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    Plenarprotokoll 10/117 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 117. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 8623 A Begrüßung des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Herrn Pierre Pflimlin, und seiner Begleitung 8639 D Abwicklung der Tagesordnung 8728 C Aktuelle Stunde betr. Grundsatzentscheidung der Bundesregierung über den großtechnischen Einstieg in die nukleare Wiederaufarbeitung Stratmann GRÜNE 8623 B Lenzer CDU/CSU 8624 C Stahl (Kempen) SPD 8625 C Dr. Laufs CDU/CSU 8626 C Catenhusen SPD 8627 B Dr.-Ing. Laermann FDP 8628 B, 8635 C Frau Dr. Bard GRÜNE 8629 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 8630 B Schäfer (Offenburg) SPD 8631 C Gerstein CDU/CSU 8632 C Fellner CDU/CSU 8633 A Reuter SPD 8634 A Lattmann CDU/CSU 8634 C Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes — Drucksache 10/172 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/2781 — Seesing CDU/CSU 8636 C Dr. Schwenk (Stade) SPD 8640 A Beckmann FDP 8643 A Fischer (Frankfurt) GRÜNE 8645A Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 8646 C Dr. de With SPD 8647 D Saurin CDU/CSU 8649 B Oxfort, Senator des Landes Berlin . . 8651 B Dr. Emmerlich SPD 8652 C Dr. Hirsch FDP 8653 C Frau Reetz GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 8654 B Dr. Jannsen GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 8654 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Kraftfahrzeugemissionen — Drucksachen 10/469, 10/2616 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) und der Fraktion DIE GRÜNEN Notmaßnahmen gegen das Waldsterben durch Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Kraftfahrzeugen — Drucksachen 10/536, 10/2771 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Bekämpfung des Waldsterbens und gesundheitlicher Gefährdungen durch Geschwindigkeitsbegrenzungen — Drucksachen 10/2065, 10/2771 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Großversuch der Bundesregierung zum Tempolimit — Drucksachen 10/2276, 10/2772 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN 12 autofreie Sonntage im Jahr — Drucksache 10/2759 — Dr. Hauff SPD 8655 B Schmidbauer CDU/CSU 8658 D Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 8661 B Hoffie FDP 8663 D Dr. Farthmann, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 8667 A Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 8670 B Baum FDP 8672 D Dr. Göhner CDU/CSU 8674 B Antretter SPD 8676 B Hanz (Dahlen) CDU/CSU 8677 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen vom 16. November 1982 zur Änderung des Übereinkommens vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zusatzprotokolls vom 28. Januar 1964 und zur Änderung des Zusatzübereinkommens vom 31. Januar 1963 zum Pariser Übereinkommen vom 29. Juli 1960 über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie in der Fassung des Zusatzprotokolls vom 28. Januar 1964 (Gesetz zu den Pariser AtomhaftungsProtokollen) — Drucksache 10/2234 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2723 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Vorläufiger Stopp aller Atomtransporte — Drucksache 10/2333 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Änderung des Atomgesetzes — Drucksachen 10/1117, 10/2770 — Dr. Warrikoff CDU/CSU 8695 D Reuter SPD 8697 A Dr. Hirsch FDP 8698 C Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 8699 D Namentliche Abstimmung 8702 A Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Catenhusen, Dr. Steger, Dr. Scheer, Voigt (Frankfurt), Frau Blunck, Fischer (Homburg), Grunenberg, Heistermann, Kolbow, Dr. Klejdzinski, Nagel, Stahl (Kempen), Dr. Soell, Stockleben, Vahlberg, Verheugen, Vosen und der Fraktion der SPD Nichtverbreitung von Kernwaffen — Drucksachen 10/1296, 10/2402 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Verheugen, Catenhusen, Dr. Scheer, Bahr, Duve, Horn, Jungmann, Schulte (Unna), Dr. Soell, Voigt (Frankfurt), Wolfram (Recklinghausen) und der Fraktion der SPD Nichtverbreitung von Atomwaffen — Drucksache 10/2787 — Dr. Scheer SPD 8704 A Dr. Mertes, Staatsminister AA 8705 D Schwenninger GRÜNE 8708 D Berger CDU/CSU 8710 D Schäfer (Mainz) FDP 8713 C Verheugen SPD 8716A Lenzer CDU/CSU 8718A Catenhusen SPD 8720 D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Gremium zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der Nachrichtendienste — Drucksache 10/2701 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 III Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Gremium zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der Nachrichtendienste — Drucksache 10/2779 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Gremium zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der Nachrichtendienste — Drucksache 10/2785 — Bohl CDU/CSU 8723 B Kleinert (Marburg) GRÜNE 8724 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 8726 B Kühbacher SPD 8727 C Wahl der Mitglieder des Gremiums zur Genehmigung der Wirtschaftspläne der Nachrichtendienste — Drucksachen 10/2702, 10/2780, 10/2786 — Ergebnis der Wahl 8734 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1985 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1985) — Drucksache 10/2591 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/2766 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/2767 — 8729 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes — Drucksache 10/2607 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung — Drucksache 10/2758 — 8729 D Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 GO — Drucksache 10/2761 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag des Abgeordneten Drabiniok und der Fraktion DIE GRÜNEN Einstellung der Bauarbeiten am Rhein-Main- Donau - Kanal — Drucksachen 10/1110, 10/2631 — Drabiniok GRÜNE 8730 B Dr. Jobst CDU/CSU 8731 D Bamberg SPD 8731 D Hoffie FDP 8732 D Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Susset, Sauter (Epfendorf), Eigen, Freiherr von Schorlemer, Hornung, Brunner, Schartz (Trier), Frau Will-Feld, Stockhausen, Dr. Kunz (Weiden), Herkenrath, Jagoda, Michels, Rode (Wietzen), Scheu, Nelle, von Schmude, Doss, Hanz (Dahlen), Müller (Wadern), Berger, Dr. Hupka, Dr. Czaja, Schulze (Berlin) und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Dr. Rumpf und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes — Drucksache 10/2550 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/2757 — Götzer CDU/CSU 8734 C Sielaff SPD 8736 B Dr. Rumpf FDP 8737 C Frau Reetz GRÜNE 8739A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Mai 1975 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Volksrepublik Polen über den zivilen Luftverkehr — Drucksache 10/1000 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/2746 — 8740 B Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung örtlicher Beschäftigungsinitiativen — Drucksache 10/2576 — 8740 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 zes zu dem Protokoll vom 28. Juni 1984 zur Änderung des am 18. März 1959 in NeuDelhi unterzeichneten Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Indien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung des Einkommens — Drucksache 10/2668 — 8740 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1985 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1985) — Drucksache 10/2708 — 8740 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25. März 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Marokko über Soziale Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 19. April 1984 zur Durchführung dieses Abkommens — Drucksache 10/2667 — 8740 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. April 1984 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tunesischen Republik über Soziale Sicherheit, dem Zusatzprotokoll zu diesem Abkommen und der Vereinbarung zur Durchführung des Abkommens — Drucksache 10/2684 — 8740 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dreßler, Conradi, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Egert, Dr. Ehmke (Bonn), Gilges, Frau Luuk, Peter (Kassel), Poß, Sander, Schröer (Mülheim), Sieler, Frau Steinhauer, Vogelsang, Wartenberg (Berlin), von der Wiesche, Zeitler und der Fraktion der SPD Änderung der Arbeitserlaubnisverordnung — Drucksache 10/2627 — 8741 A Beratung der Sammelübersicht 62 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/2744 — 8741 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1983 — Drucksache 10/2666 — 8741 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1983 (Jahresrechnung 1983) — Drucksache 10/2664 — 8741 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 1210 Tit. 54612 — Steuern aus Gesellschaft für Nebenbetriebe der Bundesautobahnen mbH — — Drucksachen 10/2504, 10/2741 — . . . 8741 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine dritte Richtlinie des Rates zur Regelung der Sommerzeit — Drucksachen 10/1946 Nr. 40, 10/2615 — 8741 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Sechzehnten Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Umsatzsteuern — Gemeinsames Mehrwertsteuersystem: Gemeinsame Regelung für bestimmte Gegenstände, die endgültig mit der Mehrwertsteuer belastet worden sind und von einem Endverbraucher eines Mitgliedstaates aus einem anderen Mitgliedstaat eingeführt werden — Drucksachen 10/1946 Nr. 46, 10/2636 — 8742A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Empfehlung des Rates über den Brandschutz in bestehenden Hotels — Drucksachen 10/1005 Nr. 7, 10/2654 — 8742 C Fragestunde — Drucksache 10/2762 vom 18. Januar 1985 — Verteilung der in der BT-Reihe „Zur Sache" erschienenen „Kießling-Dokumentation" innerhalb der Bundeswehr MdlAnfr 32, 33 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 8679 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8679 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 V ZusFr Jungmann SPD 8679 D ZusFr Jahn (Marburg) SPD 8680 A ZusFr Heistermann SPD 8680 B ZusFr Conradi SPD 8680 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 8680 D ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 8680 D ZusFr Klose SPD 8681A Reinigung der Wäsche von Wehrpflichtigen durch deren Mütter MdlAnfr 34 18.01.85 Drs 10/2762 Conradi SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 8682 D ZusFr Conradi SPD 8683 A ZusFr Krizsan GRÜNE 8683 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 8683 C ZusFr Heistermann SPD 8683 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8683 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 8684 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 8684 B Nichtbeantwortung des Briefes eines Bundestagsabgeordneten durch den Hauptvorstand der Bundesbahn MdlAnfr 40 18.01.85 Drs 10/2762 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 8684 C ZusFr Toetemeyer SPD 8684 D Verlagerung des Geschäfts mit verbilligten Jugendfahrkarten auf Reiseunternehmen der Bundesbahn MdlAnfr 41 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Weng (Gerlingen) FDP Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . . 8685 A ZusFr Dr. Weng (Gerlingen) FDP . . . . 8685 B Wirtschaftliche und verkehrspolitische Bedeutung des Autobahnteilstücks HemerNeheim-Hüsten MdlAnfr 45, 46 18.01.85 Drs 10/2762 Tillmann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 8685 D ZusFr Müntefering SPD 8685 D ZusFr Tillmann CDU/CSU 8686 A Sechsspuriger Ausbau der A 4 zwischen Frechen und Kerpen MdlAnfr 47 18.01.85 Drs 10/2762 Müller (Wesseling) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . . 8686 D ZusFr Müller (Wesseling) CDU/CSU . 8686 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 8687 B Umstellung der Forschungsreaktoren zur Verwendung niedrig angereicherten Urans MdlAnfr 53 18.01.85 Drs 10/2762 Stratmann GRÜNE Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 8687 C ZusFr Stratmann GRÜNE 8687 D Offizieller Besuch des Staatspräsidenten von Paraguay, General Stroessner, in der Bundesrepublik Deutschland; Zweck des Besuchs MdlAnfr 54, 55 18.01.85 Drs 10/2762 Klose SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 8688 B ZusFr Klose SPD 8688 C ZusFr Dr. Jannsen GRÜNE 8688 D ZusFr Dr. Soell SPD 8689 D ZusFr Toetemeyer SPD 8690 A EG-Geldüberweisung an Kambodscha MdlAnfr 56 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 8690 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8690 B Gründe für das Fehlen deutscher Sprachkenntnisse bei Deutschen aus den Gebieten jenseits von Oder und Neiße MdlAnfr 57 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 8690 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 8690 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 8691 B Smogalarm in der Bundesrepublik Deutschland; Alarm-Regelungen in den Bundesländern MdlAnfr 60, 61 18.01.85 Drs 10/2762 Amling SPD Antw PStSekr Spranger BMI 8691 D ZusFr Amling SPD 8691 D Deckung des Bedarfs der NUKEM GmbH an hochangereichertem Uran MdlAnfr 68 18.01.85 Drs 10/2762 Stratmann GRÜNE Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 8692 C ZusFr Stratmann GRÜNE 8692 C Verunsicherung der Autokäufer im Zusammenhang mit der Einführung des Katalysators; Verhinderung von Nachteilen für die Kraftfahrzeugindustrie MdlAnfr 66, 67 18.01.85 Drs 10/2762 Reimann SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . . 8693 A ZusFr Reimann SPD 8693 C ZusFr Toetemeyer SPD 8694 A VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 Verkaufsverbot für verbleites Normalbenzin MdlAnfr 69, 70 18.01.85 Drs 10/2762 Hoffie FDP Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 8694 D ZusFr Hoffie FDP 8695 A Nächste Sitzung 8742 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8743* A Anlage 2 Ursachen des Pershing-Raketen-Unfalls bei Heilbronn MdlAnfr 20, 21 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Scheer SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 8743* B Anlage 3 Gefahren im Falle des Unfalles mit einer mit einem Sprengkopf ausgestatteten Pershing-II-Rakete bzw. bei ihrem Transport auf der Heilbronner Markung; Vermeidung solcher Unfälle MdlAnfr 22, 23 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Spöri SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 8743* D Anlage 4 Sicherheit der Pershing-II-Standorte im Hinblick auf mögliche Unfälle; Freisetzung von Radioaktivität bei Raketenunfällen MdlAnfr 24, 25 18.01.85 Drs 10/2762 Antretter SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 8744* A Anlage 5 Dienstzeitregelung für Soldaten im Jahre 1985; Hilfe für die von Versetzungen betroffenen Soldatenfamilien im Jahre 1985 MdlAnfr 26, 27 18.01.85 Drs 10/2762 Würtz SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 8744* B Anlage 6 Ethische und verfassungsrechtliche Neubewertung des Austragens sogenannter Retorten-Babys durch „Leih-Mütter" und anderer Gen-Manipulationen MdlAnfr 35 18.01.85 Drs 10/2762 Austermann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 8744" D Anlage 7 Durchsetzung des Verbots der Hormonverfütterung in der EG; Importverbot für mit Hormonen behandelte Schlachttiere MdlAnfr 36, 37 18.01.85 Drs 10/2762 Hornung CDU/CSU SchrAntw PStSekr Frau Karwatzki BMJFG 8745* B Anlage 8 Sicherheitsrisiko runderneuerter Reifen MdlAnfr 38 18.01.85 Drs 10/2762 Stutzer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 8745*D Anlage 9 Aufrechterhaltung der Bundesbahnstrecke Düsseldorf-Neuss-Kaarst MdlAnfr 39 18.01.85 Drs 10/2762 Bernrath SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 8745* D Anlage 10 Einstellung des Eisenbahnpersonenverkehrs auf der Strecke Kassel-Eschwege; Auflösung des Knotenpunktbahnhofs Melsungen MdlAnfr 42, 43 18.01.85 Drs 10/2762 Dr. Enders SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 8746* B Anlage 11 Gesetzliche Regelung für Sicherungseinrichtungen beim Schülertransport (z. B. Gurte) MdlAnfr 44 18.01.85 Drs 10/2762 Pfuhl SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 8746* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 VII Anlage 12 Amerikanische und japanische Untersuchungen über den vermehrten Schadstoffausstoß von Katalysatormotoren in der Anlaufphase nach dem Start MdlAnfr 48, 49 18.01.85 Drs 10/2762 Weiß CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . 8746* D Anlage 13 Verschärfung der Autoabgasvorschriften und Einführung unverbleiten Benzins an allen deutschen Tankstellen ab Ende 1985 entsprechend der Regelung in Österreich MdlAnfr 58, 59 18.01.85 Drs 10/2762 Wolfram (Recklinghausen) SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 8747* B Anlage 14 Beauftragung der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI) mit einem Gutachten zum geplanten „Haus der Geschichte"; Publikationen des Leiters der ZFI, Dr. Alfred Schickel, in als rechtsextremistisch eingestuften Zeitungen und Zeitschriften MdlAnfr 62, 63 18.01.85 Drs 10/2762 Duve SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 8747* C Anlage 15 Import von Billig-Reifen ohne Eignungs- und Sicherheitsprüfung MdlAnfr 64 18.01.85 Drs 10/2762 Stutzer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . 8747* D Anlage 16 Volumen der öffentlichen Aufträge an die Sonnenschein GmbH MdlAnfr 65 18.01.85 Drs 10/2762 Schneider (Berlin) GRÜNE SchrAntw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . 8748* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 8623 117. Sitzung Bonn, den 24. Januar 1985 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 25. 1. Dr. Apel 25. 1. Bühler (Bruchsal) 25. 1. Conrad (Riegelsberg) 25. 1. Ertl 25. 1. Gallus 25. 1. Haehser 25. 1. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 25. 1. Horn ** 25. 1. Jansen 25. 1. Kohn 25. 1. Dr. Kreile 24. 1. Dr. Marx 25. 1. Milz 25. 1. Dr.-Ing. Oldenstädt 25. 1. Petersen ** 25. 1. Poß 24. 1. Schmidt (Hamburg) 25. 1. Schmidt (Wattenscheid) 25. 1. Frau Schoppe 25. 1. Schröder (Hannover) 25. 1. Schröer (Mülheim) 25. 1. Dr. Stark (Nürtingen) 25. 1. Voigt (Sonthofen) 25. 1. Wischnewski 25. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Scheer (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 20 und 21): Welche Ursachen führten zu dem Unfall mit der Pershing II-Rakete im Raum Heilbronn, bei dem drei amerikanische Soldaten getötet sowie mehrere schwer verletzt worden sind, und was hat die Bundesregierung bisher zum Schutz unserer Bevölkerung unternommen bzw. was wird sie unternehmen? Kann die Bundesregierung die Annahme ausschließen, daß dieses Waffensystem noch nicht die volle Gebrauchsreife erlangt hat und in Verbindung mit dem Brand einer Raketenstufe der Pershing II ein ungewollter Startvorgang möglich ist, oder bestätigt der Unfall von Heilbronn bereits früher von der SPD geäußerte Bedenken, daß dieses Waffensystem trotz unbefriedigender Tests überhastet eingeführt wurde? Zu Frage 20: Die Bundesregierung bedauert den tragischen Unfall vom 11. Januar 1985 sehr, bei dem drei amerikanische Soldaten den Tod fanden und weitere verletzt wurden. Sie hat den Angehörigen ihr tiefes Mitgefühl ausgesprochen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Der Unfall ereignete sich beim Ausbildungsdienst innerhalb eines militärischen Bereiches; eine Gefährdung der Zivilbevölkerung bestand nicht. Für die Durchführung des Ausbildungsdienstes gelten strenge Sicherheitsbestimmungen, die auch dem Schutz der Zivilbevölkerung dienen. Erst nach dem Vorliegen der Untersuchungsergebnisse können Aussagen über mögliche Unfallursachen gemacht werden. Zu Frage 21: Das Waffensystem Pershing II ist nach intensiven, ausreichenden Tests als einsatzbereit und zuverlässig bewertet worden. Zur Einsatzreife hat sich die Bundesregierung in der Vergangenheit mehrfach, vertraulich vor dem Verteidigungsausschuß, aber auch öffentlich in der Fragestunde, geäußert. Bei dem Unfall war ein ungewollter Startvorgang ausgeschlossen, da nur eine Antriebsstufe, nicht aber eine Rakete betroffen war. Selbst bei einer vollständig montierten Rakete hätten die technischen Sicherheitsvorkehrungen einen Raketenstart verhindert. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Spöri (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 22 und 23): Welche Gefahren hätten bei dem Raketenunfall mit einer Pershing II auf der „Waldheide" in Heilbronn bestanden, wenn die Rakete mit einem konventionellen oder atomaren Sprengkopf ausgestattet gewesen wäre, bzw. wenn sich dieser Unfall beim Transport auf der Heilbronner Markung ereignet hätte? Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung in Abstimmung mit den US-Streitkräften im Rahmen der NATO-Partnerschaft aus dem Brand einer Pershing II-Rakete auf der „Waldheide" in Heilbronn, um eine Gefährdung der Zivilbevölkerung durch weitere Unfälle mit Pershing-Raketen bzw. einen ungewollten Raketenstart als Folge eines Defekts zu vermeiden? Zu Frage 22: Die Frage nach möglichen Folgen eines von Ihnen beschriebenen Unfalls stellt sich nicht, da eine solchem Unfall vergleichbare Handhabung einer Raketenstufe während eines Transports nicht stattfindet und Gefechtsköpfe nicht mitgeführt werden. Zu Frage 23: Bei dem Unfall am 11. Januar 1985 war die Zivilbevölkerung in keiner Weise gefährdet. Wie bereits festgestellt, handelte es sich nicht um den Brand einer Rakete, sondern allein der ersten Antriebsstufe vor dem Zusammenbau der Rakete. Selbst durch den Defekt einer vollständigen Rakete wäre ein ungewollter Start durch technische Vorkehrungen ausgeschlossen. 8744* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten untersuchen derzeit den Unfall; diese Untersuchung wird durch einen Experten unserer deutschen Luftwaffe begleitet und unterstützt. Ob über die bereits bestehenden Sicherheitsvorkehrungen hinaus weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, wird nach Vorliegen des Untersuchungsergebnisses umgehend zu entscheiden sein. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Antretter (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 24 und 25): Sind im Hinblick auf mögliche Unfälle Pershing II-Standorte in oder unmittelbar in der Nähe von größeren Städten sicherheitstechnisch vertretbar? Kann bei Raketenunfällen mit der Pershing-Rakete Radioaktivität freigesetzt werden? Zu Frage 24: Bei dem Unfall war die Zivilbevölkerung nicht gefährdet. Eventuelle Folgerungen irgendwelcher zusätzlicher, weitergehender Art können erst nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse konkret gezogen werden. Zu Frage 25: Da während der Lagerung, Ausbildung und des Transports die Raketen nicht vollständig montiert werden, d. h. ohne Gefechtsköpfe sind, schließe ich eine Freisetzung von Radioaktivität während eines Unfalls aus. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordenten Würtz (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 26 und 27): Beabsichtigt der Bundesminister der Verteidigung, eine generelle Dienstzeitregelung für die Soldaten im Jahr 1985 einzuführen? Welche konkreten Hilfen sind für die von häufiger Versetzung betroffenen Soldatenfamilien 1985 geplant? Zu Frage 26: Die Erfüllung des verfassungsmäßigen Auftrages der Streitkräfte nach Artikel 87 a des Grundgesetzes und unserer Bündnisverpflichtungen läßt die Einführung einer Dienstzeitregelung — etwa im Sinne einer gesetzlichen Arbeitszeitregelung — für die Soldaten nicht zu. Die verantwortlichen militärischen Führer müssen in der Lage bleiben, zur Aufrechterhaltung der notwendigen Einsatzbereitschaft und Präsenz die Dienstzeit in ihren Verbänden/Einheiten so zu befehlen, wie dies den jeweiligen Erfordernissen entspricht. Daß andererseits die Dienstzeitbelastung der Soldaten so gering wie möglich gehalten wird, entspricht im besonderen Maße der Fürsorgepflicht aller Vorgesetzten. Zu Frage 27: Versetzten Soldaten werden die Auslagen für eine getrennte Haushaltsführung und für einen Umzug im Rahmen der Vorschriften des Bundesumzugskostengesetzes und der Trennungsgeldverordnung ausgeglichen. Die Bundesregierung hat eine Prüfung eingeleitet, ob und welche Leistungen vorrangig einer Verbesserung bedürfen. Zwei unter familienpolitischen Aspekten besonders dringliche Maßnahmen wurden bereits zum 1. Januar 1985 verwirklicht: — Die Höchstbeträge bei Kostenerstattungen für zusätzlichen Unterricht der Kinder nach dem Umzug wurden verdoppelt, nämlich von 750 DM auf 1 500 DM je Kind. — Trennungsgeldempfänger erhalten nunmehr monatlich eine zweite Reisebeihilfe für Familienheimfahrten, wenn die Entfernung zwischen Dienstort und Familienwohnort mehr als 300 km beträgt. Es werden weitere Verbesserungen von Leistungen nach dem Bundesumzugskostengesetz angestrebt, und zwar vorrangig eine Erhöhung der Pauschvergütung für sonstige Umzugsauslagen und die Verbesserung des Zuschlags zur Pauschvergütung bei häufigen Umzügen hinsichtlich Zeitdauer und Höhe. Ferner wird mit Nachdruck die Zahlung von Trennungsgeld bis zum Dienstantritt am neuen Standort bei Vorwegumzug aus Anlaß der Versetzung angestrebt. Das Ergebnis der notwendigen Verhandlungen in der hierfür zuständigen Bund-/Länderkommission bleibt abzuwarten. Neben den erreichten und angestrebten Verbesserungen im Umzugskosten- und Trennungsgeldrecht ist der Bundesminister der Verteidigung in enger Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Arbeit bemüht, den Angehörigen versetzter Soldaten bei der Arbeitsplatzsuche am neuen Wohnort behilflich zu sein. Die konkrete Hilfe wird dadurch gegeben, daß wir uns weiter bemühen, möglichst wenig zu versetzen und möglichst frühzeitig zu informieren. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Frage des Abgeordneten Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 35): Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 8745* Ist die aktuelle Diskussion in Großbritannien zum Thema „Leihmütter" für die Bundesregierung Veranlassung, meine Fragen vom 10. Juni 1983 (Plenarprotokoll 10/12, Seite 679) mit dem Inhalt „Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß Verträge über Leihmütterschaften, aber auch Gen-Manipulationen und sonstige Eingriffe in das werdende Leben, mit dem Grundgesetz, insbesondere dem Recht der Menschenwürde und dem christlichen Sittengesetz, nicht vereinbar sind?" zu ergänzen oder anders zu beantworten? Die auf Ihre Anfrage vom 10. Juni 1983 erteilte Antwort ist dahingehend zu ergänzen, daß in der Zwischenzeit auch in der Bundesrepublik Fälle der Leihmutterschaft bekanntgeworden sind. Zu der Sittenwidrigkeit von Leihmütterverträgen hat sich der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit in einem Interview mit der Allgemeinen Zeitung Mainz am 16. Januar 1985 geäußert und darauf hingewiesen, daß vertragliche Vereinbarungen zwischen einem Ehepaar und einer sogenannten Leihmutter über das auszutragende Kind nach seiner Meinung grundsätzlich sittenwidrig sind und gegen die im Grundgesetz verankerte Wertordnung verstoßen. Eine von den Bundesministern für Forschung und Technologie und der Justiz nach einem ausführlichen Fachgespräch im Herbst 1983 eingesetzte interministerielle Arbeitsgruppe „In-vitroFertilisation, Genomanalyse und Gentherapie" unter dem Vorsitz des ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Herrn Prof. Dr. Benda, prüft den ganzen Fragenkomplex. Sie wird eine Empfehlung dazu abgeben, ob und ggfs. welche Maßnahmen zum Schutz der Würde des Menschen bzw. zum Schutz des werdenden Lebens für erforderlich gehalten werden. Mit Fragen der Gentechnologie befaßt sich auch der Deutsche Bundestag. Er hat eine Enquete-Kommission eingesetzt. Sie soll über ihre Arbeiten bis zum 31. Dezember 1986 einen Bericht erstellen. Sobald die Empfehlungen der von der Bundesregierung gebildeten Arbeitsgruppe vorliegen, wird die Bundesregierung die erforderlichen Entscheidungen treffen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Frau Karwatzki auf die Fragen des Abgeordneten Hornung (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Fragen 36 und 37): Wie wird die Bundesregierung das Verbot von Hormonverfütterung in der EG durchsetzen, und ist die Bundesregierung der Meinung, daß dieses Verbot sowohl für die Gesundheit unserer Bevölkerung als auch für den Wettbewerb innerhalb der EG von besonderer Bedeutung ist? Ist die Bundesregierung bereit, ein Importverbot für Schlachttiere, die mit Hormonen behandelt wurden, zu erlassen, da eine Rückstandsuntersuchung als Schutz für den deutschen Verbraucher sicher nicht ausreicht? Zu Frage 36: Dem Ministerrat der EG liegt derzeit ein Vorschlag für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 81/602/EWG über ein Verbot von bestimmten Stoffen mit hormonaler Wirkung und von Stoffen mit thyreostatischer Wirkung vor. Die Bundesregierung wird sich bei den Beratungen dieses Vorschlags weiterhin für ein Verbot der Anwendung von Hormonen zu Mastzwecken einsetzen. Hierbei spielt neben Gründen des Gesundheitsschutzes auch der Gesichtspunkt eine Rolle, daß gegen derartige Mastmethoden und das von so behandelten Tieren gewonnene Fleisch von Verbraucherseite eine starke Abneigung besteht. Die Bundesregierung teilt ferner die Auffassung, daß einem solchen Verbot auch für den Wettbewerb innerhalb der Gemeinschaft eine besondere Bedeutung zukommt. Die Bundesregierung sieht sich in ihrer Haltung durch die Stellungnahmen des Bundesrates, des Bundestagsausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Europäischen Gemeinschaften bestätigt. Zu Frage 37: Importverbote werden von der EG-Kommission und dem Europäischen Gerichtshof sehr kritisch beobachtet. Die Bundesregierung hält es deshalb für erforderlich, die zu ergreifenden Maßnahmen bei Fleisch, das von Tieren gewonnen worden ist, die mit gemeinschaftsrechtlich nicht bereits verbotenen Hormonen behandelt worden sind, von dem Ergebnis der Beratungen über die Hormon-Richtlinie abhängig zu machen. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stutzer (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 38): Hält die Bundesregierung das Sicherheitsrisiko runderneuerter Reifen, die nicht nach RAL runderneuert wurden, für verantwortbar, wenn nein, wie kann sichergestellt werden, daß runderneuerte Reifen kein Sicherheitsproblem darstellen? Der Bundesregierung sind derzeit keine Fälle bekannt, wonach nicht nach RAL runderneuerte Reifen ein höheres Sicherheitsrisiko beinhalten als die nach RAL runderneuerten Reifen. Gleichwohl begrüßt die Bundesregierung, daß sich eine Reihe von Firmen freiwillig zur „Gütegemeinschaft Reifenrunderneuerung e. V." zusammengeschlossen haben, um ihre Produktion nach RAL Güte zu sichern. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Bernrath (SPD) (Drucksache 10/2762 Frage 39): Wird die Bundesregierung die Deutsche Bundesbahn veranlassen, vor einer Entscheidung über den künftigen Bestand der Bahnstrecke 472, Düsseldorf-Neuss-Kaarst, diese 8746* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 Strecke mit einem bedarfsgerechten Fahrplan zu bedienen, uni auf diese Weise die tatsächliche Fahrgastfrequenz und damit die Wirtschaftlichkeit der Strecke besser beurteilen zu können? Nach den Bestimmungen des Bundesbahngesetzes entscheidet die Deutsche Bundesbahn über ihre Fahrplangestaltung in eigener, unternehmerischer Verantwortung. Für Strecken, die in einen Verbund einbezogen sind, bestimmt der Verbund das Leistungsangebot. Für die Strecke Neuss-Kaarst hat die Deutsche Bundesbahn in Übereinstimmung mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) am 6. März 1984 das Verfahren zur Umstellung des Schienenpersonenverkehrs auf Busbedienung eingeleitet. Das gesetzliche Verfahren, das bei geplanten Umstellungen des Reisezugbetriebes auf Busbedienung in jedem Einzelfall durchzuführen ist, stellt die Abwägung aller Belange sicher. Eine Beurteilung ist dem Bundesminister für Verkehr erst möglich, wenn ihm ein Antrag der Deutschen Bundesbahn mit prüffähigen Unterlagen vorliegt. Dies ist für die Strecke Neuss-Kaarst bislang nicht der Fall. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Enders (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 42 und 43): Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Deutsche Bundesbahn den Personenverkehr auf der Strecke Kassel-Eschwege einstellen wird, und was gedenkt sie zu tun, um diese für das strukturschwache Zonenrandgebiet schädliche Maßnahme und den damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen abzuwenden? Trifft es zu, daß die Deutsche Bundesbahn den Knotenpunktbahnhof Melsungen auflösen will, und was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um diese für das strukturschwache Zonenrandgebiet schädliche Maßnahme und den damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen abzuwenden? Zu Frage 42: Aufgrund der rückläufigen Entwicklung des Verkehrsaufkommens hat die Bundesregierung am 28. September 1984 die dauernde Umstellung des Reisezugbetriebes auf der Strecke Kassel HbfEschwege genehmigt. Es ist davon auszugehen, daß eine gleichwertige Verkehrsbedienung mit dem Bus und damit der Bestand der Arbeitsplätze in der Region gewährleistet bleibt. Zu Frage 43: Die Deutsche Bundesbahn entscheidet über betriebliche und organisatorische Änderungen in eigener Zuständigkeit und unternehmerischer Verantwortung. Nach Mitteilung der Deutschen Bundesbahn wird zum 2. Juni 1985 der Bahnhof Melsungen zwar seine Funktion als Knotenpunktbahnhof verlieren; er bleibt jedoch nach dem derzeitigen Planungsstand als Hauptdienststelle bestehen. Bei der Umwandlung handelt es sich um eine rein innerbetriebliche Maßnahme. Eine Einsparung von Arbeitsplätzen ist damit nicht verbunden. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Pfuhl (SPD) (Drucksache 10/2762 Frage 44): Gibt es seitens der Bundesregierung Vorstellungen über eine gesetzliche Regelung für spezielle Sicherungseinrichtungen (z. B. Gurte) beim Schülertransport, wenn ja, welche? Die Bundesregierung sieht aufgrund des Unfallgeschehens und der bisher gewonnenen Erkenntnisse z. Z. keine Notwendigkeit, in Kraftomnibussen, die Schulkinder befördern, Ausrüstung und Benutzung von Sicherheitsgurten oder spezielle Kinderrückhaltesysteme vorzuschreiben. Für den Transport von Schulkindern in sogenannten Kleinbussen — das sind nach dem Verkehrsrecht Personenkraftwagen — hat das Bundesverkehrsministerium jedoch im Entwurf für einen „Anforderungskatalog für Kraftomnibusse und Kleinbusse, die zur Schülerbeförderung besonders eingesetzt werden" vorgeschlagen, daß für Schulkinder, bei denen Alter und Größe das Anlegen der Sicherheitsgurte nicht gestatten, geeignete Rückhaltesysteme mitgeführt werden sollen. Geeignet sind Kinderrückhaltesysteme z. B. dann, wenn eine Genehmigung nach der ECE-Regelung Nr. 44 vorliegt. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Fragen des Abgeordneten Weiß (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Fragen 48 und 49): Sind der Bundesregierung Untersuchungen aus den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan bekannt (siehe Hinweis in der FAZ, 7. Januar 1985, Nr. 5, Seite 9), wonach ein Katalysator nach dem Start in der Anlaufphase mehr Schadstoffe in Form von Schwefeldioxid, Schwefelsäure, Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Blausäure ausstoße als ein konventionell ausgerüsteter Motor, und wenn ja, wie bewertet sie die Ergebnisse dieser Untersuchungen? Wie bewertet die Bundesregierung die Aussagen der angesprochenen Untersuchungen, wonach der gesteigerte Schadstoffausstoß solange anhalte bis eine Betriebstemperatur von 300° Celsius erreicht sei und diese Anlaufphase je nach Außentemperatur, Fahrverhalten und Alter des Katalysators bis zu 20 Minuten betragen könne? Zu Frage 48: Untersuchungen über die Emission der Schadstoffe Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, Schwefelsäure, Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Blausäure aus Katalysatorfahrzeugen sind bekannt. Nach dem Start bis zum Erreichen der Anspringtemperatur des Katalysators entsprechen die Emissionen denen eines konventionellen Fahrzeugs, d. h. Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 8747" SO2 wird entsprechend dem Schwefelgehalt des Kraftstoffes emittiert, die Sulfatemissionen liegen um mehrere Größenordnungen niedriger. Schwefelwasserstoff tritt im Abgas von Verbrennungsmotoren praktisch nicht auf. Ebenso tritt Ammoniak im Rohabgas praktisch nicht auf. Blausäure kann in geringen Konzentrationen auftreten, die aber weit unterhalb der für die Umwelt bedeutsamen Konzentrationen liegen. Zu Frage 49: Eine Gefährdung durch die genannten Schadstoffe bei Katalysatorbetrieb ist nicht gegeben. In den USA hat diese Erkenntnis nach sehr eingehenden Untersuchungen durch die Environmental Protection Agency (EPA) dazu geführt, daß von der Einführung eines eigenen Testverfahrens (SET) Sulfat-Emission-Test abgesehen wurde. Die Angabe, daß der Katalysator seine Betriebstemperatur erst nach 20 Minuten erreiche, trifft nicht zu. Nach Untersuchungen des TÜV-Rheinland hat das Abgas bereits nach 10 bis max. 30 sec. (bei Ausgangstemperaturen von –10 ° C) eine Temperatur von mehr als 400 °C erreicht. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen) (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 58 und 59): Welche Folgerungen zieht die Bundesregierung aus der Entscheidung der österreichischen Bundesregierung über die Einführung des unverbleiten Benzins ab Ende 1985 an allen österreichischen Tankstellen und die strengen Abgasvorschriften? Ist die Bundesregierung bereit, dem „österreichischen Weg" zu folgen und innerhalb der EG notfalls im Alleingang eine vergleichbare Vorreiterrolle zu übernehmen? Die Bundesregierung hat mit ihrem Grundsatzbeschluß vom 21. Juli 1983 in Europa die Pilotfunktion bei der Einführung bleifreien Benzins und des umweltfreundlichen Autos übernommen. Es zeigen sich zunehmend die Erfolge dieser Politik. Immer mehr Länder erkennen die Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Die Bundesregierung begrüßt daher die Entscheidung der österreichischen Bundesregierung, uns auf diesem Weg zu folgen — eine Entscheidung, die in Österreich ohne eigene PKW-Fertigung sicherlich leichter zu treffen war. Die Entwicklung in der EG ist in einer Weise in Bewegung geraten, wie dies noch vor einem Jahr kaum jemand für möglich gehalten hat. Mit der sachlichen Einigung über die Benzin-Blei-Richtlinie ist uns ein erster Durchbruch gelungen. Die Bundesregierung wird sich daher innerhalb der EG weiterhin entschlossen für eine rasche, gemeinsame Lösung zur Einführung des umweltfreundlichen Autos einsetzen. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Duve (SPD) (Drucksache 10/2762 Fragen 62 und 63): Kann die Bundesregierung bestätigen, daß die Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI) vom Bundesministerium des Innern beauftragt worden ist, sich gutachterlich zum geplanten „Haus der Geschichte" zu äußern (vgl. „MUT" Nr. 209/Januar 1985, Seite 16)? Ist der Bundesregierung bekannt, daß der Leiter der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI), Dr. Schikkel, regelmäßig in den Publikationsorganen „MUT", „Deutschland in Geschichte und Gegenwart" (Grabert Verlag) oder „Deutsche Nationalzeitung" schreibt oder zitiert wird, d. h. in Zeitungen bzw. Zeitschriften, die vom Bundesminister des Innern im Verfassungsschutzbericht als „rechtsextremistisch" eingestuft worden sind oder in rechtsextremistischen Verlagen erscheinen (Grabert), und welche Folgerungen zieht sie daraus? Zu Frage 62: Das Bundesministerium des Innern hat die Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI) nicht beauftragt, sich gutachterlich zum geplanten „Haus der Geschichte" zu äußern. Der Leiter der ZFI, Herr Dr. Schickel, hat sein Interesse an dem Vorhaben eines „Hauses der Geschichte" bekundet. Ihm ist daraufhin — ebenso wie einer Vielzahl anderer Personen und Institutionen — das Gutachten der vom Bundesminister des Innern eingesetzten unabhängigen Sachverständigenkommission zugesandt worden, um ihm die Möglichkeit einer Stellungnahme hierzu zu geben. Herr Dr. Schickel hat sich zu den Vorschlägen der Sachverständigenkommission bisher nicht geäußert. Zu Frage 63: Die Bundesregierung hat von vornherein die Diskussion um das geplante „Haus der Geschichte" breit angelegt. Sie begrüßt das lebhafte Interesse an diesem Vorhaben. Sie können versichert sein, Herr Abgeordneter, daß alle eingehenden Stellungnahmen in jeder Richtung eingehend geprüft und bewertet werden. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Frage des Abgeordneten Stutzer (CDU/CSU) (Drucksache 10/2762 Frage 64): Werden Billig-Reifen in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt und ohne Eignungs- und Sicherheitsprüfung in den Handel gebracht, wenn ja, aus welchen Ländern werden diese Reifen importiert? In der Bundesrepublik Deutschland wurden im Zeitraum Januar bis November 1984 15,9 Millionen Pkw-Reifen und 1,7 Millionen Lkw/Bus-Reifen eingeführt. Die Einfuhrpreise lassen sich der amtlichen Außenhandelsstatistik nicht entnehmen. Die aus dieser Statistik errechenbaren Durchschnittspreise (DM pro Stück) liefern dafür wegen der Vielzahl unterschiedlicher Reifentypen keine ausreichenden Anhaltspunkte. Ca. 75-80 % der importier- 8748* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 117. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Januar 1985 ten Pkw- und Lkw-Reifen stammen aus EG-Ländern; diese Einfuhren erfolgen zum großen Teil im konzerninternen Austausch. Die Restimporte stammen aus aller Welt, besonders aus Japan, Österreich, Spanien und Schweden. Für Pkw/Lkw/Bus-Reifen sind besondere Eignungs- und Sicherheitsprüfungen bisher nicht vorgeschrieben. Die von der UN-Wirtschaftskommission für Europa erarbeitete ECE-Regelung Nr. 30 über einheitliche Vorschriften für die Genehmigung der Luftreifen für Kraftfahrzeuge und ihre Anhänger, die am 3. Juni 1977 für die Bundesrepublik Deutschland in Kraft getreten und damit anwendbar — nicht verbindlich — ist, bringt erstmals ein Prüfverfahren, mit dem ein hinreichend sicherer Bezug zum praktischen Fahrbetrieb auf der Straße hergestellt werden könnte. Bis Mitte des Jahres 1985 wird eine Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen abgeschlossen sein, in der geprüft wird, inwieweit die ECE-Regelung ausreichend ist oder ob national schärfere Anforderungen an die Prüfung von Reifen zu stellen sind. Sofern Reifen nicht nach der ECE-Regelung Nr. 30 geprüft sind, kann die Bundesregierung nicht beurteilen, welche Standards bei der Fertigung eingehalten wurden. Unabhängig hiervon gilt für Reifen generell nach § 36 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung, daß sie hinsichtlich ihrer Maße und ihrer Bauart den Betriebsbedingungen, besonders der Belastung und Geschwindigkeit, entsprechen müssen. Im übrigen wird die technische Entwicklung auf dem Reifenmarkt von der Bundesregierung laufend beobachtet. Ihr ist kein konkreter Fall bekannt geworden, wonach auf dem Markt angebotene Reifen des von Ihnen besonders angesprochenen niedrigsten Qualitätsstandards den im Fahrbetrieb zu erwartenden Belastungen nur mangelhaft Rechnung tragen. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sprung auf die Frage des Abgeordneten Schneider (Berlin) (GRÜNE) (Drucksache 10/2762 Frage 65): Kann die Bundesregierung die Auffassung des Bundesministers für Wirtschaft näher begründen, wonach die Öffentlichkeit wegen eines angeblichen Schutzes der geschäftlichen Sphäre über die Höhe der Steuermittel nichts erfahren darf, die aus dem Bundeshaushalt für Lieferungen der Firma Sonnenschein (Berlin, Büdingen) an öffentliche Auftraggeber aufgewendet wurden, und kann die Bundesregierung erläutern, welche „grundrechtlichen Positionen" der Firma in diesem Fall dem Fragerecht eines Abgeordneten entgegenstehen? Der Auskunft über die Höhe der an das genannte Unternehmen von öffentlichen Auftraggebern erteilten Aufträge stehen die in meinen Antworten vom 12. und vom 28. November 1984 mitgeteilten wichtigen Gründe entgegen. Die Bundesregierung lehnt es ab, detaillierte Angaben zur „geschäftlichen Sphäre" der Firmen zu machen, mit denen Geschäftsverbindungen bestehen oder bestanden haben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Schmidbauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Das ist ja genau der Punkt, den die SPD versäumt hat. Sie hat Emissionsminderung an der Quelle nicht durchgeführt. Die Immission im Ballungsgebiet wird selbstverständlich dadurch gemindert, daß es einen hohen Schornstein gibt. Ich sage von meiner Seite aus nicht, daß dies das Patentrezept darstellt, aber dies war der damalige Zusammenhang bei den Ausführungen vom Kollegen Laufs.
    Ich darf auch den ehemaligen britischen Botschafter Neville Henderson zitieren, der in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am Samstag folgendes festgestellt hat:
    Die politischen Parteien unserer Tage haben offensichtlich das Gleichgewicht angesichts der grün-deutschen Krankheit verloren. Sie haben präventiv und teilweise sich anbiedernd vor den ökologischen Schwarmgeistern kapituliert.
    Genau dieses Verhalten zeigen Teile der SPD sehr deutlich. Die SPD ist wohl bemüht, auf die Forderungen der GRÜNEN noch draufzusatteln, wohl auch angesichts bevorstehender Wahlen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir an Stelle des Antrags auf zwölf autofreie Sonntage nun einen neuen Antrag über 24 autofreie Sonntage von der SPD bekommen würden.

    (Drabiniok [GRÜNE]: 365 autofreie Tage!)

    Dieser Eindruck bestätigt sich auch, wenn man sich Presseberichte und Erklärungen — der Beitrag des Kollegen Hauff eben war ja ein Beispiel dafür — zum Smogalarm einmal vornimmt. Was war eigentlich Sache? Der Kollege Farthmann sitzt j a hier und wird sicher nachher auch darüber sprechen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat in der vergangenen Woche erstmals in der Bundesrepublik Deutschland Smogalarm der Stufe III ausgelöst. Dies hat sicher zu einschneidenden Konsequenzen für Bevölkerung und Wirtschaft und teilweise wohl auch zu chaotischen Zuständen geführt.

    (Drabiniok [GRÜNE]: Das Wetter war schuld, nicht die Schadstoffe!)

    — Hören Sie doch zu, bevor Sie solche Zwischenrufe machen! — Anlaß war eine extreme Wetterlage in den genannten Gebieten, die ein starkes Anwachsen schädlicher Umwelteinwirkungen bis hin zu sicher gefährlichen Konzentrationen bestimmter Schadstoffe zur Folge hatte. Grundlage war ein Smogalarmplan der Stufe III, eine verschärfte Smogverordnung vom November des vergangenen Jahres — übrigens in der UMK beschlossen —, die am 17. Januar 1985 um 0.00 Uhr in NRW in Kraft getreten war.
    Sobald uns ein umfassender Bericht über die Situation in den Smogalarmgebieten in Nordrhein-Westfalen vorliegt, wird es sicher unerläßlich sein, eine Bilanz zu ziehen. Wir wollen — dies hat die CDU/CSU beantragt — im Innenausschuß des Deutschen Bundestages darüber diskutieren, und wir müssen dann auch zu einer juristischen und inhaltlichen Bewertung dieser Situation kommen. Was sich jedoch bereits heute sagen läßt, ist, daß wir zu bundeseinheitlichen, identischen Auslösekriterien und einheitlich gestalteten Abwehrmaßnahmen kommen müssen. Wir haben diese Kriterien bereits. Der Gesundheitsschutz unserer Bevölkerung bei austauscharmen Wetterlagen darf in Hamburg oder Eppelheim oder Mannheim nicht anders beantwortet werden als in Essen.
    Wenn nun Teile der SPD-Fraktion versuchen — dies ist ebenfalls durch den Kollegen Hauff geschehen —, aus der Smogsituation in Nordrhein-Westfalen ein Wahlkampfthema zu machen, dann muß dieser Schuß wohl nach hinten losgehen; denn hätten Sie, als Sie die Verantwortung in Bonn getragen haben, die notwendigen Maßnahmen zur Schadstoffminderung an der Quelle auf den Weg gebracht, dann wären wir heute um vieles weiter.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie haben mit Ihrer Kritik Ihrer dreizehnjährigen Politik ein Armutszeugnis ausgestellt und darüber hinaus dem Land Nordrhein-Westfalen einen Bärendienst erwiesen.
    Nachdem durch jahrelanges Zögern und ohne konkrete Zielfestsetzung nur Stückwerk produziert wurde, gingen die Bundesregierung unter Helmut Kohl und die sie tragenden Fraktionen daran, ein Gesamtkonzept für einen vorsorgenden Umweltschutz zu erstellen. Auf der Grundlage einer ökologisch-ökonomischen Bestandsaufnahme wurden die umweltpolitischen Prioritäten festgelegt und sofort in Initiativen umgesetzt. Diese Politik greift, und die von uns getroffenen Maßnahmen haben in der Tat eine Wende im Bereich der Umweltschutzpolitik eingeleitet.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Drabiniok [GRÜNE]: ,,NATOD"!)

    Dem hat die Opposition bis heute nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Sie arbeitet nach dem



    Schmidbauer
    Motto, eben demonstriert: Nun aber bitte sofort; wir haben uns 13 Jahre lang in Geduld geübt.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Wir verfolgen eine konsequente und realistische Umweltpolitik; denn dies ist auch eine notwendige Voraussetzung für Fortbestand und Erfolg unserer Wirtschaft und damit für die Sicherung von Arbeitsplätzen. Dies ist keine Einbahnstraße, denn es gilt natürlich auch, daß nur eine funktionierende Volkswirtschaft die Durchführung eines erfolgreichen Umweltschutzes ermöglicht und garantiert. Daraus folgt, daß Ökologie und Ökonomie nicht gegeneinander stehen, sondern einander ergänzen müssen.
    In diesem Zusammenhang ist auch die von uns beschlossene Einführung des schadstoffarmen Kraftfahrzeugs zu sehen. Dieser technologische Sprung zum schadstoffarmen Auto ist ökologisch notwendig und ökonomisch auch sehr vernünftig. Diese Konzeption wird sich entgegen allen Unkenrufen durchsetzen. Der Autokäufer, der sich bisher eher abwartend verhielt, hat nun klare Entscheidungsgrundlagen. Die gesamte Automobilindustrie nutzt diese Chance im Interesse des Umweltschutzes, aber auch im Interesse ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Daran werden auch die Äußerungen des Kollegen Hauff hier nichts ändern. Die notwendigen Rahmenbedingungen sind auf den Weg gebracht. Dazu gehören erstens der Gesetzentwurf zur Novellierung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes und des Mineralölsteuergesetzes, zweitens der Entwurf der Verordnung zur Definition des schadstoffarmen Autos, also die neue Grenzwertregelung, und drittens die seit dem 1. September 1984 in Kraft befindliche Benzinqualitätsangabenverordnung.
    Die CDU/CSU-Fraktion setzt sich für eine zügige parlamentarische Beratung des Gesetzentwurfs ein, damit die Bestimmungen rasch in Kraft treten können. Wir können davon ausgehen, daß durch die vorgesehene Kraftfahrzeugsteuerersparnis bzw. die dem Verursacherprinzip entsprechende höhere Belastung von nicht schadstoffarmen Kraftfahrzeugen ein Anreiz geschaffen wird, der in Kombination mit dem Umweltbewußtsein unserer Mitbürger seine Wirkung haben wird. Dies gilt auch für das Dieselfahrzeug, das mit Rücksicht auf die geringeren Mehrkosten für erforderliche technische Zusatzeinrichtungen mit einer halbierten Steuerersparnis gefördert wird.
    Die freiwillige Phase der Einführung des schadstoffarmen Kraftfahrzeugs ist angelaufen. Die Bundesländer haben bereits einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie im Vorgriff auf das Inkrafttreten des Gesetzes für das neu zugelassene Fahrzeug, das den neuen Normen entspricht, schon heute keine Kraftfahrzeugsteuer mehr erheben. Wir erwarten nun, daß auch die Automobilindustrie möglichst rasch sämtliche Modelle auch in schadstoffarmer Version auf den Markt bringt. Es zeigt sich immer deutlicher, daß die Entscheidung, vor der obligatorischen Absenkung der Grenzwerte auf US-Niveau im Jahre 1988 und 1989 eine solche freiwillige Einführungsphase vorzuschalten, sehr richtig war. Dies ist eine Politik mit Augenmaß, die sich an den ökologischen Erfordernissen orientiert und auch das Instrument wählt, welches der Situation in der Europäischen Gemeinschaft Rechnung trägt. Dies war auch allen Mitgliedern einer Delegation, die vor Weihnachten nach Rom und Paris gereist ist, in den Gesprächen mit der Umweltministerin Bouchardeau und mit dem Umweltminister Biondi deutlich geworden. Nur Blinde konnten daraus lesen, daß es überhaupt einen anderen Weg hätte geben können.
    Wir wissen, daß ein nationaler Alleingang nicht die gewünschten Ergebnisse bringen kann. Wir müssen weiter bemüht sein, unsere Schrittmacherrolle fortzusetzen, um die übrigen europäischen Staaten zu einer gemeinsamen Umweltschutzpolitik zu bewegen. Ganz sicher ist, daß das Ziel der Einführung des schadstoffarmen Kraftfahrzeugs europaweit erreicht werden muß. Durch die von uns beschlossene Vorschaltung der freiwilligen Phase steht den EG-Partnern eine ausreichende Anpassungsmöglichkeit zur Verfügung. Diese Durchsetzbarkeit ist nicht eine Frage der Technologie, sondern des politischen Willens.
    Die CDU/CSU-Fraktion unterstützt die Bundesregierung in ihren Anstrengungen, die europäische Weiche schnell und wirksam zu stellen. Wir bedanken uns bei Ihnen, Herr Dr. Zimmermann, ausdrücklich für Ihre geleistete Arbeit. Wir wissen, wie schwer diese Arbeit auch in Zukunft sein wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir erwarten, daß die Europäische Gemeinschaft ihrer umweltpolitischen Verantwortung gerecht wird und unter Beweis stellt, daß sie mehr ist als eine Wirtschaftsgemeinschaft: nämlich auch eine Umweltgemeinschaft, die das ökologisch Notwendige und technisch Machbare im Interesse aller Bürger dieses Europas zur Richtschnur ihres Handelns macht. Das Europäische Parlament hat diese Chance erkannt. Durch den Beschluß des Parlaments, in dem die EG-weite Einführung des umweltfreundlichen Autos bereits ab 1986 gefordert wird, kann sich die Bunderegierung zu Recht in ihrer Politik bestätigt fühlen. Wir gehen davon aus, daß dieser parlamentarische Beschluß in der Kommission, aber auch im EG-Ministerrat die notwendige Beachtung findet.
    Viel wichtiger als das ständige Rufen nach einem Tempolimit, Herr Kollege Hauff, auf unseren Straßen ist das Thema Umrüstung von Altfahrzeugen. Dieses wichtige urnweltpolitische Projekt ist bisher ohne Beispiel. Wir mußten Neuland betreten. Das nun von der Koalition vorgelegte Konzept ist in sich stimmig und wird mit dazu beitragen, daß die Schadstoffbelastung unserer Luft weiter zurückgeht. Damit wird auch in der Übergangsphase bis zur obligatorischen Einführung des schadstoffarmen Autos das Potential der vorhandenen 25 Millionen Altfahrzeuge genutzt und für die Belange des Umweltschutzes eingesetzt.
    Wer sachkundig ist — dies kann man nicht immer voraussetzen, denn sonst könnte nicht, wie gestern abend geschehen, im ZDF ein Kommentar abgegeben werden, der jeglicher Sachkunde entbehr-



    Schmidbauer
    te; es wurde völlig uninformiert, unqualifiziert über etwas gesprochen, was der Herr Redakteur überhaupt nicht verstanden hat ,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Unglaublich! Unerhört!)

    der weiß, daß dies kein einfaches Unterfangen war und daß zunächst die technischen Werte festgelegt sowie Grenzstufen und Minderungspotentiale bestimmt werden mußten.
    Schwierige und schwerwiegende Aspekte wie verfassungsgemäße Ausgestaltung des Konzepts. Aufkommensneutralität bei der Gewährung steuerlicher Anreize einerseits bzw. Steuererhöhungen andererseits, konjunktur- bzw. wettbewerbspolitische Ziele, Vereinbarkeit mit Gemeinschaftsrecht und nicht zuletzt die Umwelteffizienz des ganzen Konzepts waren zu klären. Dies sind Gesichtspunkte, die teilweise natürlich in einem Zielkonflikt miteinander stehen. Dies alles mußte in ein richtiges, d. h. ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden.
    Ich bin sicher, daß wir auf dieser Basis im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zu einer tragfähigen Lösung kommen. Wir können sicher sein, daß einerseits die Autofahrer finanziell nicht überfordert werden, daß andererseits aber auch den gewichtigen Umweltbelangen Rechnung getragen wird.
    Wir werden auch — ich habe dies eingangs gesagt — ein umfassendes Diesel-Konzept vorlegen. Dabei ist die internationale Entwicklung — insbesondere die in den USA — zu berücksichtigen. Wir haben dazu bereits eine Anhörung durchgeführt. Das Ergebnis dieser Anhörung und das von der Bundesregierung vorgelegte Konzept werden Grundlage der nächsten Beratungen sein. Damit kann vorläufig der große Bereich schadstoffarmer Kraftfahrzeuge abgeschlossen werden, und ein wesentlicher und wichtiger Punkt unserer Umweltpolitik ist in die Tat umgesetzt.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Ehmke (Ettlingen).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Ehmke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich zunächst eine Vorbemerkung machen. Ich bedaure es, daß man sich nicht auf die Vorlagen konzentriert, die wir hier vorliegen haben. Das gilt sowohl für das Thema Smog als auch für das Thema Lkw-Abgase. Wir führen heute eine Debatte über ein Tempolimit und Pkw-Abgase. Wir sollten deshalb das Thema Smog hier nur mit einbeziehen, wenn wir erstens einen umfassenden Überblick über die kürzliche Smogwetterlage und den daraus resultierenden Handlungsbedarf haben. Dazu möchte ich die Unterrichtung des Innenausschusses durch den Bundesinnenminister und durch das Land Nordrhein-Westfalen abwarten. Zweitens wäre ich auch sehr vorsichtig, im Hinblick auf die jüngste Smogsituation den Autoverkehr so sehr in den Vordergrund zu schieben.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Es hat sich nämlich herausgestellt, daß dort die Schwefeldioxid-Werte und die Staub-Werte besonders hoch waren, während die hauptsächlich vom Autoverkehr verursachten Belastungen durch Stickoxide und Kohlenmonoxid relativ gering waren.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Deshalb wäre es wirklich besser, Herr Kollege Schäfer, wenn wir erst die Unterrichtung im Innenausschuß abwarteten. Ich möchte daher heute zu diesem Thema auch nichts weiter sagen.
    Schon im Herbst letzten Jahres haben wir unseren Antrag für Geschwindigkeitsbegrenzungen abschließend behandeln wollen. Damals kam uns die Große Koalition aus CDU/CSU, FDP und SPD in die Quere, die unseren Antrag in den Innenausschuß zurück überwies. Man wollte uns weismachen, daß damit die Chancen für eine Annahme des Antrages steigen würden. Heute wie damals wissen wir: Die Rücküberweisung an die Ausschüsse war völlig sinnlos. An der Sachlage, an der beweisbaren Notwendigkeit eines Tempolimits hat sich kaum etwas geändert. Wir hätten tatsächlich schon damals abschließen können. Der einzige Unterschied zum Herbst 1984 ist' der, daß die SPD einen eigenen Antrag zur Geschwindigkeitsbegrenzung eingebracht hat, der von unserem nur unwesentlich abweicht. Aber wenn Sie schon denselben Weg gehen wollen wie wir, dann wollen Sie unbedingt rote Schuhe anziehen und nicht in die grünen schlüpfen. Dabei hätten wir uns durchaus über einen Änderungsantrag unterhalten können. Aber das ist für mich nicht das Entscheidende. Bei den Militärs sagt man wohl: Getrennt marschieren, vereint schlagen. Vom Schlagen waren Sie, liebe SPD-Kollegen, bei der Rücküberweisung aber weit entfernt. Meine damalige Annahme, daß Sie dabei von der Koalition aufs Kreuz gelegt worden sind, hat sich voll bestätigt. Es ist überhaupt keine Rede mehr davon, daß der Großversuch bis zum Frühjahr 1985 abgeschlossen sein wird, wie damals von der Koalition in Aussicht gestellt wurde. Inzwischen sprach die Koalition vom Abschluß im Sommer, und jetzt wird der ganze überflüssige Klamauk, der den Steuerzahler über 14 Millionen DM kosten soll, sogar bis zum nächsten Winter ausgedehnt.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Das war doch vorauszusehen!)

    Sie haben sich da also eine Mohrrübe vor die Nase halten lassen.
    Wir bezweifeln auch, daß Regierung und Koalitionsparteien jemals die ehrliche Absicht gehabt haben, die Ergebnisse des Großversuchs Tempolimit als objektive Entscheidungsgrundlage heranzuziehen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ist doch Quatsch!)

    Wir sagen insbesondere unseren Bürgerinnen und
    Bürgern: Dieser Großversuch ist ein groß angeleg-



    Dr. Ehmke (Ettlingen)

    tes Täuschungsmanöver, hinter dem sich eine ebenso simple wie wirkungsvolle Strategie verbirgt.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Da das Tempolimit nur als sofort wirksame und kostenlose Maßnahme eine Priorität gegenüber anderen, langsamer wirkenden und kostenintensiven Maßnahmen, etwa dem Katalysator, hat, läßt man es am besten so lange schmoren, bis es seine Wirkung verloren hat. Diese Strategie wurde mit der Rücküberweisung unseres Antrages am 4. Oktober 1984 verfolgt, und sie wird über den mehr als einjährigen Zeitverlust durch den Großversuch weiterverfolgt.

    (Zuruf des Abg. Pfeffermann [CDU/CSU])

    Das wird von der CDU/CSU-Fraktion auch unverhohlen zugegeben, wie aus den Beratungsergebnissen des Innenausschusses hervorgeht, die in der vorliegenden Beschlußempfehlung zusammengefaßt sind. Ich zitiere:
    Im Rahmen einer Entscheidung (nach Beendigung des Großversuchs) ist es nicht auszuschließen, daß zu dem Zeitpunkt, zu dem die Entscheidung ansteht, eine völlig neue Situation im Hinblick auf die Wirkung der Maßnahmen zum schadstoffarmen Auto gegeben und die Frage der Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen überholt ist.
    Das ist schon sehr deutlich. Hier zeigt die Koalition unverblümt, daß es ihr nicht so sehr um drastische Maßnahmen zur Luftentgiftung, sondern mehr um die Neutralisierung der grünen Quälgeister geht.
    Noch deutlicher hat das aber Herr Geißler ausgedrückt, als er vor Parteifreunden nach dem Kabinettsbeschluß über den Großversuch zum besten gab, der Prüfauftrag habe nicht das Ziel, eine Tempogrenze einzuziehen, sondern den Beweis zu führen, daß sie überflüssig sei. Richtig!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist auch richtig so!)

    Diesen Beweis bis zum Dezember zu erbringen, strengen sich Regierung und Koalition gemeinsam an; denn nach dem derzeitigen, bereits mehrfach korrigierten Zimmermannschen Zeitplan sollen im Dezember die Ergebnisse des Großversuchs vorliegen. Im Dezember werden jedoch die Maßnahmen zur Einführung des Katalysators bei Neuwagen bei weitem noch nicht gegriffen haben. Das weiß auch Herr Zimmermann. Also bedarf es noch einiger schnell gelegter Windeier, die der Bevölkerung alternativ zum Tempolimit als schnell wirksame Maßnahmen dargeboten werden können.
    Windei Nr. 1 sind die jährlichen Abgasprüfungen, denen künftig jedes Kraftfahrzeug unterworfen wird. Obwohl die Kfz-Halter dadurch kräftig zur Kasse gebeten werden und sich Werkstätten sowie der TÜV ein kräftiges Zubrot verdienen, bringt diese Abgaskontrolle nichts für den Wald. Die Abgasmessungen erfassen wie bisher nur das in diesem Zusammenhang unwesentliche Kohlenmonoxid, während gerade die für das Waldsterben relevanten Stickoxide nicht gemessen werden. Noch schlimmer: Das Umweltbundesamt hat in einer Expertise festgestellt, daß sich durch die erforderlichen Motoreinstellungen zur Minimierung des Kohlenmonoxidgehaltes die Stickoxidemissionen bei vielen Fahrzeugen sogar erhöhen.
    Windei Nr. 2 ist die zur Zeit heißdiskutierte Abgasminderung bei Altfahrzeugen.

    (Abg. Hoffie [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Es tut mir leid, Herr Kollege, ich habe nicht die Zeit zu antworten. — Es ist atemberaubend, mit welcher Windeseile Vorschläge umgesetzt werden sollen, kaum daß sie von der CDU/CSU-Fraktion auch nur halbwegs ausgereift formuliert worden sind. Schon für den 1. April ist die Verabschiedung einer Kabinettsvorlage vorgesehen, nach der über das Instrument steuerlicher Erleichterungen Kaufanreize für abgasvermindernde Systeme auch bei Altfahrzeugen geboten werden sollen. In der Tat floriert schon heute ein schwunghafter Handel mit einer ganzen Palette von technischem Beiwerk, das angeblich helfen soll, die Abgase zu vermindern.

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Was ist daran so schlecht?)

    Eine Überprüfung durch den TÜV hat jedoch ergeben, daß noch keines dieser Systeme technisch so ausgereift ist, daß es vorbehaltlos in Altfahrzeuge nachträglich eingebaut werden könnte.
    An dieser Stelle, meine Damen und Herren von der Koalition, müssen Sie sich die Frage gefallen lassen, mit welcher Logik Sie vorgehen, wenn Sie einerseits beim Tempolimit bis zur letzten Tonne nachgewiesener Schadstoffminderung forschen wollen, um nach den Worten von Minister Zimmermann die erforderlichen gesicherten Entscheidungsgrundlagen zu gewinnen und mit gesicherten Erkenntnissen und kühlem Kopf dann die notwendigen Entscheidungen zu treffen, andererseits aber mit einer unbekümmerten Eilfertigkeit höchst fragwürdige, auf ungesicherter Datenbasis und unzureichendem Kenntnisstand beruhende Entscheidungen über den Verordnungsweg am Parlament vorbei durchpeitschen wollen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wer da noch wie Herr Zimmermann zu sagen wagt, verantwortliches Handeln auf Grund eindeutiger Daten habe Vorrang vor umweltpolitischem Aktionismus, dem muß entschieden entgegnet werden: Dies ist keine Politik mit Augenmaß — wie Kollege Schmidbauer das eben genannt hat —, sondern hier wird mit Argumenten Unzucht getrieben.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Wie geht das?)

    Die unterlassene Entscheidung für ein Tempolimit, so bitter das für Sie auch klingen mag, ist auch eine Entscheidung gewesen, und zwar gegen den Wald und gegen den Menschen. In den seither verstrichenen 112 Tagen sind weitere 56 000 Tonnen Stickoxide zuviel aus den Auspuffen der Autos in die Wälder geblasen worden, 56 000 Tonnen, die



    Dr. Ehmke (Ettlingen)

    durch ein Tempolimit hätten vermieden werden können.

    (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN — Lemmrich [CDU/CSU]: Wenn sich die Leute daran halten!)

    In diesen 112 Tagen hätten 380 Menschen ihr Leben nicht auf bundesdeutschen Straßen lassen müssen, wenn Sie damals unserem Antrag zugestimmt hätten.
    Wie das Statistische Bundesamt im Oktober vergangenen Jahres mitteilte, kommen immer mehr Menschen durch Verkehrsunfälle ums Leben, die durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht werden. Dabei dominieren solche Unfälle, die dadurch ausgelöst werden, daß ein Fahrer ohne die Mitwirkung anderer Verkehrsteilnehmer die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert, weil er die Geschwindigkeit falsch eingeschätzt hat. Das waren 3308 Menschen im Jahre 1983. Die Tendenz ist weiter steigend. 1250 Menschen könnten jährlich am Leben bleiben, wenn eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 Stundenkilometer auf Autobahnen und 80 Stundenkilometer auf Außerortsstraßen eingeführt würde.
    Neben dem Gesetzgeber muß die Automobilindustrie als Hauptschuldiger an der erschreckenden Zunahme von Todesfällen durch Raserei gelten. Mit immer PS-stärkeren Autos und immer heißeren Werbesprüchen wird geradezu zum Rasen animiert. Manche Testberichte, in denen von einer sicheren Kurvenlage und als absolute Spitze von einer sicheren Bodenhaftung sogar noch im Grenzbereich die Rede ist, nehmen vor allem jungen Leuten die letzten Hemmungen.
    Meine Damen und Herren, die Beschlußempfehlung des Innenausschusses lehnen wir ab, weil sie die Vorschläge der Opposition nicht berücksichtigt. Bei der Beschlußempfehlung zum SPD-Antrag „Großversuch Tempolimit" werden wir uns der Stimme enthalten, weil die Bundesregierung unseren Wünschen inzwischen teilweise entsprochen hat.
    Kurzfristig ist noch unser Antrag auf zwölf autofreie Sonntage im Jahr auf die Tagesordnung gekommen. Die Begründung dafür finden Sie auf der Rückseite. Dort ist auch ein Druckfehler enthalten. Statt „Samstag" muß es „Sonntag" heißen. Wir hätten zwar nichts gegen autofreie Wochenenden, aber in diesem Fall wollen wir es zunächst einmal bei den Sonntagen belassen.

    (Heiterkeit — Schäfer [Offenburg] [SPD]: Halbherzig!)

    Wir sind der Meinung, daß angesichts der immer größer aufklaffenden Schere zwischen den ungenügenden Luftentgiftungsmaßnahmen der Bundesregierung und dem galoppierenden Waldsterben weitere Notmaßnahmen nötig sind. Wir sind sicher, daß die Mehrheit der Bevölkerung diesen Widerspruch zwischen Worten und Taten erkannt hat und zu einem Fahrverbot in Krisenzeiten wie im Jahre 1973 bereit ist. Wenn wir nicht schleunigst wirksamere Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung ergreifen, werden wir uns bald zusätzlich über autofreie Werktage unterhalten müssen. Davon bin ich fest überzeugt, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum Schluß noch eines ganz deutlich machen, was auch in meiner Partei manchmal falsch verstanden wird.

    (Dr. Blank [CDU/CSU]: Partei?)

    Wenn wir hier so um Tempolimit und Katalysator ringen, dann geht es uns nicht darum, das Auto wieder hoffähig zu machen. Trotz Katalysator und trotz Tempolimit bleibt das Auto weiterhin eine schwere Belastung für Umwelt und Gesellschaft.

    (Clemens [CDU/CSU]: Dann braucht ihr ja nicht mehr zu fahren!)

    Deshalb kann die Geschwindigkeitsbegrenzung nur ein erster Schritt in eine autoärmere Gesellschaft sein.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Aber menschen- und umweltfreundlicher!)

    Der absolute Vorrang muß den anderen Verkehrsmitteln zukommen, Bus, Schiene, Fahrrad,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Roller!)

    um unsere Gesundheit, um unsere Wälder, um unsere ganze Umwelt nachhaltig zu schützen und zu erhalten, bevor es für eine ökologische Wende zu spät ist.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)