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ID1012035400

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    Vokabeln: 6
    1. Herr: 1
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/120 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 120. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 7. Februar 1985 Inhalt: Gedenkworte für den ermordeten Vorsitzenden der Geschäftsführung der Motoren- und Turbinen-Union, Dr. Ernst Zimmermann 8829 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Haar 8829 B Wahl der Abg. Frau Fischer als Stellvertreterin in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 8829 C Abwicklung der Tagesordnung 8921 D Erweiterung der Tagesordnung 8942 B Beratung des Jahresgutachtens 1984/85 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 10/2541 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1985 der Bundesregierung — Drucksache 10/2817 — Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 8829 D Roth SPD 8839 D Hauser (Krefeld) CDU/CSU 8845 C Stratmann GRÜNE 8852 B Dr. Haussmann FDP 8856 B Dr. Ehrenberg SPD 8859 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 8862 A Frau Fuchs (Köln) SPD 8866 C Wissmann CDU/CSU 8869 D Burgmann GRÜNE 8902 D Dr. Kreile CDU/CSU 8903 D Dr. Jens SPD 8906 D Kittelmann CDU/CSU 8908 B Dr. Mitzscherling SPD 8911A Dr. Kronenberg CDU/CSU 8913 D Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 8915C Lattmann CDU/CSU 8917 D Dr. Sperling SPD 8919 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/2720 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . . 8922 A Dr. de With SPD 8922 D Seesing CDU/CSU 8924 C Frau Reetz GRÜNE 8926 A Beckmann FDP 8927 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Bachmaier, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Dieburg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover), Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes — § 129 a StGB — — Drucksache 10/1883 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 120. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Februar 1985 Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiundzwanzigsten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/2396 — Bachmaier SPD 8929 A Saurin CDU/CSU 8930 B Frau Nickels GRÜNE 8932 D Kleinert (Hannover) FDP 8934 C Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 8936 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes — Drucksache 10/1489 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2834 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2844 — Krey CDU/CSU 8937 C Kiehm SPD 8939 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 8940 D Beratung der Sammelübersicht 64 des Petitionsausschusses über einen Antrag zur Petition — Drucksache 10/2745 — Wimmer (Neuötting) SPD 8942 B Dr. Rumpf FDP 8943 B Dr. Göhner CDU/CSU 8944 A Beratung der Sammelübersicht 63 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2793 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 65 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 29. März 1983 bis 31. Dezember 1984 eingegangenen Petitionen — Drucksache 10/2794 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 66 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2840 8945 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rheumabericht der Bundesregierung über die eingeleiteten Maßnahmen zur Rheumabekämpfung — Drucksachen 10/850, 10/2736 — Frau Dr. Lepsius SPD 8946 A Frau Dr. Neumeister CDU/CSU 8947 C Eimer (Fürth) FDP 8949 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 10. Februar 1976 zu dem Übereinkommen vom 2. Dezember 1972 über sichere Container — Drucksache 10/2595 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/2795 — 8949 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten und anderer Gesetze — Drucksache 10/2652 — 8949 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abgeordneten Liedtke, Paterna, Bernrath, Berschkeit, Kretkowski, Roth, Walther, Amling, Frau Blunck, Büchler (Hof), Daubertshäuser, Ewen, Gerstl (Passau), Heistermann, Huonker, Jahn (Marburg), Jansen, Dr. Jens, Junghans, Jungmann, Kißlinger, Dr. Klejdzinski, Kuhlwein, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Müntefering, Frau Odendahl, Purps, Reuschenbach, Reuter, Dr. Schwenk (Stade), Dr. Soell, Dr. Sperling, Stahl (Kempen), Dr. Steger, Frau Steinhauer, Frau Terborg, Tietjen, Dr. Wernitz, Frau Weyel, von der Wiesche, Wimmer (Neuötting), Wolfram (Recklinghausen), Zeitler, Frau Zutt und der Fraktion der SPD Ausdehnung der Fernsprechnahbereiche — Drucksachen 10/1504, 10/2647 — . . . 8949 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Siebenundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — Drucksachen 10/2361, 10/2796 — . . . 8950A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 120. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Februar 1985 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 5/84 — Erhöhung des Zollkontingents 1984 für Bananen) — Drucksachen 10/2116, 10/2797 — . . . 8950 C Fragestunde — Drucksache 10/2826 vom 1. Febr. 1985 — Schäden in der Teichfischerei durch Kormorane MdlAnfr 17 01.02.85 Drs 10/2826 Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 8872 D ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8873 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8873 D ZusFr Eigen CDU/CSU 8873 D ZusFr Jungmann SPD 8874 A Renationalisierung der Agrarpolitik MdlAnfr 16 01.02.85 Drs 10/2826 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . 8874 B ZusFr Eigen CDU/CSU 8874 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8874 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 8875 A ZusFr Jungmann SPD 8875 A ZusFr Bredehorn FDP 8875 B ZusFr Urbaniak SPD 8875 B Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes; Erweiterung der Mitbestimmungsregelungen für die neuen Technologien MdlAnfr 18, 19 01.02.85 Drs 10/2826 Reimann SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8875 D ZusFr Reimann SPD 8876 A ZusFr Urbaniak SPD 8876 C ZusFr Jungmann SPD 8877 A ZusFr Lutz SPD 8877 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8877 C ZusFr Rossmanith CDU/CSU 8877 D ZusFr Dr. Sperling SPD 8878 A ZusFr Dreßler SPD 8878 B ZusFr Kirschner SPD 8878 D Verbot einer Spendensammlung für Afrika im Bundesarbeitsministerium durch den beamteten Staatssekretär MdlAnfr 20 01.02.85 Drs 10/2826 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8879 A ZusFr Kirschner SPD 8879 B ZusFr Dreßler SPD 8879 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8879 D ZusFr Dr. Sperling SPD 8880 A ZusFr Jungmann SPD 8880 B ZusFr Frau Weyel SPD 8880 C Schichtung der Dauer der Arbeitslosigkeit im September 1984 MdlAnfr 21 01.02.85 Drs 10/2826 Kirschner SPD Antw PStSekr Höpfinger BMA 8880 C ZusFr Kirschner SPD 8880 D ZusFr Dreßler SPD 8880 D ZusFr Jungmann SPD 8881A Belastung der Versicherungen durch Sportverletzungen und Invalidität im Leistungssport MdlAnfr 22 01.02.85 Drs 10/2826 Dr. Müller CDU/CSU Antw PStSekr Höpfinger BMA 8881 C ZusFr Dr. Müller CDU/CSU 8881 D ZusFr Tillmann CDU/CSU 8882 A Dienstzeitberechnungen in der Bundeswehr MdlAnfr 23, 24 01.02.85 Drs 10/2826 Krizsan GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 8882 B ZusFr Krizsan GRÜNE 8882 C ZusFr Jungmann SPD 8882 D ZusFr Vahlberg SPD 8883 B Beschaffung des Buches „Philosophie der Abschreckung" von Andre Glucksmann durch die Bundeswehr als Lehrmaterial MdlAnfr 25, 26 01.02.85 Drs 10/2826 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 8884 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 8884 C Einteilung von Wehrpflichtigen als lebende Zielscheiben bei Schießübungen; Bewahrung von Wehrpflichtigen, die die Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer beantragt haben, vor Schikanen MdlAnfr 29, 30 01.02.85 Drs 10/2826 Reuter SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 8884 D ZusFr Reuter SPD 8885 A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 120. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. Februar 1985 Produktion von Pershing-II-Raketen bis Ende 1985; Stationierung weiterer Pershing-Raketen in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 31, 32 01.02.85 Drs 10/2826 Dr. Scheer SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8885 C ZusFr Dr. Scheer SPD 8885 D ZusFr Gansel SPD 8886 A ZusFr Jungmann SPD 8886 B Konsequenzen aus der Studie von Professor Paul Crutzen über die Auswirkungen eines Atomkrieges auf das Klima MdlAnfr 33 01.02.85 Drs 10/2826 Vahlberg SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 8886 D ZusFr Vahlberg SPD 8886 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 8887 B ZusFr Dr. Sperling SPD 8887 B ZusFr Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE . 8887 C ZusFr Jungmann SPD 8887 D ZusFr Gansel SPD 8887 D Schäden durch das Reforger-Manöver „Central Guardian" MdlAnfr 34 01.02.85 Drs 10/2826 Horacek GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 8888 A ZusFr Horacek GRÜNE 8888 A ZusFr Krizsan GRÜNE 8888 B ZusFr Gansel SPD 8888 B Verhinderung zusätzlicher Luftverschmutzung durch die am US-Manöver beteiligten Fahrzeuge während des Smogalarms in Hessen MdlAnfr 35 01.02.85 Drs 10/2826 Horacek GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 8888 C ZusFr Horacek GRÜNE 8888 D ZusFr Gansel SPD 8889 A Rücknahme der Pressemappe zu dem Manöver „Central Guardian" durch das V. US-Corps; Auswirkungen der Manöver-Grundsätze auf die teilnehmenden deutschen Truppen MdlAnfr 37, 38 01.02.85 Drs 10/2826 Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8889 A ZusFr Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE . 8889 B ZusFr Krizsan GRÜNE 8889 C Übung nach dem Air/Land-Battle-Konzept während des Herbstmanövers 1982 MdlAnfr 39 01.02.85 Drs 10/2826 Kleinert (Marburg) GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8890 A ZusFr Kleinert (Marburg) GRÜNE . . . 8890 A Simulierter Einsatz von chemischen Kampfstoffen im Manövergebiet westlich der Lahn im Januar 1985 MdlAnfr 40 01.02.85 Drs 10/2826 Kleinert (Marburg) GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8890 B ZusFr Kleinert (Marburg) GRÜNE . . 8890 B ZusFr Krizsan GRÜNE 8890 C ZusFr Horacek GRÜNE 8890 D Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 8891 A Aktuelle Stunde betr. geplante Veränderungen des Betriebsverfassungsgesetzes Reimann SPD 8891 B Keller CDU/CSU 8892 A Hoss GRÜNE 8892 D Cronenberg (Arnsberg) FDP 8893 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 8894 A Frau Fuchs (Köln) SPD 8895 B Broll CDU/CSU 8896 A Urbaniak SPD 8897 A Pohlmann CDU/CSU 8897 D Burgmann GRÜNE 8898 C Dr. Faltlhauser CDU/CSU 8899 A Dreßler SPD 8900 A Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 8900 D Rappe (Hildesheim) SPD 8901 D Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU . . 8902 C Nächste Sitzung 8950 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8951* A 120. Sitzung Bonn, den 7. Februar 1985 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 2. Antretter 8. 2. Dr. Apel 8. 2. Frau Dr. Bard 8. 2. Büchner (Speyer) 8. 2. Conrad (Riegelsberg) 8. 2. Dr. Dollinger 8. 2. Ertl 7. 2. Glombig 8. 2. Dr. Götz 8. 2. Haar 8. 2. Frau Dr. Hickel 8. 2. Frau Hürland 8. 2. Graf Huyn 8. 2. Kalisch 8. 2. Dr. Graf Lambsdorff 8. 2. Dr. Marx 8. 2. Milz 8. 2. Poß 7. 2. Dr. Schöfberger 8. 2. Frau Schoppe 8. 2. Schröer (Mülheim) 7. 2. Dr. Stark (Nürtingen) 8. 2. Frau Terborg 7. 2. Weinhofer 8. 2. Wischnewski 8. 2. * Präs.-Aufgaben der Beratenden Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erich Wolfram


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In der Kürze der mir zur Verfügung stehenden Zeit will ich drei Punkte ansprechen. Der erste ist der Bereich der öffentlichen Investitionen.
    Herr Bundeswirtschaftsminister, in Ihrem Jahreswirtschaftsbericht wie auch in Ihren Ausführungen haben wir vergeblich darauf gewartet, daß Sie mit Deutlichkeit und Klarheit sagen, wie Sie Ihren Auftrag erfüllen wollen, die Investitionen des Bundes so weit wie möglich auszuweiten und auszufahren. Wir haben von Ihnen in den letzten Wochen nichts anderes gehört als einen Appell an die Städte und Gemeinden mehr zu investieren. Im Unterton schwang immer eine Art Schuldzuweisung mit.
    Ich will Sie zunächst auf Widersprüchlichkeiten aufmerksam machen. Es ist gar nicht lange her, daß aus Ihren politischen Reihen den Gemeinden vorgeworfen worden ist, sie würden in Infrastrukturmaßnahmen investieren, die überflüssig sind, es würden Folgekosten entstehen, die nicht zu verantworten sind, die Gemeinden würden mit ihrer Kreditaufnahme den Kapitalmarkt zu stark in Anspruch nehmen und auf diese Art und Weise Privaten die notwendigen Kreditmöglichkeiten versperren. Nachdem die Gemeinden eine erfolgreiche Konsolidierungspolitik betrieben haben, halten sie Ihnen das wieder vor. Das ist natürlich verkehrt, denn das, was diese Bundesregierung für sich in Anspruch nimmt, nämlich den Bundeshaushalt zu konsolidieren — wobei jeder weiß, das geschieht ja in Bonn zu Lasten der Kleinen und Mittleren,

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Richtig!)

    der sozial Schwachen, der Rentner, der Städte und Gemeinden.

    (Dr. Freiherr Spies von Büllesheim [CDU/ CSU]: Das mußte ja kommen!)




    Wolfram (Recklinghausen)

    — Natürlich, das sind die Fakten, und das ist die Wahrheit. Das tut weh, aber man muß es Ihnen immer wieder sagen. — Nachdem Sie das für sich in Anspruch nehmen, müssen Sie auch den Gemeinden zubilligen, daß es richtig war, daß sie eine Konsolidierungspolitik betrieben haben, offensichtlich erfolgreicher als Bonn.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    Wir haben auf vielen Gebieten gespart, wir mußten manche freiwillige Leistung einsparen, was uns sehr, sehr weh getan hat. Wir haben Gott sei Dank auch im Personalbereich gespart und unnötige Zuwächse vermieden; ich würde mir wünschen, daß der Bund das ähnlich getan hätte. Wir haben eine verantwortungsbewußte Politik betrieben.
    Ich beklage auch, daß die Investitionen der Gemeinden in den letzten Jahren zurückgegangen sind. Es ist unstrittig, daß rund 10 Milliarden DM weniger investiert worden sind. Wenn Sie dem aber gegenüberhalten, daß die Gemeinden allein in den letzten zwei bis drei Jahren mit über 7 Milliarden DM zusätzlichen Sozialhilfeleistungen belastet worden sind,

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Richtig, das ist der Punkt!)

    dann haben Sie sehr schnell die Erklärung.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    — Herr Präsident des Gemeindebundes, Sie sollten doch auf meiner Seite sein;

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Der war ganz stumm heute! Wie kommt das denn?)

    denn wenn es um die Interessen der Städte und Gemeinden geht,

    (Dr. Blank [CDU/CSU]: Aber dann die Ursachen klarstellen!)

    dann geht es nicht um Rote oder Schwarze, sondern eben um die berechtigten Interessen der Gemeinden, die bei dieser Bundesregierung untergebuttert werden. Darum geht es, und da müßten Sie auf unserer Seite sein.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich kann Ihnen und der Bundesregierung versichern: Jede Mark, die wir morgen für Sozialleistungen weniger ausgeben müssen, wird übermorgen doppelt investiert.

    (Beifall bei der SPD)

    Sorgen Sie doch dafür, daß wir nicht mit den Lasten Ihrer verfehlten Arbeitsmarkt-, Beschäftigungsund Wirtschafts- und Konjunkturpolitik belastet werden!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Die 1,8 Millionen Arbeitslose habt Ihr wohl vergessen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Im übrigen finde ich es schon ein tolles Stück, daß diese Bundesregierung meint, sich in die Autonomie der Gemeinden einmischen zu müssen. Ich hätte eigentlich aus dem Kreise der Kommunalpolitiker der Koalitionsfraktionen erwartet, daß sie das wie ich zurückweisen. Die Kommunalparlamente und die Kommunalpolitiker wissen, was sie verantworten können, sie wissen, was sie zu leisten haben. Sie brauchen in dieser Beziehung aus Bonn keinen Nachhilfeunterricht.
    In diesem Zusammenhang darf ich folgendes feststellen. Wenn wir durch Ihre Politik, vor allem auch durch Ihre Steuer- und Finanzpolitik, entlastet würden, dann würden wir sicherlich manches zusätzlich mehr tun können.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Richtig!)

    Genauso, Herr Bundeswirtschaftsminister und Herr Bundesfinanzminister, ist es völlig abwegig, immer nur von den Gemeinden zu reden. Es gibt sehr differenzierte Verhältnisse. Es war z. B. ein Sündenfall, daß wir die Lohnsummensteuer abgeschafft haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Aber wer jetzt an die Gewerbesteuer geht, der begeht schon wieder die nächste Sünde. Jeder weiß, daß die süddeutschen Städte beim ersten Sündenfall profitiert haben, während die nord- und westdeutschen Städte heute noch die Opfer bezahlen.

    (Dr. Unland [CDU/CSU]: Wer hat denn die Lohnsummensteuer abgeschafft? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich habe doch gesagt, es war ein Sündenfall. Ich schließe uns da gar nicht aus, und jeder weiß, auf wessen Drängen und welchen Druck das zurückzuführen ist.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Immer die anderen!)

    — Nein, nein; der Beifall von rechts beweist, wer verantwortlich ist. Das wissen Sie auch. Sie, Herr Unland, und Ihre politischen Freunde haben ja auch mit Nachdruck die Abschaffung der Lohnsummensteuer gefordert und das auch im Bundesrat vertreten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Allerdings ist dadurch kein einziger neuer Arbeitsplatz in den betroffenen Städten und Gemeinden
    zusätzlich geschaffen worden. Das sind die Fakten.

    (Beifall bei der SPD)

    Machen Sie im übrigen Schluß mit der Unsicherheit, mit der Verunsicherung. Wir würden in den Gemeinden sicherlich manche Million zusätzlich investieren, wenn wir wüßten, wie die Steuerreform für die Gemeinden ausgeht. Wir müssen heute befürchten, daß wir demnächst 750 Millionen DM weniger für Städte und Gemeinden verfügbar haben, wenn die Pläne der Koalition zur Steuerreform aufgehen.

    (Dr. Ehrenberg [SPD]: Wenn die Gewerbesteuer ganz abgeschafft wird!)

    Für die Zurückhaltung gibt es eine Vielzahl von Erklärungen: Der Verschiebebahnhof im sozialen Bereich, die Unsicherheit, die Wechselbäder, die uns bei den Einnahmen verabreicht werden. Das



    Wolfram (Recklinghausen)

    alles führt dazu, daß die eine oder andere Investitionsentscheidung unterbleibt.
    Ich will noch ein Wort zum Herrn Bundeswirtschaftsminister sagen, der in Übereinstimmung mit dem Kollegen Hauser so getan hat, als wären die sozialdemokratisch geführten Städte höher verschuldet und die schwarz oder blau-gelb regierten Städte — letztere gibt es keine mehr; die FDP verschwindet zunehmend von der kommunalpolitischen Bildfläche — die Besseren. Wissen Sie, wer an der Spitze der Verschuldung steht? Es ist die noch von Ihrem Renommierkommunalpolitiker Wallmann regierte Stadt Frankfurt.

    (Beifall bei der SPD)

    Frankfurt ist einsamer Spitzenreiter. Neuss — regiert — CDU steht an 16. Stelle, Mönchengladbach 23. Stelle, die Stadt, in der Herr Hauser lange Zeit Oberbürgermeister war, Krefeld, an 23. Stelle, Essen — sozialdemokratisch — an 108. Stelle, Gelsenkirchen an 170. Stelle, Oberhausen an 177. Stelle, und die Stadt, in der ich Ratsvorsitzender bin, steht an 272. Stelle. So gut wirtschaften wir!

    (Beifall bei der SPD)

    Es ließe sich zu diesem Thema noch vieles sagen. Dazu fehlt mir die Zeit.
    Ich will noch zwei Bereiche im Telegrammstil ansprechen. Ich hoffe, daß der verehrte Dr. Köhler mit mir einer Meinung ist, wenn ich sage: Es ist eigentlich traurig, daß der Jahreswirtschaftsbericht ganze drei knappe Kapitel bzw. Absätze zur Stahlpolitik enthält. Wir hatten in dieser Situation von Ihnen Herr Bundesminister eigentlich erwartet, daß Sie ein Wort zur Lage der Stahlindustrie gesagt hätten und daß Sie Ihrer Führungsaufgabe gerecht geworden wären. Wir warten auf ein Stahlkonzept der Bundesregierung, das die Billigung und Zustimmung von Stahlindustrie und IG Metall findet. Auf diesem Gebiete ist leider totale Funkstille.
    Wenn der Bundeswirtschaftsminister zur Energiepolitik feststellt, es bestehe kein Handlungsbedarf, dann kann ich Ihnen nur sagen: Wie traurig, daß Sie noch nicht einmal aus der Erfahrung gerade der letzten Kälteperiode gelernt haben.
    Wir sind der Energiewirtschaft dankbar, daß sie ihren Versorgungsauftrag erfüllt hat. Aber es hätte auch anders kommen können. Es gibt viele Schlußfolgerungen, die aus der angespannten Lage zu ziehen waren. Das ist nicht zum Lachen, Herr Bundesminister. Ich kann das leider nicht näher ausführen, weil die Zeit fehlt. Kommen Sie in den Wirtschaftsausschuß; dort können wir das Thema konkretisieren und die Debatte darüber fortsetzen. Sie waren ja letzten Mittwoch, als wir im Wirtschaftsausschuß über die Energiepolitik gesprochen haben, leider nicht dort. Sie hatten sicherlich gute Gründe.
    Aber ich kann Ihnen nur sagen: Wenn Sie Ihre energiepolitischen Aktivitäten auf den Verstromungsvertrag verengen, an dem süddeutsche, CDU/ CSU-regierte Länder nach wie vor rütteln — diese wollen ja gern zusätzlich Strom aus Frankreich einführen, obwohl wir gerade jetzt erfahren mußten, daß die Franzosen abschalten; wir mußten sogar zusätzlich Strom nach Frankreich liefern, damit die Südfranzosen nicht frieren —, wenn Sie nicht bereit sind, jetzt schon ein klares Wort dazu zu sagen, daß die Kokskohlenbeihilfe als Instrument für Inlandsabsatz und für Exporte in die EG-Länder weiter gewährt wird — das ist die Voraussetzung für einen sinnvollen Anschluß an den auslaufenden Hüttenvertrag, und das würde die Verhandlungen zwischen Stahlindustrie und Bergbau sicherlich positiv beeinflussen —,

    (Vorsitz: Vizepräsident Westphal)

    wenn Sie nicht bereit sind mitzuhelfen, daß die Kohle auf dem Wärmemarkt eine bessere Chance bekommt, obwohl es Frankreich, England und viele andere EG-Länder tun — das wäre sinnvoll, weil wir heute Technologien haben, auf Grund derer die Kohle im Bereich der Nah- und Fernwärme umweltfreundlich eingesetzt werden kann —, wenn Sie nicht bereit sind, das Fernwärmeprogramm ZIP 2 zu verlängern und die Mittel aufzustocken, dann handeln Sie gegen die berechtigten energiepolitischen Interessen, dann gefährden Sie eben die Sicherheit der Versorgung und tun nicht genug für den Umweltschutz.
    Eine letzte Bemerkung. Wenn Sie uns Sozialdemokraten schon nicht unser Programm „Arbeit und Umwelt" abnehmen wollen, was ich nicht begreife; denn es ist ja ein sachgerechtes Programm, mit dem allen Städten und Gemeinden unter beschäftigungspolitischen Gesichtspunkten geholfen werden könnte — —


Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit ist um.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erich Wolfram


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    — ich führe den Satz nur zu Ende —, dann gucken Sie doch einmal in das jüngst von der IG Bau, Steine, Erden vorgelegte Programm „Bauen und Umwelt". Ich würde von Ihnen dann gern hören, was Sie von den Forderungen, die in dem Programm niedergelegt sind, ablehnen. Wenn Sie fair wären, müßten Sie sagen: Vieles ist richtig. Sie müßten nur bereit sein, mit uns zu handeln.

    (Beifall bei der SPD)