der Zustand des deutschen Waldes ist zwar schlimm, aber er wird gerettet.
    Jetzt kommt der bemerkenswerte Satz — Oktober 1984 —:
    Das umweltfreundliche Auto und bleifreies Benzin sind bereits eingeführt.
    Da kann ich nur sagen, Herr Zimmermann: Wie denn? Wo denn? Was denn? Wann denn? Das sind vollmundige Erklärungen ohne Wirklichkeit.

    (Beifall bei der SPD)

    Nach Ihrem Umfallen in Brüssel stehen wir vor einer deprimierenden Situation. Machen wir eine Bestandsaufnahme. Die obligatorische Einführung des schadstoffarmen Pkw läßt noch knapp zehn Jahre auf sich warten. Die Abgaswerte stehen noch nicht einmal fest. Wir wissen bisher nur, Herr Zimmermann, daß sie weit unter dem liegen werden, was bisher alle Parteien, alle Fraktionen dieses Hauses und alle Umweltverbände für notwendig gehalten haben.
    Geschehen ist in den zwei Jahren in der Sache lediglich folgendes. Der Wald ist im galoppierenden Tempo weiter abgestorben. Inzwischen muß über die Hälfte der Waldfläche als geschädigt angesehen werden.

    (Jungmann [SPD]: Wegen eurer Untätigkeit!)

    Noch ein Ergebnis:

    (Jungmann [SPD]: Hättet ihr etwas gemacht!)

    Die Bundesregierung hat die Automobilindustrie einer schweren Erschütterung ausgesetzt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unverfrorener Unsinn! Der sollte vor Scham rot werden!)

    Der Zimmermann-Knick, Herr Bundesinnenminister, wird noch als Beispiel dafür in die Geschichte eingehen, wie durch Unfähigkeit einer Bundesregierung sowohl die Wirtschaft als auch die Umwelt Schaden nehmen. Das ist die Bestandsaufnahme; Sie machen nur Schönfärberei.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Sie, Herr Innenminister Zimmermann, durch lautes Gebrüll von seiten der CDU/CSU-Fraktion unterstützt, kommen heute hierher und wollen dem Bürger den Spatz in der Hand schmackhaft machen, weil es allemal besser sei, den Spatz in der Hand zu haben als die Taube auf dem Dach. Aber der Spatz, den Sie aus Brüssel mitgebracht haben, ist so abgemagert, daß niemand auf ihn hereinfallen wird. Er kann nicht verhindern, daß der deutsche Wald weiter stirbt.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Das ist ein Haufen Spatzendreck, was er mitgebracht hat, Herr Schäfer! — Zuruf von der CDU/ CSU: Nach Ihrer Rede sterben auch noch die Spatzen aus!)

    Dann besitzen Sie noch die Stirn, auf dem CDU-Parteitag von einem Jahrhundertergebnis zu sprechen.
    Dazu sagen wir: Noch nie wurde der Weg in eine politische Niederlage großspuriger angekündigt, dilettantischer durchgeführt und blamabler beendet. Die Bundesregierung, meine Damen und Herren, ist mit ihrem Konzept auf der ganzen Linie gescheitert. Bis in die 90er Jahre wird es keine Entlastung in der Umweltverschmutzung durch den Verkehr geben; das Gegenteil steht zu befürchten. Die Ausstoße von Autoabgasen, hier vor allem Stickoxiden, werden in den nächsten Jahrzehnten sogar noch zunehmen. Der so dringend heute notwendige umweltpolitische Fortschritt wird bis ins nächste Jahrtausend vertagt. Die Einführung des abgasarmen Autos, Herr Zimmermann, wird um knapp zehn Jahre über das hinaus verschoben, was Sie mehrmals auch vor diesem Hause als Einführungstermin angekündigt haben.
    Kommen wir zu den Abgasgrenzwerten selbst.

    (Dr. Spöri [SPD]: Die gibt es doch gar nicht!)

    Genaues ist bis zur Stunde in Brüssel nicht verhandelt worden. Es liegt nichts Genaues vor, wie Sie wissen.

    (Dr. Spöri [SPD]: Worthülsen liegen vor!)

    Die Abstriche an den Abgasgrenzwerten können in ihrem Ausmaß heute noch gar nicht abgeschätzt werden. Niemand kennt bisher beispielsweise die sogenannten europäischen Standards. Das bedeutet wieder für die Automobilindustrie: Für alle PkwKlassen über 1,4 Liter herrscht weiter Unklarheit bis zum 1. Juli 1985, für die Pkw-Klassen unter 1,4 Liter sollen die europäischen Normen sogar erst bis 1987 festgelegt werden. Klarheit, Berechenbarkeit für die Automobilindustrie, Sicherheit, Eindeutigkeit? Alles, Herr Bundesinnenminister, Fehlanzeige.
    Ich sage noch einmal: Niemand kann zur Stunde in diesem Durcheinander sagen, welche Anforderungen denn nun an ein sogenanntes schadstoffarmes Auto gestellt werden und welche Steuererleichterungen dafür konkret in Aussicht gestellt werden können. Soviel steht freilich fest, meine Damen und Herren: Der Verzicht auf die strengen amerikanischen Abgasgrenzwerte und die ausdrückliche Zu-



    Schäfer (Offenburg)

    lassung der sogenannten Magermotortechnologie bedeuten einen Rückfall hinter die technischen Möglichkeiten der Abgasentgiftung. Statt um 90 % wie beim Dreiwegkatalysator werden die Abgase mit dem Magermotorkonzept nur um 50 % reduziert.

    (Dr. Spöri [SPD]: Äußerst mager! — Dr. Probst [CDU/CSU]: Woher wissen Sie das?)

    Gescheitert, Herr Zimmermann, ist auch Ihr Konzept für die finanzielle Begünstigung des vorgezogenen Kaufs von schadstoffarmen Autos. Von Ihren großspurigen Ankündigungen und Ihrer in Millionenauflage verbreiteten Broschüre ist kaum etwas übriggeblieben.

    (Dr. Spöri [SPD]: Unglaublich!)

    Ihr Konzept zur finanziellen Begünstigung abgasarmer Autos ist besonders für Kleinwagen bis zur Wirkungslosigkeit entstellt worden. Mit der Obergrenze von 750 DM maximaler steuerlicher Hilfe für Kleinwagen ist die Katalysatortechnologie für diesen Bereich nicht mehr interessant.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Für einen Mercedes gibt es dagegen 2 200 DM. Da ist der kleine Mann wieder einmal der Dumme und muß die Zeche zahlen; aber das ist ohnehin die Kennzeichnung Ihrer gesamten Politik.

    (Beifall bei der SPD — Zustimmung des Abg. Schneider [Berlin] [GRÜNE])

    Jetzt, Herr Zimmermann, haben Sie hier lauthals beklagt, wie schwer das alles bei den EG-Partnern in den Verhandlungen gewesen sei. Ich habe eine Bitte an Sie: Schieben Sie doch nicht die ganze Schuld auf unsere europäischen Partner! Sie haben in den Verhandlungen und davor Fehler über Fehler gemacht.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Zimmermann macht keine Fehler, das ist der Fehler!)

    Erstens. Sie haben von vornherein darauf verzichtet, Herr Innenminister, unsere Rechtsposition nach Art. 36 des EWG-Vertrages zu nutzen. Es ist doch wohl richtig, daß dem Bundesjustizminister — ich sehe ihn nicht — ein Rechtsgutachten darüber vorliegt, daß der Weg über den Gesundheitsvorbehalt des EWG-Vertrages hätte gegangen werden können. Sie haben unsere Rechtsposition dadurch von vornherein geschmälert.
    Und schließlich: Ihr ständiges Hin und Her hat Ihre Verhandlungsposition geschwächt. Einmal waren Sie für den nationalen Alleingang, dann waren Sie wieder für die europäische Lösung. Entweder hätten Sie sich von Anfang an für den nationalen Alleingang auf Grund des Gesundheitsvorbehalts entscheiden müssen oder von Anfang an sorgfältiger und kompromißbereiter verhandeln müssen. Einen größeren Verhandlungsdilettantismus hat noch kein Mitglied irgendeiner Bundesregierung gezeigt als Sie, Herr Zimmermann, bis zum 20. März.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Zweitens. Herr Bundesinnenminister und meine Damen und Herren von der Regierungskoalition, Ihre umweltpolitische Glaubwürdigkeit mußte Schaden nehmen, da Sie in der Bundesrepublik darauf verzichtet haben, alle Möglichkeiten zur Schadstoffminderung im Kraftfahrzeugverkehr auch tatsächlich zu nutzen. Sie haben beispielsweise so vehement gegen ein Tempolimit gestritten, daß Ihnen niemand mehr die Sorge um den deutschen Wald als glaubwürdige Sorge abnehmen konnte.

    (Beifall bei der SPD)

    Da Sie mir nicht glauben, zitiere ich das, was die französische Umweltministerin am Vorabend des Brüsseler Kompromisses, am 19. März also, im französischen Rundfunk erklärt hat. Huguette Bouchardeau — Zitat —:
    Ich möchte der deutschen Regierung an dieser Stelle sagen: Wenn die deutsche Regierung morgen den Ausstoß von Stickoxiden auf ihren Straßen reduzieren will, dann kann sie tun, was fast alle übrigen europäischen Länder bereits getan haben, nämlich die Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Autobahnen zu verordnen.

    (Fellner [CDU/CSU]: Und sie hat dabei gegrinst, weil sie es besser weiß!)

    Fehlanzeige bei Ihnen. Ich sage Ihnen nur: Vielleicht hätten Sie unsere europäischen Partner doch zum Einlenken bewegen können, wenn Sie selbst im eigenen Land umweltpolitische Vorgaben gemacht hätten.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Drittens hat Ihre Verhandlungsposition geschwächt: Sie haben die europäischen Partner, Herr Bundesinnenminister, in Verhandlungen durch ein dorniges, unübersichtliches Gestrüpp von steuerlichen Erleichterungen für schadstoffarme Pkws gejagt, statt mit einem klaren, übersichtlichen Konzept direkter Kaufhilfe in die Verhandlungen zu gehen.
    Viertens schließlich: Sie, Herr Zimmermann, und mit Ihnen die Regierung insgesamt haben es versäumt, in den europäischen Verhandlungen insonderheit mit Frankreich und mit England ein Verhandlungspaket zu schnüren, worin man mit dem Prinzip des Gebens und Nehmens sicher hätte mehr erreichen können als mit Ihren bombastischen Ankündigungen.
    Es sind, wie Sie wissen, wahrlich nicht die ersten Automobilabgasgrenzwerte, über die auf internationaler, europäischer Ebene verhandelt worden ist. Über Diplomatie mit Fingerspitzengefühl, Herr Zimmermann, und Verhandlungsgeschick hätten Sie sich von Ihren Vorgängern der sozialliberalen Bundesregierung leicht informieren lassen können.

    (Lachen bei der CDU/CSU)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Dr. Rumpf?




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald B. Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein.
    Statt dessen, Herr Zimmermann, sind Sie wie die Axt im Walde mit unseren europäischen Partnern umgesprungen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Hören Sie doch bitte zu! Hören Sie Herrn Zimmermann im Originalton! Markig und knackig, wie er leibt und lebt, hat er am 27. Oktober 1983 von diesem Pult aus unseren Partnern gegenüber gedroht
    — jetzt O-Ton Zimmermann —:
    Aber wenn uns die Harmonisierung innerhalb der Gemeinschaft nicht gelingt, dann könnte es passieren, daß wir
    — Deutsche nämlich —
    italienische und französische Wagen ab dem 1. Januar 1986, weil sie unsere Konditionen nicht erfüllen, nicht mehr hereinlassen.
    Mit solchen Drohgebärden springt man mit Partnern nicht um.

    (Beifall bei der SPD)

    Dieser Stil, meine Damen und Herren, kann vielleicht im Verhältnis von Herrn Strauß mit dem Bundeskanzler Erfolg haben. Aber mit diesem Stil war die Pleite der Bundesregierung in Brüssel bei den EG-Partnern vorprogrammiert, meine sehr geehrten Damen, meine Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Und der Bundeskanzler, meine Damen und Herren, Herr Zimmermann? Er schweigt zu allem. Er läßt Herrn Zimmermann gewähren.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Damit fährt er gut! — Dr. Spöri [SPD]: Er ist geflüchtet!)

    Herr Bundeskanzler — Herr Schäuble, Sie geben es ihm bitte weiter —, Sie haben wegen der deutschen Landwirtschaft in fast ultimativer Weise in der EG nachverhandelt. Der Herr Bundeskanzler hat sich bei Nachverhandlungen energisch für den deutschen Wein eingesetzt. Warum ist der Bundeskanzler so zurückhaltend, wenn es um die Gesundheit, wenn es um die Umwelt, wenn es um den Wald geht? Wir fordern den Bundeskanzler erneut auf, auf dem bevorstehenden EG-Gipfel über die Beschlüsse des EG-Umweltministerrates nachzuverhandeln. Was dem deutschen Wein recht ist, meine Damen und Herren, muß für den Wald allemal billig sein.

    (Beifall bei der SPD — Lachen bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Da haben Sie Äpfel und Birnen verwechselt!)

    Herr Bundesinnenminister, jetzt komme ich endlich zu Ihnen. Meine Fraktion hatte schon fest damit gerechnet, daß Sie auch diese Ihre umweltpolitische Niederlage mit dem Hinweis vernebeln würden, 13 Jahre sozialliberaler Bundesregierung hätten halt umweltpolitisch auch nichts gebracht.

    (Jung [Lörrach] [CDU/CSU]: Überhaupt nichts!)

    Ich sage in aller Ruhe: Alle, alle, Herr Kollege Ehmke, heute im Bundestag vertretenen Parteien haben
    das Ausmaß der Umweltzerstörung in der Vergangenheit unterschätzt, auch die GRÜNEN.

    (Widerspruch des Abg. Dr. Ehmke [Ettlingen] [GRÜNE])

    Ihre Wahlplattform 1980 kannte sauren Regen und Waldsterben auch nicht. — Keiner kann also, wie Sie es getan haben, selbstgerecht und selbstzufrieden, großspurig, Herr Zimmermann, mit dem Finger auf andere weisen, ohne daß drei Finger auf ihn zurückweisen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Aber eines, Herr Kollege Mischnick, Herr Kollege Baum, Sie direkt angesprochen, kann die sozialliberale Koalition für sich in Anspruch nehmen: Wir haben gesetzliche, organisatorische und institutionelle Grundlagen für die Umweltpolitik mit Erfolgen in Einzelbereichen geschaffen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wo sind die?)

    Und ich sage für uns Sozialdemokraten: Wir haben bis 1977 eine Umweltpolitik betrieben, auf die wir Sozialdemokraten auch heute noch mit Stolz zurückblicken können.

    (Beifall bei der SPD)

    Es wäre angemessen, Herr Kollege Baum, daß Sie, die Sie damals den Innenminister gestellt haben, sich endlich gegen den Herrn Zimmermann stellten, der Ihre erfolgreiche Politik jedesmal vor dem Plenum des Deutschen Bundestages madig macht.

    (Beifall bei der SPD)

    Mindestens die Selbstachtung müßte Sie doch zu eindeutigen, klaren Aussagen hier veranlassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Aber, meine Damen und Herren, wir sind auch selbstkritisch.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Dazu haben Sie allen Anlaß!)

    — Ja, wir sind nicht so selbstgerecht, so pharisäerhaft wie Sie, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir nehmen nicht für uns in Anspruch, alles rechtzeitig im notwendigen Umfang unternommen zu haben. Wie immer, meine Damen und Herren von der Union, Sie sich selbst bewerten, auch Sie, Herr Zimmermann: Sie können für sich nicht in Anspruch nehmen, von 1969 bis zum 30. September 1982 auch nur eine einzige Initiative zur Verbesserung umweltpolitischer Maßnahmen der sozialliberalen Koalition ergriffen zu haben. Gerade aus Ihren Reihen, meine Damen und Herren — und das schreiben Sie sich bitte einmal hinter Ihre Ohren —, ist der Vorwurf umweltpolitischer Nachlässigkeit besonders heuchlerisch. Ihre Fraktion hat während Ihrer gesamten Oppositionszeit — Ihre Fraktion, wie Sie da sitzen — von 1969 bis 1982 einen einzigen — hören Sie gut zu, ich stelle Ihnen das Material zur Verfügung, bitte schön, hier ist es — Gesetzentwurf zum Umweltschutzrecht eingebracht. Das ist das da, eine kleine Änderung zum



    Schäfer (Offenburg)

    Bundes-Immissionsschutzgesetz, nicht einen zusätzlichen Gesetzesantrag.
    Was die Automobilindustrie angeht, haben Sie es zu zwei kleinen — wirklich kleinen — Anfragen aus den Jahren 1979 und 1981 gebracht. Das war es denn schon. Und heute mit dieser Empörung und Heuchelei Aufsicht spielen, so tun, als ob Sie in der Vergangenheit Weltmeister der Umweltpolitik gewesen wären! Nehmen Sie es mit der Wahrheit ernst! Gehen Sie bitte in sich!
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Ergebnis der EG-Umweltministerberatung erfüllt meine Fraktion mit Zorn, mit Verbitterung und mit großer Enttäuschung,

    (Lachen bei der CDU/CSU — Fellner [CDU/CSU]: So siehst du aus!)

    mit Zorn, weil eine so wichtige Chance zur Entlastung der Umwelt vertan worden ist, mit Verbitterung, weil diese Bundesregierung versucht, dieses Ergebnis zu beschönigen. Herr Bundesinnenminister, was soll denn der Hinweis auf den großräumigen Transport von Schadstoffen? Sie wissen so gut wie ich, daß sich der 50-%-Export von Schadstoffen auf Schwefeldioxid bezieht, nicht auf Autoabgase. Das ist also eine grobe Irreführung der Bevölkerung! Wenn Sie mir nicht glauben, schauen Sie sich bitte Ihre Bundestagsdrucksache an, den Dritten Immissionsschutzbericht der Bundesregierung. Der 50-%-Schadstoffimport in die Bundesrepublik bezieht sich auf Schwefeldioxid und hat mit Autoabgasen nichts zu tun.

    (Dr. Ehmke [Ettlingen] [GRÜNE]: Richtig!)

    Meine Damen und Herren, vor dem Hintergrund dieses Desasters legen wir unseren Entschließungsantrag vor. Jetzt ist der Gesetzgeber gefordert, da der Bundeskanzler wohl nicht nachverhandeln wird. Wir fordern die zügige Einführung des Tempolimits von 100, und wir wissen uns da mit allen Umweltverbänden einig — und übrigens auch mit der Arbeitsgemeinschaft der Waldbesitzer, die am 22. März genau diese Forderung erhoben hat. Wir wissen uns — und ich unterstreiche es noch einmal — mit allen Umweltverbänden einig. Wir müssen gemeinsam mehr dafür tun, daß der Bürger nicht so oft mit dem eigenen Auto fahren muß; das heißt: Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs. Wir müssen schließlich, meine Damen und Herren, auch dafür Sorge tragen, daß der Güterfernverkehr auf langer Strecke von der Straße auf die Schiene verlagert wird, weil dies erheblich zur Verbesserung der Umweltsituation beiträgt.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Herr Zimmermann, an Ihre Adresse und an Sie alle, meine Damen und Herren, will ich mich jetzt noch mit einem Zitat aus dem „Westfalenblatt" vom 22. März 1985 wenden. Ich schließe mit diesem wörtlichen Zitat und wäre wirklich dankbar, meine Damen und Herren, wenn Sie zwischendurch Ihre Lärmerei etwas reduzieren könnten.

    (Dr. Spöri [SPD]: Die sollten lieber zuhören, statt Witze zu erzählen!)

    Das Zitat lautet:
    Aber eines steht fest: Dieser Brüsseler Kompromiß ist absolut unbefriedigend, und er reicht überhaupt nicht an das heran, was unsere Vorstellung war, als wir mit diesem Thema im Bundesrat eingestiegen sind. Für mich ist dies ein fatales Beispiel, wie technisch möglicher Fortschritt auf dem Brüsseler Verhandlungstisch heruntergebremst worden ist, und ich mache mir große Sorgen, wie das überhaupt mit der Entwicklung der Technik aussieht, wenn in einem solchen Fall schon diese Kompromisse geschlossen werden müssen.
    „Absolut unbefriedigend", „fatales Ergebnis", „technischer Fortschritt herabgebremst", treffender und zugleich vernichtender kann man Ihre Umweltpolitik, Herr Bundesinnenminister Zimmermann, nicht beschreiben.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Wer hat das gesagt?)

    Dieses Zitat stammt aus Ihren eigenen Reihen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Es stammt vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Christlich Demokratischen Union und Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Lothar Späth.

    (Beifall und Hört! Hört! bei der SPD)

    Wir Sozialdemokraten, meine Damen und Herren, stimmen in diesem Punkt mit dem Christdemokraten Späth in seinem Verdikt über die Umweltpolitik des Herrn Zimmermann ausdrücklich überein.
    Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Geduld.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)