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    Plenarprotokoll 10/119 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 119. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. Februar 1985 Inhalt: Fragestunde — Drucksache 10/2826 vom 1. Febr. 1985 — Beseitigung datenschutzrechtlicher Mängel im Btx-Rechenzentrum in Ulm MdlAnfr 2 01.02.85 Drs 10/2826 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Rawe BMP 8793 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8793 C Vorlage eines „stadtökologischen Gesamtkonzepts" entsprechend der Forderung von Bundesminister Dr. Schneider; Auswirkungen auf die Bodenschutzkonzeption und das Baugesetzbuch MdlAnfr 4, 5 01.02.85 Drs 10/2826 Dr. Sperling SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau . . . . 8794A ZusFr Dr. Sperling SPD 8794 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8795A ZusFr Conradi SPD 8795 B Projekt der Weltbank zur Rodung des Gishwati-Urwalds in Nord-Ruanda und zur Anlage von Viehweiden und Kiefernwäldern zur Holzproduktion MdlAnfr 7, 8 01.02.85 Drs 10/2826 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ 8795 C ZusFr Toetemeyer SPD 8795 D ZusFr Dr. Sperling SPD 8796 C Ausländische Reaktion auf Äußerungen von Vertriebenen-Funktionären MdlAnfr 60 01.02.85 Drs 10/2826 Dr. Ehmke (Bonn) SPD Antw StMin Vogel BK 8797 A ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 8797 B ZusFr Dr. Sperling SPD 8797 D ZusFr Sielaff SPD 8797 D ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE . . 8798A ZusFr Dr. Schmude SPD 8798 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 8798 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8799A ZusFr Jungmann SPD 8799 A ZusFr Conradi SPD 8799 B ZusFr Dr. Penner SPD 8799 C ZusFr Horacek GRÜNE 8799 D ZusFr Menzel SPD 8799 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8800 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 8800 C ZusFr Werner CDU/CSU 8800 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 8801 A ZusFr Dr. Soell SPD 8801 A ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 8801 B Teilnahme des Bundeskanzlers am Schlesiertreffen; Charakter des Deutsch-Polnischen Vertrages MdlAnfr 61, 62 01.02.85 Drs 10/2826 Dr. Schmude SPD Antw StMin Vogel BK 8801 C ZusFr Dr. Schmude SPD 8801 D ZusFr Sielaff SPD 8802 A ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 8802 C ZusFr Dr. Sperling SPD 8802 D ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE . . 8802 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 119. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Februar 1985 ZusFr Dr. Penner SPD 8803 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 8803 A ZusFr Peter (Kassel) SPD 8803 B ZusFr Lowack CDU/CSU 8803 C ZusFr Jungmann SPD 8803 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8803 D ZusFr Jaunich SPD 8805 D ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . 8805 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8806 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 8806 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8806 C Irritation westlicher Regierungen über die Diskussion um das Motto des Schlesiertreffens; Zuwendungen an Vertriebenenverbände 1983 und 1984 MdlAnfr 63, 64 01.02.85 Drs 10/2826 Becker (Nienberge) SPD Antw StMin Vogel BK 8807 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 8807 A ZusFr Dr. Sperling SPD 8807 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 8807 B ZusFr Bahr SPD 8807 D ZusFr Dr. Ehmke (Bonn) SPD 8807 D ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 8808 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 8808 C ZusFr Horacek GRÜNE 8808 D ZusFr Stockhausen CDU/CSU 8809 C ZusFr Sielaff SPD 8809 C Diskussion über die Teilnahme des Bundeskanzlers am Schlesiertreffen MdlAnfr 65 01.02.85 Drs 10/2826 Jaunich SPD Antw StMin Vogel BK 8809 D ZusFr Jaunich SPD 8809 D Verwendung des Begriffes „Verzichtspolitiker" in Presseorganen im Zusammenhang mit dem Verlust der ehemaligen deutschen Ostgebiete MdlAnfr 66, 67 01.02.85 Drs 10/2826 Polkehn SPD Antw StMin Vogel BK 8810A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 8810C Zur Geschäftsordnung Becker (Nienberge) SPD 8810 D Aktuelle Stunde betr. Schlesiertreffen Dr. Schmude SPD 8810 D Rühe CDU/CSU 8811 D Schneider (Berlin) GRÜNE 8812 D Schäfer (Mainz) FDP 8813 C Dr. Soell SPD 8814C Windelen CDU/CSU 8815 B Jungmann SPD 8816A Dr. Kohl, Bundeskanzler 8817A Dr. Vogel SPD 8819A Mischnick FDP 8820 D Frau Dr. Vollmer GRÜNE 8822 A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 8823 A Klein (München) CDU/CSU 8825 A Bahr SPD 8826 C Nächste Sitzung 8827 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8828* A Anlage 2 Wettbewerbsnachteile der deutschen Landwirtschaft durch Verfütterung von Hormonen in Frankreich MdlAnfr 1 01.02.85 Drs 10/2826 Eigen CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 8828* B Anlage 3 Handel mit Studienplätzen, insbesondere an der Universität Münster MdlAnfr 6 01.02.85 Drs 10/2826 Daweke CDU/CSU SchrAntw PStSekr Pfeifer BMBW . . . 8828* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 119. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Februar 1985 8793 119. Sitzung Bonn, den 6. Februar 1985 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 8. 2. Dr. Apel 8. 2. Berger 6. 2. Büchner (Speyer) 8. 2. Conrad (Riegelsberg) 8. 2. Dr. Dollinger 8. 2. Glombig 8. 2. Dr. Hauff 6. 2. Frau Hürland 8. 2. Kalisch 8. 2. Kastning 6. 2. Dr. Graf Lambsdorff 8. 2. Dr. Marx 8. 2. Milz 8. 2. Frau Schoppe 8. 2. Schröer (Mülheim) 6. 2. Dr. Stark (Nürtingen) 8. 2. Frau Terborg 7. 2. Voigt (Sonthofen) 6. 2. Wischnewski 8. 2. Wissmann 6. 2. * Präs.-Aufgaben der Beratenden Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Drucksache 10/2826 Frage 1): Was gedenkt die Bundesregierung für den Fall, daß die französische Regierung die Verfütterung von Hormonen weiterhin gestattet, zu unternehmen, um die Verbraucher zu schützen und von der deutschen Landwirtschaft großen Schaden durch Wettbewerbsnachteile fernzuhalten'? Bei den Beratungen des dem Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft derzeit vorliegenden Vorschlags für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 81/602/EWG über ein Verbot von bestimmten Stoffen mit hormonaler Wirkung und von Stoffen mit thyreostatischer Wirkung setzt sich die Bundesregierung nachdrücklich für ein Verbot von Hormonen zu Mastzwecken ein. Im Hinblick auf die derzeit geltenden EG-Vorschriften legt die Bundesregierung ganz besonderen Wert auf eine Gemeinschaftsregelung, weil ohne eine solche in der Europäischen Gemeinschaft weder den Erfordernissen des Verbraucherschutzes Rechnung getragen werden kann noch Wettbewerbsverzerrungen auszuschließen sind. Nach Artikel 5 der derzeit geltenden Hormonrichtlinie dürfen die Mitgliedstaaten bis zu einer Gemeinschaftsregelung nicht die Verwendung neuer Stoffe zu Mastzwecken zulassen. In Frankreich wurde trotzdem kürzlich eine Regelung getroffen, die die Implantation bestimmter Hormone zu Mastzwecken gestattet und damit gegen die Stillhalteklausel des Artikels 5 der Richtlinie verstößt. Die Vertreter der Bundesregierung haben deswegen in Brüssel darauf gedrungen, daß die französische Regelung zurückgenommen wird. Die Kommission hat dazu mitgeteilt, daß sie gegen Frankreich ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet hat. Eine Schließung der Grenzen ist innerhalb der Europäischen Gemeinschaft nicht ohne weiteres möglich. Insbesondere sind absolute Importverbote Maßnahmen, die sich aus der Zielsetzung des EWG-Vertrages und nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit nicht rechtfertigen lassen. Ganz generell werden solche Importverbote von der EG-Kommission und vom Europäischen Gerichtshof sehr kritisch beurteilt. Hierzu verweise sich auf die Beantwortung der Frage des Herrn Abgeordneten Hornung in der Fragestunde am 24. Januar 1985. Auch die Einhaltung der Vorschriften zum Verbraucherschutz können bei einer EG-Regelung besser kontrolliert werden. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß nach den fleischbeschaurechtlichen Vorschriften bereits jetzt die Einfuhr von Fleisch von Tieren, die mit Hormonen zu Wachstumszwecken behandelt worden sind, verboten ist. Die Versandstaaten müssen bescheinigen, daß dieses Verbot eingehalten worden ist; darüber hinaus werden die eingeführten Fleischsendungen stichprobenweise untersucht. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Daweke (CDU/CSU) (Drucksache 10/2826 Frage 6): Sind der Bundesregierung neben dem an der Universität Münster aufgedeckten Handel mit Studienplätzen, wo Bewerbungsunterlagen bei der Zulassung von ausländischen Studenten für Numerus-clausus-Fächer manipuliert worden sind, weitere derartige Fälle an anderen deutschen Universitäten bekannt? Der von Ihnen angesprochene Fall betrifft die Durchführung der Studienplatzvergabe, für die die Länder zuständig sind. Diese haben mit der Ausländerzulassung die Hochschulen beauftragt. Der Bundesregierung sind aus der letzten Zeit keine weitere Fälle bekannt, in denen im Rahmen der Studienplatzvergabe in Numerus-clausus-Studiengängen an den Hochschulen Unregelmäßigkeiten aufgetreten sind.
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    Rede von Richard Stücklen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Weitere Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Sperling.


Rede von Dr. Dietrich Sperling
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Staatsminister, war der in der Öffentlichkeit entstandene Eindruck falsch, daß das erste Motto den Bundeskanzler an der Teilnahme hinderte, während das zweite Motto seine Teilnahme ermöglichen soll, und ist infolgedessen dann der Eindruck richtig, daß der Bundeskanzler die Meinung des Herrn Hupka nicht teilt, die da lautet, das erste und das zweite Motto seien dem Inhalt nach identisch?
Vogel, Staatsminister: Herr Kollege Sperling, der Bundeskanzler hat sich ja zu dieser Frage mehrfach öffentlich geäußert. Sie können das alles nachlesen. Ich verstehe nicht, weshalb immer wieder erneut diese Frage aufgeworfen werden kann. Ich kann Sie auf die Sendung „Kontraste" am 28. Januar 1985 verweisen. In dem Interview von Herrn Nowottny sind dort alle diese Dinge vom Bundeskanzler klar und eindeutig beantwortet worden.

(Dr. Sperling Weitere Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Schneider Herr Staatsminister, interpretiere ich Ihre Äußerungen richtig, daß nach der gewesenen Diskussion die Auffassung des Bundeskanzlers in der Behandlung der Schlesien-Frage und deren Motto jetzt nahtlos mit Herrn Hupka Schneider übereinstimmt, oder gibt es eventuell Widersprüche zwischen Herrn Hupka und Herrn Kohl? Vogel, Staatsminister: Ich kann hier nur etwas über die Politik der Bundesregierung aussagen. Was den Inhalt der Politik der Bundesregierung angeht — ich kann das nur zum wiederholten Male sagen —, kann es in dieser Frage keinen Zweifel geben. Eine weitere Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Penner. Herr Staatsminister, hat es zwischen Herrn Dr. Hupka und dem Bundeskanzler Verhandlungen über das Motto des Schlesiertreffens gegeben? Vogel, Staatsminister: Ich kann Verhandlungen nicht bestätigen, Herr Kollege Penner. Weitere Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Jäger Herr Staatsminister, teilen Sie meine Auffassung, daß der Bundeskanzler, wenn man davon ausginge, daß er mit dem Motto und den Aussagen eines jeden Verbandstreffens, das er zu besuchen beabsichtigt, voll übereinstimmen muß, dann kaum noch Gelegenheit hätte, zu vielen großen Verbänden zu gehen, etwa zum Deutschen Gewerkschaftsbund mit dessen Aussagen zur 35-Stunden-Woche? Vogel, Staatsminister: Herr Kollege Jäger, ich möchte wiederholen, was ich schon mehrfach gesagt habe, daß nämlich jeder Verband in seiner eigenen Verantwortung das Motto für seine Treffen festlegt und daß es eine andere Frage ist, wann und unter welchen Voraussetzungen sich der Bundeskanzler oder ein anderes Mitglied der Bundesregierung bereit erklärt, auf einem Verbandstreffen, auf einer Mitgliederversammlung oder auf einem Delegiertentreffen — was immer es ist — zu sprechen. Weitere Zusatzfrage, Herr Peter Herr Staatsminister, in Anbetracht der Tatsache, daß bei dem Organ „Der Schlesier", im Untertitel steht „Offizielles Organ der Landsmannschaft Schlesien, Niederund Oberschlesien", deren Bundesvorsitzender der Bundestagsabgeordnete Dr. Hupka ist, frage ich: Halten Sie die Aussage, die Sie dem Kollegen Sielaff gegeben haben, weiter für berechtigt, oder ist die Bundesregierung vielmehr aus dem Charakter dieses Blattes bereit, politische Schlußfolgerungen zu ziehen? Vogel, Staatsminister: Aus dem, was das Blatt und den Inhalt dessen angeht, was dort gedruckt worden ist, hat der Kollege Windelen, Minister für innerdeutsche Beziehungen, Konsequenzen gezogen. Er kann sie aber natürlich erst ziehen, wenn dort etwas erschienen ist. Dies ist sicher richtig. Im übrigen kann ich mich, was die Bedeutung dieses Blattes und die Würdigung der Äußerungen des Kollegen Dr. Hupka dazu angeht, nur auf den bei mir vorhandenen Wissensstand berufen, und den habe ich Ihnen vorhin mitgeteilt. Weitere Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Lowack. Herr Staatsminister, hielten Sie es für ein Schindludertreiben mit der Friedenspolitik der Bundesregierung, wenn sich ein verantwortlicher Politiker auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den Ost-Verträgen — insbesondere auch zu dem deutsch-polnischen Vertrag — berufen würde, in der ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß diese Verträge nur deshalb nicht als verfassungswidrig angesehen werden, weil die Bundesregierung — ich darf jetzt zitieren — in erkennbarer Weise für die Vertragspartner darauf hingewiesen hat, daß sie nicht befugt sei, eine für den Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit erhebliche Verfügung über den rechtlichen Status Deutschlands im Sinne einer friedensvertraglichen Regelung zu treffen? Vogel, Staatsminister: Ich glaube, daß man niemandem den Vorwurf machen kann, daß er Schindluder treibt, wenn er sich auf verbriefte Rechtspositionen beruft. Weitere Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Jungmann. Herr Staatsminister, können Sie denn bestätigen, daß es anläßlich der Sitzung der CDU/CSU-Fraktion in Berlin Gespräche zwischen dem Bundeskanzler und Herrn Hupka über das Motto des Schlesiertags gegeben hat und nach den Gesprächen Herr Hupka mit dem jetzt bekannten Motto des Schlesiertreffens an die Öffentlichkeit getreten ist und daraus die Schlußfolgerung gezogen werden kann, daß das Motto nicht in Eigenverantwortung mit der Landsmannschaft, sondern in Abstimmung mit dem Bundeskanzler zustande gekommen ist? Vogel, Staatsminister: Ich kann Ihnen nur bestätigen, Herr Kollege, daß die Landsmannschaft Schlesien ihr Motto in eigener Zuständigkeit formuliert hat. Letzte Zusatzfrage zu dieser Frage, Herr Abgeordneter Dr. Klejdzinski. Herr Staatsminister, teilen Sie die Auffassung, die in einem Namensartikel der Zeitschrift „Der Schlesier" steht, der von Herrn Hupka gezeichnet ist, wo er inhaltlich folgendes ausführt: Schlesiens Zukunft beginnt heute, und es Dr. Klejdzinski ist wichtig, daß dieser Wirbel das Großartige zur Folge hat, daß Schlesien wieder in der Öffentlichkeit im Scheinwerferlicht steht. Vogel, Staatsminister: Sie haben ausgeführt, Herr Kollege, daß Sie den Artikel inhaltlich wiedergeben. Ich habe den Wortlaut nicht zur Hand. Ich müßte mich zu einem Wortlaut äußern, den ich im Augenblick nicht zur Hand habe. Ich rufe die Frage 62 des Abgeordneten Dr. Schmude auf: Teilt der Bundeskanzler die Auffassung seines Bundesaußenministers, daß der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen, dem zufolge die Bundesrepublik Deutschland jetzt und in Zukunft keine Gebietsansprüche gegen Polen hat, eine „Kostbarkeit" im Ost-West-Verhältnis ist, oder ist er der Meinung, daß dieser Vertrag lediglich eine vorläufige Vereinbarung darstellt? Vogel, Staatsminister: Herr Kollege Dr. Schmude, auf Ihre Frage antworte ich folgendes. In der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 hat der Bundeskanzler festgestellt, daß Grundlage unserer Friedenspolitik die geschlossenen Verträge sind, nach deren Buchstaben und Geist wir unsere Politik mit dem Osten gestalten wollen. Auch in dem bereits zitierten Brief an Herrn Dr. Hupka vom 23. Januar 1985 wird dies bekräftigt. Im übrigen, meine ich, sollte das Zitat von Bundesminister Genscher richtig wiedergegeben werden. Bundesminister Genscher hat in der Fragestunde am 7. Juni 1984 vor dem Deutschen Bundestag erklärt — ich zitiere wörtlich —: Ich sage das bewußt in beide Richtungen, weil ich der Meinung bin, daß das, was sich nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen Deutschen und Polen entwickelt hat, daß der Prozeß der Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen zu den kostbarsten Gütern der deutschen Nachkriegspolitik gehört. Diese Kostbarkeit sollte von keiner Seite gefährdet werden, nicht von unserer Seite, aber auch nicht von der polnischen Seite. In einer Pressekonferenz am 9. August 1984 erklärte der Bundesminister des Auswärtigen — ich zitiere wieder wörtlich —: Hüben wie drüben sollte man nicht moralisch und politisch das aufs Spiel setzen, was wir geschaffen haben im Verhältnis zwischen Deutschen und Polen. Ich halte es wirklich für etwas Wertvolles und Kostbares mit einer großen moralischen Dimension, nicht nur einer politischen. In beiden Fällen hat der Bundesminister des Auswärtigen für die Bundesregierung gesprochen. Zwischen dem Bundeskanzler und dem Bundesminister des Auswärtigen gibt es hierzu keinerlei Auffassungsunterschiede. Herr Staatsminister, nachdem aus dem eben wiederholt verlesenen Zitat von Herrn Genscher deutlich geworden ist, daß er diese Kostbarkeit jetzt durch die Diskussion um das Schlesiertreffen für gefährdet hält, frage ich Sie: Hält der Bundeskanzler diese Kostbarkeit durch die Diskussion über das Schlesiertreffen ebenfalls für gefährdet? Vogel, Staatsminister: Herr Kollege Schmude, ich will jetzt nicht in eine Bewertung eintreten, sondern möchte auf folgendes doch noch einmal hinweisen, daß der Bundeskanzler, um jede Unklarheit, die hier oder da jemand, aus welchen Gründen auch immer, haben könnte, von vornherein auszuschließen, die Absicht bekundet hat, nicht nur in den vielen Erklärungen, die er bereits abgegeben hat, sondern auch und gerade auf dem Schlesiertreffen die Politik der Bundesregierung noch einmal in aller Deutlichkeit darzulegen. Ich glaube, daß es dafür nach der Diskussion, die wir im Augenblick haben, kaum einen geeigneteren Ort geben kann. Weitere Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Dr. Schmude. Herr Staatsminister, nachdem der Bundeskanzler in dem von Ihnen zitierten Brief vom 23. Januar 1985 an Herrn Hupka nicht nur auf den deutsch-polnischen Vertrag im allgemeinen, sondern auch auf die Geltung anderweitig geschlossener Verträge und damit auf den Vorbehalt einer endgültigen Grenzziehung im Friedensvertrag hingewiesen hat, frage ich Sie: Wie versteht die Bundesregierung diesen Vorbehalt? Bedeutet er, daß eine Bestätigung der Grenzen stattfinden wird, oder bedeutet er, daß die Grenzen als ganze dann wieder in Frage stehen? Vogel, Staatsminister: Herr Kollege Schmude, ich erinnere mich sehr gut an die Diskussion über die Ostverträge, insbesondere über den Warschauer Vertrag, an die stundenlangen Beratungen, die wir darüber im Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages geführt haben. Ich war damals Berichterstatter zum Warschauer Vertrag. Ich weiß, daß die Bundesregierung für die Bundesrepublik Deutschland, im Namen der Bundesrepublik Deutschland die Verpflichtungen eingegangen ist, die im operativen Teil des Warschauer Vertrages stehen. Ich darf hier insbesondere noch einmal auf Art. I hinweisen. Ich darf aber auch darauf hinweisen, daß dazu auch der Notenwechsel zwischen der Bundesregierung und den drei Westmächten und die Notifizierung dieses Notenwechsels gegenüber der polnischen Regierung gehören. Ich glaube, daß die rechtliche Situation damit deutlich genug umschrieben ist. Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Schneider Herr Staatsminister, da die Auffassung des Bundeskanzlers mit der des Bundesaußenministers nach Ihren Worten dekkungsgleich ist, frage ich Sie, warum dieser Vertrag Schneider für Sie so kostbar ist, ob er für Sie wirklich so kostbar ist, wenn Sie persönlich hier für den Bundeskanzler antworten können, daß Polen noch nicht einmal eine territoriale Souveränität hat; das kommt aus Ihren Worten zum Ausdruck, daß die Gebiete dort unter polnischer Verwaltung stehen, also keine polnischen Gebiete sind. Vogel, Staatsminister: Ich bitte jetzt nicht etwas in meine Ausführungen hineinzuinterpretieren, was ich weder gesagt habe noch daraus herausgehört werden könnte. Ich möchte das doch noch einmal sehr deutlich sagen. Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Jäger Herr Staatsminister, gehört nach Auffassung der Bundesregierung zu den Kostbarkeiten im Zusammenhang mit dem Vertrag mit der Volksrepublik Polen, von denen hier die Rede ist, nicht auch jene für alle Organe der Bundesrepublik Deutschland verbindliche Interpretation des Bundesverfassungsgerichts in seinem Urteil vom 7. Juli 1975, in dem es gesagt hat, daß auch nach diesem Vertrag die Gebiete östlich von Oder und Neiße aus der Zugehörigkeit zu Deutschland nicht entlassen und fremder Souveränität nicht unterstellt sind? Vogel, Staatsminister: Herr Kollege Jäger, ich habe ja vorhin auf die rechtliche Situation, die durch das Vertragswerk entstanden ist, mehrfach hingewiesen. Ich darf aber auch darauf hinweisen, daß das politisch Wichtige an diesem Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen ist, daß er die Grundlagen für einen politischen Prozeß bildet, der das Versöhnungswerk zwischen Deutschen und Polen in gleicher Weise in Gang bringt und zur Vollendung bringt wie zwischen Deutschland und Frankreich, um nur dieses Beispiel zu nennen. (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU und der FDP)